TEXTSAMMLUNG
das argument des monats
ausgabe: adm:(38)12/21 //12/2021 dezember/2021 (blieb stehen bis 04/2022)
Alles ist stückwerk.
Karl R.Popper hat in seinen überlegungen zur logik der
forschnung den gang der wissenschaften als eine technologie des
stückwerks bezeichnet(a).
Seiner charakterisierung der moderne kann Ich beistimmen, unter
der bedingung, dass im diskurs über das erkennen der weltdinge
die nachfolgende überlegung ein integraler teil ist.
Die behauptung, alles in der welt sei stückwerk, ist im denken
ein allgemeinplatz. Die meinung, die dinge der welt seien nur
eine ansammlung von fragmenten und kein weltding könne für sich
ein ganzes sein, ist im horizont des denkens Karl R.Popper's
zwar plausibel, aber seine argumente können im horizont der
gewählten methode(b),
deren fundament die prämisse: kausalität, ist, nur als teile im
ganzen bewertet werden, teile(=fragmente), die, alle
zusammengefügt in einem geschlossenen ensemble der weltdinge,
nicht das ganze sein können. Das problem des erkennens ist
verortet im standpunkt der methode, den das subjekt der methode
gewählt hat. Mit der wahl des standpunkts ist festgelegt, dass
die anderen methoden, möglich und real, als begrenzender
horizont eingeschlossen sind(c). Die erkenntnis der weltdinge ist nicht
auf die beobachtbare kausalität der miteinander verknüpften
weltdinge begrenzt, sondern schliesst die methoden mit ein, die
auf der argumentebene der begriffe zur kausalität ein
widerspruch sind. Vermittelt sind die methoden als begriff oder
als phänomen im individuum als ich, das, aus seinem
individuellen impuls schöpfend, seine gründe hat, wenn es ein
ding der welt begreift, das als teil eines ganzen, ein teil der
welt ist, das seine welt sein soll. Nicht anders, wenn das
individuum als ich seine welt in der fülle der weltdinge als das
ganze begreifen will, die welt nämlich, das ganze seiend, die es
in ihren teilen begreift. In dem prozess der erkenntnis der
weltdinge, ihres so-seins, setzt das individuum als ich seine
relationen zu den dingen der welt, seien diese nun einzelne
weltdinge oder sei es die welt, vorgestellt als gesamtheit aller
weltdinge. Immer ist das individuum als ich mit der situation
konfrontiert, dass es entweder in den weltdingen die teile der
welt präsent hat, gefasst im horizont des ausgeschlossenen
dritten moments, das seiner vorstellung von welt das ganze ist,
oder, es hat seine welt als das ganze präsent im horizont des
ausgeschlossenen dritten moments, den teilen der welt, die dinge
der welt sind, mit denen es hantiert. Das problem der beiden
situationen, von denen im moment der gelebten gegenwart nur die
eine oder die andere situation real sein kann, ist fixiert in
der dritten relation: teil<==|==>ganze,(d) deren wahrheit festgelegt ist im
ausgeschlossenen dritten moment, in dem das individuum als ich
verortet ist, das die relationen, jede für sich, in seiner
vorstellung präsent hat(e).
Konsequent gedacht im horizont der methode: kausalität, können
die dinge der welt nur einzelstücke sein, eben das, was Karl
R.Popper in seiner perspektive mit dem terminus: stückwerk,
bezeichnet hat, aber in der perspektive der methoden kann das
nur eine seite des problems: erkenntnis der weltdinge, sein, die
andere seite des problems ist, dass, wenn die eine methode
behauptet ist, die je andere methode nicht ausgeblendet werden
kann, die als das ausgeschlossene dritte moment dem individuum
als ich in der funktion einer ideologie(=wahrheit) gegenwärtig
ist. Popper's kritik der dialektischen methoden ist vor dem
hintergrund seiner theorie der kausalität nachvollziehbar, aber
die wahrheit der behaupteten kausalität(en) ist allein
ausweisbar im horizont der dialektik, respektive der trialektik(f). Nicht anders die
wahrheit der trialektik oder der dialektik - alles bleibt
stückwerk, es ist in keinem fall das ganze.
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(a)
den gedanken, dass alles stückwerk sei, hat Karl R
Popper im kontext seiner kritik des historizismus formuliert.
Seine methode bezeichnet er als "Stückwerk-Technologie"(01).
Die perspektive der ideologie(02) aber muss beachtet werden,
wenn der logische gehalt der argumente Popper's(03) bewertet
wird.
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(01) Karl R.Popper: Das Elend des
Historizismus, Tübingen: 1974, p.47, p.51ff.
(02)
argument: 2.21.003, in Richter,Ulrich: Die
trialektik von autonomie und freiheit im denken des
individuums als ich. In: www.ur-philosoph.de
//==>bibliographie //==>verzeichnis/textsammlungen
//==>signatur: 035:autonomie.
(03) dazu mehr en detail in meinem essay, siehe
anmerkung: (a/02). (a)<==//
(b)
Popper argumentiert in der perspektive der
kausalität. Die welt ist, so wie er sie wahrnimmt und erkennt,
kausal determiniert. Eine mögliche weltsicht, die aber nur
dann funktionieren kann, wenn ein grund gesetzt ist, auf den
jedes denkbare ding der welt in einer kausalkette
zurückgeführt werden kann. Im kalkül Popper's ist die setzung
der causa das nicht gelöste problem, das, vor die klammer als
konstante gesetzt, offen bleiben muss, wenn die kausalität in
der klammer logisch konsistent sein soll. (b)<==//
(c)
in der vorstellungswelt Popper's haben die methoden:
dialektik und trialekik, keinen ausgewiesenen ort, es sei, sie
werden als orte des bösen identifiziert und ausgeschlossen.
Mit dem ausschluss dieser methoden aus dem kanon der
rationalen methoden hat Popper es sich selbst unmöglich
gemacht, eine rational akzeptierbare auflösung des
grundproblems der kausalität der weltdinge vorzuschlagen, die
frage nämlich, warum eine causa gegeben sein muss, wenn das
konstrukt: kausalität, möglich sein soll. Mit dem methodischen
trick: falsifikation, ist dieses problem nicht aus der welt
geschafft, weil der progress in infinitum offen ist, der jede
chance von rationalität ausschliesst. (c)<==//
(d) lies: das teil
relationiert abhängig das ganze. (d)<==//
(e)
der gedanke in einer graphik wiederholt(01).
graphik: 01
-----
(01) weitere erläuterungen zum problem in dem text, der in der
anmerkung: (a/02), zitiert ist; siehe
die argumente: 2.31.001 und 2.21.007. (e)<==//
(f)
a.a.O, (a/02), ergänzende
erläuterungen im argument: 2.31.002. (f)<==//
finis.
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stand: 22.05.01.
eingestellt: 21.12.01.
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