(fortsetzung: 016:eigentum/subtext)

SUBTEXT
arg.: 2.7.001-058

2.7.001

das glossar(*1) hat die funktion eines lexikons(*2). Abweichend von den gepflogenheiten des philophiebetriebs verwende Ich im kontext des relationalen arguments bestimmte termini, die mit einer bestimmten, es kann auch gesagt werden, einsilbigen bedeutung verknüpft sind. Allein auf die fixierung dieser bedeutungen(*3) ist die sammlung relativ kurzer argumente beschränkt. Sie dient der schnellen orientierung, die reflexion des gesagten aber, fixiert in bestimmten formeln, erfordert freilich mehr. Andernorts(*4) habe Ich das in zwei zusammenfassenden versuchen bereits unternommen. Die ordnung der argumente ist alphabetisch, gleichwohl die sachliche ordnung ein wichtiger grund wäre. Die termini sind das mittel nicht der zweck. Die theorie der methode: der trialektische modus, ist in der alphabetischen ordnung prima vista als horizont zwar ausgeblendet, aber secunda vista(*5) beständig präsent. Um diese zusammenhänge kenntlich zu machen, wird in einer fussnote auf andere termini im glossar verwiesen(*6).
----
(*1)
Ich habe weit ausgegriffen und wesentliche thesen meiner theorie auf wenige sätze zusammengezogen. Das ist eine zumutung an den adressaten dieses textes, eine zumutung, die einerseits nicht vermeidbar ist, wenn der zweck meiner reflektionen nicht aus dem blick fallen soll, eine zumutung, die andererseits gemildert wird, wenn Ich meine terminologie in ihrer eigentümlichen bedeutung erläutere, die ein system von zeichen ist. In dieser funktion sind im glossar die termini und ihre gesetzten bedeutungen zusammengestellt, die einerseits auf die begriffe verweisen, andererseits auf die von den begriffen unterschiedenen weltdinge als phänomene.
(*2)
die liste der stichworte ist weder systematisch noch erschöpfend. Der eine oder andere terminus mag vermisst werden. Meine perspektive war vor allem auch die der selbstverständigung über eine theorie, deren zunehmende komplexität auch dem autor gelegentlich beschwerlich wird.
(*3)
das glossar ist keine sammlung von formeln, mit denen die definitionen bestimmter begriffe festgelegt sind. Methodisch ist strikt zu differenzieren zwischen einer definition, die die konstitutiven merkmale eines begriffs zusammenbindet, und der festlegung eines bestimmten sprachgebrauchs, der die bedeutung der worte fixiert. Die koinzidenz von begriff und zeichen ist zwar angestrebt, das aber kann auf dauer, wie die unendlichen kontroversen in den wissenschaften es dokumentieren, nicht glücken. Was Ich leiste, das ist der hinweis auf die perspektive, die Ich, für mich gültig, als autor der methode: der trialektische modus, einnehme.
(*4)
in zwei essays, jeweils im subtext, habe Ich en detail zentrale begriffe der methode expliziert(+1); diese sammlungen sind zeitnah und situationsgebunden entstanden(+2). In einer fussnote wird auf das jeweils korrespondierende argument hingewiesen(+3).
----
(+1)
Richter,Ulrich: Der begriff: das_politische im trialektischen
modus. 014:das_politische. ==> bibliographie: 2.9.314.
Richter,Ulrich: Der weltgeist Hegel's ... . 015weltgeist. ==> bibliographie: 2.9.314.
(+2)
eine zusammenfassende darstellung der methode: der trialektische modus, steht noch aus. Was vorliegt, das sind die konstitutiven teile, die zum runden ganzen noch zusammengefügt werden müssen.
(+3)
die verweisungsformeln sind:
1. siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: (nummer).
2. siehe: bibliographie: 2.9.314/015:weltgeist, argument: (nummer).
Die verknüpfung mit einem einfachen link.
(*5)
argument: 2.7.042.
(*6)
die verweisungsformel ist: "argument: (nummer)"; verknüpfung mit einem einfachen link.
<==//
2.7.002
der terminus: absolut.
Im relationalen argument ist die verwendung des terminus: absolut, nur auf der argumentebene der begriffe(=logik) uneingeschränkt zulässig, auf der argumentebene der phänomene(=erfahrung) unterliegt der gebrauch des terminus: absolut, einschränkungen, weil das, was als die absolute selbstbindung des individuums als ich erscheint, ein bestimmtes und damit ein begrenztes phänomen ist. Als begriff ist die absolute selbstbindung des individuums als ich auf der argumentebene der logik ein widerspruch zum begriff des genossen, als phänomen aber ist die absolute selbstbindung beider, jeder für sich, ein gegensatz, der vom genossen und vom individuum als ich auf der argumentebene der erfahrung dann händelbar ist, wenn beide, das individuum als ich und sein genosse, einer auffassung sind, dass die bedeutung des terminus: absolut, darauf beschränkt sein soll, keine ausnahme in der selbstbindung zuzulassen. Die ausnahmslose geltung der selbstbindung, konstitutives moment des begriffs, kann im moment der gelebten gegenwart weder der genosse behaupten, noch das individuum als ich, wenn sie ihre gegensätzlichen meinungen auszugleichen versuchen. Der fall ist ein anderer, wenn d'accord mit dem sprachgebrauch der tradition von einem widerspruch gesprochen wird und die setzung des einen wie des anderen, gegründet in der autonomie ihres ich, der gegenstand der kontroverse ist(*1).
----
(*1) es wäre ein missverständnis, wenn einwendend behauptet würde, Ich widerspräche mich selbst. Der grund dieses missverständnisses ist das argumentieren auf zwei argumentebenen, argumentebenen, die nach dem prinzip: tertium non datur, unterschieden sind; denn das, was auf der argumentebene der begriffe(=logik) als widerspruch ausgeschlossen sein muss, das kann auf der argumentebene der phänomene(=erfahrung) durchaus nebeneinander bestehen, auch dann, wenn die argumente nach den regeln der logik falsch sind(+1).
----
(+1)
wenn's anders wäre, dann müssten die bürger der welt auf die phänomene verzichten, die sie in der klasse: die politiker, abzulegen pflegen; als philosoph lege Ich mich mit den kabarettisten nicht an.  <==//
2.7.003
alle, die es betrifft.
Die formel: "alle, die es betrifft" ist feststehend und bezeichnet die mitglieder einer konsensgemeinschaft in ihrer gesamtheit. Mitglied einer konsensgemeinschaft kann nur das individuum als ich sein, das sich in einer autonomen entscheidung die geltende norm der konsensgemeinschaft als selbstgesetzte norm zu eigen gemacht hat(*1).
----
(*1)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.01.
<==//
2.7.004
die termini: "an sich, für sich, und an und für sich".
Die termini: "an sich, für sich und an und für sich" sind in den texten der tradition geläufig. Im relationalen argument ist nur der terminus: für sich, verwendbar; dieser ist mit der konkreten bedeutung: nur dieses bestimmte individuum als ich, verknüpft. Der terminus: an sich, zentral im ontologischen argument(*1), hat, wenn er im kontext des relationalen arguments gebraucht wird, variable bedeutungen und scheidet als nicht konsistent aus. Ebenso scheidet der terminus: an und für sich, aus; die logisch unzulässige verknüpfung von merkmalen lässt in ihren verknüpfungen jede beliebige anfüllung des zeichens mit sinn zu(*2).
----
(*1)
der terminus: an sich, hat im ontologischen argument die funktion, auf das sein zu verweisen. Die transzendentale funktion(+1) kann aber der terminus nicht ausfüllen, weil der begriff: das sein, und die phänomene: die daseienden dinge, nicht dasselbe sein können, und was im horizont des ontologischen arguments als identität behauptet werden muss, das kann das räsonierende subjekt, dem ontologischen argument verpflichtet, in raum und zeit nicht einlösen.
----
(+1)
Kant's gebrauch des terminus: ding an sich, interpretiere Ich im sinn der transzendentalen funktion.
(*2)
der Hegel'sche gebrauch des terminus: an und für sich, ist einer verlegenheit geschuldet, die Hegel mit den weltdingen hat, wenn er diese einerseits als momente der wirklichkeit, der schlechten, deutet, diese andererseits aber als momente des geistes, dem absoluten, begreift. Was Hegel's interpreten, berufen oder nicht, daraus gemacht haben, kann als resultat des 19. und 20.jahrhunderts besichtigt werden.  <==//
2.7.005
das prinzip: die anerkennung des anderen als der_andere.
Was das individuum, das ein ich sein will, als ich ist, das kann es nur sein, wenn es den genossen, seinen anderen, als den anderen, der, wie es selbst, ein ich ist, anerkennt. Diese anerkennung muss das individuum als ich autonom leisten - weder kann es sich in der anerkennung durch einen anderen vertreten lassen, noch kann es gezwungen werden, diese anerkennung als seine autonome leistung auszusprechen(*1). Das prinzip: die anerkennung des anderen als der_andere, ist die bedingung, dass das, was als projektion in die zukunft mit dem terminus: das humanum, bezeichnet wird, im moment der gelebten gegenwart real sein kann(*2),(*3),(*4).
----
(*1)
gewalt scheidet aus, weil durch die anwendung von gewalt der genosse, der_andere, zu einer sache, das_andere, gemacht wird, eine sache, die als gewaltanwendendes individuum den anderen nicht anerkennen kann.
(*2)
argument: 2.7.009.
(*3)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.04.
(*4)
siehe: bibliographie: 2.9.314/015:weltgeist, argument: 2.4.20.
<==//
2.7.006
die unterscheidung der argumentebenen: begriff und phänomen.
Die argumentebenen: begriff und phänomen, sind strikt zu unterscheiden(*1). Der begriff kann als begriff nur auf der argumentebene des begriffs erörtert werden. Auf dieser argumentebene gelten ausschliesslich die drei axiome der logik: "das axiom der identität, der ausgeschlossene widerspruch und das tertium non datur",(*2). Folglich kann es immer nur eine gültige definition des begriffs geben, alle anderen sind zwingend als ungültig ausgeschlossen(*3). Die phänomene dagegen können nur auf der argumentebene der phänomene gültig erörtert werden. Es gelten die in raum und zeit als gültig definierten gesetze der kausalität, nach den die phänomene als miteinander entgegengesetzte phänomene wahrgenommen werden, eine gegensätzlichkeit, die den wechselseitigen ausschluss einschliesst(*4). Auf der argumentebende der begriffe gilt ausschliesslich das prinzip: tertium non datur,(*5) die regel: tertium e multum datur,(*6) ist dagegen auf der argumentebene der phänomene als gültig geläufig.
----
(*1)
siehe: bibliographie: 2.9.314/015:weltgeist, argument: 2.3.07.
(*2)
argument: 2.7.035.
(*3)
davon ist strikt zu unterscheiden, dass der mit sich selbst identische begriff: a, vom individuum als ich: A, und seinem genossen: B, durchaus anders definiert sein kann. Was dann im streit steht, das ist der begriff als phänomen, phänomene, für die unterscheidbare definitionen gültig sein können, ein streit, der pragmatisch im konsens aufgelöst wird, aber nicht aufgelöst werden muss; denn den begriff kann nur das individuum als ich, für sich selbst absolut bindend, gültig definieren, nicht aber mit geltung gegen den genossen, der_andere, der, für sich autonom entscheidend und sich selbst bindend, den begriff seines anderen in einem konsens übernehmen kann, der beide in gleicher weise bindet.
(*4)
der wechselseitige ausschluss in einem gegensatz erscheint oft als widerspruch, ist aber vom logischen widerspruch strikt zu unterscheiden. Nur allzu häufig erscheint der terminus: widerspruch, im laxen sprachgebrauch.
(*5)
argument: 2.7.038.
(*6)
argument: 2.7.051.
 <==//
2.7.007
der begriff.
Der begriff ist die vorstellung, die das individuum als ich für sich als gültig begreifen muss, wenn es die dinge der welt als phänomene(*1) unterscheiden und als diese, nicht als jene in raum und zeit bestimmen will. Was das individuum als ich im moment der gelebten gegenwart als begriff denkt, das hat es in seinem forum internum(*2) für sich bindend präsent, auf dem forum publicum(*3) aber erscheint dieser gedachte begriff als ein phänomen, der als ding der welt dem genossen ad libitum verfügbar sein kann. Die zahl der gültigen begriffe ist mit der zahl der individuen identisch, die sich als ich begreifen. Es ist etwas anderes, wenn die begriffe als phänomene klassifiziert und in bestimmte klassifikationsschemata eingeordnet werden.(*4)
----
(*1) argument: 2.7.041.
(*2) argument: 2.7.017.
(*3) argument: 2.7.018.
(*4) siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.08.
 <==//
2.7.008
das_andere.
Was das individuum als ich ist, das kann es nur in der relation zu dem sein, was(*1) es mit dem terminus: das_andere,(*2) bezeichnet. Was das bezeichnete ist, das ist zum einen der begriff: das_andere, und zum anderen sind es die dinge der welt, die als phänomene dem individuum als ich zur hand sind. Das individuum als ich ist, soweit es sich als individuum in raum und zeit begreift, sich selbst ein anderes(*2),(*3),(*4).
----
(*1)
das, was das_andere ist, das ist mit dem individuum, das sich als ich bestimmt, in keinem fall identisch. Dieses argument, im kontext des ontologischen argument wäre es eine ontische oder eine ontologische aussage(+1), ist mit dem ontologischen argument nicht vereinbar.
----
(+1) die differenz: ontisch/ontologisch, ist, trotz aller bemühungen in der tradition, ein unzulässiger zirkelschluss.
(*2)
im zeichen ist der unterstrich:'_', ein konstitutives element. Fehlt der unterstrich, dann ist das fehlen in der grammatik des arguments begründet, was gelegentlich den terminus mehrdeutig erscheinen lassen kann.
(*3)
argument: 2.7.011.
(*3)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.02.
(*4)
siehe: bibliographie: 2.9.314/015:weltgeist, argument: 2.3.05 und 2.3.25.
 <==//
2.7.009
der begriff: das_humanum.
Der begriff: das_humanum,(*1) ist eine projektion in die zukunft, die das individuum als ich im moment der gelebten gegenwart als ein factum der vergangenheit präsent hat. In diesem sinn, Kant folgend, hat die vorstellung von dem, was das_humanum sein solle, die funktion eines postulats der praktischen vernunft. Das, was als das_humanum erscheint, das ist eine utopie, die in den facta der vergangenheit als projektionen in die zukunft zwar prächtig ausgemalt sein kann(*2), im moment der gelebten gegenwart aber nur ein desillusionierendes schwarz/weiss-bild ist, abgesehen von dem raren moment des glücks, das als factum der vergangenheit in den erinnerungen des individuums als ich eine gewisse dauer hat(*3).
----
(*1)
der unterstrich: '_', hat im terminus: das_humanum, eine konstitutive funktion.
(*2)
utopische bilder für die galerie der historia pinseln zu wollen, ist eine versuchung; jeder tut's auf seine weise. Mit diesem obiter dictum ist die perspektive geschlossen.
(*3)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.23.
 <==//
2.7.010
der begriff: das_ich.
Mit dem begriff: das_ich, entscheidet das individuum, das ein ich sein will, dass es dieses ich auch ist, das es als individuum sein soll. Im terminus: das_ich,(*1) sind die heterogenen vorstellungen zusammengefasst, die in der tradition mit den termini: "subjekt, person, geschöpf eines gottes, gott selbst" bezeichnet werden, termini, die vielfältiges und gegensätzliches bedeuten. Im relationalen argument hat der begriff: das_ich, die funktion, die stelle zu markieren, an der sich das individuum, in der tradition gemeinhin mit dem terminus: der mensch, bezeichnet, sich in der unterscheidung von allen anderen lebewesen als das bestimmt, was es in seiner autonomen entscheidung selbst sein will(*2),(*3).
----
(*1)
im zeichen ist der unterstrich:'_', ein konstitutives element. Fehlt der unterstrich, dann ist das fehlen in der grammatik des arguments begründet, was gelegentlich den terminus mehrdeutig erscheinen lassen kann.
(*2)
was der begriff: das_ich, in raum und zeit für sich ist, das kann hier offen bleiben, weil diese frage von jedem individuum als ich nur für sich selbst gültig beantwortet werden kann. Meine erklärung scheint unbefriedigend zu sein, aber Ich mache geltend, dass jeder versuch, diesen gedanken verbessern zu wollen, nur das alte problem provozieren kann, das mit der idee eines absoluten schöpfergottes oder eines alles umfassenden seins verknüpft ist. Die entscheidende frage nach dem letzten grund bleibt unbeantwortet, oder die antwort, gegeben, wird vom genossen als terror erfahren.
(*3)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.24.
 <==//
2.7.011
der_andere.
Der genosse(*1), in der welt des individuums als ich ein ding der welt, das_andere(*2), ist für das individuum als ich der_andere(*3), der, wie es selbst, ein ich(*4) ist(*5). Das individuum als ich entmächtigt sich selbst als ich, wenn es den genossen, der_andere, als das_andere instrumentalisieren wollte. Das, was das individuum, das ein ich sein will und dieses ich ist, von sich selbst einfordern muss, das kann es auch von dem genossen, der_andere, unbedingt einfordern(*6),(*7),(*8).
----
(*1)
argument: 2.7.019.
(*2)
argument: 2.7.008.
(*3)
im zeichen ist der unterstrich:'_', ein konstitutives element. Fehlt der unterstrich, dann ist das fehlen in der grammatik des arguments begründet, was gelegentlich den terminus mehrdeutig erscheinen lassen kann.
(*4)
argument: 2.7.010.
(*5)
in der traditionalen taxonomie der begriffe erscheint der begriff: der_andere, als unterbegriff des oberbegriffs: das_andere. Das ist eine oberflächliche zuordnung. Was für das individuum als ich der_andere ist, das kann für es nicht das_andere sein.
(*6)
zum prinzip: anerkennung des anderen als der_andere, argument: 2.7.005.
(*7)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.03.
(*8)
siehe: bibliographie: 2.9.314/015:weltgeist, argument: 2.3.05.
 <==//
2.7.012
die differenz.
Im relationalen argument wird der terminus: differenz, in seiner geläufigen bedeutung verwendet(*1). Der terminus: differenz, verweist auf die grundstruktur der erkenntnis, die nicht nur die abendländische tradition kennzeichnet, sondern auch in anderen denktraditionen nachweisbar ist(*2). Für sich ist die differenz ein prinzip der logik, die mit den positionen: ja/nein, operiert - tertium non datur(*3). Als phänomen ist jede differenz zweiwertig(*4), sie kann in raum und zeit quantifiziert erscheinen. Mit jeder relation markiert das individuum als ich eine differenz zwischen den dingen der welt.
----
(*1)
die spekulationen um die ontologische bedeutung der differenz bleiben ebenso ausgeschlossen wie die reflexionen J.Derrida's.
(*2)
pars pro toto sei auf das prinzip: yin/yang, in der chinesischen philosophie verwiesen.
(*3)
andere formen sind: wahr/falsch (richtig/falsch) oder position/negation. Die klassische logik ist zweiwertig und das, was an drei- und mehrwertigen logiken diskutiert wird, das hat einen ontologischen horizont, der zumindest in den formeln ausgeblendet ist.
(*4)
mit dem terminus: dichotomie, wird ein zwischenbereich markiert, dessen funktion es ist, ontologie und logik zu vermengen. Dass die dinge der welt, wie behauptet wird, differieren, ist weder beweisbar, noch ist leugbar, dass dem individuum als ich die dinge der welt different zu anderen weltdingen erscheinen. Was gelten soll, das erscheint als eine frage der perspektive, und über diese kann letztlich nur das individuum als ich autonom entscheiden.
 <==//
2.7.013
das ding der welt.
Mit dem terminus: ding der welt, ist das_andere in jedem seiner denkbaren und/oder wahrnehmbaren teile bezeichnet, die in der reflexion des individuum als ich mittels des begriffs: welt,(*1) zu einem ganzen ohne rest zusammengefasst sind. Was als das zweite und das dritte moment vom individuum als ich in den relationen gesetzt wird, das sind per definitionem dinge der welt, gleichgültig, was diese als dieses oder jenes weltding(*2) sein mögen(*3),(*4).
----
(*1)
argument: 2.7.055.
(*2)
der terminus: weltding, ist mit dem terminus: ding der welt, äquivalent. Erwägungen des stils sind der grund für den gebrauch der variante.
(*3)
argument: 2.7.014.
(*4)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.10.
 <==//
2.7.014
das ding der welt: n.
Wenn im argument ein bestimmtes, namentlich aber nicht benanntes ding der welt bezeichnet werden soll, dann wird der terminus: "(das) ding der welt: n," gebraucht, oder als weitere abkürzungen die buchstaben: "a, b, c, ... z"(*1),(*2).
----
(*1) immer in kleinbuchstaben.
(*2) argument: 2.7.013.
 <==//
2.7.015
das dokument der historia.
Jedes ding der welt kann als ein dokument der historia gedeutet werden(*1), wenn das individuum als ich und sein genosse dies wollen. Jedes dokument der historia steht für ein ereignis in der geschichte, die das individuum als ich und sein genosse sich erzählen, aber das zitierte dokument der historia ist nicht das historische ereignis selbst, das seinen moment der gelebten gegenwart gehabt hatte und nur noch als factum der vergangenheit dem individuum als ich präsent sein kann. Die dokumente der historia werden nach den anerkannten regeln der historischen zünfte bearbeitet, beurteilt und bewertet - richtig oder falsch.(*2).
----
(*1)
es ist eine konvention, wenn nur bestimmte klassen von weltdingen als dokumente der historia gewertet werden und im kanon der gegenstände aufgenommen sind, mit denen die historiker hantieren wollen.
(*2)
argument: 2.7.023.
 <==//
2.7.016
das factum der vergangenheit.
Der gelebte moment der gegenwart(*1) ist als factum der vergangenheit(*2) in diese abgesunken. Dem individuum als ich ist das factum der vergangenheit nur in seiner erinnerung verfügbar. Das erinnern ist eine handlung, die das individuum als ich im moment der gelebten gegenwart leistet, es ist immer seine handlung, niemals die seines genossen(*3).
----
(*1)
argument: 2.7.039.
(*2)
die formel: factum der vergangenheit, ist feststehend; im plural: facta der vergangenheit. Davon sind strikt die sogenannten fakten der wirklichkeit zu unterscheiden. Die differenz ist in der orthographie kenntlich gemacht.
(*3)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.13.
 <==//
2.7.017
das forum internum.
Das individuum, das sich als ich weiss, ist in seinem forum internum bei sich selbst; es ist im moment seiner gelebten gegenwart(*1) und kein anderer hat zu seinem imaginären raum zutritt, den das individuum als ich in seiner reflexion als einen ort vorstellt, der, obgleich quellgrund aller vorstellungen des individuums als ich, den traditionalen kategorien des raumes und der zeit nicht unterliegen kann. Das forum internum ist das arcanum des individuums als ich(*2),(*3),(*4).
----
(*1)
argument: 2.7.039.
(*2)
über dieses arcanum kann viel prädiziert werden, aber das, was das individuum als ich in seinem forum internum denkt, das kann es, wenn es das will, auf dem forum publicum(+1) entäussern, das entäusserte aber unterliegt den bedingungen von raum und zeit, wie jedes andere weltding auch.
----
(+1) argument: 2.7.018.
(*3)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.14.
(*4)
siehe: bibliographie: 2.9.314/015:weltgeist, argument: 2.3.08.
 <==//
2.7.018
das forum publicum.
Was das individuum als ich mit seinem genossen zu schaffen hat, das verhandeln beide, jeder für sich, auf dem forum publicum. Jedes argument, das das individuum als ich in seinem forum internum(*1) gedacht und auf dem forum publicum entäussert hat, ist als ding der welt, raum und zeit unterliegend, auch dem genossen als ein anderes verfügbar. Der genosse und das individuum als ich können damit nach ihrem belieben, jeder für sich, miteinander/gegeneinander verfahren(*2). Ihre existenz realisieren der genosse und das individuum als ich jeweils im horizont ihres forum internum, zu dem der jeweils andere nur vermittelt und auf das forum publicum beschränkt über die dinge der welt zugang haben, die der jeweils andere entäussert hatte. Die differenz: forum internum und forum publicum ist strikt zu beachten(*3),(*4).
----
(*1)
argument: 2.7.017.
(*2)
das belieben des genossen ist ebenso wie das belieben des individuums als ich durch allgemeine regeln des öffentlichen verkehrs in enge grenzen gesetzt. Diese regeln, gemeinhin bekannt unter dem terminus: das recht, und vergleichbaren ethische normen, sind pragmatische vereinbarungen, deren zweck es ist, das gegeneinander/miteinander zum gemeinsamen vorteil zu gestalten.
(*3)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.14.
(*4)
siehe: bibliographie: 2.9.314/015:weltgeist, argument: 2.3.08.
 <==//
2.7.019
der genosse.
Der genosse(*1) ist ein individuum, das ein ich ist(*2). Als soziales lebewesen kann das individuum, das sich als ich bildet und dieses ich ist, nicht ohne den anderen, seinen genossen, existieren(*3),(*4).
----
(*1)
Ich verwende bewusst das alte und leider in der historia auch übel gebrauchte wort: genosse, weil in dem terminus genau der ton mitschwingt, der für das individuum als ich die existenz erst lustvoll machen kann. Mein gebrauch des terminus: genosse, mag political not correct sein, aber auf die empfindlichkeiten bestimmter beschränkter zeitgenossen, vor allem zeitgenossinnen, nehme Ich in diesem punkt keine rücksicht. Fragen des stils können auch die wahrheit spiegeln und es ist schlicht schlechter geschmack, wenn dem terminus: genosse, immer auch der terminus: genossin, beigestellt sein soll, nur damit eine verlogene etikette bedient wird.
(*2)
argument: 2.7.028.
(*3)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.17.
(*4)
siehe: bibliographie: 2.9.314/015:weltgeist, argument: 2.4.15.
 <==//
2.7.020
der genosse: B.
Wenn im argument ein bestimmter, namentlich aber nicht benannter genosse bezeichnet werden soll, dann wird der terminus: "(der) genosse: B," gebraucht oder als weitere abkürzungen die buchstaben: "C, D ... Z"(*1),(*2).
----
(*1) immer in versalien.
(*2) auch argument: 2.7.019.
 <==//
2.7.021
die geschichte.
Das individuum als ich und sein genosse haben die geschichte(*1) in ihren geschichten(*2) präsent, geschichten, die sie sich erzählen, wenn sie wissen wollen, was sie selbst in ihrer welt sind. Jede geschichte ist im moment des erzählens wahr, was aber erzählt wird, das unterliegt, wenn es reflektiert wird, der geltenden kausalität. Die begriffe: geschichte und historia, können dasselbe weltding: n, zum gegenstand der unterscheidung haben, aber es sind verschiedene perspektiven auf das ding der welt: n,(*3),(*4),(*5).
----
(*1)
die vorstellung, dass es "die geschichte" oder eine "geschichte an sich" geben könne, gültig im ontologischen argument, ist im relationalen argument nicht gültig; als dokument der historia ist eine solche vorstellung aber denkbar.
(*2)
es gibt geschichten, die in ihrer gesamtheit, üblich in der tradition, mit dem terminus: geschichte, bezeichnet werden. Die geschichte und die geschichten sind aber zweierlei und die differenz sollte beachtet werden(+1).
----
(+1)
Richter,Ulrich:Die geschichte endet nie - geschichten immer. 004:geschichte. ==> bibliographie: 2.9.314.
(*3)
was in der geschichte als wahr erfunden wird, das muss in den dokumenten der historia nicht beweisbar sein, und was in den dokumenten der historia als richtig erkannt ist, das kann der erzähler einer geschichte als unwahr abtun und dennoch spricht er wahr. Diese differenz in den argumentebenen sollte nicht ignoriert werden.
(*4)
argument: 2.7.023.
(*5)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.18.
 <==//
2.7.022
der begriff: gewalt.
Gewalt ist die ersetzung des einen zustands durch einen anderen zustand(*1). Was die ersetzung des einen zustands durch einen anderen zustand ist, erfahrbar in den vielfältigen phänomenen der welt, das kann den beschreibungen der phänomene entnommen werden, die mit dem terminus: gewalt, verknüpft werden. Was in den gängigen vorstellungen als gewalt angesehen wird, das kann und soll hier beiseite bleiben(*2), der hinweis soll genügen, dass das, was in der sprache der juristen mit dem terminus: gewalt, bezeichnet wird(*3), die faktische verfügungsmacht eines rechtssubjekts über eine sache bedeuten soll(*4).
----
(*1)
die definition des begriffs: gewalt, ist in einer feststehenden formel fixiert, eine formel, die quasi als terminus gehändelt wird. Was ein zustand ist, das legt das individuum als ich in seiner wahrnehmung der weltdinge fest, die das_andere sind.
(*2)
die phänomenologie der gewalt ist ein eigenes thema und kann hier beiseite gestellt bleiben.
(*3)
der philosoph übernimmt diesen sprachgebrauch.
(*4)
die unerlässliche unterscheidung: strafrecht/bürgerliches recht, bleibt ausser betracht.
 <==//
2.7.023
die historia.
Mit dem terminus: historia, werden alle die dinge der welt bezeichnet, die der gegenstand der wissenschaften sind. Diese gegenstände können ebenso die dokumente der historia(*1) sein wie jene geschichten(*2), die das individuum als ich und sein genosse sich erzählen, wenn sie begreifen wollen, wer sie selbst sind. Das sogenannte historische ereignis, real gewesen im moment der gelebten gegenwart, ist ein factum der vergangenheit, das in einem dokument der historia, quasi versteinert, präsent ist. In den vorstellungen des individuums als ich und seines genossen kann die erinnerung an dieses ereignis mit bestimmten dokumenten der historia verknüpft sein, die in ihrer gesamtheit die historia ausmachen - richtig und/oder falsch(*3).
----
(*1)
argument: 2.7.015.
(*2)
argument: 2.7.021.
(*3)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.21.
 <==//
2.7.024
der horizont.
Der terminus: horizont, eine geläufige metapher ausbeutend, markiert die grenze, die das individuum als ich lebt, wenn es in seiner welt existiert. Was in seiner welt diesseits der grenze ist, das ist für das individuum als ich bestimmt(*1), jenseits der grenze ist alles unbestimmt. Der horizont ist eine verschiebbare grenze, als grenze aber ist der horizont dem individuum als ich immer präsent(*2).
----
(*1)
per definitionem ist die festlegung darauf begrenzt, dass das ding der welt: n, dieses ist und nicht jenes, dem individuum als ich aber kann in der bestimmten situation das bestimmte in einem nebel von zweifeln unbestimmt erscheinen.
(*2)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.22.
 <==//
2.7.025
der begriff: ideologie.
Als was die welt dem individuum als ich erscheint, das hat es in seinen vorstellungen präsent, die es in seinem forum internum reflektiert und mit dem genossen auf dem forum publicum, nicht selten kontrovers, erörtert. Im relationalen argument werden diese vorstellungen mit dem terminus: ideologie, bezeichnet, sowohl als phänomen als auch als begriff. Jede ideologie kann klassifiziert werden und die im relationalen argument gültige klassifikation legt fest, dass alle vorstellungen des individuums als ich und seines genossen als phänomene durch den begriff: ideologie, erfasst werden, seien diese nun die klassischen religionen oder weltanschauungen, seien es die nicht zählbaren theorien über die weltdinge, seien es phantastische wahngebilde(*1). Die begriffe: religion und weltanschauung, erscheinen in der taxonomie des begriffs: ideologie, als unterklassen, die weiter differenziert werden können(*2).
----
(*1)
die gleichsetzung von weltanschauung und religion als ideologie mag verwunderung provozieren. Damit wird zwar keine wesentlich neue erkenntnis formuliert, aber alte fehlurteile könnten dadurch beseitigt werden. Weder ist eine religion per se gut, noch eine weltanschauung per se schlecht, diese unterscheidung ist ein miserables erbstück der tradition.
(*2)
die differenzierung in weitere unterklassen kann hier dahingestellt bleiben.
 <==//
2.7.026
in raum und zeit.
Die formel: in raum und zeit,(*1) verweist auf den im relationalen argument gültigen begriff der raumzeiterfahrung(*2),(*3),(*4).
----
(*1)
aus stilistischen gründen kann die formel auch umgestellt erscheinen oder sie greift nur den einen oder den anderen aspekt heraus.
(*2)
argument: 2.7.044.
(*3)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.36.
(*4)
siehe: bibliographie: 2.9.314/015:weltgeist, argument: 2.3.04.
 <==//
2.7.027
der individuelle impuls.
Das individum als ich(*1) lebt aus seinem individuellen impuls. Was dieser impuls ist, das kann das individuum, das ein ich sein will, nur im moment seiner gelebten gegenwart real erfahren. Mit der vorstellung des individuellen impulses setzt sich das individuum als ich selbst die grenze, die es nicht überschreiten kann, gleichwohl wissend, dass in dieser grenze der quellgrund verortet ist, aus dem heraus es lebt. Für sich ist das individuum, das sich als ich bildet, nur in seinem forum internum sich seines selbst gewiss; was dieser quellgrund ist, das ist, entäussert auf dem forum publicum, ein wort, wie alle anderen worte, mit dem der genosse hantieren kann, wie es ihm gefällt(*2),(*3).
----
(*1)
argument: 2.7.028.
(*2)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.25.
(*3)
siehe: bibliographie: 2.9.314/015:weltgeist, argument: 2.4.12.
 <==//
2.7.028
das individuum als ich.
Der terminus: individuum als ich, ist eine feste formel(*1). Im begriff: das individuum als ich, sind zwei merkmale konstitutiv verknüpft, einmal das merkmal: individuum, dann das merkmal: das_ich,(*2). Nur ein lebewesen, das willens und gemäss der normen der menschen(*3) fähig ist, sich als ein ich zu begreifen und zu einem ich sich selbst zu bilden, kann mit dem terminus: individuum als ich, bezeichnet werden. Was das individuum als ich in seiner welt(*4) ist, das hat es aus seinem individuellen impuls(*5) in raum und zeit(*6) mit dem genossen(*7) selbst geschaffen(*8),(*9).
----
(*1)
aus stilistischen gründen kann die formel auch variiert erscheinen, dann ist aber der zusammenhang im argument durch die zeichensetzung kenntlich gemacht. Formel und varianten sind äquivalent, auch dann, wenn durch die bestimmte formulierung die aussage akzentuiert erscheinen kann.
(*2)
argument: 2.7.010.
(*3)
den terminus: mensch, gebrauche Ich bewusst im kontext der tradition, obgleich Ich sonst den terminus: mensch, wegen seiner historischen konnotationen gezielt vermeide. Was in der tradition des humanen denkens als das wesen der menschen gedacht wurde und immer noch gedacht wird, das erscheint im terminus: individuum als ich, gespiegelt. Der einwand mag erhoben werden, dass Ich nur die positiven seiten des humanistischen menschbildes im auge habe, aber das ist falsch. Das negative menschenbild, der schatten auch des individuums als ich, ist im relationalen argument theoretisch anders verortet. Gut kann der mensch nur im horizont des ausgeschlossenen bösen sein, so wie das böse, wenn es gefasst wird, nur im horizont des ausgeschlossenen guten begriffen werden kann.
(*4)
argument: 2.7.055.
(*5)
argument: 2.7.027.
(*6)
argument: 2.7.026.
(*7)
argument: 2.7.019.
(*8)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.26.
(*9)
zu bestimmten aspekten des begriffs: individuum als ich, siehe: bibliographie: 2.9.314/015:weltgeist, die argumente: 2.3.19, 2.3.24, 2.3.29, 2.4.13.
 <==//
2.7.029
das individuum als ich: A.
Wenn im argument ein bestimmtes, namentlich aber nicht benanntes individuum als ich bezeichnet werden soll, dann wird der terminus: "(das) individuum als ich: A," gebraucht oder als weitere abkürzungen die buchstaben: "C, D ... Z"(*1),(*2).
----
(*1) immer in versalien.
(*2) auch argument: 2.7.028.
 <==//
2.7.030
das individuum als ich und sein genosse.
Der terminus: das individuum als ich und sein genosse, ist eine feststehende formel(*1). Sie bezeichnet das grundverhältnis des individuums als ich zu seinem genossen, der als der_andere ebenso ein individuum als ich ist wie das individuum als ich selbst. Die relation zwischen dem individuum als ich und seinem genossen ist immer eine wechselseitige relation. In zwei formen erscheint die relation im argument, einmal abstrakt: individuum_als_ich<==>genosse,(*2) dann empirisch konkret: individuum_als_ich:_A<==>genosse:_B,(*3)(*4).
----
(*1)
die eindeutigkeit des terminus hat vorrang vor dem stil. Was in seinem stereotypen gebrauch stilistisch schwerfällig zu sein scheint, das hat seine funktion in der logik des arguments.
(*2)
lies: das individuum als ich relationiert wechselseitig den genossen.
(*3)
lies: das individuum als ich grooss A relationiert wechselseitig den genossen grooss B. Gelegentlich wird die relation auch in seiner abgekürzten form notiert: A<==>B,(+1).
----
(+1) lies: grooss A relationiert wechselseitig grooss B.
(*4) die argumente: 2.7.028(das individuum als ich) und 2.7.019(der genosse).
 <==//
2.7.031
das interesse.
Als phänomen sind interessen nur zwischen dem individuum als ich und seinem genossen möglich. Beschränkt auf die wechselseitige relation: individuum_als_ich<==>genosse, scheiden alle anderen denkbaren relationen aus. Es ist unsinn, davon zu sprechen, dass zwischen dem individuum als ich und einem ding der welt, das das_andere ist, ein phänomen möglich sei, das dem entspräche, was der begriff: interesse, unterscheidet(*1). Etwas anderes ist es, wenn das individuum als ich: A, und der genosse: B, jeder für sich, ihr auge auf das nämliche ding der welt: n, geworfen haben, das als vermittlungsmoment in ihrer wechselseitigen relation dazwischengeschaltet erscheint(*2). Was die interessen als phänomene sind, das ist eine empirische frage, die hier ohne antwort stehen gelassen bleiben kann.
----
(*1)
in der relation: individuum_als_ich<==|==>ding_der_welt:_n, kann das individuum als ich zwar bestimmte absichten mit dem ding der welt: n, verfolgen, aber diese absichten sind keine phänomene, die mit dem terminus: interesse, gemäss des begriffs: interesse, bezeichnet werden können, weil eine korrepondierende absicht seitens des bestimmten weltdinges: n, nicht behauptet werden kann. Dem ding der welt: n, ist es gleichgültig, was mit diesem geschieht.
(*2)
in der analytischen perspektive wird die wechselseitige relation: individuum_als_ich:_A<==>genosse:_B, in zwei abhängige relationen aufgespaltet. Einmal in die relation: individuum_als_ich:_A<==|==>ding_der_welt:_n, dann in die relation: genosse:_B<==|==>ding_der_welt:_n. Mit dem ding der welt: n, als dem vermittelnden moment sind die relationen: A<==>B und A<==|==>(n)<==|==>B,(+1) äquivalent. Die relation: A<==|==>(n)<==|==>B, ist auch im schema des trialektischen modus darstellbar(+2).
----
(+1)
aus technischen gründen die relationen auf die wesentlichen zeichen verkürzt.
(+2)
argument: 2.4.010, (graphik).
 <==//
2.7.032
die kommunikation.
Das individuum, das sich als ich begreift und als ich sich bildet, kann ohne den genossen, der_andere, nicht als ich existieren. Was den genossen und das individuum als ich miteinander verbindet(*1), das wird sowohl als begriff als auch als phänomen mit dem terminus: kommunikation, bezeichnet.
----
(*1) argument: 2.7.030.
 <==//
2.7.033
der konsens.
Die bedingung eines konsenses im sinn des relationalen arguments ist die autonome zustimmung(*1) des individuums als ich zu einer meinung(*2), die alle, die es betrifft(*3), jeder für sich, als autonome entscheidung akzeptiert haben. Ein konsens(*4) ist nicht_existent, wenn das individuum als ich sich autonom entschieden hat, den konsens nicht mehr zu teilen, es unterliegt dann auch nicht mehr dem zwang des konsenses(*5),(*6),(*7).
----
(*1)
im kontext der bürgerlichen freiheiten ist die entscheidung des individuums als ich für das eine oder das andere strikt von seiner autonomen beistimmung eines konsenses zu unterscheiden. Verträge unterliegen den bedingungen der bürgerlichen freiheiten, ein konsens niemals.
(*2)
jeder konsens ist ein ding der welt; darin unterscheidet sich der konsens nicht von den anderen meinungen über die dinge welt. Was aber den konsens als eine bestimmte meinung von jeder anderen meinung abhebt, das ist die differenz, dass alle, die es betrifft, sich autonom für die wahrheit dieser einen meinung entschieden haben, weil sie eine bestimmte kausalität als für sich bindend akzeptieren.
(*3)
der konsens ist nur in einer konsensgemeinschaft möglich, eine gemeinschaft(+1), die zumindest aus dem individuum als ich und seinem genossen bestehen muss.
----
(+1) argument: 2.7.003.
(*4)
der konsens kann nicht gebrochen werden wie ein vertrag(+1). Entweder der konsens besteht oder der konsens besteht nicht - tertium non datur. Entweder werden die axiome der logik als konsens akzeptiert, dann ist eine kommunikation zwischen dem individuum als ich und seinem genossen möglich(+2) oder die axiome der logik gelten nicht, dann scheidet die kommunikation als möglichkeit aus - tertium non datur.
----
(+1)
einzuschliessen sind alle varianten eines vertrages, zum beispiel der kompromiss als ausgleich divergierender interessen.
(+2)
die kommunikation kann scheitern, weil die regeln der logik verfehlt worden sind, aber das berührt nicht den konsens, dass die axiome der logik gelten sollen.
(*5)
der zwang ist im kontext eines konsenses dann zulässig, wenn die mittel des zwanges ein teil des konsenses sind. Wer autonom einen konsens akzeptiert hat, der hat auch die regel akzeptiert, die das zwangsmittel zum gegenstand hat. Der im konsens zulässige zwang ist dann unzulässig, wenn mit diesem zwang die autonome entscheidung des konsentierenden individuums als ich erzwungen werden soll; das ist mit dem begriff: das_ich, nicht vereinbar.
(*6)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.28.
(*7)
siehe: bibliographie: 2.9.314/015:weltgeist, argument: 2.3.27.
 <==//
2.7.034
die kultur.
Was das individuum als ich und sein genosse mit ihrer arbeit verändern können, das wird zu einem moment der kultur(*1). Die differentia specifica, die die phänomene der kultur von den phänomenen der natur(*2) unterscheidet, ist das moment der arbeit, die nur das individuum als ich und sein genosse leisten können. Als begriff steht der begriff: kultur, zu dem begriff: natur, in einem widerspruch, als phänomen aber sind die dinge der welt, gleichgültig, ob sie in der natur oder in der kultur verortet werden, zueinander gegensätze, die sich auch wechselseitig ausschliessen können.
----
(*1)
im strikten sinn des begriffs: arbeit, wird jedes ding der welt,
das das individuum als ich gestaltend in die hand nimmt, zu einem moment der kultur, so wie im mythos vom könig Midas erzählt wird, dass ihm alles, was er ergriffen hatte, zu gold geworden war, gold, das seine physische existenz nicht sichern kann.
(*2)
argument: 2.7.040.
 <==//
2.7.035
die logischen axiome.
Wenn das individuum als ich und sein genosse miteinander kommunizieren wollen, dann müssen sie die geltung der logischen axiome als konsens anerkannt haben(*1). Das logische axiom ist eine festlegung, die keiner begründung zugänglich sein kann. Drei axiome, in einem konsens miteinander verknüpft(*2), sind das fundament jedes kommunikativen systems:
1. das logische axiom der identität(*3),
2. das logische axiom des ausgeschlossenen widerspruchs(*4), und
3. das logische axiom des tertium non datur(*5).
----
(*1)
diese bemerkung mag verwunderung provozieren, aber die logik hat als mittel nur einen zweck, nämlich die kommunikation zwischen dem individuum als ich und seinem genossen zu ermöglichen(+1). Mit der geltung der logischen axiome ist für alle, die es betrifft(+2), sichergestellt, dass die vermittelnde aussage: a ist b, erstens das ist, was sie ist, zweitens dass die vermittelnde aussage: a ist b, richtig(=logisch wahr) ist, und drittens, dass nur die vermittelnde aussage: a ist b, gilt. Werden diese bedingungen in nur einem punkt verneint, dann ist alles möglich, nur eines nicht, die kommunikation zwischen dem genossen und dem individuum als ich.
----
(+1) das werden die logiker und mathematiker in ihrer perspektive anders beurteilen.
(+2) argument: 2.7.003.
(*2)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.21.05.
(*3)
argument: 2.7.036.
(*4)
argument: 2.7.037.
(*5)
argument: 2.7.038.
2.7.036
das logische axiom der identität.
Das axiom der identität legt fest, das das ding der welt: n, nur mit sich sich selbst identisch sein kann; jedes andere weltding ist ein anderes, das als phänomen mit dem anderen zwar gleich zu sein scheint, aber niemals mit dem anderen ding der welt identisch fallen kann. Es ist ein anderer fall, wenn zwei dinge der welt miteinander so verknüpft werden, dass sie ein anderes, ein neues ding der welt sind(*1),(*2),(*3).
----
(*1)
von der identität ist die identifikation zweier weltdinge zu einem neuen, einem anderen weltding strikt abzugrenzen. Ohne das identifizierende individuum als ich ist keine identifikation denkbar.
(*2)
siehe: bibliographie: 2.9.314/015:weltgeist, argument: 2.3.28.
(*3)
argument: 2.7.035.
2.7.037
das logische axiom des ausgeschlossenen widerspruchs.
In einem argument kann von einem ding der welt nicht prädiziert werden, dass es ist und dass es nicht ist. Wird in einem argument beides behauptet, dann ist das eine im blick auf das andere richtig oder falsch(*1). Der widerspruch ist allein auf der argumentebene der begriffe möglich, auf der argumentebene der phänomene gibt es nur gegensätze, die auch den wechselseitigen ausschluss der phänomene einschliessen.(*2)
----
(*1)
es ist eine konvention, wenn in der logik von wahr und falsch gesprochen wird. Ich präferiere die termini: richtig/falsch.
(*2)
argument: 2.7.035.
2.7.038
das logische axiom: tertium non datur.
Ein begriff ist entweder wahr oder der begriff ist nicht_wahr - tertium non datur. Der wahre begriff ist als setzung des individuums als ich eine position. Ein wahrer begriff kann mit einer negation nicht gesetzt werden(*1). Was wahr ist, das ist bestimmt; was nicht_wahr ist, das kann alles sein oder auch nicht - es ist unbestimmt und damit kann das, was in einem argument als unbestimmt erscheint, in keinem fall ein gültiges argument sein, das alle, die es betrifft(*2), bindet.(*3).
----
(*1)
die negation von wahr ist nicht_wahr. Der konventionelle sprachgebrauch von wahr/falsch ist irreführend. Wenn im diskurs dennoch die termini: wahr/falsch, verwendet werden, dann sind diese termini nur auf der argumentebene der phänomene gebrauchbar, was eigenständige regelungssysteme erfordert.
(*2)
argument: 2.7.003.
(*3)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.49.
2.7.039
der moment der gelebten gegenwart.
Der moment der gelebten gegenwart ist für das individuum als ich real; in diesem moment(*1) ist jede seiner vorstellungen wirklich. Was unter dem terminus: zeit, diskutiert wird, das ist auf diesen moment fokussiert, aus dem das individuum als ich seine existenz entfaltet, die es in den facta der vergangenheit(*2) und den projektionen in die zukunft(*3) präsent hat(*4),(*5).
----
(*1)
der moment ist weder quantifizierbar noch verortbar. Die theorien der zeit, entwickelt sowohl in den theologien als auch in den wissenschaften, sind erklärungen eines phänomens, dem das individuum als ich sich konfrontiert weiss, ein wissen, das begrenzt ist.
(*2)
argument: 2.7.016.
(*3)
argument: 2.7.043.
(*4)
der moment der gelebten gegenwart markiert dem individuum als ich die grenze, an der es steht, ohne die grenze überschreiten zu können.
(*5)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.30.
 <==//
2.7.040
die natur.
Mit dem terminus: natur,(*1) wird der begriff: natur,(*2) bezeichnet, einschlieslich der phänomene, die in der unterscheidung zu den dingen der kultur(*3) gemeinhin als "die natur" angesehen werden. Es ist der bereich, in dem die weltdinge das sind, was sie als das_andere sind, ohne dass der mensch auf sie einfluss nehmen kann. Jedes ding der welt ist entweder ein moment der natur oder der kultur(*4) - tertium non datur.(*5)
----
(*1)
beachte, dass dieser terminus immer mit den kleinbuchstaben gebildet wird. Davon ist das zeichen: NATUR, strikt abzugenzen(+1).
----
(+1) argument: 2.7.057.
(*2)
ein begriff, der mit dem terminus: NATUR, bezeichnet werden könnte, ist im relationalen argument nicht denkbar. Der trick, mit dem Heidegger den zirkelschluss in seiner ontologie zu verschleiern sucht, funktioniert nicht, weil der schluss vom zeichen: SEYN, auf den begriff: das sein, logisch unzulässig ist.
(*3)
argument: 2.7.034.
(*4)
natur und kultur sind zueinander keine relationsbegriffe.
(*5)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.32.
 <==//
2.7.041
das phänomen.
In raum und zeit ist dem individuum als ich jedes ding der welt als phänomen präsent. Was das ding der welt als das dem individuum als ich andere in seinem so sein(*1) sein mag, das ist es dem individuum als ich nur im erscheinen. Diese phänomene deutet das individuum als ich, indem es mit seinen begriffen(*2) die phänomene unterscheidet, in der unterscheidung klassifiziert und diese seiner ordnung unterwirft. Diese ordnung selbst ist ein phänomen, das das individuum als ich mit seinem genossen auf dem forum publicum händelt, miteinander und/oder gegeneinander(*3).
----
(*1)
im ontologischen argument ist es üblich, dafür den terminus: an sich(+1), zu verwenden, äquivalent ist der terminus: das wesen des weltdinges.
----
(+1) argument: 2.7.004.
(*2)
argument: 2.7.007.
(*3)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.34.
 <==//
2.7.042
prima vista - secunda vista.
Die formel: "prima vista ..., secunda vista ..." verweist auf die erfahrung, dass etwas auf dem ersten blick(*1) plausibel zu sein scheint, das aber auf dem zweiten blick(*1), wenn das argument der analyse unterworfen worden ist, als falsch ausgewiesen wird. Die formel hat nur dann einen bestimmten inhalt, wenn sie mit einem bestimmten zweck verknüpft ist, den nur das individuum als ich setzen kann.
----
(*1)
die deutsche version erfüllt den gleichen zweck; es ist allein eine frage des geschmacks, wenn Ich die lateinische version präferiere.
 <==//
2.7.043
die projektionen in die zukunft.
Die formel: projektionen in die zukunft,(*1) verweist auf alle vorstellungen, die das individuum als ich entwickelt, was in der allgemeinen theorie der zeit als künftig verortet wird(*2). Real präsent ist dem individuum als ich seine projektion in die zukunft als factum der vergangenheit(*3), das es im moment der gelebten gegenwart(*4) erinnert(*5),(*6).
----
(*1)
in der regel steht der plural, gelegentlich kann die formel im singular stehen. Die abweichung ist stilistisch begründet.
(*2)
das gesamt dieser vorstellungen wird auch mit dem terminus: utopie, bezeichnet. Den in der tradition belasteten terminus: utopie, vermeide Ich im kontext des relationalen arguments. Nicht jede planung, was einmal sein soll, ist eine utopie, aber jede utopische vorstellung ist eine projektion in die zukunft, deren wahrheit im moment der gelebten gegenwart in ein factum der vergangenheit transformiert wird.
(*3)
argument: 2.7.016.
(*4)
argument: 2.7.039.
(*5)
argument: 2.7.044.
(*6)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.35.
 <==//
2.7.044
die raumzeiterfahrung.
Für sich hat jedes individuum als ich seine raumzeiterfahrung. Die dinge der welt, das ihm andere, sind dem individuum als ich nur im horizont des raumes und der zeit präsent(*1). Den ort oder den zeitpunkt, definiert im kontext des ontologischen arguments(*2), gibt es nicht, weil das, was das individuum als ich im moment seiner gelebten gegenwart lebt(*3), dem individuum als ich nur in den formen der facta der vergangenheit(*4) und den projektionen in die zukunft(*5) verfügbar ist, phänomene, die für das individuum als ich in raum und zeit gebunden sind(*6),(*7),(*8).
----
(*1)
argument: 2.7.026.
(*2)
der begriff: raumzeit, gültig im ontologischen argument, kann im relationalen argument nicht gültig sein. Davon bleiben die theorien der zeit und des raumes, definiert in den wissenschaften, vorallem der physik, unberührt. Diese theorien sind phänomene und können sinnvoll nur auf der argumentebene der phänomene diskutiert werden. Im relationalen argument ist die vorstellung eines raumes und einer zeit "an sich" nicht gültig, es gibt nur die zeit "für sich" und den raum "für sich"(+1), vorstellungen des raumes und der zeit, die von jedem individuum als ich nur für sich selbst gültig bestimmt sein können.
----
(+1) argument: 2.7.004.
(*3)
argument: 2.7.039.
(*4)
argument: 2.7.016.
(*5)
argument: 2.7.043.
(*6)
Richter,Ulrich: Der begriff: raum und zeit, im trialektischen modus. 012:raum/zeit. ==> bibliographie: 2.9.314.
(*7)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.56.
(*8)
siehe: bibliographie: 2.9.302/015:weltgeist, argument: 2.3.04.
 <==//
2.7.045
der begriff: relation.
Der begriff: relation, fixiert die verknüpfung zweier weltdinge: a und b,(*1). Eine relation enthält 3 elemente und nur 3 elemente, zum einen die beiden weltdinge: a und b, die relationiert sind, zum anderen das relationszeichen(*2), das die mögliche form der relation indiziert. Eine relation kann sein,
1. einfach (lies: relationiert einfach) a==>b.
2. abhängig (lies: relationiert abhängig) a<==|==>b.
3. wechselseitig (lies: relationiert wechselseitig) A<==>B.
----
(*1)
siehe: bibliographie: 2.9.314/015:weltgeist, argument: 2.3.26.
(*2)
argument: 2.7.048.
 <==//
2.7.046
die relationen im schema des trialektischen modus.
Im schema des trialektischen modus sind die drei relationen ihrem rang nach gleich(*1). Wenn die unterscheidung: "1.relation, 2.relation und 3.relation" gebraucht wird, dann ist dies allein eine konvention, analog der unterscheidung, mit der die drei konstitutiven momente des schema unterschieden werden. Wenn die reihung: "1, 2, 3" eine rangordnung indiziert, dann ist das eine wertung, die das individuum als ich behauptet, eine behauptung, die allein in seinem interesse gegründet ist.
----
(*1) in den erläuterungen zum schema und in ihren graphischen darstellungen wird gelegentlich auch von einer 4.relation gesprochen(+1). Diese relation ist für das schema des trialektischen modus nicht konstitutiv und verweist immer auf einen anderen fall, der im schema des trialektischen modus getrennt dargestellt werden kann. In diesem fall erscheint die 4.relation zumeist in der funktion der 1.relation(+2),(+3),(+4).
----
(+1)
argument: 2.3.020.
(+2)
argument: 2.3.027.
(+3)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.23.10.
(+4)
siehe: bibliographie: 2.9.314/015:weltgeist, argument: 2.3.21.
2.7.047
die unterscheidung: relationsbegriff/klassenbegriff.
Der begriff ist entweder ein relationsbegriff oder ein klassenbegriff - tertium non datur(*1). Der relationsbegriff(*2) ist dadurch bestimmt, dass das bestimmende moment immer im korrespondierenden relationsbegriff verortet ist. Was links ist, das ist im begriff: rechts, definiert, was rechts ist, das ist im begriff: links, definiert. Das vermittelnde moment ist das individuum als ich. Die klassenbegriffe sind dadurch definiert, dass ein merkmal, das kann jedes ding der welt sein, als differentia specifica gebraucht wird(*3). Ein begriff, der als klassenbegriff bestimmt ist, kann als element in einer oder mehreren klassen erscheinen - tertium e multum datur. Problematisch ist die restklasse, in der alle zweifelsfälle abgelegt werden können.
----
(*1)
siehe: bibliographie: 2.9.302/015:weltgeist, argument: 2.3.06.
(*2)
siehe: bibliographie: 2.9.302/014:das_politische, argument: 2.22.38.
(*3)
siehe: bibliographie: 2.9.302/015:weltgeist, argument: 2.3.02.
 <==//
2.7.048
die relationszeichen.
Es werden gemäss der formen der relationen(*1),(*2) drei formen von relationszeichen(*3) unterschieden:
1. die einseitige relation: ==> (lies: relationiert einfach)(*4),
2. die abhängige relation: <==|==> (lies: relationiert abhängig),
3. die wechselseitige relation: <==> (lies: relationiert wechselseitig).
Das relationszeichen verknüpft immer zwei momente(*5) miteinander. Die formen sind:
1. die einseitige relation: a==>b (lies: klein a relationiert einfach klein b.),
2. die abhängige relation: (A)a<==|==>b(B)(*6) (lies entweder: groos A relationiert abhängig klein b, oder: klein a relationiert abhängig groos B, oder: klein a relationiert abhängig klein b).
3. die wechselseitige relation: A<==>B (liess: groos A relationiert wechselseitig groos B.).
----
(*1)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.37.
(*2)
argument: 2.7.045.
(*3)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.37 (//==>anmerkung: (f)).
(*4)
im text wird gelegentlich das zeichen: ==>, in der funktion einer einfachen verknüpfung zweier elemente gebraucht. In diesem fall ist zwischen dem element und dem zeichen immer ein freiraum eingefügt: a ==> b,(+1). Die zeichen: //==>a oder a<==//, haben nur eine verweisungsfunktion; der pfeilkopf gibt die richtung an.
----
(+1)
das zeichen: ==> , kann vielfältig gedeutet werden, eine deutung ist: a ==> b (lies: a ist b).
(*5)
die momente werden entweder mit dem terminus bezeichnet(+1), oder mit den buchstaben(klein): a,b,c...z (das_andere), oder mit den buchstaben(grooss): A,B,C...N (der_andere).
----
(+1)
in der relation werden, falls erforderlich, mehrere worte immer mit dem unterstrich: '_',verbunden.
(*6)
in klammer die möglichen alternativen.
2.7.049
die setzung.
Die setzung ist eine denkhandlung des individuums als ich, die das individuum als ich nur selbst, in seinem forum internum autonom und sich an die setzung absolut bindend, leisten kann. Die möglichkeit einer stellvertretung ist ausgeschlossen. Jede setzung des individuums als ich ist wahr. Es ist etwas anderes, wenn eine setzung als phänomen im kontext seiner kausalität beurteilt werden soll. Mit der setzung hat das individuum als ich sich absolut an das gesetzte gebunden, ohne den genossen mit seiner setzung binden zu können, es sei, der genosse entscheidet sich autonom und macht die setzung des anderen zu seiner eigenen setzung(*1).
----
(*1)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.41.
 <==//
2.7.050
der terminus.
Der terminus in der funktion eines zeichens verweist entweder auf den begriff(*1) oder das phänomen(*2) und kann nur das bedeuten, was das verwendende individuum als ich dem terminus beilegen will. Es ist beliebig instrumentalisierbar und kann den genossen nur dann binden, wenn der genosse das zeichen oder den terminus auch für sich als gültig anerkannt hat. Es ist logisch ausgeschlossen, vom terminus oder zeichen auf den bezeichneten begriff oder das bezeichnete phänomen zu schliessen; ebenso ist ausgeschlossen, dass es für bestimmte begriffe oder phänomene sogenannte natürliche zeichen gibt(*3),(*4),(*5).
----
(*1)
auch argument: 2.7.007.
(*2)
auch argument: 2.7.041.
(*3)
zur konstruktion des semiotischen dreiecks(+1),(+2).
----
(+1)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.40.
(+2)
siehe: bibliographie: 2.9.314/015:weltgeist, argument: 2.3.01.
(*4)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.47.
(*5)
siehe: bibliographie: 2.9.314/015:weltgeist, argument: 2.4.02.
 <==//
2.7.051
tertium e multum datur.
Die regel: tertium e multum datur,(*1) ist nur auf der argumentebene der phänomene gültig. Phänomene existieren in raum und zeit. Das, was hier ist, das kann mit dem, was da oder dort ist, gleich sein oder das andere auch ausschliessen; das was jetzt gilt, das kann gestern noch nicht gegolten haben oder könnte morgen nicht mehr gelten. Das eine phänomen kann zu einem anderen phänomen in einem gegensatz erscheinen(*2), aber es kann in keinem fall in einem widerspruch zu einem anderen phänomen stehen(*3),(*4).
----
(*1)
die formeln: tertium datur und tertium e multum datur, sind äquivalent.
(*2)
die möglichen endpunkte der skala können sein: vollständige gleichheit der phänomene und ungleichheit der phänomene in allen benennbaren merkmalen. Die möglichkeiten sind also auf einer skala verortbar, die sowohl die übereinstimmung ohne rest möglich erscheinen lässt als auch die vollständige ausschliessung irgendeines gemeinsamen merkmals, phänomene aber können zueinander in raum und zeit niemals mit dem anderen identisch sein oder widersprechen.
(*3)
es ist eine sprachliche konvention, wenn von einem widerspruch der weltdinge zueinander gesprochen wird. Das, was sich als gegensatz einander ausschliesst, das ist kein widerspruch im sinn der logik. Diese differenz sollte beachtet werden.
(*4)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.48.
 <==//
2.7.052
die tradition.
Der terminus: tradition, wird von mir immer dann verwandt, wenn Ich mein argument von dem absetzen will, womit das relationale argument über kreuz steht(*1); ein gewisser polemischer ton ist daher nicht überhörbar. Es wäre aber eine krasse fehldeutung, wenn damit eine verneinung oder eine geringschätzung der tradition verknüpft würde. Was Ich als philosoph bin, das kann Ich nur im horizont der tradition sein, zumal der abendländisch-christlichen tradition(*2), und es würde mich unglaubwürdig machen, wenn Ich diese tradition nicht anerkennen würde, anerkennung aber kann nicht heissen, dass Ich jede meinung, man kann auch sagen: narrheit, akzeptieren muss. Und dennoch, auch im falschen, anders als Adorno es lehrte(*3), leuchtet wahrheit auf, wenn man den mut aufbringt, dummes gerede auch als dummes gerede zu qualifizieren(*4),(*5).
----
(*1)
es ist zutreffend, dass Ich allgemein die tradition mit dem ontologischen argument identfiziere. Es sollte aber nicht übersehen werden, dass das ontologische denken zwar die tradition dominiert hatte, aber als unterstrom war das relationale denken immer präsent gewesen; denn für das individuum als ich ist das denken als position nur im horizont der negation als dem ausgeschlossenen dritten moment mögllich.
(*2)
andere traditionen als die abendländisch-christliche philosophie waren für mich nicht greifbar gewesen, als Ich mich zu dem gebildet habe, was Ich jetzt bin. In alter zeit war es der normfall, dass der mensch die eigene welt in blickweite seines kirchturms baute, im zeitalter der globalen welt sind andere perspektiven fassbar geworden, aber das, was das individuum als ich sein kann, wenn es sich als ich bildet, das ist in raum und zeit dennoch immer begrenzt, mal streift der blick ins weite, mal kommt er, umstellt von der tradition, über den tellerrand der existenz nicht hinaus.
(*3)
"Es gibt kein richtiges Leben im falschen." Th.W.Adorno: Minima Moralia. 1.Teil. Nr.18. p.43. ==> bibliographie: 2.9.301.
(*4)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.50.
(*5)
siehe: bibliographie: 2.9.314/015:weltgeist, argument: 2.2.34.
 <==//
2.7.053
die trennung in analytischer absicht.
Es ist ein moment der methode, wenn in einer komplexen struktur die momente für sich auseinandergelegt und zueinander in einseitigen relationen kausal in beziehung gesetzt werden. Soweit die methode gewollt ist und erklärt auf die analyse eines ganzen beschränkt wird, kann das verfahren als teil der reflexion praktiziert und kritisch toleriert werden. Die ergebnisse sind immer teile, niemals das ganze und der schluss vom teil auf das ganze ist unzulässig(*1),(*2),(*3).
----
(*1)
argument: 2.3.006.
(*2)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.23.03.
(*3)
siehe: bibliographie: 2.9.314/015:weltgeist, argument: 2.3.16.
2.7.054
der trialektische modus im grundschema.
Der trialektische modus wird in seiner abstrakten form
graphisch(*1) wie folgt dargestellt. Die konstituierenden momente sind im schema mit den zeichen: "a, b und c" markiert. Die momente sind miteinander relationiert und werden mit dem relationszeichen: <==|==>,(*2) markiert.
Die relationen(*3) sind:
1.relation: a<==|==>b
2.relation: a<==|==>c
3.relation: b<==|==>c.
graphik:

----
(*1)
im fortlaufenden text wird das graphische schema, falls erforderlich, mit der formel: |==>a<==|==>b<==|==>c<==|,(+1) angezeigt.
----
(+1) lies: klein a relationiert abhängig klein b, klein b relationiert abhängig klein c, klein c relationiert abhängig klein a.
(*2)
es ist nicht zweckmässig, im grundschema mit den relationszeichen: ==> und <==>,(+1) zu operieren. Das wären erweiterungen, die das grundschema in seiner struktur nicht verändern können, aber geeignet sind, die struktur des arguments zu verunklaren.
----
(+1) argument: 2.7.048.
(*3)
anweisung zum lesen der relationen: 1-3.
Lies: klein a relationiert abhängig klein b;
Lies: klein a relationiert abhängig klein c;
Lies: klein b relationiert abhängig klein c.
  <==//
2.7.055
die welt.
Mit dem terminus: welt, werden sowohl der begriff: welt, als auch die phänomene bezeichnet, die als "die welt" eingeschätzt werden(*1). Der begriff: welt, bezeichnet immer ein ganzes, das kein element ausserhalb des ganzen zulässt(*2). In raum und zeit aber ist für das individuum als ich die totalität der teile im ganzen nicht feststellbar und so ist die zahl der möglichen welten identisch mit der zahl der individuen als ich, die den begriff: welt, denken(*3),(*4),(*5).
----
(*1)
es gibt viele welten und die welt des philosophen ist nur eine, die eines politikers eine andere und auch gott hatte nur seine welt geschaffen.
(*2)
argument: 2.7.057.
(*3)
es ist ein anderes argument, wenn im diskurs die beteiligten sich auf einen bestimmten oder wenige weltbegriffe verständigt haben. Die termini: die erde und das universum, sind geläufig, ihre bedeutungen aber, freilich ausreichend für eine kommunikation, variieren stark.
(*4)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.54.
(*5)
siehe: bibliographie: 2.9.314/015:weltgeist, argument: 2.3.23.
2.7.056
die wiederholung.
Die wiederholung(*1) ist in raum und zeit eine illusion. Das, was im  moment der gelebten gegenwart gelebt wird, das ist als factum der vergangenheit in diese abgesunken und kann nur als factum der vergangenheit wieder erinnert werden. Davon sind die phänomene zu unterscheiden, die dem individuum als ich im moment der gelebten gegenwart in einem auf dauer angelegten prozess als momente mechanischer repetition zur hand sind, dinge der welt, die in bestimmten merkmalen gleich sind oder so erscheinen. Gemäss bestimmter klassifikationen(*2) können diese phänonene als elemente einer klasse erscheinen, die mit dem terminus: wiederholung, etikettiert ist. Hinsichtlich eines bestimmten merkmals sind diese phänomene gleich, niemals aber identisch(*3) in raum und zeit(*4).
----
(*1)
argument: 2.2.007.
(*2)
siehe: bibliographie: 2.9.314/015:weltgeist, argument: 2.3.02.
(*3)
argument: 2.3.021.
(*4)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.23.13.
2.7.057
das zeichen: NATUR.
Im relationalen argument markiert das zeichen: NATUR,(*1) ein kritisches moment; es hat die funktion, den bereich zu verorten, über den in kontext des relationalen arguments nichts mehr prädiziert werden kann, und der terminus: nichts, ist in diesem kontext schon ein schritt zu weit(*2). Die formel wird in der kommunikation des individuums als ich und seines genossen dann gebraucht, wenn die stelle im begriff: welt, markiert werden muss, die die welt als ein geschlossenes system von dem abgrenzt, was dieses system nicht ist und über das als negiertes folglich nichts mehr prädiziert werden kann. Im system, das mit dem terminus: welt,(*3) bezeichnet wird, markiert das zeichen:_NATUR, die grenze(*4), die das individuum, solange es das ich ist, das es sein will, nicht überschreiten kann.(*5),(*6).
----
(*1)
die formel: "das zeichen: NATUR,"(+1) ist doppeldeutig. Zum einen bezeichnet es das, was mit den buchstaben in versalien bezeichnet werden soll, zum anderen ist es das zeichen selbst. Letzteres wird im text immer mit der formel: "zeichen:_NATUR," kenntlich gemacht(+2).
----
(+1) lies: das zeichen NATUR in versalien.
(+2) der unterstrich: '_', ist ein konstitutives element.
(*2)
über das, was extramundum sein soll, kann das individuum als ich in raum und zeit nur intramundum räsonieren.
(*3)
argument: 2.7.055.
(*4)
argument: 2.7.058.
(*5)
siehe: bibliographie: 2.9.314/014:das_politische, argument: 2.22.55.
(*6)
siehe: bibliographie: 2.9.314/015:weltgeist, argument: 2.3.22.
2.7.058
das zeichen: welt||NATUR.
Mit dem zeichen: welt||NATUR,(*1) wird die grenze der welt(*2) markiert, die das individuum als ich, wenn es sich als ich begreift, in raum und zeit nicht überschreiten kann(*3).
----
(*1) lies: welt absolute grenze NATUR in versalien.
(*2) argument: 2.7.055.
(*3) argument: 2.7.057.
========================
(weiter: subtext/arg.: 2.8.001-018)

titelseite<==//

stand: 13.05.07.
eingestellt: 10.11.10.
zurück/übersicht  //
zurück/bibliographie  //
zurück/bibliographie/verzeichnis  //