fortsetzung:
subtext/argumente: 2.23.01-14
 

2.23.01

die methode ist das mittel, nicht der zweck; das mittel ist der weg, das ziel der zweck. Über das ziel und den weg muss das individuum als ich verfügen können. Den zweck setzt das individuum als ich autonom, seiner mittel aber, den zweck zu realisieren, muss das individuum als ich sich vergewissern. Man sagt, dass alle wege nach Rom führen, und es heisst auch, dass der umweg zum ziel führen könne. Das ziel ist nicht vom weg zu trennen und der weg nicht vom ziel, aber das individuum als ich muss sich selbst aufklären, wenn es darüber reflektiert, ob der weg zum ziel der richtige sei oder das ziel mit dem eingeschlagenen weg erreicht werden könne. Im horizont des jeweils ausgeschlossenen dritten moments reflektiert das individuum als ich den zweck und das zureichende mittel.

Die methode, das mittel, ist der gegenstand der reflexion. Mit der methode: der trialektische modus, kann das individuum als ich sich die notwendige klarheit über seine zwecke verschaffen. Der methodenbegriff der tradition(a) ist dann zweckmässig, wenn das individuum als ich den zweck monokausal mit dem mittel verknüpft, aber in raum und zeit hat diese verknüpfung keine dauer, weil das individuum als ich das im moment der gelebten gegenwart in die vergangenheit abgesunkene factum der vergangenheit in einem anderen moment seiner gelebten gegenwart erinnert, das einen anderen horizont haben kann, der die relation mit dem verfügbaren mittel oder dem gesetzten zweck bestimmt. Die methoden der tradition sind instrumente, mit denen das individuum als ich die dinge der welt in raum und zeit fixiert und auf dauer(b) stellen will, aber in raum und zeit ist die feststellung der dauer nur dann möglich, wenn das individuum als ich die dinge der welt in raum und zeit immer wieder von neuem affirmiert. Auf dauer ist die methode nur dann wirksam, wenn sie im horizont des ausgeschlossenen dritten moments, des zwecks, begrenzt ist(c). Als methode macht der trialektische modus diese struktur der welterfahrung des individuums als ich kenntlich(d).
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(a) der methodenbegriff der tradition(1) wird im relationalen argument nicht verneint, aber den methoden der tradition ist nur die simple funktion zugeordnet, die kausalitäten festzustellen, die zwischen den weltdingen bestehen sollen(2). Die meinung ist gegenstandslos, dass die methodenbegriffe der tradition in der konkretisierung ihrer funktion rangniedriger seien als der methodenbegriff des relationalen arguments. Im relationalen argument nutzt das individuum als ich die methoden der tradition ebenso wie die methode des trialektischen modus, weil es, wenn das individuum als ich seine zwecke realisieren will, sowohl die klarheit in den methoden braucht als auch ihre effizienz. <==//
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(1) zur historia verweise Ich auf das stichwort: methode, im Historischen Wörterbuch der Philosophie*.
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* HWdPH. Stichwort: methode, Bd.5, sp.1304-1332, //==>2.93.11<==//
(2) auf ihre historia beschränkt erscheinen die methoden, die die monokausalen relationen zwischen den dingen der welt feststellen. Was früher einmal methodischer standard gewesen war, das kann heute veraltet sein, und was gegenwärtig als methodischer standard gilt, das war in den vergangenen epochen kein maass. Es ist schlichte, nicht entschuldbare dummheit, wenn die hochmütigen der moderne den alten ihre irrtümer vorwerfen, weil die alten, wie die modernen meinen, es nicht besser gewusst haben. Sicher, viele lehrmeinungen der alten, in dokumenten, nicht immer schmeichelhaft, überliefert, haben sich später als beschränkter aberglaube herausgestellt*, aber viele meinungen, auf die die alten vertraut hatten, waren das ergebnis langer erfahrungen, das in den generationen überliefert worden war**. Dem geheimnis des lebens, seinem entstehen und vergehen, waren die menschen mit ihren beschränkten methodischen fähigkeiten immer ausgeliefert, dennoch beeinflussten sie den lauf der dinge, wenn auch nur punktuell. Und heute? - wissen die menschen der moderne wirklich mehr, auch dann, wenn es ihnen gelungen ist, die individuelle spanne des lebens erheblich auszuweiten und eine infektion, die vor 100 jahren sicher zum tode führte, auf die lästige störung des temporären wohlbefindens zu reduzieren? Die erfolge der naturwissenschaften hier und jetzt sollen nicht kleingeredet werden, aber die unbestrittenen erfolge sollten nicht blenden, weil sie den blick auf die begrenztheit individueller existenz trüben. Was auf dem feld der naturwissenschaften evident zu sein scheint, das ist auf dem feld der überschätzten geisteswissenschaften ein trauerspiel. In der interpretation ihrer texte sind die modernen nicht weiter als die alten. Sicher, mit den methoden der naturwissenschaften ist das urteil über die dokumente der historia sicherer geworden***, aber der fortschritt in der sicherung der dokumente sollte nicht mit der auslegung der texte verwechselt werden. Auch ist die menge des wissens, bedingung jeder textinterpretation, gigantisch angewachsen, aber der zuwachs an wissen hat nicht die weisheit der menschen gestärkt. Die umstrittene stelle eines heiligen textes wird nicht glaubwürdiger ausgelegt, wenn es mit dem angehäufte wissen über das dokument der historia zugeschüttet wird, wohl aber kann die umstrittene textstelle an glaubwürdigkeit gewinnen, wenn die interpretation einen neuen, einen anderen sinnzusammenhang eröffnet, der allen unmittelbar, also sinnlich, einleuchtet. <==//
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* die geschichte der medizin liefert instruktive beispiele. Was dem modernen hier und jetzt als selbstverständlich gilt, z.b. der blutkreislauf, das war für den modernen von damals einfach noch nicht vorstellbar gewesen; sie glaubten den überlieferten geschichten, weil sie ihren erzählern vertrauten.     <==//
** den kundigen, den schamanen und weisen frauen, waren früher die heilenden kräuter bekannt, aber dieses wissen ist im eifer für die religionen verschüttet worden und wird heute, mit den zeitgenmässen methoden der wissenschaften, wieder reaktiviert.     <==//
*** ein altes pergament oder eine alte leinwand war früher der garant des alten, heute zeigen einfache chemische analysen, dass das, was alt erscheinen soll, jüngsten datums ist. Der fälscher in der moderne sieht alt aus, wenn er nicht weiss, was stand der technik ist, im unwissen aber kann sich der interpret dokumentierter texte immer noch verbergen. <==//

(b) der terminus: dauer, bezeichnet nicht den begriff, den Henri Bergson in seiner theorie der zeit mit dem terminus: temps durée, bezeichnet hatte. Bergson's theorie der zeit wird nicht erörtert.   <==//

(c) verweis: graphik/ ==>2.24.27. <==//

(d) argument: //==>2.23.02.      <==//
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(text/1.1.22)<==//

2.23.02
der begriff: methode, gültig im relationalen argument, ist durch drei merkmale bestimmt(a). Das erste merkmal ist die geltung der drei logischen axiome, die das individuum als ich und sein genosse konsentierend voraussetzen müssen, wenn sie über die dinge ihrer gemeinsam geteilten welt kommunizieren wollen. Mit dieser festlegung ist die bestimmung impliziert, dass keine methode anwendbar ist, wenn das individuum als ich nicht den willen hat, mit dem genossen zu kommunizieren, der sein anderer ist. Das zweite merkmal ist die unterscheidung von begriff und phänomen, mit denen das individuum als ich und sein genosse die dinge ihrer gemeinsam geteilten welt präsent haben. Das individuum als ich kann keine methode denken, die nicht durch die sprache vermittelt wäre. Was das ding der welt als phänomen ist, das hat das individuum als ich in seinem begriff des weltdinges präsent, den es autonom, allein für sich gültig, definiert hat, ein begriff, den der genosse nur als phänomen verfügbar hat, das der genosse mit seinem begriff von anderen phänomenen unterscheidet. Das dritte merkmal ist die unterscheidung der argumentebene der begriffe und der argumentebene der phänomene. Das argument, mit dem das individuum als ich die methode in ihrer funktion definiert, ist auf der argumentebene gültig, auf der es vom individuum als ich formuliert wird. Zielt das argument auf den begriff, dann kann das individuum als ich mit dem argument nur auf der begriffsebene rational operieren, zielt das argument auf ein phänomen, das in raum und zeit dem individuum als ich variabel erscheint, dann ist das argument auf die ebene der phänomene begrenzt. Wenn das individuum als ich über seine welt in raum und zeit reflektiert, dann bewegt es sich auf beiden argumentebenen, aber das argument, das es im diskurs mit dem genossen verwendet, ist im moment der gelebten gegenwart entweder auf der argumentebene der phänomene gültig oder auf der ebene der begriffe - tertium non datur(b).

Von sich selbst kann das individuum als ich nicht absehen, wenn es über die methoden reflektiert, mit denen es seine zwecke erreichen will. Die reine objektivität der methode ist eine illusion, von der das individuum, das ein ich sein will, sich selbst täuschend, nicht ablässt(c).
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(a) der relationale methodenbegriff gilt universal, aber seine universale geltung unterscheidet sich vom absoluten geltungsanspruch der tradition darin, dass die geltung die implizite folge der entscheidung ist, die das individuum als ich autonom getroffen hat. Mit seiner entscheidung für das relationale argument hat das individuum als ich sich entschieden(1), die welt im horizont des relationalen arguments wahrzunehmen und zu reflektieren. In seiner autonomen entscheidung, frei von jeder bindung, hat sich das individuum als ich absolut an seine entscheidung gebunden. Mit dieser bedingung ist das ergebnis einer angewandten methode gültig, das dem genossen für sein handeln kalkulierbar erscheint.
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(1) die alte streitfrage, ob das relationale argument oder das ontologische argument "wahr" seien oder gar unwahr, ist als nicht entscheidbar ausgeklammert, aber die ausklammerung der nicht entscheidbaren frage kann nicht verhindern, dass die diskurse über die richtigen methoden weiter streitig fallen werden; denn die ausklammerung der streitfrage erledigt die streitfrage nicht, lässt aber den blick auf die beiden möglichen formen der welterfahrung offen, mit denen das individuum als ich das problem der angemessenen methoden eingrenzen und die gültigkeit der methoden in den festgelegten grenzen bestimmen kann. Für einen rationalen diskurs genügt das als bedingung. <==//

(b) die methode: trennung in analytischer absicht, bleibt davon unberührt. <==//

(c) methoden sind weder subjektiv noch objektiv. Aus dieser perspektive sind die methodenstreitigkeiten in den wissenschaften(1) einerseits durchaus unterhaltsam, andererseits verfehlen sie aber ihren gegenstand. Wenn das interessengebundene individuum als ich mit dem schlachtruf: wertfreiheit der wissenschaft, sich selbst aus dem diskurs über die angemessenen methoden ausschliessen will(2), dann mag das noch als plausibel erscheinen, aber, ohne die konstruktion einer wertfreien wissenschaft ad absurdum zu führen, sind die dinge der welt, die klassifiziert sind, das individuum als ich in die klassifikation eingeschlossen, als gegenstände der methoden nicht ausschliessbar. Die historischen kontroversen sind dadurch bestimmt, dass die streitfragen zu glaubensüberzeugungen aufgeblasen werden, die einerseits in der natur der sache liegen(3), andererseits aber verbergen sollen, dass unter dem schlagwort der interessen von gruppen individuelle interessen den streit in eine richtung lenken, die ein bestimmtes individuum als ich weist(4). Jeder versuch, das methodenproblem auf den aspekt der analyse fokussiert aufzulösen, scheitert, weil die auflösung der methodenprobleme nur in der synthese erreicht werden kann, die ohne das individuum als ich, das die methoden anwendet, nicht denkbar ist. Als horizont ist das ausgeschlossene dritte moment, das individuum als ich, immer präsent, auch dann, wenn die relation: methode<==|==>zweck, ein moment der relation ist, die das individuum als ich und der beobachtende dritte in einer anderen relation setzen kann(5). Der anwender der methode kann sich selbst nicht ausschliessen, wenn er über die methoden und die angestrebten zwecke reflektiert.  <==//
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(1) als beispiel verweise Ich auf den werturteilsstreit in der deutschen soziologie, den Max Weber geführt hatte. Mit dem verweis auf das einschlägige stichwort im Historischen Wörterbuch der Philosophie* lasse Ich hier die details beiseite.
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* HWdPH. Stichworte: werturteil/werturteilsstreit, Bd.12, sp.614-621. //==>2.93.11. <==//
(2) die maxime: cui bono, taugt nicht als kriterium für eine methode, mit der eine sache festgestellt werden soll.     <==//
(3) geht es nur um die sachgerechte methode, dann entscheidet zumeist das effektive ergebnis darüber, ob die methode sachgerecht war oder nicht. Das ist schlichtes handwerk.      <==//
(4) das phänomen ist dann aktuell, wenn riesige geldsummen zur disposition gestellt sind, mit denen die grundlagenforschung in den naturwissenschaften finanziert wird. Der einsame forscher von damals der in der wohnstube seine physikalischen experimente machte, ist heute nicht mehr denkbar, weil die grundlagenforschung im mikro- und im makrobereich apparaturen verlangt, die nur noch der staat oder eine kapitalgesellschaft finanzieren können. <==//
(5) die relation: methode<==|==>zweck, kann als moment einer anderen relation erscheinen. Schematisch sind diese formeln möglich, zum einen die relation: individuum_als_ich:_A<==|==>(methode<==|==>zweck), zum anderen die relation: beobachtende_dritte:_D<==|==>(methode<==|==>zweck), oder die relation: beob._dritte:_D<==|==>(ind._als_ich:_A<==|==>(methode<==|==>zweck)).
Diese relationen konstituieren immer ein anderes schema im trialektischen modus, dessen drittes moment eine denkbare ganzheitsvorstellung ist, z.b. eine theorie*.
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* verweis: graphik/ ==>2.24.28. <==//
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(2.23.01/(d))<==//
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(2.23.01)<==//

2.23.03
die relation: a==>b, relationiert einseitig die momente: a und b. Wird das relationszeichen: ==>, entfernt, dann ist die relation vernichtet und die momente: a und b, sind beliebige dinge der welt(a). Da gemäss der definition die relation: a==>b, ein ganzes ist, das aus teilen besteht, wäre, wenn die logik des begriffs: relation, uneingeschränkt gälte, die analyse der teile im ganzen logisch unzulässig. Die logische bedingung gilt auf der argumentebene der begriffe uneingeschränkt; entweder die relation ist gesetzt oder die relation besteht nicht - tertium non datur. Auf der argumentebene der phänomene gilt aber die regel: tertium e multum datur. Was auf der argumentebene der begriffe ein unaufhebbarer widerspruch sein muss, das kann auf der argumentebene der phänomene ein gegensatz sein, der mit der methode aufgelöst wird, die im relationalen argument mit dem terminus: trennung in analytischer absicht, bezeichnet wird. Die methode: trennung in analytischer absicht, lässt zu, dass das individuum als ich jede relation(b) in seine konstitutiven teile: "die momente: a und b, und das relationszeichen: ==>," zerlegen kann, wenn diese trennung in analytischer absicht erklärt und kenntlich gemacht ist(c). Mit der trennung in analytischer absicht transformiert das individuum als ich faktisch die relationen in den formen: <==|==> und <==>, in die relationen der form: ==> oder <==, mit denen das individuum als ich die dinge der welt unmittelbar für sich und losgelöst von jedem anderen zusammenhang präsent hat; auch die aspekte von raum und zeit können ausgeblendet erscheinen.

Wenn das individuum als ich die dinge der welt analysiert, dann konzentriert es sich auf das analytisch fixierte moment der relation, so, als ob es allein sei mit diesem moment als teil der relation(d). Der bestimmende horizont ist verschwunden und das individuum, das ein ich sei will, ist in seiner entgrenzung auf sich zurückgefallen. Die radikalität des arguments lässt die position der analyse im kontext der theorie des trialektischen modus defizitär erscheinen, weil im individuellen blick das individuum als ich sich verlieren muss, wenn der analytische blick nicht durch einen horizont begrenzt ist(e). Der fokus der methode: trennung in analytischer absicht, ist die analyse, aber die analyse kann das individuum als ich nur im horizont der synthese des analytisch getrennten realisieren, die das ausgeschlossene dritte moment ist.
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(a) argument: //==>2.22.37/(//==>festlegungen). <==//

(b) jedes ding der welt kann der gegenstand der methode: trennung in analytischer absicht, sein. In raum und zeit unterwirft das individuum als ich das ding der welt interessengeleitet dieser methode(1). Die gegenstände können also die klassischen objekte der wissenschaften sein oder jedes andere phänomen auch, mit dem das individuum als ich in seiner existenz konfrontiert ist. Wenn das individuum als ich ein ding der welt zum objekt seines interesses macht, dann kann es sich der situation der analyse nicht entziehen. In der moderne wird das bild der analyse durch die wissenschaften, insbesondere durch die naturwissenschaften geprägt, aber der wissenschaftliche aspekt ist nur eine form der analyse, deren idealbild die künstliche atmosphäre des labors ist, in dem das subjekt des tuns ausgeschlossen sein soll. Aber auch die anderen formen des weltzugangs, insbesondere die religionen, kommen ohne das analytische moment nicht aus. Die anbetung des gottes setzt voraus, dass der gott als gegenstand der anbetung bekannt ist, auch dann, wenn der gott sich im verborgenen hält(2). <==//
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(1) als ding der welt ist der trialektische modus ein gegenstand der methode: trennung in analytischer absicht. Diese methode hat als verfahren eine vergleichbare funktion wie das Luhmann'sche verfahren der reduktion von komplexität(*01). Die analyse des trialektischen modus mit der methode: trennung in analytischer absicht, wird in zwei stufen durchgeführt.

Auf der ersten stufe wird der trialektische modus in analytischer absicht in die drei konstitutiven relationen zerlegt; das ausgeschlossene dritte moment ist in der funktion des horizonts ausgeblendet.

Das verfahren wird am begriff: welterfahrung des individuums als ich, demonstriert. Die relationen und das ausgeschlossene dritte moment sind:
1.relation:
individuum_als_ich<==|==>ding_der_welt(=das teil oder das besondere), das ausgeschlossene dritte moment ist der begriff:_welt.
2.relation:
individuum_als_ich<==|==>begriff:_welt(=das ganze oder das allgemeine), das ausgeschlossene dritte moment ist das ding_der_welt.
3.relation:
ding_der_welt<==|==>begriff:_welt, das ausgeschlossene dritte moment ist das individuum als ich(*02).

Die methode: trennung in analytischer absicht, erlaubt es, in analytischer absicht jede relation im trialektischen modus getrennt von
den anderen relationen zu beurteilen. Im perspektivischen blick nutzt das individuum als ich diese möglichkeiten, die es aus erfahrung in überschaubare bereiche eingeteilt hat. Die relation: individuum_als_ich<==|==>ding_der_welt, markiert den gegenstandsbereich der alltagserfahrung und aller positivistischen wissenschaften; der gegenstandsbereich kann in analytischer absicht weiter in seine elemente zerlegt werden, soweit, bis der prozess der analyse an der grenze von raum und zeit erschöpft ist. Die relation: individuum_als_ich<==|==>begriff:_welt, ist traditionell der gegenstandsbereich der religionen und weltanschauungen. Die relation: ding_der_welt<==|==>begriff:_welt, erfasst den problematischen gegenstandsbereich der philosophen, die das besondere im allgemeinen und das allgemeine im besonderen dingfest machen wollen.

Die gegenstandsbereiche bleiben in analytischer absicht überschaubar, wenn die relationen, jede für sich auf ihre gegenstandsbereiche begrenzt, reflektiert werden. Das bild ändert sich, wenn die relationen in analytischer absicht auf der zweiten stufe in ihre momente zerteilt werden. In analytischer absicht kann jede der drei konstitutiven relationen in ihre konstitutiven momente aufgefächert werden(*03); als beispiel sei die relation: individuum_als_ich<==|==>ding_der_welt, zitiert, deren momente: das individuum als ich und das ding der welt, analytisch getrennt, im trialektischen modus, als ein ganzes erscheinen, das einer weiteren analyse unterzogen werden kann. Faktisch wird das verfahren der ersten stufe auf der zweiten stufe wiederholt. Was als resultat erscheint, das kann mit einem weiteren schritt der gegenstand einer anschliessenden analyse sein. Auf der ersten stufe fokussiert das individuum als ich seinen analytischen blick auf das moment: relation,(*04) auf der zweiten stufe auf die konstituierenden momente einer relation, jedes moment für sich(*05). <==//
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(*01) argument: //==>2.22.45/(b).
Es ist eine merkwürdige beobachtung anzumerken. Gemeinhin gilt die analyse als ein verfahren der reduktion von komplexität, in der durchführung der analyse ist die methode: trennung in analytischer absicht, aber ein verfahren der verdichtung von komplexität, weil im prozess der analyse die komplexität exponential nach der formel: 3x, anwächst. Das hat in raum und zeit die konsequenz, dass das verfahren der analyse schnell an die grenze seiner überschaubarkeit gelangen kann(+).
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(+) verweis: graphik/ ==>2.24.29. <==//
(*02) verweis: graphik/ ==>2.24.30<==//
(*03) in der analyse einer relation erscheint das relationszeichen: ==>, nicht als ausgezeichneter gegenstand der reflexion. Das relationsmoment ist, wie die kopula im logischen urteil, nur dann präsent, wenn die relation der momente: a und b, behauptet wird. Es ist zwar denkmöglich, mit dem relationszeichen: ==>, das relationsmoment zu einem gegenstand der reflexion zu machen, aber diese überlegungen erscheinen entweder als gegenstandslos, weil die momente: a und b, ausgeschlossen sind, oder das relationsmoment, fixiert mit dem relationszeichen: ==>, erscheint als ein ding der welt, was aber eine andere relation konstituiert.  <==//
(*04) in der gestalt einer 4.relation(+) erscheint das problem wieder.
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(+) argument: //==>2.23.10<==//
(*05) auch im denkbar letzten analyseschritt bleiben die analytisch getrennten momente einer relation das, was sie sind, dinge der welt, die das individuum als ich mit einer relation, einer anderen, präsent hat; denn das, was in analytischer absicht getrennt in der form: a==>b, erscheint, das hat das individuum als ich: A, auch im prozess der analyse in jedem moment seiner gelebten gegenwart in einer relation: A<==|==>(a==>b), präsent(+). Was dem prozess der analyse schritt für schritt unterliegt, das ist auf die relation: a==>b, begrenzt, weil die wahrnehmung einer sogenannten tatsache, ein ding der welt: (a==>b), die mit der relation: A<==|==>(a==>b), fixiert wird, ein moment der synthese ist, das auch ein gegenstand der analyse sein kann.
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(+) argument: //==>2.22.37/(g). <==//

(2) die trennung zwischen analyse und synthese erscheint in den religionen und weltanschauungen nicht so strikt ausgeprägt wie in den naturwissenschaften, aber ohne einschränkung ist die trennung von synthese und analyse in jeder ideologie durchführbar. Die gegenstände der ideologien mögen umstritten sein, ihre elaborierten theorien in philosophie und theologie behaupten die unterscheidung unbestritten.   <==//

(c) gelegentlich verwende Ich in den anmerkungen die formel: "die methode: trennung in analytischer absicht, bleibt davon unberührt". Wenn Ich den eindruck habe, dass im kontext eines arguments zweifel auftreten könnten, das argument könnte einseitig verabsolutierend gebraucht werden, dann notiere Ich diesen hinweis. Es gilt uneingeschränkt das argument, dass jedes ding der welt ein gegenstand der analyse sein kann. Der gegenstand der analyse ist nicht das ding der welt als begriff, mit dem das individuum als ich das ding der welt als phänomen von den anderen dingen der welt unterscheidet, der gegenstand der analyse sind die dinge der welt als phänomene. Es ist also unabdingbar, dass die argumentebene des begriffs und die argumentebene der phänomene strikt unterschieden werden. Phänomene können analysiert werden, ohne sie als phänomen zu zerstören; ein begriff ist zerstört, wenn er als begriff der analyse unterworfen wird, aber als phänomen unterliegt jeder begriff der analyse uneinschränkbar. <==//

(d) was der gegenstand des arguments ist, das lässt sich nur metaphorisch beschreiben. Mit der philosophie des als ob wird versucht, diese situation theoretisch zu fixieren. Als ein heuristisches verfahren kann der standpunkt: als ob, nützlich sein, bestimmte probleme überschaubar zu machen, aber die engen grenzen der gültigkeit dieses verfahrens sollten immer bewusst bleiben(1).
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(1) HWdPH. Stichwort: als ob, Bd.1, sp.198-199 //==>2.93.11. <==//

(e) es kann vermutet werden, dass in der analytischen situation mit ihrer radikalität jedes argument dem zweifel ausgesetzt ist, der das argument subjektiv und damit unverbindlich erscheinen lässt; denn das individuum als ich, in der analytischen situation über die weltdinge autonom verfügend, kann im perspektivischen blick den analytisch getrennten und in der trennung bestimmten dingen der welt merkmale hinzufügen oder entziehen, festlegungen, die der genosse als gesetzte merkmale zur kenntnis zu nehmen hat. Die analytischen situation erscheint durch eine differenz definiert, die auch als chance zu begreifen ist, in der sowohl das individuum als ich als auch der genosse, jeder für sich, sich als ich bilden können. In der analyse erscheint diese chance als offen, die der genosse und das individuum als ich mit der synthese wieder verschliessen.     <==//
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(2.22.37/(g))<==//
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(text/1.1.1)<==//

2.23.04
in grenzen(a) eingeschlossen, die es nicht überschreiten kann, reflektiert das individuum als ich die dinge seiner welt. Der horizont(b) ist als metapher die imaginierte grenze, die wie ein spiegel wirkt, der das bild zurückwirft, in dem das individuum als ich sich erkennt als das, was es ist, ein ich. Was das individuum als ich in einer relation bestimmt erfasst, das kann das individuum als ich nur im horizont des ausgeschlossenen dritten moments(c), im horizont seiner welt, als bestimmt erfassen. Diese bedingung ist unabdingbar, wenn das individuum als ich in raum und zeit eine bestimmte relation zu dem ding der welt im forum internum denkt und handelnd auf dem forum publicum realisiert. Was in der analyse als getrennt erscheint, das ist in der reflexion des analytisch getrennten synthetisierend gedacht, weil das in analytischer absicht getrennte im horizont des ausgeschlossenen dritten moments immer verknüpft erscheint. Das ausgeschlossene dritte moment ist kein moment der bestimmten relation, aber die bestimmte relation kann das individuum als ich nur im horizont dieses moments, des ausgeschlossenen dritten moments, als diese relation und keine andere erfassen. Mit der methode: denken im  horizont des ausgeschlossenen dritten moments, erfasst das individuum als ich die im horizont des ausgeschlossenen dritten moments gesicherte identität der relation. Das ausgeschlossene dritte moment erscheint dem individuum als ich in der funktion des horizontes in der form der drei momente des trialektischen modus(d). Jedes moment für sich hat in der funktion des horizontes die bestimmung, ein ganzes zu sein, das die zu bestimmende relation umgreift(e). Der gedanke hat seine wurzel in der metapher des horizontes, der das eingeschlossene umgreifend zugleich abschliesst. Die methode: denken im  horizont des ausgeschlossenen dritten moments, ist das spiegelbild der methode: trennung in analytischer absicht, die das individuum als ich, einander ausschliessend, im moment der gelebten gegenwart präsent hat. Als spiegelbild unterscheiden sich die beiden methoden in ihrer struktur nicht, aber dem individuum als ich sind sie im moment der gelebten gegenwart unterscheidbar präsent.

Der gegenstand der methode: denken im  horizont des ausgeschlossenen dritten moments, ist die synthese des analytisch getrennten.
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(a) argument: //==>2.22.19. <==//

(b) argument: //==>2.22.22. <==//

(c) argument: //==>2.22.11. <==//

(d) der begriff: welterfahrung des individuums als ich, im trialektischen modus(1) hat drei momente; das erste moment ist das individuum selbst, das ein ich ist, das zweite moment ist das ding der welt als teil der welt und das dritte moment ist der begriff: welt, als das ganze. Die momente sind für sich dinge der welt, die in der relation mit einem der beiden anderen momente des trialektischen modus das dritte moment aus der relation ausschliessen. Jedes moment kann im trialektischen modus entweder ein moment in der relation sein oder es ist das ausgeschlossene dritte moment - tertium non datur. Das kann als eine zweideutigkeit interpretiert werden, die aber im moment der gelebten gegenwart immer eindeutig bestimmt ist. Wenn das individuum als ich in der relation: individuum_als_ich<==|==>ding_der_welt, das ding der welt in seinen vielfältigen bezügen zu anderen weltdingen reflektiert, dann setzt es voraus, dass diese reflexion in einem übergeordneten zusammenhang geschieht. In den religionen ist dem gott diese funktion zugeordnet, die idee(2) füllt in den weltanschauungen diese funktion aus. Wenn das individuum als ich in der relation: individuum_als_ich<==|==>begriff:_welt, die welt als ein ganzes erfassen will, dann muss es zumindest voraussetzen, was die teile des ganzen sein könnten, die als pars pro toto ein ganzes darstellen müssen, das das ganze, analytisch getrennt, umgreift(3). Wenn die relation: ding_der_welt<==|==>begriff:_welt, vom individuum als ich erfasst werden soll(4), dann ist das invididuum als ich in der relation impliziert, das als das ausgeschlossene dritte moment die bestimmte relation umgreift(5). Das individuum als ich ist, so begrenzt es sich in raum und zeit erfährt, in der funktion des ausgeschlossenen dritten moments allmächtig, aber seine allmacht ist eingeschlossen in den konsens, den es mit dem genossen teilt(6). <==//
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(1) verweis: graphik/ ==>2.24.30. <==//
(2) der allmächtige schöpfergott unterscheidet sich nicht vom Dr.Faust, der wissen will, was die welt in seinem innersten zusammenhält*. Das streben der wissenschaftler nach der weltformel ist nur die moderne variante des faustischen strebens des menschen.
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* Faust: Daß ich erkenne, was die Welt/ Im Innersten zusammenhält.
(1.Teil: Nacht)(+).
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(+) Goethe. Faust I. vers: 382-383, //==>2.93.06. <==//

(3) es ist schon merkwürdig, wie die theologen mit ihrem gott umgehen,
wenn sie dem gläubigen erklären, was ihr gott real sein soll. Die streitfrage ist nicht entscheidbar, ob gott die menschen nach seinem antlitz geschaffen hat, oder die menschen ihren gott nach ihrem bild; in diesem punkt sind sich die apologeten des gottes wie seiner verächter reziprok verneinend einig.  <==//
(4) argument: //==>2.23.10.    <==//
(5) in welcher weise dem individuum als ich die dinge der welt miteinander konfrontiert erscheinen mögen, diese verknüpfungen setzen als relation ein individuum voraus, das ein ich ist. Ohne das individuum als ich ist der gedanke nicht existent, dass zwei dinge der welt in einer relation miteinander verknüpft erscheinen, auch dann nicht, wenn das individuum als ich in seiner funktion ein subjekt zu sein, in analytischer absicht ausgeschlossen ist. Es gibt kein gesetz, das mit dem terminus: naturgesetz, logisch konsistent fixiert werden könnte und was als naturgesetz erscheint*, das ist eine behauptete regelmässigkeit, für die die wissenschaftler bisher keine falsifikation formulieren konnten**. <==//
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* Ich habe keinen zureichenden grund, die sogenannten naturgesetze in zweifel zu ziehen. Die pragmatik beweist hinlänglich plausibel, dass sie funktionieren, aber was über das funktionieren hinausgeht, das sind spekulationen, die sich nicht von den visionen unterscheiden, die ein mystiker zu haben vorgibt, die ein derwisch tanzend versinnlicht oder die von den sonstigen propheten der heiligen schriften behauptet und von den medienmachern der moderne verwurstet werden.     <==//
** das falsifikationskriterium Popper's ist auf die gültigkeit seiner theorie einer logik der forschung begrenzt(+).
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(+) Popper. Logik der Forschung. //==>2.93.22. <==//

(6) die allmacht des individuums als ich ist durch den konsens begrenzt, den es mit dem genossen teilt. Der konsens hat damit die funktion eines allgemeinen gedankens, der das besondere bestimmt und von anderen vorstellungen abgrenzt. In der geschichte des wissens kann diese funktion mit dem wechsel der weltbilder des Ptolomäus und des Kopernikus illustriert werden. Solange die welt des Ptolomäus gültig war, sah die mehrheit der menschen die erde als eine scheibe an und die sonne drehte sich um die erde. Generationen hatten mit diesen vorstellungen leben können. Als Kopernikus das heliozentrische system beschrieb, änderte sich die weltsicht der menschen und die erde drehte sich als planet um die eigene achse und um die sonne. Das ist heute gültiger konsens, aber es wird immer individuen als ich geben, die das nicht glauben wollen.... Es hängt also von dem individuum als ich ab, in welcher bestimmung die relation: ding_der_welt<==|==>begriff:_welt, instrumentalisiert werden soll.     <==//

(e) Karl Jaspers' begriff: das umgreifende, ist als gedanke greifbar, aber die mit dem Jasperschen gedanken verknüpfte assoziation ist unzutreffend(1). Jaspers steht in der tradition des ontologischen arguments. Vom vergleich per analogiam bleibt nur die übereinstimmung im terminus, und das genügt nicht, um mit Jaspers' begriff eine gegenposition aufzubauen. Dieser seitengedanken ist mit seiner erwähnung abgehandelt.
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(1) Jaspers. 3.Radiovortrag: Das Umgreifende. p.28ff. //==>2.93.12. <==//
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(2.23.05/(b))<==//
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2.23.05
die analyse der weltdinge kann das individuum als ich in seiner welterfahrung nicht von der synthese der in analytischer absicht getrennten dinge seiner welt lösen(a). Für sich sind die analyse und die synthese unterscheidbare verfahren der welterfahrung(b), aber was  die analyse als verfahren in ihrer bestimmtheit ist, das hat das individuum als ich nur im horizont des ausgeschlossenen dritten moments, der synthese, präsent, nicht anders die synthese im horizont des ausgeschlossenen dritten moments, der analyse(c). Das individuum als ich hat, wenn es seine welt unter dem aspekt der synthese reflektiert, die welt als ganzes in den dingen der welt zur hand, die als gegenstände der analyse in komplexen systemen miteinander verknüpft erscheinen. Wenn das individuum als ich unter dem aspekt der analyse die dinge der welt beurteilt, dann reflektiert es diese dinge der welt im synthetischen blick, der die in analytischer absicht getrennten weltdinge synthetisierend als ein ganzes erfasst. Diese reflexionen kann das individuum als ich nur dann realisieren, wenn dem individuum als ich methodisch zulässig verstattet ist, die analyse und die synthese, jede für sich, in analytischer absicht getrennt zu realisieren. In der unterscheidung der gegenstände leistet das individuum als ich diese arbeit, wenn es die methode: trennung in analytischer absicht, anwendet, die in ihrer reichweite darauf begrenzt ist, was das ding der welt als das_andere, das dem individuum als ich erscheint, für sich ist. Das individuum als ich wendet die methode: denken im  horizont des ausgeschlossenen dritten moments, an, wenn die welt als ganzes der gegenstand der synthese ist, den das individuum als ich in seinen teilen in einer ausgedehnten analyse präsent hält. Diese reflexionen(d) sind in raum und zeit unterscheidbare handlungen, mit denen das individuum als ich das ganze in analytischer absicht in die teile zerlegt oder die teile synthetisierend zu einem ganzen zusammensetzt. Das kann dem individuum als ich nur dann gelingen, wenn es sich vergewissert, dass es das ganze analysiert und die teile synthetisiert. Die synthese und die analyse sind leistungen, denen das individuum als ich sich im horizont des ausgeschlossenen dritten moments gewiss ist. Im moment der gelebten gegenwart hat das individuum als ich entweder die analyse oder die synthese präsent, tertium non datur. Die analyse(e) ist gültig im horizont seiner synthese, die synthese(f) im horizont der analyse. Das individuum als ich ist für seine analyse und seine synthese verantwortlich.
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(a) die methode: trennung in analytischer absicht, bleibt davon unberührt. Prima vista scheint ein widerpruch vorzuliegen, der nicht aufhebbar ist. Diese meinung ist eine fehlinterpretation, weil das individuum als ich sowohl die analyse als auch die synthese realisieren muss, wenn es in raum und zeit seine welt und sich selbst als ich erfahren will. Pragmatische überlegungen sind bestimmend, wenn das individuum als ich in seiner welterfahrung sowohl die analyse als auch die synthese im perspektivischen blick getrennt oder miteinander verknüpft gebraucht, aber gültig sind die resultate des denkens und des handelns für das individuum als ich nur dann, wenn es die analyse als trennung oder die synthese als verknüpfung im synthetisierenden blick reflektiert. Im moment der gelebten gegenwart hat das individuum als ich sich für die eine oder die andere methode entschieden, eine entscheidung, die es als factum der vergangenheit erinnern kann.     <==//

(b) klarstellung. Die methode der analyse ist die trennung in analytischer absicht, die methode der synthese ist das denken im horizont des ausgeschlossenen dritten moments(1).
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(1) argument: //==>2.23.04. <==//

(c) verweis: graphik/ ==>2.24.31<==//

(d) der fokus des blicks ist die reflexion, das denken im forum internum, dem das handeln des individuums als ich folgt, das auf dem forum publicum agiert. Es ist ein teil der erfahrung, dass das handeln des individuums, das ein ich sein will, viel mit dem begriff: gewalt, zu tun hat, aber es ist falsch, das denken des individuums als ich mit der gewalt zu verwechseln; denn in seinem denken kann das handelnde individuum als ich den einen zustand eines weltdinges in einen anderen zustand verändern, ohne dass die gewohnten kennzeichen der gewalt festgestellt werden können. Das denken des individuums als ich ist keine gewalt, weil dem denken das verändern der weltdinge eigentümlich ist(1). Mit seinen reflexionen kann das individuum als ich die gegensätzlichen dinge der welt miteinander verknüpfen, ohne die weltdinge in ihrem materiellen erscheinen zu verändern. Mit jeder neuen verknüpfung verändert das individuum als ich reflektierend die dinge der welt, sei's analysierend oder synthetisierend, auch dann, wenn die weltdinge in ihrem materiellen erscheinen unverändert wahrgenommen werden(2).
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(1) das denken ist nicht gewalttätig, wohl aber kann das individuum, das ein ich sein soll, mit seinem denken ein gewalttätiges handeln anleiten.
(2) die erfahrung ist alltäglich, dass gegenstände, die für einen zivilen zweck geschaffen worden waren, in gewalttätigen konflikten als waffen eingesetzt werden. Das simple auto ist geeignet, menschen und lebensmittel zu transportieren, aber auch waffen und soldaten.     <==//

(e) die analyse ist das geschäft der modernen wissenschaften, und die menge der details ist nicht mehr überschaubar. Was fehlt, das ist der synthetisierende blick, den das individuum als ich nur für sich leisten kann. Die resultate einer analyse können auf dauer gestellt werden, nicht aber die reflexionen, mit denen die resultate wieder in einen sinnzusammenhang gestellt werden. <==//

(f) die synthese ist der tummelplatz der ideologen aller art. Das synthetisierende denken hat viele aspekte mit dem spekulieren über die dinge der welt zu tun, es sollte aber nicht mit den gewohnten spekulationen über gott und die welt gleichgesetzt werden, weil die spekulation nur mit dem rechnet, was noch nicht ist, aber als möglich erscheint, die synthese dagegen setzt das in analytischer absicht getrennte real voraus. <==//
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(text/1.3.51)<==//

2.23.06
die relation: theorie<==|==>praxis, steht im streit der ideologen(a), weil die festlegungen, was eine theorie und was die angemessene praxis sein sollen, interessen unterworfen sind, denen das individuum als ich in seinem denken und handeln sich unterworfen hat(b). In seiner struktur ist die relation: theorie<==|==>praxis, eindeutig bestimmt, weil das individuum als ich das bestimmende moment ist, das als das ausgeschlossene dritte moment in raum und zeit festlegt, was die theorie und was die praxis im moment der gelebten gegenwart real sind. Entweder beurteilt das individuum als ich die praxis im horizont des ausgeschlossenen dritten moments: theorie, oder es argumentiert mit einer bestimmten theorie im horizont des ausgeschlossenen dritten moments: praxis. In raum und zeit ist keine praxis leistbar, für die nicht eine bestimmte theorie angebbar wäre(c), noch ist eine theorie denkbar, für die keine praxis imaginierbar wäre(d). Es ist wohl zulässig, theorie und praxis in analytischer absicht zu trennen, aber das individuum als ich fasst das analytisch getrennte im synthetisierenden blick in einer einheit zusammen, in der die theorie der praxis den weg weist und die praxis der theorie das ziel zeigt, das das individuum als ich auf dem weg erreichen will. Wird in dieser konstruktion der welterfahrung ein moment beseitigt, dann zerfällt die konstruktion in isolierte elemente, die für sich alles und nichts bedeuten können(e). Es ist ein dummes, weil wohlfeiles geschwätz, wenn das individuum, das ein ich sein will, dem genossen vorwirft, er sei nur ein pragmatiker, der von der theorie keine ahnung habe, oder noch ärger, er sei nur ein theoretiker, der mit seinen glasperlen spiele. Denken, das nicht auf das handeln ausgerichtet ist, erscheint als leer, und ein handeln, das das denken ignoriert, ist ein blosses bewegen von irgendetwas.
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(a) mit dem essay: "Über den Gemeinspruch: das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht für die Praxis",(1) hatte sich Kant in den streit eingemischt. Seine antwort ist bis heute gültig. Die methode: der trialektische modus, beweist die kantische antwort nicht, bestätigt aber, das Kant's antwort nicht überholt ist.
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(1) Kant. Gemeinspruch..., Bd.XI, p.127-172 //==>2.93.13. <==//

(b) die relation: theorie<==|==>praxis, ist in ihrer struktur der relation: analyse<==|==>synthese, gleich(1). Das individuum als ich ist als das ausgeschlossene dritte moment für die relation: theorie<==|==>praxis, dann der reale horizont, wenn diese relation als moment einer anderen relation instrumentalisiert wird(2). Das interesse des individuums als ich und seines genossen ist im wissenschaftlichen prozess auf die beziehungen zwischen den teilen einer analyse und dem umgreifenden ganzen der synthese oder der theorie und der angemessenen praxis fokussiert, ein interesse, das das individuum als ich, das allein diese relationen denken kann, ausser betracht lässt. In analytischer absicht ist die ausklammerung des individuums als ich oder, wie in der tradition gesagt wird, des subjekts, zulässig, im synthetisierenden blick aber als undenkbar ausgeschlossen. Diese differenz sollte nicht ignoriert werden, wenn über die interessen aller, die es betrifft, gestritten wird, die die relation: theorie<==|==>praxis, umstellen.
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(1) die gleichsetzung von analyse und synthese mit theorie(=denken) und praxis(=handeln) ist problematisch, weil der vergleich auf der argumentebene der phänomene mit termini geleistet wird, die auch auf begriffe verweisen, die auf der argumentebene der begriffe reflektiert werden. Methodisch ist aber die gleichsetzung zulässig, weil die gleichsetzung der termini in keinem fall die identifikation bestimmter begriffe als phänomene bedeuten kann. In der gleichsetzung bleibt die differenz erkennbar, aber sie fordert auch die erklärung der differenz ein. Diese erklärungen kann nur das individuum als ich leisten.
(2) argument: //==>2.23.10. <==//

(c) gesetzt, das wäre der fall und dem geschehen könnte nichts entgegengesetzt werden, das den anschein einer theorie hätte, dann wäre das, was in der praxis als handeln eines individuums, das ein ich sein will, erscheint, nichts anderes als eine form der gewalt. Gewalt bedarf keiner theorie, die die gewalt erklären oder rechtfertigen könnte; denn gewalt ist, was sie ist, wenn ein zustand durch einen anderen zustand ersetzt wird. Es ist aber eine andere situation, wenn das individuum als ich das ereignis der gewalt zu einem gegenstand seiner reflexion macht. Im moment der reflexion wird das ereignis zu einem gegenstand der praxis des individuums als ich, das das ereignis reflektiert, und in diesem moment wird die gewalt in eine praxis transformiert, für die eine theorie benennbar ist. Davon sind die fragen zu unterscheiden, ob die verknüpfung von praxis und theorie im bestimmten fall richtig ist oder nicht, aber das ist ein problem, das auf einer anderen argumentebene zu verhandeln ist.  <==//

(d) die energie provoziert verwunderung, mit der versucht wird, die verknüpfung von theorie und praxis umzudeuten. Die erklärung, dass die theorie die praxis sei, ist prima vista ein eleganter trick, aber der trick ist secunda vista ein ausgelatschter weg, auf dem die theorie mit der praxis abhanden gekommen ist. Scharlatane müssen den trick mit bravour beherrschen, weil der trick ihr ganzes kapital ist. Auf dem kunstmarkt sind szenen zu beobachten, neudeutsch heissen diese veranstaltungen installationen und events, die den beobachter ratlos lassen, was an der sache nun die theorie oder die praxis sein soll, oder, die konzession sei gemacht, sein könnte. Ist das, was gesehen werden kann, nun resultat der praxis oder ist das, was nach der beschreibung gesehen werden soll die theorie, die keiner praxis mehr bedürfe? - nun gut, wenn der beobachter der szene sich täuschen will, so ist das seine angelegenheit.     <==//

(e) verweis: graphik/ ==>2.24.32. <==//
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(text/1.1.1)<==//

2.23.07
im diskurs mit dem genossen verwendet das individuum als ich das argument entweder eindimensional, oder zweidimensional oder dreidimensional. In diesen formen ist das interesse des individuums als ich gespiegelt, das es an einem ding der welt hat. Für sich sind die formen gleichrangig(a), sie erscheinen aber in den diskursen in den unterschiedlichen rangformen.

Ist ein argument eindimensional, dann hat die relation die form: a==>b,(b). Ist das argument zweidimensional, dann hat die relation entweder die form: a<==|==>b oder A<==>B,(c). Ist das argument dreidimensional, dann ist die relation im horizont des ausgeschlossenen dritten moments eingebunden(d). Als moment jeder methode wird im diskurs das gewicht des arguments durch seine form definiert; in den grenzen seiner form ist das argument gültig. Das eindimensionale argument ist darauf begrenzt, dass das individuum als ich feststellt, was die merkmale des weltdinges sein sollen, die es in analytischer absicht voneinander getrennt hat. Was über diese feststellung hinausgeht, das ist spekulation, die ein interesse verbirgt(e). Das zweidimensionale argument fixiert die verknüpfungen, die das individuum als ich zwischen den dingen der welt gesetzt hat. Die analytisch getrennten merkmale eines weltdinges erscheinen in der komplexen realität der welt oft mit den merkmalen anderer weltdinge vermengt, gewollt oder nicht, das kann dahingestellt bleiben, allein das faktum zählt, dass es als möglich erscheint(f). Das dreidimensionale argument stellt die relation in den horizont des ausgeschlossenen dritten moments, der als das begrenzende die relation in dem bestimmt, was sie ist. Kein ding seiner welt kann das individuum als ich wahrnehmen, sich selbst als individuum, das ein ich sein will, eingeschlossen, wenn es seine wahrnehmung nicht im horizont der welt reflektiert(g).

Im diskurs mit dem genossen verwendet das individuum als ich jede der drei argumentformen. Welche form das individuum als ich im moment der gelebten gegenwart gebraucht, das entscheidet es nach seinem interesse.
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(a) die zahlensymbolik suggeriert unterschiedliche ränge; die zahl: 3, soll eben mehr sein als die zahlen: 1 oder 2. Was als plausibel erscheint, das sind konventionen, die sich in der tradition herausgebildet haben. Für sich haben die konventionen ihre bestimmte bedeutung und diese bedeutungen können übermächtig sein, aber es ist falsch, aus diesen bedeutungen eine rangordnung abzuleiten. Wenn dennoch rangordnungen konstruiert werden, und es wird immer wieder getan, dann ist die rangordnung nicht in der zugeordneten ordnung gegründet, sondern in dem individuum als ich, das diese zuordnung behauptet oder einfordert. Die gegensätzlichen ansprüche kann das individuum als ich mit seinem genossen in einem konsens auflösen. Die zahlenreiche: "1, 2, 3 ... n" ist darauf begrenzt, eindeutig definierte positionen(1) zu fixieren, die auf die definition der bestimmten zahl: x, beschränkt ist. Was über diese definition hinaus geht, das ist beliebige zugabe des individuums als ich und seines genossen(2).
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(1) die position der zahl: 5, ist zwischen den positionen der zahlen: 4 und 6, bestimmt. Die zahl: 5, ist als das 5-fache der zahl: 1, definiert, oder die zahl: 5, erscheint als die 4 mal um 1 erweiterte zahl: 1.
(2) hierzu mehr in einem anderen kontext mein essay: Das prinzip der zahl: 1,*
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* Richter. Das prinzip der zahl: 1, adm/(20)09/2007. //==>2.93.25. <==//

(b) das eindimensionale argument ist das werkzeug der wissenschaften, die unter dem terminus: positivismus(1), zusammengefasst werden. Das argument erfasst die dinge der welt in ihrer kausalität zueinander. Das agierende individuum als ich ist in analytischer absicht ausgeblendet und quasi als konstante vor die klammer gezogen. Das argument ist gültig in den grenzen der methode: trennung in analytischer absicht. Die unter dem terminus: analytische wissenschaften, zusammengefassten versuche der welterklärung erzielen unbestritten beachtliche resultate, aber die aussagen über die weltdinge sind nur ein teil des wissens, über das das individuum als ich und sein genosse verfügen können. Es ist ein logischer fehler, vom gültigen argument, das ein phänomen zum gegenstand hat, auf den unterscheidenden begriff zu schliessen.
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(1) den terminus: positivismus, gebrauche Ich, d'accord mit der tradition, in der allgemeinen bedeutung. Als eine komplexe ideologie kann der positivismus zureichend nicht mit einer anmerkung abgehandelt werden und Ich verweise daher auf das stichwort im Historischen Wörterbuch der Philosophie, weil der positivismus nicht der gegenstand dieser abhandlung ist*.
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* HWdPH. Stichwort: positivismus, Bd.7, sp.1118-1125 //==>2.93.11. <==//

(c) das zweidimensionale argument ist das werkzeug für alle zugangsweisen zur welt, die mit dem terminus:dialektik(1), bezeichnet werden. Das zweidimensionale argument erfasst die dinge der welt in ihren relationen zueinander. Das individuum als ich ist entweder ein moment der relation oder es erscheint über die beiden momente der relation als interpolierbar. Das verschafft jeder relation den anschein einer bestimmten beliebigkeit, zum einen, weil für den unbeteiligten beobachter, der die relation zu ein moment seiner relation macht(2), das individuum als ich immer in einer zone der unbestimmtheit verbleiben wird, zum anderen, weil aus den elementen der relation eine abschliessende verbindlichkeit nicht ableitbar ist, wenn das individuum als ich nicht ein moment der relation ist. Das problem des zweidimensionalen arguments ist die funktion des individuums als ich in einer relation, das entweder offen als ein moment der relation erscheint, oder scheinbar aus der relation ausgeblendet ist. Mit dem zweidimensionalen argument kann der verdacht nicht kompensiert werden, der die verknüpfungen zwischen den dingen der welt als relativ zum individuum als ich bestimmt. Die anklage, die dialektik sei subjektiv, kann dialektisch nicht entkräftet werden. <==//
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(1) den terminus: dialektik, gebrauche Ich, d'accord mit der tradition, in der allgemeinen bedeutung. Meine kritik der dialektik in der historischen form der dialektik Hegel's ist ein konstitutiver gegenstand dieses essays; in den anderen fragen zur historia der dialektik verweise Ich auf das stichwort im Historischen Wörterbuch der Philosophie*
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* HWdPH. Stichwort: dialektik, Bd.2, sp.164-226 //==>2.93.11. <==//
(2) argument: //==>2.23.10.    <==//

(d) das dreidimensionale argument ist das werkzeug für den weltzugang, der mit dem terminus: trialektik(1), bezeichnet werden kann. Der trialektische modus hebt das defizit der zweiseitigen dialektik in einer dreiseitigen bestimmung auf. Jedes ding der welt ist für das individuum als ich in seiner welt dann eindeutig bestimmt, wenn die drei momente: "das individuum als ich, das ding der welt: n, und die welt als das ganze" in drei relationen miteinander verküpft sind. Jede relation verknüpft zwei momente unter ausschluss des dritten moments, das als horizont die relation bestimmt. Die drei momente des trialektischen modus sind gleichrangig, kein moment kann die anderen dominieren, auch dann nicht, wenn die position des horizontes in der konstruktion des trialektischen modus eine solche deutung nahelegen könnte(2). <==//
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(1) den terminus: trialektik, verwende Ich in seiner nominalen bedeutung*. Als ideologie ist die trialektik wie jede andere ideologie in ihrer struktur komplex konstruiert, was eine erörterung in einer anmerkung ausschliesst, wenn die proportionen des essays gewahrt bleiben sollen. Als kritische fortentwicklung der hegelschen dialektik spielt die trialektik in der öffentlichen debatte noch keine herausragende rolle**. <==//
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* als neologismus wird der terminus: trialektik, bisher nur vereinzelt in unterschiedlichen bedeutungen verwendet. Nach auskunft der Wikipedia hat Asgar Jorns den terminus um 1960 herum zum erstenmal öffentlich gebraucht und das in einem zusammenhang, der den erörterungen in meinem essay fern ist.     <==//
** nach dem stand von heute ist der terminus: trialektik, noch kein stichwort in führenden lexika.     <==//
(2) hierzu die graphik: //==>2.24.20.
Das grundmodell des begriffs: welt, oder des begriffs: welterfahrung, im trialektischen modus erscheint in den graphischen erläuterungen in mehreren varianten. Die termini, mit denen die momente der relationen bezeichnet werden, weisen differenzen auf, die bestimmte aspekte markieren, die für das individuum als ich bedeutsam sind. Die struktur des arguments bleibt davon aber unberührt. <==//

(e) die funktion des eindimensionalen arguments ist unverzichtbar, wenn ein diskurs als rational eingeschätzt werden soll. Es ist quasi die basis, auf der die komplexen formen der argumentationen aufgebaut werden können. Alle argumente aber, die über den engen zweck der analyse dessen, was ist, hinausgehen, sind interessengeleitete spekulation, die im eindimensionalen argument keinen ausgewiesen grund haben. Die versuchung ist immer grooss, mit einem argument, das überzeugt, mehr erreichen zu wollen, als das argument in seinen grenzen faktisch leisten kann. Was in der analyse richtig ist, das kann in der synthese des analytisch getrennten unsinn sein. Der positivist kann die dinge der welt präzis sehen, aber er sieht nicht, was um die weltdinge herum noch geschieht.     <==//

(f) es ist die funktion des zweidimensionalen arguments, die verknüpfungen der weltdinge miteinander kenntlich machen, die das individuum als ich und sein genosse als argumente im diskurs instrumentalisieren. Der aspekt der beliebigkeit ist unverkennbar, weil das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich aus seiner individuellen perspektive, verknüpfungen vornehmen kann, die dem anderen als unmöglich erscheinen. Kinder werden gescholten, wenn sie erzählen, dass sie einen fliegenden elephanten gesehen haben, die modernen maler pinseln köpfe, die jeder anatomie spotten, gemeinsam aber teilen Picasso und das kind die realität des moments der gelebten gegenwart, in der sie die dinge der welt miteinander verknüpfen. Aber ob das, was das kind und Picasso konstatieren, auch mit der geglaubten kausalität d'accord ist, das ist ein anderer gegenstand, der in einem diskurs sorgfältig erörtert werden könnte und unterschieden werden sollte. Entgegen der gemeinen meinung können das kind und Picasso ihre verknüpfungen rechtfertigen, wenn sie auf ihre gründe verweisen, allein der konsens über die auseinanderlaufenden gründe ist nicht gesichert und kann mit einem zweidimensionalen argument nicht gesichert werden. Der dialektiker bricht, indem er relativiert, die alte sicherheit auf, aber er kann keine neue sicherheit schaffen. <==//

(g) die funktion des dreidimensionalen arguments ist die feststellung der weltdinge in ihrem kontext, der jeden diskurs umgibt, wen das individuum als ich mit seinem genossen streitet. Jedes argument, vollendet definiert, schillert in bunten farben, wenn es im horizont der welt reflektiert wird, weil das, was in dem einen moment der gelebten gegenwart gültig gewesen war, als factum der vergangenheit in diese abgesunken ist, das, als factum der vergangenheit wieder erinnert, in einem anderen moment der gelebten gegenwart ungültig sein kann - das kriterium: richtig oder falsch, als bedingung des logischen urteils eindeutig definiert, kann dem individuum als ich doppeldeutig erscheinen, aber im horizont des ausgeschlossenen dritten moments ist es eindeutig als gültig oder ungültig bestimmt. Das ausgeschlossene dritte moment ist als horizont nicht dem belieben des individuums als ich ausgeliefert, das nach seiner willkür die relationen setzt, deren momente dinge der welt sein können, die das individuum als ich entweder als teil des ganzen oder als das ganze in den teilen instrumentalisiert. Das besondere reflektiert das individuum als ich im horizont des allgemeinen, das in der bestimmten reflexion ausgeschlossen ist; das allgemeine kann das individuum als ich nur im horizont der besonderen weltdinge reflektieren, die als ausgeschlossene jede reflexion des allgemeinen umstellen(1).
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(1) das hohe lied der freiheit, von jedem machthaber mit kalkül intoniert, ist dann ein betrug, wenn das individuum als ich im moment der gelebten gegenwart nicht frei handeln kann, weil sein handeln von den realen bedingungen der gewalt umstellt ist; die reale freiheit ist aber eine illusion, wenn das individuum als ich im moment der gelebten gegenwart seine handlung als konsequenz einer freien entscheidung nicht beurteilen kann, weil es über keinen begrenzenden horizont verfügt, an dem es beurteilte könnte, ob die handlung mit der allgemeinen vorstellung vereinbar ist oder nicht, die als der inbegriff der freiheit allgemeiner konsens ist.     <==//
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(text/1.1.1)<==//


2.23.08

der diskurs ist ein teil der kommunikation, die das individuum als ich mit seinem genossen pflegt(a).

Von einem diskurs soll dann gesprochen werden, wenn die folgenden bedingungen vorliegen.

Zum ersten: der diskurs ist durch die sprache vermittelt; in einem diskurs werden argumente geltend gemacht(b).
Zum zweiten: der diskurs ist strikt geregelt; die gesetzten regeln werden von allen, die es betrifft, respektiert. Ein teil der regeln sind die methoden, mit denen die diskurtanten die dinge der welt erfassen(c).
Zum dritten: der diskurs ist dann rational, wenn die logischen axiome gelten. Ergebnisse, die widerspruchsfrei geschaffen wurden, sind gültig, auch dann, wenn sie als gegensätze von allen, die es betrifft, als einander ausschliessend bewertet werden(d).
Zum vierten: dem diskurs ist das moment des spiels eigentümlich(e).


Die vier merkmale müssen gegeben sein. Wird ein merkmal verneint, dann kann sehr wohl die situation der kommunikation gegeben sein, aber die situation ist kein diskurs(f). Ein diskurs vereinigt mindestens das individuum als ich und seinen genossen(g). Die zahl der diskurtanten in einem diskurs wird durch pragmatische gründe begrenzt.
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(a) der begriff: kommunikation(1), ist in seinem umfang weiter als der begriff: diskurs. Was für die kommunikation als bedingung gültig ist, das gilt auch für den diskurs; ein merkmal, das für den diskurs gilt, muss nicht für die kommunikation gültig sein.
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(1) die kommunikation setzt eine soziale beziehung voraus, die das individuum als ich und sein genosse in raum und zeit leben.     <==//

(b) die gewalt ist kein argument; die gewalt zerstört den diskurs. Konflikte können in der form eines diskurses erscheinen, aber die regelung des konflikts durch gewalt schliesst den diskurse aus; was bleibt, das sind formen der kommunikation(1), deren nähere bestimmung hier beiseitegestellt bleiben soll.
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(1) abgeordnete einer versammlung, die sich im plenum ohrfeigen, führen keinen politischen diskurs. <==//

(c) die regeln eines diskurses(1) bestimmen die form des austauschs der argumente. Die spezifischen methoden(2) bestimmen die gültigkeit der argumente. Den regeln und methoden kann sich kein diskurtant entziehen, wenn er sich mit seinem argument gehör verschaffen will und die geltung seines arguments einfordert(3).
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(1) die regeln des diskurses sind einerseits konventionen der tradition, andererseits sind es anweisungen, die in einem geregelten verfahren gesetzt werden. Diese regeln müssen von allem, die es betrifft, anerkannt sein. Der prozess des rechts ist ebenso ein diskurs wie der politische prozess.
(2) im diskurs müssen die diskurtanten die methoden als gültig anerkennen, wenn ihre argumente gelten sollen. Die anerkennung der methoden ist selbst ein gegenstand jener diskurse*, mit denen das individuum als ich und sein genosse in der rolle des wissenschaftlers die geltung der methoden immer wieder von neuem justieren.
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* regelmässig kehren die methodenstreitigkeiten in den wissenschaften wieder. Diese erörterungen sind kein selbstzweck oder ein glasperlenspiel.
(3) ein diskurs kann nur dann gelingen, wenn ein konsens als horizont formuliert ist.     <==//

(d) die logik zwingt, die phänomene aber, gegensätzlich bis zur unvereinbarkeit, können in raum und zeit koexistieren. Jeder diskurtant argumentiert im diskurs mit seinen begriffen. Was der diskurtant mit seinen begriffen als phänomene unterscheidet, das kann zu den unterscheidungen der anderen mit ihren begriffen gegensätzlich sein, ja, die unterscheidungen können einander sich ausschliessen. Den differenzen zum trotz ist die verbindlichkeit des diskurses gesichert, wenn der konsens, dass die logischen axiome gelten, von allen, die es betrifft, akzeptiert ist. <==//

(e) der diskurs ist ein spiel(1), das wiederholt werden kann. Das leben ist unwiederholbar der moment der gelebten gegenwart, der im moment der gelebten gegenwart als factum der vergangenheit in diese abgesunken ist; diese facta der vergangenheit erinnert das individuum als ich im diskurs und lebt sie neu.
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(1) im spiel* kann das individuum als ich seine lust leben, neue formen der existenz zu probieren. Scheinbar ohne grenzen erfährt das spielende individuum als ich in raum und zeit seine grenze, wenn es die möglichkeiten erforscht, die durch die weltdinge gegeben sind. Die logik des wissenschaftlichen prozesses ist mit der logik des spiels vergleichbar.
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* das spiel des kindes, nicht die spielereien der medienfreaks.     <==//

(f) bestimmte formen des lebens sind keine diskurse, aber es sind prozesse der kommunikation. Der kampf(1) ist kein diskurs, aber im kampf kommunizieren das individuum als ich und sein genosse miteinander, weil sie als kontrahenten des kampfes nicht voneinander absehen können. Was sie im kampf einander austauschen, das kann vieles sein, eines nicht: argumente. Auch die liebe(2) ist kein diskurs, wenn das individuum als ich und sein genosse erfüllung in der körperlichen vereinigung suchen, die sie in raum und zeit finden(3).
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(1) die formen des kampfes können vielfältig sein, sie können auch die tötung des anderen einschliessen. Bestimmend ist, dass in einem kampf keine argumente ausgetauscht werden. Die klassifikation der kampfformen ist streitig. Wie soll ein wettkampf eingeschätzt werden, in dem der beste diskussionsredner ermittelt werden soll? Das sind finessen in einem diskurs, die aber dahingestellt bleiben können.
(2) die phänomene der liebe sind vielfältig und es sind begriffe denkbar, für die die differenzierung der geschlechter gegenstandslos ist.
(3) für die unterscheidbaren begriffe der liebe ist die körperliche vereinigung kein zwingendes kriterium; es sind also formen der liebe zwischen dem individuum als ich und seinem genossen denkbar, die einem diskurs dann ähneln, wenn das argument die verbindung trägt. Das sind besonderheiten, die hier beiseitegestellt werden können.     <==//

(g) die grundform des diskurses ist die wechselseitige relation zwischen dem individuum als ich: A und seinem genossen: B, wenn sie, aufeinander bezogen, die dinge der welt reflektieren. Alle erweiterungen mit den individuen als ich: "C, D, ... N" sind varianten des diskurses, die hier en detail nicht zu erörtern sind(1).
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(1) argument: //==>2.23.10. <==//
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(2.71.02/(b/2/*/+)<==//
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(text/1.1.1)<==//

2.23.09
es gibt keine objektiven methoden(a); jede methode ist durch das individuum als ich vermittelt(b). Die fokussierung der methoden auf das individuum als ich grenzt die reichweite der argumente ein, die das individuum als ich und sein genosse in einem diskurs geltend machen. Zwar ist es methodisch zulässig, das individuum als ich in analytischer absicht aus dem prozess des diskurses auszublenden, aber die ausblendung bedeutet in keinem fall, dass das individuum als ich aus dem prozess des diskurses faktisch vertrieben wäre(c). Für jedes argument, in einem diskurs geltend gemacht, ist ein individuum als ich benennbar, das der autor des arguments ist. Das argument spiegelt den blick, mit dem das individuum als ich die dinge seiner welt wahrnimmt und reflektiert.

Seinen individuellen blick hat das individuum als ich in drei strikt unterscheidbaren formen präsent.

In der ersten form erscheint der individuelle blick in drei stufen unterteilt, auf denen das individuum als ich die dinge seiner welt wahrnimmt und reflektiert. Mit dem ersten blick (prima vista) nimmt das individuum als ich die dinge der welt als dieses oder jenes wahr; das ist die stufe der plausibilität. Mit dem zweiten blick (secunda vista) analysiert das individuum als ich das als plausibel wahrgenommene weltding; das ist die stufe der analyse. Mit dem dritten blick (tertia vista) überschaut das individuum als ich das analysierte und fügt die getrennten teile zu einem neuem ganzen zusammen; das ist die stufe der synthese.
In der zweiten form markiert der individuelle blick das interesse, mit dem das individuum als ich sein argument, die dinge der welt analysierend und synthetisierend, instrumentalisieren will. Sein interesse kann sowohl auf das ding der welt in seinen teilen gerichtet sein(=analyse) als auch auf das ding der welt als ein ganzes(=synthese).
In der dritten form fixiert der individuelle blick die perspektive, in der das individuum als ich sein argument geltend macht, wenn es mit dem genossen in einem diskurs über die dinge der welt räsoniert. Die perspektive kann der standpunkt des individuums als ich sein, aber es kann auch der standpunkt eines fiktiven anderen sein, der im bezug auf das individuum als ich bestimmt ist.


In den unterschiedlichen formen des individuellen blicks erscheint dem individuum als ich das identische ding der welt unterscheidbar anders. Von seinen interessen bestimmt changiert das individuum als ich zwischen den formen des individuellen blicks.
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(a) die verfechter des ontologischen arguments können für ihre behauptung, dass es objektive methoden gäbe, keinen zureichenden grund angeben, weil jeder denkbare grund für diese behauptung mit der behauptung identisch fällt, dass für die objekte ein vom subjekt unabhängiger bereich a priori gegeben ist, eine behauptung, die weder beweisbar, noch widerlegbar ist; die behauptung ist unentscheidbar. Folglich können es nur scheingefechte sein, wenn die objektivisten unter den ontologen über die sogenannten objektiven methoden mit ihren widersachern, den subjektivisten, kontroversen ausfechten. Sowenig das subjekt von seinem objekt getrennt werden kann, sowenig ist ein objekt ohne das individuum als ich denkbar, das dieses objekt denkt. Dennoch ist die behauptung einer ontischen trennung von subjekt und objekt nicht ohne zweck, weil mit der ontischen trennung von subjekt und objekt der aspekt verdeckt werden kann, der in den diskursen über die methoden zumeist streitig gefallen ist, die sogenannte wertfreiheit der methoden(1). Auf dem forum publicum ist die wertfreiheit der methoden eine pragmatische option, die wenig mit den gegenständen der methoden zu tun hat, sehr viel aber mit den interessen, die das individuum als ich und sein genosse an den gegenständen haben. Das ist präzis der aspekt, mit dem das individuum als ich in seinem individuellen blick die dinge der welt reflektiert.
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(1) das problem ist hiermit hinreichend angedeutet und wird nicht weiter erörtert, weil die historischen streitereien über die wertfreiheit in den wissenschaften nicht der gegenstand des essays sind. Es genügt auf das register des Historischen Wörterbuchs der Philosophie zu verweisen, das die historischen positionen in einer liste von stichworten zusammenfasst, die das wortfragment: wert, enthalten*.
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* HWdPH. Register, die stichworte: wert bis wertwissenschaft, Bd.13, sp.850-851 -->2.93.11. <==//

(b) was das individuum als ich mit den methoden vermittelt, das kann, aber es muss nicht beliebig sein. Die beliebigkeit der ergebnisse sollte nicht ignoriert werden, aber das problem grenzt das individuum als ich in der reflexion seiner angewandten methode ein, wenn es im prozess der analyse sich selbst in analytischer absicht aus dem schema der angewendeten methode ausblendet. Methodisch ist dieser kunstgriff zulässig, der die gültigkeit der argumente auf die bedingungen einschränkt, die das individuum als ich mit der methode: trennung in analytischer absicht, gesetzt hat. <==//

(c) das individuum als ich, das in der analyse sich erklärt ausgeblendet hat, kehrt zurück, wenn es synthetisierend das analytisch getrennte reflektiert. Als subjekt nimmt sich der diskurtant mit grosser geste zurück, aber das individuum, das ein ich ist, bleibt im diskurs als diskurtant präsent, wenn es im jargon d'accord objektiv und wertfrei argumentiert. Es ist eine täuschende illusion, dass der diskurtant sich soweit zurück genommen haben könnte, dass er als person im diskurs verschwunden ist. <==//
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(text/1.3.11)<==//

2.23.10
im diskurs, den das individuum als ich und der genosse als diskurtanten bestreiten, sind der genosse und das individuum als ich auch als beobachter dieses diskurses präsent(a). Über ein bestimmtes ding der welt: n, führen das individuum als ich: A, und sein genosse: B, einen diskurs(b). Sie sind in einer wechselseitigen relation miteinander verknüpft, mit dem ding der welt: n, aber relationieren das individuum als ich: A, und der genosse: B, abhängig(c). Das schema des diskurses wird komplexer, wenn der aspekt: die rolle des beobachters,(d) einbezogen wird, die in einer 4.relation fixiert ist(e). A beobachtet, wie B das ding der welt: n, in einer relation fasst, ebenso beobachtet B den A, der das ding der welt: n, in einer relation präsent hat. Die 4.relation erscheint im schema des diskurses als ein viertes moment, das als eine erweiterung des trialektischen modus interpretiert werden könnte. Diese deutung ist falsch; denn, obgleich die 4.relation die komplexität des diskurses präziser erfasst, erweitert diese 4.relation die methode des trialektischen modus nicht(f). Die 4.relation markiert allein den wechsel der perspektiven, perspektiven, die in analytischer absicht neue schemata im trialektischen modus generieren. Sowohl A als auch B greifen die 4.relation in der funktion einer ersten relation auf, deren zweites moment immer eine relation ist, die dadurch bestimmt ist, dass das ausgeschlossene dritte moment: A oder B, als horizont das erste moment der 4.relation in der funktion der ersten relation ist. Real ist aber die 4.relation in der funktion der ersten relation erst dann, wenn sowohl das individuum als ich: A, als auch der genosse: B, ihre relationen: individuum_als_ich:_A<==|==>(individuum_als_ich:_B<==|==>ding_der_welt:_n) oder individuum_als_ich:_B<==|==>(individuum_als_ich:_A<==|==>ding_der_welt:_n), im horizont des ausgeschlossenen dritten moments, des diskurses, reflektieren, den sie in der zweiten relation: individuum_als_ich:_A<==|==>diskurs oder individuum_als_ich:_B<==|==>diskurs, präsent haben. Dieses schema im trialektischen modus ist aber ein anderes schema, das nicht mit dem ausgangsschema verwechselt werden sollte(g). Die 4.relation hat im begriff: diskurs, allein eine klärende funktion.
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(a) die figur des beobachters ist in der methode: der trialektische modus, situationsgemäss zu differenzieren. Zwei situationen sind zu unterscheiden: der diskurs als ort systematisierter kommunikation und der diskurs als gegenstand der reflexion eines unbeteiligten dritten. Im diskurs kann jeder diskurtant für sich die rolle des beobachters übernehmen; in der rolle des beobachtenden dritten: D, der nicht am diskurs beteiligt ist, machen sowohl das individuum als ich als auch der genosse den diskurs selbst zum gegenstand ihres diskurses, der ein anderer, strikt zu unterscheidender diskurs ist. In beiden situationen, die für sich diskurse sind, erscheint die dritte relation(1) als moment einer 4.relation.     <==//
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(1) die dritte relation im trialektischen modus ist traditionell der gegenstand des wissenschaftsprozesses. Das individuum als ich hat, wenn es als wissenschaftler agiert, die dritte relation in der form einer 4.relation präsent*. Die struktur der relation schliesst aus, dass es ein argument geben könnte, das im diskurs ohne das individuum als ich gültig sein könnte**; denn das individuum als ich ist, wenn es ein argument in der form der 4.relation geltend macht, erkennbar benannt und in der benennung als das andere moment für jeden diskurtanten eindeutig zugeordnet. In analytischer absicht kann das individuum als ich ausgeklammert sein, wenn die 4.relation in seine teile zerlegt wird, in der situation des diskurses aber ist der diskurtant als individuum, das ein ich ist, dennoch real präsent. Würde, was denkbar ist, in der relation das individuum als ich real durchgetrichen, dann wäre auch die relation zerstört und was bleibt, das sind elemente, die zueinander beliebig sind.     <==//
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* verweis: graphik/ ==>2.24.14. <==//
** alle methodenstreitigkeiten sind nur ein schattenboxen, wenn die maxime der Max Weber'schen werturteilsfreiheit auf die eliminierung des subjekts der forschung verkürzt würde. Die geforderte objektivität der argumente im erkenntnisprozess der wissenschaften, vorgegaukelt von den gerade gültigen methoden, ist ohne das individuum als ich nicht denkbar. Es wird nicht bestritten, dass die methoden der naturwissenschaften einen wirkungsgrad aufweisen, der es plausibel erscheinen lässt, das subjekt des forschens als vernachlässigbar auszuscheiden, aber was vernachlässigbar ist, dass ist existent und folglich kann das vernachlässigbare nicht als nichtexistent ausgeschlossen werden; denn wäre das subjekt der methode faktisch nichtexistent, dann könnte auch nicht mehr von der methode geredet werden, von der aber, wie selbstverständlich, weiter geredet wird. Dieser widerspruch ist auf der ebene der begriffe nicht aufhebbar, auf der ebene der phänomene aber, wo die wissenschaftler mit ihren theorien agieren, ist der begriffliche widerspruch nur ein phänomenaler gegensatz, mit dem sie als wissenschaftler koexistieren können, wenn sie das nicht entscheidbare problem vor die klammer gezogen haben, das, als ein metaproblem für andere, das objekt ergänzender anstrengungen sein kann. Diese anderen, berufen oder nicht, können das logische problem auch nicht auflösen, sie stellen aber das problem in den kontext bestimmter bewertungen, die als konflikt pragmatisch auflösbar sind. Im werturteil erscheint der widerspruch als ein konstitutives moment, das mit den methoden der interpretation in einen gegensatz transformiert wird, der handhabbar ist, weil mit der interpretation manifester gegensätze ein ausgleich der gegensätzlichen interessen real möglich gemacht wird. Die existenz der werturteile in den theorien ist ein faktum, aber als faktum ist jedes werturteil methodisch in eine struktur eingebettet, die den diskurs möglich macht, im streit stehende werturteile rational zu erörtern. Im horizont dieser diskurse ist Max Weber's maxime der werturteilsfreiheit eine vernünftige handlungsanweisung für den prozess der wissenschaften.     <==//

(b) dieser begriff des diskurses(=diskurs_1), ist auch dann gültig, wenn die teilnehner eines diskurses(=diskurs_2) die diskurtanten: "A, B und C", sind; sie relationieren wechselseitig miteinander. In dieser konstellation hat die 4.relation drei formen, in denen die rolle des beobachters erscheinen kann(1). Im schema erscheint ausdrücklich keine sache als gegenstand des diskurses, aber es ist denkbar, dass die diskurtanten sich selbst zum gegenstand des diskurses erklären(2). Die beiden formen des diskurses, der diskurs_1 und der diskurs_2, differieren in einem nachrangigen aspekt, der hier nicht weiter verfolgt wird.
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(1) verweis: graphik/ ==>2.24.33/(3.schema)
(2) das reden über die genossen ist oft erregender als das reden über eine sache, das geld vielleicht ausgenommen.     <==//

(c) verweis: graphik/ ==>2.24.33/(1.schema)<==//

(d) klarstellung. Es ist strikt zwischen dem beobachter und dem beobachtenden dritten: D, zu unterscheiden, wenn das individuum als ich in seiner spezifischen rolle agiert. Real ist das individuum als ich, das sowohl die rolle eines beobachters ausfüllen kann als auch die rolle eines beobachtenden dritten: D. In seinen unterscheidbaren relationen zu den dingen der welt kann sich das individuum als ich in der funktion des beobachters selbst wahrnehmen; die rolle des beobachtenden dritten: D, kann das individuum als ich nur dann übernehmen, wenn es den genossen: B, der mit dem genossen: C, einen anderen diskurs führt, wahrnimmt und deren diskurs reflektiert. Die rolle des beobachtenden dritten: D, wird hier nicht erörtert(1).
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(1) Richter. Der weltgeist Hegel's. Argument: 2.3.19.  015:weltgeist. //==>2.93.25. <==//

(e) verweis: graphik/ ==>2.24.33/(2.schema). <==//

(f) argument: //==>2.22.37/(l/zusatz 2).    <==//

(g) verweis: graphik/ ==>2.24.34. <==//
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(2.23.04/(d/4)<==//
(2.23.03/(b/1*04))<==//
(2.23.06/(b/2))<==//
(2.23.07/(c/2))<==//
(2.23.08/g))<==//
(2.71.02/(b/2/*/+)<==//
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(text/1.3.25)<==//

2.23.11
jedes ding der welt kann der kristallisationskern einer reflexion sein. Das individuum als ich fixiert das ding der welt: n, mit einem argument als teil seiner welt, das, im forum internum gedacht, auf dem forum publicum als ein text(a) erscheint, der als text dem genossen und dem individuum als ich in einem neuen kontext verfügbar ist. Was das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, in ihrer reflexionsarbeit im forum internum denken, das ist, auf dem forum publicum rezipiert, als text ein anderes(b), der auch dann ein text in seiner gänze bleibt, wenn der text in seiner identität nur ein fragment ist. Den text als ganzes aber reflektieren können das individuum als ich und sein genosse nur in den teilen, die sie in raum und zeit als kristallisationskerne(c) der reflexion aufgegreifen und als eigene leistung weiterdenken. Als dokument der historia ist der text mit sich identisch, aber der text, vom individuum als ich rezipiert, ist dem beständigen transformationsprozess unterworfen, den das individuum als ich und sein genosse antreiben, sei's, dass sie die bedeutung einer identisch gehaltenen textstelle modifizieren(d), sei's, dass sie den text reformulieren und in seiner identität verändern(e). Der kristallisationskern ist ein teil des ganzen, aber er soll wie ein ganzes wirken; die wirkung hat das individuum als ich zu verantworten.
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(a) der begriff: text, ist nicht auf das schriftlich fixierte begrenzt, sondern umfasst auch jede lautlich artikulierte äusserung eines individuums als ich, das mit einem geeigneten medium auf dauer gestellt werden könnte. Es bleiben aber abgrenzungen offen, die in einem konsens bestimmt sein können. In der regel gilt, dass das, was ein individuum als ich geäussert und in irgendeiner form verdinglicht hat, ein text sein soll. Jedes bearbeitete ding der welt kann in diesem sinn als text gelesen werden(1). Wie das individuum als ich den text liest, das ist eine frage der interpretation(2).
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(1) was die archäologen ausgraben oder die sammler als kuriositäten zusammengetragen haben, das kann als text gelesen werden. Hierbei dürfte das entscheidende abgrenzungskriterium sein, ob das infragekommende weltding einen hinreichend starken bezug zum individuum als ich hat, das den gegenstand als einen text lesen will. Das rauschen des meeres am strand dürfte wohl im allgemeinen sinn kein text sein, aber das individuum als ich, das am strand steht und auf das rauschen des meeres lauscht, könnte es als eine betörende musik hören. Vergleichbar ist der gemalte strand und das reale bild im moment der gelebten gegenwart. Nicht anders das fossile fundstück, das in der hand des archäologen zu sprechen scheint.
(2) argument: //==>2.23.12. <==//

(b) für sich ist kein text beliebig, aber fixiert als dokument der historia kann der mit sich identische text in seiner bedeutung für das individuum als ich und seinem genossen beliebig erscheinen. Der text als dokument der historia ist in seiner identischen textgestalt etwas anderes als die bedeutung, die das individuum als ich und sein genosse dem text zuordnen. Das sind zwei unterscheidbare perspektiven(1), die das individuum als ich und sein genosse zu einem text einnehmen können, die im diskurs aber immer sorgfältig voneinander unterschieden werden sollten. Die identität eines textes als dokument der historia impliziert andere fragen als die bedeutung eines textes, dessen identität als dokument der historia nicht bestritten wird.
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(1) die differenz der perspektiven sollte nicht gegeneinander ausgespielt werden. Die philologie und die philosophie sind zwei zugangsweisen zum text. Der philologe sichert die identität des textes als dokument der historia, die bedeutung des textes als dokument der historia wird vom philosophen entschieden. Diese zugangsweisen unterscheiden sich nicht in ihrem rang, weil ihre funktionen unterscheidbar ungleich sind.     <==//

(c) im wissenschaftsprozess greift das individuum als ich auf texte zurück, die es als ein imaginiertes ganzes rezipiert, aber nur in teilen reflektieren kann. Der kritiker, der einen autor als gegenstand seiner kritik lobt oder runtermacht, malt von seinem gegenstand, als ein ganzes vorgestellt, ein durchsichtig falsches bild, weil er im moment der gelebten gegenwart nur einen aspekt seines gegenstandes reflektieren kann, der die position eines pars pro toto hat(1). Was der kritiker rezipiert, sei's als ein intendiertes ganzes oder sei's als ein realisiertes teil des ganzen, das hat in der rezeption des textes die funktion eines factums der vergangenheit, das real nicht wiederholbar ist, in der erinnerung aber gleichwohl als text präsent ist. Als erinnertes factum der vergangenheit ist der text in seiner bedeutung eine schöpfung des individuums als ich, die das individuum als ich im moment seines erinnerns präsent hat. Die in der bewahrung der traditionsbestände geleistete erinnerung ist eine produktive reflexion des überlieferten, eine reflexion, die das identische dokument der historia in seiner bedeutung alterniert. Zumeist ist das neue in der produktiven erinnerung gering(2), aber das geringe genügt, um immer wieder auf die alten texte zurückzugreifen, deren originale identität anerkannt ist. Das ist zwar ein mühsames unterfangen, aber es ist allemal profitabler als die flut der texte erschöpfend durchzusehen, die weitausholend behaupten, den originalen text interpretierend in seiner bedeutung objektiv wiederherzustellen(3). Die reflexion über die texte der tradition an bestimmten kristallisationskernen auszurichten wird als methode des steinbruchs beargwöhnt. Zutreffend ist, dass das individuum als ich mit diesem verfahren explizit teile aus dem ganzen herausbricht, die es dann als das ganze instrumentalisiert. Das ist aber nur die eine seite des geschmähten verfahrens, die andere seite wird von der kritik ignoriert, dass das individuum als ich und sein genosse die dinge der welt in raum und zeit selektiv wahrnehmen. Der ganze Hegel - das ist eine floskel, mit der kurzsichtige apologeten ihre vorurteile zu letzten wahrheiten aufblasen. Die methode der kristallisationskerne ist dann nicht problematisch, wenn das individuum als ich die argumente benennt, die der gegenstand seiner reflexion sein sollen, weil die ausgewählten objekte als pars pro toto dem rezipienten die chance geben einzuschätzen, was im argument der philologie und was der philosophie geschuldet ist. Mehr ist methodisch nicht möglich(4). <==//
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(1) Ich greife auf Hegels philosophie zurück, die in teilen als kristalisationskern meiner eigenen überlegungen dienlich ist. Meine absicht ist nicht, Hegels theorie zu reformulieren, was unmöglich ist. Mein interesse an der philologie ist darauf begrenzt, dass Ich den wissenschaftlern vertraue, handwerklich korrekt den stand des wissens über die dokumente der historia zu referieren, leistungen, die nicht gering geschätzt werden sollten. Ich nutze das werk Hegel's, wie die werke aller anderen philosophen, die mein interesse angestossen haben, als den schatz der facta der vergangenheit, den Ich, wenn Ich darauf zurückgreife, erinnernd im moment meiner gelebten gegenwart aktiviere und damit als meine facta der vergangenheit schaffe, die, als werk vorgelegt, anderen zu ihrem gebrauch offen stehen. Was G.F.W.Hegel in seiner gegenwart gedacht hatte, das sind die gedanken seiner nachlebenden heute. Diese differenz beachtete Ich, wenn Ich den genossen meiner vergangenheit, jenen berühmten G.F.W.Hegel, verstehen will und, ihn begreifend, mich selbst als ich begreife.   <==//
(2) was in der sogenannten sekundärliteratur vorliegt, das ist in seiner grossen menge ein kümmerliches produkt des etablierten philosophiebetriebs. Es wird produziert, weil der dienstvertrag es vorsieht, den man entweder erst erlangen will oder schon erlangt hat. Dieses verhalten hatte Schopenhauer treffend mit den termini: Hegelei - Eselei, beschrieben, aber die zunft der etablierten philosophen, souverän im amt, hatte Schopenhauer's traktat* immer ignoriert, und der privatier in Frankfurt, das füge Ich hinzu, wäre in Berlin gern selbst der grosse professor gewesen, den er auf seine art durch die blume als esel tituliert hatte.
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* Schopenhauer. Ueber die Universitätsphilosophie. Bd.VII. p.155-218. //==>2.93.27. <==//
(3) in der tradition zeigt sich, was in der sekundärliteratur die spreu, was der weizen ist, aber auch der fundus der tradition ist kein verlässlicher ratgeber, wenn gewählt werden muss.     <==//
(4) Richter. Die philosopheme Arthur Schopenhauers und Theodor W.Adornos als momente meiner selbsterfahrung. 010:methode //==>2.93.25. <==//

(d) der wissenschaftsprozess ist ein permanenter transformationsprozess, in dem teile, also kristalisationkerne, analysiert und synthetisiert werden. Die bedingungen von raum und zeit zwingen das individuum als ich und seinen genossen anzuerkennen, dass die menge des verfügbaren wissens die selektion des wissens im moment der gelebten gegenwart unvermeidbar macht. Die utopie eines universalwissens kann als projektion in die zukunft geträumt werden(1), die geträumte utopie aber wird nicht im gelebten moment der gegenwart realisiert. Als maasstab kann die utopie eines universalwissens taugen, aber der maastab wird immer zu klein sein, um das wissbare, das auch endlich ist, in seinem umfang erfassen zu können. Es ist eine frage der klugheit, sich mit dem zu bescheiden, was das individuum als ich in seiner welt als wissen faktisch bewältigen kann.
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(1) in der institution des internet scheint sich eine wiederkehr des alten traums anzukündigen, aber der neue alte traum ist eine illusion. Die menge des im netz angehäuften wissens versperrt den blick darauf, dass die ungeheuere menge des zusammengetragenen wissens nur ein teil sein kann, der nicht einmal zuverlässig in seiner quantität erfassbar ist.     <==//

(e) die betrügerische manipulation am text soll ausgeschlossen bleiben. Es ist ein faktum, dass die dokumente der historia in ihrer identität interessengeleitet manipuliert werden, aber der gegenstand der manipulation ist nicht das dokument der historia selbst, das das mittel zum zweck ist, sondern der gegenstand der manipulation ist die bedeutung des bestimmten dokuments der historia, mit der das manipulierende individuum als ich sein bestimmtes interesse als zweck verfolgt.     <==//
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(2.22.50/(c/1))<==//
(2.71.01/(c/1))<==//
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(text/1.2.1)<==//

2.23.12
in seiner form ist das argument ein text(a), der als factum der vergangenheit und als dokument der historia mit sich identisch ist, als erinnertes factum der vergangenheit und als dokument der historia ist der text in seiner bedeutung aber den bedingungen von raum und zeit unterworfen, sei's, dass das factum der vergangenheit im forum internum reflektiert wird, sei's, dass das dokument der historia auf dem forum publicum erörtert wird. Das individuum als ich ist mit argumenten konfrontiert, die als text mit sich identisch sind, deren bedeutungen aber variabel erscheinen. Die differenz ist prima vista ein problem der begriffe, secunda vista ist die differenz ein problem der phänomene, ein problem, das das individuum als ich und sein genosse, ohne die differenz zu beseitigen, pragmatisch mit den methoden der textinterpretation ausgleichen(b). Die deutung des textes ist die leistung des individuums als ich, mit der es dem text, identisch mit sich selbst und unverändert, etwas anderes hinzufügt, das in raum und zeit als neu erscheint. Das hinzugefügte neue in der deutung des textes lässt die invariable identität des textes(c) als variabel erscheinen, eine variabilität, die als beliebigkeit interpretiert werden kann(d). Was immer die interpretation des textes auch sein mag, auf dauer stellen kann das individuum als ich seine deutung nur in einem anderen text, der einer anderen interpretation unterliegen kann. Mit der deutung des textes verschiebt das individuum als ich das problem, löst es aber nicht. Die differenz zwischen dem mit sich identischen text und seiner deutung wird prolongiert, die für das individuum als ich die chance ist, im moment seiner gelebten gegenwart den mit sich identischen text mit den erinnerten facta der vergangenheit und den projektionen in die zukunft zu konfrontieren, um die differenz in der konfrontation neu zu justieren, sei es, dass das individuum als ich den identischen text in der erinnerten bedeutung affirmiert, sei es, dass es den identischen text neu deutet(e). Diese arbeit leistet das individuum als ich mit den methoden der tradition(f) und den methoden, die es im relationalen argument verfügbar hat(g).
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(a) die phänomenale form eines textes ist vielgestaltig. Jeder gedanke, der in einem satz(1) formuliert und in einem geeigneten medium fixiert(2) ist, soll als argument gelten.
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(1) der satz in der form eines logischen urteils: SaP, ist ein argument; ein begriff erfüllt diese bedingung nicht*.
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* das wort als fragment eines arguments kann gleichwohl die funktion eines arguments ausfüllen.
(2) die schrift in ihren vielfäligen formen ist das vertraute medium, mit dem ein argument als text auf dauer gestellt ist; das bild ist einbezogen, weil es als text gelesen werden kann. Auch das gedächtnis ist ein medium, mit dem das individuum als ich sein argument auf dauer stellt. Der satz: es war einmal ... , ist ein argument, das den beginn einer geschichte anzeigt, die als text fixiert ist, gleichgültig, ob der text mündlich oder schriftlich tradiert wird*.
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* die form der tradierung sollte nicht vernachlässigt werden; dieser gegenstand wird nicht weiter erörtert. <==//

(b) die spannungsvolle differenz zwischen dem identischen text und der variablen auslegung seiner bedeutung bewältigt das individuum als ich mit bestimmten methoden der interpretation, die die differenz nicht beseitigen zu können. Es ist denkbar, im konkreten fall die differenz auf null zu minimieren, aber im symbolischen zahlzeichen: 0, bleibt die differenz präsent, die die bedingung ist, dass das individuum als ich den identischen text von seiner bedeutung unterscheiden kann. Das ziel der hermeneutischen methoden ist die kongruenz von text und bedeutung kenntlich zu machen, aber was kongruent ist, das setzt die nichtidentität von bedeutung und text voraus, in der die differenz bewahrt ist.     <==//

(c) der philologe sichert die identität des textes. Mit vielfältigen methoden leistet er diese arbeit. Sein interesse ist aber nicht darauf beschränkt, das bestimmte objekt in seiner identität zu sichern, sondern der philologe interpoliert auch die historischen umstände, die im moment der entstehung des objektes wirksam gewesen waren; er analysiert den einfluss der historia in ihrem fortgang auf das objekt und reflektiert die bedingungen der rezeption des objekts in der gegenwart. Die technischen aspekte der philologischen methoden sollen nicht weiter erörtert werden. <==//

(d) der philosoph steht unter dem generalverdacht, in seinen reflexionen beliebig zu sein. Dem kann nicht widersprochen werden, wenn der postmoderne philosophiebetrieb der maasstab der wertung sein soll. Die philosophen passen sich den erwartungen an, die im historischen moment dominant sind. Der philosoph sollte sich aber nicht damit begnügen, kurzfristige erwartungen zu bedienen; denn das individuum als ich, wenn es philosophiert, versichert sich seiner deutung des textes, die es vornehmen muss, wenn es seine existenz im moment der gelebten gegenwart realisiert. Mit jeder erinnerung an ein factum der vergangenheit wiederholt das individuum als ich die deutung des textes, die in der wiederkehrenden handlung etwas anderes, etwas neues ist.     <==//

(e) den prozess der beharrung und der veränderung kann das individuum als ich studieren, wenn es die rituale wiederholend erneuert, mit denen es seine existenz strukturiert. Die rituale sind blosse konventionen, über die alle, die es betrifft, eifersüchtig wachen. Die grenzen der konventionen werden aber aufgebrochen, wenn die alte form des rituals mit neuen inhalten verknüpft werden soll oder für alte inhalte neue formen erfunden werden müssen. Das sind immer konfliktträchtige situationen, die im rhythmus des generationenwechsels auftreten.    <==//

(f) die methoden der tradition werden unter dem stichwort: hermeneutik, zusammengefasst. Die hermeneutischen methoden sind kein zweck, sondern ein mittel, und als werkzeuge für bestimmte zwecke sind sie auch im relationalen argument brauchbar(1).
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(1) Ich belasse es bei der verweisenden bemerkung, weil die diskussion der hermeneutischen methoden hier nicht der gegenstand meines interesses ist.     <==//

(g) es ist nicht falsch, die methode: der trialektische modus, unter den hermeneutischen methoden zu subsumieren. Es ist aber falsch, mit dieser klassifizierung die methode in das ontologische argument zu integrieren, um sie darin verschwinden zu lassen.     <==//
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(2.23.11/(a/2))<==//
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(text/1.2.11)<==//

2.23.13
die wiederholung langweilt; sie ist ein ärgernis, wenn der stil schlecht ist, sie ist eine illusion, wenn in raum und zeit eine handlung wieder getan werden soll. Es sind zwei unterscheidbare sachverhalte, wenn behauptet wird, dass das individuum als ich eine bestimmte handlung in gleicher weise noch einmal ausführt, oder wenn festgestellt wird, dass ein bestimmtes element des textes ein zweitesmal im text erscheint. Das eine phänomen ist ein problem des stils, das andere ein aspekt der welterkenntnis.

In raum und zeit ist eine wiederholung unmöglich. Was als wiederholung des immergleichen(a) erscheint, das ist ein anderes. Ein mit sich identisches ding der welt kann dupliziert werden, aber das duplikat ist ein anderes ding der welt, das dem original ähnlich sein mag, auch zum verwechseln gleich sein kann, aber die bedingung der wiederholung, die identität mit sich selbst, ist nicht gegeben, weil das ding der welt als original und das ding der welt als duplikat nicht identisch sein können(b). Was das individuum als ich und sein genosse beobachten, das sind konventionen, mit denen plausibel behauptet wird, dass die dinge der welt sich wiederholen. Der triumph ist billig, wenn auf die apparate gezeigt wird, die gleichförmig im durchlauf eines kreises die gleichen operationen ausführen und gleiche dinge en masse produzieren. Die merkmale dieser weltdinge mögen in den teilen identisch sein, in ihrer ganzen summe aber bleibt die auflösende differenz. Auch die kopie eines textes ist keine wiederholung des textes in einem anderen medium, auch dann nicht, wenn der text, ohne ein verändertes jota, auf dem anderen blatt wieder erscheint(c). Und wenn ein text zitiert wird, dann ist die zitation des textes keine wiederholung des textes, auch dann nicht, wenn der text weder in seiner identität verändert worden ist, noch in seiner deutung zweckgerichtet manipuliert wurde(d). Im moment der gelebten gegenwart ist das individuum als ich jedesmal von neuem gefordert, etwas zu tun, das es noch nie gegeben hat und nie wieder geben wird. Und dennoch im anströmen und verschwinden der zeit versinkt das individuum als ich nicht in den diskreten momenten der raumzeit, sondern es bindet, wenn es seine zeit lebt, den moment der gelebten gegenwart mit den facta der vergangenheit und den projektionen in die zukunft zusammen. Was eine wiederholung ist, dass ist die interpretation des geschehens, das das individuum, das ein ich ist, als gleiches geschehen in eine räumlich/zeiliche abfolge stellt.

Die wiederholungen als mittel des stils haben ein gedoppeltes gesicht; sie können langweilen, wenn der autor die seiten füllt und neues nicht zu sagen weiss(e). Sie können aber auch ein mittel sein, mit denen der autor seine argumente gewichtet. Die wiederholung im text kann diesen zweck erreichen, im übermaass aber auch verfehlen. Ein weiterer aspekt ist, wenn der autor die wiederholung instrumentalisiert, um die klarheit seines arguments zu sichern(f). Der komplexe gedanke benötigt seinen raum und seine zeit, aber diese zeit und dieser raum ist nur begrenzt verfügbar. Nicht jedes detail kann, wie gewünscht, im beschränkten raum und im moment der zeit präsent sein, aber durch ihre wiederholung im bestimmten kontext können sie unmittelbar präsent gemacht werden, wenn die klarheit des arguments dies erfordert. Ein text, aus einer idee evolutionär entwickelt, kann ohne wiederholung komponiert sein, weil das, was bereits gesagt wurde, als moment einer kausalen struktur präsent ist; ein text, der in seiner struktur eher rhapsodisch komponiert ist, kann ohne wiederholungen unverständlich sein, weil das einzelne argument für sich selbständig ist und die details nicht immer präsent sein können(g). Die form des textes kann wiederholungen sowohl als zweckmässig erfordern als auch als störend ausschliessen, entscheidend ist die klarheit des arguments, das für sich bestehen muss. Die wiederholung als stilmittel ist auch eine frage des geschmacks, die jedes individuum als ich nur für sich gültig beantworten kann.
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(a) Friedrich Nietzsche hat die vielfalt der erscheinenden welt auf die wiederkehr(1) des ewigen(2) reduziert. Im symbol des rings ist die wiederkunft des ewigen das alte, das neues nicht zulässt(3). In diesem sinn wäre alles nur eine wiederholung des immergleichen. Der gedanke ist im ontologischen argument schlüssig, weil das sein als der quellgrund alles seienden das alte und das neue umfassen muss, allein im daseiende bleibt das problem, wie das ewige als das neue und das neue als das ewige unterschieden werden könnten. Nietzsche verbirgt das problem in seiner dichterischen sprache, die, wie der gesang der sirenen, betörend ist, aber nichts klärt. Nüchterner geht Sören Kierkegaard das problem der wiederholung an(4). Das alltagsgeschehen erweist sich als eine folge von immergleichen vorgängen, die aber, wenn sie bewusst wiederholt werden, sich als unwiederholbar erweisen. <==//
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(1) Nietzsche. Nachlass, Bd.3, p.916. //==>2.93.20. <==//
(2) Nietzsche. Zarathustra, 3.teil. Die sieben Siegel. Bd.2, p.473-76 //==>2.93.20. <==//
(3) "Was war, wird wieder sein; was geschah, wird wieder geschehen, und
nichts Neues gibt es unter der Sonne". So sagt's der weise in der Bibel*.
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* Prediger. I.9   <==//
(4) Kierkegaard. Die Wiederholung. p.5-83 //==>2.93.14. <==//

(b) das ist altes wissen; es mag langweilen, aber der wiederholende hinweis auf Heraklit darf nicht unterbleiben. In der überlieferung sagt Heraklit: "Alles fliesst"(1). "Steigen wir hinein in die gleichen Ströme, fliesst andres und andres Wasser heran"(2). Die gleiche handlung, wiederholt, ist eine andere handlung. Was in der wiederholung als das alte ausgewiesen ist, das ist als wiederholtes etwas neues. Diese dialektik von alt und neu war in der tradition immer präsent gewesen und wurde im ontologischen argument nach der einen oder der anderen seite aufgelöst. Im relationalen argument ist diese trennung aufgebrochen, ohne die differenz zu negieren.
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(1) Heraklit. Fragment: 65 A 3 //==>2.93.10.
(2) Heraklit. Fragment: B 12 //==>2.93.10. <==//

(c) die kopie eines textes wiederholt nicht die identität des textes, der auf dem originalpapier keine differenz auf dem papier der kopie aufweist(1). Original und kopie markieren aber unterscheidbare aspekte, mit denen der text in den blick genommen werden kann; der eine blick gilt der textgestalt, die in original und kopie identisch sein muss, der andere blick gilt dem medium, das den text in der differenz als kopie und original auf dauer stellt.
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(1) die moderne variante ist die computerdatei auf der festplatte. Mit einem mausklick wird die datei dupliziert und das duplikat ist mit einem anderen namen auf der festplatte markiert; was auf dem bildschirm erscheint, das ist zwischen den dateien nicht unterscheidbar, von wenigen technischen hinweisen abgesehen, die auf dem bildschirm die aktuelle version anzeigen.     <==//

(d) der schauspieler, der abend für abend seine rolle spielt, spricht den mit sich identischen text, aber was sich auf der bühne abend für abend ereignet, das ist immer wieder etwas neues. Was konventionell als wiederholung erscheint, das ist eine neuschöpfung(1). Und der film?(2) Jede präsentation zeigt die gleiche differenz; es ist derselbe streifen, aber die projektion auf die leinwand wird vom betrachter in raum und zeit dennoch immer wieder als etwas anderes erfahren.
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(1) ein bild kann in der reproduktion nur eine kopie sein, ein text, der reproduziert werden muss, um als etwas eigenständiges sinnlich erfahren zu werden, ist im moment der reproduzierenden produktion etwas neues. Ein buch, wieder gelesen, erscheint in der lektüre als ein anderer text; eine partitur, die der musiker in klang umsetzt, erscheint in jeder reproduzierenden produktion anders.
(2) die anderen technischen reproduktionsmöglichkeiten der moderne sind vergleichbar.     <==//

(e) ob Ich als autor meinen leser mit diesem problem behellige, das wird der leser für sich entscheiden. Meine kompetenz als autor ist auf den text beschränkt und in dieser beschränkung will Ich das argument so klar formulieren, dass der leser angeregt ist, das argument als sein argument weiter zu denken. <==//

(f) ein besonderer aspekt ist die wiederholende verwendung bestimmter termini technici. Die formel: das individuum als ich und sein genosse, ist komplex strukturiert und seine wiederholung kann ermüdend wirken. Oft sind die anforderungen an die klarheit des arguments und die eleganz des stils scheinbar unversöhnbare gegensätze, aber sie sollten in einem guten text ausgeglichen erscheinen. Die formel in ihrer wiederholung sichert die bezeichnung der begriffe und der phänomene. Im kontext der stilistischen variablität überrascht aber der geschmeidige terminus, der den gedanken trübt und fehldeutungen provozieren muss.     <==//

(g) der subtext ist in seiner struktur rhapsodisch komponiert. Jedes argument kann für sich stehen. Die verweisungen im argument haben eine technische funktion, die dem leser die orientierung bequemer machen sollen. <==//
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(2.24.01/(b))<==//
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2.23.14
in diesem argument sind die regeln und konventionen zusammengestellt, die im relationalen argument gültig sind(a),(b). Der abweichende gebrauch bestimmter zeichen und termini ist zu beachten.
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(a)
die zusammenfassende übersicht ist ein hilfsmittel(01) und sie ist auch nicht vollständig(02). Die übersicht hat die funktion eines technischen arguments(03).

Die terminologie des relationalen arguments weicht in den entscheidenden punkten von der terminologie der tradition ab, die durch das ontologische argument bestimmt ist(04). Mit den hinweisen und erläuterungen sollen im vorfeld missverständnisse vermieden werden, die post festum aufklärbar sind. Die überschneidungen(05) und wiederholungen(06), die in der natur der sache liegen, sind nicht vermeidbar(07).
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(01)

die funktion der zusammenstellung wird verkannt, wenn sie entweder als eine erweiterung des relationalen arguments im allgemeinen interpretiert würde oder im besonderen als eine präzisierung der methode: der trialektische modus.
(02)
die zusammenstellung erhebt nicht den anspruch der systematischen vollständigkeit. Das mag verwundern, aber der essay ist kein lehrbuch des relationalen arguments, sondern eine reflexion über den begriff: das_politische, die im horizont des relationalen arguments vorgetragen wird, genauso wie die meisten theorien des politischen prozesses den prämissen des ontologischen arguments folgen. In der übersicht sind die elemente zusammengetragen, von denen Ich meine, dass sie für den rezipienten des essays als eine erläuternde erklärung hilfreich sein könnten .


(03)    argument: //==>2.11.06.

(04)    argumente: //==>2.21.04 //==>2.22.50.

(05)

die überschneidungen, zu recht behauptet oder nicht, sind ein problem des raumes. Die gegenstände der analyse und der synthetisierenden reflexion erscheinen in den möglichen perspektiven, die das individuum als ich und sein genosse fassen können, immer unterscheidbar anders. Das, was im jargon als gleich, fälschlich als identisch bezeichnet wird, das ist in den perspektiven des genossen und des individuums als ich immer ein anderes. Insofern sind die behaupteten überschneidungen ein scheinproblem, das aber nicht ignoriert werden sollte, weil die behauptung in einem bestimmten interesse instrumentalisiert werden kann. Diese instrumentalisierung ist ein anderes problem, das hier nicht weiter zu erörtern ist.
(06)
die wiederholung ist vor allem ein problem in der zeit(*1). Die wiederholung eines gedankens ist dann nicht vermeidbar, wenn dieser ein erklärendes element in einem anderen argument ist. Die maximen der ästhetik sollten ausgeblendet bleiben.
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(*1) argument: //==>2.23.13.
(07)
ein hinweis: in den fassungen: A-C, können abweichungen von diesen regeln und konventionen auftreten, das ist der historia geschuldet und diese differenzen werden mit der E-fassung bereinigt sein.
(a)<==//


(b)

die liste der regeln und konventionen.
Nota: der text ist aus gründen des layouts in einer separaten datei abgelegt   //==>datei/.pdf.            (b)<==//
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es folgt:
subtext: 2.24.01-20

<==// (anfang/bibliograpische angaben)

stand: 16.04.01.
(änderungen: 13.05.01.
//eingestellt: 08.12.31.)

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