TEXTSAMMLUNG
Das fragment des monats
ausgabe (012)/12/2021/ fdm/21.012/ dezember/2021
Wahr ist jede lüge, aber die lüge ist nicht_richtig.
der terminus: fake(news) ist als terminus für das
wort: lüge, gegenwärtig en vogue(a). Mit dem wechsel des terminus bleibt der
widerspruch der begriffe: wahrheit und lüge, unverändert stehen
und die phänomene der wahrheiten und lügen sind weiterhin der
stein des anstosses, was immer auch die sache sein mag.
Die lüge, nicht anders die wahrheit, ist ein phänomen, das der
ständige begleiter der menschen ist, und die menschen haben sich
mit diesen phänomenen arrangiert. Die wahrheit sei strikt, sagt
man, weil es nur eine wahrheit geben könne(b), der lügen aber gibt es viele und selbst
der gewandteste lügner verliert schnell seinen überblick über
das, was er so sagt. Trotz der praktischen probleme mit wahrheit
und lüge(c), real in
der konfrontation, gibt es einen aspekt, der die traditionale
unterscheidung: wahr/falsch, händelbar hält. Der grund ist die
unterscheidung der argumentebenen: begriff oder phänomen, der
die exakte trennung von wahr und richtig möglich macht.
Eine erzählung, einmal erzählt, ist ein phänomen, es ist ein
factum der vergangenheit(d).
Als phänomen, bezeichnet als lüge oder fake, muss die erzählung
wahr sein, weil sie im moment der gelebten gegenwart existent
ist. Der lügner kann nur wahr sprechen, wenn er spricht(e), nicht anders der
geglaubte gott, aber das, was der gott oder der lügner sprechen,
das ist konfrontiert mit den dingen der welt, die das_andere
sind und mit denen das gesprochene vergleichbar ist. Im
vergleich erscheint eine differenz, die nicht auf der
argumentebene der phänomene entschieden werden kann, die aber
auf der argumentebene der begriffe entschieden ist. Das
erzählte, wahr seiend, ist, einmal gesprochen, im vergleich mit
dem anderen entweder richtig oder falsch - tertium non datur. In
der logik gilt: entweder das eine: richtig, oder das andere:
nicht_richtig,(f). Das
ist die bedingung, unter der das individuum als ich und sein
genosse in ihrer kommunikation den rationalen austausch der
argumente händeln können.
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(a)
zu den termini: lüge und/oder fake, gibt es ein
ernsthaftes problem: wie muss es heissen: das fake oder der
fake? Beide versionen können begründet sein, aufzumerken ist
nur, dass die lüge, in der perspektive der grammatik, feminin
ist. (a)<==//
(b)
dem reden über die wahrheit(en) steht entgegen, dass
auch Martin Heidegger, der meister der seinsphilosophen, in
der sache: aletheia(=wahrheit), die sich zeitigt, nicht
eindeutig ist; denn das, was sich zeitigen soll, ist etwas
anderes als das, was sich gezeitigt hat. (b)<==//
(c)
seinen besonderen reiz hat das problem, wenn der
leser Goethe's autobiographie zur hand nimmt und dem erzähler:
Goethe, zuhört - dichtung und wahrheit. (c)<==//
(d)
das problem zeiterfahrung wird hier nicht
diskutiert, aber es hat die funktion des begrenzenden
horizontes(01).
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(01) INDEX/register
//==>stichwort: zeiterfahrung. (d)<==//
(e)
der lügner muss, wenn er lügen will, glauben, dass
er wahr spricht, auch dann, wenn er weiss (oder wissen kann),
dass er falsches behauptet. (e)<==//
(f)
im relationalen argument kann die logische negation
nur mit dem zusatz: nicht_ , bezeichnet
werden(wahr/nicht_wahr). Für die ontische verneinung gelten
die traditionalen termini(wahr/falsch, wahr/unwahr)/01).
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(01) INDEX/register
//==>stichworte: negation und verneinung.
(f)<==//
finis
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stand: 22.01.01.
eingestellt: 21.12.01.
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