das fragment
des monats
ausgabe (004)/04/2021/ april/2021
Die inkarnation - theologisch gedeutet, philosophisch
gedacht.
Der terminus: inkarnation, ist gebräuchlich, sowohl in
der philosophie als auch in der theologie. Die theologen und
philosophen streiten sich erbittert über den begriff:
inkarnation, und der kleinste gemeinsame nenner ihres
notwendigen konsenses ist die behauptung, mittels des wortes sei
der (geglaubte) gott ein mensch geworden. Das, was prima vista
als fall des glaubens zur kenntnis zu nehmen ist, das ist
secunda vista ein fall des wissens, der in raum und zeit nicht
geklärt werden kann; denn auf die frage nach dem grund des
wissen ist abschliessend die zureichende antwort unmöglich. Der
stein des anstosses ist das wissen, dass das erforderliche
phänomen: der wahrhaft mensch gewordene gott, bis dato nicht
dingfest gemacht werden konnte, und alles, was im horizont
dieser fragen bis heute erörtert worden ist, das muss entweder
als propaganda mittels realer gegenstände(=fetisch und/oder
götze) beurteilt werden, oder ist, klassifiziert als fall,
ausgewiesenes unwissen. Die argumente kreisen in sich, es sind
klassische zirkelschlüsse.
Diese diagnose kann nicht genügen, weil der gedanke der
inkarnation, fokussiert in der selbsterfahrung des individuums
als ich, streitig gefallen ist, gleich_gültig, wie das
individuum als ich reagiert, entweder als philosoph oder als
theologe. Der ansatzpunkt der reflexion ist die rede vom wort,
das der anfang gewesen war(Joh.1.1). Wenn Johannis, der
evangelist, richtig argumentiert, dann hat das theorem, der gott
sei mensch geworden, eine fatale konsequenz, die der glaubende
nicht vermeiden und der wissende nicht händeln kann. Mit der
realen inkarnation gottes im wort ist das wort des wissenden und
glaubenden transformiert in etwas neuem, das zum schaffenden
gott als wort das_andere ist. Mit seiner schöpfungstat, im wort
das EINE eins seiend, ist der schöpfer: gott, in seiner
schöpfung mit etwas anderem konfrontiert, das als das_andere
nicht er selbst sein kann. Zueinander sind der gott, mensch
geworden, und der gott als schöpfer das je andere, phänomene in
raum und zeit, die als das_andere nicht_identisch fallen. Damit
steht die frage im raum und in der zeit, wer
in der relation:
gott(=mensch_geworden)<==|==>gott(=schöpfer),(a) das
subjekt sein soll, das zwischen den beiden phänomenen,
einerseits der schöpfergott, andererseits der mensch_gewordene
gott, vermitteln soll. Unbestritten ist die meinung, dass das
geschöpf gottes das subjekt sein soll, das, wissend und
glaubend, sich entzweit weiss von seinem gott. Im streit aber
steht, was der grund sein könnte, mit dem das glaubende und/oder
das wissende geschöpf gottes entscheiden soll, was in der
relation der schöpfergott ist oder was im wort der
mensch_gewordene gott sein soll. Auf sich selbst zurückgeworfen
müssen der wissende, nicht anders der glaubende, sich
entscheiden, eine entscheidung, die allein ad personam möglich
ist. Das individuum als ich, einst in der geburt in das leben
gefallen und in seinem sterben wieder aus dem leben fallend,
entscheidet sich autonom, dann, wenn es den genossen als den
anderen anerkennt, der der_andere ist, nicht anders der genosse,
der das individuum als ich anerkennt als der_andere. Das theorem
der inkarnation ist als kristalisationskern der reflexion das
moment der vermittlung, in dem der genosse wie das individuum
als ich, sich selbst als subjekt erfahren können, jeder für
sich.
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(a) lies: gott in klammer gleich mensch geworden
relationiert abhängig gott in klammer gleich schöpfer.
finis
stand: 21.05.01.
eingestellt: 21.04.01
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