(fortsetzung: subtext/2.5.01-08)
2.5.01
der terminus: das subjekt,
gültig in der tradition, ist mit dem zusatz: real, im relationalen
argument gültig, um die differenz zu den traditionalen subjektbegriffen anzuzeigen(a).
Der subjektbegriff im relationalen argument ist mit dem subjektbegriff
des ontologischen arguments nicht kompatibel. Es ist daher möglich,
dass im relationalen argument eine bestimmung des begriffs: subjekt, ausgeschlossen
ist, die im ontologischen argument durchaus plausibel sein kann und gültig ist(b).
Mit seiner entscheidung für das relationale oder das ontologische
argument hat das individuum als ich seine entscheidung getroffen, die,
vor die klammer gezogen, nicht mehr erörtert werden kann. Folglich
kann die unterscheidung: richtig/falsch, bei der entscheidung einer streitfrage
immer nur innerhalb der klammer gültig sein. Es ist methodisch ausgeschlossen,
dass das, was in dem einen system gültig ist, auch in dem anderen
system gültig sein muss, es ist aber nicht ausgeschlossen, dass bestimmte
teile des einen systems auch in dem anderen system gültig sein können(c).
Das individuum als ich und sein genossen müssen sich pragmatisch darauf
verständigen, was für sie gültig sein soll, weil ihre gegenstände
phänomene sind, die, obgleich gegensätze, interessengeleitet
in einem kompromiss gegeneinander miteinander austariert werden können.
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(a)
das, was als differenz erscheint,
das sollte nicht überbewertet werden. Um missverständnisse zu
vermeiden ist der terminus: das individuum als ich, dem terminus: reales
subjekt, vorzuziehen; der terminus: reales subjekt, hat aber den vorteil,
die verknüpfung des relationalen arguments mit der tradition anzuzeigen.
Davon bleibt unberührt, dass bestimmte vorstellungen ausgeschlossen
sind, die interessengeleitet mit dem subjektbegriff der tradition verknüpft
worden waren und immer noch verknüpft werden, obgleich für diese
vorstellungen aus der perspektive des relationalen arguments keine rational
nachvollziehbare begründung benannt werden kann. Es mag ja plausibel
erscheinen, dass der herrgott im himmel dem herrn auf erden täuschend
ähnlich ist, zumindest das wurde den knechten immer so eingeredet,
aber deswegen ist der geglaubte gott im himmel weder der herr noch das
subjekt, das den irdischen herrn, das reale subjekt, ermächtigt hat,
sich wie ein gott aufzuspielen. <==//
(b)
der begriff: sein, gültig im
ontologischen argument, lässt es logisch zu, dass der gott im himmel
oder der staat auf erden als subjekte identitifiziert werden können.
Das daseiende hat als emanation des seins zumindest anteil an den bestimmungen
des seins. Diese voraussetzung lässt die behauptung zu, dass der gott
und der staat als emanationen des seins zumindest in teilen anteil am glanz
des seins haben(1). Da in der logik des ontologischen arguments das sein
quasi die funktion eines übersubjekts hat, können die götter
im himmel und die institutionen der herren auf erden auch als subjekte
erscheinen, für die die gläubigen und untertanen, die realen
subjekte, blosse objekte sind.
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(1)
mit diesem schema versuchen einige
theologen, den anteil der gläubigen am glanz des geglaubten gottes
zu erklären. Das kann man glauben, aber es glauben zu müssen,
das ist eine zumutung. <==//
(c)
die konfrontation der beiden denkansätze,
des relationalen und des ontologischen arguments, ist falsch, wenn behauptet
würde, dass das, was in dem einen system gültig ist, in dem anderen
system ungültig sein müsse. Auf der argumentebene der begriffe
sind das relationale argument und das ontologische argument als begriffe
unvereinbar, aber als phänomene weisen die gegensätzlichen argumente
eine schnittmenge gemeinsamer überzeugungen auf, die das individuum
als ich mit seiner autonomen entscheidung stützt. Diese schnittmenge
ist in dem konsens verortet, auf den das individuum als ich und sein genosse
sich verständigt haben müssen, wenn sie miteinander kommunizieren
wollen. Ein aspekt des konsenses ist die anerkennung der logischen axiome,
ein anderer aspekt ist das prinzip der anerkennung des anderen als der_andere.
Das ist das minimum, das das individuum als ich und sein genosse aufbringen
müssen, wenn sie miteinander kommunizieren, und dieses minimum können
sie auch interessengeleitet erweitern, wenn sie das wollen. <==//
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<==//
2.5.02
die weltdinge, die konventionell(a)
in der funktion eines subjekts instrumentalisiert werden, sind in weitläufigen
phänomenologien erfassbar. Wenn der zweck des essays das maass der
auswahl sein soll, dann ist meine beschränkung auf den Hegel'schen
weltgeist hinreichend gerechtfertigt, der in der politischen diskussion(b)
ein schillerndes objekt ist.
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(a) meine reflexionen über
den begriff: das individuum als ich, haben die tradition zum horizont(1).
Wenn Ich mit den anderen kommunizieren will, dann kann Ich diese tradition
nicht ausblenden. Ich will das auch nicht, weil Ich weiss, dass mein philosophisches
denken ohne das fundament, nicht möglich ist, das die alten in einer
langen tradition geschaffen haben. Die aneignung des erbes ist ohne den
gebrauch der terminologie der tradition ausgeschlossen, aber der gebrauch
dieser terminologie in der kommunikation mit dem anderen sollte nicht als
einverständnis mit den prämissen der tradition missinterpretiert
werden. Um die möglichkeit der missinterpretation zu minimieren, nutze
Ich den terminus: subjekt, nur eingeschränkt und gebrauche dafür
den terminus: das individuum als ich. Mit der änderung des terminus
ist zweierlei angezeigt. Zum einen, dass der begriff: das individuum als
ich, nicht der begriff: subjekt, sein kann, der in der tradition als gültig
diskutiert wird. Zum zweiten, dass es notwendig ist, den gedanken immer
wieder neu zu reflektieren, der in der tradition mit dem terminus: subjekt,
gekennzeichnet wird und den Ich mit dem terminus: das individuum als ich,
bezeichne. Als begriffe sind die bezeichneten gedanken widersprüche,
als phänomene aber gegensätze, die in einem diskurs diskutiert
werden können.
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(1) argument: //==>2.2.34.
-
(b) der politische diskurs öffnet
das panorama weitläufiger phänomenologien. Diese möglichkeiten
zu untersuchen und aus auszuloten sind gegenstände unterschiedlicher
projekte. Mein projekt ist der begriff: das individuum als ich, und daher
kann vieles ausser betracht bleiben, das in der perspektive des rezipienten
ein anderes gewicht hat. Wenn Ich gelegentlich auf entferntere weltdinge
verweise, dann haben diese verweise die funktion einer erläuterung.
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<==//
2.5.03
klarstellung. Der begriff
als begriff kann nur für das individuum als ich gültig sein,
das den begriff in seinem forum internum denkt. Was im forum internum für
das individuum als ich kein streitgegenstand sein kann, das wird auf dem
forum publicum ein streitgegenstand sein, wenn das individuum als ich und
sein genosse über den begriff als phänomen diskutieren, eine
streitige diskussion, die den konsens über den anzuwendenden begriff
voraussetzt, mit dem sie gemeinsam das unterscheiden, worüber sie
diskutieren, nämlich die phänomene. Die erforderliche verständigung
erreichen sie mit definitionen, die festlegen, welche begriffe mit welcher
bestimmung für alle, die es betrifft, gelten sollen. Das ergebnis
dieser verständigungen sind klassifikationen, deren geltung durch
akzeptierte theorien begrenzt ist. Der blick auf die dokumente der historia
belegt hinreichend, dass diese definitionen im gang der geschichte immer
wieder erzählend verändert worden sind(a).
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(a)
es genügt, auf die historia
der bürgerlichen freiheitsbegriffe zu verweisen. In der antiken welt
war der begriff: freiheit, ein anderer als die freiheitsbegriffe, die im
20.jahrhundert in mode gewesen waren, und welcher begriff der freiheit
im 21.jahrhundert gültig sein wird, das ist in der postmodernen beliebigkeit
nicht erkennbar. Hegel's bestimmung der weltgeschichte als ein fortschritt
in der freiheit ist ein mythos, der bis heute ein nicht eingelöstes
versprechen ist.
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<==//
2.5.04
das schema der klassifikation
des begriffs: subjekt, folgt der klassischen methode der begriffseinteilung.
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Erläuterungen zur zweiten klasse.
1. der terminus: logisches
subjekt, gilt allgemein.
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2. die termini: subjekt der logik,
subjekt der sprache und subjekt der fiktion, sind stilistisch schwerfällig,
aber gefälligere termini sind nicht üblich. Der terminus: grammatisches
subjekt, ist zwar geläufig, aber als terminus einer unterklasse ist
der terminus nicht verwendbar, weil missverständlich. Die nähe
zum terminus: logisches subjekt, auf der übergeordnete klassifikationsebene
ist zu grooss. Ebenso ist der gefälligere terminus: fiktives subjekt,
fehldeutungen ausgesetzt und wird aus diesem grunde nicht verwendet.
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3. die unterklassen: subjekt der
logik und subjekt der sprache, können weiter differenziert werden.
Sie sind aber nicht der gegenstand der untersuchung.
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4. der terminus: subjekt der fiktion,
bezeichnet die klasse, in der die institutionen der gesellschaft abgelegt
sind, die sich das individuum als ich und sein genosse geschaffen haben.
Im rechtsverkehr werden diese institutionen mit dem terminus: juristische
person, bezeichnet, aber der begriff: juristische person, ist zu eng, um
alle die phänomene mit einzuschliessen, die gegenstände erbitterter
kämpfe sein können. Diese phänomene, die heerscharen der
götter, geister und personifizierter ideen, werden hier mit dem terminus:
falsche subjekte, bezeichnet, für die eindeutige definitionen nicht
verfügbar sind. Die erforderliche klassifikation wird hier nicht weiter
verfolgt.
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5. im schema der drei klassen ist,
um die systematik der einteilung stimmig zu halten, die restklasse für
alle unklaren phänomene in der dritten unterklasse eingebaut. So könnte
man sich ausdauernd darüber streiten, ob der EINE gott und der absolute
staat in der klasse der götter oder der klasse der ideen abgelegt
werden sollte. Wer diesen streit als müssig umgehen will, der kann
die einschlägigen objekte in der bequemen klasse: sonstiges, ablegen.
Die ablage eines objektes in einer klasse lässt in keinem fall einen
gültigen schluss auf das objekt zu.
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Eine weitere differenzierung ist
nicht erforderlich, weil die phänomenologie der subjekte nicht der
gegenstand der untersuchung ist.
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(2.3.02)<==//
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(1.1.2/b)<==//
(1.2.31/a)<==//
2.5.05
das logische subjekt ist
ein objekt des realen subjekts, es kann als objekt nicht die funktion eines
subjektes ausfüllen, aber in genau dieser funktion erscheint das logische
subjekt, wenn es vom individuum als ich instrumentalisiert wird. Wenn diese
struktur im prozess der erkenntnis und in der kommunikation des individuums
als ich mit seinem genossen begriffen wird, dann ist der gebrauch des logischen
subjekts in seinen unterformen ein pragmatisches problem, das für
das reale subjekt, das individuum als ich, unbestritten von nutzen ist;
denn die grenzen sind eindeutig bestimmt, in denen ein argument gültig
ist, das ein logisches subjekt zum konstitutiven moment hat. Die unterscheidungen
der verschiedenen formen, in denen das logische subjekt dem individuum
als ich zur hand ist, sind dann ein technisches problem, das mit verschiedenen
klassifikationsschemata gemäss der geltenden konventionen aufgelöst
werden kann. Zumindest für die praxis ist das subjekt der logik wenig
umstritten. Das logische urteil: SaP, ist die affirmierende zuordnung eines
merkmals: P, zum subjekt: S,(a).
Ebenso problemlos verfährt das individuum als ich mit dem grammatischen
subjekt, das im gefüge des satzes das tätige moment ist, das
mit einem objekt etwas anstellt. Im satz: der sturm zerstört das haus,
hat der sturm die funktion des grammatischen subjekts, das mit dem haus
etwas anstellt, nämlich dieses zerstört(b).
Der sturm ist zwar ein ding der welt, das ein anderes ding der welt: das
haus, in seinem zustand verändert, der sturm aber mutiert auch dann
nicht zu einem realen subjekt, wenn der verängstigte beobachter den
sturm als eine unbezwingbare gewalt erkennt und fürchtet. Die phänomene,
die in der dritten unterklasse: die subjekte der fiktion, zusammengefasst
werden, sind dann problematisch, wenn das individuum als ich und sein genosse
diese phänomene personifiziert instrumentalisieren. Phänomene
wie der staat, eine behörde oder eine partei, im rechtsverkehr als
juristische personen vertraut(c),
werden vom individuum als ich so vorgestellt, als seien diese weltdinge
gruppen von personen, jede person für sich ein individuum als ich.
Ohne seine bürger ist kein staat vorstellbar, aber jeder bürger
für sich kann in einem staat nur einer von vielen sein. Der staat
mag als eine anonyme institution erscheinen, aber die institution: staat,
ist in der vorstellung des bürgers nur in den bestimmten personen
real, die legitimiert die geschäfte des staates erledigen. In der
form einer übertragung wird die funktion, die dem politiker: P, als
einem realen subjekt zukommt, auf den staat: s, projiziert, der dann wie
ein reales subjekt zu agieren scheint. Als reales subjekt, legitimiert
durch das gesetz, handelt der politiker: P, aber der staat: s, erscheint
als der handelnde. Die enge verbindung zwischen einer juristischen person
und den natürlichen personen, die in einer fiktion zu dieser zusammengefasst
werden, begünstigt den falschen eindruck, dass die juristische person
ebenso als ein reales subjekt handelt wie das individuum als ich und sein genosse(d).
Mit dem terminus: subjekt der fiktion, werden phänomene bezeichnet,
die als subjekte erscheinen, aber keine realen subjekte sein können,
weil sie für das reale subjekt objekte sind.
---
(a)
abweichend von meinem gebrauch bestimmter
zeichen verwende Ich hier den gebrauch der tradition. Die negation und
weitere details lasse Ich hier beiseite. <==//
(b)
das beispiel ist banal, aber an
dem satz kann die struktur des gedankens demonstriert werden, die wiederum
die bedingung ist, dass der satz adäquat verstanden werden kann.
<==//
(c)
das rechtsinstitut der juristischen
person ist ein raffinierter trick, um im sozialen verkehr der realen subjekte
die vermittlungsinstanz verfügbar zu haben, die stellvertretend für
ein reales subjekt oder eine mehrzahl von realen subjekten verbindlich
für alle, die es betrifft, handelt. Diese praxis ist erfolgreich und
ihr nutzen kann ernsthaft nicht bestritten werden, aber der unbestrittene
erfolg ist keine begründung, die juristische person: p, zu einem realen
subjekt: S, zu erklären. <==//
(d)
die technischen regelungen für
dieses institut bleiben ausser betracht. Die rechtsbindung einer erklärung,
abgegeben von einer juristischen oder einer natürlichen person, wird
durch den differenzierenden einwand nicht infrage gestellt; denn solange
die rechtspraxis auf ihren legitimen bereich beschränkt bleibt, ist
die philosophische reflexion des begriffs: reales subjekt, für die
rechtspraxis nachrangig, aber konstitutiv für jede theorie des rechts.
<==//
-----
<==//
2.5.06
mit der rede von den falschen
subjekten wird der anschein erregt, dass neben den beiden klassen: reales
oder logisches subjekt, noch eine dritte klasse möglich sei(a).
Das ist nach der logik der klassifikation ausgeschlossen, die das merkmal:
reales subjekt, als differentia specifica einer klasse entweder zuordnet
oder nicht zuordnet - tertium non datur(b).
Mit dem terminus: falsches subjekt, können die phänomene, die
ein reales subjekt sind, korrekt nicht bezeichnet werden(c).
Die verwendung des terminus: falsches subjekt, ist aber in definierten grenzen(d)
dann
zulässig, wenn im diskurs ein argument gebraucht wird, das das logische
subjekt nicht seiner funktion entsprechend fixiert und das logische subjekt
als ein reales subjekt erscheinen lässt. Das fehlerhafte argument
transformiert das logische subjekt nicht in ein reales subjekt, aber mit
dem fehlerhaften argument wird dennoch der zweck seines verwenders erreicht,
sich als reales subjekt hinter dem logischen subjekt zu verbergen. So wird
von gott und staat geredet, die alles richten werden, weil diejenigen,
die von staat und gott reden, die dinge der welt richten. Es wird frech
behauptet, dass der gott, der geist oder die idee allmächtig seien
und die partei, die habe sowieso immer recht(e).
Was als alltägliche floskel in der kommunikation durchgehen mag, dokument
eines laxen sprachgebrauchs und nachlässigen denkens, das sind die waffen(f),
mit denen die ideologen, reale subjekte, interessengeleitet ihre geschäfte
betreiben. Das falsche subjekt ist die marionnette, deren fäden einer
zieht, der im dunkeln steht.
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(a)
es soll nicht ausgeschlossen sein,
dass die klasse: reales subjekt, weiteren differenzierungen unterworfen
werden kann. Allen differenzformen ist aber das merkmal: reales subjekt,
gemein, andere differenzierungen sind aspekte, die in der klammer gegenstände
weiterer klassifikationen sein können, klassifikationen, die von den
realen subjekten interessengeleitet nach ihren zwecken geschaffen werden.
Diese gegenstände werden hier nicht erörtert. <==//
(b)
klarstellung. Die logischen subjekte
können kein reales subjekt sein, auch dann nicht, wenn ihnen im argument
die funktion eines subjekts zugeordnet ist. Diese differenz ist strikt
zu beachten. Logische subjekte in allen ihren unterformen sind dinge der
welt, die das_andere sind, und über die das reale subjekt, das individuum
als ich, wie über alle anderen dinge der welt als blosse objekte verfügt.
<==//
(c)
das reale subjekt, das individuum
als ich, ist wahr. Die negation scheidet aus, weil die negation des realen
subjekts die vernichtung des realen subjekts wäre. Es muss daher irreführend
sein, wenn mit dem terminus: falsches subjekt, ein phänomen bezeichnet
würde, das alles sein kann, nur eines nicht, ein reales subjekt. Wer
in dieser weise mit der sprache umgeht, der dokumentiert nur, dass er seiner
sprache nicht mächtig ist. <==//
(d)
die verwendung des terminus: falsches
subjekt, folgt bestimmten konventionen, die von allen, die es betrifft,
in der angemessenen weise verstanden werden. Wenn es im jargon heisst,
dass die vertragschliessenden parteien, alles juristische personen, in
diesem oder jenem punkt übereingekommen seien, dann ist für alle,
die es betrifft, eindeutig, dass personen, legitimiert für die vertragschliessenden
parteien zu handeln, eine übereinkunft geschlossen haben und nicht,
wie es erscheint, jene parteien, die als logische subjekte funktionieren.
Die rollenverteilung ist eindeutig, einerseits die handelnden personen
als reale subjekte, andererseits die institutionen als logische subjekte.
<==//
(e)
die phänomenologie der falschen
subjekte ist weitläufig und Ich beschränke mich auf die phänomene,
die mit den termini: "gott, staat und weltgeist" bezeichnet werden. Jedes
ding der welt kann in einen gott umfunktioniert werden, jedem ding der
welt kann die omnipotenz eines staates zugeschrieben werden und jedem dummkopf
auf dieser welt steht es frei als weltgeist zu posieren, aber was es auch
sein mag, immer ist es ein bestimmtes individuum als ich, das in seiner
relation zu dem bestimmten ding der welt diesem bestimmten ding der welt
etwas als merkmal zuspricht, das kann sein das merkmal, ein gott zu sein,
das merkmal: omnipotent zu sein, und das merkmal: geist oder gar weltgeist
zu sein. Aber die dinge der welt, denen diese merkmale zugeordnet werden,
bleiben das, was sie sind, dinge der welt, denen das merkmal, ein reales
subjekt zu sein, nicht zugeordnet werden kann. <==//
(f)
die konventionen gaukeln lösungen
vor, die keine lösungen sein können, aber sie schaffen eine struktur
des denkens, die interessengeleitet in eine waffe umgeschmiedet werden
kann, um die realen machtverhältnisse zu verschleiern. Für den
mächtigen ist es allemal probat, sich hinter seinem gott zu verstecken.
<==//
-----
<==//
2.5.07
der terminus: subjekt, kann
die maske sein, hinter der sich der verwender eines arguments verbirgt.
Der adressat sieht die maske, aber er kann nicht sehen, wen die maske verdeckt.
Die maske ist nicht das böse, aber die maske kann mit bösen absichten
gebraucht werden. Dem theater der masken, wechselseitig gespielt, können
sich das individuum als ich und sein genosse nicht entziehen, aber es wäre
nicht klug, diesem theater immer böse absichten zu unterstellen, weil
die chance des missbrauchs der maske dann kalkulierbar ist, wenn die logik
begriffen wird, die in der kommunikation mit dem begriff: logisches subjekt,
gesetzt ist. Aber das faktum bleibt, dass das individuum als ich meint,
als weltgeist mehr darzustellen denn als ein individuum, das, auf sich
selbst verweisend, sich als ich bildet.
-----
<==//
2.5.08
es ist eine frage der perspektive,
ob das individuum als ich sich selbst als ich, also als der_andere wahrnimmt,
oder ob das individuum als objekt, also als das_andere wahrgenommen wird.
Die wahl einer perspektive stellt die ausgeschlossene andere perspektive
nicht in frage. Die situation ist identisch, wenn der patient auf dem operationstisch
liegt, aber die situation wird unterscheidbar wahrgenommen(a).
Der aspekt, dass der patient ein individuum als ich ist, kann in der realen
situation in den hintergrund treten und den patienten, wie das im jargon
heisst, als operationsgut erscheinen lassen. Wenn der moment der gegenwart
prioritäten setzt, dann kann die differenzierung und fokussierung
sinnvoll sein, aber die trennung der perspektiven hebt das faktum nicht
auf, dass das individuum als ich sowohl das ich ist als auch das ding der
welt sein kann. In raum und zeit ist das individuum als ich sowohl das
reale subjekt als auch das mögliche objekt, eine auszeichnung, die
nur dem individuum als ich zukommen kann und keinem anderen ding der welt(b).
Die trennung der aspekte ist in analytischer absicht methodisch möglich,
aber das individuum als ich kann das analytisch getrennte nur im horizont
der synthese reflektieren, wenn es die beiden perspektiven im horizont
der jeweils ausgeschlossenen anderen perspektive bestimmt. Der operateur
kann sich beiden perspektiven nicht entziehen, aber im moment der gelebten
gegenwart setzt er den erforderlichen akzent.
---
(a)
das problem kann auch in anderen
situationen durchdekliniert werden. Dabei sind die unterscheidbaren perspektiven
nicht immer eindeutig bestimmt. Im verhältnis: zögling und erzieher,
ist die grenzsituation keineswegs übersichtlich, weil der prozess
der erziehung nicht in sekunden entschieden wird und die phasen der reflexion
vielfältig mit den phasen der tat verwoben sind. Der pauker, schon
immer die karikatur des erziehers, mag in seinen schülern blosse objekte
sehen, aber die schüler, renitent wie es die art der jugend ist, wehren
sich gegen ihre objektivierung und machen den schulmeister zum objekt ihrer
spässe(1). Was in diesen situationen festgestellt wird, das sind akzente,
die interessengeleitet unterschiedlich gesetzt werden, aber die akzentuierten
aspekte verschwinden nicht im jeweils ausgeschlossenen anderen aspekt.
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(1)
es kann sein, dass die erinnerung
der eigenen schulzeit das problem romantisch verklärt; denn die konflikte
in den schulen heute werden, wenn die medien der maasstab sind, mit härteren
bandagen ausgetragen. Der ton dürfte sich verschärft haben, aber
ist dadurch die struktur der konflikte verändert worden? - Ich lasse
die antwort offen. <==//
-
(b)
wenn dem individuum als ich einerseits
sowohl die position des realen subjekts als auch die position des objekts
zugeschrieben wird und andererseits den anderen dingen der welt nur die
position des objekts zugeteilt ist, dann liegt, wie man so sagt, dass alle
guten dinge drei seien, der gedanke nahe, dass es, logisch möglich,
noch eine dritte position geben könnte. Es müsste dann zumindest
ein ding der welt geben, dass die dritte position, nur subjekt zu sein,
einnähme. D'accord mit der tradition wäre dieses ding der welt
der höchste gott. Im relationalen argument ist dieser gedanke gegenstandslos,
weil jeder gott, gleichviel welche lokale gottheit das sein sollte oder
sein könnte, für das individuum als ich nur als objekt denkbar
ist. <==//
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(fortsetzung: subtext/2.8.01ff)
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(anfang)<==//
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eingestellt: 08.09.04.
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