TEXTSAMMLUNG
Das fragment des monats
ausgabe (052)/52//2025/ fdm/25.052/ april/2025

Deal.

    Die lexika geben auskunft(a). Unter dem stichwort: deal, eingeschlossen die formen: dealer und dealen, ist zu lesen, Ich zitiere(b):

##geschäft(mit rauschgift), mit rauschgift handeln, verkäufer von rauschmitteln, geschäfte machen oder handel treiben, sich befassen(mit) oder beschäftigen(mit) oder abgeben(mit), handeln von etwas(zum thema haben).##

    Die kernbedeutung des verbs: to deal, ist: sich mit etwas beschäftigen. In der historia des terminus: deal, ist diese bedeutung verengt worden auf die aussage: ein geschäft machen, zumeist mit den konnotationen: rauschgift und verbrechen. Diese begriffsverschiebung ist zu beachten, weil der terminus: deal, im gesellschaftlichen diskurs der gegenwart in seiner verengung dominant gebraucht wird. Statt von einem realen handel zu sprechen, codifiziert in einem vertrag, spricht man nur noch von einem deal, gemacht von seinem dealmaker.

    Es ist der herr T.(alias Trump) selbst, der sich als "the greatest dealmaker" ausgerufen hat, eine selbstzuschreibung, die alle attribute eines "fake news" ausweist(c). Dabei könnte Ich es belassen(d), aber, die selbsteinschätzung des herrn T., und das ist das problem, ist mit dem faktum verknüpft, dass der herr T. an den schalthebeln der macht sitzt und auch die macht hat, diese hebel zu bewegen(e).

    Es ist geboten, den "handel mit den dingen der welt"(=der austausch der güter) strikt von einem "deal" zu unterscheiden, mit dem die claims(f) der am deal beteiligten personen abgesteckt werden. Dem handel mit gütern liegt ein vertrag zugrunde, mit dem die vertragspartner sich wechselseitig verpflichtet haben(g). Im gegensatz zum wechselseitigen ausgleich der interessen in einem kompromiss ist die forderung(=claim) immer ein einseitiger anspruch, den der eine gegen den willen des je anderen durchzusetzen versucht, verknüpft mit der regel: the winner takes all. Gemäss der definition ist ein deal allein in der sphäre der macht verortbar, der vertrag aber ist in der sphäre der herrschaft zu verorten(h). Wer also nur den "deal" machen will, der will macht ausüben über den je anderen, gleichgültig, was die gegenstände seiner machtausübung sein mögen, begrenzt allein in der faktischen verfügbarkeit seiner machtmittel. Das ist eine differenz ums ganze, weil die ausübung der herrschaft des einen über den je anderen darin gegründet ist, dass zwei im prinzip gleiche personen miteiander verabreden, was die pflichten und die leistungen des je anderen sein sollen, zum gemeinsamen nutzen aller, die es betrifft(=win/win-situation)(i). Wer herrschen will, und das ist die pflicht jedes mandatierten, der anerkennt den genossen als der_andere(j), der er selbst als das ich sein will und ist. Diese anerkennung des anderen als der_andere(k) ist dem "dealmaker" nicht_möglich(l), weil der dealer, die ausübung seiner macht mit der drohung von gewalt(m) und/oder der faktischen anwendung von gewalt realisierend, sich selbst als das ich entmächtigt hat und sich selbst zu einer blossen sache degradiert, die das_andere ist.

    Der herr T. ist eine allgmeine gefahr für den frieden in der welt, der, über die machtmittel verfügend, auch mit dem dritten weltkrieg spekuliert.
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(a)
Ich habe konsultiert:
  1. Lagenscheidts Großes Schulwörterbuch Englisch-Deutsch(1988). Berlin und München: 1977. p.290.
  2. Gerhard Wahrig: Deutsches Wörterbuch(1986). Gütersloh: 1966, p.331.
  3. dtv-Lexikon. 24Bände. München: 2006, Bd.5, p.129.    (a)<==// 
(b)
der mit doppelkreuz(##) gekennzeichnete passus ist eine zusammelstellung von originalen zitatfragmenten, diese in einer wertung geordnet und die orthographie den konventionen im relationalen argument angepasst.    (b)<==// 
(c)
das, was mir aus der biographie des herrn T. bekannt ist, das sind die fakten, gestützt auf die nachrichten in den medien der zurückliegenden 30 jahre. Viermal hat der dealmaker: herr T., pleite gemacht und es wird kolportiert, dass er über ein vermögen in milliarden dollars verfügen soll(01), dessen substanz vermutlich nur schuldverpflichtungen sind.
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(01)
Ich denke an das bonmot, das dem französischen romancier: Honoré de Balzac zugeschrieben wird: "Hinter jedem grossen vermögen steht ein verbrechen". Die quelle des zitats ist mir nicht bekannt und Ich kenne es auch nur in dieser zuschreibung, der satz aber ist eine erzählung und diese erzählung ist wahr, auch dann, wenn sie gut erfunden ist und die aussage, nach den fakten geurteilt, im einzelfall falsch ist.    (c)<==// 
(d)
Ich sehe es nicht als meine aufgabe an, einen dummkopf in seinem wahn zu korrigieren, der ein aufschneider ist, schlau, gerissen und skrupelos(01).
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(01)
im vergleich der geschichten erscheint Al Capone, gut 100 jahre früher, als ein "ehrenmann". Der mafiaboss war wegen steuerbetrugs verurteilt worden und hatte wenigsten einen teil seiner strafe abgesessen.     (d)<==// 
(e)
Ich verweise auf den eklat vom 01.03.2025 im Weißen Haus. Die demütigung Wolodimyr Selenskyj's auf öffentlicher bühne war die inszenierung der macht des mafiosi(01). Herr T., die rolle des Don Corleone(02) verkörpernd, hatte ein angebot gemacht, das Selenskyj nicht ablehnen könne - aber er hatte abgelehnt.
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(01)
die kommentare in der englisch sprachigen presse sind eindeutig. Herr T. sei nur ein "mafiaboss". So steht's zu lesen in der Washington Post(Washington), ähnlich hat sich die zeitung: The Guardian(London),(*1) in einem kommentar geäussert.
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(*1)
diese zuschreibung hatte Ich zuerst im Deutschlandfunk gehört(01.03.2025, 18:15uhr). Ich zitiere(+1) nach den einträgen der Westfälischen Nachrichten(=WN) in der rubrik: pressestimmen, vom 03.03.2025 und vom 28.02.2025. Das zitat im Guardian: "Bei substanziellen Angelegenheiten - am dringensten, wenn es um die Beendigung des Krieges in der Ukraine geht - verhält sich Trump wie ein Mafiaboss (...) Seine Methode ist es, Tribut als Gegenleistung für Schutz zu verlangen".
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(+1)   Ich vertraue darauf, das der redakteur seine quelle geprüft hat.
(02)
Don Corleone, einer der protagonisten im film: Der Pate(1972), sagte den satz, der in meiner erinnerung haften geblieben ist und oft in varianten zitiert wird: "Wir werden ihnen ein angebot machen, das sie nicht ablehnen können". Das ist, vulgo formuliert, erpressung.    (e)<==// 
(f)
das englische wort: claim, bezeichnet eine forderung, die gegen den je anderen durchgesetzt werden soll, gleichviel worauf die forderung gegründet wird.    (f)<==//  
(g)
in der theorie ist die ideale auslegung eines vertrages etwas anderes als in der realen praxis, weil für jeden vertrag gilt, dass seine durchsetzung abhängig ist von der verfügbarkeit über die erforderlichen machtmittel, den vertrag auch zu erfüllen.    (g)<==// 
(h)
zur unterscheidung der begriffe: macht und herrschaft, habe Ich andernorts das erforderliche gesagt(01).
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(01)
mein text: Der begriff: das_politische, im trialektischen modus./D-fssg. 014:das_politische, der teil: die argumete 2.51.001ff.      (h)<==//          
(i)
das idealbild der herrschaft ist in der realität der ausgeübten herrschaft immer verzerrt gespiegelt. Das zu übersehen wäre ein fehler.    (i)<==// 
(j)      der unterstrich: _ , ist zu lesen, analog den anderen fällen.    (j)<==// 
(k)
das prinzip: anerkennung des anderen als der_andere(=prinzip: adaad_a), erörtere Ich andernorts en detail(01).
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(01)   INDEX/register //==>stichwort: prinzip: adaad_a.     (k)<==// 
(l)
die logische negation wird im relationalen argument mit dem zusatz im terminus: nicht_, angezeigt. Das, was für den dealmaker(01) eine ontische verneinung(=nicht möglich) ist, das steht hier nicht zur debatte an(02).
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(01)
derzeit scheint der herr T. auf dem rad der fortuna im zenith seiner macht zu stehen, aber der schein ist trügerisch; denn im nullsummenspiel der macht, das zeigt die historia, ist der mächtigste de facto immer auch der schwächste.
(02)
zur differenz: ontische verneinung/logische negation andernorts en detail: INDEX/register //==> die stichworte.     (l)<==// 
(m)
der begriff: macht, und die phänomene der macht habe Ich andernorts en detail erörtert(01).
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(01)   INDEX/register //==>stichwort: gewalt.    (m)<==//    
finis

eingestellt: 25.05.01.
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