BIBLIOGRAPHIE
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009:anerkenng

Ich glaube, was Ich weiss - Ich weiss, was Ich glaube.
 Der begriff: anerkennung, im trialektischen modell der dialektik.
 (2002/2003)
 (*abs.:001-027*)
 XXIV.Hegel-Kongress. Glauben und Wissen.
 Jena. 28.8.-1.9.2002 in Jena
 vortragsfassung/ nur zur dokumentation.
druckfassung ist im Hegeljahrbuch 2003,erster Teil erschienen (Berlin:Akademieverlag 2003)

 *stichworte          *übersicht               *text
 (kein lokales register)


*stichworte

Hegel
herr/knecht-dialektik
trialektische_modell
glauben/wissen
<--//
*übersicht
 
vorbemerkung

exposition:
 progress und statik in Hegels dialektikmodell
 die duale struktur des hegelschen dialektikmodells

analyse I: die relation: herr<-->knecht
 die metapher: herr/knecht, als paradigma
 das trialektische modell der dialektik als gegenentwurf
 der begriff: anerkennung, als autonome leistung des ich

analyse II: die relation: glauben<-->wissen
 glauben und wissen im trialektischen modell der dialektik.
 das problem der kausalität
 das ich als schnittpunkt von glauben und wissen

synthese
 die idee des ausgeschlossenen dritten moments als horizont
 das gläubige und wissende individuum als ich
<--//

*text
 
Ich glaube, was Ich weiss - Ich weiss, was Ich glaube.
Der begriff: anerkennung, im trialektischen modell der dialektik.


vorbemerkung:
 

drei vorbemerkungen sind erforderlich.
1. Ich habe den untertitel geändert. In anknüpfung an Hegel erörtere Ich den begriff: anerkennung, im kontext meiner philosophischen reflexionen. Der titel lautet nunmehr:
 Ich glaube, was Ich weiss - Ich weiss, was Ich glaube.
 Der begriff: anerkennung, im trialektischen modell der dialektik.
Die orthographie im kongress-abstract habe Ich nicht zu verantworten; die anpassung meiner orthographischen gewohnheiten an das Duden-reglement musste notwendig zu einigen missverständlichen Formulierungen führen.
2. Ich werde 4 folien mit graphiken auflegen, die allein eine begleitende funktion haben: sie visualieren das verbal vorgetragene.
3. aus zeitgründen streiche Ich die exposition, die das philosophische problem entfaltet und beginne mit dem teil: analyse I (herr/knecht-metapher). Im folgenden teil: analyse II, erörtere das problemfeld: glauben und wissen. Im abschliessenden teil: synthese formuliere Ich knapp meine theorie des ausgeschlossenen dritten moments als horizont der welterfahrung.
Meine these ist, dass das lineare dialektikmodell Hegels die rastlose dynamik des weges und ihres stillstands im telos nicht zureichend erklären kann, es muss daher in der philosophischen reflexion modifiziert werden.
Also medias in res. (*abs.:001*) <--//
exposition: (...)

analyse I: die relation: herr<-->knecht

die metapher: herr/knecht, als paradigma(1)

Die begriffe: herr und knecht, sind relationsbegriffe. Ihr problem ist die definition, worin der herr vom knecht, der knecht vom herrn begrifflich sich unterscheiden. (*abs.:002*)

Ich versuche dies zu bestimmen und sage: vom herrn reden kann das ich nur, wenn der herr konkret über einen knecht verfügt, der, für ihn arbeitend, den herrn als herrn anerkennt. Wer aber ist der knecht, der den anderen als seinen herrn anerkennt, und was zeichnet diesen anderen als knecht aus, dass er als der_andere dem herrn entgegengesetzt werden kann? Die antwort, der andere als herr, genügt nicht, weil diese antwort das voraussetzt, was als conclusio erscheint. (*abs.:003*)

Ich will es ein zweitesmal versuchen und sage: vom knecht reden kann das ich nur, wenn der knecht konkret einen herrn hat, der dem knecht befiehlt, was er arbeiten soll. Wer aber ist der herr, der dem anderen als seinen knecht befiehlt, für ihn zu arbeiten, und was zeichnet den herrn als herrn aus, dass er als der_andere dem knecht entgegengesetzt werden kann? Die antwort, der andere als knecht, genügt ebensowenig wie die erste antwort. (*abs.:004*)

Die strukturgleichen antworten münden in einer aporie, die nur zwei feststellungen als unstreitig ausweist: die erste feststellung ist die anerkennung des jeweils anderen als der_andere, die zweite feststellung definiert die tätigkeiten des herrn und des knechts als arbeit und befehl. Worin liegt also der charm dieser metapher, die seit ihrem ersten zitieren durch Hegel die gemeinde der philosophen pro und kontra Hegel immer wieder neu aufgeregt hat?. (*abs.:005*)

Ich denke, dass Hegel dem begriff: anerkennung, mit der traditionellen unterscheidung von arbeit und befehl einerseits eine neue wendung gegeben hat. Andererseits wird in dieser wendung das defizit des dialektikmodells Hegels erkennbar und damit ein gegenstand der weitertreibenden philosophischen reflexion. (*abs.:006*)

Die traditionelle unterscheidung von herr und knecht, in der realität sind das soziale rangstufen, die die arbeit des ich nach befehl und gehorsam unterscheiden, modifiziert Hegel, indem er dem begriff: anerkennung, mit zwei disparaten merkmalen definiert, und das merkmal: kampf(in der form des befehls), dem herrn, das merkmal: arbeit, dem knecht zuordnet. Was Hegel im begriff: anerkennung des anderen als der_andere, als einheit denkt, das erscheint bei ihm in der realität als gedoppelt in zwei phänomenen, die in ihrer struktur nicht gleich sind. Die doppelung der anerkennung als arbeit und als kampf ist phänomenal ein gegensatz, begrifflich aber ein widerspruch, der den begriff der anerkennung zur unterscheidung von herrn und knecht in der von Hegel intendierten zielsetzung logisch ausschliesst. Der begriff: kampf, zielt in seiner begrifflichen konsequenz immer auf die vernichtung des anderen als der_andere ab; der begriff: arbeit, ist nur in der kooperation mit dem anderen als der_andere sinnvoll. (*abs.:007*)

Hegels versuch aber, herr und knecht in einer abgrenzenden vergleichung zu bestimmen, ist nicht unsinnig. Die begriffe: kampf, und: arbeit, erscheinen in einem dritten moment, das Ich mit dem terminus: das ich, kennzeichne. Was in der theoretischen reflexion als ein ich erscheint, ist in der realität ein individuum als ich. Der herr ist immer ein individuum als ich, so wie der knecht auch eines ist, und die funktionen des herren und des knechtes, die das individuum als ich ausübt, sind in der konkreten situation austauschbar. Das ich, das einem anderen befehlen kann, also die arbeit nicht selbst verrichtet, ist begrifflich als ein herr einzuschätzen, so wie das ich, das, statt sich bedienen zu lassen, die arbeit selbst ausführt, begrifflich ein knecht sein muss. Die differenz ist in den bedingungen der sozialen wirklichkeiten verortet, mithin kein logischer widerspruch, sondern ein phänomenaler gegensatz. (*abs.:008*)  <--//

das trialektische modell der dialektik als gegenentwurf

Die Konfrontation von begriff und phänomen verändert notwendig die struktur des dialektischen modells, das Hegel linear als prozess konstruiert hat:


Die linearität des hegelschen modells breche Ich auf, indem Ich die drei momente: 'ich, herr und knecht', im modell zu einem dreieck verknüpfe und diese in einem kreis zusammengeschliesse; das moment: anerkennung, ist als leistung des ich verortet:

In diesem modell erscheint das ich sowohl als herr, wenn es befiehlt,
und als knecht, wenn es arbeitet. (*abs.:009*)

Was in der realität ein komplexes system ist, wird in der analyse auf unterschiedlichen argumentebenen verortet, die nicht miteinander vermengt werden sollten.

Mit seiner arbeit verändert das ich die welt. Es verändert arbeitend das andere als das_andere und schafft in der auseinandersetzung mit den dingen seiner welt sich selbst als ich. Das begreife Ich als anerkennung des anderen als das_andere, und das ist ein konstitutives moment der existenz des ich. Der fall, dass das ich die dinge der welt als sein anderes nicht anerkennt, impliziert notwendig, dass die relation: ich<-->das_andere, nicht existiert; folglich kann das ich mit der vernichtung der relation als ich nicht existieren - was es sonst noch sein mag, ist nicht mehr bestimmbar. (*abs.:010*)

Das ich, das als herr einem anderen als seinen knecht einen befehl erteilt, hat zu diesem bestimmten ding seiner welt, das ihm als sein knecht erscheint, eine andere relation als zu den dingen, die ihm als das_andere zur hand sind. Es muss, wenn es dem anderen einen befehl erteilt, damit rechnen, dass dieser als der_andere seinem befehl nicht gehorcht, weil dieser, sein knecht, ebenso ein ich ist wie sein herr. Der knecht als ich hat in der gleichen weise ansprüche an den herrn wie der herr als ich an ihn. (*abs.:011*)

Im befehl erkennt der herr an, das der knecht als der_andere für ihn nicht irgendein ding der welt als das_andere ist, sondern ein ich wie er selbst ein ich ist. Folglich muss der herr als ich sich um die anerkennung seines knechts bemühen. Für den fall, dass der herr sich entschliesst, seinen knecht zu beseitigen, ist die folgerung zwingend, dass die relation: ich<-->der_andere, negiert wird und damit als nicht existent entfällt. Mit der vernichtung der relation existiert das ich nicht mehr als herr - was es sonst noch sein mag, ist nicht mehr bestimmbar. (*abs.:012*)  <--//
 

der begriff: anerkennung, als autonome leistung des ich

Das identische ich ist das verknüpfende moment, das im akt der anerkennung eine leistung vollbringt, die als arbeit und befehl erscheint. (*abs.:013*)

Diese definition ist mit der definition Hegels nicht vereinbar, die den begriff: anerkennung, als einen kampf auf leben und tod fasst. Der herr wie der knecht - so Hegel - müssen, wenn sie ihr ziel erreichen wollen, "auf den Tod des Anderen gehen"(2). Die konflikte der theorien aber haben für das individuum als ich, das die konflikte in der realen situation seines lebens entscheiden muss, fatale folgen. Gemäss Hegel muss das ich als herr, will es die anerkennung seines knechts erreichen, diesen real töten; damit vernichtet es seine relation zu dem anderen als der_andere und in der vernichtung vernichtet es sich selbst als ich. Das ich als knecht kann auf dem weg sein leben als das_andere nicht aufheben, damit kann es sich in der arbeit nicht vollenden; der status des herrn ist für das ich als knecht eine fata morgana. (*abs.:014*)

In der welterfahrung des ich erscheint die anerkennung, begrifflich als arbeit und als befehl definiert, als eine leistung des ich. Das ich hat sich zu bewähren, indem es immer wieder von neuem entscheidet, ob es in seinen beziehungen zu den anderen seiner gemeinschaft als herr oder als knecht agiert; als herr, indem es dem anderen eine bestimmte arbeit befiehlt, als knecht, indem es auf einen bestimmten befehl hin arbeitet. In der wechselseitigkeit ihrer relationen ist es ausgeschlossen, dass das ich, sei es als herr oder als knecht, diese anerkennung, die der jeweils andere als seine autonome leistung erbringen muss, in irgendeiner weise erzwingen kann - der kampf als topos fällt damit ebenso aus wie jede form von gewalt. (*abs.:015*) <--//
 


analyse II: die relation: glauben<-->wissen.

glauben und wissen im trialektischen modell der dialektik.

Analog zur strukturanalyse der herr/knecht-metapher fasse Ich die paarbegriffe: glauben und wissen, als eine relation auf, die als verknüpfendes drittes moment das ich ausweist, das einerseits etwas glaubt, andererseits bestimmtes auch weiss. Das resultat ist ein tableau von 3 relationen:

Hegel's dreischritt: wissen -->glauben -->absolutes wissen, verkürze Ich auf die beiden momente: glauben und wissen, als formen der welterfahrung, in denen das ich seine welt als phänomene verfügbar hat. Das absolute wissen Hegels ist ein objekt des ich, das diesem allein in den formen des glaubens und des wissens erscheint. (*abs.:016*)  <--//

die kausalität als problem der begriffe: glauben und wissen

Die objekte des ich als das_andere unterliegen als die dinge der welt der kausalität, die das ich gesetzt hat. Als phänomene erscheinen sie dem ich als ein welttheater von gegensätzen, das das ich mit den begriffen, die die phänomene unterscheiden, inszeniert. (*abs.:017*)

Nach der traditionellen deutung artikuliert der begriff: glaube, ein wissen, das keinen grund geltend machen kann. Die definition gilt als plausibel, sie führt aber zu einer unüberwindbare schwierigkeit, wenn der begriff: wissen, dagegengesetzt wird, der das als wissen definiert, was durch gründe ausgezeichnet ist. Die beiden begriffe stehen zueinander in einem logischen widerspruch, der die frage, was nun das wissen und der glaube in abgrenzung vom anderen für sich sind, unentscheidbar macht. Für sich kann weder der begriff: wissen, noch der begriff: glaube, entscheiden, ob der grund, der ein wissen als wissen ausweist, auch der grund ist, der das wissen vom glauben scheidet, oder ob der grund, den der glaube setzt, der behauptet, keinem grund zu haben, nicht doch einen grund zum grunde hat, der den glauben vom wissen unterscheidbar und damit unaustauschbar macht. (*abs.:018*)

Das problem sind nicht die begriffe für sich, die per definitionem festlegen, was gelten soll; das problem ist die verknüpfung dieser begriffe, mit denen das ich in seiner welterfahrung die phänomene unterscheidet, indem es an bestimmte phänomene glaubt und bestimmte phänomene in einer bestimmten kausalität eingebunden weiss. (*abs.:019*)  <--//
 

das ich als schnittpunkt von glauben und wissen

Mit einer konstruktion, die das ich erfindet, löst es den unaufhebbaren begriffslogischen widerspruch von glauben und wissen pragmatisch auf. Das individuum als ich glaubt in seiner welterfahrung an etwas, wofür es keinen zureichenden grund mehr benennen kann; das individuum als ich weiss in seiner welterfahrung etwas, wofür es gründe angeben kann, dass es so sein muss, wie es nach der theorie sein soll. Dies erscheint auf der ebene der phänomene als ein gegensatz, der in der analyse der phänomene zu feststellungen führt, die das ich als defizitär erfährt. (*abs.:020*)

Das ich, das glaubt, weiss und erkennt damit auch an, dass das, was es glaubt auf einem grund beruht, den es kausal nicht mehr begründen kann. Das ding, der gott oder sonst ein fetisch, die den glauben tragen sollen, entsprechen nicht der form, mit der das ich in seinem glauben die welt begreift, die für ihn der inbegriff seines wissens ist. Ein gott, der begründbar ist, ist etwas gewusstes, und folglich ist der glaube daran ein wissen, das das ich als ein ausgezeichnetes wissen nicht von dem wissen seiner welt unterscheiden kann. (*abs.:021*)

Das ich, das etwas weiss, glaubt und erkennt damit auch an, dass das, was es weiss, auf einem grund beruht, der, weil er in die kausalität eingebunden ist, auf einem weiteren grund ruhen muss, den es, da ihm der regressus in infinitum in seiner zeiterfahrung nicht möglich ist, als gültig anerkennt. Die gültigkeit dieses grundes als den gründenden grund der kausalität kann das ich nicht infrage stellen, ohne sein wissen als wissen aufzuheben. Jede infragestellung dieses gründenden grundes verneint die gültigkeit dieses grundes und entzieht dem wissen sein fundament; es ist vom glauben nicht mehr unterscheidbar und als phänomen beliebig. (*abs.:022*)

Diesem dilemma kann das ich nicht entkommen, weil sein glaube an die welt und sein wissen um die dinge dieser welt die notwendigen momente seiner existenz sind, die das ich autonom miteinander verknüft. Dieses faktum, es ist ein wissen, gilt es anzuerkennen. (*abs.:023*)  <--//
 

synthese
die idee des ausgeschlossenen dritten moments als horizont

Das dilemma seines glaubens und seines wissens lebt das individuum als ich, indem es unterscheidend die dinge seiner welt analysiert und das analytisch getrennte zugleich in einer synthese neu verknüpft. Es bindet die widerstreitenden phänomene als resultate seiner analyse in einer synthese zusammen, die als konsistente theorie in sich widerspruchsfrei konstruiert sein muss, ohne die gegensätze der phänomene zu ignorieren, die das ich als phänomene des wissens und des glaubens lebt. (*abs.:024*)


Das ich weiss, dass es, wenn es die struktur seines wissens analysiert, den grund, der die kausalität seines wissens konstituiert, glauben muss, indem es in der analyse seines wissens das dritte moment, den glauben an den gründenden grund, ausblendet, der aber als horizont seines wissens präsent bleibt. Ebenso ist als horizont dem ich sein wissen um die kausalität als ausgeblendetes drittes moment präsent, wenn es sich im prozess der analyse mit dem eins weiss, woran es glaubt. Und wenn die bestimmte relation: glauben<-->wissen, das objekt eines wissenschaftlichen erkenntnisprozesses ist, dann ist das erkennende ich der horizont der relation, in der das ich als das ausgeschlossene dritte moment präsent ist. (*abs.:025*)

In der idee des ausgeschlossenen dritten moments als horizont bindet das ich die widerstreitenden phänomene des wissens und des glaubens im vollzug seines lebens in einer synthese zusammen, mit der das ich anerkennt, dass es in seinem wissen um die dinge seiner welt auf den glauben daran, dass sie geordnet sind, nicht verzichten kann, ebenso wie das ich anerkennt, dass das, was es glaubt, ihm nur in den formen des wissens präsent sein kann. Die anerkennung des wissens im horizont des glaubens, und die anerkennung des glaubens im horizont des wissens ist für das ich auf dem weg seiner gelebten existenz der zustand der vollendung im sinne des hegelschen absoluten wissens, auch dann, wenn sie dem ich in seiner welterfahrung noch nicht als vollendet erscheinen. (*abs.:026*)  <--//
 

das gläubige und wissende individuum als ich

Das problematische moment in dem von mir entfalteten begriff der anerkennung ist das individuum als ich.

Anerkennend bewährt es seine autonomie als ich. Dem begriff nach ist die autonomie des ich die entscheidungsfreiheit zwischen zwei alternativen a und b, die das ich im moment der entscheidung zu seiner absoluten bindung an die alternative a oder b umformt - tertium non datur. Als phänomen ist die absolute bindung die anerkennung, die das ich als seine leistung erbringt, für die es ad personam allein verantwortlich ist. Indem das individuum als ich etwas weiss oder an etwas glaubt, anerkennt es das geglaubte und gewusste als dieses und jenes. Das anerkannt werden ist dagegen ein psychologisches moment, nicht unwichtig in der existenz des ich, das das ich befriedigt wissen will, indem es sich darum müht, von einem anderen, der der_andere ist, anerkannt zu werden. Für das ich kann es sinnvoll sein, um dieses anerkanntwerden zu streiten, aber diese anerkennung leisten kann nur das andere ich als der_andere. Die autonomie ist für das eine wie das andere ich unaufgebbar. Das gläubige und das wissende individuum als ich ist insofern zugleich knecht und herr, indem es an seine welt glaubend und dies wissend, eingebunden in die sozialen ränge seiner gemeinschaft, die positionen des herrn wie des knechts realisiert und arbeitend verändert. (*abs.:027*) <--//


anmerkungen:
 

(1) Hegel,G.W.F.: Die Phänomenologie des Geistes. pp.144-155 (=Werke in 20 Bänden.
      Frankfurt am Main: 1970)  <--//
(2) Hegel,G.W.F.: Phän.d.G, p.149. <--//
<--//
finis.

stand: 09.01.01.  //  eingestellt: 05.09.01.

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