Das kleinste ist nicht klein genug, wenn es einem noch kleineren
weichen muss, nicht anders das grösste, das genötigt ist, dem noch
grösseren seinen platz einzuräumen. Es ist eine denkwürdige
beobachtung, dass das individuum als ich weiss, dass es, wenn es einen
gedanken zum gegenstand hat, nur dann rational über diesen gedanken
intramundum sprechen kann, wenn es den grund der rationalität des
gedankens extramundum verortet, ohne die möglichkeit zu haben, die
absolute grenze zu überschreiten, an der das individuum als ich
steht
(a). Die idee einer unendlichkeit im raum und die idee der
ewigkeit in der zeit sind die bedingung dafür, dass das individuum als
ich, sein genosse eingeschlossen, über das sprechen können, was sie
diesseits der grenze intramundum als die endlichkeit der weltdinge und
ihre vergänglichkeit erfahren. Den grund für diese erfahrung verorte
Ich einerseits im prinzip der zahl: 1,
(b) und andererseits in der
zahlenreihe: 1-(n+1),
(c). Wenn die bedingung des prinzips der zahl: 1,
akzeptiert ist, dass die zahl: 1, dadurch definiert sein soll, dass sie
einen um die zahl: 1, grösseren nachfolger hat, respektive einen um die
zahl: 1, kleineren vorgänger
(d), dann ist der schluss zwingend, dass
mit einer zahl weder die unendlichkeit im raum formuliert werden kann
noch die ewigkeit der zeit
(e). Das individuum als ich ist eingegrenzt
in den grenzen seiner vernunft, die es mit zahlen fixieren kann
(f), und
das genügt. Der blick jenseits der grenze ist ein bedürfnis des
individuums als ich, gelebt diesseits dieser grenze. In dieser welt hat
es genügende gründe verfügbar, mit denen es das netz knüpfen kann, in
dem jedes ding der welt seinen knotenpunkt hat.
Die welt des individuums als ich ist endlich und in dieser welt, das
ganze seiend, ist als ein ding der welt die metaphysik der gedachten
unendlichkeit des raumes und der geglaubten ewigkeit der zeit ein teil,
nicht das ganze.
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(a)
der gedanke ist logisch zwingend, dass das erkennende individuum
als ich die idee einer absoluten grenze: welt||NATUR,(01) postulieren
muss, wenn es intramundum über die dinge seiner welt räsonieren will.
Das problem ist, dass es eine beschränkung fühlt, die mit seiner
selbsteinschätzung als ein autonomes ich nicht zusammenzugehen scheint.
Das ist aber ein irrtum. Um es selbst das ich zu sein, braucht das
individuum als ich die erfahrung einer grenze als spiegel, in dem es
sich selbst als das ich erkennen kann(02).
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(01) lies: die welt absolute grenze die natur in versalien.
(02)
zum begriff: grenze, meine texte:
- Grenzen - die autonomie des ich und seine selbstbindung.
Metaphysische reflexionen über die metapher des spiegelfensters und der
blick des ich auf den regenbogen. 007:grenze.
- Intramundum/extramundum. Reflexionen zur
metaphysik und logik des begriffs: grenze. 018:grenzeII.
INDEX/register //==>stichwort:
grenze (und verwandte
stichworte).
(a)
<==//
(b) INDEX/register //==>stichwort:
prinzip_der_zahl:_1 .
(b)
<==//
(c) INDEX/register //==>stichwort:
zahl/zahlenreihe:_1-(n+1).
(c)
<==//
(d)
das, was die zahlenreihe: 1-(n+1), auszeichnet, das ist die
fixierung eines ranges. Die zahl: 2, markiert einen anderen rang als
die zahl: 3. Mehr ist einer zahl nicht zu entnehmen.
(d)
<==//
(e)
in der mathematik wird das zeichen: (unendlich), in der
funktion einer zahl gebraucht. Die mathematiker können mit diesem
zeichen rechnen, aber dieses rechnen enthält keine aussage über das,
was das zeichen bezeichnen soll. Die metaphysiker der tradition
sprechen von einer unendlichkeit, die in ihren vorstellungen konkret
imaginiert sein kann, die aber das forum internum nicht verlassen
können, und das, was sie auf dem forum publicum als argumente
entäussern, das sind endliche dinge im raum, vergänglich in der
zeit.
(e)
<==//
(f)
es ist eine andere zugangsweise auf die welt, wenn die dinge der
welt nicht gezählt werden. Die alten hatten es gezeigt, dass ihre welt
auch dann funktioniert hatte, wenn sie in ihren geschichten(=mythen)
über die welt dinge erzählten, die mit einem überschaubaren repertoire
an zahlen darstellbar waren. Es wurde immer gezählt, aber die
verfügbaren zahlen blieben in den grenzen des fassbaren. Die moderne
technik hat den raum und die zeit zwar erweitert, aber es wurden nur
die grenzlinien verschoben.
(f)
<==//