BIBLIOGRAPHIE
textsammlung

029:argument
 

Das scheitern des arguments im gelingenden spiel.
14 argumente.(2017)
 
Text:
 Argument: 01-14.     (argumenttitel //==> anmerkung: 1
 Anmerkungen: a-x.
------
Stichworte
Notiz
Abstract
Anhang
=========================================================
Stichworte:
//==>die stichworte sind thematisch sortiert.
1.
argument/gelingend
argument/scheiternd
subjekt
individuum als ich/sein genosse
das_andere/der_andere
forum internum
forum publicum
2.
logisches urteil
syllogismus
beweis
wahrheit - lüge(=fake news)
ontisch: wahr/falsch
logisch: richtig/falsch
semiotische trias: begriff/phänomen/zeichen
methode
trialektische modus
3.
soziale beziehung
kommunikation
spiel
macht/herrschaft
gewalt
         <==//

Notiz

Der essay ist abgeschlossen. Vorgelegt wird die noch einmal stilistisch redigierte ursprüngliche fassung. Für die teilnahme an der preisfrage: "Wenn Argumente scheitern" 2017(fiph), musste der text aus raumgründen gekürzt werden. Die anmerkungen sind, nicht mehr dem anonymen auswahlverfahren unterliegend, ergänzt und erweitert worden. Der text blieb im verfahren ohne erfolg.      <==//
Abstract(*1)
Der essay analysiert und reflektiert den theoretischen aspekt der frage, was geschehen soll, wenn das argument scheitert. Die naheliegenden phänomene scheiternder und/oder gelingender argumente sind, getrennt in analytischer absicht, beiseitegelegt, aber diese phänomene sind der horizont der reflexionen, die der aufgeklärte mensch der gegenwart denken muss, wenn er sein argument, gelingend und/oder scheiternd, im diskurs geltend macht, öffentlich oder privat, eingeschlossen im horizont der ubiquitären gewalt, mit der faktisch entschieden wird, welches argument gescheitert ist oder nicht.

Das argument, in der abgrenzung zur gewalt und zum handeln des menschen, ist der gedanke, den das individuum als ich in seinem forum internum denkt, der gedanke nämlich, der, als argument entäussert auf dem forum publicum, mit dem genossen als objekt gehändelt wird. Die bestimmenden momente des begriffs: argument, sind zum ersten das logische urteil, zum zweiten das individuum als ich, das mit seinem genossen, zum dritten, das subjekt des arguments ist, mit dem beide, jeder für sich, ihre soziale beziehung händeln. Die frage, ob das argument gelingt oder scheitert, wird auf zwei argumentebenen beantwortet, die vom individuum als ich und seinem genossen, jeder für sich das argument proponierend, miteinander verknüpft werden. Auf der argumentebene der logik werden die fragen der ontischen und der logischen wahrheit beantwortet, einschliesslich ihrer beweise in einem vollständigen syllogismus. Auf der argumentebene der phänomene, der realität der sozialen beziehung, haben das individuum als ich und sein genosse ihre konkreten interessen mit argumenten fixiert, die der genosse und das individuum als ich miteinander/gegeneinander in den formen des spiels ausfechten, unterliegend oder siegend. Das momentum des spiels ist die möglichkeit, den diskurs über das gelingende und/oder scheiternde argument immer wieder neu aufnehmen zu können. Als die subjekte ihrer argumente legen das individuum als ich und sein genosse die regeln des spiels fest und sie entscheiden über ihre einhaltung, einerseits gebunden durch die mittel der herrschaft und der macht, über die sie verfügen können, andererseits eingebettet in den horizont ihrer leitvorstellungen: vernunft und aufklärung. Im konflikt des kampfes auf leben und tod aber, wenn das argument gescheitert ist, zeitigt sich immer wieder das entscheidende moment: die gewalt.
----
(*1) die für die ausschreibung geforderte begrenzung auf 600 zeichen insgesamt, habe Ich, entgegen der "twitter"-manie, ignoriert.      <==//

Anhang:
Die eingereichte preischrift ohne hinweis auf den autor, format: .pdf.
//==> 029argumente_14argumente_preisschrift.pdf
=============

Text

argument: 01,(a)
gewalt(*1)(b) ist kein argument, eingeschlossen das handeln(*2) des individuums, das ein ich ist - zwei apodiktische behauptungen, mit denen das feld abgesteckt ist, auf dem die frage gestellt wird, was geschehen solle, wenn ein argument gescheitert ist, und die antwort ein argument sein soll, das der rationalität des politisch-philosophischen diskurses genügt.
----
(*1) gewalt ist die ersetzung eines zustandes durch einen anderen(c).
(*2) das handeln des individuums als ich ist jede form von bewegung, die das individuum willentlich auf dem forum publicum ausführt.      (a)<==//
argument: 02
das argument ist der gedanke, den das individuum als ich denkt, die dinge der welt imaginierend in seinem forum internum(*1), und der mit dem genossen vom individuum als ich gehändelt wird, entäussert als ding der welt auf dem forum publicum(*2), gefasst in wörtern, in sätzen, in schlüssen und in den systemen realer bilder; es sind ketten von zeichen(d). Diese zeichen haben keinen sinn sui generis, aber jedes zeichen für sich ist mit dem sinn aufgeladen, den das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, dem zeichen zuordnen, einerseits eingebunden im horizont ihrer traditionen, andererseits aus dem je eigenen individuellen impuls autonom schöpfend(*3). Ihre zuordnungen sind wahr, aber nicht immer sind ihre zuordnungen im bestimmten fall logisch richtig oder falsch(*4). Der begriff: argument, ist eine konstruktion des individuums als ich, der als phänomen komplex gestaltet ist und allen, die es betrifft, in vielfältigen formen und fassungen präsent sein kann(e).
----
(*1)  mit dem terminus: forum internum, ist der bereich bezeichnet, in dem das individuum als ich bei sich selbst ist. Dem genossen ist dieser bereich verschlossen.
(*2)  der terminus: forum publicum, bezeichnet den bereich der welt, in dem der genosse mit dem individuum als ich kommuniziert und agiert. Auf dem forum publicum ist dem individuum als ich und seinem genossen jedes ding der welt zur hand.
(*3)  der begriff: individuelle impuls, ist im relationalen argument die systematische leerstelle des systems. Das, was dem individuellen impuls entquollen ist, das ist, fixiert als autonome entscheidung des individuums als ich, nur post festum feststellbar.
(*4)  die strikte unterscheidung ist zu beachten zwischen dem, was ontisch wahr und/oder dem, was ontisch falsch ist, und die strikte unterscheidung zwischen dem, was als logisch richtig erkannt oder als logisch falsch erklärt werden muss. Unberührt bleibt die unterscheidung der konvention: wahr oder falsch, wenn im kontext des arguments die unterscheidung: ontisch oder logisch, eindeutig ist.      (a)<==//
argument: 03
die gemeine erfahrung ist, dass mit dem argument nicht immer die in das argument gesetzte erwartung erfüllt sein muss. Als motiv instrumentalisiert kann das scheitern dieser erwartung in den mittelpunkt des interesses gestellt sein, aber jedes forschen nach dem grund dieses scheiterns ist im horizont der argumente situiert, die als gelungen angesehen werden. Ein widerspruch ist in der perspektive der logik gezeitigt, der im begriff: argument, entweder das eine ist, das gelingen des arguments, oder das andere, sein scheitern, ausgewiesen als falsch oder richtig, ein widerspruch, der als phänomen in der perspektive der wahrgenommenen weltdinge ein gegensatz ist, in dem das scheitern und/oder das gelingen des arguments manifest wird. Die gegensätze sind real, wenn das individuum als ich und sein genosse ihre existenz in der gemeinsam geteilten welt realisieren wollen, einerseits real bestimmend, andererseits gegeneinander austarierend. Jede mögliche antwort auf die frage nach dem gelingen eines arguments und/oder seines scheiterns ist gestellt in den horizont des jeweils anderen arguments, sowohl des scheiternden als auch des gelingenden. Einerseits ist es die not des scheiterns, die die frage erzwingt, was mit dem gescheiterten argument zu tun sei, um die antwort zu bewirken, die das gelingende argument anzeigt, das beruhigt. Andererseits ist es das glücksversprechen des gelungenen arguments, das in seiner wiederholung als neues argument die möglichkeit des scheiterns offen hält, das schafft angst. In jedem moment ihrer gelebten gegenwart müssen das individuum als ich und sein genosse ihre argumente neu justieren, die im blick auf die facta der vergangenheit als gescheiterte und/oder gelungene argumente ausgewiesen sind und die im blick auf die projektionen in die zukunft als gelingende ausgemalt werden(f). Jedes denkbare argument ist als ein gelingendes und/oder als ein misslingendes argument in einem prozess des entscheidens ausgemittelt, der ort der entscheidung ist ein platz des streits, auf dem die niederlage und/oder der sieg ausgefochten werden. Das, was auf dem platz des streits das ereignis sein muss, das ist das sich wiederholende spiel(*1), in dem der genosse und das individuum als ich ihre argumente einerseits formulieren und andererseits bewähren, eingeschlossen in der dialektik ihrer interessen, gelingend oder nicht.
----
(*1)  das gelingende spiel ist der prüfstein widerstreitender argumente. Der wahrheitserweis im spiel kann weder in der rede vom kampf auf leben und tod aufgefunden werden, so G.W.F.Hegel(g), noch in der rede vom feind, der im kampf zu töten ist, so Carl Schmitt(h).      (a)<==//
argument: 04
die struktur des begriffs: argument, ist in drei momenten festgelegt(i).
-
Das erste moment. Jedes argument ist entweder ein logisches urteil(=teil des beweises) oder es ist die verknüpfung von drei logischen urteilen zu einem syllogismus(=der beweis als ganzes). In den prämissen: 1 und 2, sind die bedingungen fixiert, die in der konklusion als resultat der verknüpfung erscheinen. Das argument ist als beweis ein vollständiger syllogismus(*1).
-
Das zweite moment. Jeder gedanke, den das individuum als ich in seinem forum internum denkt, ist verortet im neuralen system des individuums als ereignis, ein ding der welt, das, vorgestellt als argument, für das individuum als ich das_andere ist. Dieser gedanke ist, entäussert auf dem forum publicum, vom individuum als ich nicht rückholbar, sedimentiert in einem dokument der historia, das, durch zeichen als dieses und nicht als jenes markiert, nicht veränderbar ist(*2).
-
Das dritte moment. Das subjekt seines arguments ist das individuum als ich, das, aus seinem individuellen impuls schöpfend, den gedanken denkt und dem argument autonom die fassung gibt, in der das argument, das_andere, auf dem forum publicum als objekt gehändelt wird, sowohl vom individuum als ich als auch von seinem genossen, beide zueinander wechselseitig der_andere(*3).
----
(*1)  I.Kant hat gezeigt, dass nur ein schema der vier syllogistischen figuren ein gültiger beweis sein kann(j).
(*2)  jeder gedanke des individuums als ich, gedacht im moment der gelebten gegenwart, ist als factum der vergangenheit in diese abgesunken. Dieser gedanke ist als factum der vergangenheit nicht veränderbar, aber, und das ist etwas anderes, der gedanke kann als das factum der vergangenheit vom individuum als ich wieder erinnert werden, ein gedanke, der in einem neuen moment der gelebten gegenwart als erinnertes factum der vergangenheit neu gedacht wird, tauglich als argument, das ein anderes ist. Die dokumente der historia, als phänomene in raum und zeit den materialen prozessen des stoffwechsels unterliegend, sind von dem neuen gedanke, ein factum der vergangenheit, als etwas anderes abzugrenzen(k).
(*3)  für sich ist jedes argument ein objekt, das_andere, das kein subjekt, der_andere, sein kann. Als konventionen der praxis bleiben die formen des grammatischen subjekts ausser betracht(l).      (a)<==//
argument: 05
mit den drei momenten ist im diskurs entscheidbar, ob ein argument gelingen kann oder scheitern muss, aber unentschieden bleibt die frage, was die wahrheit eines arguments ist(*1), das im diskurs, den diskurs dementierend, von allen, die es betrifft, streitig geltend gemacht wird.
----
(*1)  als ein argument für sich wird in jedem diskurs die wahrheitsfrage geltend gemacht(m), aber es ist eine illusion, mit dem argument: behauptung einer wahrheit, das scheitern und/oder das gelingen eines arguments entscheiden zu können. Mit jedem argument, das im diskurs geltend gemacht wird, ist die wahrheit dieses arguments einerseits mit der setzung des arguments statuiert, andererseits ist die richtigkeit oder die falschheit des arguments mit seiner setzung nicht ausgewiesen, weil der beweis der wahrheit eines arguments nur mit einem anderen argument geführt werden kann, dessen wahrheit, absolut im sinn der logik, nicht ausweisbar ist.      (a)<==//
argument: 06
das logische urteil ist ein element des arguments; entweder ist das logische urteil bejahend(=SaP) oder es ist verneinend(=SeP) - tertium non datur. Die kopula: ist/ist_nicht, statuiert die verknüpfung des logischen subjekts mit dem logischen prädikat als faktum. Entweder ist die verknüpfung affirmierend, so das urteil: das messer ist scharf, oder die verknüpfung ist negierend, so das urteil: das messer ist nicht_scharf(*1) - tertium non datur. Mit dem akt des urteilens ist die wahrheitsfrage im sinn der logik(=richtig/falsch) entschieden, unabhängig davon, ob das urteil bejahend ist oder nicht(*2).

Wenn mit dem logischen urteil die verknüpfung von S und P affirmierend behauptet wird, dann gilt als argument, dass das messer auch scharf ist. Wenn aber mit dem logischen urteil die verknüpfung von S und P verneinend behauptet wird, dann ist, weil über das negierte prädikat nichts prädiziert werden kann, das argument entweder leer oder es ist beliebig. Einerseits ist in der perspektive der logik, die argumentebene der begriffe, keine dritte möglichkeit eingeräumt, andererseits kann in der perspektive der erfahrung, der argumentebene der phänomene, ein drittes und weiteres gegeben sein, nämlich dann, wenn das negierte in einer position affirmierend gefasst ist(*3). Jede position eines urteils, immer affirmierend, ist wahr, aber nicht jedes logische urteil muss, eingebunden in einer kette von urteilen, auch richtig sein. Das logisch richtige urteil kann ein gelingendes argument sein und das logisch falsche urteil ist ein indiz für ein scheiterndes argument, zwei positionen, die möglich sind, aber zwingend sind diese positionen im sinn der logik nicht(*4).
----
(*1)  die logische verneinung ist mit dem vorsatz: nicht, gefolgt vom unterstrich: "_", angezeigt, z.b.: scharf/nicht_scharf. In der praxis des diskurses, die perspektive der logik als horizont, ist das mögliche urteil: das messer ist stumpf, ähnliches meinend, kein verneinendes, sondern ein affirmierendes urteil, das einen gegensatz fixiert, aber keinen widerspruch.
(*2)  es ist strikt zwischen der ontischen und der logischen wahrheit zu unterscheiden. Mit der ontischen wahrheit, dem glauben, dass es so auch sei, wie das urteil es als faktum feststellt, ist ein gelingendes argument nicht begründbar, gleichwohl kann mit der ontischen wahrheit das scheitern eines arguments erklärt werden, unabhängig davon, ob das scheitern des arguments, die nachgewiesene falschheit des urteils, festgestellt ist oder nicht.
(*3)  es ist üblich, geschuldet dem laxen sprachgebrauch, die termini: sinn und unsinn, als negation von sinn oder als position von sinn zu gebrauchen. Jeder unsinn ist eine position, die zu anderen positionen in einem gegensatz steht, nicht aber in einem widerspruch.
(*4)  das logische urteil, statuiert als faktum, ist immer wahr, das faktum aber, präsent als logisches urteil ist entweder richtig oder falsch. In dieser spannung, ein phänomen der erfahrung, ist die entscheidung situiert, ob das argument hier und jetzt scheitert und/oder künftig und dort gelingt - tertium datur.      (a)<==//

argument: 07
das momentum(*1) des proponierten arguments ist das individuum als ich. In jedem akt des denkens, den das individuum als ich in seinem forum internum vollzieht(*2), ist das individuum als ich der schöpfer des gedankens, das den gedanken als argument formuliert, gefasst in einem affirmierenden logischen urteil. Für diesen gedanken ist das individuum als ich, das subjekt des arguments, dann verantwortlich, wenn es den gedanken, entäussert auf dem forum publicum(*3), als argument instrumentalisiert und mit dem genossen oder gegen ihn geltend macht. In einer etablierten sozialen beziehung, gelebt vom indiviuum als ich und seinem genossen, ist auf dem forum publicum jedes argument als ein gelingendes und/oder als ein scheiterndes argument präsent, abhängig von den perspektiven, mit denen der genosse und das individuum als ich, jeder für sich, das argument, identisch mit sich, beurteilen. Verfügbar als vermittelndes moment ist das auf seine funktion begrenzte argument für das individuum als ich und seinem genossen ein objekt ihres handelns, das sie, die subjekte ihrer argumente, gemäss ihrer interessen al gusto handhaben.
-----
(*1)  die terminologie ist nicht eindeutig. In der tradition werden für den terminus: momentum, die termini: subjekt und/oder movens, gebraucht. Entscheidend ist die vorstellung, die mit diesen termini verknüpft werden kann. Der leitende gedanke ist die vorstellung, dass jedes argument, für sich ein blosses weltding, mit jedem anderen argument, blosse weltdinge als das_andere, nebeneinander bestehen, ohne dass geklärt ist, was das momentum ist, das ein bestimmtes weltding zu einem argument macht, mit dem das individuum als ich und sein genosse, die subjekte, als der_andere den diskurs miteinander und/oder gegeneinander führen.
(*2)  das denken des individuums als ich ist ein physischer prozess, der gedanke für sich ein ereignis im neuralen system des individuums. Die neurologen geben hinreichend auskunft über das, was die ereignisse sind. Von der präzision ihrer beschreibungen nicht abhängig beschreiben die neurologen zwar teile der denkakte, komplex in ihrem erscheinen, aber sie können in keinem fall mit den beschreibungen der denkprozesse das ganze erfassen. Es bleibt der rest, als sein geheimnis dem individuum als ich exklusiv in seinem forum internum zugänglich, nicht verfügbar auf dem forum publicum dem genossen.
(*3)  die gedanken in ihrem phänomenalen erscheinen bleiben beiseite gestellt, im forum internum unzugänglich für den jeweils anderen, gehändelt als argumente in den vielfältigen formen auf dem forum publicum. Ein aspekt des problems ist anzumerken. Der gedanke, gedacht im forum internum, kann keine lüge sein, weil das individuum als ich, das den gedanken als lüge erfindet, in seinem denken bei sich selbst ist, also immer wahr denkt. Es ist etwas anderes, wenn der gedanke vom individuum als ich auf dem forum publicum entäussert wurde und dem genossen, fixiert als dokument der historia, verfügbar ist, und der genosse, den gedanken in seinem forum internum weiterdenkend, neue bezüge schafft, die mit denen auf dem forum publicum nicht zusammenpassen müssen. Der ertappende lügner, wahr sprechend, lügt nicht, auch dann nicht, wenn er in seinem forum internum die lüge weiterspinnt.      (a)<==//
argument: 08
das subjekt des arguments, das individuum als ich, ist mit seinem genossen, das subjekt eines anderen arguments, auf dem forum publicum in einer sozialen beziehung(*1) gebunden. Der genosse und das individuum als ich haben, jeder für sich, festgelegt, was der gegenstand ihrer argumente sein soll, die, gebraucht als objekte, in der sozialen beziehung das vermittelnde moment sind(*2). Jedes argument, identisch mit sich, ist als objekt ihres handelns ein kristalisationskern für die interessen, die das individuum als ich und sein genosse miteinander/gegeneinander verfolgen. Jedes argument, ein interesse repräsentierend, ist für sich indifferent und kann, gedacht vom individuum als ich und seinem genossen im je eignen forum internum, und entäussert auf dem forum publicum, nur das sein, was es als dieses argument ist. Die identität des arguments mit sich ist dann zweideutig, wenn die perspektiven des genossen und des individuums als ich das maass des urteils sein sollen, weil für alle, die es betrifft, das argument mit einem sinn beladen ist, der als gegensatz erscheint und als gegensatz erkannt wird, gegensätze, die sich einander wechselseitig auch ausschliessen können. Als kontrahenten im diskurs berufen sich das individuum als ich und sein genosse auf ein argument, das sowohl als gelungen als auch als gescheitert beurteilt wird. Die aufgebrochene differenz ist mit dem im streit stehenden argument nicht zu erklären, weil einerseits das für sich als richtig erkannte argument scheitern kann, und weil andererseits das für sich als falsch erkannte argument erfolg hat. In der logik des arguments ist die differenz nicht verortet, gleichwohl in den widerstreitenden interessen, die vom individuum als ich, sein genosse eingeschlossen, mit dem bestimmten argument, richtig und/oder falsch, verknüpft sind und durchgesetzt werden(*3).
----
(*1)  die soziale beziehung ist darstellbar als eine wechselseitige relation(=A<==>B)(n). Das individuum als ich: A, und sein genosse: B, jeder für sich, sind sowohl das subjekt als auch das objekt der beziehung, sich als subjekt oder objekt bestimmend, gegenseitig und/oder ausschliessend.
(*2)  in der relation: A<==>B, ist das argument als vermittelndes moment implementiert: A<==|==>(argument)<==|==>B. Die wechselseitige relation zwischen A und B ist in zwei abhängige relationen: A<==|==>argument und B<==|==>argument, transformiert(o).
(*3)  die verfolgten interessen unterliegen nicht den bedingungen eines logischen urteils. Das ist der grund, warum der versuch nicht gelingen kann, das scheitern und/oder das gelingen eines arguments mittels eines logischen urteils, richtig und/oder falsch, abschliessend klären zu wollen. Die widerstreitenden interessen werden einerseits mit den regeln des spiels vermittelt und miteinander kompatibel gemacht oder anderseits in den wirkungen des (finalen) kampfes vernichtet und durch ein anderes interesse ersetzt.         (a)<==//
argument: 09
der grund für das gelingen und/oder das scheitern eines arguments ist prima vista im argument selbst verortet, secunda vista kann diese ortszuweisung aber falsch sein, nämlich dann, wenn das logisch inkonsistente, also falsche argument, im diskurs als erfolgreich ausgewiesen ist, das logisch richtige argument aber als gescheitert beurteilt werden muss(*1). Dieses scheitern und/oder gelingen eines arguments kann am logischen urteil nicht abschliessend festgemacht werden, weil das argument nur dann funktioniert, wenn sein subjekt, das individuum als ich, in das kalkül einbezogen ist, das im diskurs das argument geltend macht, geleitet von seinem interesse; denn die interessen des individuums als ich, über kreuz mit denen des genossen, können die entscheidenden momente sein, die ein argument scheitern lassen oder sein gelingen bewirken. Es ist ausgeschlossen, dass die interessen, sowohl des genossen als auch die interessen des individuums als ich, gegenläufig und/oder gleichlaufend, in ihrem erscheinen auf der argumentebene der logik adäquat austariert werden können(*2), aber sie werden, miteinander konfrontiert, auf der argumentebene der interessen ausgefochten. Wenn aber das streitige problem, das gelingen und/oder das scheitern eines arguments, rational diskutiert und entschieden werden soll, dann ist ein drittes moment in den blick zu nehmen, mit dem das individuum als ich und sein genosse kalkulieren müssen, eingesponnen in die netze ihrer interessen. Das dritte moment ist der genosse selbst, der, ein ich wie das individuum als ich selbst, in gleicher weise sein interesse, fixiert in argumenten, geltend macht. In dieser perspektive ist das problem des gelingenden und/oder des scheiternden arguments einerseits auf den genossen verschoben, andererseits auf das individuum als ich, die, jeder für sich, das gelingen und/oder das misslingen eines arguments bestimmen. Im auseinanderfallen der perspektiven auf die in streit gefallenen argumente, gelingend und/oder scheiternd, ist die soziale beziehung zwischen dem individuum als ich und seinem genossen das problem, das in der analyse der realen diskurssituation, getrennt in analytischer absicht, beiseite gestellt sein kann, das aber in der reflexion des analytisch getrennten nur miteinander verknüpft für das individuum als ich und seinem genossen real ist; denn einerseits ist das problem des gelingenden und/oder scheiternden arguments nur im horizont ihrer sozialen beziehung bestimmt, andererseits können die probleme der sozialen beziehung konkret nur im horizont der auseinanderlaufenden interessen bestimmt sein, die das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, verfolgen, fixiert in den anstehenden argumenten, zutreffend oder nicht. Mit dieser unterscheidung sind zwei bereiche benannt, in deren struktur, immer aufeinander bezogen, die frage nach dem gelingen und/oder dem scheitern eines arguments, rational ausgewiesen, zu beantworten ist. Der erste bereich hat die immanente logik eines arguments zum gegenstand, den bedingungen des syllogismus genügend, der zweite bereich ist die soziale beziehung des individuums als ich mit seinem genossen, beschreibbar als das spiel des lebens.
----
(*1)  die wahrheit scheitert und die lüge triumphiert(p), geläufige erfahrungen, die mit den regeln der logik, dem ondit folgend, interessenlos nicht erklärbar sind. Post festum aber können erklärungsversuche, in der sache plausibel, unternommenen werden, nämlich dann, wenn die erforderlichen kausalzusammenhänge neu konstruiert und wieder als interesse statuiert werden, angepasst an das gerade gewünschte.
(*2)  im diskurs sind auf strikt unterscheidbaren argumentebenen(q) das argument und das interesse zu erörtern. Jedes argument ist mit einem interesse verknüpft und jedes interesse wird mit einem argument konkretisiert, einerseits auf der argumentebene der begriffe(=logik), andererseits auf der argumentebene der phänomene(=interessen). Diese argumentebenen sind jeweils durch den genossen oder das individuum als ich miteinander verknüpft.         (a)<==//
argument: 10
es soll, nicht bestreitbar, gelten, dass der richtige syllogismus die bedingung eines gelingenden arguments ist, der falsche syllogismus aber das gescheiterte argument zum resultat hat(r). Damit ein logisches urteil(=SaP) als wahr ausgewiesen ist, muss die affirmierende verknüpfung von S und P in der bejahenden kopula: a, logisch richtig sein. Folglich sind zwei konstellationen strikt zu unterscheiden, einerseits die logische wahrheit, andererseits die ontische wahrheit des urteils, situationen, die zueinander einen gegensatz markieren, deren positionen sich wechselseitig ausschliessen können. Das urteil, das das individuum als ich statuiert hat, ist immer wahr, aber das wahre urteil ist zwingend nicht immer logisch richtig, es kann auch falsch sein. Gebunden in dieser situation händelt das individuum als ich das bestimmte urteil: SaP, einerseits als ein wahres urteil, das auch richtig sein kann, andererseits erkennt es, dass sein urteil als unwahr eingeschätzt wird, das soll heissen: das urteil ist falsch und als logisch falsch ausgewiesen(*1). Die behauptung, ein wahres urteil könne das maass für richtig oder falsch sein, hat, abhängig von der perspektive des beurteilenden, ein anderes urteil zur bedingung, das als logisch richtiges urteil akzeptiert ist. Auf der argumentebene der logik sind zwei problemfelder zu trennen, zum ersten auf der argumentebene des urteils das logische urteil selbst, zum zweiten die verknüpfende in-beziehung-setzung zweier urteile, die prämissen: 1 und 2, mit dem resultierenden dritten urteil, dem schlussatz, auf der argumentebene des syllogismus.

Die argumentebene des logischen urteils: SaP.
Das logische urteil ist aus drei elementen komponiert, die nicht identisch fallen können. Das S, das ding der welt: n, ist nicht das P, das das ding der welt: m, ist, und die kopula: a, stellt die verknüpfung der beiden weltdinge: n und m, her, eine verknüpfung, die als urteil, das urteil ist mit sich identisch, eine identität markiert, die aber die weltdinge: n und m, nicht identisch fallen lässt. Der ausweg, die nichtbestehende identität der weltdinge: n und m, mit einer tautologie zu kaschieren, scheidet aus(s). Die bedingung eines gültigen arguments, gelingend und/oder scheiternd, ist das affirmierende urteil: SaP; das negierende urteil: SeP, scheidet aus, weil eine position ex negativo logisch zwingend nicht ausweisbar ist. Jede position erscheint als eine setzung, die nicht beliebig ist(*2).

Die argumentebene des syllogismus.
Der syllogismus weist drei urteile aus, die, jedes urteil für sich, einerseits ontisch wahr sein müssen und andererseits logisch richtig. Mit dem syllogismus als schema kann ein neues wahres urteil nicht geschaffen werden, weil das schema darauf beschränkt ist, der maasstab für die richtigkeit eines schlusses zu sein. Das problem des syllogismus ist nicht der schlussatz, sondern es sind die prämissen, die sowohl als wahr ausgewiesen sein müssen, als auch als logisch richtig beweisbar sind. Mit der setzung eines urteils ist einerseits die prämisse als wahr gesetzt, andererseits ist mit dieser setzung nicht entschieden, dass das urteil auch richtig ist, weil diese entscheidung nur dann richtig sein kann, wenn jener syllogismus richtig ist, mit dessen schlussatz die prämissen: 1 und 2, als richtig ausgewiesen sind(*3). Mit dem schema des syllogismus ist die bedingung für den gültigen beweis definiert, aber das schema in seiner abstrakten form kann die wahrheit der prämissen nicht konstituieren, weil das individuum als ich, das den syllogismus als beweis benutzt, im schema kein moment ist und folglich nicht als quelle der wahrheit beansprucht werden kann. Mit dem gelungenen syllogismus ist zwar geklärt, ob ein argument richtig ist oder falsch, die frage aber, ob das argument ein gescheitertes und/oder gelungenes argument ist, kann mit dem verweis auf den syllogismus nicht abschliessend beantwortet werden, weil das falsche argument ebenso erfolgreich sein kann, wie das richtige argument auch scheitern wird, nämlich dann, wenn die interessen in den blick genommen werden, die mit richtigen, ad libitum falschen argumenten verfochten werden.
----
(*1)  das argument spielt mit der sprache, die gemäss der konvention andere termini für dasselbe gebraucht. Das problem ist die abgrenzung der bereiche, in denen einerseits die logik gilt(=logische wahrheit) und andererseits die phänomene in ihrem erscheinen präsent sind. Die phänomene sind immer wahr(=ontische wahrheit), aber ihr zusammenspiel gemäss der geltenden kausalität ist nicht immer zutreffend(=richtig).        (*1)<==//
(*2)  die lüge ist, exponiert auf dem forum publicum wahr, im horizont anderer urteile aber ist die lüge ein falsches urteil. In der klasse der falschen urteile sind auch die fake news und alternativen tatsachen abzulegen. Als urteile sind diese phänomene reale fakten, allein der beweis ihrer richtigkeit/falschheit wird entweder bestritten oder ist noch nicht geführt.      (*2)<==//
(*3)  das, was geglaubt wird, das ist als das geglaubte auch wahr, aber das geglaubte ist im horizont der geltenden kausalitäten logisch zwingend nicht immer auch richtig. Der geglaubte gott ist wahr, aber mit der wahrheit des geglaubten gottes ist nicht entschieden, dass die kriterien des begriffs: gott, auch richtig sind, fixiert in der 2.prämisse. An dieser differenz scheitert jeder geführte gottesbeweis, weil eine verschwiegene prämisse für die gültigkeit der 2.prämisse das fundament ist, nämlich der glaube, dass es so sei, wie der glaube es vorgibt. Der glaube affirmiert die wahrheit der prämisse, aber mit dem glauben ist die richtigkeit des urteils nicht erwiesen, genutzt als prämisse.      (*3)<==//         (a)<==//

argument: 11
das logisch konsistente urteil und der richtige syllogismus sind eine notwendige, aber nicht hinreichende bedingung für das scheitern und/oder das gelingen eines arguments, weil die entscheidung darüber, ob das argument gelungen ist und/oder gescheitert, davon abhängt, welches der argumente, falsch und/oder richtig, gelten soll und faktisch als wirksam durchgesetzt wird(*1). Der ort dieser entscheidung ist die sozialen beziehung, in der das individuum als ich und sein genosse einerseits mit argumenten streiten, andererseits den streit mit den verfügbaren mitteln der macht und der herrschaft ausmitteln(*2). Die soziale beziehung wird als ein spielplatz(*3) angesehen, auf dem zwei individuen miteinander streiten, die, jeder für sich, ein ich sind, zum ersten das individuum als ich, zum zweiten der genosse. Das vermittelnde moment in ihrer sozialen beziehung sind bestimmte zwecke, gefasst als interessen, die miteinander/gegeneinander durchgesetzt werden sollen. Die mittel ihrer durchsetzung sind entweder das argument oder die formen der gewalt(*4). In der dialektik der zwecke(=interessen) und in den verfügbaren mitteln ihrer durchsetzung müssen das individuum als ich und sein genosse ihre widerstreitenden interessen mit den verfügbaren mitteln(=macht) miteinander/gegeneinander austarieren. Die ausmittelung des interesses(=zweck) mit den verfügbaren mitteln(=herrschaft und macht) ist einerseits ein kampf auf leben und tod(*5), ande$rerseits in den formen des diskurses ein spiel(*6), das immer wieder neu begonnen werden kann. Die möglichkeit, den prozess der entscheidung in einer wiederholung neu aufzunehmen, definiert die situation, in der die frage nach den konsequenzen eines gelingenden/scheiternden arguments in den formen des spiels aufgeworfen und rational beantwortet wird(*7).
----
(*1)  der widerstreit der interessen wird mit allen verfügbaren mitteln ausgefochten - wahrheit und lüge sind die spielsteine der macht, die hin und her geschoben werden, und das glück des einen wie das glück des anderen wird dem kalkül des (vermeintlich) stärkeren zugeschlagen.         (*1)<==//
(*2)  es ist eine illusion, dass die konflikte um streitig gefallene interessen mit den ideen der vernunft entschieden werden könnten. Nicht das, was sein sollte, ist das entscheidende moment, entscheidend ist, was im parallelogramm der kräfte sich als dominierend durchsetzen kann. Es ist aber ein trugschluss, dass mit der akzeptierung der realen fakten auch ihre legitimation bewirkt sei. Der ohnmächtige unterwirft sich dem mächtigen, diesen (scheinbar) toleriernd, weil er keine wahl hat.      (*2)<==//
(*3)  die terminologie ist streitig, weil einerseits die realität nicht mit dem gewünschten zusammenpasst und, weil andererseits der terminus: kampfplatz, d'accord mit der konvention, irreführend ist. Der terminus: spielplatz, das bild: schachbrett/spieltisch, ausbeutend, ist zweckmässiger. Zwar kann die soziale beziehung wie ein kampf gestaltet sein, aber für den begriff: kampf, ist, konträr zu den begriffen der tradition, nicht der tod der kern der zugeschriebenen bedeutungen. Plausibel ist die beschreibung der situation des kampfes mit dem terminus: markt; denn auf dem markt begegnen sich zwei akteure, der anbieter und der nachfrager, die versuchen, eine übereinkunft über das objekt des tauschens zu erreichen. Für den tauschprozess auf dem markt ist gewalt nicht zwingend, auch dann nicht, wenn die erfahrung zeigt, dass die gewalt im markt ein faktum ist.      (*3)<==//
(*4)  ein aspekt sind die formen der realen gewalt; einzubeziehen sind die institutionen der gesellschaft, die, soweit sie als mittel der herrschaft und/oder der macht in gebrauch sind, auch als gewalt erfahren werden(t).      (*4)<==//
(*5)  in der realität des lebens, so sagt man, sei der kampf auf leben und tod ein faktum, aber diese meinung, als konsens erscheinend, führt sich selbst ad absurdum, weil der tod des einen den kampf als kampf vernichtet hat und mit dem tod des einen ist auch die soziale beziehung vernichtet. Für den triumphierenden helden ist der erschlagene feind eine blosse sache, entgegen des geredes vom helden.         (*5)<==//
(*6)  der diskurs ist ein kampf, präziser, ein wettstreit mit worten, der mit waffen nicht geführt werden kann. Zwar werden argumente auch wie waffen gebraucht, aber das sind phänomene, für die die gewalt nicht konstitutiv ist. Das, was den diskurs als kampf ausweist, das ist seine wiederholbarkeit in einem prinzipiell möglichen neuanfang.         (*6)<==//
(*7)  der kampf, der in seiner spezifischen logik durch den tod eines und/oder aller kämpfer entschieden wird, ist als faktum zur kenntnis zu nehmen, aber es ist ausgeschlossen, an diesem faktum weiterführende überlegungen anzubinden, weil mit dem tod eines und/oder aller protagonisten die soziale beziehung in ihrer wechselseitigkeit vernichtet ist. Mit der zerstörung der wechselseitigen relation: A<==>B, ist die frage obsolet, ob ein argument gelungen sein könnte und/oder gescheitert ist, weil die möglichen antworten für den im kampf erschlagenen einerseits irrelevant sind, andererseits, weil die antwort des den kampf überlebt habenden, über den sieg schwätzend, zynisch ist. Das, was prima vista als ein gelungenes argument propagiert wird, das ist secunda vista ein gescheitertes argument.      (*7)<==//         (a)<==//
argument: 12
das spiel kann vergnügen schaffen, aber das spiel ist ernsthafte arbeit(*1). Es folgt strikten regeln(*2), mit denen festgelegt ist, was zwischen allen, die es betrifft, mit wirkung gegen den jeweils anderen gelten soll. In diesen regeln ist festgelegt, was als resultat des spiels die wirkung des richtigen und/oder des falschen urteils sein kann und sein soll. Für alle, die es betrifft, ist kalkulierbar, was die konsequenz eines spielzuges sein wird. Jeder teilnehmer am spiel(*3) kann für sich abschätzen, was die konsequenz seines richtigen und/oder falschen urteils sein wird, erscheinend als das scheiternde und/oder gelingende argument. Im resultat der spielzüge ist die wirkung festgestellt, die die wiederholung des spiels in einem neuen durchgang nicht nur zulässt, sondern einfordert, die unterscheidung: gelingend/scheiternd, wieder auszuprobieren und erneut zu bestätigen. Im spiel ist die chance real, die in raum und zeit immer wieder neue entscheidung: richtiges/falsches urteil, als frage aufzuwerfen und mit einer entscheidung zu beantworten, weil das spiel, dem leben gleich, der sozialen beziehung ihre realität sichert, die mit jedem moment der gelebten gegenwart geschlossen ist und wieder neu geöffnet wird.
----
(*1)  die verknüpfung von spiel und arbeit ist dann sinnfällig, wenn der begriff: arbeit, nicht in der biblischen tradition (im Schweisse deines Angesichts ... (Gen.3.19)), gedeutet wird, sondern in der tradition der aufklärung (der mensch klärt sich selbst auf(I.Kant)).
(*2)  die regeln eines spiels, gegenstand jeder denkbaren spieltheorie, können beiseitegestellt bleiben, weil diese ein spielspezifisches problem der theorien sind und die ausgangsfrage nur mittelbar berühren können.
(*3)  in der logik des begriffs: kampf, schliesst Hegel's formel: kampf auf leben und tod,(u) die möglichkeit der wiederholung des kampfes aus, weil der abgeschlossene kampf, der den tod eines kämpfenden zur bedingung hat, das nicht revidierbare finitum ist. Jede wiederaufnahme des kampfes durch den überlebenden ist für diesen ein neuer kampf, der ein anderer kampf ist und mit dem kampf, durch den tod vernichtet, nicht gleichgesetzt werden kann(v).      (a)<==//
argument: 13
das leben ist kein spiel(*1), aber nach den regeln des spielens sollte das leben beurteilt werden(*2). Das spiel, sagt man, werde ohne interessen gespielt, aber diese rede ist falsch, weil das individuum als ich, der genosse eingeschlossen, im spiel gewinnen will und nicht verlieren. Sie wollen, dass ihre argumente als richtig und nicht als falsch ausgewiesen sind. Das interesse des einen ist das wollen, das spiel für sich zu entscheiden, nicht zu unterliegen ist das interesse des jeweils anderen. Das risiko, im spiel miteinander/gegeneinander erfolg zu haben oder zu scheitern, ist für jeden beteiligten gleich grooss, weil die chance für den sieg oder die niederlage in jeder spielsituation ungleich verteilt sein kann. Die chance, das eigne interesse zu realisieren oder das risiko, mit seinem interesse zu scheitern, hängen einerseits davon ab, ob es dem individuum als ich gelingt, sein argument als teil des spiels nach der regel: richtig oder falsch, im spiel als gelungen zu implementieren, und andererseits hängt der erfolg des spiels davon ab, ob der genosse willens ist, die regeln des spiels zu beachten und diese regeln spielend zu realisieren, die unterscheidung: richtig/falsch, akzeptierend. Die zweite bedingung wird nicht mit den regeln des spiels gewährleistet, sondern dies bewirken alle, die im spiel miteinander/gegeneinander verbunden sind und die, volens nolens, über die mittel(=macht) verfügen, mit denen sie die anwendung der regeln steuern. Die entscheidung ist nicht im einschlägigen argument, falsch oder richtig, gegründet, sondern in der situation, in der alle, die es betrifft, zugang haben zu den mitteln, mit denen sie versuchen, ihren willen gegen den willen des widerstrebenden durchzusetzen(*3). In dieser situation ist das argument ein teil der verfügbaren mittel(*4) neben anderen mitteln, die wirkmächtiger sind(*5).
----
(*1)  das reale leben kann der kampfplatz nicht sein, auf dem, wie man redet, es um leben und tod gehe, auch dann nicht, wenn der reale tod den endpunkt des lebens markiert. Der tod gehört wie die geburt zu den bedingungen des lebens, und diese bedingungen betreffen die frage nicht, was geschehen solle, wenn ein argument scheitert.
(*2)  die differenz: das spiel und das spielen, sollte nicht ignoriert werden. Hier werden die bedingungen analysiert und reflektiert, die das spiel ermöglichen, das spielen ist allen, die es betrifft, zu überlassen.
(*3)  das problem der realen durchsetzung von interessen ist aufklärbar mit der unterscheidung von herrschaft und macht, geltend gemacht von Max Weber(w).
(*4)  das argument, wirksam in den worten, kann die gewalt in seinen formen dann verdrängen, wenn das individuum als ich, das subjekt des arguments, charismatisch auf den genossen einwirkt und diesen in seinem handeln bestimmt. Dieser mechanismus sollte nicht gering geschätzt werden, auch dann nicht, wenn das charismatisch ausgewiesene individuum als ich, sein charisma auch missbrauchen kann, der gewalt raum gebend.
(*5)  das wort vermag viel, aber die erfahrung zeigt, dass die gewalt immer wieder das letzte sein wird - alles zerstörend.      (a)<==//
argument: 14
eingeschlossen im horizont der allgegenwärtigen gewalt sind das individuum als ich und sein genosse konfrontiert mit dem phänomenen der herrschaft und der macht(x). Das individuum als ich, macht über den genossen ausübend, bedarf keines arguments, um seinen anspruch durchzusetzen, und, wenn argumente geltend gemacht werden, richtig und/oder falsch, dann unterliegen diese den geltenden konventionen. Seinen anspruch auf herrschaft aber muss das individuum als ich ebenso mit argumenten begründen, wie der genosse seine anerkennung der herrschaft des anderen mit argumenten rechtfertigt, dann, wenn ihre soziale beziehung, ausgestaltet in den formen der herrschaft, von dauer sein soll. Das richtige argument ist die bedingung, weil das falsche argument, die lüge, keine herrschaftsbeziehung zwischen dem genossen und dem individuum als ich begründen kann. Indifferent bleibt die funktion der gewalt, die keines arguments bedürftig ist, weder eines gelingenden noch eines scheiternden. Einerseits ist, wenn das individuum als ich und sein genosse ihre herrschaftsbeziehung realisieren wollen(*1), die anwendung von gewalt in den grenzen der vereinbarten herrschaft notwendig, andererseits ist, das ist erfahrung, die gewalt das letzte mittel des machthabenden gegen den anderen machthabenden(*2).
----
(*1)  herrschaft kann ohne gewalt realisiert werden, aber die erfahrung zeigt, dass herrschaft ohne das druckmittel: androhung und anwendung von gewalt, nicht realisiert wird. Diese formen von gewaltanwendung müssen in der gesellschaftlichen ordnung durch ein argument, in der regel ein gesetz, gerechtfertigt sein. Das argument muss richtig sein, nicht immer ist das argument auch das richtige.
(*2)  die macht des einen ist durch die gegenmacht des anderen in die schranken gewiesen. Das argument, sei es richtig oder falsch, ist ein mittel, mit dem macht erworben und erhalten werden kann. Das gelingende argument kann die macht sichern, die macht wird mit dem scheiternden argument verloren - den rest besorgt die gewalt.      (a)<==//
___________

Anmerkungen

(a)

die übersicht der argumenttitel(01). ----
(01)  die argumenttitel haben eine orientierende, das soll heissen: auslegende funktion.   (anfang/datei)<==//       <==//
(b)
die mit stern: *, markierten anmerkungen sind als teil des arguments ein integrales element des textes.      <==//
(c)
Richter,Ulrich: Der begriff: das_politische, im trialektischen modus. Arg.: 2.62.04. //==> www.ur-philosoph.de/ //==>bibliographie //==> 014:das_politische;
und:
//==>INDEX der argumente/stichwort: gewalt //==>INDEX der begriffe/stichwort: gewalt.       <==//
(d)
die unterscheidung in der semiotik, die trias: "begriff, phänomen und zeichen" wird als bekannt vorausgesetzt.      <==//
(e)
es wäre plausibel, wenn an dieser stelle ausschweifend die phänomenologie der argumente gemalt würde, die als gescheitert und/oder als gelungen eingeschätzt werden(01). Das scheitern eines arguments ist hier zwar der fokus des diskurses, aber die fokussierung des problems für sich auf das scheiterns eines arguments ist eine argumentative verkürzung; denn im horizont des begriffs: argument, ist das gelingen und das scheitern eines arguments situiert zwischen den möglichkeiten ihres erscheinens und ihre beobachtung erfordert die frage nach den gründen des scheiterns und/oder des gelingens eines arguments als unvermeidlich.
----
(01)  aktuell sind die diskussionen über die fake news und die alternativen fakten. Es muss bei diesem verweis bleiben.      <==//
(f)
//==>INDEX der argumente/stichwort: zeiterfahrung.      <==//
(g)
Hegel,G.W.F.: Phänomenologie des Geistes, das kapitel: Herr und Knecht, Bd.3, p.136-145. Frankfurt am Main: 1970.      <==//
(h)
Schmitt,Carl: Der Begriff des Politischen(1932). Berlin: 1962.      <==//
(i)
die definitionen in den einschlägigen wörterbüchern(01) sind wenig ergiebig. Den definitionen/erklärungen ist die feststellung gemeinsam, dass das argument ein beweis sei(02), mit dem eine behauptung/aussage durch eine andere aussage/behauptung bestätigt und/oder widerlegt werden soll. Ergänzende hinweise sind dem wörterbuch: latein-deutsch, zu entnehmen. Aus den vorschlägen zur übersetzung des wortes können diverse bedeutungen abgeleitet werden. Bemerkenswert ist die übersetzung des terminus: argument, mit dem terminus: bild, das als mittel der veranschaulichung tauglich ist. Als bild transferiert das argument eine bedeutung, die in ihrem inhalt einerseits als bild fixiert ist, andererseits erscheint dieser inhalt in den perspektiven des betrachters immer als variabel und folglich kann jedes argument mit dem gehalt angefüllt werden, den der verwender des aguments in seinem blick hat(=interesse).
----
(01)
konsultiert wurden:
1. das dtv-Lexikon in 24 Bänden. München: 2006.
2. Langenscheidt Taschenwörterbuch der lateinischen und deutschen Sprache. Berlin: 1962.
3. Wörterbuch der philosophischen Begriffe (Hoffmeister)
Darmstadt: (1998),(*1)
4. Kondakow,N.I.: Wörterbuch der Logik. (deutsche Ausgabe) Leipzig: 1983,(*2).
----
(*1)    das argument ist auf den beweis  verkürzt.
(*2)
der lexikoneintrag ist umfassend in der perspektive des autors. Zwei auszüge aus seiner definition: (1)"Gedanke, dessen Wahrheit geprüft und durch die Praxis bewiesen ist und der deshalb zur Begründung der Wahrheit oder der Falschheit eines anderen Satzes angeführt werden kann"(p.41). (2)"Als A. darf kein Gedanke angeführt werden, in dem ein Verstoß gegen die Gesetze und Regeln der Logik enthalten ist. Mit falschen A.en kann man in der Regel(+1) keine These begründen. Typische Verstöße gegen diese Forderung sind die in der Logik schon lange bekannten Fehler"(p.41). Im lexikon folgt eine aufzählung bestimmter beweisstrategien, so das: argumentum a contrario, argmentum ad iudicium(=gesunder menschenverstand), argumentum ambiguum, argumentum a posteriori/a priori, und weitere(p.42).
----
(+1)  eine bemerkenswerte aussage, die faktisch sein argument auf den kopf stellt und alles als beliebig erscheinen lassen muss.
(02)
die funktion des beweises ist entweder auf die ganze struktur eines beweises(syllogismus) ausgelegt und/oder den teilen eines syllogismus(prämisse, urteil, konklusion). Mit einem argument ist die bedeutung eines arguments nicht abschliessend festgelegt, alles kann zum gegenstand der bedeutung eines anderen arguments werden.       <==//
(j)
das schema des vollständigen syllogismus:
graphik: 01


---
Alle anderen schemata, erörtert in den lehrbüchern der logik, scheiden als unvollkommene ableitungen aus und sind de facto nicht als beweis tauglich, mithin ein scheiterndes argument(01).
----
(01)  Kant,Immanuel: Die falsche Spitzfindigkeit der vier syllogistischen Figuren. in: ders.: Werke in 12 Bänden (W.Weischedel) Bd.2, p.595-615, Frankfurt am Main: 1968.        <==//

(k)
//==>INDEX der argumente/stichwort: zeiterfahrung.      <==//
(l)
Richter,Ulrich: Der weltgeist Hegel's - das bin Ich, das sind Sie, das sind wir alle, jeder für sich. Wider die falschen subjekte. Zur theorie des realen subjekts oder der begriff: das individuum als ich. a.a.O. //==>015:weltgeist
//==>INDEX der begriffe/stichworte: das_andere und der_andere.         <==//
(m)
die frage nach der wahrheit eines arguments ist in den aktuelle diskussionen über die fake news und alternativen fakten wieder akut geworden. In diesen streitigkeiten sollte es aber weiterhin unstrittig sein, dass im diskurs das logisch falsche argument zum scheitern dieses arguments führt, aber in der realität ist das faktum nicht zu ignorieren, dass wider die vernunft falsche argumente, also im prinzip gescheiterte argumente, erfolgreich geltend gemacht werden(01). Zwar gilt, dass die wiederholung einer lüge diese nicht in eine wahrheit transformiert, aber die erfahrung zeigt, dass das spiel mit den lügen immer wieder erfolgreich sein kann, zumindest auf zeit.
----
(01)  zu verweisen ist auf das phänomen: Trump.      <==//
(n)
//==>INDEX der argumente/stichwort: relation, und folgende stichworte.       <==//
(o)
die vermittelnde funktion des arguments in der sozialen beziehung von A und B ist im trialektischen modus graphisch sinnfällig darstellbar. In der relation: A<==>B,(01) wird das argument als vermittelndes moment implementiert: A<==|==>(argument)<==|==>B,(02). Die wechselseitige relation zwischen A und B ist in zwei abhängige relationen: A<==|==>argument und argument<==|==>B, transformiert. Der
transformationsprozess, dargestellt in einer graphik.
Die momente:
das individuum als ich: A
der genosse: B
das argument.
Die relationen:
1.rel.: individuum_als_ich:_A<==>genosse:_B(03)
2.rel.: individuum_als_ich:_A<==|==>argument(04)
3.rel.: genosse:_B<==|==>argument.(05)
graphik: 02

   
----
(01) lies: grooss A relationiert wechselseitig grooss B.
(02) lies: grooss A relationiert abhängig das argument; das argument relationiert abhängig grooss B.
(03) lies: das individuum als ich grooss A relationiert wechselseitig den genossen grooss B.
(04) lies: das individuum als ich grooss A relationiert abhängig das argument.
(05) lies: der genosse grooss B relationiert abhängig das argument.      <==//

(p)
die lüge - das alte spiel, ein logisch falsches argument als das richtige zu handhaben(01). Das problem ist, dass die lüge, wenn sie geltend gemacht wird, als wahr gehändelt werden muss. Der lügner, wenn er lügt, lügt nicht, er bestätigt, indem er lügt, mit seiner lüge nur die wahrheit seiner lüge. Das kriterium: wahrheit, die affirmierende verknüpfung von S und P im logischen urteil, ist für ihn weggefallen und alle, die es betrifft, können, weil das kriterium obsolet geworden ist, nicht mehr sicher sein, was als die wahrheit (im traditionalen sinn) angesehen wird(02).
----
(01)  aktuell, als widerschein des alten spiels, sind die diskussionen über die sogenannten fake news und alternativen fakten. Die lüge, gut dokumentiert, hat es in der historia immer gegeben, das neue in der entwicklung der lügen scheint zu sein, dass die fake news global und in echtzeit mit den digitalen techniken von jedem dummkopf, clever in seiner beschränktheit, verbreitet werden können. Das, was verloren gegangen ist, das ist die eigenverantwortliche gewissheit, die lüge von der wahrheit unterscheiden zu können.
(02)  die neue situation wird durch das T.-syndrom(=Trump-syndrom) konkretisiert. Das gerede des herrn T., mal so, mal so und wieder anders, lässt alle ratlos auf die welt blicken, weil sein nächster tweet nicht kalkulierbar ist. Diese unsicherheit beim adressaten kann ein teil der strategie des herrn T. gewesen sein, die ihm beim stimmenfang einen gewissen vorteil verschafft hatte, aber diese strategie wird über kurz oder lang auf ihn als den erfinder zurückschlagen; denn, das ist die historische erfahrung, der kampf um die macht kann mit der strategie der fake news zwar erfolgreich geführt werden, aber mit der strategie des lügens wird die macht nicht auf dauer gesichert.      <==//
(q)
//==>INDEX der argumente/stichwort: argumentebene.         <==//
(r)
Kant argumentiert, dass als syllogismus nur ein schema als gültig möglich sein kann, weil mit diesem schema die bedingung des schliessens formuliert ist, die gültig zwischen richtig und falsch scheidet(01). Mit Kant's argument ist auch das logische problem der gottesbeweise entschieden. Das schema aller gottesbeweise ist richtig,
nicht_richtig(=falsch) im sinn des gründenden grundes ist die 2.prämisse, deren wahrheit nicht das wissen ist, sondern ein glaube, der als ursache für den zweifel erscheint, mit dem der beweis geführt oder widerlegt werden soll - ein klassischer zirkel. Mit der unausgewiesenen 2.prämisse ist auch der schluss falsch. Der verwender der prämisse kann an ihre wahrheit glauben, aber er kann wissend nicht unterscheiden, was richtig ist und was falsch(02).
-----
(01)    s.o. anm.: (j/01).
(02)
Kurt Gödel hatte mit seinem versuch eines gottesbeweises einerseits die gültigkeit des schema gezeigt, andererseits ist er aber faktisch an der festlegung der 2.prämisse gescheitert, mit der er nur sein für wahr halten formulieren kann(*1).
----
(*1)  Richter,Ulrich: Gibt es gott? - nein und ja!. a.a.O. //==> 022:gottesbeweis //==> argument: 2.2.008.        <==//
(s)
die versuchung ist grooss, das argument, das in seinen momenten nicht identisch sein kann, in einer tautologie verschwinden zu lassen(01). Der prozess des verschwindens ist demonstrierbar. Der ausgangspunkt ist das logische urteil: SaP. Wenn für S die buchstaben: a aufsteigend bis i, eingesetzt werden und für P die buchstaben: q absteigend bis i(02), dann ergibt sich, wenn die kopula: ist, mit dem buchstaben: i, markiert wird, das folgende schema:
-
graphik: 03

  

Die kopula: i, identisch mit sich, fällt identisch mit S und P und in dieser identität ist das logische urteil verschwunden und damit auch das argument; denn ein logisches urteil, mithin ein argument, ist nur dann möglich, wenn zwei differente momente, S und P in der kopula: ist, miteinander verknüpft werden. Das problem des logischen urteils, mithin jedes arguments, ist konkret in der frage: wer(03) ist das treibende moment, das die verknüpfung setzt?
----
(01)

dieses tricks bedienen sich alle propheten, wenn sie ihren EINEN gott präsentieren. Der EINE gott kann nur der EINE gott sein - das ist eine tautologie, die geglaubt wird, aber nicht gegenstand des wissens sein kann, das die differenz des wissens und des gewussten zur bedingungen hat.
(02)
graphik: 04

   

(03)
das treibende moment kann in raum und zeit, die bedingung der vorstellung des begriffs: das_humanum, nur das individuum sein, das sich als ich bestimmt; es ist das reale subjekt des logischen urteils.      <==//
(t)
Richter,Ulrich: a.a.O. //==>014:das_politische //==>argumente.: 2.62.05 und 2.62.06.       <==//
(u)     s.o. anm.: (g).      <==//
(v)
Richter,Ulrich: a.a.O. //==>014:das_politische //==>argument.: 2.62.05.         <==//
(w)
Weber,Max: Wirtschaft und Gesellschaft. Tübingen: 1972, p.28. Vgl.auch: Richter,Ulrich: a.a.O. //==>014:das_politische //==>argumente: 2.52.01-16.         <==//
(x)
Richter,Ulrich: a.a.O. //==>014:das_politische //==>argumente: 2.53.01-39.       <==//
finis
=====================================
zurück/anfang/bibliograpische angaben
-
stand: 18.10.01.
eingestellt: 17.10.29.

zurück/übersicht //
zurück/bibliographie //
zurück/bibliographie/verzeichnis //