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1.1.1-1.3.12
liste der argumentnummer/gehe zu:
2.001
2.002 2.003
2.004 2.005
2.006 2.007
2.008 2.009
2.010
2.011
2.012 2.013
2.014 2.015
2.016 2.017
2.018 2.019
2.020
2.021
Den holzwurm plagt kein ästhetisches urteil.
Die logik des ästhetischen urteils im schnittpunkt der
gesellschaft und ihrer (kunst)objekte, vermittelt im individuum
als ich.
1.1. einleitung
1.1.1 der anlass: eine vom holzwurm
zerstörte marienfigur.
Das bild(2.001) zeigt eine
marienfigur aus dem 13.jahrhundert, der kopf zerfressen von
holzwürmern, die offenkundig keinen respekt hatten vor der aura
des kunstwerks. Dieses photo war für mich der anlass gewesen,
über das wesen eines kunstwerks zu reflektieren, das, wie in der
tradition gesagt wird, unzerstörbar sei. Zwei sachverhalte
stehen konfrontativ einander gegenüber, einerseits das physische
objekt, das für den holzwurm die basis seiner existenz ist,
andererseits die bestimmte vorstellung des betrachters, der,
sich selbst im objekt, wie in einem spiegel, als subjekt
erkennend, dem objekt einen bestimmten wert zuordnet. Das sind
zwei sachverhalte, die im diskurs über die objekte, gehändelt
als kunstwerke, strikt getrennt gehalten werden müssen(2.002).
1.1.2 das historische problem der identität
eines kunstwerks.
Der kontext ist die
identität des objekts mit sich selbst, das dem individuum als
ich(2.003)
in vielfältigen formen präsent ist(2.004). Es muss gefragt
werden, ob das kunstwerk als objekt ewig dasselbe ist, oder, ob
es, abhängig vom moment der gelebten gegenwart, in seinem
erscheinen immer etwas anderes ist, sowohl in seiner physischen
form als auch fixiert in einem ästhetischen urteil. Prima vista
ist die antwort eindeutig und im blick auf die dokumente der
historia ist das objekt der beweisende beleg(2.005), secunda vista
aber ist die sache verwickelter, weil sachverhalte in den
diskurs einbezogen werden müssen, die nur mittelbar etwas mit
dem streitig gefallenen problem zu tun haben. Das individuum als
ich hat eine geschichte, die, dem ondit konträr, das kunstwerk:
n, als objekt identisch mit sich, in einen strom ändernder
wertigkeiten einbindet, untereinander verknüpft in vielfältigen
wechselwirkungen. Das ziel des beitrags ist, diese struktur in
einem prozess der analyse kenntlich zu machen, um so den weg zu
öffnen für die reflexion über die objekte, die als kunstwerke
angesehen werden.
1.1.3 der plan des essays.
Im ersten teil, knapp
gehalten, wird das werkzeug der analyse in seiner logik
dargestellt. Der trialektische modus, entwickelt in der kritik
der Hegel'schen dialektik, ist eine methode, mit der der prozess
des erkennens dargestellt werden kann, ohne dass im konkreten
fall eine entscheidung getroffen ist. (abs.:
1.1.3a)
Im zweiten teil,
differenziert strukturiert, wird der reale prozess des erkennens
beschrieben, den das individuum als ich vollzieht, wenn es in
seiner welt ein objekt in seinen vielfältigen beziehungen als
ein kunstwerk erkennt und wertschätzt. (abs.:
1.1.3b)
1.2. hauptteil
1.2.1 teil I
die methode: der trialektische modus.
Das modell des
trialektischen modus ist abgeleitet aus dem semiotischen
dreieck, das Umberto Eco in seiner theorie der zeichen
entwickelt hatte(2.006). Ich habe es in
meiner kritik der Hegel'schen dialektik als argument geltend
gemacht, um die logik der herr/knecht-dialektik begreifbar zu
machen(2.007).
Der trialektische modus umfasst drei momente, kein moment mehr
und kein moment weniger, momente, die gleichrangig sind,
miteinander verknüpft in drei relationen, je zwei momente
relationiert, das je dritte moment ausschliessend. Die drei
momente: "a, b und c", teile im ganzen, sind, verknüpft in drei
relationen, das ganze, das als ein geschlossenes system weder
ein weiteres moment zulassen kann, noch eines ausschliesst(2.008).
Die graphik: 01, zeigt das abstrakte schema.
. (abs.: 1.2.1a)
Prima vista ist das schema
in seiner abstraktion einerseits eindeutig, andererseits sagt es
wenig aus über die lebenswelt, in der das individuum als ich die
dinge der welt in jedem moment seiner gelebten gegenwart(2.009)
wahrnimmt und reflektiert. Das bild ist verändert, wenn in der
position des moments: a, das individuum als ich eingesetzt wird
und in den positionen der momente: b und c, jedes denkbare ding
der welt, so das kunstwerk: n, das arrangiert ist im ensemble
einer ausstellung oder als beschädigte marienfigur von der hand
des restaurators wieder hergestellt werden soll. Es ist das
individuum als ich, das im moment seiner gelebten gegenwart die
relationen gesetzt hat, entweder zum kunstwerk: n, oder zu dem
ort seines erscheinens in der welt, partes pro toto in der
werkstatt des restaurators oder in einer ausstellung. Mit den
relationen: individuum_als_ich<==|==>kunstwerk:_n und
individuum_als_ich<==|==>ort/ausstellung, ist die
3.relation: kunstwerk:_n<==|==>ort/ausstellung, implizit
gesetzt, die den ort der präsentation des kunstwerks: n, mit dem
kunstwerk selbst verknüpft(2.010).
graphik: 02
. (abs.: 1.2.1b)
Mittels der
einsetzungsregel kann in einem weiteren gedanken das tableau der
möglichen weltdinge ausgeweitet werden. Mit seinem ästhetischen
urteil hat das individuum als ich das objekt als ein kunstwerk
bestimmt, und der ort der präsentation des kunstwerks ist
eingebettet in bestimmte gesellschaftliche bedingungen, die das
individuum als ich mit dem kunstwerk: n, relationieren kann.
Damit sind die momente benannt, mit denen das individuum als ich
operieren muss, wenn es ein bestimmtes ding der welt als objekt
seiner reflexionen händelt, seien diese direkt mit dem objekt,
das kunstwerk: n, verknüpft, oder mit dem ästhetischen urteil
oder mit dem ort des objektes.
(abs.: 1.2.1c)
Zwei situationen sind
getrennt zu analysieren:
1. die grundstruktur des arguments mit den
momenten: "kunstwerk:_n/objekt, ästhetisches urteil und
gesellschaft",
graphik:
03
. (abs.: 1.2.1d)
2. die einbeziehung des
individuums als ich, das seine relation zu den benannten
momenten setzt:
bild(graphik): 04
. (abs.: 1.2.1e)
Im bild sind um den fokus:
individuum als ich, drei schemata im trialektischen modus
arrangiert, die nicht identisch fallen können. Das bild zeigt
die komplexe struktur des diskurses, der über ein bestimmtes
weltding geführt wird, hier über das kunstwerk: n, und/oder das
ästhetische urteil und/oder die gesellschaft mit dem individuum
als ich im zentrum(2.011). (abs.: 1.2.1f)
1.2.2 teil II
die analyse der möglichen relationen.
1.2.21 die funktion des individuums als ich.
Allein das individuum als
ich ist fähig, im diskurs über das objekt seines interesses, das
kunstwerk: n, situiert an einem ort, ein ästhetisches urteil zu
formulieren(2.012). Mit seinem
ästhetischen urteil hat das individuum als ich ein ding seiner
welt als das kunstwerk: n, identifiziert, agierend in einer
struktur, die es, mit den relationen hantierend, in sein kalkül
einbeziehen muss, wenn es, das subjekt, das ding der welt, das
objekt seiend, als das kunstwerk: n, erkennen will, alle anderen
weltdinge ausschliessend. Im diskurs über das kunstwerk: n, muss
das individuum als ich mit drei perspektiven(2.013) kalkulieren, in
seiner kritischen erkenntnis des objekts aber, fixiert im
trialektischen modus, kann es nur mit zwei perspektiven
argumentieren, zwei momente im schema des trialektischen modus,
es selbst das dritte moment seiend. Auf der argumentebene der
analyse kann das individuum als ich von sich selbst absehen,
eine möglichkeit, die dem individuum als ich im prozess der
synthetisierenden reflexion nicht verfügbar ist, wenn es im
moment seiner gelebten gegenwart die elemente der analyse in
einem neuen arrangement miteinander verknüpft(2.014). Im schema des
trialektischen modus, die benannten dinge der welt: "das
kunstwerk:_n, das ästhetische urteil und die
gesellschaft", analysierend, ist das individuum als ich
nicht präsent(vgl.graphik: 03), im
gebrauch des trialektischen modus aber ist das individuum als
ich präsent, entweder gesetzt in der position: gesellschaft,
oder gesetzt in der position: kunstwerk: n, oder gesetzt in der
position: ästhetisches urteil. Mit dem gesetzten moment: das
individuum als ich, sind in den drei möglichen schemata die
relationen: "kunstwerk:_n<==|==>ästhetische_urteil,
gesellschaft<==|==>ästhetische_urteil und
kunstwerk:_n<==|==>gesellschaft", das problem des
erkennens, weil das individuum, das ich seiend, als das je
ausgeschlossene dritte moment die wahrheit der benannten
relationen verbürgt. Das, was im diskurs über die momente:
"kunstwerk:_n, ästhetisches urteil oder gesellschaft", gesagt
werden kann, das ist, der bestimmungsgrund für die benannten
relationen seiend, im individuum als ich verortet, das seine
relationen zu den momenten gesetzt hat, aber das, was es über
die momente sagt, jedes moment für sich, das hat seinen
bestimmungsgrund im je anderen moment(2.015). Diese struktur
des erkennens der weltdinge im moment der gelebten gegenwart ist
nur dann real, wenn das individuum als ich jedes weltding, pars
pro toto das kunstwerk: n, sein sollend, einerseits in seinen
vielfältigen bezügen analysiert und andererseits das in
analytischer absicht getrennte synthetisierend reflektiert. In
den möglichen perspektiven sind es je zwei momente, die das
individuum als ich im horizont des je ausgeschlossenen dritten
moments fassen kann. Folglich sind im prozess der
synthetisierenden reflexion zwei schemata im trialektischen
modus miteinander überblendet, die strikt getrennt gehalten
werden müssen, einerseits die situation, kenntlich gemacht mit
der graphik: 03, andererseits die situation, die,
zusammengefasst in einem bild, drei schemata im trialektischen
modus zusammenbindet(graphik: 04).
1.2.22 die analyse der
drei möglichen perspektiven.
1.2.22.1 das moment: die gesellschaft, und
die relation: kunstwerk:_n<==|==>ästhetische_urteil.
In der perspektive der
gesellschaft, dem ort(2.016), in dem jedes
ding der welt als kunstwerk situiert ist, ist die relation:
kunstwerk:_n<==|==>ästhetische_urteil, das problem. Ein
ding der welt wird entweder als kunstwerk geschätzt oder
verworfen, eine folgerung, die nur dann möglich ist, wenn
einerseits ein einschlägiges objekt vorliegt und andererseits
ein urteil, mit dem unterschieden wird, ob dem objekt der
status: kunstwerk oder nicht, zugeordnet sein soll. Das
individuum als ich argumentiert aus der mitte der gesellschaft,
der es sich zugehörig weiss und/oder zugeordnet wird. Dieser
einbindung in die gesellschaft kann sich das individuum als ich
nicht entziehen, aber, auf der argumentebene der analyse hat es
die möglichkeit, sich selbst aus dem prozess der analyse
herauszunehmen, die möglichkeit, die dem individuum als ich auf
der argumentebene der reflexion/synthese nicht verfügbar ist. Im
horizont seiner gesellschaftlichen einbindungen spricht
und urteilt das individuum als ich über die dinge seiner welt,
einerseits, wenn es das bestimmte kunstwerk: n, das, mit sich
identisch, in der relation:
individuum_als_ich<==|==>kunstwerk:_n, gesetzt ist,
andererseits, wenn es sein bestimmtes ästhetisches urteil
formuliert, das, mit sich identisch, gefasst ist in der
relation: individuum_als_ich<==|==>ästhetische_urteil,
eingebunden in den horizont seiner gesellschaft, in der es ein
teil ist. Das individuum als ich hat, wenn es über seine dinge
der welt ästhetisch urteilt, die bedingungen seiner
gesellschaftlichen situation als horizont präsent, auch dann,
wenn diese bedingungen im urteil keinen ansatzpunkt bieten,
nicht anders, wenn das individuum als ich seinen platz in der
gesellschaft analysiert und reflektiert, was ihm ohne die
präsenz bestimmter ästhetischer urteile nicht möglich ist. Das
problem ist die wahrheit der relation:
kunstwerk:_n<==|==>ästhetische_urteil, die verortet ist im
ausgeschlossenen dritten moment: gesellschaft, real im
individuum als ich. Das, was das kunstwerk: n, in seiner
physischen präsenz ist, das ist in einem ästhetischen urteil des
individuums als ich fundiert, das sich geborgen weiss in seiner
gesellschaft.
1.2.22.2 das moment: das kunstwerk:_n, und die
relation: gesellschaft<==|==>ästhetische_urteil.
Obgleich das bestimmte
ding der welt, mit sich identisch, immer als dasselbe weltding
erscheint(2.017),
unterliegt es in seinem erscheinen dem wandel in der zeit. In
den objekten ist dieser physische prozess des sich veränderns
demonstrierbar, ein wandel, der seinen grund hat in den
prozessen der materie, aber, es ist das individuum als ich, das
diese veränderungen wahrnimmt, einerseits in seinen ästhetischen
urteilen über die weltdinge, andererseits in den prozessen in
der gesellschaft, die, die struktur der gesellschaft verändernd,
real vom individuum als ich gefasst werden in der relation:
gesellschaft<==|==>ästhetische_urteil. Fundiert im
physischen verfallsprozess der weltdinge und gespiegelt in den
sich ändernden strukturen der gesellschaft, beurteilt das
individuum als ich mit seinem ästhetischen urteil die dinge der
welt als objekte seines handelns stets neu. In der
verschiedenheit seiner einschätzungen erscheinen dem individuum
als ich die dinge der welt als veränderbar, die, gespiegelt in
den faktischen strukturen seiner gesellschaft, den veränderten
anforderungen seines ästhetischen urteils angepasst sind.
Unbestritten bleibt die überzeugung, dass jedes objekt,
identifiziert als kunstwerk, eingebunden ist in die zeit seines
entstehens, seiner realen gestalt im moment der gelebten
gegenwart und seiner projektierten wirkungen, analysiert im
horizont der umgreifenden gesellschaft und reflektiert vom
individuum als ich, das als das ausgeschlossene dritte moment
die wahrheit der relation:
gesellschaft<==|==>ästhetische_urteil, ist(2.018).
1.2.22.3 das moment: das ästhetische urteil,
und die relation: kunstwerk:_n<==|==>gesellschaft.
Der "geschmack" des
publikums ist einem beständigen wandel unterworfen. Einerseits
ist das eine erfahrung, die belegt ist mit den dokumenten der
historia, andererseits ist der wandel der wertschätzung eines
objekts als kunstwerk eingebettet in den prozess der
gesellschaft, deren struktur dem verändernden wandel nicht
entzogen ist. Das kunstwerk, das einst mit einem begründeten
urteil als ästhetisch wertvoll erkannt worden war, das ist heute
entweder vergessen oder es wird vermarktet, klassifiziert als
kitsch, und das kunstwerk, das in der geschichte als
unästhetisch verurteilt worden war, das erlebt, generationen
später, eine nicht prognostizierte popularität, die,
klassifiziert als hohe kunst, ebenso vermarktet wird. Mit den
bestimmten objekten, ästhetisch umstritten, verändern sich
asynchron auch die strukturen der gesellschaften, gebunden in
einem prozess wechselseitiger veränderungen. Der seismograph der
veränderungen ist das ästhetische urteil, weil das ästhetische
urteil die leistung ist, die das individuum als ich nur ad
personam erbringen kann, die es aber auch liefern muss(2.019),
eingebunden in den prozess der gesellschaft, der für das
individuum als ich der begrenzende horizont ist. Manifest ist
die leistung des individuums als ich in der relation:
kunstwerk:_n<==|==>gesellschaft, deren wahrheit gegründet
ist im individuum als ich, in der relation das ausgeschlossene
dritte moment seiend.
1.2.23 das moment: das individuum als ich, als
die virtuelle blackbox der drei momente: "kunstwerk:_n,
ästhetisches urteil und gesellschaft".
Die möglichen
perspektiven, real in den drei momenten, sind nur dem individuum
als ich verfügbar, das als person auf dem forum publicum die
momente: "kunstwerk:_n, ästhetisches urteil und gesellschaft",
als momente seiner vermittlung in der welt instrumentalisiert.
Ich formuliere das postulat(2.020), dass es das
individuum als ich sein muss, das, sich selbst als autonom
definierend, mit seinem urteil die dinge der welt unterscheidet
und einordnet, sei es allgemein oder in der perspektive der
ästhetik(=das ästhetische urteil). Es können viele argumente als
aspekte der welt geltend gemacht werden, warum es das individuum
als ich sein muss, das den prozess der analyse und reflektion
über die drei momente: "kunstwerk:_n, ästhetische urteil und
gesellschaft", in gang hält, aber, allen bemühungen zum trotz,
ein problem wird offen bleiben, weil abschliessend nicht
entschieden werden kann, warum das individuum als ich das
bestimmte objekt, die marienfigur aus dem 13.jahrhundert, als
kunstwerk schätzt und dieses kunstwerk als dokument der historia
in dauer halten will, das objekt vor dem zerfall schützend, das
für den holzwurm der grund ist, der in dem stück: holz, die
basis seiner existenz gefunden hat. Mit dem argument, dass das
individuum als ich autonom sein müsse, ist allein festgestellt,
dass das argument der autonomie des ich als postulat gesetzt
sein muss, wenn das theater um die wertschätzung der objekte,
entweder als kunstwerk oder nicht, in gang gehalten werden soll,
aber, rational nachweisbar ist die behauptung, dass das
individuum, das das ich sein will, aus seinem individuellen
impuls die elemente schöpft, die es befähigen, sich autonom zu
entscheiden, welches objekt ein kunstwerk sein soll oder nicht -
so oder so, tertium non datur.
1.3. schluss.
1.3.11 eine notiz über den nutzen des
werkzeugs: der trialektische modus.
Der trialektische modus
mutet an, als sei es ein glasperlenspiel, nutzlos wie jedes
spielzeug - scheinbar. Diesem gefühl steht aber das wissen
entgegen, dass die analyse eines werkzeugs davon abhängig ist,
zu welchem zweck das werkzeug erfunden wurde und faktisch
verwendet wird. Aus dem werkzeug selbst ist sein zweck nicht
ableitbar, weil das subjekt der grund ist, den das subjekt mit
dem werkzeug verknüpft. Den zweck eines werkzeugs setzt das
individuum als ich, wenn es mit dem genossen über die dinge der
welt kommuniziert. Der ort der kommunikation ist der diskurs, in
dem beide, sowohl als autor und sprecher als auch als hörer und
leser sich zusammengefunden haben, um eine bestimmte situation
einerseits zu analysieren und andererseits über diese situation
zu reflektieren. Dieser diskurs ereignet sich in einer struktur,
die in raum und zeit vielfältig ausgestaltet ist. Diese struktur
ist händelbar, wenn der anwender der methode die struktur nach
seinen vorstellungen gestaltet, ein bild schaffend, das in
seinen facetten bunt ist, das vereinbare zusammenbindend, das
gegensätzliche zusammenzwingend. Im fokus der möglichen
perspektiven, real in den momenten: "kunstwerk:_n, ästhetisches
urteil und gesellschaft" steht immer das individuum als ich,
gebunden in seiner sozialen beziehung mit dem genossen.
1.3.12 das individuum als ich und sein
notwendiges geheimnis.
Das werkzeug kann nur das
leisten, was sein subjekt will. Über das individuum als ich kann
vieles gesagt werden, in einem moment aber ist schweigen geboten(2.021)
und in diesem schweigen ist das geheimnis des individuums als
ich geborgen, sein geheimnis, gedacht im forum internum, über
das das individuum als ich auf dem forum publicum post festum
mit dem genossen kommunizieren kann. Es ist, autonom vollzogen,
seine entscheidung, ein bestimmtes ding der welt als kunstwerk
zu schätzen oder nicht. In der tradition ist es eine konvention,
dem ding der welt etwas zuzuordnen, das mit dem terminus: wesen,
bezeichnet wird, aber keinem ding der welt ist das bezeichnete
wesen eigentümlich, das, analytisch geurteilt, eine zuschreibung
des individuums als ich ist, autonom entschieden. Für sich ist
kein ding der welt als objekt des individuums als ich ein
kunstwerk, aber es ist, wenn das individuum als ich sein
ästhetisches urteil gefasst hat, das kunstwerk, das es und/oder
sein genosse wertschätzen. Damit ist der holzwurm
freigesprochen, der, um seine physische existenz zu sichern, die
marienfigur zu seiner mahlzeit gemacht hatte.
finis
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fortsetzung: subtext/ 2.001
<==// anfang
eingestellt: 21.12.01.
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