fussnote zur sozialen ungleichheit
die welt ist aus dem lot, wenn für
die individuen als ich die materiellen möglichkeiten ihrer sozialen
ordnung real ungleich verteilt sind. Armut und reichtum sind ein zuverlässiges
indiz dafür, dass die gesellschaft aus den fugen fällt, weil
das spiel des ausgleichs gestört ist und auf der einen seite alles,
auf der anderen seite nichts ist. Der notwendige austausch der güter
kann unter dieser bedingung nicht funktionieren, weil derjenige, der alles
hat, mit keinem etwas tauschen kann, und diejenigen, die nichts haben,
keine potenten partner am markt sind, auf dem sie faktisch nicht existieren(1).
Wenn das individuum als ich nur noch es selbst ist, dann ist es in sich
verschwunden, weil es den anderen verloren hat, der es vom strudel des
verschwindens zurückhalten kann.
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(1) die these, dass die gesellschaft
nach den regeln des marktes funktioniere, ist der grundirrtum des neoliberalen
denkens. Wie die gesellschaft ist der markt in seinen vielfältigen
formen niemals ein zweck, sondern immer das mittel, mit dem das individuum
als ich sein zusammenleben mit den anderen organisiert.
quelle: das werk, arg.: 2.33.212f
(unpubliziert)
stand: 06.07.26.
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