Das im spiegelbild abgebildete individuum als ich ist als ding der welt das_andere
(a).
Das, was das individuum als ich für sich von sich selbst als
spiegelbild wahrnehmen kann, das ist als bild für den genossen, das
bild im spiegel wahrnehmend, nicht das individuum als ich, das
der_andere ist. Auch für den genossen ist das individuum als ich, das
der_andere ist, als bild im spiegel das_andere
(b).
Wenn die kommunikation zwischen dem individuum als ich und seinem
genossen in der sozialen beziehung gelingen soll, dann ist die
differenz: das_andere/der_andere, strikt zu beachten.
Der spiegel hat die funktion einer grenze
(c).
Wenn das individuum als ich in den spiegel blickt, dann schaut es prima
vista auf die ferne, so wie es die ferne durch das fenster sehen kann,
aber, das, was das individuum als ich secunda vista im spiegel als ein
bild, seinen blick begrenzend, sieht, das markiert als ding der welt
eine grenze, an der das individuum als ich, zurückblickend auf sich
selbst, sich selbst als das ich erkennen kann
(d).
In der metaphysik des relationalen arguments hat der
spiegel eine gedoppelte funktion, einerseits als spiegel, der das licht
reflektiert, andererseits die funktion eines fensters, das den blick
weitet. Diese doppelfunktion des spiegels ist in der konstruktion des
spiegelfensters realisiert
(e).
Das spiegelfenster fixiert einerseits die grenze, wenn das spiegelbild,
die quelle des lichts reflektierend, den blick auf das jenseits des
spiegels liegende abschneidet, andererseits öffnet das spiegelfenster
den blick auf die ferne, die, jenseits des fensters liegend, im blick
diesseits des fensters nicht erreichbar ist. Das ist die situation, in
der das individuum als ich, an der absoluten grenze: welt||NATUR,
(f)
stehend, intramundum, das imaginiert, was extramundum verortet ist, und
das, was extramundum verortet ist, als spiegelbild intramundum
rezipiert. In diesem sinn ist das spiegelbild einerseits falsch,
andererseits ist es als bild wahr.
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(a)
lies: das andere mit unterstrich.
Zusatz.
Analog zu lesen ist: der_andere mit unterstrich.
(a)<==//
(b)
die erfahrung mit dem spiegelbild ist
auch in den situationen präsent, wenn ein photo oder ein gemaltes bild
betrachtet wird, deren gegenstand eine person ist. Die abgebildete
person ist, vermittelt durch das bild, für den betrachter, der als
person der_andere ist, immer das_andere, gleichwohl die person,
gegenstand des bildes/photo, als der_andere ausgewiesen wird. D'accord,
das argument mag prima vista als haarspalterei abgemeiert werden, aber,
wenn fehlschlüsse vermieden werden sollen, dann ist es secunda vista
unabdingbar, dass die differenz zwischen person und sache, die
differenz: das_andere/der_andere, strikt beachtet wird(01).
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(01) das argument ist virulent in den
diskussionen um die sogenannte künstliche intelligenz(=KI). Der roboter
als ding der welt das_andere, ausgestattet mit einer subtilen software,
kann nicht der_andere werden(*1). Die vermutung ist begründet, dass die
KI-technik, im anfangsstadium seiend, noch viele wunderwerke der
technik zeitigen wird, die aber alle, keine ausnahme zulassend, nicht
über den status eines Golem's hinauskommen können. In den aktuellen
debatten wird eine erwartung kultiviert, die auch eines (fernen) tages
nicht eingelöst werden kann. Der roboter kann qua definition nicht als
ein ich agieren und ist, trotz aller raffinesse der software, nur
das_andere.
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(*1) Richter,Ulrich: Autonome waffensysteme - ein oxymoron.
(026) fdm/23.026.
(b)<==//
(c)
Richter,Ulrich: Grenzen - die autonomie
des ich und seine selbstbindung. Metaphysische reflexionen über die
metapher des spiegelfensters und der blick des ich auf den regenbogen.
007:grenze.
(c)<==//
(d)
der physikalische effekt der
seitenverkehrtheit kann in dieser weise gedeutet werden. Der spiegel
ist die nicht_überschreitbare grenze, an der das individuum als ich auf
sich selbst zurückschauen kann(01).
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(01)
die gesetzte relation:
individuum_als_ich<==|==>spiegelbild, kann mit der
wechselseitigen relation: A<==>B, nicht gefasst werden.
(d)<==//
(e) a.a.O./ //==> anmerkung: (c).
(e)<==//
(f) lies: welt absolutete grenze natur in versalien.
(f)<==//
(finis)