Im anhang der text des in Zadar auf dem
34.IHG-kongress gehaltenen vortrags. Dieser text wird, etwas gekürzt,
auch im Hegeljahrbuch zum kongress zu gegebener zeit erscheinen.
Hegel's geist - das ist freiheit.
Das bild vom progress der freiheit, dargestellt im trialektischen modus.
Das lemma des kongresses: "Geist der Kunst und Kultur", kann,
vermittelt im Hegel'schen begriff: geist, auf eine idee
heruntergebrochen werden, die allgemein mit dem terminus: freiheit,
bezeichnet wird(01). Als begriffe aber sind der geist und die freiheit
nicht dasselbe und das problem ist die differenz in den begriffen, die,
gedacht als vermittlung, im subjekt Hegel's, verortet sein muss. Der
grund für die differenz ist, dass im denken Hegel's der geist
einerseits als freiheit erscheint, der freiheit nämlich, die
andererseits als eigenständige idee vom subjekt Hegel's im horizont des
geistes gefasst wird. Dieser geist ist in den phänomenen der ästhetik,
den institutionen des staates und in den riten der religion real,
sedimentiert in den formen möglicher freiheiten, die das subjekt
Hegel's mit seiner arbeit geschaffen hat, schafft und künftig schaffen
muss.
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Der gegenstand des meines sektionsvortrags ist Hegel's geist in den
formen der politischen freiheiten. Mit einem bild, die geschichte der
menschheit nachzeichnend, hat Hegel die entfaltung des geistes in den
möglichen formen der freiheit ausgemalt. Im anfang des wegs war einer
frei gewesen, auf dem weg sind wenige frei geworden und im ziel des
wegs werden alle frei sein(02). In der perspektive der geschichte denkt
Hegel den prozess der entfaltung des geistes als freiheit linear,
zirkular gedacht ist dieser prozess in der perspektive der logik. Wenn
die begriffe: geist und freiheit, in ihrer wechselseitigen verknüpfung
gedacht werden, dann ist in den phänomenen des denkens ein immanenter
gegensatz gesetzt, der kein widerspruch ist. Ein widerspruch kann nicht
aufgelöst werden, gegensätze aber, gehändelt als interessen, sind
aufzulösen, so oder so. Die gegensätze sind mit der Hegel'schen
dialektik, das schema von position, negation und vermittlung als
maasstab, zwar benennbar, aber sie werden in der benennung nicht
aufgelöst, sondern perpetuiert, gefasst in der auflösung des einen
gegensatzes durch statuierung eines neuen gegensatzes. Aber das, was in
raum und zeit abschliessend nicht auflösbar ist, das kann als problem
mit der methode: der trialektische modus, dargestellt werden(03). Der
dialektik von geist und freiheit kann sich das Hegel'sche subjekt nicht
entschlagen, aber es kann den widerspruch der begriffe in den
unterscheidbaren phänomenen als einen gegensatz händeln, wenn es sich
selbst als subjekt in den prozess der dialektik dieser begriffe
einbindet.
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Nach einer kurzen skizzierung des problems wird im sektionsvortrag die
methode: der trialektische modus, knapp erläutert, um im rahmen der
verfügbaren zeit das bekannte bild vom progress der freiheit einerseits
zu analysieren und im prozess der synthese das ziel der reflexion
andererseits kenntlich zu machen: es ist subjekt Hegel's, das in raum
und zeit die möglichkeiten der politischen freiheiten entfaltet, sei es
in der position des einen, in der position der gruppe oder in der
position der gemeinschaft mit allen anderen.
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(01) Hegel,G.W.F.: Werke in zwanzig Bänden. 1970. Bd.11/p.527-528.
(02) a.a.O. 12/p.31.
(03) vgl. dazu die bibliographie meiner texte:
www.ur-philosoph.de.
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stichworte:
freiheit (die politischen/bürgerlichen
freiheiten)
progress der freiheit
geschichte
dialektik(Hegel)
trialektik
trialektische modus(methode)
finis