Die relationsbegriffe: gut und böse.
Mit den termini: gut und böse, werden objekte bezeichnet, die im streit
stehen, im fokus des streits die relationsbegriffe: gut und böse. Das,
was dem einen als das gute erscheint, das ist dem anderen das böse,
vice versa. Mit den einschlägigen relationsbegriffen
(a) wird das
problem der streitigkeiten zwar benannt und in seiner struktur auch
erklärt, aber der gegenstand des streits wird abschliessend nicht in
einer auflösung befriedet, weil das problem: gut und/oder böse, in
jedem moment der gelebten gegenwart neu präsent ist. Es ist
ausgeschlossen, dass, entgegen dem ondit, abschliessend gesagt werden
könnte, was das böse, respektive das gute an sich ist, aber, es ist
möglich darzulegen, wie der konflikt zwischen böse und gut gelöst
werden kann, für sich, ohne gewalt zu gebrauchen, die nichts auflöst
(b).
Das, was das gute, und, respektive das böse, für sich sind, das
entscheidet das individuum als ich, die entscheidung mit absoluter
geltung für sich selbst; der genosse kann das streitobjekt, als ding
der welt identisch mit sich, für sich mit absoluter geltung in jedem
fall anders sehen, bis hin zum wechselseitigen ausschluss
(c). Dieser
streitfall wird vom genossen und dem individuum als ich mit den
relationsbegriffen: gut und böse, präzis erfasst. Das individuum als
ich, respektive sein genosse, beurteilen das mit sich identische
streitobjekt: n, different, beurteilt in den perspektiven des genossen
und des individuums als ich.
Dem streitobjekt: n, ist nicht entnehmbar, ob es gut ist oder böse. Die
zuordnung der merkmale: böse und/oder gut, ist eine entscheidung, die
das individuum als ich, sein genosse eingeschlossen, zu verantworten
haben, jeder für sich
(d). Ob ein messer, pars pro toto, als gut oder
böse erscheint,
(e) das ist eine entscheidung des individuums als ich,
die, abhängig von den bedingungen, die das messer als messer ausweisen,
das individuum als ich im horizont seiner interessen treffen muss
(f).
Immer ist die zuordnung eingebunden in einer sozialen beziehung, die
das individuum als ich mit seinem genossen hat, fixiert in der
relation: A<==>B,
(g). In den verschiedenen perspektiven des
individuums als ich: A, und seines genossen: B, erscheint das ding der
welt: n(=messer), verschieden beurteilt mit der einschätzung als gut
und/oder als böse. Irrelevant, proponiert als das thema der
tradition
(h), ist die frage, was das gute, respektive das böse, "an
sich" seien, entscheidend ist allein die frage, was das ding der welt:
n, ist, einerseits für den genossen, andererseits für das individuum
als ich
(i). Die zuordnungen des individuums als ich, sein genosse
eingeschlossen, erscheinen in raum und zeit als phänomene, die
zueinander gegensätze sind, deren unterscheidenden begriffe: gut oder
böse, zueinander widersprüche sind; denn das böse kann als begriff
nicht das gute sein und das gute ist als begriff nicht das böse.
Die relationsbegriffe: gut und böse, markieren ein dilemma, das in der
theorie benennbar ist, ohne aufgelöst zu werden, ein dilemma, das in
der praxis aufgelöst wird, so oder so, aber, jede auflösung der
unterscheidung: gut/böse, kann den bedingungen der theorie nicht
genügen, die mit der theorie statuiert sind, wenn die begriffe: gut
oder böse, ihre funktion der unterscheidung der phänomene erfüllen
sollen. Das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, wissen
sich in einer aporie eingebunden, die sie zwar benennen können, aber
nicht lösen werden
(j), weil jeder für sich, als genosse oder als
individuum, das das ich ist, in der bestimmung des guten wie des bösen
auf sich selbst zurück verwiesen sind, fixiert und beschränkt auf den
je eigenen individuellen impuls. Von dieser aporie ist aber strikt zu
trennen, dass das individuum als ich und sein genosse in ihrer existenz
modelle der koexistenz entwickelt haben, die auf einem konsens darüber
fundiert sind, was als gut und was als böse gelten soll
(k). Diese
modelle, gegenstand der religion und, profan gewendet, der ethik, sind
handlungsanweisungen, wie in der gemeinschaft/gesellschaft mit den
dingen der welt umgegangen werden soll, weltdinge, die entweder als gut
oder als böse(=schlecht) erkannt werden
(l). Das problem der
relationsbegriffe: gut und böse, bleibt in diesen auflösungen als
konstante ungelöst vor der klammer stehen. Das verfahren der
ausklammerung ist zwar plausibel, weil pragmatisch erfolgreich, aber es
wird mit der auflösung eines akuten problems verwechselt. "Als ob" wird
mit dem umgegangen, was als auflösung der dialektik von gut und böse
gängig ist
(m), und im umgang mit den traditionalen auflösungen wird das
perpetuiert, was schon immer in den facta der vergangenheit als das
böse angesehen wurde und als das gute in den projektionen in die
zukunft erhofft wird, ohne das eine erreichen zu können und das andere
als falsch zu vergessen. Die permanente auseinandersetzung des
individuums als ich und seines genossen mit den phänomenen, die sie als
gut und/oder böse erkennen, ist ein moment, das sie ausweist als das
ich, das sie sein wollen - altes wissen, das das individuum als ich,
sein genosse eingeschlossen, in ihrer existenz bewältigen müssen,
gemeinsam in ihrer sozialen beziehung, jeder für sich
(n).
Ein anderes problem ist die kasuistik dessen, was als böse oder als gut
erkannt worden ist, die facta der vergangenheit und die projektionen in
die zukunft, gehändelt im moment der gelebten gegenwart. Das ist das
feld, auf dem die relationsbegriffe: gut oder böse, quasi als
klassenbegriffe instrumentalisiert werden
(o).
--------------
(a) //==>
INDEX/register: stichwort: relationsbegriff.
(a)<==//
(b)
es ist ein irrglaube, ein problem mit gewalt lösen zu können, wenn
ein ding der welt zwischen dem individuum als ich und seinem genossen
streitig gefallen ist. Die dichotomie: gut/böse, ist, ontologisch
betrachtet, nicht auflösbar, weil es für das gute, respektive das böse,
keine differencia specifica "an sich" gibt, mit der abschliessend
festgelegt ist, was das böse, respektive das gute, "für sich" sind. Es
sind in raum und zeit allein positionen möglich, mit denen eindeutig
gesagt ist, was das gute in abgrenzung zum bösen sein soll, und was das
böse in abgrenzung zum guten ist, positionen, mit denen der je andere
das gegenteil behaupten kann, ein gleiches argument verwendend(01).
Jeder konfliktfall unterliegt den regeln des spiels(02), im guten wie
im bösen, und mit dem ende des spiels beginnt in der zeit ein neues
spiel.
---------
(01)
die situation kann plausibel demonstriert werden mit der
redeweise: was dem einen sin uyl ist, das ist dem anderen sin
nachtigall. Eine verständigung gibt es nur dann, wenn alle, die es
betrifft, sich im konsens geeinigt haben - es ist die nachtigall, oder,
es ist die eule, es kann auch die katze sein, die sowohl die eule als
auch die nachtigall fressen will.
(02)
der streit um gut oder böse, das ist erfahrung, ist ein kampf, der
auf tod oder leben geführt wird. Insofern ist es falsch auf das spiel
zu verweisen, aber, spiel und kampf gleichen sich in ihrer struktur,
bis auf ein moment, das den kampf vom spiel unterscheidet. In letzter
konsequenz hat jeder kampf sein ende im tod des je anderen(*1), das
spiel, gleichwohl es als spiel ein ende hat, schliesst als ende den tod
des je anderen aus; denn als spiel muss das ende eines spiels der
beginn eines neuen spiels sein(*2). Konflikte in der sozialen beziehung
sind nach den regeln des spiels zu lösen, wenn die soziale beziehung
bestand haben soll.
-------
(*1)
(c)
das ist der kern aller streitigkeiten um die "richtige" ideologie.
Es wäre hilfreich, wenn die streitbaren ideologen sich darauf besännen,
dass sie, jeder für sich, nur in der eigenen perspektive das problem
sehen können, entweder die eigene position als gut qualifizierend oder
die position des anderen als böse. Der widerstreit ist aber dann
auflösbar, wenn sie sich einander anerkennen als der_andere, eine ebene
des argumentierens benennend, auf der alle, die es betrifft, ihre
argumente pro und contra austauschen können(01).
--------
(01)
(d)
ein problemfeld der ethik ist die verantwortung des individuums als
ich, wenn es einem weltding die merkmale: gut und/oder böse, zuordnet.
Ich belasse es bei diesem verweis(01), weil die probleme der ethischen
beurteilung von gut und böse in diesem essay nur ein randproblem sein
können. In einem anderen kontext ist der streit um die verantortung zu
verhandeln.
-------
(01) /==>
anm.: (k). //
(d)<==//
(e)
geläufig ist das problem der unterscheidung von gut und böse unter
dem stichwort: double use eines objekts. Different in den möglichen
perspektiven auf das objekt, mit sich identisch, ist jedes ding der
welt als objekt missbrauchbar, den guten zweck in einen bösen
umwandelnd, den bösen zweck zu einen guten erklärend - so, wie das
interesse es als vorteilhaft erscheinen lässt(01). In diesen
streitigkeiten ist nicht klärbar, was als das böse gelten soll und was
das gute ist, weil jeder im konflikt darauf beharrt, dass seine
position die gute sei, die des je anderen das böse sein muss ... .
-------
(01)
der blick auf die aktuellen krisen(2022) macht dies hinreichend
klar. Die hehre maxime: keine waffen in krisengebiete, ist zerbröselt,
wenn der eine den anderen mit waffengewalt überfällt, um den "feind
auszulöschen". Der aktuelle fall ist immer ein problem der gewalt und
gewalt kann nur mit gegengewalt neutralisiert und abgewehrt werden. Es
ist ein kampf, der mit falschen argumenten und mit dingen geführt wird,
die als waffen "gebraucht", das soll heissen: missbraucht, werden, in
der perspektive aller, die es betrifft, in der guten absicht und mit
bösen folgen.
(e)<==//
(f)
mit der rolle: terrorist,(01) ist das problem demonstrierbar. Als
täter hat der terrorist den ersten zugriff auf das objekt, das er für
seinen zweck instrumentalisieren will. Das flugzeug ist ein hilfreiches
gerät, das zur waffe wird, wenn es, sich selbst zerstörend, gezielt in
ein gebäude gelenkt wird und dort explodiert. Der zweck des täters ist
"gut", das ergebnis ist böse, geurteilt im blick auf ein factum der
vergangenheit, das erinnert wird(02).
-------
(01)
mit dem terminus technicus der theaterpraxis ist das problem
präzis erfassbar. Der schauspieler spielt eine rolle, wenn er ein
problem sinnlich erfahrbar machen will. Er spielt den "bösen", der er
im bürgerlichen leben nicht sein will.
(02)
das ist heute die funktion des ereignisses, das mit dem kürzel:
09/11(nine_eleven), bezeichnet ist.
(f)<==//
(g) lies: groos A relationiert wechselseitig grooss B.
(g)<==//
(h)
im ontologischen argument ist die praxis der tradition fundiert, dass die frage nach dem guten und/oder dem bösen, nicht
abschliessend beantwortet wird. Der grund ist, dass die zureichende
antwort auf die frage nicht möglich ist, mit der entschieden werden
kann, was das böse an sich ist, respektive das gute an sich sein soll.
Das, was als zureichende antwort präsentiert werden kann, das sind
entweder tautologien, die nichts klären können, oder es sind kausale
behauptungen, deren gründender grund nicht ausgewiesen ist
(01). Auch
der rückgriff auf die logik ist ausgeschlossen, weil mit den regeln der
logik allein die struktur bereitgestellt ist, in der das individuum als
ich und sein genosse entscheiden können, was in ihrer kommunikation
über die weltdinge als das gute und/oder als das böse eingeschätzt
werden soll. Dem steht entgegen, dass die rede vom guten an sich,
respektive des bösen an sich, nicht gegenstandslos, das soll heissen:
nicht sinnlos, ist, weil mit dem, was "an sich" das gute sein soll, und
dem, was "an sich" das böse sein muss, kriterien festgelegt sind, die
als maass für gut und böse instrumentalisiert werden können
(02), aber,
das, was als die ultimate festlegung in raum und zeit gelten soll, das
wird in raum und zeit immer dann wieder bestritten, wenn das fragende
individuum als ich und sein suchender genosse auf sich selbst
zurückgeworfen sind, verstrikt in das zirkelargument
(03).
------
(01)
es wird immer wieder versucht, das gute und/oder das böse
als elemente eines kausalverhältnisses zu bestimmen(*1). Im diskurs ist
das eine zwar anerkannte konvention, aber in der beachtung der
konvention werden die sachen nicht besser.
---------
(*1)
Mephisto, der geist der unterwelt, rechtfertigt sich mit dem
kausalargument: ich bin "Ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse
will und stets das Gute schafft",(+1). Nicht anders Jesus von Nazareth,
der im glauben seiner anhänger als sohn gottes der bringer des heils
sein soll.
------
(+1)
Goethe,Johann Wolfgang: Faust. 1.teil/ studierzimmer, vers:
1353-1354. Ausgabe von Erich Trunz: Goethes Faust. Der Tragödie erster
und zweiter Teil Urfaust. Hamburg: 1963
(h/01)<==//
(02) //==>
anm.: (k).
(h/02)<==//
(03) //==>
INDEX/register: stichwort: zirkelargument. (h/03)<==// (h)<==//
(i)
in der perspektive des relationalen arguments ist eine zureichende
antwort möglich, weil das ding der welt: n, identisch mit sich, sowohl
als gut als auch als böse erscheinen kann, immer abhängig von der
perspektive des individuums als ich oder seines genossen. Insofern muss
auch das böse das gute sein, das jeder für sich will
(01). Diese formel
ist nicht umkehrbar
(02). Im erscheinen der weltdinge als dieses böse
und/oder jenes gute, realisiert im moment der gelebten gegenwart, sind
es die interessen, die das individuum als ich: A, und der genosse: B,
jeder für sich, verfolgen wollen und realisieren können, interessen,
die als schlüssel für die aufgebrochenen gegensätze genutzt werden und
einander sich wechselseitig ausschliessen können. In den interessen ist
gespiegelt, was für den einen wie für den anderen das gute sein soll
und respektive das böse sein muss
(03). Insofern kann im moment der
gelebten gegenwart jedes ding der welt als gut und als böse
erscheinen
(04).
-------
(01)
das sein des bösen wie des guten ist nicht das sein im sinn
Heidegger's(das SEYN), pars pro toto, sondern es ist in raum und zeit
das erscheinen der weltdinge als dieses oder jenes, gut und/oder böse.
Diese differenz ist strikt zu beachten.
(i/01)<==//
(02)
im spiel mit der sprache(*1) kann der satz auch so formuliert
sein: das gute ist das böse, das jeder für sich will(oder: nicht will).
In der umkehrung ist die formel sowohl in der positivierten als auch in
der verneinten variante falsch, weil die differenz:
negation/verneinung, nicht beachtet wird. Als negation ist die formel
falsch, weil begriffe zueinandere in einem nicht ausräumbaren
widerspruch stehen, als verneinung ist im verneinten, immer gefasst als
position, alles möglich - al gusto. Auch der mögliche verweis auf die
dialektik von gut/böse kann nicht weiter führen, weil jede deutung der
dialektik einen anderen gegensatz schafft(*2). Weder gibt es, die
meinung der ontologen als horizont, ein real böses noch ein real gutes,
so wie der stein auf dem weg ein faktum ist, an dem der fuss sich
gestossen hatte. Zwar ist die tat, böse oder gut, ein faktum, das viele
beurteilungen des handelnden individums als ich und seines genossen als
plausibel erscheinen lässt, aber die gute/böse tat ist als faktum weder
gut noch böse, aber sie erscheint so in der perspektive aller, die es
betrifft, entweder als gut oder als schlecht, zumeist ist es nur eine
melange von gut und böse.
In gleicher weise zu beurteilen ist der satz: das gute bewirke das
böse, oder der satz: das böse bewirke das gute. So wird zwar geredet
und die rede wirkt auch als plausibel, aber diese redeweise ist
rational ausweisbar nur im horizont der interessen, die in ihrer
wertigkeit quantifizierbar sind und daher das gute im bösen und das
böse im guten gegeneinander abwägbar halten, beurteilt nach den regeln
der geltenden kausalität.
----------
(*1)
das, was als ein spiel mit der sprache erscheint, das ist ein
problem der logik, weil im laxen sprachgebrauch die trennung von
widerspruch und gegensatz, konvention und kausalgesetz, nicht präzis
getrennt wird. Das, was im täglichen umgang genügen mag und toleriert
wird, das ist im wissenschaftlichen gebrauch der sprache nicht
zugestanden. Gut und böse sind, logisch beurteilt,
widersprüche(=begriffe), als phänomene in raum und zeit aber nur
gegensätze bis hin zum wechselseitigen ausschluss. Dieses panorama der
weltdinge ist bunt und vielfältig und nicht auf einen nenner zu
bringen; denn die strikte unterscheidung: negation oder verneinung, ist
strikt zu beachten, entweder im horizont der ontik oder im horizont der
logik. Im sinn der logik kann die negation des guten nicht mit dem
terminus: das böse, bezeichnet werden, die verneinung des bösen nicht
mit dem terminus: das nicht_gute. Es ist logisch inkorrekt, dass das,
bezeichnet konventionell mit dem terminus: das böse, als negation des
guten bezeichnet wird, weil das, bezeichnet mit dem terminus: das gute,
als widerspruch ausgewiesen ist. In der praxis mag dieses argumentieren
als konvention zwar tolerabel erscheinen, in seiner ungenauigkeit ist
dieses argument aber eine wirkmächtige konvention, die logisch als
falsch beurteilt werden muss.
(*2) //==>
anm.: (m). //
(i/02)<==//
(03)
das reale grauen in der welt, historisch und/oder real
gegenwärtig, wird interessengeleitet unterschiedlich bewertet, immer im
horizont der geteilten interessen. In den debatten über gut/böse ist
schwer nachvollziehbar, dass für einen "nazi" der holocaust das gute
ist und der "jude" das abgrundtief böse sein muss(*1), nicht anders die
argumentation des islamisten(*2), der im mord an dem ungläubigen die
gute tat sieht, die wohlgefällig ist dem gott: allah, gehändelt als
eintrittskarte in das paradies. Der anschein der rationalität in diesem
denken ist verortet in dem faktum, dass eine gewissheit kausal
vorgegeben ist, mit der absolut definiert wird, was zu tun ist, nämlich
dass das, was getan wird, das gute sein muss, das das böse vernichtet.
Der logische fehler in dieser argumentation ist, dass es das individuum
als ich sein muss, das in seiner autonomie sich entscheidet, was für es
gut sein soll und was böse ist, sein genosse nicht anders. Dieses
argument schliesst aus, dass das individuum als ich und sein genosse
sich einander als das_andere ansehen können, weil sie, das individuum
als ich und sein genosse den je anderen als der_andere anerkennen
müssen, wenn sie selbst der genosse oder das individuum als ich sein
wollen, das sie als ich sind. Die frage ist irrelevant, ob ein ding der
welt als das_andere das böse schlechthin ist, oder, ob dasselbe ding
der welt das gute schlechthin sein soll.
-------------
(*1)
das ist das fundament, auf dem in Deutschland die täter der
nazizeit ihr gutes gewissen pflegen konnten und weiter pflegen, ein
show abziehend, wenn sie erklären, dass das handeln von damals nicht
ganz korrekt gewesen sei. Die leugner des holocausts machen es jetzt
nur geschickter.
(*2)
die islamisten(+1) haben kein problem, wenn ihre rechtsgelehrten
mit einer fatwa ein todesurteil fällen, ausgesprochen im namen Allah's,
ein reden, das in ihren gegenwartig verfolgten interessen gegründet ist.
------
(+1)
oft verkürzt auf das zeichen: IS(=islamischer staat). Das problem
des politischen islam sind die theologen, die den Koran buchstäblich
auslegen - al gusto.
(i/03)<==//
(04)
das ist auch der hintergrund der aktuellen debatte um die fake
news. Gelogen wurde immer und der lügner weiss, dass er lügt. Wer ein
fake news verbreitet und/oder als wahr(=richtig) akzeptiert, kann nicht
lügen, weil das, was er als fake news akzeptiert und/oder verbreitet,
wahr sein muss, auch dann, wenn es im geltenden kausalsystem falsch
ist. Das ist die verstörende logik, die typen wie Trump und Putin auf
der politischen szene möglich gemacht haben, akteure, die al gusto die
grenzlinie queren, die richtig und falsch trennt.
(i/04)<==// (i)<==//
(j)
mit dem terminus: aporie, wird eine situation des ungewissen
bezeichnet(01). Die aporie ist eine verneinung des wissens, sie ist
nicht die negation des wissens in der form des nicht_wissens. Nichts
kann prädiziert werden über das nicht_wissen, über die phänomene der
verneinung von wissen wird vieles gesagt, richtiges und falsches. Diese
differenz sollte beachtet werden, weil in jeder aporie auch die chance
eingebunden ist, die ungewissheit in eine gewissheit zu transformieren.
------
(01)
Ich habe vier lexika konsultiert:
- Deutsches Wörterbuch(Wahrig) p.180, (verweist
auf: griech.aporos, weglos, ratlos). (Wahrig,Gerhard: Deutsches
Wörterbuch. Gütersloh: 1986.)
- dtv-lexikon, Bd.2, p.9, (rhetorik: zweifel,
verlegenheit). (dtv-Lexikon in 24 Bänden. München: 2006, ausgabe:
2006.)
- Wörterbuch der philosophischen Begriffe, p.57, (
unmöglichkeit einer philosophischen lösung, skepsis). (Wörterbuch der
philosophischen Begriffe. Begründet von Friedrich Kirchner und Carl
Michaelis, fortgesetzt von Johannes Hoffmeister, vollständig neu
herausgegeben von Arnim Regenbogen und Uwe Meyer. Hamburg: 1998.)
- Historisches Wörterbuch der Philosophie.
Bd.1,sp.447-448, (verweis auf Aristoteles: die gleicheit konträrer
argumente, und der dialektische schluss auf das gegenteil einer
behauptung). (Historisches Wörterbuch der Philosophie. 13 Bde. Basel:
1971-2007.) (j)<==//
(k)
in der tradition sind viele modelle entwickelt worden, mit denen
die menschen gut und böse unterschieden haben. Einerseits sind es die
modelle der religionen (judentum, christentum, islam und die anderen
religionen), andererseits sind es die entwürfe der ethik(01). Diese
modelle taugen in der praxis, aber, ob die aktuellen konzepte der ethik
und der religionen heute noch tauglich sind, die aktuellen krisen zu
befrieden, das ist umstritten. Der diskurs über diese probleme muss
offen geführt werden, immer auf dem fundament, das ein theoretisch
nicht auflösbares problem praktisch aufgelöst werden muss, die
gefundenen auflösungen immer gültig für alle, die es betrifft.
-----------
(01)
es war schon immer das bestreben des individuums als ich und seines genossen gewesen, abschliessend zu definieren, was das gute,
respektive das böse an sich sein sollen und was die dinge der welt für
sich sind. Diese festlegungen sind für die ethik hinreichend belegt,
eingeschlossen die maximen der moral, gleiches kann den ritualen der
religionen extrapoliert werden. Das sind vorstellungen, die,
klassifiziert, darüber auskunft geben, was im konsens als gut oder als
böse klassifiziert sein soll
(*1). Keine dieser möglichen
klassifikationen kann im sinn des arguments darüber auskunft geben, was
als das gute und/oder als das böse die dinge der welt sind; denn die
dinge der welt, die gut oder böse sein sollen, sind indifferent, und
wenn sie different erscheinen, dann unterstehen sie den interessen, die
das individuum als ich und sein genossen mit diesen weltdingen al gusto
verbinden
(*2). Wie dem auch sei, kein ding der welt kann aus sich gut
sein oder böse, aber es ist böse oder gut im bezug auf das jeweils
andere ding der welt im horizont der geltenden interessen. Diese logik
schliesst aus, das abschliessend entschieden sein kann, dass das
weltding: m, gut ist und das weltding: n, böse, vice versa. Die
weltdinge: m und n, sind sowohl gut oder böse, jeweils im horizont des
anderen weltdinges
(*3).
--------
(*1)
das problem der klassifikation(+1) ist aufzunehmen als eine form
des pragmatismus(+2). Die katechismen der religionen sind voll davon,
was die guten und was die die bösen taten sind und/oder sein sollen.
Ohne rest geht's nicht und im detail steckt bekanntlich der teufel, der
alles wieder durcheinander bringt.
------
(+1)
die relationsbegriffe sind als begriff nicht klassifizierbar. Als
phänomene aber ist jede vorstellung einer handlung/sache als gut/böse,
aufzeigbar und damit klasifizierbar. Diese trennung wird in den
diskursen immer wieder missachtet.
(+2)
das problem der klassifikation ist die definition der klassen, die
ein bestimmtes merkmal der weltdinge: m oder n, setzen, verknüpft mit
dem ziel, die klassen eindeutig zu unterscheiden. Jede definition
scheitert, wenn das bestimmte merkmal, eben die differencia specifica,
negiert wird. Solange das individuum als ich und sein genosse die
relationsbegriffe: gut und böse, als begriffe ihrer welterkenntnis
gebrauchen, werden sie mit dem problem konfrontiert sein, dass die
weltdinge doppeldeutig sind, eben gut und böse, aber immer in einer
differenten perspektive. Das ding der welt: n, das für das individuum
als ich: A, das gute ist, kann für den genossen: B, das böse sein, vice
versa, und im gesellschaftlichen prozess müssen sich der genosse: B,
und das individuum als ich: A, darüber verständigen, was gelten soll.
Die kausalität und die dialektik können plausible argumente sein, aber
entscheiden kann nur der genosse: B, und das individuum als ich: A,
jeder für sich. Dieser prozess ist in raum und zeit nicht
abschliessbar, welche lösungen aber gefunden werden, das hängt von
anderen weltdingen ab, pars pro toto: die macht, über die A und B in
differenten stufungen verfügen. Der mächtigere bestimmt, was für ihn
das gute ist und was dem machtlosen als das böse bleibt.
(k/01/*1)<==//
(*2)
dieses problem ist gespiegelt in der frage: was ist der gerechte
lohn? Die zahl des faktisch ausbezahlten lohnes spiegelt beides: das
interesse des arbeitgebers, wenig zu zahlen, und das interesse des
arbeitnehmers, mit viel bezahlt zu werden.
(k/01/*2)<==//
(*3)
damit scheidet die antwort des ontologen als lösung des problems
aus, weil das gute ding der welt oder das böse nicht ausweisbar ist und
folglich ist auch die existenz des bösen, respektive des guten nicht
aufzeigbar. Der existenzbeweis kann immer nur die vorletzte antwort
sein, der eine letzte, noch nicht benannte antwort folgt, die das
vorangegangene dementiert oder affirmiert. Die negation lässt das
problem im nicht_entscheidbaren verschwinden, die position ist eine
affirmation, die nur die wiederholte vorletzte antwort in einem anderen
erscheinen sein kann.
(k/01/*3)<==// (k)<==//
(l)
in den diskursen über das gute und/oder das böse wird das böse
immer wieder als etwas schlechtes erkannt - ein plausibler reflex, der
seinen grund in der struktur der relationsbegriffe: gut und schlecht,
hat. Das böse als ein seinszustand des weltdinges gilt in der tradition
immer dann als schlecht, wenn das weltding im horizont der verfolgten
interessen bewertet wird - was dem geschäft schadet, das ist schlecht,
gut ist, was im geschäft einen profit bringt(01).
-------
(01) das ist eine perspektive, die hier nicht weiter verfolgt werden
soll.
(l)<==//
(m)
in der tradition ist es brauch, das spezifische problem der
relationsbegriffe unter dem terminus: dialektik der relationjsbegriffe,
zu verhandeln(01). In kontext der relationsbegriffe(02) ist der
gebrauch des terminus: dialektik, falsch, weil von der dialektik:
gut/böse, sinnvoll nur dann gesprochen werden kann, wenn das böse,
respektive das gute, leibhafte personen wären(03). Wie auch geredet
werden mag, das böse, respektive das gute, ist immer das_andere,
verkörpert in bestimmten dingen der welt, die nebeneinander für sich
bestehen und nicht identisch fallen können. Diese zuordnungen werden
erst dann zu einem streitfall, wenn sich das individuum als ich: A, und
sein genosse: B, entschieden haben, jeder für sich, das eine oder das
andere weltding als gut oder böse einzuschätzen. In dieser situation
kann von einer dialektik: gut/böse, gesprochen werden, weil der genosse
und das individuum als ich der bezugspunkt des arguments sind, die als
der_andere die weltdinge unterscheidbar einschätzen, gleichgültig, was
die dinge der welt als das_andere sind.
------
(01)
im blick auf die begriffe: gut und böse, ist dieses verfahren
plausibel, weniger plausibel ist das verfahren, wenn die
relationsbegriffe: rechts und links, mit dem terminus: dialektik,
verknüpft werden. Es ist zweckmässig im kontext: strassenverkehr, den
terminus: dialektik, zu vermeiden, weil die gebote: rechts/links, als
norm das fahren auf der strasse regeln mit dem ziel, die eindeutigkeit
im verhalten aller verkehrsteilnehmer zu sichern. Anders ist die
unterscheidung: links/rechts, zu beurteilen, wenn mit den termini:
rechts/links, politische meinungen verortet werden, den zweck
verfolgend, mit diesen einordnungen den politischen prozess für
bestimmte interessen zu beeinflussen.
(02)
in der perspektive der methoden ist es naheliegend, die methode:
dialektik, in das argument einzubeziehen. Mit dieser praxis kann die
differenz: gut/böse, als ein element im prozess der erkenntnis zwar
instrumentalisiert werden, weil es plausibel ist, eingebunden in die
erkenntnis des guten wie des bösen, mit den einschätzungen der
weltdinge die interessen zu verknüpfen, die alle, die es betrifft,
verfolgen, aber, der versuch muss scheitern, weil die dialektik auf die
relation: A<==>B, begrenzt ist, was, geurteilt im horizont des
relationalen arguments, die idee einer dialektik zwischen den
weltdingen: m und n, ausschliesst. Im horizont des ontologischen
arguments ist das argument: dialektik von gut und böse, logisch zwar
möglich, ontisch aber schief, wenn das argument gelten soll, dass als
methode die dialektik nur zwischen dem individuum als ich: A, und
seinem genossen: B, real sein kann.
(03)
in der kunst und in der literatur ist das phänomen der
personifizierung des bösen und des guten geläufig. Der teufel und die
gute seele werden analog mit dem guten und bösen verknüpft, die,
personifiziert als das böse oder das gute, wie personen
miteinander/gegeneinander agieren. Die technik der allegorie ist als
verfahren akzeptabel, um den streitfall sinnlich wahrnehmbar zu machen,
der reflektiert in der vorstellung eines individuums als ich möglich
ist.
(m)<==//
(n)
es ist üblich, im diskurs über gut und böse auf den
sündenfallmythos zu verweisen(01). Das gebot/verbot gottes
an Adam und Eva ist mit der prophezeiung verknüpft, dass Adam und Eva,
wenn sie vom baum der erkenntnis naschen, genötigt sein werden, gut und
böse zu unterscheiden. Dieser mythos ist doppeldeutig. Einerseits
bedeutet die beachtung des gebots gottes, dass Adam und Eva niemals
frei sein werden, andererseits ist die übertretung des verbots die
bedingung, dass Adam und Eva sich als frei wissen können, das eine zu
tun, das andere zu lassen. Dieser gegensatz muss immer präsent sein,
wenn über gut und böse disputiert wird.
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(01) Gen.2,17 und 3.1-24, paralell dazu: Koran, 20,117-125.
(n)<==//
(o)
die phänomenologie des guten wie des bösen, präsent in geschichte
und gegenwart, mag unterhaltsam sein, aber sie kann hier
beiseitegestellt bleiben. Die darstellung dieser historia ist ein
eigenständiges projekt, an dem sich viele schon abgearbeitet haben,
eindrucksvolle fälle darlegend, aber immer fehlend, wenn es um die
abschliessende lösung des problems geht.
(o)<==//
finis