TEXTSAMMLUNG
das argument des monats
(28)05-06/2013  mai-juni/2013 (blieb bis 13.12.31. stehen)
 

Der philosophische gedanke - einerseits als begriff, als phänomen der verwalteten philosophie andererseits.
Text.Subtext(2.01)

Text:

1.01

das wort: philosophie, eingehüllt in der aura eines zaubers, verfehlt dann seine wirkung nicht, wenn der philosophische gedanke in den blick genommen wird, der gedanke nämlich, der das fenster auf die welt ist(2.02), der gemeinsamen welt, in der das individuum als ich und sein genosse ihre existenz leben. Der terminus: philosophie, bezeichnet ein ding der welt, das dem individuum als ich und seinem genossen in einer gedoppelten form präsent ist, einmal in den phänomenen des philosophischen denkens, die vom individuum als ich und seinem genossen auf dem forum publicum gehändelt werden, dann im begriff: philosophie, der ein philosophischer gedanke ist, den das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, in ihrem forum internum denken(2.03). Es muss erstaunen, dass das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, in ihren akten der kommunikation mit drei momenten konfrontiert sind, die, fokussiert in einem bestimmten ding der welt: n, das individuum als ich und seinen genossen befähigen, dieses ding der welt: n, als einen philosophischen gedanken auszuweisen, der, von allen anderen weltdingen unterscheidbar, die funktion hat, das fenster auf die welt zu sein, das fenster, das für jeden, der durch das fenster blickt, ein anderes ist(2.04). Im diskurs, wenn die philosophischen begriffe der tradition der gegenstand sind, hantieren das individuum als ich und sein genosse einerseits mit phänomenen, die zum corpus der philosophischen tradition gehören, andererseits mit begriffen, die das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, in ihrem forum internum denken. Es sind phänomene und begriffe, mit denen, verknüpft im terminus: der philosophische gedanke, eine identität von begriff und phänomen suggeriert ist, die in ihrer gegensätzlichkeit nur eine gleichheit sein kann. Der terminus: der philosophische gedanke, markiert zwei zugriffsweisen auf die dinge der welt, perspektiven, die die funktion des rahmens eines geöffneten fensters haben, durch das das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, auf ihre welt blicken, in der sie das sind, was sie sein wollen, individuen, die sich als ich gebildet haben. Das, was ein philosophischer gedanke ist, das ist der philosophische gedanke im dreiklang von terminus, begriff und phänomen(2.05), real in raum und zeit.
1.02
Der terminus: der philosophische gedanke, ist eindeutig, wenn auf den konsens verwiesen wird, dass ein bestimmtes zeichen, zumeist kulturell präformiert, die funktion des bezeichnens hat. Als mittel der kommunikation, gesetzt in der wechselseitigen relation zwischen dem individuum als ich und seinem genossen, ist der terminus: der philosophische gedanke, auf die funktion des bezeichnens beschränkt. Dieses bestimmte ding der welt: n, ist ein philosophischer gedanken und das ding der welt: n, kann etwas anderes nicht sein. In der funktion, etwas als dieses zu bezeichnen, ist ausgeschlossen, entweder dass der terminus etwas über das bezeichnete prädiziert, oder dass ein merkmal des bezeichneten weltdinges ein element des terminus ist. Das, was der terminus: der philosophische gedanke, in seinem erscheinen in raum und zeit ist, das ist der terminus in der relation, die das individuum als ich und/oder sein genosse gesetzt haben(2.06).
1.03
Die dinge der welt, die als phänomene mit dem terminus: der philosophische gedanke, bezeichnet werden, sind in ihrer bestimmung vielfältig und die klassifikation dieser weltdinge folgt den interessen, die das individuum als ich und sein genosse auf dem forum publicum gegensätzlich bis zum wechselseitigen ausschluss verfolgen. Prima vista sind die behaupteten differenzen zwischen den gegensätzlichen klassifikationen intrinsische merkmale der bezeichneten weltdinge, secunda vista sind diese differenzen im individuum als ich verortet, das mit dem terminus: der philosophische gedanke, eine bestimmte klassifikation der phänomene bewirkt, mit oder gegen den genossen. Diese klassifikation, richtig und/oder falsch, kann der gegenstand eines konsenses sein, aber die merkmale, die im konsens zusammengebunden sind, sind keine intrinsischen merkmale der klassifizierten pähnomene, sondern es sind zuordnungen, die der genosse und das individuum als ich auf dem forum publicum händeln. Das, was als ding der welt: n, mit sich identisch ist, bezeichnet mit dem terminus: der philosophische gedanke, das kann different in den perspektiven erscheinen, die dem individuum als ich oder seinem genossen verfügbar sind(2.07), ein ding der welt, das im differenten erscheinen auch verschieden gehändelt wird(2.08).
1.04
Das ding der welt: n, mit dem terminus: der philosophische gedanke, als phänomen identifiziert, wird vom individuum als ich mit einem begriff von allen anderen weltdingen unterschieden, der als begriff, bezeichnet mit dem terminus: der philosophische gedanke, die dinge der welt voneinander scheidet, die einen in der klasse: philosophischer gedanke,(2.09) einordnend, die anderen ausschliessend(2.10). Diesen begriff, bezeichnet mit dem terminus: der philosophische gedanke, denkt das individuum als ich in seinem forum internum. Im moment seiner gelebten gegenwart fasst das individuum als ich diesen begriff, seine elemente zu einem ganzen zusammengefügend, das als definition die merkmale festlegt, die ein ding der welt: n, ausweisen muss, wenn es mit dem terminus: der philosophische gedanke, bezeichnet werden soll. Autonom entscheidet das individuum als ich im moment seiner gelebten gegenwart, was die konstitutiven elemente des begriffs: der philosophische gedanke, sein sollen(2.11), folglich muss es exakt soviele begriffe geben, bezeichnet mit dem terminus: der philosophische gedanke, wie es individuen gibt, die als ich fähig sind, den philosphischen gedanken als begriff zu denken.
1.05
Der philosophische gedanke, gedacht als begriff im moment der gelebten gegenwart, ist ein factum der vergangenheit, mit dem das individuum als ich, autonom handelnd, sich absolut gebunden hat, ohne den genossen binden zu können. Dieser gedanke, vom individuum als ich auf dem forum publicum als factum der vergangenheit entäussert, wird als phänomen vom genossen auf dem forum publicum aufgegriffen, der gedanke, den der genosse, autonom handeld, in seinem forum internum als begriff denkt, entweder sich an diesen bindend oder diesen verwerfend. Als ein factum der vergangenheit, real gegenwärtig in den dokumenten der historia(2.12), kann der philosophische gedanke in analytischer absicht(2.13) reduziert werden auf den terminus, oder/und das phänomen, oder/und den begriff. Wenn aber das individuum als ich und sein genosse in ihrer kommunikation, über die weltdinge reflektierend, den philosophischen gedanken instrumentalisieren, dann müssen sie die momente: "begriff, phänomen und terminus" synthetisierend miteinander verknüpfen, eine leistung, die sie nur für sich selbst bindend erbringen können, den jeweils anderen aber einbeziehend.
1.06
Der philosophische gedanke, jeder gedanke für sich, ist als phänomen in den diskursen der philosophen ein objekt der reflexion, aber das objekt, der philosophische gedanke, versteinert in den dokumenten der historia, ist das, was das phänomen: der philosophische gedanke, als objekt ist, das momentum verdeckend, dass das individuum als ich oder sein genosse es sind, die, jeder für sich, den philosophischen gedanken in einer relation gefasst haben. In seiner doppelfunktion, einmal als mittel das fenster auf die welt zu sein(2.14), dann als das objekt, das im blick durch das fenster als gegenstand erblickt wird, hat das individuum als ich den philosophischen gedanken in einer zweiten relation präsent, die mit der ersten relation nicht identisch fallen kann, zwei relationen, die ausschliessend im individuum als ich vermittelt sind(2.15). Das, was der philosophische gedanke in seiner bestimmung ist, das ist als das konstitutive merkmal der definition nicht im zu bestimmenden ding der welt: n, verortet, sondern in einem anderen weltding: m, das das individuum als ich mit seiner zweiten relation gesetzt hat. Das verknüpfende moment, konstitutiv in beiden relationen, ist das individuum als ich, das als das eine moment die beiden anderen momente in zwei relationen setzt, die nicht identisch sein können. Mit der setzung dieser beiden relationen ist im schema des trialektischen modus eine dritte relation(2.16) gesetzt, für die das individuum als ich das ausgeschlossene dritte moment ist. Die bestimmung, was der philosophische gedanke, das ding der welt: n, in seinem erscheinen ist, das kann dieser philosophische gedanke nur im horizont eines anderen philosophischen gedankens sein, real im ding der welt: m. Mit seiner setzung der relationen hat das inividuum als ich festlegt, was das zu bestimmende moment, der philosophische gedanke: a, sein soll und was das bestimmende moment, der philosophische gedanke: b, ist(2.17). Das sind setzungen, die das individuum als ich im moment seiner gelebten gegenwart autonom realisiert, in der setzung der bestimmten momente sich selbst absolut bindend.
1.07
Der fokus dieser setzungen, fixiert in der form einer reflexion über die dinge der welt, ist die autonomie des ich.
1.08
Das individuum, das ein ich sein will, das muss sich als autonom denken; denn das, was es ist, das kann es nur aus sich selbst sein. Das individuum lebt aus seinem individuellen impuls(2.18), eine vorstellung, die weder mit einer abstrakten idee der tradition kompatibel sein kann, noch mit der vorstellung eines gottes. Die idee der autonomie ist ein postulat(2.19), das das individuum als ich denken muss, wenn es seine welt rational organisieren will. Die autonomie des ich, als begriff vom individuum, ein ich seiend, gedacht, ist eine konstruktion, die prima vista ein widerpruch sein muss, secunda vista aber nur ein gegensatz sein kann. Die axiome der logik(2.20) unterliegen nicht der zeiterfahrung(2.21) des individuums als ich, aber das, was das individuum als ich, seine autonomie gebrauchend, entschieden hat, das unterliegt seiner zeiterfahrung. In der formel: autonom sich selbst absolut bindend,(2.22) ist der philosophische gedanke fixiert, dass es nur das individuum als ich sein kann, das in seinem denken die bedingungen seiner existenz miteinander verknüpft. Die autonome entscheidung des individuums als ich hat die form eines logischen urteils: SaP, das richtig ist oder falsch, ja oder nein - tertium non datur. Mit der position: SaP,(2.23) ist entschieden, dass dem logischen subjekt: a, das prädikat: b, zugeordnet ist. Mit der negation: SeP, ist ausgeschlossen, dass dem logischen subjekt: a, das prädikat: b, zugeordnet sein kann, und das, was dem logischen subjekt sonst noch als logisches prädikat zugeordnet werden könnte, das ist aus der negation nicht ableitbar, es sei, das individuum als ich legt in einer anderen position fest, was das negierte sein soll, aber das ist etwas anderes. Mit der position hat das individuum als ich sich im moment der gelebten gegenwart entschieden, für das eine oder das andere - tertium non datur. Mit dieser entscheidung, als position ein factum der vergangenheit, hat das individuum als ich sich absolut(2.24) an die position gebunden, eine bindung, die im modus der zeiterfahrung solange bindend ist, bis das individuum als ich im moment der gelebten gegenwart wieder autonom entscheidet, eine entscheidung, die als eine andere position ein factum der vergangenheit ist. Folglich ist das individuum als ich in raum und zeit mit zwei facta der vergangenheit konfrontiert, die, jedes für sich, petrifiziert in einem dokument der historia, einen philosophischen gedanken repräsentieren, zwei phänomene, die nicht identisch fallen können(2.25).
1.09
Das individuum, in seiner bestimmung als ich autonom handelnd, händelt auf dem forum publicum mit dem genossen die gegensätzlichen dinge der welt. Der horizont dieser händel sind ihre bürgerlichen freiheiten, an die das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, sich autonom selbst gebunden haben, ohne in dieser bindung den jeweils anderen binden zu können(2.26). Das, was das individuum als ich in seinem forum internum als resultat gebrauchter autonomie gedacht hat, das kann und wird in den phänomenen der bürgerlichen freiheiten(2.27) widerstreitend mit/gegen den genossen auf dem forum publicum verhandelt. Das sind verwicklungen, denen das individuum, ein ich seiend, sich nicht entziehen kann, wenn es als philosoph(2.28) mit dem genossen in der gemeinsam geteilten welt agiert. Jede vorstellung, vom individuum als ich in seinem forum internum reflektiert, unterliegt, als das ding der welt: n, auf dem forum publicum gehändelt, den bürgerlichen freiheiten, die, eingeräumt vom genossen, die autonomie des jeweils anderen nicht streitig machen können(2.29). In dieser differenz, real in der unterscheidung: "das forum internum einerseits, andererseits das forum publicum", ist der grund für die streitereien verortet, die erbittert geführt werden um das, was in den philosophischen diskursen als wahrheit gelten soll. In der verwalteten philosophie(2.30) ist diese differenz gegenwärtig in den strukturen der institutionen, in denen das individuum als ich und sein genosse ihre kontroversen um die wahrheit ausfechten. Der diskurs auf dem forum publicum, die dinge der philosophie zum gegenstand habend, ist in prozesse eingebunden, die als strukturen der verwaltung von wahrheit beschrieben werden können(2.31). In diese strukturen ist das individuum als ich, sich als philosoph identifizierend, eingebunden, strukturen eines procedere, das nur dann als rational erfahren werden kann, wenn die prozesse, in denen die philosophische tradition verwaltet wird, so transparent gestaltet werden, dass auch die interessen, den prozess der philosophischen reflexion umstellend, erkennbar sind. Der philosoph, als mitglied seiner gesellschaft, ist ein individuum, ein ich seiend, das, eingeschlossen in seine interessen, diese interessen im vollzug seiner existenz verteidigen muss, aber in jedem argument, dass er als philosoph in den diskurs einführt, muss erkennbar sein, was sein bestimmtes interesse ist, das dem resultat seiner philosophischen reflexion die unverwechselbare form gibt, die reflexion, die nur unter der voraussetzung proponierter autonomie denkbar ist und konkret mit den bürgerlichen freiheiten verteidigt wird.
1.10
Zusatz. Das, was der philosophische gedanke ist, vom individuum als ich in einer relation gefasst, das ist als frage offen, weil die antwort, fixiert in einem dokument der historia, offen gehalten werden muss, wenn jeder, als philosoph berufen, über die dinge seiner welt reflektieren will, einerseits die dinge der welt analysierend, andererseits das in analytischer absicht getrennte synthetisierend.


Subtext:

2.01

text und subtext sind eigenständig. Im subtext sind die üblichen anmerkungen mit erweiternden erläuterungen verknüpft. Die reihung der argumente folgt dem text. Die formel: "//==>INDEX der argumente/stichwort: ." verweist auf andere argumente, in denen Ich das anstehende problem in einem anderen kontext erörtert habe. Die stichworte sind nicht verlinkt und müssen in der datei manuel angesteuert werden.       (2.01)<==//
2.02
die metapher: fenster zur welt,(a) knüpft an Leibniz' rede von einer fensterlosen monade an, wird aber konträr zu der position gehändelt, die G.W.Leibniz vertreten hatte. Eine metapher kann immer nur ein instrument der methode sein und in ihrer ausdeutung als moment der methode sollte einer metapher nicht zuviel aufgelastet werden(b).(c).
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(a)
Richter,Ulrich: Grenzen - die autonomie des ich und seine selbstbindung. Metaphysische reflexionen über die metapher des spiegelfensters und der blick des ich auf den regenbogen. Thesen und erläuterungen(2002). (007:grenze) //bibliographie.
(b)     //==>INDEX der argumente/stichwort: metapher.
(c)     auch argument: 2.14.   //      (2.02)<==//
2.03
//==>INDEX der argumente/stichwort: forum internum/publicum.   //       (2.03)<==//
2.04
der philosophische gedanke(a) ist als ding der welt: n, mit sich identisch, aber, als phänomen in den blick genommen, erscheint jeder philosophische gedanke anders, wenn er vom individuum als ich oder seinem genossen gedacht wird. Als begriff, gültig nur für das den begriff denkende individuum als ich, ist der begriff: der philosophische gedanke, einerseits zu jedem anderen begriff, den der genosse und das individuum als ich denken können, ein widerspruch, aber als phänomen ist jeder philosophische gedanke zu einem anderen gedanken nur ein gegensatz, d'accord, dieser gegensatz kann auch die wechselseitige unvereinbarkeit einschliessen. Wenn das individuum als ich: A, pars pro toto, von der freiheit spricht, dann spricht es, den terminus: freiheit, verwendend, von etwas anderem als der genosse: B, der, gleiches tuend, den terminus: freiheit, für dasselbe ding der welt: freiheit, gebraucht. Das, was auf der argumentebene der logik ein widerspruch sein muss, das kann auf der argumentebene der phänomene nur ein auflösbarer gegensatz sein, den das individuum als ich und sein genosse auch pragmatisch auflösen, so oder auch anders.
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(a)
das argument gilt für jeden gedanken, den das individuum als ich denken kann. In der taxonomie der begriffe kann der begriff: der philosophische gedanke, als ein unterbegriff des oberbegriffs: gedanke, gehändelt werden(01).
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(01) auch argument: 2.09.   //     (2.04)<==//
2.05
das modell: das semiotische dreieck,(a) ist der begrenzende horizont meiner überlegungen. Die konstitutiven elemente dieses modell habe Ich, verknüpft mit meiner kritik der dialektik Hegel's(b) zur methode: der trialektische modus,(c) weiterentwickelt.
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(a) //==>INDEX der argumente/stichworte: das semiotische dreieck. /
(b) //==>INDEX der argumente/diverse stichworte: (Hegel und dialektik). Speziell: 016:eigentum, die argumente: 2.2.007 und 2.2.008.
(c) //==>INDEX der argumente/stichwort: der trialektische modus.   //       (2.05)<==//
2.06
im relationalen argument ist die kernfrage des ontologischen arguments gegenstandslos, nämlich die frage nach dem wesen eines zeichens, das bezeichnete phänomen und der bezeichnete begriff eingeschlossen. Folglich kann es nur ein aspekt der konvention sein, wenn einem wort eine aura beigefügt wird, das, quasi als schlüssel für das welträtsel, zugang zum geheimnis des wesens verschaffen soll. In der kommunikation über die einschlägigen weltdinge sollte das faktum der aura aber nicht ignoriert werden, die den zauber real erscheinen lässt, wenn in den diskursen von der philosophie oder vergleichbarem gesprochen wird. Die realität der phänomene, eingebildet oder nicht, ist nicht in den termini fundiert, mit denen das phänomen als faktum bezeichnet wird; denn vom zauber kann nur das individuum erfasst sein, das ein ich sein will.        (2.06)<==//
2.07
exemplifiziert an jedem ding der welt ist die differenz ausweisbar, die in den perspektiven auf das bestimmte ding der welt: n, fixiert ist, eine binsenweisheit, die genau dann vergessen wird, wenn weltdinge im streit stehen, die von interessen umstellt sind, beim grossen ding, dem geglaubten gott, nicht anders als bei den kleinen weltdingen, pars pro toto die bewertung eines philosophischen textes. Konträr entgegen stehen die blasphemie und die offenbarung einerseits, andererseits die freiheit des geistes, von kleingeistiger zensur opponiert(a).
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(a) Richter,Ulrich: Der zensurfall der ÖGP/2011-2012. 023:zensur. /bibliographie, link/anpassen.       (2.07)<==//
2.08
dem individuum als ich und seinem genosse ist das gesamte spektrum der möglichkeiten verfügbar, das vom lückenlosen konsens bis zum wechselseitig ausschliessenden dissens gespannt ist, alle stufen der gegensätzlichkeit einschliessend. Weder ist die sich ausschliessende gegensätzlichkeit der weltdinge ein widerspruch, noch ist der konsens, keiner lücke raum gebend, die wahrheit. Vieles ist möglich, das für alle, die es betrifft, tolerabel sein kann. Nicht die sache, die im streit steht, ist entscheidend, allein das individuum als ich entscheidet, was es für tolerabel hält und was nicht.     (2.08)<==//
2.09
die klassifikation der begriffe folgt den regeln, die in der tradition gebräuchlich sind(a). Jeder begriff, in den schemata als phänomen traktiert, kann in der funktion eines oberbegriffs instrumentalisiert werden. Entsprechend der verfolgten interessen kann der obergriff in seine unterbegriffe differenziert werden. Als begriff hat der begriff: der philosophische gedanke, die funktion eines unterbegriffs, der, verknüpft im oberbegriff: der gedanke, mit anderen unterbegriffen gleichrangig ist, partes pro toto, der politische gedanke, der ästhetische gedanke, u.s.w.(b).
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(a)
Ich übernehme das schema der traditionalen taxonomie der begriffe, teile aber nicht die theoretische fundierung. Die traditionale taxonomie setzt einen oberbegriff, der, immer in unterbegriffe aufteilbar, nicht zugleich auch ein unterbegriff sein kann. Diese hierarchie der begriffe ist mit dem ontologischen argument kompatibel, im relationalen argument aber gegenstandslos. Im relationalen argument kann jeder begriff die funktion eines oberbegriffs einnehmen, nämlich dann, wenn ein individuum als ich einen begriff in dieser funktion bestimmt hat.
(b)
die finessen der unterscheidungen sind der stoff der scholastischen disputationen, das kann hier übergangen werden.      (2.09)<==//
2.10
als phänomen ist die einordnung eines begriffs in seiner definierten klasse das resultat eines logischen urteils. Entweder ist das bestimmte ding der welt: n, ein element der klasse: philosophische gedanken, oder das bestimmte ding der welt: n, ist kein element dieser klasse - tertium non datur. Was das ding der welt: n, sonst noch in raum und zeit sein könnte, darüber kann mittels der verneinung nichts prädiziert werden, und wenn doch etwas prädiziert werden sollte, dann ist diese prädikation eine position, die wahr ist, falsch und/oder richtig. Das ist aber etwas anderes. Logisch ausgeschlossen ist jeder versuch, eine negation als position erscheinen zu lassen(a).
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(a)
man redet auch von einer doppelten verneinung, die eine position ist. Der terminus: doppelte verneinung ist irreführend und sollte nicht gebraucht werden, auch dann nicht, wenn es üblich zu sein scheint, von einer doppelten verneinung zu reden.         (2.10)<==//
2.11
die behauptung, dass das individuum als ich die definition der klasse: der philosophische gedanke, festlege, impliziert die verpflichtung meinerseits, scholastisch korrekt, festzulegen, was die definition meines begriffs: der philosophische gedanke, sein solle. Soweit die phänomene betroffen sind, ist das ein fall der definition der einschlägigen klasse, soweit es den begriff betrifft, ist es unmöglich, weil jeder versuch einer definition im moment der gelebten gegenwart in ein factum der vergangenheit transformiert ist, das, als dokument der historia auf dauer gestellt, den philosophischen gedanken nicht fassen kann, den das individuum als ich im factum der vergangenheit in einem anderen moment der gelebten gegenwart erinnert und im akt des erinnerns einer neuen autonomen entscheidung unterwirft(a).
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(a)
klarstellung. Es muss strikt unterschieden werden zwischen dem begriff: der philosphische gedanke, und den phänomenen, in denen der begriff erscheint, gedacht vom individuum als ich und seinem genossen. Die phänomene werden pragmatisch gehändelt, wenn eine autonome entscheidung, in einem dokument der historia auf dauer gestellt und erinnert in einem anderen moment der gelebten gegenwart, mit einer neuen entscheidung affirmiert wird. Die affirmation folgt gründen, die nicht im begriff verortet sind, der affirmiert wird. Es sind pragmatische gründe, die das individuum als ich und seinen genossen bestimmen können, an einem begriff festzuhalten oder diesen neu zu definieren. Diese möglichkeit sollte nicht mit einem ad libitum verwechselt werden. Die tradition mit ihren versteinerten begriffen kann stabile ordnungen schaffen, die für alle, die es betrifft, lebbar sind, wenn die differenz zwischen aufbruch und beharren in einer kleinen marge des abweichens austariert ist. Jede erinnerung an einen philosophischen gedanken, sedimentiert in den dokumenten der historia, stellt die tradition mit ihrem korpus philosophischer gedanken neu auf die probe, entweder die tradition verwerfend oder affirmierend. Es ist ein moment seines interesses, wenn das individuum als ich mit dieser möglichkeit rational hantiert.        (2.11)<==//
2.12
der korpus der philosophischen tradition, fixiert in den dokumenten der historia, ist ein grosses magazin gesammelter facta der vergangenheit. Es ist brauch, diese facta der vergangenheit, die einmal ein gedanke gewesen waren, mit dem bestimmten philosophischen gedanken zu verwechseln, den jeder denkt, wenn er die dokumente der historia rezipiert. Das, was pars pro toto Platon gesagt hatte, das kann nur der gedanke Platon's gewesen sein, der, versteinert in einem dokument der historia, nicht der gedanke eines seiner vielen rezipienten ist, gedanken, die, jeder gedanke für sich, ein dokument der historia sind(a).
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(a)
im kontext des ontologischen arguments ist es zugestanden, dass die philosophischen gedanken den status einer ewigen idee haben können, weil das sein als das allumfassende prinzip auch die ewigen ideen in sich einbegreift. Diese redeweise ist im relationalen argument gegenstandslos, weil jede idee, gedacht im moment der gelebten gegenwart, ein factum der vergangenheit ist, gefasst in relationen, die als dokument der historia nicht identisch fallen.        (2.12)<==//
2.13
die methode: trennung in analytischer absicht, ist ein kunstgriff, der nur auf der argumentebene der analyse zulässig ist(a).
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(a) //==>INDEX der argumente/stichwort: trennung in analytischer absicht.  //      (2.13)<==//
2.14
der philosophische gedanke, fixiert als ein factum der vergangenheit, kann mittels analogie als das fenster auf die welt interpretiert werden. Das fenster ist die perspektive, in der das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, auf die dinge der welt blicken, die als phänomene auf dem forum publicum gehändelt werden, gegensätzlich und/oder auch nicht.       (2.14)<==//
2.15
der drehpunkt im relationalen argument ist das individuum als ich, das weder eines gottes bedarf, noch einer ewigen idee. Das individuum, sich als ich bildend, genügt sich selbst(a), aber es kann nur sich selbst genügen, wenn es, wechselseitig mit dem genossen relationiert, sich arbeitend in seiner existenz hält.
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(a)
die ausschliessende rückbindung auf das individuum als ich sollte nicht mit den formen des individualismus und des egoismus verwechselt werden, die als ideologien der moderne geläufig sind.      (2.15)<==//
2.16
im schema des trialektischen modus(a) sind zwischen den drei konstitutiven momenten: "a, b und c" drei relationen gesetzt, die gleichrangig sind. Nach der ersetzungsregel wird für den buchstaben: a, in der regel das zeichen: individuum_als_ich, eingesetzt, für die buchstaben: b und c, jedes andere ding der welt. Mit der setzung: das individuum als ich, scheint im schema eine dominanz des individuums als ich gesetzt zu sein, diese dominanz ist aber durch die regel der gleichrangigkeit der momente ausgeschlossen. Dennoch hat die dritte relation: b<==|==>c,(b) scheinbar eine sonderstellung, weil in der relation das moment ausgeschlossen ist, das im moment: a(=individuum_als_ich), das vermittelnde moment ist. Erscheinen die relationen: a(=individuum_als_ich)<==|==>b und a(=individuum_als_ich)<==|==>c, unmittelbar als relationen der lebenswelt des individuums als ich, dieses in der funktion des zentrums, so ist die relation: b<==|==>c, scheinbar allgemein, quasi "freischwebend", für die aber das individuum als ich das ausgeschlossene dritte moment ist. Im prozess der wissenschaften ist vor allem die dritte relation der gegenstand der diskussionen; im prozess der analyse kann das individuum als ich in analytischer absicht ausgeblendet sein(c).
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(a)
zur darstellung des grundschema vgl. essay: "Intramundum/extramundum. 018:grenzeII, argument: 2.3.002". Erweitert:
//==>INDEX der argumente/stichwort: trialektische modus.
b)      lies: klein a relationiert abhängig klein b.

(c)

das, was in der verwalteten philosophie in den vielfältigen formen der diskurse verhandelt wird, das ist die dritte relation, wenn die philosophen: A und B, über die gedanken des kollegen: C, debattieren, dem gedanken des C entweder genialität zuordnend oder diesen einen galimathias scheltend.       (2.16)<==//
2.17
der gedanke in einer graphik wiederholt(a).
Die momente:
das individuum als ich,
ding der welt: n/(=der philophische gedanke/(1)
ding der welt: m/(=der philosophische gedanke/(2).(b)
Die relationen:
1.rel.: individuum_als_ich<==|==>ding_d.welt:_n/phil._ged.(1)
2.rel.: individuum_als_ich<==|==>ding_d.welt:_m/phil._ged.(2)
2.rel.: phil._ged.(1)/=ding_d.w:_n,<==|==>phil.ged.(2)/=ding_d.w:_m.(b)
graphik: 01

   
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(a) die graphik erweitert nicht den gedanken, lässt aber die konstitutiven momente deutlicher hervortreten.
(b) die abkürzungen sind technisch bedingt.      (2.17)<==//

2.18
//==>INDEX der argumente/stichwort: individueller impuls.  //      (2.18)<==//
2.19
die idee eines postulats ist ein methodischer kunstgriff - mit etwas muss begonnen werden, wenn der lauf der gedanken rationalen kriterien genügen soll. Jeder gesetzte anfang in einer kette von argumenten ist in diesem sinn ein postulat, in den grossen dingen der welt ist das die vorstellung eines schöpfergottes oder die annahme einer abstrakten idee, die kleinen dinge der welt unterliegen den gesetzten kausalitäten, die ihren grund immer in einer grossen idee haben.       (2.19)<==//
2.20
//==>INDEX der argumente/stichwort: logik.   //     (2.20)<==//
2.21
//==>INDEX der argumente/stichwort: zeiterfahrung.   //     (2.21)<==//
2.22
die varianten der formel sind äquivalent.     (2.22)<==//
2.23
als formel ist das logische urteil: SaP, der relation: a<==|==>b, äquivalent.      (2.23)<==//
2.24
der terminus: absolut, kann nur auf der argumentebene der logik korrekt verwendet werden(a). In raum und zeit kann kein argument eine "absolute" geltung beanspruchen. Es ist also eine konvention mit falschen reultaten, wenn im diskurs der terminus: absolut, im sinn seiner logischen bedeutung gebraucht wird.
---
(a) //==>INDEX der argumente/stichwort: absolut.  //     (2.24)<==//
2.25
der vermutung steht im raum, dass, gäbe es keine letzten überzeugungen, alles in der welt in beliebige zustände zerfallen müsse. Eine reale situation, in der dann die theologischen dogmen und die normen der traditionen geltend gemacht werden, die, nicht befragbar, "ewige gesetze" sein sollen, gesetze, die, weil sie als ewige gesetze geglaubt werden, die ordnung der welt stiften. Das ist ein trugschluss, der, im horizont des ontologischen arguments, seinen grund im begriff: das sein, hat, ein begriff, den nur das individuum als ich in seinem forum internum denken kann und dessen bindungskraft auf dieses individuum als ich beschränkt ist. Der genosse kann das anders sehen, wenn er auf dem forum publicum mit dem begriff des anderen konfrontiert ist, der für ihn nur ein phänomen sein kann. Für das individuum als ich gilt gleiches, wenn es, im horizont seiner zeiterfahrung, ein factum der vergangenheit erinnert und dieses in seiner erinnerung neu bewertet. Es kann sein altes urteil bestätigen, es kann aber, wenn es dafür einen grund hat, die sache neu bewerten. Die mögliche änderung seiner meinung sollte aber nicht mit einer beliebigkeit in der fundierenden überzeugung gleichgesetzt werden, auch dann nicht, wenn die alte überzeugung durch eine neue überzeugung ersetzt wird, die mit der alten nicht mehr kompatibel ist. Wenn das der fall wäre, dann ist das Damaskus-erlebnis des Saulus/Paulus eine schlecht erfundene geschichte ... .     (2.25)<==//
2.26
im relationalen argument ist strikt zu unterscheiden zwischen der autonomie des ich und den bürgerlichen freiheiten(a). Es ist gewohnte praxis im jargon von "der freiheit" zu reden, jener platonischen idee, die das individuum als ich im forum internum denkt, auf dem forum publicum mit dem genossen widerstreitend händelt. Als postulat ist die autonomie des ich eine vorstellung, die das individuum als ich, vom individuum als ich imaginiert, in raum und zeit konkret als den gedanken: freiheit, denken muss. Jede form dieser gedachten freiheiten, die das individuum als ich und/oder sein genosse in anspruch nehmen, ist das positivierte resultat einer entscheidung: entweder a oder b, - tertium non datur. Das, was das individuum als ich autonom im moment seiner gelebten gegenwart entschieden hat, das kann als resultat der entscheidung verschieden erscheinen. Das, was dem einen als die verkörperung seiner freiheit erscheint, das kann dem anderen die verkörperung seiner unfreiheit(b) sein(c).
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(a)
der terminus: die bürgerlichen freiheiten, ist immer im plural zu gebrauchen. Jeder der bestimmten bürgerlichen freiheiten, vom individuum als ich im traditionalen sinn beansprucht, korrespondiert eine unfreiheit des genossen, nicht anders der genosse, aber keine dieser freiheiten, real in anspruch genommen, kann die autonomie des einen oder des anderen in frage stellen.
(b)
der terminus: unfreiheit, ist ein aliud, der das nicht bezeichnen kann, was in der negation mit dem terminus: nicht_freiheit, bezeichnet werden muss. Von den unfreiheiten wird immer in der weise einer position gesprochen, es sind die formen, für die auch der terminus: knechtschaft, im gebrauch ist.
(c)
eine denkbare vorstellung der bürgerlichen freiheiten in der form einer unfreiheit kann die vorstellung sein, die mit dem terminus: zensur, bezeichnet wird(01).
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(01)
in diesem argument ist weder vom begriff: zensur, die rede, noch wird über die phänomene räsoniert, die mit dem terminus: zensur, fixiert werden, andernorts aber ist das der gegenstand des diskurses(*1).
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(*1) siehe argument: 2.07/(a).  //     (2.26)<==//
2.27
//==>INDEX der argumente/stichwort: freiheit/freiheiten.   //     (2.27)<==//
2.28
die einschränkung des individuums als ich auf den möglichen status, ein philosoph zu sein, ist pragmatisch begründet und sollte nicht zum anlass genommen werden, darüber weltbewegende spekulationen anzustellen(a).
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(a)
der begriff: verwaltete philosophie, hat als klassifizierter begriff die funktion eines unterbegriffs. Als oberbegriff käme das in frage, was mit dem terminus: verwaltete wissenschaft, bezeichnet werden kann. Die phänomene der zensur sind keineswegs auf das feld der philosophie begrenzt.        (2.28)<==//
2.29
die differenz: autonomie/bürgerliche freiheiten, ist strikt zu beachten. Es ist ein konstitutives moment jeder gesellschaftlichen ordnung, dass das system der bürgerlichen freiheiten eingeschränkt werden kann(a). Dem steht unvereinbar entgegen, dass die autonomie des individuums als ich nicht eingeschränkt werden kann, weil mit der verneinng der autonomie dem individuum als ich der status, ein ich zu sein, abgesprochen wird. Mit der verneinung seiner autonomie wird das individuum, ein ich sein wollend, zu einer sache degradiert - es ist nicht mehr der_andere, sondern das_andere(b).
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(a)
das argument ist präziser gefasst, wenn der terminus: einhegen, gebraucht wird. Die bürgerlichen freiheiten sind eingehegte freiheiten, weil das system der bürgerlichen freiheiten ein wechselspiel von gewährung und beschränkung ist. Ein moment in diesem system ist das, was mit dem terminus: zensur, fixiert werden muss. Es sollte bemerkt werden, dass die diskurse, die phänomene der zensur zum gegenstand habend, im horizont der bürgerlichen freiheiten geführt werden, aber in den sonntagsreden, die freiheit in den formen der bürgerlichen freiheiten wieder einmal gefeiert, wird es als unpassend moniert, wenn auf die zensur mit ihren möglichkeiten als horizont dieser lobreden verwiesen wird.
(b)     //==>INDEX der argumente/stichworte: "andere/der,das , der_andere, das_andere".  //        (2.29)<==//
2.30
jeder philosophische gedanke, soweit dieser auf dem forum publicum als dokument der historia gehändelt wird, ist in den institutionen eingezwängt, die dem gedanken einen freiheitsraum in gesetzten grenzen zugestehen(a). Aber, und das ist der stein des anstosses(b), heimstatt hat dieser philosophische gedanke nur dann, wenn der amtswalter der institution dem bestimmten gedanken zugang zum eingeschränkten raum verstattet, und zugelassen ist der philosophische gedanke dann, wenn der gedanke konform erscheint mit der meinung des amtswalters. Der dezidierte ausschluss, bezeichnet mit dem terminus: zensur, ist die rückseite der zulassung.
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(a)
die philosophischen diskurse, dokumentiert in der historia der philosophie, waren immer in institutionen eingebunden, partes pro toto die akademie des Platon, der garten des Epikur oder die hohe schule der Sorbonne(01). Die einbindung des diskurses in die struktur einer institution ist dann kein grund zur besorgnis, wenn die amtswalter der institution sich darauf beschränken würden, den erforderlichen raum in den definierten grenzen zu schaffen, in dem jeder philosophische gedanke, der die formalen anforderungen erfüllt, vorgetragen und gehört werden kann(02). Die amtswalter der institution sind, auch als akteure im diskurs, darauf verpflichtet, den diskurs in einem geregelten verfahren einzuhegen - zensur ist kein geregeltes verfahren, weil die zensur, gleichviel in welcher form, ein instrument der macht ist, das mit dem prinzip der anerkennung des anderen als der_andere nicht vereinbar ist(03).
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(01)
die liste kann erweitert werden und die bedeutung der orte als zentren des philosophierens schwankte immer. Der versuchung einer polemischen bemerkung werde Ich in diesem kontext widerstehen.
(02)   das ist ein problem der organisation und kann hier beiseite gelegt werden.

(03)   //==>INDEX der argumente/stichwort: anerkennung/anerkennen.

(b)
Arthur Schopenhauer hatte diesen punkt in seiner kritik der universitätsphilosphie präzis markiert, seine polemiken beiseite gelegt, die als obiter dicta zwar unterhaltsam sind, aber die kritisierten verhältnisse nicht verbessert haben. Dennoch sollte die funktion dieser sottisen nicht verkannt werden; denn sie machen es den verwaltern der offiziellen philosophie schwer, den text einfach im vergessen verschwinden zu lassen(01).
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(01)
Schopenhauer,Arthur: Über die Universitätsphilosophie. in: Zürcher Ausgabe. Werke in zehn Bänden. Band VII, p.155-218. Zürich: 1977.       (2.30)<==//
2.31
der herrschaftfreie diskurs in der philosophie ist eine illusion, weil der freie flug der gedanken dann gestört wird, wenn der philosoph mit seinem fuss sich am stein stösst. Es sollte nicht übersehen werden, dass der freie flug der gedanken die erde zum bezugspunkt hat, d'accord, das ist eine metapher, die aber ein grundproblem des philosophierens greifbar macht. Die beengenden strukturen der verwalteten philosophie einerseits sind andererseits die bedingung, dass der philosoph die gezogenen grenzen überschreiten kann(a) - wenn er es will(b).
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(a)
Richter,Ulrich: Intramundum/extramundum. Reflexionen zur metaphysik und logik des begriffs: grenze. Text und subtext. (2011/2011). 018:grenzeII.
(b)     über das wollen wäre an anderer stelle zu räsonieren.       (2.31)<==//
finis

stand: 13.12.31.
eingestellt: 13.04.27.

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