BIBLIOGRAPHIE
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028:gott_gesetzt

Der gesetzte gott und das setzende individuum als ich.
G.W.Leibniz' prinzip des zureichenden grundes im horizont des denkens Nikolaus von Kues', G.W.F.Hegel's und I.Kant's.(B-fassung, 2016/2017)
 
Text 1.1. bis 1.3.2/absätze im argument: a-e

Subtext:

2.11.01-04   die funktion des subtextes

2.21.01-09  die rezeption der historia
2.22.01-17  das relationale argument und seine begriffe
2.23.01-15  die graphiken.

2.31.01-11  die theorie des zureichenden grundes

2.41.01-05  Leibniz/der historische kontext
2.42.01-16  zur sache

2.51.01-03  Cusanus/der historische kontext
2.52.01-08  zur sache

2.61.01       Hegel/der historische kontext
2.62.01-10  zur sache

2.71.01-02  Kant/der historische kontext
2.72.01-12  zur sache

2.81.01       die obiter dicta/allgemein
2.82.01-16  en detail

2.91.01-02  wissenschaftliche apparat/allgemein
2.92.01-26  bibliographie.

Register:
2.95.01 argumenttitel/numerisch
2.95.02 argumenttitel/alphabetisch nach stichworten
2.95.03 INDEX/sachen
2.95.04 INDEX/personen
Stichworte
Notiz
Abstract
Druckfassung/.pdf-format
Anhang
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Stichworte:
prinzip des zureichenden grundes,
coincidentia oppositorum,
dialektik Hegel's,
postulat,
anfang/ende,
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Gottfried Wilhelm Leibniz,
Nikolaus von Kues (=Cusanus),
Georg Wilhelm Friedrich Hegel,
Immanuel Kant.               <==//
Notiz:
Der essay besteht aus text und subtext. Der text in der A-fassung ist, von wenigen marginalen korrekturen abgesehen übernommen worden, der subtext ist nach dem vortrag entstanden, den Ich auf dem 31.Int.Hegelkongress in Bochum, mai 2016, gehalten hatte und enthält erweiterungen zu dem im text als thesen vorgetragenem. Der wissenschaftliche apparat ist im subtext integriert.               <==//
Abstract
in der funktion eines abstracts wird das exposé meines vortrags dokumentiert, das Ich bei der anmeldung zum X.Internationaler Leibniz-Kongress eingereicht hatte:
Der gesetzte gott und das setzende individuum als ich.
G.W.Leibniz' prinzip des zureichenden grundes im horizont des denkens Nikolaus von Kues', G.W.F.Hegel's und I.Kant's.

Was immer das glück auch sein mag, ohne die prämisse der kausalität ist der gedanke: das eigene glück und das glück der anderen, nicht denkbar. Im horizont der kausalität sind diese formen des glücks in einem zureichenden grund gegründet und dieser grund ist, folgt man der these Leibniz', die vorstellung eines gottes, der selbst grundlos ist. Das problem des zureichenden grundes aber ist, dass dieser grund selbst als argument ohne grund sein muss. Dieser gedanke ist in anderen formen immer wieder reflektiert worden. Die gefundenen ergebnisse stimmen in dem einen punkt überein, dass die lösungen, jede für sich, inkonsistent sind, in der verknüpfung aber ein rationales argument sein können.

    Der gegenstand der untersuchung ist die struktur der Leibniz'schen these, dass, wenn ein rationales argument möglich sein soll, die idee eines zureichende grundes gedacht werden müsse. Das, was Leibniz mit der idee des zureichenden grundes proponiert, das ist, ohne den terminus: zureichender grund, zu verwenden, immer wieder in der tradition reflektiert worden. Wenn mit den termini: gott und schöpfergott, die gründende idee bezeichnet wird, dann ist, wenn das kriterium: zureichender grund, gültig sein soll, die schöpfung gottes als kausal determiniert ausgewiesen und folglich erscheint jedes denkbare moment der schöpfung in einem kausalzusammenhang gefasst.

    Im vortrag werden vier positionen miteinander verknüpft, die als geschichten zweifelsfrei in einem vermittlungprozess eingebunden sind. Die positionen sind mit den namen: "Leibniz, Nikolaus von Kues, Hegel und Kant" kenntlich gemacht. Es sind positionen, die im blick eines dritten entwickelt werden.

    Die these, dass der vom individuum als ich gesetzte gott ein zureichender grund sei, wird in zwei propositionen analysiert und reflektiert.
Die erste proposition gilt der these Leibniz', dass alles, was gedacht werden könne, einen zureichenden grund haben müsse.
Die zweite proposition gilt dem historisch/geschichtlichen zusammenhang des Leibniz'schen postulats eines zureichenden grundes.

    Leibniz hat mit der behauptung eines zureichenden grundes die wahrnehmung und das denken der menschen als problem erkannt. Mit der these, dass die wahrnehmung der welt nur auf dem boden der gültigkeit des prinzips vom zureichenden grunde möglich sei, hat Leibniz das denken als kausal determiniert, folglich muss jeder gedanke, der in raum und zeit gedacht wird, ein bestimmtes ding der welt zum fundament haben, das in dieser welt als argument ausgewiesen ist, streitig sind allein die weltdinge, die diese funktion ausfüllen sollen. Das kann der geglaubte gott sein oder es ist ein anderes ding der welt, das in der zugewiesenen funktion als teil im ganzen seiner welt kausal bestimmt ist. Mit der behauptung eines zureichenden grundes ist dieses fundament zwar absolut gesetzt, aber streitig ist in raum und zeit, was der beginn der gesetzten kausalitätskette sein muss und was letztlich ihr ziel sein wird oder sein soll. Die entscheidung, was der anfang und was das endes sein muss, das kann das individuum als ich, den phänomenen in raum und zeit unterworfen, diesem ding der welt als gründenden grund nicht entnehmen, weil der grund immer nur sein grund der welt sein kann, aber nicht der grund ist, den sein genosse setzen will und/oder gesetzt hat.

    Nikolaus von Kues(Cusanus) hat die funktion, den anfang zu markieren. Das prinzip der coincidentia oppositorum fasst das widerstreitende in einem argument zusammen, das als das absolute gewiss sein muss. Für sich ist die position des Cusanus frappierend, weil einerseits alle differierenden aspekte seiner theorie in der koinzidenz der gegensätzlichen weltdinge verortet sind, andererseits sind aber die möglichen letzten gründe der welt in dem verschwunden, was jenseit der welt liegen muss, das der ort der koinzidenz der widerstreitenden weltdinge ist. Das problem des Cusanus' ist, dass der letzte grund in der argumentkette, der geglaubte gründende grund dieser kausalitätskette, in seiner herkunft, seinem wahrnehmbaren anfang in raum und zeit, zwar bestimmt ist, dieser grund aber als teil des ganzen im ganzen nicht als notwendig ausgewiesen werden kann, weil in der koinzidenz der gegensätzlichen weltdinge, vorgstellt als das ganze, in der perspektive des individuums als ich keine unterscheidung der teile, gefallen in die koinzidenz, möglich ist.

    Hegel hat die funktion, das ende zu markieren. In seiner Phänomenologie des Geistes hat er den weg als den gang der dialektik: position - negation - vermittlung, beschrieben, dessen ziel die vermittlung ist, in der der begriff, die vorstellung: der absolute geist, seinen vollendenden abschluss erreicht haben wird. Dieses ziel, imaginiert als das ende des wegs in raum und zeit, fällt mit der vorstellung zusammen, die dem tod, der alles aufhebt, zugeordnet ist. In seinem argument ist Hegel konsequent, so lange er sich auf dem weg zum absoluten weiss, aber im moment der erreichten vermittlung, denkbar in raum und zeit, ist er wieder auf eine position zurückverwiesen, die mit der notwendig gedachten negation der neuen position den prozess der dialektik erneut öffnet, immer das ziel als horizont im blick, der mit jedem schritt zurückweicht. Weil aber Hegel in den stationen des weges, das ist die notwendige bedingung seines arguments, mit den dingen der welt nur ein moment im ganzen als teil im ganzen fassen kann, ist ihm notwendig das ganze, das den teilen ihren ort zuweist, als das ganze nicht verfügbar. Das ganze, fixiert im begriff: das absolute, gedacht als der absolute geist, ist für Hegel "das ganz Andere"(Horkheimer), das nicht greifbar als ding der welt jenseits der grenze von raum und zeit liegt.

    Kant hat die funktion, einen weg gewiesen zu haben, auf dem das problem der letzt-/respektive der erstbegründung zwar nicht aufgelöst wird, auf dem aber eine mögliche auflösung in das subjekt verlegt ist, das, den weg gehend, die begründung seiner existenz versucht. Zwar erkennt Kant, dass das problem nicht entscheidbar ist, aber mit dem aufweis seiner nicht_möglichkeit zeigt er eine möglichkeit auf, in der das streitige problem händelbar ist, ohne das prinzip vom zureichenden grund zu verwerfen. Es ist das individuum als ich, das, wenn es sich in seiner welt orientieren will, einen grund setzen muss, Kant sagt: postuliert, der die funktion hat, eine kausalitätskette zu begründen, ohne selbst der gestifteten kausalität unterworfen zu sein. Mit dem postulat unterstellt Kant im syllogismus eine wahre prämisse, ohne dass die wahrheit dieser prämisse ausgewiesen sein muss, der glaube an die wahrheit der gesetzten prämisse genügt, um den schluss als gültig zu sichern. Die verantwortung für das postulat ist immer beim individuum als ich verortet, das weiss, dass es aus einem quell schöpfen muss, über den es in raum und zeit nichts sagen kann. Den quellgrund bezeichne Ich mit dem terminus: individueller impuls.

    Es ist das interpretierende individuum als ich, das die vier positionen zu einem ganzen verknüpft. Die position Leibniz' ist der angelpunkt, um den herum die positionen Cusanus', Hegel's und Kant's
sich drehen, positionen, die von den jeweils anderen nicht abgelöst werden können. Das nämliche problem, die dialektik von teil und ganzen und die auflösung dieser dialektik im ganzen, ist in jeder der vier positionen wirksam.

    Das entscheidende moment in dieser dialektik ist das individuum als ich, das, seinen gott postulierend, diesen gott als zureichenden grund setzt, der die funktion hat, für es, das gläubige individuum, ein ich seiend, der garant der ordnung zu sein. Im horizont dieses postulats ist es nachrangig, welches ding der welt als der zureichende grund gesetzt wird, wenn nur ein ausgewiesenes weltding gesetzt ist, das als zureichender grund fungieren könnte. Dies kann der gott der tradition sein, aber es genügt auch die idee eines ganzen, in dem die teile des ganzen verknüpft sind, ohne die dialektik der teile in raum und zeit zu suspendieren. Es sind zureichende gründe, die alle, die es betrifft, realisieren müssen, wenn sie rational ihre existenz in raum und zeit realisieren wollen. Diese leistung des individuums als ich, sein genosse eingeschlossen, kann als eine form des glücks angesehen werden, das dem individuum als ich ebenso zukommen muss wie es seinem genossen zukommen sollte. Es ist eine verwunderliche beobachtung, dass die theologen immer von ihrem EINEN gott reden, eingebunden die ideologen der moderne, die eine idee behaupten. Dieser idee und/oder dem EINEN gott sind eine reihe von eigenschaften, gute und/oder böse, zugeordnet, die projektionen in die zukunft sind, denen die wirklichkeit, der moment der gelebten gegenwart, entgegensteht, und die dem glaubenden individuum als ich und seinem genossen als facta der vergangenheit präsent sind, verantwortet von dem gott und/oder verbürgt von der idee. Ihre idee und/oder ihren gott deutend, verteilen sie das glück in der parteiischen zuordnung einseitig, in der einseitigkeit das gemeinsam geteilte glück aller verfehlend. Der gläubige im himmel kann sein glück nicht geniessen, wenn er den genossen brennend in der hölle weiss, der unglückliche wird, die realität erfahrend als hölle, vom schauen auf das glück nicht ablassen, das fern am horizont wetterleuchtet.               <==//

finis
Druckfassung
//==>die druckfassung im format: .pdf, ist geplant, steht aber noch aus.                <==//
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stand: 18.10.01.
//eingestellt: stand: 17.12.01.

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