TEXTSAMMLUNG
das fragment des monats
ausgabe (030)/30//2023/ fdm/22.030/ juni/2023

Die endlichkeit des unendlichen, die ewigkeit ist vergänglich.

Das kleinste ist nicht klein genug, wenn es einem noch kleineren weichen muss, nicht anders das grösste, das genötigt ist, dem noch grösseren seinen platz einzuräumen. Es ist eine denkwürdige beobachtung, dass das individuum als ich weiss, dass es, wenn es einen gedanken zum gegenstand hat, nur dann rational über diesen gedanken intramundum sprechen kann, wenn es den grund der rationalität des gedankens extramundum verortet, ohne die möglichkeit zu haben, die absolute grenze zu überschreiten, an der das individuum als ich steht(a). Die idee einer unendlichkeit im raum und die idee der ewigkeit in der zeit sind die bedingung dafür, dass das individuum als ich, sein genosse eingeschlossen, über das sprechen können, was sie diesseits der grenze intramundum als die endlichkeit der weltdinge und ihre vergänglichkeit erfahren. Den grund für diese erfahrung verorte Ich einerseits im prinzip der zahl: 1,(b) und andererseits in der zahlenreihe: 1-(n+1),(c). Wenn die bedingung des prinzips der zahl: 1, akzeptiert ist, dass die zahl: 1, dadurch definiert sein soll, dass sie einen um die zahl: 1, grösseren nachfolger hat, respektive einen um die zahl: 1, kleineren vorgänger(d), dann ist der schluss zwingend, dass mit einer zahl weder die unendlichkeit im raum formuliert werden kann noch die ewigkeit der zeit(e). Das individuum als ich ist eingegrenzt in den grenzen seiner vernunft, die es mit zahlen fixieren kann(f), und das genügt. Der blick jenseits der grenze ist ein bedürfnis des individuums als ich, gelebt diesseits dieser grenze. In dieser welt hat es genügende gründe verfügbar, mit denen es das netz knüpfen kann, in dem jedes ding der welt seinen knotenpunkt hat.

Die welt des individuums als ich ist endlich und in dieser welt, das ganze seiend, ist als ein ding der welt die metaphysik der gedachten unendlichkeit des raumes und der geglaubten ewigkeit der zeit ein teil, nicht das ganze.
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(a)
der gedanke ist logisch zwingend, dass das erkennende individuum als ich die idee einer absoluten grenze: welt||NATUR,(01) postulieren muss, wenn es intramundum über die dinge seiner welt räsonieren will. Das problem ist, dass es eine beschränkung fühlt, die mit seiner selbsteinschätzung als ein autonomes ich nicht zusammenzugehen scheint. Das ist aber ein irrtum. Um es selbst das ich zu sein, braucht das individuum als ich die erfahrung einer grenze als spiegel, in dem es sich selbst als das ich erkennen kann(02).
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(01)    lies: die welt absolute grenze die natur in versalien.
(02)
zum begriff: grenze, meine texte:
  1.  Grenzen - die autonomie des ich und seine selbstbindung. Metaphysische reflexionen über die metapher des spiegelfensters und der blick des ich auf den regenbogen. 007:grenze.
  2.  Intramundum/extramundum. Reflexionen zur metaphysik und logik des begriffs: grenze. 018:grenzeII.
 INDEX/register //==>stichwort: grenze (und verwandte stichworte).  (a) <==//            
(b)     INDEX/register //==>stichwort: prinzip_der_zahl:_1(b) <==//  
(c)     INDEX/register //==>stichwort: zahl/zahlenreihe:_1-(n+1).   (c) <==//  
(d)
das, was die zahlenreihe: 1-(n+1), auszeichnet, das ist die fixierung eines ranges. Die zahl: 2, markiert einen anderen rang als die zahl: 3. Mehr ist einer zahl nicht zu entnehmen.  (d) <==//  
(e)
in der mathematik wird das zeichen:  (unendlich), in der funktion einer zahl gebraucht. Die mathematiker können mit diesem zeichen rechnen, aber dieses rechnen enthält keine aussage über das, was das zeichen bezeichnen soll. Die metaphysiker der tradition sprechen von einer unendlichkeit, die in ihren vorstellungen konkret imaginiert sein kann, die aber das forum internum nicht verlassen können, und das, was sie auf dem forum publicum als argumente entäussern, das sind endliche dinge im raum, vergänglich in der zeit.    (e) <==//  
(f)
es ist eine andere zugangsweise auf die welt, wenn die dinge der welt nicht gezählt werden. Die alten hatten es gezeigt, dass ihre welt auch dann funktioniert hatte, wenn sie in ihren geschichten(=mythen) über die welt dinge erzählten, die mit einem überschaubaren repertoire an zahlen darstellbar waren. Es wurde immer gezählt, aber die verfügbaren zahlen blieben in den grenzen des fassbaren. Die moderne technik hat den raum und die zeit zwar erweitert, aber es wurden nur die grenzlinien verschoben.  (f) <==//  
(finis)
 
stand: 23.07.01.
eingestellt: 23.06.01.
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