TEXTSAMMLUNG
Das fragment des monats
ausgabe (027)/27//2023/ fdm/22.027/ märz/2023

Putin, der faschist: zar:_p00(alias_Putin).

    Herr: Putin, derzeit präsident der Republik: Russland, sagt, die repräsentanten der Republik: Ukraina, seien nazis(a). In den zeiten der fake news ist diese behauptung das eine, etwas anderes ist es, ob die fakten, die als dokumente der historia nachprüfbar sind, diese behauptung als richtig ausweisen können. Im streit der ideologen ist es routine, dem feind genau das zu unterstellen, was man selbst ist(b), und wer mit dem zeigefinger seiner hand auf den anderen zeigt, der weist mit drei fingern dieser hand auf sich selbst zurück.

    In den historischen wissenschaften ist es konsens, dass der begriff: nazismus, ein differenzierender unterbegriff des oberbegriffs: faschismus, ist. Diese bemerkung ist notwendig, weil das argument dann nicht zureichend sein kann, wenn der begriff: faschismus, auf das phänomen: deutscher nazismus, verengt wird, als fokus die figur: Adolf Hitler. Der moderne faschismus(c) ist zugleich weniger und mehr als der nazismus, abhängig von der perspektive, in der die phänomene der aktuellen faschismen analysiert und bewertet werden.
   
    Es mutet an wie ein witz auf der historischen hintertreppe, wenn festgestellt werden muss, dass im Kreml, das zentrum des marxismus/leninismus(selig)(d), die doktrin des putinismus(e) staatsideologie geworden ist, ein denken, das die kernelemente des faschismus wetterleuchten lässt. Es ist erstaunlich, dass der herr: Putin, als KGB-offizier ein produkt des stalinismus, auf die ideologien zurückgreift, die im zaristischen Russland des 19.Jahrhunderts entstanden waren, gegen die die kommunistischen führer im Kreml die idee des internationalen kommunismus, das ideologische erbe der Sowjetunion(1922-1991), positioniert hatten, eine erbschaft, die herr: Putin, einerseits beschweigt und andererseits als "westimport" kritisiert. Er deutet die geschichte Russlands um, beginnend mit der historia des Kiewer_Rus(800-1200)(f), die geschichtsklitterung weitertreibend im horizont der geschichte der nachbarn Russlands: "Polen, Litauen/Balticum, Österreich-Ungarn/Habsburg und das Osmanische Reich", den zweck verfolgend, die kriege zu rechtfertigen, die er seit 2000 in Tschetschenien und Georgien geführt hatte und 2022/23 in Syrien und in der Ukraina führt. "Heim ins Reich",(g) das ist seine parole und, so scheint es, für dieses ziel ist dem herrn: Putin, jedes mittel recht, wenn das mittel erfolg verspricht(h).

    Diese argumente sind der horizont, in dem die frage gestellt werden muss, ob es möglich sein kann, mit herrn: Putin, über den frieden zu verhandeln(i). Die bedingung für einen dauerhaften frieden ist, dass alle, die es betrifft, willens sein müssen, den je anderen als der_andere anzuerkennen(j). Die anerkennung des genossen als der_andere muss das individuum als ich leisten, ad personam, und diese bedingung schliesst jede form von gewalt aus, darauf abzielend, den feind vernichten zu wollen. Der herr: Putin, ein individuum, hat sich selbst als ich entmächtigt und sich selbst degradiert zu einer sache, die das_andere ist, die sache: zar:_p00(alias_Putin).
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(a)
die behauptung, die elite der Ukraina sei eine bande von nazis, habe Ich das erstemal im kontext des überfalls Russlands auf die Ukraina am 24.02.2022 gehört. Der terminus: nazi, das gehört zum ritual im kampf der ideologen, wird inflationär gebraucht, heterogenes al gusto zusammenrührend. Diesen cantus firmus hatte die putin'sche propaganda schon intoniert, bevor herr: Putin, den überfall auf die Ukraina ins werk setzte.     (a)<==// 
(b)
es ist eine spezielle beobachtung, dass es immer der andere ist, der beschuldigt wird, er sei ein ideologe, aber, der bösartigste ideologe ist derjenige, der von sich behauptet, kein ideologe zu sein(01).
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(01) //==> INDEX/register, stichworte: ideologie und ideologe.    (b)<==// 
(c)
im umlauf sind diverse termini(01), mit denen kenntlich gemacht ist, dass das phänomen: faschismus, schillernd in vielen farben, eine gemengelage von differenten ideologien ist(02), die auf eine trias von elementen verdichtet werden kann:
  1. die idee des völkischen,
  2. die idee des führers(=autokrat) als heilsbringer,
  3. die apotheose der gewalt. 
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(01)
das kennungszeichen dieser termini sind die präfixe: neo und post, partes pro toto: neofaschismus, neonazismus, postfaschismus.
(02)
in der historia der faschismen ist aufzeigbar, dass die ideologen dieser faschismen alles zusammengeklaut haben, was ihnen als rechtfertigung passend erschien. Es gibt keinen originalen faschismus. Zwar hatte Mussolini den terminus: faschismus, geprägt, aber das, was er als idee: faschismus, verkaufte, das wahren geplünderte varianten der nationalismen des 19.jahrhunderts, einschliesslich einiger versatzstücke aus dem Marx'schen sozialismus. Hitler kopierte Mussolini, Stalin Hitler. Soweit die quellen des herrn: Putin.    (c)<==// 
(d)
es könnte naheliegend sein, sentimental zu werden und die alten kommunisten, die stalinisten waren, zu verklären. In ihrer struktur sind der kommunismus in der lesart Stalin's und der nazismus(faschismus) in der lesart Hitler's gleich, aber nicht identisch, und das, was als differenzen feststellbar ist, das sind marginalien.    (d)<==// 
(e)
der faschismus des herrn: Putin, wird seit 2000 mit dem terminus: putinismus, markiert(01).
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(01)   stichwort: putinismus. Wikipedia, dl_220414.     (e)<==// 
(f)      stichwort: Kiewer_Rus. Wikipedia, dl.23.02.08.    (f)<==// 
(g)
"Heim ins Reich", das war die parole, die Hitler ausgeben hatte, als er 1938 den Anschluss Österreichs an "das Reich" durchsetzte, das Sudetenland anektierte und 1939 die Tschechoslowakei zum protektorat Böhmen und Mähren erklärte. Hitler träumte vom "Lebensraum im Osten" und die nazis sangen: "... und morgen die ganze Welt",(01).
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(01) Ich zitiere aus dem gedächtnis.     (g)<==// 
(h)
in zwei texten, die mir vorliegen, hat herr Putin, sein programm offen gelegt:
  1. Vladimir Putin ”On the Historical Unity of Russians and Ukrainians“. July 12, 2021,(01),
  2. rede im fernsehen, 21.02.2022,(02).
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(01)   quelle: http://en.kremlin.ru/events/president/news/66181
(02)   quelle: http://kremlin.ru/events/president/news/67828       (h)<==// 
(i)
die parole: verhandeln statt waffen,(01) ist zwar plausibel, aber nicht realistisch, dann, wenn der potentielle verhandlungspartner sein heil in der gewalt sucht und das verhandeln als eine fortsetzung der gewalt mit anderen mitteln ansieht(02). Über ihre interessen können nur subjekte verhandeln, aber nicht individuen, die sich als ich entmächtigt haben.
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(01)
Sarah Wagenknecht und Alice Schwarzer: Manifest zum frieden, anfang Februar veröffentlicht(*1).
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(*1)
quelle:  https://www.change.org/p/manifest-für-frieden?recruiter=63690469&recruited_by_id=59531cca-3418-4e33-8f67-597e7f919560.
(02)   die assonanz zum bekannten wort Carl von Clausewitz' ist nicht zufällig.     (i)<==// 
(j)
Ich beschränke mich auf die these und verweise auf die von mir entwickelte theorie: "das prinzip: anerkennung des anderen als der_andere",(01).
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(01) //==> INDEX/register, stichwort: adaad_a.    (j)<==// 
finis

stand: 23.04.01.
eingestellt: 23.03.01.
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