In diesem kontext sind die begriffe: die dialektik des wegs und der absolute geist, spielmarken, die in einem spiel(2.2.11) hin und her geschoben werden, immer positiv gefasst als dieser begriff oder jener. Einerseits ist mit der dialektik des wegs erkennbar, welche positionen gegeneinander stehen, immer in einer verneinung bestritten, andererseits ist in der vorstellung eines absoluten geistes das bild gemalt, das einmal sein soll, das aber im moment der gelebten gegenwart nicht dasselbe bild sein wird, das bild nämlich, das zum imaginierten bild ein anderes ist, real in raum und zeit.(abs.:1.1.2(b))
hauptteil
Hegel hat in der Phänomenologie des Geistes, kapitel: Die absolute Freiheit und der Schrecken, diesen gedanken formuliert, Ich zitiere: "(das), was negiert wird, (das) ist der unerfüllte Punkt des absolut freien Selbst; er ist also der kälteste, platteste Tod, ohne mehr Bedeutung als das Durchhauen eines Kohlhaupts oder ein Schluck Wassers"(2.9.01). Die bilder: der schluck wasser und das durchhauen eines kohlhaupts, sind starke metaphern, bildzeichen, die den weg säumen, den das individuum als ich und sein genosse gehen, markiert in der dialektik Hegel's. Das argument Hegel's ist, dass "der sich entfremdete Geist"(2.9.02), das individuum als ich, eingepanzert in seiner bildung(2.9.03), sich als ermächtigt begreift, seine auf dem weg des lebens genossenen freiheiten als die freiheit absolut zu setzen und, den anspruch einschliessend, jeden widersacher seiner interessen im namen des absoluten totschlagen zu dürfen, gerade so, wie man das wasser verschluckt oder einen kohlkopf zerkleinert.(abs.:1.2.1(b))
In der metapher: das zerhauen eines kohlhaupts, fasst Hegel die problematik zusammen, die, beurteilt in der perspektive der praxis, ungelöst ist, wenn die freiheit, was immer die vorstellungen der freiheiten sein mögen(2.2.13), in den vorstellungen seiner subjekte absolut gesetzt wird, das jeweils absolut gesetzte als phänomen in raum und zeit gehändelt(2.2.14). In seinem forum internum mag das individuum als ich die freiheit als absolut denken, ungehindert vom begrenzenden raum und der endlichen zeit, aber, wenn diese absolute freiheit als gedanke auf dem forum publicum entäussert ist, ist diese freiheit in der freiheit des genossen, des anderen, limitiert(2.2.15). In seiner analyse des dialektischen prozesses weist Hegel darauf hin, dass das, was als freiheit positiv in den vorstellungen gehändelt wird, notwendig in der negation verschwinden muss(2.2.16), mit der konsequenz, dass das verschwindet, was als die verneinung einer bestimmten freiheit konkret ist, nämlich die bürgerlichen freiheiten des jeweils anderen, wiederkehrend als das, was die krude gewalt sein wird, gedacht als die absolute freiheit in ihrer apotheose, einer noch ausstehenden, aber real erwarteten zukunft, ausgepinselt als utopie, die die gewalt ist, die im moment der gelebten gegenwart gezeitigt wird in den formen des schreckens(2.2.17). Diesen prozess der dialektik, die freiheit, die grosse hoffnung der menschen zum gegenstand habend, hat Hegel durchschaut und ein wissen geschaffen, das die epigonen seines denkens aufgegriffen haben, um es in der perspektive des nützlichen(2.2.18), nämlich ihrer interessen, auszubeuten. Die schrecken der geschichte, die Hegel als die logik der vergangenen historia analysiert hatte, wird in der tradition immer wieder als das von einem gott verhängte schicksal(fatum) beklagt, eingebettet in einem verkürzten geschichtsbegriff Hegel's(2.2.19), der, hochgehalten als das notwendige ziel des politischen handelns, ein popanz ist, ausgemalt als das weltlich geratene paradies der kommunistischen gesellschaft, der klassenlosen(2.2.20). (abs.:1.2.1(c))
Man sagt, das ziel jedes gangbaren wegs sei eine vision, eine utopie, die das spiegelbild der realen welt ist, ein spiegelbild, das, wenn es rational händelbar bleiben soll, in zwei perspektiven in den blick zu nehmen ist. Das, was im analytischen blick als resultat fassbar wird, das verknüpfen das individuum als ich und sein genosse in ihrer synthetisierenden reflexion zu einem wissen, in dem erkennbar ist, was das kritische moment des begriffs: der absolute geist, sein muss, der einerseits nur in den formen einer position begreifbar ist, und der andererseits in den formen realer utopien vorgestellt wird.(abs.:1.2.2(b))
Die dialektik(2.9.09), verführerisch in ihrem erkenntniskritischen potential, ist als begriff in ihrer struktur einerseits überschaubar, andererseits sind in der realität die phänomene der dialektik, fixiert in raum und zeit, ohne verbleibenden rest weder gefasst, noch können sie in ihrer gegensätzlichkeit ohne brüche dargestellt werden. In seiner Logik hat Hegel das simple schema der dialektik abstrakt mit der trias: sein - nichts - werden,(2.9.05) gefasst, dasselbe in einer anderen formel: position - negation - vermittlung(2.9.06). Im schema wird die abfolge der stufen als ein prozess dargestellt, der, so erzählt es Hegel in der Phänomenologie des Geistes, immer wieder zurückkehrt in sich selbst, bis der prozess abgeschlossen sein wird mit dem begriff: der absolute geist, der eine vorstellung des subjekts ist.(abs.:1.2.21(b))
Die bewegung der dialektik, gefasst in der perspektive des Hegel'schen subjekts, ist als prozess in raum und zeit ein plausibles konzept(2.2.23). Mit der position: ich bin, in seiner welt stehend, erfährt das individuum als ich sich selbst, sich wahrnehmend in seinem bewusstsein. Die welt ist seine grunderfahrung, aber, wenn das individuum, ein ich seiend, die position: ich bin, denkt, dann nimmt es seine welt, sich seines selbst bewusst seiend, als ein anderes wahr. Diese erfahrung, sich selbst seines selbst bewusst sein, ist, gefasst als funktion im schema, die negation seines bewusstseins von sich selbst. Einerseits die position, das bewusste wahrnehmen von sich selbst als bewusstsein, andererseits die negation, das wahrgenommene von sich selbst als selbstbewusstsein, muss das individuum als ich, einen logischen widerspruch auflösend, in einer vermittlung "aufheben"(2.9.07). Das aufgehobene, die negation einerseits, andererseits die position, ist als das vermittelte etwas anderes. In raum und zeit ist das vermittelte etwas neues, das weder eine negation sein kann, noch eine position ist, aber, und das ist der kritische punkt in der dialektik Hegel's, das vermittelte kann das individuum als ich in raum und zeit nur in der form einer position fassen, den prozess der dialektik auf den anfang zurücksetzend. Das, was als begriff die auflösung des dialektischen prozesses sein muss, vorgestellt als die vermittlung von position und negation, das ist, in der welt als phänomen erscheinend, für das individuum als ich, Hegel's subjekt, immer zweideutig, einerseits in der vorstellung als das vollendete, andererseits als ein anderes, ein neues, das nicht abgeschlossen sein kann.(abs.:1.2.21(c))
Hegel's begriff der dialektik, fixiert als prozess und bezeichnet als die dialektik des wegs, erfasst präzis das, was die dialektik als begriff zu leisten hat, als phänomen aber, begriffen als theorie und gebunden an raum und zeit, ist die dialektik Hegel's die nicht schliessbare beschreibung des wegs, den das individuum als ich, sein genosse eingeschlossen, gehen muss, wenn es seine welt, betreten in der geburt, als phänomen wahrnimmt. Alles ereignet sich auf diesem weg, ohne ausnahme den inbegriff der welt ausmachend, der den phänomenen der geschichten(2.2.24) beigelegt wird, die, fixiert in den dokumenten der historia der gegenstand der geschichten sind, die erzählt werden. In seiner Philosophie der Geschichte(2.2.25) hat Hegel den notwendigen gang der geschichte, plakativ von seinen epigonen auf eine dreischrittformel reduziert, nacherzählt, durchaus vergleichbar den verheissungen der theologen vom paradies, gewiss im glauben. Das gemalte bild ist groossartig und es hat viele in seinen bann geschlagen, aber das bild ist falsch, weil das, was als projektion in die (ferne) zukunft ausgepinselt ist, im moment der gelebten gegenwart nicht der fall sein wird, aber das bild kann genutzt werden, im horizont des verheissenen die realität im moment der gelebten gegenwart, erfahren als gewalt, durch eine andere realität auszutauschen, die auch nur gewalt sein wird(2.2.26).(abs.:1.2.21(d))
Hegel weiss, dass jeder weg sein ziel hat, auch dann, wenn der beschrittene weg im dickicht des waldes zu verschwinden scheint(2.2.27). Mit der wahrnehmung, dass das ziel des wegs im nebel der möglichen ziele verschwinden kann, ist jedes denkbare ziel des wegs in den fokus der analyse gerückt, die frage nämlich, wie die vermittlung des dialektischen prozesses real gedacht werden muss, die den widerspruch von position und negation einerseits aufhebt, und die, den prozess der dialektik abschliessend, in einer position andererseits nicht ausgedrückt werden kann.(abs.:1.2.21(e))
Der tod, das ist der sinn der rede Hegel's, ist das platteste moment in der welt, aber das ende im realen tod ist die eine seite des begriffs: der absolute geist, seine andere seite ist die erfahrung, dass die phänomene, bezeichnet mit dem terminus: der absolute geist, doppeldeutig erscheinen, tauglich für jeden denkbaren zweck(2.2.29). Einerseits ist dieser begriff sinnlos, wenn der begriff: der absolute geist, als phänomen allein für die nachlebenden möglich, mit der vorstellung des physischen todes gleichgesetzt würde, andererseits zeitigt sich der begriff als plastisch, der, weil er nur als phänomen real gehändelt werden kann, in jede gewünschte richtung gedehnt wird, dann, wenn die dialektik des wegs nicht abgebrochen wird und der begriff: der absolute geist, begriffen als das ganze, im offenen prozess der dialektik bewahrt wird, ausgestattet mit neuem inhalt, der positiv gefasst ist. Das ist immer dann der fall, wenn die projektionen in die zukunft in ihren positiven setzungen, ausgemalt als reale utopien, dem dialektischen prozess nicht entzogen werden.(abs.:1.2.22(b))
Im kontext des Hegel'schen denkens ist der begriff: der absolute geist, ein historischer begriff, der exakt den bedingungen unterstellt ist, die Hegel in seinem begriff der geschichte formuliert hat. Der weltgeist(2.2.30) ist als die person vorgestellt, die im finale der geschichte den absoluten geist in der fassung der vollendeten freiheit repräsentieren soll. Das ist eine vernünftige theorie, die aber unter den bedingungen von raum und zeit immer auf die zeit und den raum limitiert ist, in der das individuum als ich und sein genosse ihre existenz realisieren(2.2.31). Es ist notwendig, dass sie ihre zeit, erfahren als krude realität, in einem bild malen, das ihr lebensgefühl in den projektionen in die zukunft fasst(2.2.32), die ihnen (zumindest) erstrebenswert erscheint, auch dann, wenn die erfahrung, bar jeder emotion, sagt, dass es nicht der fall sein werde; denn das reich der realen freiheit, formuliert als ziel in der philosophie der geschichten, ist, so Hegel, das wesen(2.2.33) des absoluten geistes, der geendigt im ziel des wegs, seine apotheose feiert, das individuum, das das ich gewesen war, im tod verzehrend.(abs.:1.2.22(c))
Über das, was davor (vielleicht) mal gewesen war, und über das, was danach (vielleicht) sein wird, kann mit der dialektik des wegs nichts prädiziert werden ... .(abs.:1.2.23(b))
schluss
In der metapher: die dialektik des wegs, ist eine existenzielle erfahrung präsent, die abschliessend keine auflösung haben wird, weil, käme die dialektik faktisch zum stillstand, die stillgestellte dialektik das denken des individuums, das ein ich gewesen war, zerstört hat(2.2.40). Das, was als ein problem der erfahrung einerseits keiner abschliessenden entscheidung zugeführt werden kann, das ist andererseits als resultat der erfahrung darstellbar in einer konstellation der weltdinge, die das individuum als ich im blick hat, wenn es, auf dem weg sich wissend, sowohl auf den weg zurückschaut bis zu dem moment seiner geburt, als individuum werdend, das ein ich sein will, als auch auf den weg vorausschauend blickt, das gewisse ziel des wegs erkennend, der im realen tod das ende sein wird. Das sind zwei perspektiven auf den weg, der derselbe ist, und den das individuum als ich in zwei relationen präzis fasst, einmal als weg, beginnend in der geburt, dann als weg, der im tod geendet sein wird. Der weg, als relation gefasst zwischen geburt und tod, ist das objekt der reflexion, das das individuum als ich in zwei relationen denkt, die nicht identisch fallen können, einmal die relation: individuum_als_ich<==|==>geburt, dann die relation: individuum_als_ich<==|==>tod. Im schema des trialektischen modus sind die drei momente: "das individuum als ich, die geburt(=der weg als anfang) und der tod(=der weg als das ende)" so miteinander relationiert, dass in der bestimmten relation jeweils das dritte moment im schema ausgeschlossen ist, für sich das bestimmende moment jeder relation seiend. Solange das individuum als ich die relation: geburt(=weg/anfang)<==|==>tod(=weg/ende), denken kann, ist der tod nicht real, nicht anders der absolute geist, der in den möglichen vorstellungen vollendet gedacht ist(2.9.11). Wenn der physische tod eines individuums, das ein ich gewesen war, ein faktum ist, dann sind diese relationen nicht mehr existent, weil das subjekt nicht benennbar ist, das diese relationen denken kann, und das, was die nachlebenden für sich denken, das ist etwas anderes.(abs.:1.3.2(b))
In der logik der dialektik des wegs ist der begriff: absoluter geist, ein notwendiger begriff, der in seiner realen vollendung nicht gedacht werden kann. Es ist aber ein irrtum, wenn mit der gewissheit einer geschichtlichen(=eschatologischen) verheissung die (trügerische) hoffnung gepredigt wird, im stillstand der dialektik werde die erfüllung des lebens in der apotheose des absoluten geistes wirklichkeit.(abs.:1.3.2(c))
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