SUBTEXT 2.001-2.029
die links zu den argumenten:
2.001     2.002    2.003    2.004
2.011    2.012    2.013    2.014    2.015    2.016    2.017    2.018    2.019    2.020
2.021    2.022    2.023    2.024    2.025    2.026    2.027    2.028    2.029


2.001
die anmerkungen haben die funktion eines subtextes(a). Aus pragmatischen gründen wird die traditionale zählung modifiziert und an meine kennzeichnung der argumente angepasst. Die ziffer: 2, verweist in abgrenzung zum text (ziffer: 1) auf den subtext, die laufende nummerierung folgt der traditionalen zählung, strikt nach dem erscheinen im text.
 
Jede anmerkung hat die funktion eines arguments und ist in sich abgeschlossen. Die fussnoten sind in der geübten praxis eingefügt.
 
Die anmerkungen 2.001-2.004 haben eine technische funktion. Die zählung der anmerkungen beginnt mit der ziffer: 2.011.
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(a)   zur funktion des subtextes //==> INDEX/register, stichwort: subtext.     (2.001)<==// 

2.002
Die gliederung des essay:
 
Hegel's geist - das ist freiheit.
Das bild vom progress der freiheit, dargestellt im trialektischen modus.
 

1.1             einleitung
1.1.1          die freiheit als zentraler begriff im denken Hegel's.
1.1.2          die ordnung meiner argumente.
 
1.2             hauptteil
1.2.1          teil I: der trialektische modus/schema.
1.2.2          teil II:  der begriff: freiheit.
1.2.2.1       der begriff: freiheit, in der perspektive Hegel's.
1.2.2.2       der begriff: freiheit, in der perspektive der trialektik.
1.2.2.3       die dialektik der differenten perspektiven.
1.2.3          teil III: die bürgerlichen freiheiten im schema des trialektischen modus.
1.2.3.1       die gültige metaphysik, anmerkung zur unterscheidung: das ontologische argument und das relationale argument.
1.2.3.2       die relation: individuum_als_ich:_A<==>genosse:_B, und das problem der freiheit
1.2.3.3       Hegel's bild: der progress der freiheit
1.2.3.3.1    die beschreibung des bildes.
1.2.3.3.2   die umsetzung des bildes in das schema des trialektischen modus.
1.2.3.3.3   die einsetzung des individuums als ich in den positionen: einer, wenige, alle.
1.2.3.3.4   die drei schemata, verknüpft in einem bild.
1.2.3.4      die bürgerlichen freiheiten, gespiegelt im besitz und/oder am eigentum des weltdinges: n.
1.2.3.5     
die bürgerlichen freiheiten als ein problem der gesellschaft, partes pro toto die ästhetik, die politik und/oder die religionen.
-
1.3            schluss
1.3.1         die idee der freiheit als ein problem des individuums als ich.
1.3.2         die bürgerlichen freiheiten als problem der gesellschaft.
1.3.3         die bürgerlichen freiheiten sind kein besitz.
finis            (2.002)<==// 

2.003
die zusammenstellung der leseanweisungen: lies.
 
Die regeln:
    ==>  in der schriftform enthalten die leseanweisungen keine satzzeichen.
    ==>  die satzzeichen: ": , und .", werden nicht gesprochen.
    ==>  im text wird der unterstrich gesprochen, nicht in den relationen.
    ==>  hier ist jeweils das muster notiert, das ad hoc en detail anzupassen ist.
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die formel:                                      // lies:
 
Die sachen (=das_andere)
    Immer bezeichnet mit den buchstaben klein: a, b, c, .... z.
                                                        // die buchstaben klein a klein b klein c ... klein z.
Die personen (=der_andere)
    Immer bezeichnet mit den buchstaben grooss: A, B, C, ... Z.
                                                        // die buchstaben groos A grooss B grooss C ... grooss Z.

1.moment: a,                                      // erste moment klein a.
2.moment: b,                                     // zweite moment klein b.
3.moment: c.                                     // dritte moment klein c.
 
Die momente: "a, b und c",                 // die momente klein a b c.
Das individuum als ich: A,                  // das individuum als ich grooss A.
Der genosse: B,                                 // der genosse grooss B
 
Die relationen:
Die einseitige relation: ==>,                 // relationiert einseitig.
                        oder: <==                  // wird einseitig relationiert von.
Die abhängige relation: <==|==>,       // relationiert abhängig.
Die wechselseitige relation: <==>,      // relationiert wechselseitig.
 
Die relation: a<==|==>b,         // die relation klein a relationiert abhängig klein b.
Die relation: a<==|==>c,         // die relation klein a relationiert abhängig klein c.
Die relation: b<==|==>c,         // die relation klein b relationiert abhängig klein c.
Die relation: individuum_als_ich<==|==>b,
                                              // die relation das individuum als ich relationiert abhängig klein b.
Die relation: individuum_als_ich<==|==>c,
                                              // die relation das individuum als ich relationiert abhängig klein c.
Die relation: individuum_als_ich:_A<==|==>b,
                                             // die relation das individuum als ich grooss A relationiert abhängig klein b.
Die relation: A<==|==>(relation:_macht<==|==>bürg._freiheiten),
        // die relation grooss A relationiert abhängig die relation die macht relationiert abhängig die bürgerlichen freiheiten.
 
nicht_gültig,                                     // nicht gültig mit unterstrich.
Das zeichen: welt||NATUR,             // das zeichen welt absolute grenze natur in versalien.     (2.003)<==// 


2.004
bibliographie: zusammenstellung der zitierten texte, zur leichteren übersicht.
 
Eco,Umberto: Zeichen. Einführung in einen Begriff und seine Geschichte. Frankfurt am Main: 1977.

Hegel,Georg Wilhelm Friedrich: Werke in 20Bde. Suhrkamp


Richter,Ulrich: www.ur-philosoph.de/ //==> bibliographie/signatur.

Vieweg,Klaus: Hegel. Der Philosoph der Freiheit. Biographie. München: 2019.     (2.004)<==// 


2.011

in seiner Hegel-biographie hat Klaus Vieweg den gedanken akzentuiert, Hegel sei der philosoph der freiheit(*1).
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(*1)   Vieweg,Klaus: Hegel. Der Philosoph der Freiheit. Biographie. München: 2019.     (2.011)<==// 

2.012
das, was das sein der freiheit ist, das ist in der tradition eine nichtbeantwortete frage. Zwar sind schon viele antworten versucht worden, aber keine dieser antworten, gegeben in der selbstgewissheit, konnte den adressaten der antwort befriedigen(a). Es gibt gute gründe, die zeigen, warum den vertretern des ontologischen arguments die befriedende antwort nicht gelingen kann, aber auch die antwort des vertreters des relationalen arguments wird den fragenden nicht zufrieden stellen können, weil die strukturen der antworten vergleichbar sind, die die begründung jeder antwort im ungewissen des letzten grundes(b) verorten, aus dem die ratio des arguments abgeleitet werden kann. Das individuum als ich, wissend oder glaubend, kann an die grenze herantreten, die das trennt, was intramundum oder extramundum ist, und das, was extramundum gelten soll, das kann in raum und zeit nur intramundum gesagt werden.
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(a)      das ist ein phänomen, das in der frage nach dem gott sein pendant hat.
(b)
auf die formel: "ungewissheit und wagnis" ist zu verweisen. Der philosoph Peter Wust(1884-1940) hatte aus seinem christlich- katholischen glauben auf die dialektik der gotteserfahrung hingewiesen, eine dialektik der weltdingen, die nicht im wissen des denkenden individuums als ich gegründet sein kann, die aber vom gläubigen individuum als ich in seinem glauben gegründet ist. Mehr ist einem individuum nicht möglich, das sich als ein ich begreift.     (2.012)<==// 

2.013
34.Internationale Hegelkongress der Internationalen Hegel- Gesellschaft an der Universität Zadar, Kroation. "Geist der Kunst und Kultur", 05.-08.09.2022.     (2.013)<==// 

2.014
an einer wenig beachteten stelle im kosmos des Hegel'schen werks steht eine bemerkung Hegel's, die den horizont gut absteckt, in dem Hegel seine idee der freiheit situiert hat(a). Die freiheit, schreibt er, markiere die mitte zwischen gott und natur. In dieser mitte scheint die idee: freiheit, auf, die für Hegel der grundbass seines denkens ist(b).  
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(a)
in den "Fragmenten zu einer "Philosophie des Geistes"" findet sich diese bemerkung Hegel's: "So ist uns der Geist ... als eine Mitte zwischen zwei Extremen, die Natur und Gott gestellt, - zwischen Ausgangspunkt und Endzweck und Ziel. Die Frage, was der Geist ist, schließt damit sogleich die zwei Fragen in sich, wo der Geist herkommt und wo der Geist hingeht. Und ...((//528)) Wo er herkommt. - es ist von der Natur; wo er hingeht, - es ist zu seiner Freiheit. Was er ist, ist eben diese Bewegung selbst, von der Natur sich zu befreien".(01)
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(01)   Hegel: Werke in zwanzig Bänden. Bd.11, p.527/528 (um 1825).
(b)     Vieweg,Klaus: Hegel. Der Philosoph der Freiheit. Biographie. München: 2019.     (2.014)<==// 

2.015
nicht beliebig ist die entscheidung für einen bestimmten terminus, geläufig im täglichen geschäft; denn mit jedem möglichen terminus ist als perspektive auch der bedeutungshoriont des arguments andeutet, in dem der verwender des terminus denkt. Aus diesem grund sollte im kontext des relationalen arguments(a) anstelle der traditionalen termini: mensch und subjekt, der terminus: individuum als ich,(b) gebraucht werden.
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(a)      zur unterscheidung: ontologische argument/relationale argument, abschnitt: 1.2.3.1.
(b)
über den terminus: individuum als ich, und den begriff: individuum als ich, andernorts en detail(01).
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(01)   //==> INDEX/register, stichwort: individuum_als_ich.
Zusatz.
Mit dieser notiz verweise Ich allgemein auf andere stellen in meinen texten. Unter dem terminus: INDEX/register, sind die einschlägigen nachweise auf meiner homepage: www.ur-philosoph.de , auffindbar.     (2.015)<==// 

2.016
bestimmend für Hegel's freiheitsbegriff ist die funktion, die Hegel der arbeit des individuums als ich zuordnet. Real ist die freiheit als geist in der arbeit des individuums als ich, mit der das individuum als ich seine existenz in der welt realisiert(a). Die äusserungen Hegel's in der einleitung zu seiner ästhetischen theorie sind eindeutig(b). Das kunstwerk sei das ding der welt, "in welchem sich der Gedanke selbst entäussert"(c), der "durch menschliche Tätigkeit zuwege gebracht"(d) worden sei; in einer anderen formulierung steht geschrieben: "Das Kunstwerk als Produkt menschlicher Tätigkeit"(e). Frei formuliert sagt Hegel, in jedem kunstwerk sei die idee der freiheit real, eine bemerkung, die den totalitär denkenden menschen in panik versetzen muss, weil, entgegen allen ergriffenen einschränkenden maassnahmen, derjenige, der absolut kontrollieren will, keine kontrolle über die wirkungen eines kunstwerks haben kann. Den gedanken erweitere Ich mit der bemerkung, dass in jedem besitz eines weltdinges das momentum der freiheit real ist, die das indiduum als ich gegen den genossen als frei ausweist, nicht anders seinen genossen.
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(a)
Richter,Ulrich: Die begriffe: eigentum und besitz, im trialektischen modus. Reflexionen im anschluss an Hegel über das eigentum des individuums als ich und die phänomene des besitzes in der (sogenannten) moderne. Text und subtext. (2010/2010). 016:eigentum.
(b)     Hegel,G.W.F.: Vorlesungen über die Ästhetik. in: Werke in zwanzig Bänden. Bd.13.
(c)     a.a.O. p.28.
(d)     a.a.O. p.44.
(e)     a.a.O. p.44.
Zusatz.
Diesen gedanken entfaltet dann Hegel auf den folgenden seiten bis p.52.     (2.016)<==// 

2.017
wenn über die freiheit reflektiert wird, dann ist es gleich_gültig, ob über die freiheiten in der ästhetik, der religion und/oder der politik disputiert wird(a). Die grundstruktur der freiheit ist gleich, die unterschiede in den phänomenen können dagegen sehr grooss sein. Die freiheiten auf dem feld der politik haben andere dimensionen als die freiheiten, die der künstler in seinem atelier beansprucht. Insofern kann das problem der freiheit an jedem ding der welt demonstriert werden, das das produkt der arbeit des individuums als ich ist, sein genosse eingeschlossen. Die freiheit in der politik oder in der religion ist die gleiche wie in der kunst(b).
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(a)
die ästhetische variante der freiheiten hat ihren reiz, aber ein einschlägiges kunstwerk ist mir nicht greifbar, an dem Ich das zweite problem des essays exemplifizieren könnte, die darstellung der methode: der trialektische modus. Der aspekt der politik ist immer dominierend(01).
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(01)
der begriff: freiheit, in den religionen, ist in raum und zeit mit anderen problemen konfrontiert, die Ich aus gründen der beschränkung im kontext dieses essays ausblenden will. Die freiheiten in den religionen changieren zwischen ästhetik und politik und die trennung: entweder ästhetik oder politik, ist im bestimmten fall nicht eindeutig. Partes pro toto die fragen: über welche freiheiten verfügt der künstler(handwerker), wenn er ein kultgerät (re-)produziert? - handelt der priester politisch, wenn er einen ritus liberal/modern oder konservativ/restriktiv vollzieht? Das sind fragen, die aufzuwerfen sind, die aber auch die möglichkeiten eines subtextes überdehnen und sprengen müssen.
(b)
in der perspektive der methode ist es gleich_gültig, ob der gegenstand dem bereich der politik zugeordnet wird oder dem bereich der ästhetik oder der religion.     (2.017)<==// 

2.018
in den politischen debatten ist es tradition, von "der freiheit" zu sprechen, im ontologischen jargon sagt man: die freiheit an sich. Ich halte es für zweckmässiger, das problem der freiheit unter dem terminus: die bürgerlichen freiheiten, immer im plural, anzusprechen(a).
 
D'accord, es gibt eine allgemeine vorstellung von dem, was als freiheit vorgestellt wird, aber real ist diese freiheit allein in den freiheiten, die der bürger real nutzen kann. Es gibt einen stabilen vorrat an meinungen, was diese freiheit im allgemeinen "an sich" sein solle, gemeinhin diskutiert unter dem schlagwort: allgemeine menschenrechte, aber geniessen kann der bürger diese freiheiten weltweit nur in den bestimmten formen von freiheiten, die zum teil böse karikaturen sind eines ideals, für das der terminus: freiheit, en vogue ist, interessen verschleiernd. Das, was zum kanon dieser bürgerlichen freiheiten gehört, das kann hier zunächst dahingestellt bleiben, aber entscheidend sollte immer die perspektive desjenigen sein, der diese freiheiten nutzen will, die der je andere einräumen muss, wenn freiheit nicht eine leere phrase sein soll.
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(a)   //==> INDEX/register, stichwort: bürgerliche_freiheiten.     (2.018)<==// 

2.019
das ist eine frage der perspektive(a) und der aspekt der politischen freiheiten en detail ist hier nicht der gegenstand der erörterung. Ich erörtere in diesem text ein eng umgrenztes problem, das mit dem terminus: freiheit, den blick auf ein weites feld geöffnet hat. Wenn über den begriff: freiheit, bei Hegel reflektiert wird, dann ist seine rechtsphilosophie unbestritten die zentrale schrift(b).
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(a)
auf zwei texte muss Ich verweisen, in denen Hegel's begriff der freiheit der kristalisationskern meiner reflexionen ist. Immer ist der begriff: freiheit, ein mittel zu einem anderen zweck(01).
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(01)
Richter,Ulrich: Der begriff: das_politische, im trialektischen modus. Wirklich/vernünftig - die dimensionen des politischen. 014:das_politische
ders.: Der terminus: freiheit, und die möglichen freiheitsbegriffe im denken Kant's, Hegel's und des rezipierenden individuums als ich. Erkenntnistheoretische überlegungen zu einem methodenproblem historischer rezeption. 024:rezeption
(b)     Hegel,G.W.F.: Grundlinien der Philosophie des Rechts. Bd.7.
Zusatz.
Die §§469-487 der "Enzyklopädie"(Bd.10) sind ergänzend einzubeziehen.     (2.019)<==// 

2.020
der historiker, entgegen jeder vorgegebenen objektivität(die dokumente der historia), erzählt geschichten, so, wie es die alten erzähler immer getan haben. Es ist ein irrglaube, der historiker könne, wenn er die fakten aus den dokumenten der historia zitiert, die wahrheit des dokumentierten ereignisses feststellen. Seine deutung des dokumentierten ereignisses kann nur eine weitere erzählung sein.     (2.020)<==// 

2.021
es waren und sind die epigonen Hegel's und Marx'ens, die das geschichtsbild Hegel's ausbeuten und in eine wirksame waffe gegen das bestehende umfunktionieren. Das verlockende in Hegel's bild vom progress der freiheit ist der optimismus, ein versprechen, dass das heil der erde im ende dieser welt gewiss ist. Die propagandisten der welt beuten einen mechanismus der welterklärung aus, der in den religionen verortet ist. Gott, so sagen es diese theologen, war im anfang der schöpfung frei gewesen, im ende der schöpfung aber sollen alle gläubigen frei sein - allein ihre show ist dann auch schon zuende.     (2.021)<==// 

2.022
das zitat im kontext. Hegel hat geschrieben: "Nach dieser abstrakten Bestimmung kann von der Weltgeschichte gesagt werden, daß sie die Darstellung des Geistes sei, wie er sich das Wissen dessen, was er an sich ist, erarbeitet; und wie der Keim die ganze Natur des Baumes, den Geschmack, die Form der Früchte in sich trägt, so enthalten auch schon die ersten Spuren des Geistes virtualiter die ganze Geschichte. Die Orientalen wissen es noch nicht, daß der Geist oder der Mensch als solcher an sich frei ist; weil sie es nicht wissen, sind sie es nicht; sie wissen nur, daß Einer frei ist, aber ebendarum ist solche Freiheit nur Willkür, Wildheit, Dumpfheit der Leidenschaft oder auch eine Milde, Zahmheit derselben, die selbst nur ein Naturzufall oder eine Willkür ist. Dieser Eine ist darum nur ein Despot, nicht ein freier Mann. - In den Griechen ist erst das Bewußtsein der Freiheit aufgegangen, und darum sind sie frei gewesen; aber sie, wie auch die Römer, wußten nur, daß einige frei sind, nicht der mensch als solcher. Dies wußten selbst Platon und Aristoteles nicht. Darum haben die Griechen nicht nur Sklaven gehabt und ist ihr Leben und der Bestand ihrer schönen Freiheit daran gebunden gewesen, sondern auch ihre Freiheit war selbst teils nur eine zufällige, vergängliche und beschränkte Blume, teils zugleich eine harte Knechtschaft des Menschlichen, des Humanen. - Erst die germanischen Nationen sind im Christentum zum Bewußtsein gekommen, daß der Mensch als Mensch frei ((ist)), die Freiheit des Geistes seine eigenste Natur ausmacht. ((...//32...)) Die Weltgeschichte ist der Fortschritt im Bewußtsein der Freiheit - ein Fortschritt, den wir in seiner Notwendigkeit zu erkennen haben"(a).
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(a)   Hegel,Georg Wilhem Friedrich: Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte. Bd,12, p.31/32.     (2.022)<==// 

2.023
die methode: trialektische modus, habe Ich aus der kritischen analyse und reflexion der dialektik Hegel's entwickelt. Eine zusamenfassende darstellung der methode ist in arbeit(a). Ich kann nur auf die bisherigen arbeiten verweisen, in denen sukzessiv die details der methode entwickelt worden sind(b). Die knappe darstellung der methode hier hat zum ziel, auf den kerngedanken der methode zu verweisen, in der analyse und reflexion des Hegel'schen freiheitsbegriffs werden die erforderlichen details zum verstehen der methode beigefügt(c).
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(a)
das problem des noch ausstehenden textes ist die einbettung der methode: trialektische modus, in ihre metaphysik(01).
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(01)   siehe abschnitt: 1.2.3.1.
(b)     //==> INDEX/register, stichwort: trialektische_modus und trialektik.
(c)     teil: III(abschnitt: 1.2.3).       (2.023)<==// 

2.024
die erste quelle ist Umberto Eco's theorie der zeichen(a). Ich habe seine unterscheidung: "begriff, zeichen und gegenstand(phänomen)",(b) aufgegriffen und nutze diese unterscheidung als modell für die struktur jeder möglichen erkenntnis. Die Idee Eco's ist einfach. Er hat, für sich stehend, drei erfahrungsbereiche des menschen, zu einem ganzen zusammengefügt und mittels des symbols: dreieck, miteinander verknüpft. Eco denkt in beziehungen, nicht in relationen und das symbol für dieses denken ist das graphische bild: dreieck. Im schema des dreiecks ist die gleichsetzung der eckpunkte des dreiecks mit den vorstellungen eines begriffs, oder eines zeichens, oder eines gegenstands(=phänomen) nur dann möglich, wenn in der vorstellung des einen eckpunkts die ausgeschlossenen anderen zwei eckpunkte in das kalkül einbezogen sind. Jeder begriff(=eckpunkt: 1) hat einen bezug entweder zum zeichen(eckpunkt: 2) oder zum gegenstand(=phänomen)(eckpunkt: 3), nicht anders, wenn das zeichen oder der gegenstand(=phänomen) im fokus des interesses stehen. Für sich besagt weder der begriff etwas, noch das zeichen oder der gegenstand(=phänomen). Erst dann, wenn der begriff entweder zum zeichen oder zum gegenstand(=phänomen), immer unter ausschluss des jeweils anderen, eine beziehung ausweist, kann gesagt werden, was der begriff oder das zeichen oder der gegenstand(=phänomen) in seinem so-sein ist(c).
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(a)      Eco,Umberto: Zeichen. Einführung in einen Begriff und seine Geschichte. Frankfurt am Main: 1977.

(b)
die skizze Eco's(01), bearbeitet und erweitert.
bild: 101
 
 
 
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(01) a.a.O.p.28.
(c)
mit jedem denkbaren begriff, oder im gebrauch stehenden zeichen, oder einem relevanten ding der welt als phänomen kann dieser zusamenhang demonstriert werden. Hier ist es der begriff: freiheit.     (2.024)<==// 

2.025
den prozess in der Phänomenologie(a), ausgewiesen als dreischritt, denkt Hegel linear: position - negation - vermittlung,(b). In der Logik(c) verknüpft Hegel den gedanken mit dem begriff: sein, gültig in der traditionalen metaphysik: Sein - Nichts - Werden. Der begriff: sein, das ist der zentrale gedanke der tradition, ist nur als ein ganzes begreifbar, folglich kann dieser begriff nur zirkular gedacht werden. Das Sein ist das Nichts und das Werden, so, wie das Nichts das Sein und das Werden sein muss oder das Werden, das das Sein und das Nichts impliziert.
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(a)      Hegel,G.W.F.: Phänomenologie des Geistes. Bd.3
(b)
die linearität des prozesses ist in der lektüre des textes der Phänomenologie des Geistes real erfahrbar. Wenn Hegel einen gedanken über die stationen: position und negation, hin entwickelt hat, der in der station: vermittlung, sein ende haben soll, dann stellt der leser fest, dass er sich in der fixerung des vermittelten wieder an die station: position, (zurück-)versetzt sieht, und er den prozess erneut aufnehmen muss, immer wieder mit der gleichen erfahrung. Das problem ist, dass der theoretisch notwendige zirkulare prozess in der praktischen erfahrung ein linearer weg ist, dessen ziel, theoretisch vorbestimmt, praktisch noch nicht erreicht ist.  
(c)     ders.: Wissenschaft der Logik I. Bd.5, p.82-115.     (2.025)<==// 

2.026
das grundschema des trialektischen modus hat diese form. Davon sind alle anderen schemata abgeleitet(a).
Die momente:  (angeordnet auf der kreislinie(b))
    1.moment: a,
    2.moment: b,
    3.moment: c.
Die relationen:   (in der funktion der seitenlinie eines dreiecks(c)),(d)
    1.rel.: a<==|==>b
    2.rel.: a<==|==>c
    3.rel.: b<==|==>c
graphik: 001.
 
                        
 
Zusatz.
gelegentlich ist in der graphik des grundschema zusätzlich ein geschlossener kreis(e) eingefügt.
In der graphik ist der gemeinsame mittelpunkt von dreieck und kreis markiert, der nur eine orientierungsfunktion hat.
graphik: 001a
        
  
  --------
(a)      zum lesen der im trialektischen schema verwendeten zeichen, vgl. die übersicht in argument: 2.003.   (a)<==//   
(b)      die unterbrechung der linie durch das zeichen für das moment ist technisch bedingt.   (b)<==//  
(c)      die seitenlinie eines dreiecks hat im trialektischen schema die funktion einer relation.   (c)<==//  
(d)
der regelfall ist die abhängige relation: <==|==>. Die einseitige relation: <== oder ==>, und die wechselseitige relation: <==>, unterliegen bestimmten bedingungen, die ontisch begründet sind, nicht methodisch.   (d)<==//   
(e)
der kreis im dicken strich ist gelegentlich, technisch bedingt, in der form einer elipse oder eines gerundeten rechtsecks eingefügt. Die kreislinie markiert die absolute grenze zwischen welt und NATUR, gelegentlich unterbrochen durch das zeichen: welt||NATUR.  (e)<==//        (2.026)<==//
2.027
wenn die schemata von Eco und Hegel in einem akt der reflexion miteinander verknüpft werden, dann entsteht das schema, das im relationalen argument das grundschema des trialektischen modus ist. In der position des moments: a, wird traditional, gemäss der einsetzungsregel, das individuum als ich(=subjekt), eingesetzt, das im vollzug seiner existenz die relationen zu den momenten: b und/oder c, setzt. Für die buchstaben: b und c, kann jedes ding der welt eingesetzt werden, das im prozess des erkennens der weltdinge denkbar ist(a).
Die momente:
    1.moment: das individuum als ich
    2.moment: b
    3.moment: c.
Die relationen:
    1.rel.: individuum_als_ich<==|==>b,
    2.rel.: individuum_als_ich<==|==>c,
    3.rel.: b<==|==>c.
graphik: 002
 
               
-----
(a)
die verrücktesten kombinationen sind möglich, die aber, überprüft in der realität, kaum bestand haben werden, weil einerseits die blosse verknüpfung von drei weltdingen, partes pro toto die weltdinge: "gott, atom und chimäre", keinen sinn kreieren kann, andererseits sind mit der einsetzung des individuums als ich im schema nur zwei weitere weltdinge möglich, die das individuum als ich in zwei relationen präsent hat, die nicht identisch fallen können, und die in ihrer realität die dritte relation konstituieren, die das individuum als ich zum bestimmenden moment hat.     (2.027)<==// 

2.028
auf das stichwort: freiheit(p.195-206), im register der werkausgabe Hegel's(suhrkamp) ist zu verweisen(a). Die funktion eines registers ist der verweis. Die eintragungen können also nur hinweise sein auf das vorkommnis eines bestimmten wortes, der kontext des zitats aber, der der horizont ist für die konkrete bedeutung(=interpretation) des zitats, ist in jedem fall heranzuziehen. Die menge der eintragungen kann ein indiz dafür sein, wie facettenreich der begriff: freiheit, im denken Hegel's ist, aber es ist zu wenig, Hegel's vorstellungen von den freiheiten auf den aspekt der geschichte oder der ontologie oder der ästhetik zu reduzieren, weil in diesen horizonten des denkens die logik der freiheiten immer nur partiell beleuchtet sein kann. Das gilt auch für diesen essay. Mein interesse gilt vorrangig dem politischen begriff: freiheit, in den formen der bürgerlichen freiheiten.
-----
(a)   einschliesslich der stichworte: frei(p.194-195) und freie gesellschaft(p.195).      (2.028)<==// 

2.029
Hegel,G.W.F.: Vorlesungen zur Philosophie der Geschichte. Bd.09, p.31. siehe auch anm.: 2.022    (2.029)<==// 

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weiter: 0032subtext_2.030-2.053
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eingestellt: 22.11.01
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