Es ist eine merkwürdige beobachtung.
Immer dann, wenn der versuch unternommen wird, das gute erreichen zu
wollen, endet dieser versuch im desaster des bösen; denn mit dem
versuch, das böse (endgültig) ausgerottet zu haben, ist auch das gute
zerstört. Weder kann das gute das negative spiegelbild des bösen sein,
noch ist das gute in seiner negation ein spiegelbild des bösen - eine
verstörende erfahrung, deren grund in der logik der relationsbegriffe
verortet ist, die keine klassenbegriffe sein können
(a).
Im widerspruch zu den klassenbegriffen, für die eine differentia
specifica benannt sein muss, ist das bestimmende moment für den
bestimmten relationsbegriff im korrespondierenden relationsbegriff
situiert. Das, was rechts ist, das ist bestimmt in dem, was links sein
muss
(b). Das ist keine banale
feststellung; denn mit dieser erklärung ist die struktur einer
verknüpfung benannt, deren prinzip die reziprozität der relationierten
momente ist. Das problem des individuums als ich, mit den
relationsbegriffen operierend, ist, dass es, wenn es seine welt als ein
ganzes begreifen will, mit diesen relationsbegriffen, pars pro toto:
rechts und links, operieren muss, die teile eines ganzen sind. Den
begriff: rechts, gesetzt als moment einer relation, hat das individuum
als ich nur dann bestimmt präsent, wenn es den begriff: links, in einer
zweiten relation gefasst hat, zwei relationen, die nicht identisch
fallen können, die im individuum als ich vermittelt sind, das im schema
als das dritte moment ausgewiesen ist, das aber als das dritte moment
in der relation: rechts<==|==>links, nicht präsent sein kann. Der
grund für das, was rechts ist oder links sein soll, ist das individuum
als ich, das die dinge der welt, geordnet in der welt, wahrnimmt,
geordnet mit seinem begriff: welt,
(c).
Dem ding der welt: n, ist nicht entnehmbar, ob es im arrangement der
weltdinge auf der rechten/linken seite liegt, aber diese situation hat
das individuum als ich dann geklärt, wenn es dieses ding der welt: n,
in einer relation fasst und zu einem anderen weltding: m, gefasst in
einer zweiten relation, in einen gegensatz setzt, aus dem es, für sich
absolut gültig, ableitet, was links ist und was rechts sein muss
(d).
Nicht anders verfährt das individuum als ich, wenn es, als gegensatz
erscheinend, festlegt, was für es das böse ist und/oder das gute sein
soll.
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(a)
im relationalen argument ist die differenz: klassenbegriff/relationsbegriff, strikt zu beachten. Dazu andernorts en detail:
INDEX/register //==>stichworte: relationsbegriff und klassenbegriff.
(a)<==//
(b)
dafür steht der simple spruch: links
ist da, wo der daumen rechts ist, und rechts ist da, wo der daumen
links ist. Aber das, was nun das spezifische moment dessen ist, was mit
dem begriff: rechts, gefasst werden soll oder respektive mit dem
begriff: links, gefasst ist, das ist dieser sentenz nicht zu entnehmen.
Die differentia specifica, konstitutiv für den klassenbegriff, ist
nicht benannt.
(b)<==//
(c)
virulent ist das problem der
ortszuweisung: links/rechts, dann, wenn das rechts-/linksschema ein
streitpunkt in der politischen geographie ist. Ich belasse es bei
diesem hinweis.
(c)<==//
(d)
der gedanke in einer graphik wiederholt.
Die momente: "das individuum als ich, rechts und links", hinzugesetzt: (ding_der_welt:_n) und (ding_der_welt:_m),(01).
Die relationen:
1.rel.: individuum_als_ich<==|==>rechts(ding_der_welt:_n),
2.rel.: individuum_als_ich<==|==>links(ding_der_welt:_m),
3.rel.: rechts(ding_der_welt:_n)<==|==>links(ding_der_welt:_m).
graphik: 001
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(01)
in der graphik nicht eingefügt sind die
momente: gut und böse, beide können vom rezipienten hinzugesetzt
werden, ad libitum kombiniert. Es sind zwei schemata im trialektischen
modus, die nicht identisch fallen.
(d)<==//