TEXTSAMMLUNG

zitat des monat

ausgabe:  0701 : Dr.Helmut Kohl   : geschichte                         (juli 2001)

text:

"Wir liegen alle im Strom der Zeit, im Strom der Geschichte und im Strom der Geschichtsströme, die in die Zukunft führen."
Dr.Helmut Kohl, Bundeskanzler a.D.  / Leuna, 22.05.2001,
zitiert nach: Frankfurter Rundschau, 23./24.05.2001,p.1


kommentar:

Der bericht - Ich nehme an, dass der bericht jeder kritischen überprüfung standhalten kann - leitet das zitat ein mit dem von mir verkürzten satz: "(...) Kohl (...) wischt sich eine Träne aus dem Augenwinkel (...) und raunt: (es folgt das zitat)". Ich denke, dass Ich es dem rezipienten schuldig bin, den kontext mitzuteilen, in dem Ich das zitat rezipiert habe und nun in den kontext setzen muss, der mir vertraut ist. Es ist das schicksal eines zitats, oft ist es nur ein satz, der im bewusstsein aufblitzt und sinn fordert, dass er mehrfach gewendet bei dem adressaten ankommt, und mit einem sinn aufladen wird, an den der autor des satzes nicht gedacht hat, wenn er sich überhaupt etwas dabei gedacht hatte, und nicht der rezipient, der konkrete zeichen mit seinem sinn verknüpft. Es ist eine eigentümlichkeit der kommunikation, die sich des mediums der sprache bedient, dass die intentionen des sprechers und hörers eines satzes niemals deckungsgleich sein können, sondern in einem komplexen vermittlungsprozess so aufeinander abgestimmt werden müssen, dass beide, wenn es glückt, in etwa zu einer gleichen meinung kommen. Die bedingung dafür ist, dass die struktur des satzes mit einem kompromissfähigen sinn von den beteiligten ausgefüllt werden kann.

Nun gibt es sätze, die den neuen kleidern des kaisers gleich sind - einem kind ist es dann erlaubt zu sagen: bla, bla, bla....


stand: 01.07.28.

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