TEXTSAMMLUNG
die meinung des bürgers
ausgabe: mdb/(32)01/23 / januar/2023    (blieb stehen bis 07/2023)

Hartz_IV - das bürgergeld_2023.
Anmerkungen zu einem etikettenschwindel.(Text, subtext).

Text

    Die damen/herren: politiker, sind erfinderisch, wenn ein skandal ersetzt werden soll durch einen anderen, einen neuen skandal. Das programm der agenda2010(a), die blaupause für die ausplünderung eines drittels der gesellschaft(b), hat ihren dienst geleistet(c) und wird, geschuldet der realität, durch ein neues programm ersetzt, das einen anderen namen hat. Die erzählung, das sozialstaatsgebot des grundgesetzes im blick habend, ist falsch, dass die verantwortlichen im staat zur besseren einsicht gekommen seien. Der realität näher ist die einschätzung, dass das programm: Hartz_IV, den bossen damals vom herrn Schröder zum geschenk gemacht, heute den sogenannten "besserverdienden" keinen vorteil mehr verschafft, den damen/herren: politiker, aber angst macht, dass das alte Hartz_IV zu einer potentiellen gefahr für das obere drittel der gesellschaft werden könnte(d); denn eine gesellschaft, zerfallen in zwei lager(e), wird eine gesellschaft der gewalt sein. Das lager der besitzenden, wenige, die viel besitzen, und das lager der habenichtse, viele, die über den tag hinaus nicht planen können, sprechen nicht mehr miteinander, weil sie, sprachlos geworden, die verbindende sprache zerstört haben.

    Die beseitigung von Hartz_IV ist einerseits das gebot der stunde, andererseits muss die ideologie(f) in kritischer absicht überwunden werden, untrennbar verknüpft mit der politik des programms: agenda2010. Der eingeschlagene weg der reform weist in die richtige richtung, die maassnahmen sind aber nicht zielführend. Real ist mit der beschlossenen reform: bürgergeld_2023, das gesetzte ziel nicht erreichbar, weil, der not in der zeit geschuldet, einerseits ein paar stellschrauben zwar verändert worden sind, mit denen der kritische arbeitsmarkt entlastet werden soll, die soziale schieflage in der gesellschaft aber kann andererseits mit diesen maassnahmen nicht entschärft werden.

    D'accord, das neue bürgergeld_2023 ist ein schritt in die richtige richtung, prima vista, für eine reform aber, die das soziale problem der gesellschaft real ausgleichen wird, ist das bürgerld_2023, secunda vista, zu wenig. Erforderlich ist, dass das wollen aller bürger real in ihren grundbedürfnissen so abgesichert wird, dass der bürger auch faktisch am gesellschaftlichen leben teilhaben kann. In gegenwart und vergangenheit gab es immer wieder einschlägige ideen(g), die aber an den gesellschaftlichen machtverhältnissen gescheitert waren. Diesem wissen zum trotz sind die historischen erfahrungen kein zureichender grund, neue ideen zu entwickeln, die geeignet sind, den sozialen ausgleich anzustreben und auch zu realisieren. Aktuell en vogue ist das schlagwort: bedingungsloses grundeinkommen,(h), eine idee, die, ökonomisch mit spitzem stift durchgerechnet, dann vernünftig ist, wenn sie praxistauglich ausgestaltet wird, um ein soziales problem, das ein skandal ist, einerseits zu entschärfen, um andererseits den bürger materiell genau die freiheit zurückzugeben, die dem bürger verfügbar sein muss, wenn er sich in der gesellschaft als ein produktives mitglied entfalten will. Dieses ziel erfordert, dass die sozialen bedingungen in der gesellschaft grundlegend geändert werden und so ausgestaltet sein müssen, dass real die skandalöse kluft zwischen arm und reich eingeebnet wird, nicht im sinn einer mathematischen gleichheit, sondern im sein einer möglichen und gleichwertigen teilnahme an der gesellschaft, die allen, die es betrifft offen sein muss(i).

    Es ist viel zu tun.

Subtext

(a)
als bekannt setze Ich die historia der agenda2010 voraus. Mit den konsequenzen dieser sogenannten reform habe Ich mich wiederholt in meinen texten befasst(01).
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(01)
textsammlung: meinung des bürgers.
INDEX/register //==>stichworte: agenda2010 und Hartz_IV.   //     (a)<==//   
(b)
der herr Schröder, ex_bundeskanzler,(01) hatte in einem interview(02) stolz davon geschwärmt, dass er es gewesen sei, der den niedriglohnsektor in der BRD geschaffen habe, einen arbeitsmarkt, auf dem die reichen den profit einfahren, der den armen abgepresst ist. Das erklärte ziel dieser politik war gewesen, einen markt zu schaffen, auf dem ein drittel der gesellschaft faktisch zu sklaven degradiert ist, damit zwei drittel der gesellschaft ein auskömmliches leben haben, das darauf geeicht wurde, der machtelite die pfründe zu sichern, die die oberen zehntausend unter sich aufgeteilt haben(03).
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(01)
mit der person: Gerhard Schröder, habe Ich mich wiederholt beschäftigt(*1)
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(*1)
textsammlung: meinung des bürgers
  • ==> (05) 09/05 : Macht - wozu? Kohl - Schröder - Merkel. Die Symbole ihrer macht: strickjacke, currywurst und ein noch nicht bekanntes accessoire
  • ==> (07) 04/06 : Nur ein emporkömmling ... .
INDEX/register //==>stichwort: Schröder,Gerhard.
(02)
die aussage des herrn Schröder wird häufig zitiert. Ich habe das zitat nicht verifiziert. Im umkreis der globalen wirtschaftstage in Davos, so wird es kolportiert, hatte das interview im winter 2007(?) stattgefunden.
(03)    //==> anmerkungen: (e).  //      (b)<==//   
(c)
der profiteur der agenda 2010/Hartz_IV war und ist die Union(01). Die unionspolitiker wussten, dass die bereinigung des arbeitsmarktes zu lasten der schwachen ihnen abgenommen worden war, nachdem kanzler Kohl seit der wiedervereinigung Deutschlands, 1990, es beharrlich unterlassen hatte, den arbeitssektor der republik im sinne des sozialstaatsgebots zu renovieren. Helmut Kohl hatte genau gewusst, dass die erforderlichen wirksamen reformen einerseits nur zu lasten des reichen teils der gesellschaft wirksam sein können, dass andererseits aber diese reformen zu lasten des armen teils der gesellschaft ihm die macht gekostet hätte. Das eine hatte er auf die lange bank geschoben und das andere sein gelassen. Es war der herr Schröder gewesen, der die unterlassenen reformen auf "die schiene gesetzt hat", einerseits gegen die armen, zum vorteil der reichen andererseits(02). Dieses zynische spiel des herrn Schröder war möglich gewesen, weil herr Schröder im falschen spiel sich des rückhalts der "bosse" sicher sein konnte, die das nützliche werkzeug in ihm gesehen hatten(03).
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(01)
unter der kanzlerschaft von Frau Merkel(2005-2021) waren die damen/herren: politiker in der Union, noch zurückhaltend gewesen, jetzt sprechen sie es offen aus, weil sie einerseits die restriktiven maassnahmen beibehalten wollen, die andererseits nicht mehr zielführend sind(*1).
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(*1)
in der debatte um das bürgergeld_2023 wurde deutlich, dass die herren: Friedrich Merz(CDU), Carsten Linnemann(CDU)(+1) und Marc Biadacz(CDU/obmann im ausschuss f.arbeit und soziales)(+2), das system: Hartz_IV, in der substanz immer noch für richtig halten. Anders ist ihre kritik am sogenannten schongeld nicht verstehbar. Sie behaupten, der von Schröder eingeführte grundsatz: fördern und fordern, werde verletzt, wenn ein "schonvermögen" von 60.000,00€ + 30.000,00€ für jedes weitere haushaltsmitglied zugestanden würde. Das sei, so sagen sie's, eine verhöhnung der schwer arbeitenden armen. Diese herrschaften kennen offenbar nicht die historia der agenda 2010, die bis in das jahr 1974 zurückreicht, als die lage auf dem arbeitsmarkt angesspannt war. Damals waren es 1 million ohne "job", unter Schröder waren's faktisch ca.10 millionen menschen ohne arbeit und ausreichendes einkommen. Es war eine lage gewesen, die brandgefährlich geworden war, weil das phänomen der langzeitarbeitslosen sich bedrohlich ausgebreitet hatte. Die arbeitslosenversicherung lief nach 2 jahren leistungsbezug aus, aber die menschen standen weiter da, ohne arbeit und einkommen. Mit der maassnahme: arbeitslosenhilfe, wurde ein schutzschild gegen die sozialhilfe eingezogen, und die gerichte hatten damals geurteilt, dass das sogenannten schonvermögen, als grenze für den bezug von sozialhilfe gesetzt, nicht der maasstab für die arbeitslosenhilfe sein könne, weil auch das in lebenslanger arbeit angesparte unter dem schutz des eigentums stünde. Die gerichte hatten damals geurteilt: 60.000.00DM, das dürfte heute dem wert: 60.000,00€, aquivalent sein.
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(+1)   gehört, sendung in WDR5, 10.11.2022, 8.00uhr. 
(+2)
so gehört im interview mit dem Deutschlandfunk, 14.11.2022./23.10uhr; herr Biadacz hatte gesagt, dass er stolz sei auf das sozialsystem Hartz_IV, im blick habend die maxime: fördern und fordern.     (c/01)<==// 
(02)
das pendant zu den Hartz_reformen: I-IV, ist die steuerreform 2000, die den vermögenden riesige vorteile gebracht hatte, unter anderem die absenkung des "spitzensteuersatzes" von 53% auf 42%.    //     (c/02)<==// 
(03)
nach der abwahl Schröder's als bundeskanzler im september 2005, hatten die bosse ihren lakaien: Schröder, weiter alimentiert, genau wissend, dass sie den nützlich gewesenen helfer ruhig stellen müssen.    (c/03)<==//      (c)<==//   
(d)
die klassischen schichtentheorien der gesellschaft(1960ff) sind passé und wurden durch milieutheorien ersetzt, deren kategorienschemata von einer vielzahl von aspekten bestimmt sind, ohne die simple daumenregel von den drei schichten einer gesellschaft ausser kraft zu setzen:   


Die dritte schicht trägt die gesellschaft, die an ihren rändern im zwiespalt der gesellschaft zunehmend zerrieben wird. D'accord, der blick des soziologen muss differenzierender sein, aber die logik der gesellschaftlichen machtverteilung funktioniert nach diesem schema, das wirksam ist seit den alten zeiten. Der ideale arbeitsmarkt der neoliberalen ideologen(01) gleicht strukturell dem tauschmarkt der alten sklaverei. Die unmittelbare gewalt von damals wird heute durch den arbeitsvertrag substituiert, den jeder marktteilnehmer nach dem vermögen seiner marktmacht abschliessen muss - von freiheit wird zwar geredet, aber diese freiheit existiert de facto nicht. Im arbeitsmarkt werden die verträge durchgesesetzt, die dem empfänger der geleisteten arbeit den satten profit sichern, dem arbeitsleistenden aber nicht einmal den bürgerlichen lebensunterhalt sichert - auf dem amt stockt der moderne sklave mit Hartz_IV auf(02).
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(01)    anmerkung: (f).   //    (d/01)<==//
(02)
der mindestlohn(*1), nach langem widerstand seitens der Unionspolitiker spät eingeführt, kann das problem zwar mildern, aber in seiner derzeitigen ausstattung genügt der gesetzliche mindestlohn nicht der logik des marktes, weil der satz für den mindestlohn mit der sozialen realität nicht deckungsgleich ist. Das strukturelle problem besteht fort, weil die reform nicht umfassend ist.
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(*1)
//==> textsammlung: meinung des bürgers.
  • ==> (18)09-12. Der mindestlohn - seine logik ökonomisch und politisch betrachtet. (eingestellt: september/2012).
Zusatz.
der gesetzliche mindestlohn wurde 2015 eingeführt, anfangs lag er bei 8,50€, jetzt sind es 12,00€.  //    (d/02)<==//          (d)<==//   
(e)
die statistischen zahlen zur vermögensverteilung können nur ein grobes bild von der faktischen verteilung der realen vermögen in der gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland malen. In der tendenz(01) aber stimmen die zahlen überein: das obere zehnt der gesellschaft verfügt über 66% der vermögen in der gesellschaft, 50% der gesellschaft verfügen nicht einmal über 1% der angehäuften vermögenswerte. Die zahlen sind noch krasser, wenn auf die kleine gruppe der reichsten(1%) geschaut wird. Diese spanne in der differenz schafft die situationen, die, dokumentiert in den annalen der historia, sich immer wieder in gewalttätigkeiten entladen, pars pro toto der aufstand der schlesischen weber im jahr: 1844.
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(01)
für die statistischen zahlen gilt die faustformel: 10% der gesellschaft verfügen über 65% des erfassten vermögens und 50% der gesellschaft verfügen gerade mal über 1% des verfügbaren vermögens, das von der gesellschaft als ganze geschaffen worden ist. Das problem ist die idee der gleichheit, die in zahlen ausgedrückt wird. Es gibt keine egalitäre gesellschaft, in der der grad der ungleichheit gleich null(=0) ist. Das problem ist, wie weit die marge bemessen sein muss, die vom imaginären nullpunkt abweicht(*1).
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(*1)   anmerkung: (i).   //     (e)<==//   
(f)
die maassgebliche ideologie des marktes ist der neoliberalismus(01). Es ist der irrtum der marktgläubigen, dass der markt als spiegelbild der realen verteilung der macht in der gesellschaft "alles richten werde". Diese ideologie(02), limitiert auf die maxime: "der vorteil ist für wenige, die lasten sind für alle anderen", kann keinen erfolg haben, weil ihre verfechter das kriterium: gerechtigkeit, fundierend für den bestand jeder möglichen vergemeinschaftung, auf die logik der maxime: alles müsse eine rendite erwirtschaften, reduziert haben. Das ziel der profitmaximierung schliesst den ausgleich der interessen in der gesellschaft faktisch aus, weil der eine nur dann gewinnen kann, wenn der andere verliert. Gerechtigkeit hat immer den ausgleich der legitimen interessen aller, die es betrifft, zum gegenstand(03).  
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(01)
zur ideologie des neoliberalismus habe Ich mich andernorts en detail geäussert(*1).
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(*1)    INDEX/register //==>stichwort: neoliberalismus.
(02)
es sollte die differenz beachtet werden, die zwischen dem neoliberalismus im 20.jahrhundert und dem politischen liberalismus im 19.jahrhundert besteht. Das schibboleth der bürgerlichen liberalen war die freiheit gewesen. Der freie bürger solle nicht der untertan eines souveränen königs sein, aber, dieses ziel hatte die freiheitsliebenden subjekte, soweit sie über reale macht in der gesellschaft verfügten, nicht daran gehindert, die profitmaximierung um jeden preis zu realisieren. Dieses interesse war von den maassgeblichen nationalökonomen einerseits unterstützt worden, andererseits hatte Karl Marx dieses interesse kritisiert.
(03)   anmerkung: (i).   //    (f)<==//   
(g)
auf die historia der utopien ist zu verweisen. Die funktion der utopie ist, auf dem fundament der historischen erfahrungen, präsent in den dokumenten der historia, das bild einer ordnung zu entwerfen, die im moment der gelebten gegenwart real sein soll, imaginiert und gelebt als ordnung, die als gerecht erfahren werden kann. Das moment des noch nicht ist konstitutiv für jede gedachte utopie, die da ein ende des mangels verspricht, wo der mangel noch real ist.         (g)<==//   
(h)
die debatten um das bedingungslose grundeinkommen sind nicht mehr zu stoppen, aber es ist offen, typisch für jede utopie, wann diese idee in ihren wesentlichen teilen realität geworden sein wird, und wenn sie realität geworden sein sollte, dann wird das erreichte nur ein factum der vergangenheit sein, das wieder erinnert wird, vorgestellt in einer besseren idee.

Die idee des bedingungslosen grundeinkommens ist einfach. Jedes mitglied der gesellschaft(01) hat unmittelbar einen (rechts)anspruch auf unterstützung, damit es befähigt ist, sich selbst in seiner gemeinschaft zu erhalten. Das, was einerseits in den formen des rechts ein gesellschaftspolitisches problem ist, das ist andererseits als ein ökonomisches problem ausgewiesen. Die mittel müssen erarbeitet sein, die aufzuwenden sind, wenn die mittel an den bedürftigen verteilt werden. Das stichwort dafür ist mit dem terminus: existenzminimum, bezeichnet(02). Diese existenzminimum(03) muss jedem mitglied der gemeinschaft faktisch gesichtert sein. Auf diesem fundament wird die bürgerliche lebensweise realisiert, ihr reichtum in den gesetzten grenzen different verteilt.

D'accord, in einer utopie, die real sein kann, werden, wenn die kosten für das bedingungslose grundeinkommem spitz gerechntet werden, die verfügbaren mittel das maass sein, definiert mit den katerorien der ökonomie. So, wie der gegenwert des vermögensanteils der wenigen in den ungleichen gesellschaften spitz gerechnet wird, so gilt die spitze abrechnung auch für den vermögensanteil der vielen(04). Auf dem fundament des gesicherten grundeinkommens kann der erarbeitete überfluss in grenzen ungleich verteilt sein(05).
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(01)
das ist die leitidee jeder gruppenbildung. Das mitglied der gruppe soll in seinen rechten und pflichten den jeweils anderen mitgliedern der gruppe gleich sein. Aus dieser idee der gleichheit(*1) ist ableitbar, dass die gruppe als das ganze gegenüber den mitgliedern der gruppe verpflichtet ist, jedes mitglied so weit zu unterstützen, dass es ein mitglied der gruppe sein kann. Pars pro toto die familie als abstammungsgemeinschaft. Jedes mitglied der familie ist verpflichtet, jedem mitglied der familie im anfang seines lebens und an ende dieses lebens im tod zu helfen, wenn es sich durch arbeit nicht mehr im leben kann, entweder weil seine lebenskräfte noch zu schwach sind, oder weil es nicht mehr kräftig genug ist, um sich selbst zu versorgen. Diese pflicht zur unterstützung nach der maxime: einer für alle, alle für einen, ist unbestritten, allein die realisierung dieser pflicht lässt viele wünsche (noch) offen.
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(*1)   anmerkung: (i).      //    (h/01)<==//  
(02)
es kann offen bleiben, mit welcher zahl das existenzminimum fixiert werden soll, entscheidend ist allein, dass auf der basis der realen lebensverhältnisse für alle der wert bestimmt ist, der für eine bürgerliche existenz als erforderlich erachtet wird. Das ist ein errechneter wert, der von vielen variablen abhängt, aber, in der verständigung auf die variablen ist immer ein bestimmter zahlenwert fixierbar.     (h/02)<==//  
(03)
das sind in der terminologie der ökonomie die basiskosten, die beglichen werden müssen, damit die produktion des einschlägigen gegenstands überhaupt möglich ist. Die theoretische überlegung ist das eine, anders organisiert aber ist die praxis des wirtschaftens. Wenn das utopische projekt: bedingungsloses einkommen, gelingen soll, dann ist im kalkül das wechselspiel von praxis und theorie einzubeziehen(*1).
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(*1)    INDEX/register //==>stichworte: dialektik:_theorie/praxis und theorie/praxis.    (h/03)<==//  
(04)
die kalkulation für das bedingungslose einkommen erfordert einen ökonomen, der ohne eigenes interesse spitz rechnet, was das projekt für die gesellschaft kostet. Zur diskussion steht ein grosser betrag: 972.000.000.000,00€, der die summe einer annahme ist: 81 millionen bürger multipliziert mit dem jährlichen grundeinkommen von 12.000,00€. Dieser zahl sind die kosten entgegenzusetzen, die als sozialausgaben aus den haushalten von bund, ländern und kommunen gezahlt werden. Auf diesem betrag von 12.000,00€/jahr kann der bürger sein gewohntes bürgerliches leben aufbauen. Das gesamte einkommen des bürgers ist, bürger für bürger zu versteuern(*1) und auf dieser basis werden alle anderen sozialzahlungen des bürgers berechnet, partes pro toto: krankenkasse und rente. Jeder bürger ohne ausnahme unterliegt der steuerpflicht in der BRD und die ausübung des wahlrechts ist von der erfüllung seiner steuerpflicht abhängig(*2).
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(*1)
das argument: bürokratischer aufwand, kann nicht punkten, weil mit dem system: bedingungsloses grundeinkommen, eine vielzahl von rechtsnormen im verwaltungsrecht gegenstandslos wird, pars pro toto werden die ämter entfallen, die mit Hartz_IV, alt und neu, befasst sind.
(*2)
zum steuerrecht habe Ich mich en detail andernorts geäussert, über das sachregister, suchwort: steuer, können die belegstellen aufgesucht werden.      (h/04)<==//  
(05)   anmerkung: (i).    //    (h/05)<==//       (h)<==//   
(i)
die begriffe: gerechtigkeit und gleichheit, sind in ihrer problematik zwar eng miteinander verknüpft, aber sie müssen strikt auseinandergehalten werden, weil die gleichung: gleich(heit) = gerecht(igkeit), falsch ist. Weder kann aus der gleichheit ein gerechtes handeln abgeleitet werden, noch erschöpft sich die gerechtigkeit in der vorstellung einer numerischen gleichheit, weil der begriff: gleich, in der mathematik gültig, nicht auf die gesellschaftlichen verhältnisse, die von ungleichheit gezeichnet sind, angewendet werden kann.

Die mathematische gleichheit wird mit dem zeichen: 0 , markiert. Das mit: 0 , bezeichnete ist keine zahl. Jede zahl der zahlenreihe: 1-(n+1), indiziert eine differenz, damit eine ungleichheit setzend. Die sozialen verhältnisse sind als signum ihrer dynamik durch ungleichheit gekennzeichnet. Das bedeutet, dass in der sozialen realität der punkt: 0 , im kalkül ein reales element, zwar immer gegeben ist, aber diesen punkt: 0 , kann das individuum als ich nur transitorisch erreichen(01). Es wird, wenn es diesen punkt de facto erreicht hat, diesen punkt in der zeit nicht auf dauer einnehmen. Wäre das der fall, dann ist der fall nicht das leben, sondern der tod ist der fall. In raum und zeit okupiert das individuum als ich immer einen realen punkt, der zum mathematischen nullpunkt ein anderer punkt ist. Diese differenz kann mit einer zahl ausgedrückt werden. Der standpunkt des lebens ist die differenz, damit scheidet der punkt: 0 , real aus, gleichwohl ist der nullpunkt in der mathematik als begrenzender horizont weiter aktiv.

Jede soziale beziehung zwischen dem individuum als ich: A, und seinem genossen: B, ist durch ungleichheit ausgezeichnet. Gleichheit, das ist der irrtum der ideologen, kann nicht das ziel des handelns der menschen sein, sondern das problem ist, wie grooss die marge der abweichnung bemessen sein soll, damit der genosse und das individuum als ich, jeder für sich, die abweichung vom idealpunkt noch als gerecht und/oder als ungerecht bezeichnen können, einerseits verneinend, andererseits akzeptierend. Hier die mitte zu bestimmen ist ein problem der praxis und entschieden wird die frage nach der realen machtverteilung in der gesellschaft. Das ist eine politische frage, die mit der mathematischen gleichheit nicht entscheidbar ist.      
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(01)
das modell ist die waage, deren zeiger den nullpunkt durchläuft, wenn die belastung der schalen verändert wird.    (i)<==//   
finis

stand: 23.08.01.
eingestellt: 22.11.01.

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