TEXTSAMMLUNG
Das fragment des monats
ausgabe (048)/48//2024/ fdm/24.048/ dezember/2024

Ich bin - das genügt.

    Das dictum: Ich bin,(a) ist das allein mögliche argument, dessen Ich mir selbst gewiss sein kann.

    Wenn Ich das ich sein will, das Ich als individuum bin, dann kann Ich nicht hinter das argument der existenzaussage zurückgehen, mit dem die bedingung formuliert ist, dass Ich das individuum sein kann, das, eingebettet zwischen den polen: geburt und tod, als lebender seine welt wahrnimmt und denkt(b). Mit dem argument der existenz ist der gründende grund benannt, der für mich das fundament meines glaubens ist, in dessen horizont Ich mein wissen entfalten kann(c).

    Das argument: Ich bin, ist ein postulat(d), das Ich notwendig denken muss, wenn Ich mich selbst in meiner welt als das individuum erfahren will, das sich selbst in seiner (=meiner) existenz zu einem ich gebildet hat. Das postulat selbst ist als argument keines grundes fähig und das, was Ich als meinen gründenden grund setze, die setzung begriffen als meine existenz in raum und zeit, das ist dem individuellen impuls(e) entquollen, der zwischen den polen: tod und geburt, nicht versiegen kann.  

    Mein argument, das dictum: Ich bin, steht quer zu den meinungen der tradition, die davon ausgehen, dass das sein das alles umfassende sei(f), eine vorstellung, in der die daseienden dinge der welt ihren (definierten) ort haben. Das, was im ontologischen argument(g) die gewissheit sein muss, nämlich die gewissheit, dass in seinen vorstellungen vom sein das individuum als ich seinen bestimmten platz hat, das kann im relationalen argument allein in den relationen real sein, die das individuum als ich, verortet in der autonomie des ich, zu den dingen der (seiner) welt setzt, die es im raum und in der zeit zwischen den polen: geburt und tod, wahrnehmen kann und denkt. Das, was jenseits seiner welt ist, diese welt auch als das SEYN(h) vorgestellt, das kann das individuum als ich, an der grenze: welt||NATUR(i), stehend, extramunum intendiert, intramundum zwar denken und imaginieren, aber es sind als bilder und gedanken seine dinge der welt, die nicht die welt als das ganze sein können. In seinem wissen, was die welt sein soll, hat das individuum als ich seine gewissheit, dass es ist(j).
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(a)
das argument: Ich bin, ist eine verkürzung des arguments, das René Descartes(01) formuliert hatte, als er nach der idee suchte, die für ihn das nicht mehr zu bezweifelnde fundament seines wissens ist. Das argument ist in der formel: cogito, ergo sum, geläufig(02). Präziser, aber in einem anderen kontext(theologie), hatte Augustinus das argument der existenz so formuliert: ego cogito(ich denke), ego existo(ich existiere)(03).
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(01) hilfreich ist der artikel: cogito ergo sum(dl_23.10.29.), in Wikipedia.
(02) die formel ist in den schriften von Descartes in mehreren varianten nachweisbar.
(03) Aurelius Augustinus: Der Gottesstaat, 11.buch, 26.kapitel.       (a)<==// 
(b)
das, was als (verbotener) zirkelschluss erscheint, das ist die struktur des zirkelarguments, in der das individuum als ich seine welt denkt, wahrgenommen in jedem moment der gelebten gegenwart(01). Wenn die welt in der vorstellung des individuums als ich ein ganzes ist, dann ist die begründung der meinungen des genossen und des individuums als ich über die dinge ihrer gemeinsam geteilten welt immer in einem kreis eingebunden, dessen kreislinie eine absolute grenze markiert, die das individuum als ich in raum und zeit nicht überschreiten kann(02).
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(01) INDEX/register //==>stichwort: zirkelargument.
(02) INDEX/register //==>stichworte: "intramundum, extramundum und das zeichen:_welt||NATUR.        (b)<==// 
(c)
das wechselspiel von wissen und glauben ist gefasst in der relation: glaube<==|==>wissen,(01). Es ist, wenn über das wissen und/oder der glauben nachgedacht wird, immer ein subjekt benennbar, entweder das individuum als ich oder sein genosse, die, jeder für sich, ihren glauben und ihr wissen im moment der gelebten gegenwart in einer relation fassen, relationen, die nicht identisch fallen können.
Graphik: 001 (02)

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(01)    lies: die relation der glaube relationiert abhängig das wissen.
(02)
entnommen meinem text: Der begriff: autonomie des ich. 045:autonomie_KI. argument: 2.21.29. (text erscheint 01.01.2025).       (c)<==// 
(d)
Ich greife den gedanken Immanuel Kant's auf, der meint, dass das sprechen über den letzten grund nur in der form eines postulats möglich ist. Es ist nicht irgendein abstraktes prinzip, das sein und/oder der schöpfergott, mit dem der letzte grund gesetzt ist, sondern es ist das individuum als ich, das eine vorstellung imaginiert/denkt, die es für sich als absolut gültig fordert(=postuliert), die funktion des ersten grundes ausfüllend, mit dem die welt erklärt werden kann.       (d)<==// 
(e)
INDEX/register //==>stichwort: individuelle_impuls.       (e)<==// 
(f)
der traditionale begriff: sein, eingeschlossen die schöpfung des EINEN gottes, ist als dokument der historia zur kenntnis zu nehmen. Über diese dokumente der historia kann vieles gesagt werden, aber alle aussagen, die möglich sind, bleiben an der grenze: innen/aussen, stecken, die das individuum als ich und sein genosse nicht überschreiten können, eingebunden in ihrer welt(raum und zeit).       (f)<==//  
(g)
zur unterscheidung: ontologische argument und relationale argument, andernorts en detail(01).
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(01)   INDEX/register //==>stichworte: ontologische_argument und relationale_argument.       (g)<==// 
(h)
Ich greife den terminus von Martin Heidegger auf.       (h)<==// 
(i)
lies: welt absolute grenze natur in versalien.       (i)<==//   
(j)
das, was prima vista als individualismus(=egoismus) erscheint, aktuell mit den termini: egoismus und individualismus, gehändelt, das hat secunda vista nichts gemein mit dem begriff: individuum als ich, der im relationalen argument ein schlüsselbegriff ist. Auf dieser differenz bestehe Ich.       (j)<==//   
finis

stand: 25.01.01.
eingestellt: 24.12.01.
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