Hartz_IV - das bürgergeld_2023.
Anmerkungen zu einem etikettenschwindel.(Text, subtext).
Text
Die damen/herren: politiker, sind erfinderisch, wenn ein skandal
ersetzt werden soll durch einen anderen, einen neuen skandal. Das
programm der agenda2010
(a), die blaupause für die ausplünderung eines
drittels der gesellschaft
(b), hat ihren dienst geleistet
(c) und wird,
geschuldet der realität, durch ein neues programm ersetzt, das einen
anderen namen hat. Die erzählung, das sozialstaatsgebot des
grundgesetzes im blick habend, ist falsch, dass die verantwortlichen im
staat zur besseren einsicht gekommen seien. Der realität näher ist die
einschätzung, dass das programm: Hartz_IV, den bossen damals vom herrn
Schröder zum geschenk gemacht, heute den sogenannten "besserverdienden"
keinen vorteil mehr verschafft, den damen/herren: politiker, aber angst
macht, dass das alte Hartz_IV zu einer potentiellen gefahr für das
obere drittel der gesellschaft werden könnte
(d); denn eine
gesellschaft, zerfallen in zwei lager
(e), wird eine gesellschaft der
gewalt sein. Das lager der besitzenden, wenige, die viel besitzen, und
das lager der habenichtse, viele, die über den tag hinaus nicht planen
können, sprechen nicht mehr miteinander, weil sie, sprachlos geworden,
die verbindende sprache zerstört haben.
Die beseitigung von Hartz_IV ist einerseits das gebot der stunde,
andererseits muss die ideologie
(f) in kritischer absicht überwunden
werden, untrennbar verknüpft mit der politik des programms: agenda2010.
Der eingeschlagene weg der reform weist in die richtige richtung, die
maassnahmen sind aber nicht zielführend. Real ist mit der beschlossenen
reform: bürgergeld_2023, das gesetzte ziel nicht erreichbar, weil, der
not in der zeit geschuldet, einerseits ein paar stellschrauben zwar
verändert worden sind, mit denen der kritische arbeitsmarkt entlastet
werden soll, die soziale schieflage in der gesellschaft aber kann
andererseits mit diesen maassnahmen nicht entschärft werden.
D'accord, das neue bürgergeld_2023 ist ein schritt in die richtige
richtung, prima vista, für eine reform aber, die das soziale problem
der gesellschaft real ausgleichen wird, ist das bürgerld_2023, secunda
vista, zu wenig. Erforderlich ist, dass das wollen aller bürger real in
ihren grundbedürfnissen so abgesichert wird, dass der bürger auch
faktisch am gesellschaftlichen leben teilhaben kann. In gegenwart und
vergangenheit gab es immer wieder einschlägige ideen
(g), die aber an
den gesellschaftlichen machtverhältnissen gescheitert waren. Diesem
wissen zum trotz sind die historischen erfahrungen kein zureichender
grund, neue ideen zu entwickeln, die geeignet sind, den sozialen
ausgleich anzustreben und auch zu realisieren. Aktuell en vogue ist das
schlagwort: bedingungsloses grundeinkommen,
(h), eine idee, die,
ökonomisch mit spitzem stift durchgerechnet, dann vernünftig ist, wenn
sie praxistauglich ausgestaltet wird, um ein soziales problem, das ein
skandal ist, einerseits zu entschärfen, um andererseits den bürger
materiell genau die freiheit zurückzugeben, die dem bürger verfügbar
sein muss, wenn er sich in der gesellschaft als ein produktives
mitglied entfalten will. Dieses ziel erfordert, dass die sozialen
bedingungen in der gesellschaft grundlegend geändert werden und so
ausgestaltet sein müssen, dass real die skandalöse kluft zwischen arm
und reich eingeebnet wird, nicht im sinn einer mathematischen
gleichheit, sondern im sein einer möglichen und gleichwertigen
teilnahme an der gesellschaft, die allen, die es betrifft offen sein
muss
(i).
Es ist viel zu tun.
Subtext
(a)
als bekannt setze Ich die historia der agenda2010 voraus. Mit den
konsequenzen dieser sogenannten reform habe Ich mich wiederholt in
meinen texten befasst(01).
-------
(01)
textsammlung: meinung des bürgers.
-
==> (01) 01/04 : Reformen ja! - aber nicht diesen murks.
-
==> (03) 10/04 : Die Schröder-jobs - oder wie die soziale vernunft
in einem euro versenkt wird.
-
==> (16) 11-12 : Ein heiermann - oder die kalte enteignung des
bürgers.
-
==> (18) 09-12 : Der mindestlohn - seine logik ökonomisch und
politisch betrachtet.
INDEX/register //==>stichworte: agenda2010 und Hartz_IV. //
(a)<==//
(b)
der herr Schröder, ex_bundeskanzler,(01) hatte in einem
interview(02) stolz davon geschwärmt, dass er es gewesen sei, der den
niedriglohnsektor in der BRD geschaffen habe, einen arbeitsmarkt, auf
dem die reichen den profit einfahren, der den armen abgepresst ist. Das
erklärte ziel dieser politik war gewesen, einen markt zu schaffen, auf
dem ein drittel der gesellschaft faktisch zu sklaven degradiert ist,
damit zwei drittel der gesellschaft ein auskömmliches leben haben, das
darauf geeicht wurde, der machtelite die pfründe zu sichern, die die
oberen zehntausend unter sich aufgeteilt haben(03).
-------
(01)
mit der person: Gerhard Schröder, habe Ich mich wiederholt
beschäftigt(*1)
------
(*1)
textsammlung: meinung des bürgers
- ==> (05) 09/05 : Macht - wozu? Kohl - Schröder - Merkel. Die Symbole
ihrer macht: strickjacke, currywurst und ein noch nicht bekanntes
accessoire
- ==> (07) 04/06 : Nur ein emporkömmling ... .
INDEX/register //==>stichwort: Schröder,Gerhard.
(02)
die aussage des herrn Schröder wird häufig zitiert. Ich habe das
zitat nicht verifiziert. Im umkreis der globalen wirtschaftstage in
Davos, so wird es kolportiert, hatte das interview im winter 2007(?)
stattgefunden.
(03) //==> anmerkungen:
(e). //
(b)<==//
(c)
der profiteur der agenda 2010/Hartz_IV war und ist die Union
(01).
Die unionspolitiker wussten, dass die bereinigung des arbeitsmarktes zu
lasten der schwachen ihnen abgenommen worden war, nachdem kanzler Kohl
seit der wiedervereinigung Deutschlands, 1990, es beharrlich
unterlassen hatte, den arbeitssektor der republik im sinne des
sozialstaatsgebots zu renovieren. Helmut Kohl hatte genau gewusst, dass
die erforderlichen wirksamen reformen einerseits nur zu lasten des
reichen teils der gesellschaft wirksam sein können, dass andererseits
aber diese reformen zu lasten des armen teils der gesellschaft ihm die
macht gekostet hätte. Das eine hatte er auf die lange bank geschoben
und das andere sein gelassen. Es war der herr Schröder gewesen, der die
unterlassenen reformen auf "die schiene gesetzt hat", einerseits gegen
die armen, zum vorteil der reichen andererseits
(02). Dieses zynische
spiel des herrn Schröder war möglich gewesen, weil herr Schröder im
falschen spiel sich des rückhalts der "bosse" sicher sein konnte, die
das nützliche werkzeug in ihm gesehen hatten
(03).
-----
(01)
unter der kanzlerschaft von Frau Merkel(2005-2021) waren die
damen/herren: politiker in der Union, noch zurückhaltend gewesen, jetzt
sprechen sie es offen aus, weil sie einerseits die restriktiven
maassnahmen beibehalten wollen, die andererseits nicht mehr zielführend
sind(*1).
------
(*1)
in der debatte um das bürgergeld_2023 wurde deutlich, dass die
herren: Friedrich Merz(CDU), Carsten Linnemann(CDU)(+1) und Marc
Biadacz(CDU/obmann im ausschuss f.arbeit und soziales)(+2), das system:
Hartz_IV, in der substanz immer noch für richtig halten. Anders ist
ihre kritik am sogenannten schongeld nicht verstehbar. Sie behaupten,
der von Schröder eingeführte grundsatz: fördern und fordern, werde
verletzt, wenn ein "schonvermögen" von 60.000,00€ + 30.000,00€ für
jedes weitere haushaltsmitglied zugestanden würde. Das sei, so sagen
sie's, eine verhöhnung der schwer arbeitenden armen. Diese herrschaften
kennen offenbar nicht die historia der agenda 2010, die bis in das jahr
1974 zurückreicht, als die lage auf dem arbeitsmarkt angesspannt war.
Damals waren es 1 million ohne "job", unter Schröder waren's faktisch
ca.10 millionen menschen ohne arbeit und ausreichendes einkommen. Es
war eine lage gewesen, die brandgefährlich geworden war, weil das
phänomen der langzeitarbeitslosen sich bedrohlich ausgebreitet hatte.
Die arbeitslosenversicherung lief nach 2 jahren leistungsbezug aus,
aber die menschen standen weiter da, ohne arbeit und einkommen. Mit der
maassnahme: arbeitslosenhilfe, wurde ein schutzschild gegen die
sozialhilfe eingezogen, und die gerichte hatten damals geurteilt, dass
das sogenannten schonvermögen, als grenze für den bezug von sozialhilfe
gesetzt, nicht der maasstab für die arbeitslosenhilfe sein könne, weil
auch das in lebenslanger arbeit angesparte unter dem schutz des
eigentums stünde. Die gerichte hatten damals geurteilt: 60.000.00DM,
das dürfte heute dem wert: 60.000,00€, aquivalent sein.
-------
(+1) gehört, sendung in WDR5, 10.11.2022, 8.00uhr.
(+2)
so gehört im interview mit dem Deutschlandfunk,
14.11.2022./23.10uhr; herr Biadacz hatte gesagt, dass er stolz sei auf
das sozialsystem Hartz_IV, im blick habend die maxime: fördern und
fordern.
(c/01)<==//
(02)
das pendant zu den Hartz_reformen: I-IV, ist die steuerreform
2000, die den vermögenden riesige vorteile gebracht hatte, unter
anderem die absenkung des "spitzensteuersatzes" von 53% auf 42%. //
(c/02)<==//
(03)
nach der abwahl Schröder's als bundeskanzler im september 2005,
hatten die bosse ihren lakaien: Schröder, weiter alimentiert, genau
wissend, dass sie den nützlich gewesenen helfer ruhig stellen müssen.
(c/03)<==// (c)<==//
(d)
die klassischen schichtentheorien der
gesellschaft(1960ff) sind passé und wurden durch milieutheorien
ersetzt, deren kategorienschemata
von einer vielzahl von aspekten bestimmt sind, ohne die simple
daumenregel von den drei schichten einer gesellschaft ausser kraft zu
setzen:
- 1. schicht: die da oben,
- 2. schicht: die da unten, und
- 3. schicht: die in der mitte.
Die dritte schicht trägt die gesellschaft, die an ihren rändern im
zwiespalt der gesellschaft zunehmend zerrieben wird. D'accord, der
blick des soziologen muss differenzierender sein, aber die logik der
gesellschaftlichen machtverteilung funktioniert nach diesem schema, das
wirksam ist seit den alten zeiten. Der ideale arbeitsmarkt der
neoliberalen ideologen
(01) gleicht strukturell dem tauschmarkt der
alten sklaverei. Die unmittelbare gewalt von damals wird heute durch
den arbeitsvertrag substituiert, den jeder marktteilnehmer nach dem
vermögen seiner marktmacht abschliessen muss - von freiheit wird zwar
geredet, aber diese freiheit existiert de facto nicht. Im arbeitsmarkt
werden die verträge durchgesesetzt, die dem empfänger der geleisteten
arbeit den satten profit sichern, dem arbeitsleistenden aber nicht
einmal den bürgerlichen lebensunterhalt sichert - auf dem amt stockt
der moderne sklave mit Hartz_IV auf
(02).
--------
(01) anmerkung:
(f). //
(d/01)<==//
(02)
der mindestlohn(*1), nach langem widerstand seitens der
Unionspolitiker spät eingeführt, kann das problem zwar mildern, aber in
seiner derzeitigen ausstattung genügt der gesetzliche mindestlohn nicht
der logik des marktes, weil der satz für den mindestlohn mit der
sozialen realität nicht deckungsgleich ist. Das strukturelle problem
besteht fort, weil die reform nicht umfassend ist.
------
(*1)
//==> textsammlung: meinung des bürgers.
-
==> (18)09-12. Der mindestlohn - seine logik ökonomisch und
politisch betrachtet. (eingestellt: september/2012).
Zusatz.
der gesetzliche mindestlohn wurde 2015 eingeführt, anfangs lag er bei
8,50€, jetzt sind es 12,00€. //
(d/02)<==// (d)<==//
(e)
die statistischen zahlen zur vermögensverteilung können nur ein
grobes bild von der faktischen verteilung der realen vermögen in der
gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland malen. In der tendenz(01)
aber stimmen die zahlen überein: das obere zehnt der gesellschaft
verfügt über 66% der vermögen in der gesellschaft, 50% der gesellschaft
verfügen nicht einmal über 1% der angehäuften vermögenswerte. Die
zahlen sind noch krasser, wenn auf die kleine gruppe der reichsten(1%)
geschaut wird. Diese spanne in der differenz schafft die situationen,
die, dokumentiert in den annalen der historia, sich immer wieder in
gewalttätigkeiten entladen, pars pro toto der aufstand der schlesischen
weber im jahr: 1844.
------------
(01)
für die statistischen zahlen gilt die faustformel: 10% der
gesellschaft verfügen über 65% des erfassten vermögens und 50% der
gesellschaft verfügen gerade mal über 1% des verfügbaren vermögens, das
von der gesellschaft als ganze geschaffen worden ist. Das problem ist
die idee der gleichheit, die in zahlen ausgedrückt wird. Es gibt keine
egalitäre gesellschaft, in der der grad der ungleichheit gleich
null(=0) ist. Das problem ist, wie weit die marge bemessen sein muss,
die vom imaginären nullpunkt abweicht(*1).
--------
(*1) anmerkung:
(i). //
(e)<==//
(f)
die maassgebliche ideologie des marktes ist der
neoliberalismus(01). Es ist der irrtum der marktgläubigen, dass der
markt als spiegelbild der realen verteilung der macht in der
gesellschaft "alles richten werde". Diese ideologie(02), limitiert auf
die maxime: "der vorteil ist für wenige, die lasten sind für alle
anderen", kann keinen erfolg haben, weil ihre verfechter das kriterium:
gerechtigkeit, fundierend für den bestand jeder möglichen
vergemeinschaftung, auf die logik der maxime: alles müsse eine rendite
erwirtschaften, reduziert haben. Das ziel der profitmaximierung
schliesst den ausgleich der interessen in der gesellschaft faktisch
aus, weil der eine nur dann gewinnen kann, wenn der andere verliert.
Gerechtigkeit hat immer den ausgleich der legitimen interessen aller,
die es betrifft, zum gegenstand(03).
------
(01)
(02)
es sollte die differenz beachtet werden, die zwischen dem
neoliberalismus im 20.jahrhundert und dem politischen liberalismus im
19.jahrhundert besteht. Das schibboleth der bürgerlichen liberalen war
die freiheit gewesen. Der freie bürger solle nicht der untertan eines
souveränen königs sein, aber, dieses ziel hatte die freiheitsliebenden
subjekte, soweit sie über reale macht in der gesellschaft verfügten,
nicht daran gehindert, die profitmaximierung um jeden preis zu
realisieren. Dieses interesse war von den maassgeblichen
nationalökonomen einerseits unterstützt worden, andererseits hatte Karl
Marx dieses interesse kritisiert.
(03) anmerkung:
(i). //
(f)<==//
(g)
auf die historia der utopien ist zu verweisen. Die funktion der
utopie ist, auf dem fundament der historischen erfahrungen, präsent in
den dokumenten der historia, das bild einer ordnung zu entwerfen, die
im moment der gelebten gegenwart real sein soll, imaginiert und gelebt
als ordnung, die als gerecht erfahren werden kann. Das moment des noch
nicht ist konstitutiv für jede gedachte utopie, die da ein ende des
mangels verspricht, wo der mangel noch real
ist.
(g)<==//
(h)
die debatten um das bedingungslose grundeinkommen sind nicht mehr
zu stoppen, aber es ist offen, typisch für jede utopie, wann diese idee
in ihren wesentlichen teilen realität geworden sein wird, und wenn sie
realität geworden sein sollte, dann wird das erreichte nur ein factum
der vergangenheit sein, das wieder erinnert wird, vorgestellt in einer
besseren idee.
Die idee des bedingungslosen grundeinkommens ist einfach. Jedes
mitglied der gesellschaft
(01) hat unmittelbar einen (rechts)anspruch
auf unterstützung, damit es befähigt ist, sich selbst in seiner
gemeinschaft zu erhalten. Das, was einerseits in den formen des rechts
ein gesellschaftspolitisches problem ist, das ist andererseits als ein
ökonomisches problem ausgewiesen. Die mittel müssen erarbeitet sein,
die aufzuwenden sind, wenn die mittel an den bedürftigen verteilt
werden. Das stichwort dafür ist mit dem terminus: existenzminimum,
bezeichnet
(02). Diese existenzminimum
(03) muss jedem mitglied der
gemeinschaft faktisch gesichtert sein. Auf diesem fundament wird die
bürgerliche lebensweise realisiert, ihr reichtum in den gesetzten
grenzen different verteilt.
D'accord, in einer utopie, die real sein kann, werden, wenn die kosten
für das bedingungslose grundeinkommem spitz gerechntet werden, die
verfügbaren mittel das maass sein, definiert mit den katerorien der
ökonomie. So, wie der gegenwert des vermögensanteils der wenigen in den
ungleichen gesellschaften spitz gerechnet wird, so gilt die spitze
abrechnung auch für den vermögensanteil der vielen
(04). Auf dem
fundament des gesicherten grundeinkommens kann der erarbeitete
überfluss in grenzen ungleich verteilt sein
(05).
--------
(01)
das ist die leitidee jeder gruppenbildung. Das mitglied der gruppe
soll in seinen rechten und pflichten den jeweils anderen mitgliedern
der gruppe gleich sein. Aus dieser idee der gleichheit(*1) ist
ableitbar, dass die gruppe als das ganze gegenüber den mitgliedern der
gruppe verpflichtet ist, jedes mitglied so weit zu unterstützen, dass
es ein mitglied der gruppe sein kann. Pars pro toto die familie als
abstammungsgemeinschaft. Jedes mitglied der familie ist verpflichtet,
jedem mitglied der familie im anfang seines lebens und an ende dieses
lebens im tod zu helfen, wenn es sich durch arbeit nicht mehr im leben
kann, entweder weil seine lebenskräfte noch zu schwach sind, oder weil
es nicht mehr kräftig genug ist, um sich selbst zu versorgen. Diese
pflicht zur unterstützung nach der maxime: einer für alle, alle für
einen, ist unbestritten, allein die realisierung dieser pflicht lässt
viele wünsche (noch) offen.
-------------
(*1) anmerkung:
(i). //
(h/01)<==//
(02)
es kann offen bleiben, mit welcher zahl das existenzminimum
fixiert werden soll, entscheidend ist allein, dass auf der basis der
realen lebensverhältnisse für alle der wert bestimmt ist, der für eine
bürgerliche existenz als erforderlich erachtet wird. Das ist ein
errechneter wert, der von vielen variablen abhängt, aber, in der
verständigung auf die variablen ist immer ein bestimmter zahlenwert
fixierbar.
(h/02)<==//
(03)
das sind in der terminologie der ökonomie die basiskosten, die
beglichen werden müssen, damit die produktion des einschlägigen
gegenstands überhaupt möglich ist. Die theoretische überlegung ist das
eine, anders organisiert aber ist die praxis des wirtschaftens. Wenn
das utopische projekt: bedingungsloses einkommen, gelingen soll, dann
ist im kalkül das wechselspiel von praxis und theorie einzubeziehen(*1).
-------
(*1)
INDEX/register //==>stichworte: dialektik:_theorie/praxis und
theorie/praxis.
(h/03)<==//
(04)
die kalkulation für das bedingungslose einkommen erfordert einen
ökonomen, der ohne eigenes interesse spitz rechnet, was das projekt für
die gesellschaft kostet. Zur diskussion steht ein grosser betrag:
972.000.000.000,00€, der die summe einer annahme ist: 81 millionen
bürger multipliziert mit dem jährlichen grundeinkommen von 12.000,00€.
Dieser zahl sind die kosten entgegenzusetzen, die als sozialausgaben
aus den haushalten von bund, ländern und kommunen gezahlt werden. Auf
diesem betrag von 12.000,00€/jahr kann der bürger sein gewohntes
bürgerliches leben aufbauen. Das gesamte einkommen des bürgers ist,
bürger für bürger zu versteuern(*1) und auf dieser basis werden alle
anderen sozialzahlungen des bürgers berechnet, partes pro toto:
krankenkasse und rente. Jeder bürger ohne ausnahme unterliegt der
steuerpflicht in der BRD und die ausübung des wahlrechts ist von der
erfüllung seiner steuerpflicht abhängig(*2).
--------
(*1)
das argument: bürokratischer aufwand, kann nicht punkten, weil mit
dem system: bedingungsloses grundeinkommen, eine vielzahl von
rechtsnormen im verwaltungsrecht gegenstandslos wird, pars pro toto
werden die ämter entfallen, die mit Hartz_IV, alt und neu, befasst sind.
(*2)
(05) anmerkung:
(i). //
(h/05)<==// (h)<==//
(i)
die begriffe: gerechtigkeit und gleichheit, sind in ihrer
problematik zwar eng miteinander verknüpft, aber sie müssen strikt
auseinandergehalten werden, weil die gleichung: gleich(heit) =
gerecht(igkeit), falsch ist. Weder kann aus der gleichheit ein
gerechtes handeln abgeleitet werden, noch erschöpft sich die
gerechtigkeit in der vorstellung einer numerischen gleichheit, weil der
begriff: gleich, in der mathematik gültig, nicht auf die
gesellschaftlichen verhältnisse, die von ungleichheit gezeichnet sind,
angewendet werden kann.
Die mathematische gleichheit wird mit dem zeichen: 0 , markiert. Das
mit: 0 , bezeichnete ist keine zahl. Jede zahl der zahlenreihe:
1-(n+1), indiziert eine differenz, damit eine ungleichheit setzend. Die
sozialen verhältnisse sind als signum ihrer dynamik durch ungleichheit
gekennzeichnet. Das bedeutet, dass in der sozialen realität der punkt:
0 , im kalkül ein reales element, zwar immer gegeben ist, aber diesen
punkt: 0 , kann das individuum als ich nur transitorisch erreichen(01).
Es wird, wenn es diesen punkt de facto erreicht hat, diesen punkt in
der zeit nicht auf dauer einnehmen. Wäre das der fall, dann ist der
fall nicht das leben, sondern der tod ist der fall. In raum und zeit
okupiert das individuum als ich immer einen realen punkt, der zum
mathematischen nullpunkt ein anderer punkt ist. Diese differenz kann
mit einer zahl ausgedrückt werden. Der standpunkt des lebens ist die
differenz, damit scheidet der punkt: 0 , real aus, gleichwohl ist der
nullpunkt in der mathematik als begrenzender horizont weiter aktiv.
Jede soziale beziehung zwischen dem individuum als ich: A, und seinem
genossen: B, ist durch ungleichheit ausgezeichnet. Gleichheit, das ist
der irrtum der ideologen, kann nicht das ziel des handelns der menschen
sein, sondern das problem ist, wie grooss die marge der abweichnung
bemessen sein soll, damit der genosse und das individuum als ich, jeder
für sich, die abweichung vom idealpunkt noch als gerecht und/oder als
ungerecht bezeichnen können, einerseits verneinend, andererseits
akzeptierend. Hier die mitte zu bestimmen ist ein problem der praxis
und entschieden wird die frage nach der realen machtverteilung in der
gesellschaft. Das ist eine politische frage, die mit der mathematischen
gleichheit nicht entscheidbar ist.
-----
(01)
das modell ist die waage, deren zeiger den nullpunkt durchläuft,
wenn die belastung der schalen verändert wird.
(i)<==//
finis