ARCHIV/dokumentation
030:entwurf 
(der ordner wurde unverändert übernommen/einige links können deaktviert sein)
===========================================================

NEUE TEXTE
text 4

030:entwurf

Das schöne bild und die grosse zahl.
Die kategorie: wert, in der ästhetik und der wert eines kunstwerks im markt - ein gegensatz, den das individuum als ich, das subjekt der ökonomie und der ästhetik, vermittelt.(Entwurf, A-fassung 2018).
 //==> vorbemerkung
 //==> gliederung
 //==> text
Vorbemerkung
Der text des essays wird als entwurf publiziert.

Es fehlt der wissenschaftliche apparat, der mit dem subtext nachgeholt wird.//(geplant für: 18.12.31.)

Die erforderlichen graphiken zum trialektischen modus bleiben ausgespart. Dazu aber mehr //==> INDEX der argumenttitel, stichwort: trialektischer modus. Ebenso zu anderen themen die sammlung der graphiken //==> a.a.O. graphiken.

Hier jedoch ein hinweis zum lesen der relationszeichen.

 <==|==>  lies: relationiert abhängig
 <==>  lies: relationiert wechselseitig.

Die formel: ästhetik<==|==>(ding_der_welt(=kunstwerk))<==|==>ökonomie,
 lies: die ästhetik relationiert abhängig das ding der welt gleich kunstwerk; das ding der welt gleich kunstwerk relationiert abhängig die ökonomie.

Text und subtext folgen als B-fassung bis ende 2018(planung).
Gliederung


Text

1. einleitung

1.1

Die letzte nachricht, schon ein wenig betagt, hat angezeigt, dass das teuerste kunstwerk der welt für ca.450 millionen dollar den besitzer gewechselt hat. Diese nachricht, ihren informationsgehalt bewertet, ist nicht neu, weil der brauch es schon immer gewesen war, die schönen kunstsachen im markt zu suchen oder anzubieten und in der gängigen währung zu zahlen. Die aufmerksamkeit, geschaffen mit der jüngsten nachricht, galt aber dem faktum, dass die letzte wasserstandsmeldung bei ca.300 millionen gelegen hatte und im märz 1987 war es eine sensation gewesen, als das bild: 14 sonnenblumen, von Vinzenz van Gogh für ca. 25 millionen engl.Pfund (=ca.40mio.DM) gekauft wurde und als privatbesitz im tresor eines businessman verschwunden war. Das faktum ist zur kenntnis zu nehmen, dass in einem zeitraum von 30 jahren der preis für die gehandelten kunstwerke, verzeichnet in der liste des begehrens, sich verzehnfacht hat, und das im accellerierendem tempo.

Es wäre eine verkürzung des problems, wenn die frage des werts eines kunstwerks, zentriert würde auf den markt der auktionshäuser. Die öffentlichkeit ist mit in den blick zu nehmen, in der die museen und inszenierten ausstellungen die kunstwerke der welt als ihre schätze präsentieren. Die objekte gelten als gesetzt und die möglichen kauf- und verkaufspreise spielen hier eine nachrangige rolle, aber das ranking der kunstwerke, die Mona Lisa im Louvre als das bekannteste beispiel, dominiert faktisch das denken der ausstellungsmacher und museumsleute. Der gepflegte schein bewirkt die einschätzung, dass für sie das geld keine rolle spiele, weil andere regeln angemessen seien, mit denen der wert eines kunstwerks festzulegen sei. Man sagt, geurteilt werde nicht ökonomisch nach den regeln des marktes, sondern ästhetisch nach dem geschmack der macher, immer unterlegt mit den einschlägigen theorien. Diese meinung ist als plausibel akzeptierbar, aber es wäre ein trugschluss, nun die these zu vertreten, dass es die öffentlich bestellten verwalter der kunstwerke seien, die die bewertung ihrer schätze allein mit den kriterien der ästhetik leisten würden, um dem besitzer eines kunstwerks, privat entzogen der öffentlichkeit, die verantwortung für die excesse im markt zuzuschieben. Jeder, der mit einem kunstwerk konfrontiert ist, hat in seinem blick auch das ökonomische argument, mit dem er das begehrte stück, das kunstwerk, ihm anvertraut, verwaltet. Das ist als faktum festzustellen.

Es sollte im blick bleiben, dass im lauf der geschichte das geschätzte kunstwerk im zentrum divergierender einschätzungen gestanden hatte und auch heute steht, und dass der zugemessene wert eines kunstwerks abhängig ist von den bedingungen der gesellschaftsordnung, denen einerseits der schöpfer des werks unterworfen gewesen war, und denen andererseits auch der spätere besitzer dieses werks unterliegt. Das problem ist alt, historisch betrachtet, und damals wie heute ist der begriff: wert, das auflösende moment, mit dem das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, das kunstwerk, ein ding der welt, in ihrer welt beurteilen.

1.2
Der zusammenhang zwischen kunst und markt ist als faktum zur kenntnis zu nehmen, heute wie damals gültig. Zwar unterscheiden sich die beobachteten phänomene signifikant, aber es ist zu behaupten, dass die struktur des erscheinens der phänomene, damals und heute, gleich geblieben ist. Die phänomene im markt markieren prozesse des austauschens von gütern, mit denen alle, die im markt involviert sind, ihre existenz in der je eigenen gesellschaft bewältigen. Schon immer ging die kunst nach dem brot und wer über die tauschgüter in der welt verfügen konnte, der wollte und will auch seine existenz mit den dingen anreichern, die schön im erscheinen sind und über die, angeboten im markt, im markt auch verfügt werden kann. Für den handel zwischen allen, die im markt tätig sind, waren und sind die bedingungen entscheidend, die den austausch der güter im markt lenken. Der latente streitpunkt in den händeln am markt ist der vergleich der getauschten güter, und dieser vergleich wird über den wert der dinge geführt, die gegenstand der tauschprozesse sind. Der den tausch vermittelnde wert ist die kategorie für jedes phänomen im markt und alle, die im markt teilnehmer sind, werden genötigt, die dinge zu bewerten, die von ihnen auf dem markt entweder angeboten werden oder erlangt werden sollen. Der akzent liegt auf dem wert der tauschobjekte, und die zu klärende frage ist, ob der wert eines weltdinges, getauscht in den kunstmärkten der welt, mit den zahlen: 1 und 450.000.000, hinreichend fixiert werden kann.

Es ist zweckmässig, in der analyse der phänomene im markt strikt zu unterscheiden zwischen der struktur des marktes und seiner logik und den phänomen selbst, die als tauschobjekte im markt präsent sind - einerseits ist es die perspektive des besonderen, andererseits die perspektive des allgemeinen. Im blick des allgemeinen ist die frage nach den prämissen des werts eines realen tauschobjekts situiert, die frage nach wert des realen tauschobjekts ist im blick des besonderen verortet. In der praxis öffnen diese perspektiven den blick auf ein weites feld, auf dem sich viele tummeln, der ästhet ebenso wie der ökonom. Damit ist die frage umrissen, was die kriterien
sind, mit denen der ästhetiker und der ökonom den wert dieses tauschobjekts in der je eigenen perspektive auf das nämliche beurteilen. Das gemeinsame ziel ist die übereinkunft im urteil(=werturteil), aber, so wie die dinge stehen, ist ein akzeptabler kompromiss zwischen den divergierenden interessen schwer erreichbar, weil die interessen aller marktteilnehmer als inkompatibel ausweisbar sind und aus den gewählten kriterien kein zwingendes urteil ableitbar ist.

Im fokus der interessen, real in der präsenz des individuums als ich und seines genossen, steht das bestimmte weltding: n, das, reflektiert in einem ästhetischen urteil, ein kunstwerk ist, und das, gehändelt als blosses handelsgut, als tauschobjekt auf dem markt hin und her geschoben wird. In jedem denkbaren fall ist dem weltding: n, wenn es im fokus der interessen steht, ein bestimmter wert zugeordnet, dessen quellgrund nicht das ding der welt sein kann, sondern der quellgrund des werts ist das individuum als ich, das in seinen möglichen perspektiven die perspektiven der ästhetik und der ökonomie miteinander verknüpft. Als moment der verknüpfung wird das tauschmittel: geld, instrumentalisiert, das unstrittig einen wert repräsentiert, der als passpartout genutzt wird, den wert eines kunstwerks, streitig gefallen, mit einer zahl zu markieren. Im vorgang der festlegung des wert eines kunstwerks werden vom individuum als ich zwei divergente bereiche der erfahrung miteinander zusammengebunden, die nicht miteinander kompatibel sind. Die verfügbaren begriffe sind zueinander ein widerspruch, in der unterscheidung der phänomene schafft ihre anwendung aber gegensätze, die das individuum als ich und sein genosse im horizont ihrer verfolgten interessen miteinander kompatibel machen können.

Das tableau der fragen ist damit formuliert, die auf der argumentebene der analyse beantwortet werden sollen.

1. was ist die struktur der kategorie: wert, die in den erfahrungsbereichen: ästhetik und ökonomie, wirksam ist?.
2. was ist der wert des nämlichen gegenstandes, das bestimmte kunstobjekt, das einerseits in der perspektive der ästhetik, andererseits in der perspektive der ökonomie beurteilt wird?
3. wer ist das subjekt, das im markt ökonomisch handelt und ästhetisch urteilt?.
Mit der antwort auf die frage nach der struktur der kategorie: wert, sollten antworten möglich sein, die als erklärung taugen, die phänomene im kunstmarkt zu verstehen, beklagt oder nicht.

In der synthetisierenden reflexion des analytisch getrennten ist zu erörtern, wie das rationale argument formuliert sein muss, das sowohl in der ökonomie als auch in der ästhetik in gleicher weise gebraucht wird. Das ziel der reflexion ist, die phänomene, gehorchend der logik des markts, mit den phänomenen, gegründet im ästhetische urteil, miteinander als kompatibel zu bestimmen. Das verknüpfende ist ebenso zu benennen wie das trennende, weil die einsicht in die inkompatibilität der kriterien, wirksam in der ökonomie oder in der ästhetik, die voraussetzung ist, die spektakulären fälle am kunstmarkt entweder zu rechtfertigen oder zu verwerfen.

2. hauptteil

2.1

Vorab ist analytisch die struktur des begriffs: wert, zu klären.
2.11
Die phänomene sind vielfältig, die mit dem terminus: wert, bezeichnet werden, zugleich suggerierend, dass mit der benennung eines werts, ausgedrückt in einer zahl, auch der begriff: wert, fixiert sei, der dem bestimmten phänomen intrinsisch zukomme. Das ist zwar praxis und als diese, vielfältig bewährt, auch ausgewiesen, aber die unmitelbare gleichsetzung des phänomens mit dem begriff einerseits und die gleichsetzung des phänomens mit dem terminus ist theoretisch nicht ausweisbar und folglich falsch. Der terminus: wert, geformt mit einer beliebigen zahl, sagt weder etwas aus über das phänomen, das in einer wertigkeit wahrgenommen wird, noch etwas über den begriff: wert, mit dem das individuum als ich das bestimmte weltding: n, von den anderen weltdingen unterscheidet. Mit dem gebrauch des terminus: wert, wird allein auf konventionen in der gesellschaft verwiesen, die zwar geläufig sind, die aber rational nicht ausgewiesen werden können. Dem gebrauch des terminus: wert, ist eine beliebigkeit eigentümlich, mit der genau das dementiert wird, was das ziel der anstrengungen ist, nämlich die festlegung des wert des weltdinges: n, der in seiner gültigkeit über das hinausgehen soll, was das individuum als ich und sein genosse in den relationen festgelegt haben, die zum einschlägigen objekt sie geschaffen haben, jeder für sich. Mit dieser feststellung wird nicht das faktum negiert, dass in der kommunikation untereinander der genosse und das individuum als ich davon ausgehen, dass ihre sozialen beziehungen bestimmt sind durch die phänomene, die mit dem terminus: wert, bezeichnet werden, mit der konsequenz, dass jedermann sich darauf berufen könne, dass seine sozialen beziehungen als wertgebunden ausgezeichnet sind, auch dann, wenn einzuräumen ist, dass eine klare bestimmung dessen, was der wert sein solle, nicht verfügbar ist. Im praktischen verkehr gilt die maxime, dass das, was gerade als wertvoll/wertlos angesehen wird, präzis ausgedrückt in einer zahl, auch der wert des weltdinges: n, ist, mit dem eine vergleichbarkeit der objekte suggeriert wird, die in der vorstellung zwar wirksam ist, aber kein pendant in der realität hat. Die einschlägigen termini funktionieren als objektive indikatoren für das, was als wertvoll angesehen wird, aber mit den termini ist der wert der objekte für sich nicht fixiert. Die zahl: 10, ist nicht die zahl: 100, auch dann nicht, wenn mit der zahl: 100, eine höhere rangposition indiziert zu sein scheint als mit der zahl: 10.
2.12
Vom terminus: wert, und den phänomenen, die als werte gehändelt werden, ist strikt der begriff: wert, zu unterscheiden. Diesen begriff denken das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, absolut gültig im je eigenen forum internum, begriffe, die sie auf dem forum publicum miteinander/gegeneinander geltend machen(2.023). Im horizont des relationalen arguments gibt es faktisch exakt soviele wertbegriffe, wie individuen als ich benannt werden können, die fähig sind, zum weltding: n, eine relation zu setzen, die als fixierung des werts des weltdinges: n, gelten soll. Dagegen ist im horizont des ontologischen arguments nur ein begriff: wert, möglich, mit dem sowohl der genosse als auch das invidiuum als ich den intrinsischen wert aller daseienden phänomene voneinander unterscheiden. Das problem ist der begriff selbst, der einerseits mit dem terminus: wert, bezeichnet ist, und mit dem andererseits die weltdinge, fixiert als phänomen, unterschieden werden als wert oder als nicht_wert.

In der wertdebatte wird mit vielen theorien operiert, die das ziel haben, den begriff: wert, zu definieren. Der blick auf das einschlägige stichwort: wert, in den lexika ist aber ernüchternd. Die angebotenen definitionen sind formeln, die ad libitum mit inhalt gefüllt werden, und das, was als wert behauptet wird, das unterliegt dem subjektiven urteil aller, die es betrifft. Einerseits werden schemata der werte etabliert, andererseits bleibt aber die zuordnung eines item im werteschema zu dem bestimmten weltding: n, beliebig.

Die praxis des bewertens ist nicht das problem, das problem ist, wie das bewertende individuum als ich: A, sein werturteil, seine zuordnung eines werts zu einem bestimmten weltding: a, ausweisen und begründen kann; denn die bestimmten wertentscheidungen haben nur dann auf dem forum publicum in dauer bestand, wenn sie durch eine theorie des werts, die implizierten wertungen eingeschlossen, als gültig ausgewiesen sind, theorien des werts, die von allen, die es betrifft, geteilt werden. Im praktischen verkehr haben alle, die es betrifft, schemata verfügbar, mit denen sie, die praxis ermöglichend, werte definieren, die als verbindlich gelten sollen. Es ist eine konvention, wenn diese bewertungen klassifiziert werden und die auch, beschränkt auf die definierten klassen, gültig sind als festlegungen für alle, die an den händeln im markt sich beteiligen. Der wert des weltdinges: a, begriffen als eine vorstellung des individuums als ich: A, ist fixiert in einer relation, die das individuum als ich: A, zu dem weltding setzt, von dem es die bestimmte vorstellung seines werts hat. Das, was als wert des weltdinges: a, erscheint, ein intrinsisches merkmal des bewerteten objekts sein sollend, das ist, ausgedrückt in der relation, die vorstellung, die das individuum als ich: A, von dem weltding: a, hat, zu dem es die relation setzt.

2.13
Anders als im ontologischen argument definiert, ist im relationalen argument der begriff: wert, eine relation, die das individuum als ich autonom, sich selbst absolut bindend, setzt. Zu jedem möglichen weltding: a, kann das individuum als ich: A, eine abhängige relation setzen: individuum_als_ich:_A<==|==>ding_der_welt:_a. Mit der setzung der relation ist für das ding der welt: a, ein wert impliziert, der präzis die vorstellung des wertes ist, den das individuum als ich: A, von dem ding der welt: a, hat, eine vorstellung, die es in der gesetzten relation affirmiert. Damit hat das individuum als ich: A, für sich absolut bindend, einen wert gesetzt, der als merkmal des weltdinges: a, erscheint, das aber kein intrinsisches merkmal des weltdinges: a, ist. Das nugget: gold, verborgen im sand des goldflusses, ist das, was es ist, seinen wert aber erhält es dann, wenn es von dem goldgräber im sieb entdeckt und besessen wird. Zu den dingen seiner welt setzt das individuum als ich viele relationen und in jeder relation ist ein bestimmter wert definiert, der sowohl vom individuum als ich: A, als auch von seinem genossen: B, gesetzt worden ist. Damit ist als resultat von setzungen ein system von relationen geschaffen, die gemäss der konvention als ein system divergierender werte interpretiert wird, gegensätzlich bis zum wechselseitigen ausschluss. In diesem vielschichtigen system von wertbeziehungen kann das, was von allen, die es betrifft, als ein wert angesehen wird, heftigst umstritten sein.

Die relation: individuum_als_ich:_A<==|==>ding_der_welt:_a, ist der kern des arguments. Mit dieser relation ist nur behauptet, dass dem weltding: a, in der perspektive des setzenden individuums als ich: A, ein wert zukommt. Der relation ist kein kriterium entnehmbar, was der wert in seiner quantität und/oder qualität ist. Weil das individuum als ich zu jedem denkbaren weltding: n, eine relation setzen kann, gesetzt in der welt, die es mit dem genossen teilt, hat das individuum als ich: A, wenn es eine aussage über den wert des weltdinges: a, formuliert, immer eine zweite relation im blick, die relation: individuum_als_ich:_A<==|==>ding_der_welt:_b. Das weltding: b, kann jedes mögliche ding der welt sein, das das individuum als ich: A, in einer anderen relation als moment fasst, dessen wert für das individuum als ich: A, in gleicher weise als bestimmter wert definiert ist. Mit der zweiten relation ist die dritte relation: ding_der_welt:_a<==|==>ding_der_welt:_b, gesetzt, in der zwei wertvorstellungen entgegengesetzt sind, folgend der unterscheidung: mehr/weniger, und/oder der unterscheidung: schlecht/gut. Was der wert der weltdinge in ihrer qualität ist, das ist diesen relationen nicht zu entnehmen, aber was diese qualitäten sein können, das ist erschliessbar, weil das individuum als ich einerseits den wert des weltdinges: a, gesetzt hat, andererseits den wert des weltdinges: b. Mit den drei relationen, die welt als das ganze umfassend, ist der wert eines jeden weltdinges eindeutig definiert, den das individuum als ich mit dem genossen in der gemeinsam geteilten welt fassen kann. Das individuum als ich: A, definiert den wert des weltdinges: a, im horizont des in dieser relation ausgeschlossenen weltdinges: b;  nicht anders definiert es den wert des weltdinges: b, im horizont des ausgeschlossenen weltdinges: a. Die unterscheidung: mehr/weniger wert, und/oder die unterscheidung: schlecht/gut, ist in der dritten relation festgelegt, die gültig ist im horizont des individuums als ich: A, das als das dritte moment in der relation ausgeschlossen ist.

Die darstellung des begriffs: wert, gefasst im schema des trialektischen modus, macht keine aussage über das, was der wert des bestimmten weltdinges: a oder b, in der perspektive des individuums als ich: A, ist, aber mit dem schema sind die orte markiert, an denen das individuum als ich: A, und sein genosse: B, ihre wertvorstellungen festlegen und gegeneinander/miteinander auf dem forum publicum, vulgo markt, geltend machen.

2.2
Mit der festlegung der struktur des begriffs: wert, können die klassifikationen der wertbegriffe in das zentrum der überlegungen gestellt werden, diskutiert in der tradition.
2.21
Das wortfeld: wert, ist ausufernd und die auskunft der lexika ist wenig ergiebig. In den unterschiedlichen versuchen, die wertbegriffe zu klassifizieren und ebenen der argumentation festzulegen, sind zwei aspekte isolierbar, die in jedem diskurs über den wert der weltdinge für das individuum als ich und seinem genossen heraushebbar sind. Das ist einerseits der wert, ausgedrückt als quantität, andererseits der wert, ausgedrückt als qualität. Den wert "an sich", ausgelegt als intrinsische eigenschaft eines weltdinges: n, gibt es nicht, und das, was als quantität erscheint, das ist allein eine rangposition in der zahlenreihe: 1 bis n+1. Das, was als der wert eines weltdinges angesehen wird, das ist in der relation fixiert, deren momente zwei weltdinge sind, die zueinander beurteilt werden im blick auf ihre quantität und qualität. Es ist eine konvention, wenn im vergleich von zwei dingen, der wert des einen oder des anderen weltdinges ermittelt wird, zum ersten der versuch, den wert zu quantifizieren, zum zweiten der versuch, den wert zu qualifizieren.

Im diskurs ordnen das individuum als ich und sein genosse mit den unterscheidungen: "qualität/quantität, mehr/weniger, schlecht/gut" den argumenten die bestimmten argumentebenen zu, um so die vergleichung der werte in allen facetten transparent zu machen und zu halten. Jeder vergleich der wertvorstellungen, verknüpft mit dem bestimmten weltding: a oder b, wird bewerkstelligt mit den vergleichspaaren: "mehr/weniger, gut/besser und schlecht/schlechter" in der funktion, dass das eine ding der welt jeweils das maass des anderen dinges der welt ist. Wenn aber gilt, dass, ein empirisches faktum, der vergeich von zwei weltdingen zueinander bestand haben soll, festgestellt in einer bestimmten weise, dann kann die feststellung des vergleichs nur mit einem zusätzlichen, einem neuen argument geleistet werden. Weil die weltdinge aber das sind, was sie sind, muss jedem weltding ein subjekt zugeordnet sein, das arbitrativ, das soll heissen: autonom, festlegt, dass zwei beliebige weltdinge zueinander in eine relation(=beziehung) gesetzt sind, in der das eine zum jeweils anderen einen bestimmten wert(=bedeutung) darstellt. In der darstellung der werte hat das subjekt, das ist das individuum als ich, die funktion, den vergleich: mehr/weniger und schlecht/gut, ins werk zu setzen, indem es die passenden argumentebenen bestimmt, auf denen es rational die zuordnung begründet.

In allen lebensbereichen des menschen ist aufzeigbar, dass das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, die dinge der welt durchmustert und klassifiziert. Aus dem tableau der möglichkeiten werden arbitrativ zwei bereiche namentlich herausgehoben, ohne damit eine besondere priorität eines der benannten bereiche zu behaupten. Es sind allein die konventionen, die das individuum als ich motivieren, die dinge der welt in seinem system der werte einzuordnen.

Der diskurs über das problem der werte wird auf die argumentebenen: ästhetik und ökonomie, verengt. Das verknüpfende moment ist das kunstwerk, das, in der tradition eine konvention, immer in zwei perspektiven beurteilt wird, zum ersten in seiner realen gestalt als ausdruck eines ästhetischen willens, zum zweiten in seiner faktischen brauchbarkeit als tauschobjekt ökonomischer interessen. Das sind, nicht bestreitbar, zwei sphären menschlicher existenzerfahrung, die zwar eine reihe von schnittmengen ausweisen und so eine verknüpfung plausibel erscheinen lassen, die aber als bestimmte perspektiven, mit denen auf den argumentebenen des rationalen diskurses das kunstwerk in seinem wert erfasst werden soll, keine gemeinsame schnittmenge ausweisen können, gleichwohl dieses behauptet wird. Für die rationalität eines arguments ist entscheidend, auf welcher argumentebene das bestimmte argument geltend gemacht wird, die absicht verfolgend, das jeweils andere für die je eigenen zwecke im horizont des jeweils anderen zu instrumentalisieren. Das sind plausible gründe, die, weder in der ökonomie verortet, noch in der ästhetik situiert, die verknüpfungen der argumentebenen zwar nahelegen, die aber ausgewiesen sein müssen, wenn das argument rationalen kriterien genügen soll.

Mit diesem verweis werden die fragen in den brennpunkt des interesses gerückt, die auf die spezifischen kriterien abzielen, mit denen das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, auf dem forum publicum die disparaten argumentebenen: ästhetik und ökonomie, nutzen, um die je eigenen interessen gegen die interessen des jeweils anderen miteinander und/oder gegeneinander durchzusetzen(2.043). Die frage ist zu erörtern, was ein ästhetischer wert sein soll, respektive was ein ökonomischer wert als begriff ist, vice versum. De facto zielt die frage ab auf zwei begriffe, die im kunstwerk über kreuz sind, und auf dem form publicum, vulgo markt, diverierende interessen markieren, gegensätze, die keine widersprüche sind.

2.22
Der begriff: ästhetischer wert. Als horizont der überlegungen ist es üblich, den begriff: ästhetik, in seiner weiten, umfassenden form in den blick zu nehmen, um alles erfassen zu können, was irgendwie wahrnehmbar ist, das schöne neben dem hässlichen in gleicher weise. Der weite begriff ist aber im blick auf andere phänomene der welt nicht zweckdienlich, weil die unterscheidung unklar wird, wenn alles, was denkbar ist, mit in den blick genommen werden kann. Der begriff: ästhetische wert, muss für den anstehenden zweck auf die kriterien eingegrenzt werden, die traditional zwar dem bereich des schönen und guten zugeordnet sind, die aber auch das schlechte und hässliche erfassen. Die auswahl der kriterien ist nicht systematisch begründet, sondern pragmatisch, und die benannten kriterien werden nicht in der theoretischen breite und historischen fülle abgehandelt. Das argument ist auf dem schwankenden boden der erfahrung fundiert; denn das, was der eine für ästhetisch gelungen hält, das kann der andere in grund und boden verdammen, und beide sind kaum fähig, die eigene position gegen die andere zu klären; denn der diskurs wird mit begriffen und vorstellungen geführt, die theoretisch nicht bis in das letzte argument geklärt werden können. Die ästhetischen erwägungen und urteile werden aus dem bauch gemacht, das gefällt mir, jenes aber nicht, und die rationalen erwägungen, die das urteil bestimmen sollten, sind nachgeschoben. Dennoch sollte in dieser gemengelage, der erfahrung entgegen stehend, der versuch gemacht werden, einige kriterien, präziser formuliert: konstellationen oder situationen, zu benennen, in denen das individuum als ich und sein genosse zuverlässig ihre ästhetischen urteile formulieren, mit denen sie die wertentscheidungen fixieren, die als faktum mit anderen wertentscheidungen verglichen werden.

Die analyse ist auf zwei kriterien beschränkt, denen als miszellen einige phänomene am kunstmark angefügt werden. Das erste kriterium, auf eine lange tradition zurückblickend, zielt ab auf das handwerkliche können des künstlers, das zweite kriterium umfasst die allgemeinen gesetze der harmonie, eingebunden die logik ihrer differenzen. Nicht übersehen werden sollten die aspekte des ästhetischen spektrums, die, formuliert in einer negation, bestimmte merkmale eines objekts, gehändelt als kunstwerk, positiv konnotieren und die unter dem terminus: kitsch, geläufig sind.

2.22.1
Wer sein handwerk beherrscht, der schafft objekte, die als ästhetisch wertvoll eingeschätzt werden. Sie gelten als kunst und, das ist aber eine andere perspektive, sie gelten als wertvolle objekte, im markt ihren preis habend. Das argument: könnerschaft, ist, so scheint es, ein stabiles kriterium, mit dem der wert eines objekts, ausgewiesen als kunstwerk, rational markiert werden kann.

D'accord, die meisterschaft im handwerk ist ein beschreibbares phänomen, das mit plausiblen werturteilen verknüpft werden kann. Das bearbeitete material ist der spiegel der meisterschaft des schöpfers, manifest geworden in einem kunstwerk. Die skulptur im raum ist etwas anderes als das bild an der wand, das ereignis der schauspielszene auf der bühne ist etwas anderes als das instrumentalrezital, und die komposition einer sinfonie ist unterscheidbar von der komposition eines romans. Für jedes medium und für jede gattung in der kunst, orientiert an der klassischen einteilung, ist ein kanon von regeln zitierbar, mit dem festgelegt worden ist, was das meisterliche werk sein soll und ist in abgrenzung zu jeder stümperei. Aber auffällig ist, dass jederman zu wissen meint, auf die einschlägigen beispiele verweisend, was die könnerschaft des meisters ist. Wenn aber nach dem grund gefragt wird, warum das eine werk der meisterlichen kunst gelungen, ein anderes aber missraten sei, dann sind die auskünfte mager und alle, die es betrifft, ziehen sich einsilbig auf die geste des zeigens zurück - Picasso konnte eben malen und zeichnen.

Die realen schwierigkeiten, kriterien für die könnerschaft des meisters zu benennen, sollten aber nicht verdecken, dass indizien aufgezeigt werden können, mit denen die meisterschaft des schöpfers eines kunstwerks demonstriert werden kann. Zwei indizien werden akzentuiert, weil sie das argument weiter differenzieren.

Das erste indiz ist die fähigkeit des schöpfers eines meisterlichen kunstwerks, die teile, verfügbar in der tradition, zu einem neuen ganzen zusammenzufügen. Im horizont bestimmter vorstellungen, die harmonie der teile im ganzen, kreiert der schöpfer aus der vielfalt der verfügbaren elemente immer wieder neue konstellationen der teile im ganzen, präsentiert als sein werk, das als objekt ein kunstwerk ist. Die idee: das genie des künstlers, wurde in der tradition behauptet, in der gegenwärtigen moderne redet man nüchtern von den besonderen fähigkeiten des stars, für den moment die aufmerksamkeit des publikums erregen zu können.

Das zweite indiz ist die könnerschaft des virtuosen, sein instrument zu handhaben, mit dem der virtuose das verfügbare material bearbeitet und in eine geschlossene form bringt. Das gemalte bild und die geformte skulptur, jedes für sich ein konkretes ding der welt, wirkt auf den betrachter unmittelbar ein. Der hörer eines werks der tonkunst ist vom gehörten zwar unmittelbar berührt, aber fixiert in dauer ist das gehörte werk eine partitur, die immer wieder für das ohr von einem anderen zum klingen gebracht werden muss. Analog gilt das auch für die schauspielkunst und das lesen eines romans. Die erzählung einer geschichte, der text changiert zwischen dem lesen und/oder dem hören des fixierten textes, kann erst in der wahrnehmung des gelesenen und/oder gehörten seine gestalt annehmen. In diesen möglichkeiten ist eine vielzahl von faktoren wirksam, die es problematisch erscheinen lassen, ein zwingendes ästhetisches kriterium dingfest zu machen, das die bewertung eines kunstwerks, gegründet im ästhetischen urteil, dem zwielicht des zweifels entziehen könnte, der jedes reale kunstwerk ausweist entweder als kitsch oder als kunst.

2.22.2
Mit der formel: das schöne und das gute, werden die ideen zusammengefasst, die, wie man sagt, das kriterium für das ästhetische urteil sein sollen, mit denen der wert eines kunstwerks festgestellt ist. Es ist ein teil der tradition, die gesetze der symmetrie, einschliesslich die geordneten abweichungen von der symmetrie als kriterien zu händeln, mit denen im ästhetischen urteil bestimmt wird, was das ästhetisch-schöne sein soll. Die tradition mit ihren theorien des schönen und guten, das hässliche eingeschlossen, wird nicht in frage gestellt, aber in frage gestellt werden müssen die verfahren, mit denen das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, die statuierten und begründeten regeln der theorie in der realität in die praxis umsetzen.

Zwei verfahren stehen im blick. Das eine verfahren ist die spiegelung des bildes, das im gespiegelten das kunstwerk ist, dem die aufmerksamkeit, nämlich die festsetzung eines werts, gilt. Das andere verfahren ist die bewusste gestaltung eines objekts, für die, ausgesprochen oder nicht, bestimmte regeln der symmetrie wirksam sind, eingeschlossen die zugestandenen abweichungen von der spiegelbildlichkeit, der realität sich beugend.

2.22.21
Ein grundbedürfnis menschlicher existenz ist das nachahmen bestimmter weltdinge mit dem dominierenden willen, die abbildung, mit der hand produziert, der vorlage möglichst deckungsgleich zu machen. Die von der hand gemachte kopie ist immer eine annäherung an das original, das in der kopie 1:1 nicht wiederholbar ist. Insofern haben diese kopien eine eigene existenz und können dem original gleichstehen. Die techniken des kopierens folgten schon immer dem historischen wandel und die modernen techniken des kopierens sind in der wiedergabe des kopierten so präzis geworden, dass die unterscheidung original/kopie praktisch nicht mehr möglich ist. Damit ist, mittels des abbilds, die zuordnung eines bestimmten werts zum abgebildeten objekt einerseits plausibler geworden, andererseits ist diese zuordnung aber problematisch geblieben, weil zwei divergente sachverhalte vorliegen, die prima vista gleich zu sein scheinen, secunda vista aber nicht gleich sein können; denn der wert des objekts ist etwas anderes als das im ästhetischen urteil affirmierte schöne und/oder hässliche. Die relation: das_schöne/hässliche<==|==>die_symmetrie_der_weltdinge, ist aufgebrochen im spiegelbild, die das schöne/hässliche in ihren symmetrien verdoppelt. Als idee sind das moment: das schöne, und das moment: das hässliche, auseinandergefallen, die als vorstellungen des individuums als ich die symmetrie der weltdinge dementieren, aber es sind momente, die das individuum als ich in anderen, neuen relationen verknüpfen kann, verknüpfungen, die die vorangegangenen relationen obsolet machen. Der transfer des werts vom original(=vorbild) auf die kopie(=abbild) ist ebenso zu verneinen, wie, als nicht möglich, die rückkoppelung von kopie und original ausgeschlossen ist, und das, was eine reale übertragung gewesen war, das ist in einer anderen, einer neuen situation ein anderes ästhetisches urteil, mit dem das individuums als ich auf die neue situation reagiert.
2.22.22
In den blick zu nehmen ist die praxis der tradition, neben den vorstellungen der symmetrie auch die abweichungen von den vorstellungen der symmetrie als paradigmata des schönen anzusehen und zu bewerten. Wenn sichergestellt ist, dass die beobachtbaren abweichungen einer rational nachprüfbaren(=nachlebbaren) regel folgen, dann gelten diese abweichungen von der norm auch als ausweis des schönen und folglich ist es zulässig, diese urteile des schönen, das hässliche eingeschlossen, als formeln eines bestimmten werts zu händeln. Das grundmaass der zugestandenen abweichungen ist die regel des goldenen schnitts, mit der das nicht_symmetrische als das_schöne eingefangen wird. Der logik dieser ordnung, die norm des goldenen schnittes als das maass des objekts, folgt die praxis, mit der als schön geordnet das eingeschätzt wird, was mit der regel kompatibel ist, und weil die schöne ordnung gültig ist, soll diese ordnung auch ein wert sein. Es ist aber ein trugschluss, aus einem prinzip, das das bestimmende moment eines ästhetischen kriteriums ist, auch zu folgern, dass alles, was dem prinzip untergeordnet werden kann, diesem prinzip auch folgen müsse, eingeschlossen die formen ihrer negation. Die einschlägigen resultate gelten zwar als schön, aber die folgerung, dass das, was als schön erscheint, auch einen wert haben müsse, ist aus der regel des goldenen schnittes nicht ableitbar. Zwar folgt die praxis dem goldenen schein, aber das, was als der wert des (talmi)goldes gehändelt wird, das ist im individuum als ich gegründet, das sich mal so und mal so und wieder auch anders autonom entscheidet.
2.22.23
In der tradition ist es eine konvention, die weltdinge auch dann als schön einzuordnen, wenn ihr erscheinen nicht offensichtlich auf die gesetze der symmetrie und/oder der kalkulierten abweichung nach dem goldenen schnitt zurückgeführt werden kann. Das fundament dieser konvention ist das wissen, dass das ästhetische subjekt über ein gefühl verfügt, mit dem das individuum als ich, der genosse eingeschlossen, die prinzipien der symmetrie und des goldenen schnitts amalgamieren, mit dem ziel, das als kanon festzulegen, das das individuum als ich und sein genosse als ihre regel gesetzt haben, um das benennen zu können, was sie, jeder für sich, als schön oder hässlich begreifen wollen. In diesem wissen ist das ästhetische urteil fundiert, das das individuum als ich und sein genosse mit den werturteilen gleichsetzen, die sie, als ästhetische subjekte agierend, auch in der welt formulieren, die gemeinhin als die welt der ökonomie bestimmt ist. Zwischen den weltdingen, zufällig entstanden oder arrangiert, beobachten das individuum als ich und sein genosse als subjekte der ästhetik unterscheidbare regelmässigkeiten, die sie, abhängig von der symmetrie und dem grad der feststellbaren abweichung, als schön oder, wenn die toleranzgrenze überschritten ist, als hässlich interpretieren. Mit diesem wissen hat sich das individuum als ich, das ästhetische subjekt, die möglichkeit geschaffen, alles, was es nicht eindeutig als schön oder als nicht_schön einordnen und klassifizieren kann, in einer eigenen klasse einzuordnen, die die funktion einer restklasse hat. Die möglichkeit, jedes ästhetische urteil, in seiner einordnung problematisch, in einer eigenen klasse abzulegen, schafft für die phänomene des kitsches das fundament, auf dem die urteile unterscheidbar sind, sowohl das ästhetische urteil als auch das werturteil, rational begründet als schön oder als nicht_schön, als nicht_wertvoll oder als wertvoll, unterscheidungen, die jede verknüpfung des ästhetisch schönen mit dem ökonomisch wertvollen als plausibel erscheinen lässt. Die verknüpfungen sind ein faktum, fakten, die der kritik unterfallen, der kritik nämlich, die, theoretisch begründet, ausweisbar ist.
2.22.3
Unter den den vertretern der reinen lehre: ästhetik, ist der kitsch verpönt, aber es sollte und kann nicht bestritten werden, dass es unter den weltdingen objekte gibt, die, unterschieden mit einem ästhetischen urteil, in einer restklasse ästhetischer phänomene abgelegt werden. Das problem dieser klassifikationen sind die nicht eindeutig geklärten begriffe, mit denen die streitigen phänomene unterschieden werden, weil sie, so die meinung, nicht in das vorgesehene raster ästhetischer klassifikationen passen. Soweit das problem in der perspektive der ästhetik analysiert wird, sind die aufgeworfenen probleme nachrangig und könnten beiseite gestellt werden. Dem steht aber das faktum entgegen, dass die phänomene des kitsches ebenso wertbesetzt sind, wie die phänomene der kunst. Diese phänomene sind dann sichtbar, wenn die weltdinge in den blick genommen werden, die, allzuvertraut, in bestimmten formen präsent sind, immer negativ beurteilt. Diese phänomene werden mit dem terminus: kitsch, bezeichnet und sind als gebrauchskunst und/oder als religiöse erbauungskunst geläufig. Das gemeinsame moment ist die beobachtung, dass die realen ästhetischen vorstellungen des wertschätzenden individuums als ich von anderen vorstellungen überlagert werden, deren quellgrund die motive sind, die das individuum als ich, agierend als das ästhetische subjekt, im horizont seiner interessen präsent hat, wenn es, mit den kunstobjekten hantierend, bestimmte zwecke realisiert. Zwar dominiert die meinung, dass das individuum als ich in seinen reflexionen von einem ästhetischen kriterium geleitet ist, aber entscheidend ist nicht das ästhetische urteil, sondern sein motiv, nicht fassbar mit einem ästhetischen kriterium, das, neben anderen motiven plausibel in den vorstellungen der ökonomie verortet ist. Die phänomene des kitsches, jeden diskurs in der ästhetik begleitend, haben die funktion, zwischen der ästhetik und der ökonomie die brücke zu sein, auf der die frage des werts eines objekts der kunst zu stellen ist und beantwortet wird.
2.23
Der begriff: ökonomischer wert. Auf den märkten der welt werden objekte, dinge der welt, getauscht gegen objekte, die auch kunstwerkwerke sein können, objekte, denen ein bestimmter wert zugeordnet ist, den die akteure im markt in ihren vorstellungen imaginieren, umstellt von interessen, die konkret sind in den motiven ihres handelns. Die vorstellung des individuums als ich, jedes ding der welt, so wird's gesagt, habe seinen wert, muss als bedingung dafür gesetzt sein, dass das individuum als ich mit seinem genossen die vergleichbarkeit der getauschten objekte sichern kann. Um die phänomene des tauschens begreifen zu können, ist es erforderlich, in der analyse präzis zu trennen, was einerseits die kriterien sind, die jeder marktteilnehmer geltend machen muss, wenn er sein objekt bestimmt, um, feilgeboten auf dem markt, mit diesem objekt, was immer es sein mag, im tausch mit einem anderen objekt seinen vorteil zu suchen, der andererseits sein interesse ist. Im jargon wird dieses interesse bezeichnet mit den termini: "gewinn, profit und rendite". Es ist eine gemengelage, in der die perspektive: ästhetik, eines von vielen elementen der geschäfte im markt seiend, die die funktion eines mittels hat zu einem zweck, der zureichend mit den kategorien der ökonomie erfasst wird.

Weil im markt jedes ding der welt seinen wert haben müsse, ist das, was als wert behauptet wird, immer relativ zu dem wert eines anderen weltdinges. Für sich ist jedes weltding nur das, was es ist, gegen das andere weltding hat keinen wert, es sei, das individiuum als ich oder sein genosse, jeder für sich, behaupten, dass sie diesem ding der welt einen wert, ihren bestimmten wert, zugeordnet haben. Mit ihren behauptungen sind, wenn die frage nach dem wert eines weltdinges aufgeworfen ist, zwei problemfelder eingegrenzt, auf denen als problem das argument: der wert des bestimmten weltdinges, zu diskutieren ist. Das eine problemfeld ist das individuum als ich selbst, das wie selbstverständlich mit den dingen der welt operiert, immer verknüpft mit einem bestimmten wert, objekte, die als ware auf den märkten der welt exponiert werden. Das andere problemfeld ist die bestimmte situation, nämlich die realität des marktes, auf dem  die besitzer der weltdinge diese gegen andere weltdinge, jeweils faktisch besessen, tauschen. Im akt des tauschens wird der besitz der sache nicht dementiert, als resultat des tauschakts wechselt gleichwohl das subjekt des realen besitzes.

Der besitz einer sache ist im markt der schlüssel für die beiordnung eines werts zu einem bestimmten weltding. Mit dem faktischen und rechtlichen besitz einer sache ist dem besessenen weltding, gleichviel in welcher form, ein bestimmter wert zugeordnet, und jeder diskurs über den denkbaren wert dieses objekts ist auf die phänomene zentriert, die als merkmale des weltdinges gehändelt werden, mit denen versucht wird, den realen wert eines weltdinges, das ist sein marktpreis, zu fixieren. Die einschlägigen merkmale können im problemfeld: ökonomie, geltend gemacht werden und werdem in analytischer absicht soweit eingegrenzt, dass andere aspekte des interesses methodisch ausgeklammert werden können.

Das interesse des individuums als ich, sein genosse eingeschlossen, ist im problemfeld: ökonomie, auf den besitz der objekte eingegrenzt, folglich muss die aussage gültig sein, dass jedes weltding, gehändelt im markt, einen besitzer ausweist, festgestellt oder nicht.

Mit der blickverengung auf das argument: besitz eines weltdinges, realisiert durch das individuum als ich, sein genosse eingeschlossen, ist das fundament für den ökonomischen wert eines weltdinges gelegt, auf dem das individuum als ich und sein genosse stehen, jedes denkbare element einer theorie der ökonomie in den fokus der debatte werfend. Mit dem begriff: besitz, ausschliessend mit dem problemfeld: ökonomie, verknüpft, ist der begriff: wert, rational verwendbar, weil die grenzlinie definiert ist, die den ästhetischen wert vom ökonomischen wert trennt. Die unterscheidbaren kriterien markieren die denkbaren perspektiven auf das nämliche weltding, mit sich identisch, die das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, wählen können und in der wahl auch miteinander rational vermitteln.

2.23.1
Der besitzer des weltdinges definiert ausschliesend, was der wert seines besessenen weltdinges ist. Es ist eine alltägliche beobachtung, dass der bestimmte gegenstand, über den die bestimmte person die sachherrschaft hat, für den besitzer einen wertvollen besitz repräsentiert, für den anderen aber, der den gegenstand begehren kann, ein wertloses ding ist, das entsorgt wird. Für die festlegung des werts eines objekts ist der besitz das bestimmende moment, das der besitzer des weltdinges, immer eine person, geltend machen kann. Der besitzer und der nicht_besitzer, immer auch ein potentieller besitzer, sind auf dem forum publicum, der markt des austauschens, gefordert, dem weltding als objekt ihres handelns einen wert zuzuordnen. Dafür können das individuum als ich, sein genosse eingeschlossen, ihre gründe geltend machen seien diese gründe rechtlicher natur oder faktisch. Es sind gründe des besitzen wollens, die in den motiven verortet sind, aus denen die besitzer der tauschobjekte ihre interessen verfolgen. Die reichweite des begriffs: besitz, ist darauf eingegrenzt, dass mit der behauptung des besitzes allein festgelegt werden kann und festgestellt ist, dass dem bestimmten individuum als ich die sachherrschaft über das bestimmte weltding zukommt oder nicht. Mit den juristischen erwägungen wird aber die frage nicht beantwortet, was der bestimmte wert des im markt gehandelten weltdinges ist, weil mit jeder denkbaren antwort auf die frage nach dem wert des im markt gehandelten weltdinges, die vorausgesetzte frage nach dem kriterium des werts in der ökonomie prolongiert ist, denn mit dem geltendmachen des kriteriums: besitz des im markt gehändelten objekts, ist die unmittelbare antwort auf die frage nach dem wert des im markt gehandelten objekts nicht_möglich, es ist aber möglich, den wert des nämlichen objektes pragmatisch festzustellen, vermittelt über das motiv des besitzers, das besessene weltding gegen ein anderes weltding einzutauschen, inszeniert als ein spiel der kräfte, über die die akteure, involviert im markt, mehr oder weniger verfügen. Im blick stehen nun die aspekte, bezeichnet mit den termini: das motiv des besitzers und sein interesse an der sache.
2.23.2
In der feststellung seines motivs ist das indiz gegeben, das in der streitfrage den besitzer des weltdinges ausweist, einerseits, ob er seinem ding der welt einen wert zuordnen will und andererseits, wie er in seiner perspektive den wert des besessenen weltdinges festgelegt hat. Die zuordnung des werts entscheidet das individuum als ich autonom. Aus seinem individuellen impuls kann das individuum als ich die momente schöpfen, die es bewegen, das weltding: a, als wertvoll einzuschätzen, fixiert in einer zahl, das weltding: b, dagegen als wertlos.

D'accord, es gibt situationen, in denen das individuum als ich sich in seiner freiheit beschränkt erfährt, al gusto zu verfahren, weil es sich den dominierenden konventionen anbequemen muss, nach denen festgelegt ist, welches bestimmte weltding als wertvoll, ein anderes dagegen als wertlos einzuschätzen ist. Mit den erwägungen praktischer erfahrung einerseits ist das grundsätzliche problem andererseits nicht berührt, dass in der perspektive der theoretischen erwägungen es allein der besitzer des weltdinges mit seiner subjektiven entscheidung ist, der auf die frage antwortet, ob er das besessene weltding als wertvoll einschätzt oder nicht, kontrafaktisch den bedingungen am markt. Mit den konventionen über den wert bestimmter weltdinge sind zwar maasstäbe gesetzt, die jeder, der im markt tätig ist, beachtet, aber das sind mechanismen, aus denen in keinem fall abgeleitet werden kann, was der wert des gehändelten objekts ist, der dauerhaften bestand hat, abgekoppelt von den vorstellungen seines besitzers und den träumen des besitz erstrebenden nicht_besitzers. Der nicht_besitzer und der besitzer, jeder für sich, ventilieren, vergraben im je eigenen forum internum, die motive, mit denen sie den wert des objekts begreifen, der für den besitzer ebenso der wert des objekts sein soll wie es der wert für den nicht_besitzer ist, jeweils different in den perspektiven auf das objekt, vorstellungen, die sich einander auch ausschliessen können. Die differenz in den motiven, real in den verfolgten interessen am besitz des nämlichen weltdinges, ist auf den märkten der welt, dem forum publicum, als konflikt präsent, ein konflikt, der in jedem moment der existenz aller marktteilnehmer ausgetragen wird. Mit der verortung der festlegung des werts eines weltdinges in das motiv des besitzenden individuums als ich, respektive des nicht_besitzenden, ist das problem prolongiert, und das, was die kriterien der ökonomie sind, das ist in die interessen verschoben, die sowohl der besitzer des weltdinges als auch der nicht_besitzer des weltdinges geltend machen.

2.23.3
Mit der fixierung seines interesses ist für den besitzer des weltdinges der horizont aufgeschlagen, in dem der besitzer, für sich maassgebend, festlegen kann, was im bestimmten fall real der wert des nämlichen weltdinges sein soll, eine vorstellung, die einerseits ein ausgleich ist zwischen den erwartungen, die der besitzer, respektive der nicht_besitzer, hegen, nämlich der wert, der mit einer möglichst niedrigen/hohen zahl etiketiert ist, erwartungen, die sie andererseits im realen kräftemessen am markt als kompromiss aushandeln, nämlich den faktischen preis, ausgedrückt in einer zahl der zahlenreihe: 1 bis n+1.

Im blick auf die praxis, den wert für das bestimmte ding der welt festzulegen, ist es zweckmässig, die figur des besitzers zu spezifizieren, eingeschlossen der potentielle nicht_besitzer mit seinen interessen. Im motiv, das interesse des besitzers lenkend wie das des nicht_besitzers, kann die unterscheidung verortet werden, in der en detail das interesse des besitzers am weltding(=kunstwerk) bestimmbar ist, das im markt als tauschobjekt gehändelt wird. Der besitzer des kunstwerks, agierend im markt, kann sein objekt des tauschens in zwei, klar unterscheidbaren manieren händeln, entweder in der perspektive des sammlers, interessiert am dem tauschobjekt als kunstwerk, oder er handelt als marktteilnehmer in der perspektive des spekulanten der mit dem tauschobjekt, eine blosse handelsware, seinen gewinn machen will. Die möglichen alternativen sind eindeutig geklärt, entweder findet der sammler sein vergnügen in der interessenlosen betrachtung des kunstwerks, oder der besitzer des weltdinges sieht in dem kunstwerk, einen wert indizierend, nur das mittel, um im tausch mit einem anderen weltding einen vorteil zu erlangen, gesagt im jargon, um im tausch eine höhere rendite(=wert) zu erzielen. Entweder ist die rendite der zweck und das weltding ist ein mittel zum zweck, oder der besitzer des nämlichen weltdinges verortet den zweck im wertbeladenen weltding, weil sein interesse auf den besitz des weltdinges in dauer gerichtet ist, sei's ein kunstwerk oder nicht. Möglich sind zwei gegensätzliche einstellungen zum objekt, identisch mit sich, die das handeln des besitzers bestimmen können, eine differenz, die den wert dieses weltdinges markierend bestimmt, verortet in den möglichen perspektiven auf das weltding. Mit dem besitzer, der auf dauer das ding der welt besitzen will, steht der typ des sammlers im blick, dem das besessene weltding einerseits ein wert ist, nicht handelbar auf den märkten der welt, das aber andererseits als kunstwerk in seinem ästhetischen urteil ausgewiesen ist, oder es ist der typ des sammlers, der mit objekten handelt, die seine ästhetische wertschätzung zwar haben können, die aber als objekte des markts, auf diesem hin und her geschoben, einem anderen zweck unterworfen sind. Der eine typ: sammler, ist der galerist als spekulant, der andere typ: sammler, ist der nachschaffende betrachter des kunstwerks.

Es ist zu differenzieren. Einerseits kann der besitzer eines kunstwerks sowohl der sammler des typs: 1, sein, der nachschaffende kunstbetrachter, als auch der sammler des typs: 2, nämlich der spekulant. Andererseits muss aber gelten, dass im markt jeder sammler eines kunstwerks auch sein besitzer ist, der einen wert taxiert. In den unterscheidbaren rollen des sammlers, seine motive im blick habend, ist festgelegt, welchen wert das kunstwerk hat, wenn der sammler sich dem objekt seiner begierden nähert, entweder als nachschaffender kunstbetrachter, der in der nachschöpfenden reflexion sein vergnügen hat, oder als spekulant, der die objekte des tauschens sammelnd zusammenrafft, um sie wieder, möglichst mit gewinn, verhökern zu können.

2.23.31
Wenn der sammler sich selbst als nachschaffender betrachter von kunst begreift, dann kann vermutet werden, dass für das individuum als ich das kriterium der ästhetik das entscheidende moment ist, mit dem es den wert des kunstwerks bestimmt. Das argument ist plausibel, aber es ist nicht zwingend, weil der ästhetische wert in der bestimmung des objekts als kunstwerk eine andere funktion hat als in der festlegung des werts, den das kunstwerk im markt als objekt des tauschhandels haben könnte. Mit seinem ästhetischen urteil legt das individuum als ich allein fest, ob es das ding der welt als ein kunstwerk einschätzt oder nicht, folglich ist kein wert markiert, der mit den termini, gültig in der ökonomie, bezeichnet werden kann, gleichwohl ist aber im blick zu halten, dass das ästhetische urteil als äquivalent für den wert des objekts instrumentalisiert wird, der mit dem ästhetischen urteil als kunstwerk ausgewiesen ist. Diese differenz sollte beachtet werden, weil zwei differente bereiche berührt sind, die strikt getrennt gehalten werden müssen; denn es wird mit argumenten operiert, die auf verschiedenen argumentebenen zu diskutieren sind, zum einen auf der argumentebene der ästhetik, zum anderen auf der argmentebene der ökonomie. Insofern erscheint der sammler, agierend auf den unterschiedenen argumentebenen und sich als nachschaffender kunstbetrachter verstehend, als eine gespaltene person, die, ambivalent in ihrem handeln, die beiden argumentebenen getrennt halten muss, wenn es rational handeln will, auch dann, wenn es in keinem fall des praktischen lebens, sich eindeutig für die eine argumentebene, die ästhetik, oder die andere argumentebene, die ökonomie, entscheiden kann. Der sammler als nachschaffender kunstbetrachter steht im zwielicht, weil er einerseits in seinem ästhetischen urteil, fixiert im forum internum als vorstellung, sein genügen am kunstwerk haben kann, ohne das objekt besitzen zu müssen, und weil er andererseits dem markt seinen tribut zahlen muss, wenn er, am besitz des kunstwerks festhaltend, der kunst sich verweigert, sein ästhetisches urteil hintanstellend.
2.23.32
der sammler, der die dinge der welt des blossen besitzes wegen anhäuft, um daraus profit zu schlagen, scheint, das ist der erste blick, in einer komfortablen situation zu sein, weil er, von allen ästhetischen quisquilien absehend, sein werturteil allein auf den marktpreis des begehrten objekts abstellen kann, seine grenze findend in den interessen der konkurrenten. Aber, und das ist der zweite blick, dem sammler als spekulant ist der wert seiner besessenen weltdinge bekannt, gelistet in den tabellen, die den aktuellen handelspreis der waren anzeigen, steigend und/oder fallend, abhängig vom handeln der konkurrenten im markt, geleitet vom verfolgten interesse. Dieser mechanismus ist offenkundig, wenn bestimmte objekte, immer unikate, in der erwartung auf dem markt angeboten werden, die in angebot und evozierter nachfrage den wert des objekts steigen und/oder fallen lassen. Die auktionshäuser der welt sind der angemessene ort für diese transaktionen. Prima vista spielt das ästhetische urteil keine rolle, secunda vista ist aber festzustellen, dass die expertise der fachleute gefordert ist, wenn die einzigartigkeit des objekts, die der garant des wert zu sein scheint, festgestellt werden muss. Die einzigartigkeit des objekts, oft missverstanden als original, kann durch das ästhetische urteil in der wissenschaftlichen expertise zwar festgestellt werden, aber dieses urteil ist schwankend, weil motive involviert sind, die nicht in der ästhetik verortet werden können, sondern in der ökonomie verortet sein müssen; denn die entsprechenden zuordnungen und klassifikationen unterliegen dem kriterium: mehr und/oder weniger. Mit dem argument, das objekt sei das einzige am markt verfügbare exemplar, wird einerseits die situation der knappheit geschaffen, in der andererseits reziprok der wert des objekts steigt, der am markt gehändelt werden kann. Der wert des objekts, qualifiziert als kunstwerk, ist nicht durch das besessene objekt definiert, sondern sein potentieller wert im markt ist durch ein anderes objekt im markt, vulgo geld, vermittelt, das im markt eingetauscht werden kann. Wer über das kapital verfügt, kann faktisch jedes objekt, das ein unikat ist, auf dem markt erlangen und allein besitzen. Für den sammler in der rolle des spekulanten, vorgebend am objekt: kunstwerk, interessiert zu sein, ist der potentielle wert des objekts im markt, ausgedrückt in geld, der gegenstand seines interesses, das darauf reduziert ist, mit objekten zu handeln, beliebig in ihrem erscheinen, um immer mehr besitzen zu können. Mit diesem mechanismus, die logik des marktes spiegelnd, ist erklärbar, warum die objekte der kunst im markt immer mehr an wert zulegen, ausgedrückt in den zahlen der zahlenreihe: 1 bis n+1, obgleich die gehandelte kunstwerke in ihrem ästhetischen wert unverändert bleiben.
2.23.33
Im faktum des besitzes eines weltdinges, sei's ein kunstwerk oder nicht, ist der widerstreit real, der auf den argumentebenen: ökonomie und ästhetik, präsent ist. Das kunstwerk, gleichgültig in welcher form real, ist, als ding der welt mit sich identisch, zugleich in raum und zeit präsent, einerseits auf der argumentebene der ästhetik, andererseits auf der argumentebene der ökonomie, ebenen der argumentation, auf denen zugleich in zeit und raum das individuum als ich agieren muss, wenn es seine existenz realisiert, sei es als sammler, der ein nachschaffender kunstbetrachter ist, sei es als sammler, der als spekulant seinen reibach machen will. Für den beobachtenden dritten zeigt sich ein spektakel, das real ein widerstreit von gegensätzen ist, der interpretativ in der dialektik von widersprüchen ausgefochten wird, formen des streits, die das individuum als ich mit sich selbst, der genosse eingeschlossen, realisieren muss, weil es sich, wenn es seine existenz realisiert, weder der argumentebene der ökonomie entziehen kann, noch der argumentebene der ästhetik, auf denen das objekt, mit sich identisch, einerseits das kunstwerk ist, das andererseits als objekt des blossen austauschens gehändelt wird. Die gemeinsame schnittmenge ist das im widerstreit stehende kunstwerk, seine bewertungen aber, jeweils im blick des einen auf das jeweils andere, sind felder der wertschätzung, die keine schnittmenge aufweisen können. Aus dieser feststellung ist die behauptung abzuleiten, dass die wertbegriffe, die rational auf den argumentebenen der ästhetik oder der ökonomie gehändelt werden, nicht miteinander kompatibel sein können, weil die erforderliche gemeinsame schnittmenge zu verneinen ist. Die kriterien, die auf den argumentebenen: ästhetik und ökonomie, für die festlegung des werts eines kunstwerks gültig sind, einerseits das kriterium: besitz des kunstwerks, andererseits das kriterium: ästhetisches urteil als ausweis des kunstwerks, können wechselseitig nicht ausgetauscht und in geltung gebracht werden. Das bild aber, das als realität wahrgenommen wird, ist ein anderes, weil das individuum als ich, der sammler der kunstwerke, sowohl als sammler, der ein nachschaffender kunstbetrachter ist als auch der sammler, der mit seinem besitz auf mehr besitz spekuliert, mit den weltdingen, die das individuum als ich besitzt und/oder besitzen will, in beiden perspektiven auf das kunstwerk in raum und zeit reagiert. Als begriffe einerseits ein nicht auflösbarer widerspruch, gegensätze als phänomene andererseits, sind im augenblick der zeit die widerstreitenden phänomene in den formen des ausgleichs für das individuum als ich ein faktum, in der dauer der zeit aber hat das individuum als ich den imaginierten ausgleich allein in einer projektion in die zukunft präsent, die von ihm in jedem moment der gelebten gegenwart als ausständig erfahren wird. Das, was als die vermittlung zwischen den argumentebenen erscheint, das ist durch das individuum als ich vermittelt, das im markt sowohl ästhetisch sich äussert als auch ökonomisch handelt.
2.3
Ein radikaler perspektivwechsel ist angezeigt. Im zentrum des diskurses steht nicht mehr das ding der welt als kunstwerk, sondern das individuum als ich, das das ding der welt, als kunstwerk mit sich identisch, sowohl ökonomisch als auch ästhetisch bewertet. Für das individuum als ich und seinem genossen ist der wert eines kunstwerks allein in der relation: individuum_als_ich<==|==>kunstwerk(=wert), präsent, eine relation, die, bestimmt im horizont des jeweils ausgeschlossenen dritten moments, für das individuum als ich, sein genosse eingeschlossen, den wert fixiert, der, gültig in der ästhetik, auch als wert erscheint, der in der ökonomie gültig ist. Es ist also die konstellation möglich und real denkbar, dass das individuum als ich, unter methodischer ausblendung des realen kunstwerks entweder die relation: individuum_als_ich<==|==>ästhetik, fasst oder die relation: individuum_als_ich<==|==>ökonomie. Damit ist als dritte relation die relation: ästhetik<==|==>ökonomie, gesetzt, in der das individuum als ich das ausgeschlossene dritte moment ist.
2.31
Das ondit ist geläufig, dass das individuum als ich und sein genosse sowohl die ästhetik als auch die ökonomie getrennt wahrnehmen und als getrennte bereiche der erfahrung reflektieren. Das, was auf der argumentebene der analyse ein methodisches gebot ist, nämlich die strikte trennung von ästhetik und ökonomie, das ist auf der argumentebene der synthese dann nicht möglich, wenn das individuum als ich seine lebenswelt reflektiert, in der es sowohl als homo oeconomicus agiert als auch als homo aestheticus. Das streitobjekt ist das ding der welt, real das bestimmte kunstwerk, das dem individuum als ich einerseits als ein objekt der ästhetik präsent sein kann, andererseits als ein objekt der ökonomie präsent ist, reduziert auf die funktion, mittel im tausch der weltdinge zu sein. Obgleich in der theorie zwischen der ökonomie und der ästhetik keine zwingenden schnittmengen ausweisbar sind, sind dem individuum als ich, so erscheint es ihm, die probleme der ästhetik im horizont der ökonomie und die ökonomie im horizont der ästhetik gegenwärtig. Das moment, in dem die distinkten bereiche: ästhetik und ökonomie, miteinander verknüpft sind, ist das ding der welt, das in seiner funktion einerseits ein kunstwerk ist, andererseits als mittel im prozess des tauschens gebraucht wird. Damit hat, in der perspektive der analyse, die relation: ästhetik<==|==>ökonomie, real die form: ästhetik<==|==>(ding_der_welt(=kunstwerk))<==|==>ökonomie, die im trialektischen modus übersichtlich dargestellt werden kann. In der funktion, das vermittelnde moment zu sein, sind drei relationen konstitutiv, die in den debatten um den wert einer sache zu beachten sind. Denn die fragen des werts eines weltdinges sind, wenn die objekte in ihren möglichen perspektiven beurteilt werden, nämlich ästhetisch und/oder ökonomisch, immer partielle fragen, die das besagte weltding sowohl als ein ästhetisches problem zum gegenstand haben als auch als ein ökonomisches. Die möglichen antworten werden nicht dem objekt unmittelbar entnommen, aber das subjekt, immer eine person, entweder der genosse oder das individuum als ich selbst, formuliert in den unterscheidungen und reflexionen seine antwort. In dieser konstellation hat das, was als der wert eines weltdinges angesehen wird, immer ein unterscheidbares erscheinen, das davon bestimmt ist, was vom subjekt als der wert des weltdinges angesehen wird, entweder in der fassung eines ästhetischen werts, der als argument für die entscheidung: kunstwerk - ja oder nein, gebraucht wird, oder in der fassung eines ökonomischen werts, der für das subjekt die entscheidung leitet: ankaufen/verkaufen. Es ist der normalfall, dass im öffentlichen diskurs, ohne sich in widersprüchen zu verheddern, parallel diskutiert wird, einerseits rational zwingend über den ästhetischen wert eines objekts und andererseits rational effektiv über den ökonomischen nutzen des objekts, das streitige objekt mit maximaler rendite ausbeutend. Der grund dafür sind die disparaten werte, die, vermittelt im anstehenden objekt, unabhängig voneinander diskutiert werden können. Wenn in der analyse die argumentebenen: ästhetik und ökonomie, in analytischer absicht getrennt gehalten werden, dann sind die anfallenden schwierigkeiten eindeutig zuordbar, aber die diskurse auf der argumentebene der analyse werden dann zu einem problem, wenn aus den daten der analyse in ihrer synthese folgerungen abgeleitet werden, die zu maximen des handelns umgebaut werden sollen. Plausibel sind die synthetisierenden reflexionen in ihrer erscheinenden form, auch zwingend in ihrer logik aber diese maximen, drapiert als ratschläge, sind der form nach prognosen, deren inhalte in der gegenwart nicht als wahr bestimmt sein können, weil sie in raum und zeit projektionen in die zukunft sind, die einerseits im anstehenden moment der gelebten gegenwart nicht 1:1 realisiert werden können, andererseits sind es vorstellungen, die, blosse träume, situiert in den facta der vergangenheit, als spekulation an den börsen ein vabanquespiel sind - mal glückt's, zumeist sind's nur nieten, im fokus der träume aber steht das individuum als ich, sein genosse eingeschlossen.
2.32
Im schema des trialektischen modus, das sind die momente: "ästhetik, ökonomie und ding der welt(=kunstwerk)" miteinander verknüpft in drei relationen, ist ein moment fixiert, das in den vorstellungen aller, die es betrifft, wirkt und dieses schema in bewegung hält. Es ist das individuum als ich, das, konfrontiert mit dem ding der welt, qualifiziert als kunstwerk, dieses ding der welt in zwei perspektiven beurteilt, einerseits in der perspektive der ästhetik, andererseits in der perspektive der ökonomie. Das interesse des individuums als ich an dem objekt: kunstwerk, ist sowohl ökonomisch konnotiert als auch ästhetisch und der dreh- und angelpunkt ist das individuum als ich selbst, das in seiner vorstellung des weltdings: a, ausgewiesen als kunstwerk, die möglichen aspekte der ökonomie und der ästhetik miteinander vermittelt, verortet im horizont aller möglichen wertdebatten. Im prozess dieser vermittlungen setzt das individuum als ich, sowohl als ästhetisches als auch als ökonomisches subjekt, seine akzente. Autonom entscheidet das individuum als ich, in dieser entscheidung sich selbst bindend, welche perspektive es einnehmen will, die perspektive des ästhetischen werts des weltdinges, definiert als kunstwerk, oder die perspektive seines ökonomischen werts, definiert als tauschobjekkt im markt, aber, wie es sich auch entscheiden wird, das jeweils ausgeschlossene dritte moment ist ihm als der begrenzende horizont seiner autonomen entscheidung präsent. Weder gibt es einen ästhetischen wert, gesetzt in der relation vom individuum als ich, der nicht im horizont seiner ökonomischen verwertbarkeit instrumentalisiert werden könnte, noch gibt es einen ökonomischen wert, der im horizont seiner ästhetischen wahrnehmung nicht instrumentalisiert wird. Der schnittpunkt, den ökonomischen wert des objekts mit dem ästhetischen wert des kunstwerks verknüpfend, ist in der synthetisierenden reflexion nicht teilbar und in seinen teilen voneinander ablösbar, und es ist das individuum als ich, das in seinem forum internum beide vorstellungen ohne bruch imaginiert, vorstellungen, die es auf dem forum publicum entweder als das eine oder das andere händeln muss - tertium non datur, in raum und zeit gegenwärtig als ein tertium datur.

Das problem ist das individuum als ich, sein genosse eingeschlossen, die im zentrum der analyse und der synthetisierenden reflexion stehen. Die konvention gilt, dass der mensch in den fokus jeder debatte um ästhetik und ökonomie zu stellen sei, aber das problem des werts der weltdinge, sei's ökonomisch beurteilt und/oder ästhetisch, ist rational mit der prominenten stellung des individuums als ich im argument nicht auflösbar, weil dieser meinung das faktum entgegensteht, dass mit der annahme, das individuum als ich sei das zentrum jeder wertdebatte, das streitige problem, was der wert des streitigen objekts sei, mitnichten aufgelöst ist; denn das individuum als ich ist, wenn es seine welt in den formen ökonomischer und ästhetischer werte wahrnimmt, immer auf seinen genossen als der_andere verwiesen, der in seiner, nur ihm zugänglichen pespektive das nämlich problem analysiert und synthetisierend reflektiert. Das, was als lösung des problems prima vista plausibel ist, das ist secunda vista in der debatte das problem; denn was könnten die quellen sein, aus denen das individuum als ich, nicht anders sein genosse, schöpfen, wenn sie festlegen müssen, was für sie gültig, jeder für sich, ein wert ist und was nicht, eingeschlossen die phänomene, die als unwert, das soll heissen als wertlos, eingeschätzt werden.

Das theorem muss gültig sein, dass einerseits das individuum es allein sein kann, das in raum und zeit seine natur(=physis/psyche) wahrnimmt, dass aber andererseits das individuum als ich es selbst sein muss, das sich als das ich dann begreift, wenn es den genossen als seinesgleichen wahrgenommen und anerkannt hat. Ohne seinen genossen kann das individuum, das das ich sein will, sich nicht als das ich erkennen, folglich wird es den wert eines weltdinges nicht festlegen können, wenn es nicht auch das urteil seines genossen zur kenntnis genommen hat, der in gleicher situation seinen wert für das infrage kommende ding der welt festlegt.

2.33
Wenn in den überlegungen um den wert eines weltdinges, ein kunstwerk - ja oder nein, reflektiert wird, dann ist der genosse in diese vorstellung mit eingebunden, der von dem nämlichen weltding, mit sich identisch, seine vorstellung hat, die, auch einen wert repräsentierend, das ding der welt als kunstwerk ausweist oder nicht. Mit der einbeziehung der wechselseitigen relation: individuum_als_ich<==>genosse, wird der diskurs über die begriffe: ästhetischer wert und ökonomischer wert, in eine neue perspektive gerückt. Zwar steht weiterhin der begriff: wert, real in den begriffen: ästhetischer wert und ökonomischer wert, im fokus der debatte, aber diese debatte kann nur in den formen der wechselseitigen relationen geführt werden, die alle, die am diskurs teilnehmen, mit dem jeweils anderen etabliert haben. Diese relationen müssen benannt sein, wenn alle, die es betrifft, rational über den begriff: wert, real in den phänomenen der ästhetik und/oder ökonomie, disputiert werden soll. Das problem ist, dass, so scheint es, die debatte um den begriff: wert, in ökonomie und ästhetik, gedoppelt geführt wird, einmal in der perspektive des individuums als ich und dann in der perspektive des genossen als der_andere. Es sollte unstreitig sein, dass in dieser situation in raum und zeit je zwei konzeptionen des begriffs: wert, und der begriffe: ästhetischer wert oder ökonomischer wert, im spiel sind, die als vorstellungen im forum internum für das individuum als ich, eingeschlossen sein genosse und jeder für sich, absolut wahr sind, die als theoreme auf dem forum publicum, einmal entäusert, gegensätze sein können, den wechselseitigen ausschluss eingeschlossen. Auf grund ihrer bestimmung, selbst das ich zu sein, entscheiden der genosse und das individuum als ich, jeder für sich, autonom, wass sie als wert ansehen wollen, vorstellungen, die, einmal auf dem forum publicum entäussert, in raum und zeit nicht deckungsgleich sein können. Hier ist das konfliktpotential zu verorten, das die debatten über die werte, seien diese ästhetisch konnotiert oder ökonomisch, kontrovers gestaltet. Das sind kontroversen, die mit dem terminus: dialektik der erwartungen, zusammengefasst werden können.
2.33.1
Die dialektik der erwartungen, in der struktur mit sich identisch, erscheint allen, die es betrifft, auf dem forum publicum in den formen der verdoppelung, formen, die prima vista ein spiegelung zu sein scheinen, die secunda vista aber bestimungen sind, die sich wechselseitig ausschliessen.
2.33.11
Zwei schemata sind zu unterscheiden, die in der analyse strikt getrennt gehalten werden müssen, die in der synthetisierenden reflexion über kreuz miteinander verknüpft werden können, die gemengelage schaffend, die jede debatte über den wert eines weltdinges, das kunstwerk eingeschlossen, kontrovers fallen lassen.

Zum ersten ist es die wechselseitige relation zwischen dem individuum als ich und seinem genossen über das nämliche objekt, das kunstwerk, das auf dem kunstmarkt gehändelt wird, bewundert in den ausstellungen. Es ist die klassische situation, die dann zu behaupten ist, wenn die interessen mindestens zweier individuen, die ein ich sind, in raum und zeit, dem forum publicum nämlich, aufeinander stossen und die, das sollte die praxis sein, in einem dialektischen diskurs gehändelt werden.

Zum zweiten ist es die relation, die zwischen dem ästhetischen und dem ökonomischen subjekt gesetzt ist, wenn der sammler des kunstwerks und sein konkurrent im markt die relationen zwischen ihrem ästhetischen und ihrem ökonomischen interesse im forum internum reflektieren und auf dem forum publicum, zumeist im streit, durchzusetzen versuchen.

In der gedoppelten perspektive auf dasselbe objekt, das kunstwerk, sind zwei situationen real, in denen das individuum als ich und sein genosse ihre erwartungen gedoppelt kodieren. Das ästhetische urteil, einen ästhetischen wert definierend, ist auch im horizont der ökönomie verortet, in dem die grenzen festgelegt sind, in denen das ästhetische urteil allein möglich ist. Der faktische besitz des kunstwerks, den ökonomischen wert definierend, ist auch im horizont der ästhetik verortet, im ästhetischen urteil die grenzlinie markierend, die in der konvention zwischen kunst und kitsch gezogen wird.

2.33.12
Der sammler eines kunstwerks muss zwei rollen zugleich spielen, zum ersten die rolle des ästhetischen subjekts, das einerseits der künstler selbst sein kann, der das kunstwerk schafft, und das andererseits der betrachter des kunstwerks ist, der sein ästhetisches urteil formuliert zum zweiten die rolle des ökonomischen subjekts, das, sowohl käufer als auch verkäufer auf dem markt, sein objekt, gehändelt als kunstwerk, einerseits als mittel benutzt, sein interesse zu befriedigen, immer mehr besitzen zu wollen, der aber andererseits, um seinen zweck der gewinnmaximierung erreichen zu können, auf das eigene ästhetische urteil oder das eines anderen achten muss, um gewiss sein zu können, dass das objekt des tauschens auch die erforderlichen eigenschaften hat. Das interesse des sammlers an seinem objekt, das kunstwerk, changiert zwischen dem genuss eines kunstwerks als unmittelbare wahrnehmung eines weltdinges, sei's landläufiger kitsch oder ausgewiesenes kunstwerk, und der befriedigung seiner lust auf den besitz des weltdinges, sei's als das ausserordentliche objekt in der form eines originals oder dessen gegenwert in der form von geld. Der sammler, gespalten zwischen den momenten: ästhetik und ökonomie, vermittelt in seinen rollen die bereiche: ökonomie und ästhetik, die al gusto des sammlers nicht gegeneinander austauschbar sind. Dem sammler eines kunstwerks steht als individuum, das ein ich ist, die option nicht zur verfügung, wählen zu können, entweder als ein ästhet zu agieren, nämlich als das ästhetische subjekt, das sein objekt ad libitum in den blick nimmt, oder agierend als agent im markt, nämlich als das ökonomische subjekt, das in einem nullsummenspiel auf kosten des anderen seinen vorteil zu realisieren versucht. Als subjekt kann der sammler zwar seine relationen setzen, immer bestimmt im horizont des ausgeschlossenen dritten moments, entweder der ästhetik oder der ökonomie, aber als das setzende individuum als ich ist der sammler auf das vermittelnde moment begrenzt, im trialektischen modus die relation: ästhetik<==|==>ökonomie, die der sammler allein in seiner perspektive als individuum, das ein ich ist, deuten kann, seinen akzent setzend, relationiert entweder mit der ökonomie oder mit der ästhetik. In dieser struktur ist es das individuum als ich, das als sammler des kunstwerks, eingeschlossen im horizont seiner wertvorstellungen, das zwielicht schafft, in dem jede gültige wertkategorie verschattet ist, mit der das individuum als ich, sein genosse eingeschlossen, den wert des objekts begreifen, entweder als wert der ästhetik oder als wert der ökonomie.

Die festlegung des werts eines weltdinges, kunstwerk oder nicht, ist die handlung des individuums als ich, das, die diversen rollen durchspielend, in seinem forum internum autonom den wert des weltdinges festlegt, für sich absolut gültig. Es kann und wird sich dabei an den daten orientieren, die es in seiner welt auf dem forum publicum verfügbar hat.

2.33.13
In den debatten um den wert eines kunstwerks, entweder das objekt der anschauung für den sammler als kunstbetrachter, oder für den sammler als spekulanten das objekt des tauschens von gütern, ist die relation der knoten, den das individuum als ich: A, und sein genosse: B, in ihrer je eigenen perspektive setzen. Implementiert in der relation: individuum_als_ich:_A<==>genosse:_B, erscheint in der relation das kunstwerk, mit sich identisch, als das moment der vermittlung, gefasst in der formel: individuum_als_ich:_A<==|==>(kunstwerk)<==|==>genosse:_B. Im kunstwerk ist das gemeinsame interesse verortet, das, gespiegelt in den perspektiven, als objekt real streitig ist. Auf dem forum publicum ist der kunstmarkt die szene, in der das individuum als ich: A, und sein genosse: B, jeweils tätig in der rolle des sammlers, ihre gegenläufigen interessen am kunstwerk proponieren können und in einem kompromiss(=vertrag) miteinander/gegeneinander austarieren. Das aushandeln der gegensätze folgt der dialektik, angewendet vom individuum als ich: A, und seinem genossen: B, wenn sie mit ihren je eigenen wertvorstellungen, ökonomisch und/oder ästhetisch motiviert, das gemeinsame objekt, das kunstwerk, beurteilen. In der dialektik der werte, verfochten vom genossen: B, wie vom individuum als ich: A, sind der ästhetische wert des kunstwerks und sein ökonomischer wert, gegeneinander/miteinander konfrontiert, und die entscheidung, was in der realen situation gelten soll, der ökonomische wert des kunstwerks oder sein ästhetischer wert, ist nicht im kunstwerk, im jargon redet man vom kunstwerk an sich, verortet, sondern im individuum als ich: A, und seinem genossen: B, die, auf dem forum publicum miteinander/gegeneinander agierend, für sich in ihrem forum internum entscheiden, welchem moment sie den vorrang geben wollen, dem ökonomische wert des objekts, ausgedrückt in einer zahl, oder dem ästhetischen wert des objekts, ausgedrückt mit dem gängigen terminus: schön.
2.33.2
Es ist unbestreitbar, einerseits, dass es differenzen gibt, die die beurteilung eines bestimmten weltdinges unterscheidbar machen, ausgedrückt als der wert dieses objekts, andererseits ist es eine illusion, das dilemma, fixiert in der differenz, auflösen zu können, um den, wie man sagt, objektiven wert des streitig gefallenen objekts festzustellen, der, apodiktisch behauptet, in einer zahl ausgedrückt ist. Das sind konventionen, die als zwischenschritte hilfreich sein können, weil die festgelegten werte orientierungspunkte sind für das mögliche austauschen der objekte, aber diese festlegungen markieren allein eine transitorische situation, in der die bewertungen in der einen oder in der anderen richtung immer wieder neu vorgenommen werden; denn ein intrinsischer wert ist dem bestimmten weltding, das kunstwerk, nicht eigen und das, was als sein wert gehändelt wird, das ist in den wertzuschreibungen relativ, zuschreibungen, die von allen vorgenommen werden, die am geschäft beteiligt sind, einen prozess in der gesellschaft in szene setzend. Mit dem terminus: dialektik, wird die situation zureichend beschrieben, weil alle beteiligten am geschäft: die bewertung des bestimmten weltdinges, das individuum als ich ebenso wie sein genosse, den prozess der bewertung in bewegung halten. Mit ihren bewertungen, auf das jeweilige objekt abzielend, sei's ein kunstwerk für sich oder ein kunstwerk als blosses tauschobjekt, legt einerseits das individuum als ich apodiktisch fest, was, begrenzt auf seine perspektive, der wert des objekts ist, prima vista nicht abhängig vom urteil des genossen, aber immer begrenzt durch das urteil des genossen, der in seiner perspektive seine bewertung apodiktisch gesetzt hat. Die setzungen eines werts für das mit sich identische ding der welt sind wahr, jede setzung für sich, aber, weder dem individuum als ich noch seinem genossen ist es möglich, auf dauer, im jargon heisst's: in alle ewigkeit(en), ihren anspruch auf geltung im markt durchzusetzen. In der bewertung des objekts sind alle, die es betrifft, abhängig von der bewertung des jeweils anderen, und auf dauer gilt ein bestimmter wert nur dann, wenn die faktischen möglichkeiten in einem dialektischen prozess analysiert und in einer synthese reflektiert werden, die als vermittlung eine gemeinsame setzung ist. In der struktur des prozesses, definiert in seiner dialektik, ist auch die mögliche auflösung eingeschlossen, die eine neue situation schafft, die das individuum als ich und sein genosse neu bewältigen müssen.

Die dialektische struktur der vermittlung, die unterscheidbaren wertentscheidungen miteinander verknüpfend, ist als die bedingung gesetzt, die das individuum als ich und seinen genossen befähigen, ihre unterscheidbaren vorstellungen geltend zu machen, die sie einerseits in ihrem forum internum als wert des bestimmten weltdinges imaginieren, im fokus hier steht das kunstwerk, und die sie andererseits als ihre interessen auf dem forum publicum durchzusetzen versuchen, gleichrangig, ob der ästhetische wert im blick ist oder der ökonomische wert. In der dialektik der geltend gemachten werte ist die grenzlinie markiert, die ökonomie und ästhetik trennt, und alle, die es betrifft, können diese grenzlinie erkennen, wenn sie, jeder für sich gültig entscheidend, den bereich markieren, den sie, die entscheidung treffend, aus ihren motiven heraus als reale situation akzeptieren, und entweder den ästhetischen wert des kunstwerks oder seinen ökonomischen wert behaupten, in der vermittlung immer eingebunden im horizont des jeweils anderen moments. In der logik der dialektischen vermittlung ist der konsens möglich, mit dem das individuum als ich und sein genosse festgelegt haben, was für sie im horizont der unaufhebbarkeit des dialektischen prozesses als wert gültig soll.

Es sollte aber nicht übersehen werden, dass jede grenzziehung: hier die ästhetik und da die ökonomie, der gegenstand weiterer kontroverser debatten sein kann, in denen das individuum als ich und sein genosse die subjekte sind, sei's in der perspektive der ästhetik, sei's in der perspektive der ökonomie. Sie müssen in jedem moment der gelebten gegenwart die grenzziehung in raum und zeit neu realisieren, geleitet von ihren je eigenen wertvorstellungen, die sie autonom, sich selbst bindend, auf den argumentebenen der ästhetik und/oder der ökonomie, weiter als ihre interessen verfolgen, immer exemplifiziert an einem bestimmten objekt der kunst.

2.33.3
Jeder diskurs über den wert eines weltdinges wird im horizont der pragmatik entschieden - so oder so. Mit der lapidaren feststellung soll der blick auf die praktiken fokussiert werden, mit denen das individuum als ich und sein genosse die realen streitigkeiten exekutieren, ausgefochten auf den einschlägigen argumentebenen der ästhetik und der ökonomie, eingeschlossen die unzulässigen übergriffe auf die jeweils andere argumentebene.

Mit dem genossen, der_andere, über den wert eines bestimmten objekts in den streit gekommen, ist das individuum als ich mit der situation konfrontiert, zwei anforderungen miteinander zu verknüpfen.

Zum ersten müssen das individuum als ich und sein genosse die differenz akzeptieren, die zwischen den wertbegriffen der ästhetik und der ökonomie etabliert sein muss, wenn sie über das ding der welt, hier das kunstwerk, rational streiten wollen. Der grund für die trennung ist, dass die kriterien nicht kompatibel sind, mit denen einerseits der ökonomische wert festgestellt wird, andererseits der ästhetische wert affirmiert ist. Im ästhetischen diskurs kann die zahl kein kriterium für den wert eines kunstwerks sein. Die schönheit eines kunstwerks, festgestellt im ästhetischen urteil, ist im ökonomischen diskurs irrelevant, weil, und das ist konvention, die zahl das etikett ist, mit dem der wert eines tauschobjekts fixiert wird, abhängig davon, wie nachfrage und angebot auf dem markt verteilt sind, das besitzen und das besitzen wollen des realen tauschobjekts trennend.

Zum zweiten wissen das individuum als ich und sein genosse, involviert im streit, dass sie, jeder für sich, den streit mit argumenten führen, die, dem interesse unterworfen, sowohl der einen wie der anderen argumentebene zugeordnet sind, die aber, entgegen der regel, auf der jeweils anderen argumentebene geltend gemacht werden. Die argumente in der situation sind geläufig, wenn das gerücht über das ausgestellte millionenbild die aufmerksamkeit der besucher fesselt, und wenn auf dem börsenparkett das objekt mit einer grossen fama getauscht werden soll, als original zwar einzig und den preis treibend, als kopie(fälschung) aber, den preis drückend.

Die akteure in der szene, sei's der sammler als künstler oder der sammler als kunstbetrachter, sei's der sammler als besitzer des kunstwerks oder der sammler als sein potentieller besitzer, sie alle müssen einen modus vivendi etablieren, in dem die widerstreitenden interessen, präsent im umstrittenen kunstwerk, miteinander kompatibel erscheinen können. In der geschichte sind als erzählung modelle des miteinander auskommens entwickelt worden, die, sedimentiert in den dokumenten der historia, mögliche muster künftigen handelns sein können. Diese praxis wird aber nur dann gelingen, wenn das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, ihre vorstellungen von werten im forum internum imaginieren, die sie auf dem forum publicum in theorien über die welt entwickeln und als reale konzepte händeln, die für den jeweils anderen ein möglicher gegenstand seiner welterfahrung sein können. Diese vorstellungen, fixiert in wertbegriffen, müssen offen sein, weil nur in der offenheit für anderes der jeweils andere die chance hat, die wertvorstellungen des jeweils anderen autonom sich zu eigen zu machen und, gehändelt auf dem forum publicum, als seine wertentscheidung zu realisieren.

3. schluss.

3.1

Der schluss kann knapp gehalten werden, weil für die erwägungen zu einer rationalen praxis der klare pfad der analyse verlassen werden muss und der problematische versuch unternommen wird, den streitig gefallenen wert eines kunstwerks auf den distinkten argumentebenen: ästhetik und ökonomie, argumentativ zu fassen, die grenzlinie: ökonomie und ästhetik, immer wieder überschreitend, zulässig oder auch nicht.
3.2
Die meinung ist plausibel, dass die realität der (kunst)märkte prima vista mit dieser analyse nicht kompatibel ist, weil auf den märkten der welt, insbesondere den finanzmärkten, jede schranke gefallen ist. Man redet nicht mehr in millionen, sondern in milliarden und am horizont ist die fata morgana der billion ein faktum. Secunda vista sollte und kann nicht ignoriert werden, dass im panorama der finanzmärkte präzis die situation gespiegelt ist, in der der rationale diskurs über den wert eines weltdinges nicht mehr geführt werden kann, sei's ein gewöhnliches handelsgut oder ein ausserordentliches kunstwerk. Der grund für die (beklagenswerte) situation ist einerseits die logik des marktes, die auf die nennung einer zahl reduziert ist, die behauptung implizierend, die reale zahl sei identisch mit dem wert, den das mit der zahl ausgezeichnete weltding haben soll. Andererseits ist das ästhetische urteil, mit dem auch der wert eines kunstwerks angedeutet ist, keiner zahl zugänglich, weil das klassische kriterium eines kunstwerks, nämlich die schönheit des objekts, festgestellt in den vorstellungen von harmonie und zugestandenen abweichungen, einer ordnung folgt, die mit der ordnung der zahlreihe: 1 bis n+1, nicht kompatibel ist. Das qualifizierende adjektiv: schön, unterliegt nicht dem schema: mehr/weniger, gleichwohl die konvention zugestanden ist, dass auch die schönheit der komparation unterworfen sein kann. Das spektakel, inszeniert auf den märkten der kunst, folgt regeln, die als drapierung realer interessen wenig mit der ästhetik der gehandelten objekte zu tun haben, viel aber mit den regeln der ökonomie, deren fundament das schema: mehr/weniger ist, das als rahmen funktioniert für jede festlegung eines werts. Die binsenweisheit ist gültig, dass die million mehr anzeigt als die niklige zahl: 100. Daraus ist ableitbar, dass jede verknüpfung einer zahl mit der vorstellung: wert, eine beliebige feststellung ist, die zwei phänomene miteinander verknüpft, einmal den wert, den ein ding der welt als kunstwerk hat, dann der wert, der im markt als sein tauschwert ausgewiesen ist. Das, was als die tägliche praxis an den börsenplätzen der welt erscheint, das ist die illusion von werten, die in den phantasien der akteure rumspuken, wahngebilde, denen in der realität der gelebten gegenwart aber kein reales element entgegensteht, das der träger des tauschwerts sein könnte, und das, was als kaschierung des nichts behauptet wird, der ästhetische wert des spekulationsobjekts nämlich, das ist ein versatzstück, das al gusto austauschbar ist.

Das spektakel im auktionshaus: Sotheby, und anderswo sich immer wieder ereignend, ist aber nur ein teilaspekt des problems, das damals tägliche praxis gewesen war, als von den märkten der moderne noch nicht geredet wurde. Der schöpfer eines kunstwerks ist ebenso auf den besitzer seiner schöpfung verwiesen, wie der potentielle besitzer des kunstwerks seines schöpfers bedürftig ist, der mit der eigenen schöpfungstat, seine arbeit, die bürgerliche existenz bestreitet. In diesen formen der kultur, zugänglich nur dem individuum als ich und seinem genossen, finden die austauschprozesse statt, die einerseits ein kunstwerk zum objekt haben und die andererseits nach den regeln der ökonomie getauscht werden. Der schaffende künstler muss mit seiner arbeit im austausch die mittel erhalten, mit denen er seine bürgerliche existenz realisisieren kann, der potentielle besitzer des kunstwerks, seine motive zum besitz sind das treibende moment, muss dem schaffenden künstler die erforderlichen mittel übergeben, damit er fähig ist, das werk zu schaffen. Das maass für den wert des vermittelnden objekts ist primär das bedürfnis des schaffenden künstlers, seine bürgerliche existenz zu sichern, sekundär können dann die interessen des besitzers ausgespielt werden, die, abgelöst vom prozess der schaffung eines kunstwerks, den schöpfer aus dem blick fallen lassen und das kunstwerk nur noch als tauschobjekt zulassen, dessen wert sich nach angebot und nachfrage bestimmt.

3.3
Es sind narren, die die millionen hinblättern für ein mit farbe bekleckertes stück leinwand. Das ist ein faktum, das in vielen facetten präsent ist. Die einsicht in diese dummheit wird aber auch künftig keinen zeitgenossen daran hindern, ähnliches zu tun, dann, wenn seine gier grooss genug ist, das objekt seiner begierde um jeden preis besitzen zu wollen, und, das ist ein teil der verrücktheiten, dafür auch das kapital verfügbar hat, den kaufpreis nach den regeln des marktes zu zahlen, eine transaktion, die eingebettet ist in den regeln, die festlegen, was das schöne sein soll. Im horizont dieser wirklichkeit ist der grau gewordene ritter: Don Quijote, gegen windmühlen kämpfend, die moderne blaupause eines rational handelden zeitgenossen.
finis
----------------
stand: 18.10.01.
eingestellt: 18.02.13.

zurück/übersicht
zurück/neue_texte