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2.011 - 2.023

nur für die links/verweisungen:
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2.021  2.022  2.023

2.011 
die grossen fragen sind nicht entscheidbar. Es sind drei fragen(a), die das individuum als ich(b) beantworten muss, wenn es sein leben lebt, antworten, die nicht absolut gültig sein können, weil das individuum als ich und sein genosse diese fragen ad personam beantworten, jede antwort absolut gültig für sich selbst, den je anderen aber nicht bindend.
 
Diese fragen sind:
    In der realität seiner existenz kann das individuum als ich unter den bedingungen von raum und zeit(c) zwar antworten, aber seine anworten sind begrenzt auf das, was es glauben kann und weiss, intramundum. Alles, was extramundum jenseits der grenze von wissen und glauben verortet wird, ist für das individuum als ich nicht sagbar, folglich auch nicht_existent. Auf diese fragen antwortet das individuum als ich im moment der gelebten gegenwart, sich selbst absolut bindend, seine antworten aber sind facta der vergangenheit und projektionen in die zukunft, die das_andere sind, scheinbar unveränderlich in ihrer identität als ding der welt, wenn das individuum als ich ein factum der vergangenheit wieder erinnert und es in den moment der gelebten gegenwart zurückholt, der ein anderer moment sein wird, momente der gelebten zeit, die als facta der vergangenheit nicht identisch fallen. Im strom der zeit, ein wirkmächtiges bild, ist für das individuum als ich das aufgehoben, was von ewiger dauer sein sollte, von ihm aber in dauer nicht gehalten werden kann. Dieser mechanismus der zeiterfahrung schliesst aus, dass auf die grundfragen der existenz eine abschliessende antwort gegeben werden kann. Alles ist im fluss(d) und die gegebenen antworten sind markierungen im strom der ereignisse, die eine orientierung in der welt zwar möglich machen, aber keine orientierung ist, die zwingt und der zu folgen ist.
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(a)
es kann darüber gestritten werden, ob die zahl der grundfragen menschlicher existenz mit der zahl: 3, korrekt angegeben ist; es können mehr sein, aber es kann auch die eine frage sein, die das individuum als ich umtreibt. Das zentrale problem der grundfragen ist von der zahl der möglichen fragen nicht abhängig.
(b)
in der tradition ist es eine konvention vom menschen zu reden. Ich vermeide den terminus: mensch, weil der terminus vieldeutig ausgelegt wird, konträr zu dem, was als das_humanum(01) angesehen wird. Der terminus: individuum als ich, ist präziser(02).
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(01)   //==> INDEX/register, stichwort: das_humanum.
(02)   //==> INDEX/register, stichwort: individuum_als_ich.
(c)     //==>argument: 2.012. (die formel: in raum und zeit)
(d)
Heraklit's fragment: alles fliesst, ist das schibboleth für diese erfahrung des individuums als ich, sein genosse eingeschlossen.   (text)<==//

2.012
im relationalen argument ist die formel: in raum und zeit, das zeichen, mit dem kenntlich gemacht ist, dass das einschlägige argument nur in der welt des individuums als ich und seines genossen gültig sein kann, in der jedes ding der welt in der perspektive der zeit und/oder in der perspektive des raumes wahrgenehmen wird, dinge der welt, die das individuum als ich in seinem forum internum denkt und auf dem forum publicum wahrnimmt. Mit dieser festlegung ist ausgeschlossen, das dinge der welt, die extramundum verortet werden, ein gegenstand der überlegungen intramundum sein können(a). Es ist konsens, dass die erkenntnis der weltdinge in ihrem so-sein nur unter den bedingungen von raum und zeit möglich ist(b).
 
    In seiner welt ist das individuum als ich mit den dingen der welt konfrontiert, die es als phänomene in raum und zeit wahrnimmt, im moment der gelebten gegenwart entweder unter der bedingung des raumes (nebeneinander) oder unter der bedingung der zeit (nacheinander). Das, was in der perspektive der facta der vergangenheit in den dokumenten der historia als eine einheit von zeit und raum erscheint, das ist im moment der gelebten gegenwart als erinnertes factum der vergangenheit entweder ein phänomen des raumes oder ein phänomen der zeit - tertium non datur, es sind phänomene, die das individuum als ich in seiner vorstellung im forum internum als vermittelt imaginiert und auf dem forum publicum in seinen relationen setzt, die nicht identisch fallen können. Sein problem ist die relation: raum<==|==>zeit, die ihr bestimmendes moment im ausgeschlossenen dritten moment hat, das es selbst ist(c). Insofern ist jede bestimmung der zeit und/oder des raumes eine subjektive festlegung, die das theorem des ontologischen arguments von einer objektiven zeit oder eines objektiven raumes ausschliesst. 
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(a)
die formel: in raum und zeit, schliesst aus, dass ein gott, so wie dieser in der tradition gehändelt wird, real ein ding der welt sein kann, die das individuum als ich mit seinem genossen geschaffen hat. Das, was mit dem terminus: gott, bezeichnet wird, das ist eine vorstellung des individuums als ich, gehändelt als ein factum der vergangenheit oder als eine projektion in die zukunft. Seine vorstellung von gott, real im moment der gelebten gegenwart, ist ein ding der welt, intramundum imaginiert. Die konsequenz des gedankens ist, dass alle antworten der tradition, die reale existenz des gottes betreffend, falsch sein müssen. Davon, gebraucht als petitio principii, sollte das faktum abgetrennt gehändelt werden, dass der gläubige es sein muss, der, an seinen gott glaubend, die existenz seines gottes real voraussetzt, intramundum gedacht, wahrgenommen in raum und zeit.
(b)
die prämisse der Kant'schen erkenntnistheorie ist die these, dass das denken der begriffe, mit denen das individuum als ich die dinge der welt voneinander unterscheidet, ohne die wahrnehmung der mit den begriffen unterschiedenen phänomene in raum und zeit nicht möglich ist(01). So hat auch Gottfried Wilhelm Leibniz gedacht, wenn er seine theorie der zeit, die zeit definiert als dauer, in der wahrnehmung der weltdinge fundiert, jenen kleinen perzeptionen(02), mit denen die monaden erfasst werden. 
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(01)   Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft. Abschnitt: Die transzendentale Ästhetik. Bd.III. p.69-96. 
(02)   //==>argument: 2.015, (zitat).
(c)
der gedanke in einer graphik wiederholt.
Die momente: das individuum als ich, der raum und die zeit.
Die relationen:
1.rel.: individuum_als_ich<==|==>raum,
2.rel.: individuum_als_ich<==|==>zeit
3.rel.: raum<==|==>zeit.
graphik: 006  
 
          
  (text)<==//

2.013
es genügt, um einen überblick über die in der geschichte verhandelten theorien der zeit zu bekommen, auf das stichwort: zeit, im Historischen Wörterbuch der Philosophie zu verweisen(a).
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(a)   Historisches Wörterbuch der Philosophie. Basel: 2004-2012, Bd.XII. Stichwort: zeit.   (text)<==//

2.014
Augustinus,Aurelius: Bekenntnisse.(lat/deutsch). Frankfurt am Main: 1987,
1.zitat: p.629(XI.14,17ff).
Das zitat im kontext:
"Was ist also 'Zeit'? Wenn mich niemand danach fragt, weiß ich es; will ich einem Fragenden es erklären, weiß ich es nicht. Aber zuversichtlich behaupte ich zu wissen, daß es vergangene zeit nicht gäbe, wenn nichts verginge, und künftige Zeit, wenn nichts hinzukäme, und nicht gegenwärtige Zeit, wenn nichts seiend wäre".
2.zitat: a.a.O. p.603(XI.1.1).
Das zitat im kontext:
"Herr, Dein ist die Ewigkeit. Wüßtest Du nicht schon, was ich Dir sage, oder sähest, was in der Zeit geschiehet, nur auf Zeit? Wozu also erzähle ich Dir weitläufig von so vielen Dingen?".   (text)<==//

2.015
Leibniz,Gottfried Wilhelm: Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand. Vorrede. p.11.
Zusatz.
Ich zitiere die übersetzung von Ernst Cassirer(a).
Das zitat im kontext:
"Ja, man kann sagen, daß vermöge dieser kleinen Perzeptionen die Gegenwart mit der Zukunft schwanger und mit der Vergangenheit erfüllt ist, daß alles miteinander zusammenstimmt((...))(b) - wie Hippokrates sagte), und daß Augen, die so durchdringend wären, wie die Gottes, in der geringsten Substanz die ganze Reihenfolge der Begebenheiten des Universums lesen könnten: Quae sint, quae fuerint, quae mox futura trahantur",(c).
 
Der text im französischem original(d):
"On peut même dire qu'en consequence de ces petites perceptions le present es gros de l'avenir et chargé de passé, que tout est conspirant ((...))(b), comme disoit Hippocrate) et que dans la moindre des substances, des yeux aussi perçans que ceux Dieu pourroient lire toute la suite des choses de l'univers. Quae sint, quae fuerint, quae mox futura trahantur",(c).
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(a)
es ist eine frage des geschmacks, ob der terminus: plein, so im text des kongresslemma: "Le present est plein de l'avenir, et chargé du passé",(01) oder, ob der terminus: gros, so in der ausgabe von H.H.Holz(02), übersetzt wird mit den wörtern: schwanger oder angefüllt(=voll). Die intention von Leibniz scheint eindeutig zu sein, die zeit im moment der gelebten gegenwart wird vorgestellt als ein reales ding der welt.
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(01)   XI.Internationaler Leibniz-Kongress, 31.07.-04.08.2023, Leibniz Universität Hannover.
(02)   //==> anmerkung: (d)
(b)     den griechischen text aus technischen gründen weggelassen.
(c)     Ich übersetze: "das, was ist, das wird gewesen sein, und bald wird es in die zukunft gezogen werden".
(d)
Ich zitiere nach der von Hans Heinz Holz im Suhrkampverlag edierten ausgabe von Leibniz' philosophischen Schriften. G.W.Leibniz: Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand. Bd. 3.1, p.XXIV.
Die akademieausgabe der Leibniz'schen werke, die philosophischen schriften, reihe: VI,6, ist mir allein in einer kopie der einschlägigen stelle verfügbar gewesen, die den stand der forschungen im jahr: 1962, dokumentiert. Die differenzen sind marginal und können beiseite gelegt werden.   (text)<==//

2.016
der terminus: das umgreifende, ein wesentlicher gedanke in der metaphysik Karl Jasper's(a), markiert ein starkes bild, mit dem die funktion des begriffs: sein, illustriert wird. Das sein, als begriff eine vorstellung des individuums als ich, soll in der vorstellung des individuums als ich alles umgreifen, nichts, so sagt man, auslassen. Wenn diese auslegung des begriffs: sein, gelten soll, dann gilt, dass der begriff: das sein, begriffen als das umgreifende, ein ding der welt sein muss, das als phänomen, wenn es in raum und zeit vom individuum als ich gefasst wird, ein teil im ganzen ist, das als teil nicht das ganze sein kann(b).
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(a) Jaspers,Karl: 3.Radiovortrag: Das Umgreifende. p.28ff.
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(b) der immanente widerspruch des ontologischen arguments ist nicht aufhebbar. Zum problem des zirkelarguments andernorts en detail(01).
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(01) //==> INDEX/register, stichwort: zirkelargument.   (text)<==//

2.017
die differenz: philosophie/philologie,(a) ist zu beachten. Der philologische aspekt der Leibniz'schen zeittheorie ist vollständig ausgespart(b). Meine perspektive ist die philosophie, aber die erfordernisse der philologie sind deshalb nicht beiseite gelegt. Die erwartung des lesers auf erläuterungen zur zeittheorie Leibniz' muss Ich, den begriff: zeiterfahrung, im blick habend, enttäuschen. Mein argument ist nicht auf die historia der Leibniz'schen zeittheorie fokussiert. Ich will eine neue geschichte erzählen und diese muss notwendig eine andere sein. Aus diesem grund bleiben die traditionalen zeitbegriffe(c) ebenso ausgespart wie der aktuelle zeitbegriff der physik. Die gemessene zeit(d) hat praktische konsequenzen und für diese folgen ist es gleich_gültig, ob der raum und die zeit ein problem der materie ist oder das problem eines gottes.
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(a)      //==> INDEX/register, stichworte: differenz:_philosophie/philologie, philologie.
(b)
so die debatte: Leibniz/Clarke(01).
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(01) Schüller,Volkmar: Der Leibniz-Clarke-Briefwechsel.
(c)      //==>argument: 2.013.
(d)     //==>argument: 2.024.     (text)<==//

2.018
der gedanke in einer graphik wiederholt.
Das individuum als ich und die relation: das_ganze<==|==>die_teile.
Die momente:
1.moment: das individuum als ich,
2.moment: das ganze,
3.moment: die teile.
Die relationen:
1.rel.: individuum_als_ich<==|==>das_ganze,
2.rel.: individuum_als_ich<==|==>die_teile,
3.rel.: das_ganze<==|==>die_teile.
graphik: 001
 
            
  (text)<==//  

2.019
es ist eine konvention, von der kausalität zu sprechen, auch dann, wenn für die im streit stehenden kausalitätstheorien gründe benannt sind, die eine vielzahl von kausalitäten schaffen, bedürftig, bewertet zu werden. Das problem ist die unterscheidung: begriff/phänomen, die als horizont der argumente dann ignoriert wird, wenn ein bestimmter grund interessengeleitet gegen einen anderen grund durchgesetzt werden soll. Der begriff: kausalität, ist unbestritten, soweit das prinzip des zureichenden grundes das fundament des arguments ist. Das problem der kausalitäten sind die phänomene, die mit dem begriff: kausalität, unterschieden werden, fixiert in vorstellungen, die festlegen, was die (gültige) kausalität ist oder sein soll. Mit den möglichen begriffen: kausalität,(a) erscheinen auch die unterschiedenen phänomene als different, unterschieden als mögliche kausalitäten, die gegensätzlich sind bis hin zum wechselseitigen ausschluss der argumente(b).
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(a)
es gibt exakt soviele begriffe von kausalität, wie individuen als ich benannt werden können(01).
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(01)
zur logik des begriffs, gültig im relationalen argument, andernorts en detail(*1).
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(*1)    //==> INDEX/register, stichwort: begriff, (viele einträge in verbindung mit anderen termini).
(b)
der streitpunkt kann plausibel erläutert werden mit der kontroverse um die weltbilder des Ptolomäus und des Kopernikus. Über einen langen zeitraum hatten die meinungen des Ptolomäus gegolten, weil sie für den zweck, die existenz des lebens zu gestalten, ausreichend gewesen waren. Kopernikus befriedigte mit seiner theorie des kosmos das bedürfnis seiner zeitgenossen nach einer genaueren kalkulation der himmlischen ereignisse. Es sind zwei vorstellungen von kausalitäten, die in den grenzen ihrer gründe unterscheidbare bedürfnisse befriedigt hatten und weiter befriedigen werden. In diesem sinn muss von zwei kausalitäten gesprochen werden, die im widerstreit sich ausschliessen. Die frage: wahr/falsch, ist abschliessend nicht beantwortbar, sehr wohl aber die frage: richtig/falsch.   (text)<==//

2.020
Leibniz,Gottfried Wilhelm: Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand. 2.buch kap.XV.   (text)<==//

2.021
der begriff: vorstellung, hat in der historia der begriffe viele facetten(a), die sorgfältig voneinander getrennt gehalten werden sollten. Unter der bedingung von raum und zeit ist die vorstellung des individuums als ich ein physiologischer prozess(b), einerseits - andererseits ist als phänomen des bewusstseins jede vorstellung eines individuums(c) ein objekt, das vielfältigen deutungen unterworfen ist.
 
    Grundlegend für den begriff: vorstellung, ist die unterscheidung: forum internum/forum publicum,(d). In seinem forum internum imaginiert das individuum als ich, nicht unterworfen den bedingungen von raum und zeit(e), alle denkbaren vorstellungen, bilder und gedanken, die, auf dem forum publicum entäussert in begriffen, als phänomene wahrgenommen werden, bezeichnet mit bestimmten termini, die den bedingungen von raum und zeit unterliegen. Im forum internum kann allein das individuum, das sich als ich bildet, auf seine vorstellungen zurückgreifen, der genosse ist ausgeschlossen. Jeder begriff, gedacht vom individuum als ich, ist beschränkt auf das forum internum des individuums, das als ich den begriff denkt, eine ausnahme ist nicht möglich. Hat aber das individuum als ich sich autonom entschieden, seine vorstellung auf dem forum publicum zu entäussern, dann ist diese vorstellung in ein phänomen transformiert, das als phänomen für seinen genossen ein objekt sein kann, nämlich dann, wenn der genosse dieses phänomen als objekt in seine vorstellungen einbaut, ein akt, den der genosse nur in seinem forum internum vollziehen kann(f). Jede mögliche vorstellung, bedürftig eines subjekts, ist auf dem forum publicum ein objekt, das kein subjekt sein kann(g).

    Die phänomenologie der vorstellungen ist weitläufig, sie kann hier dahingestellt bleiben.
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(a)
Ich verweise auf das Historische Wörterbuch der Philosophie. Stichwort: vorstellung. Bd.11, sp.1227-1246.
Zusatz.
Die nachfolgenden stichworte: "vorstellung an sich, vorstellungsreihe und vorstellungsvorstellung", sollten beachtet werden.
(b)      als objekt der naturwissenschaft(neurologie) kann dieses problem hier beiseite gestellt bleiben.
(c)
weil es strittig ist, ob neben dem menschen auch tiere ein bewusstsein haben, sind feststellungen, die causa abschliessend, nicht möglich, mit denen den tieren entweder eine vorstellung von ihrer welt, gegebenenfalls auch eine vorstellung von sich selbst, eingeräumt wird oder auch nicht. Viele indizien sprechen dafür, dass, wenn das neurologische system hinreichend komplex ist, auch tiere von ihrer welt eine vorstellung haben. Mangels eines geeigneten codes der kommunikation kann dieser nachweis nur indirekt geführt werden. Das ist der grund, warum Ich das problem: vorstellung, auf das individuum als ich eingrenze.
(d)     //==>argument: 2.022.
(e)
per analogiam ist aufzeigbar, dass das individuum als ich in seinem forum internum der bedingung: raum und zeit, nicht unterworfen ist. Die träume während des schlafes sind dann reale phänomene, wenn das individuum als ich sich im status des bewusstsein an diese merkwürdigen gebilde erinnert, die jenseits von raum und zeit liegen. Die träume sind vorgänge der physis, die als reaktionen nach dem schema: ursache/wirkung, ablaufen.
(f)      das forum publicum ist der ort der transformation.
(g)
mit dieser feststellung ist die idee eines transzendenten gottes nicht vereinbar, dieser gott vorgestellt als subjekt. Davon ist strikt abzugrenzen, was der gläubige als seinen gott ansieht, gedacht in seinem forum internum und entäussert auf dem forum publicum, immer bestritten.  (text)<==//

2.022
die unterscheidung: forum internum/forum publicum, ist im relationalen argument grundlegend(a). Das, was das individuum als ich erfahren und erkennen kann, das unterliegt einer strikten unterscheidung, die eine grenzlinie markiert,(b) intramundum. Eingebunden in seine zeiterfahrung ist das individuum als ich im moment der gelebten gegenwart tätig, entweder auf dem forum publicum oder in seinem forum internum - tertium non datur. Die unterscheidung ist auf der argumentebene der begriffe eindeutig, vieldeutig auf der argumentebene der phänomene. In der realität, gelebt im moment der gelebten gegenwart, ist diese unterscheidung problematisch, weil das individuum als ich den moment der gelebten gegenwart nur transitorisch erfahren kann(c). Wenn das individuum als ich denkt, dann nimmt es potentiell das gedachte auch als phänomen wahr, und wenn es das ding der welt wahrnimmt, dann denkt es dieses wahrgenommene ding der welt auch als begriff. Für sich ist das ding der welt mit sich identisch, aber es erscheint different, wenn es wahrgenommen und gedacht wird. Diese differenz muss das individuum als ich präsent haben, wenn es die dinge der welt in seiner welt händelt, entweder auf dem forum publicum oder im forum internum. Das forum publicum, unterworfen den bedingungen von raum und zeit, ist der ort, auf dem das individuum als ich mit dem genossen kommuniziert, der ort, den das individuum als ich mit dem genossen teilt, gemeinsam die zeit erfahrend, die der genosse und das individuum als ich getrennt wahrnehmen, jeder für sich. Das forum internum ist der ort, in dem das individuum als ich bei sich selbst ist, der ort, den das individuum als ich nicht mit dem genossen teilen kann. Das individuum als ich ist auf den moment der gelebten gegenwart fixiert, eingebunden in den fluss der zeit, die es als transitorische momente wahrnimmt, die kein dauernder ort sind. Die bedingungen von raum und zeit sind im forum internum nicht existent.
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(a)
zur theorie dieser unterscheidung andernorts en detail(01).
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(01) //==> INDEX/register, stichwort: forum_internum/forum_publicum.
(b)
die begriffe: forum internum und forum publicum, unterscheiden phänomene, die für das individuum als ich nur als phänomene präsent sein können. Es sind orte in der welt des individuums als ich, die das individuum als ich, eingebunden in seine zeiterfahrung(c), allein ad personam betreten kann.
(c)
der transitorische moment(01), erfahren im moment der gelebten gegenwart, ist eine konstruktion, mit der das individuum als ich die grenzlinie(02) markiert, die es zwischen dem forum internum und dem forum publicum einerseits denken muss und andererseits erfahren kann. Der transitorische moment erscheint einerseits als ort, der real fixierbar ist, und der andererseits eingebunden ist in den fluss der zeit, die kein dauernder ort sein kann.
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(01)    //==>argument: 2.030.
(02)
diese grenzlinie gilt auch für die unterscheidung: intramundum/extramundum. Das individuum als ich kann an der grenzlinie zwar verweilen, immer intramundum, aber es kann die grenzlinie nicht überschreiten. Ist die grenzlinie aber überschritten(*1), dann ist die grenze verschwunden, untergegangen im reich: extramundum, das ohne grenzen ist, und in dem nichts und alles möglich ist. Eingegrenzt im forum internum ist das individuum als ich fähig, sich vieles vorzustellen, aber das sind vorstellungen, die weder einen präzis definierten ort ausweisen, noch einen bestimmten zeitpunkt festlegen. Es sind vorstellungen, die auf den moment der gelebten gegenwart begrenzt sind, der weder eine vergangenheit hat, noch eine zukunft haben wird.
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(*1) das individuum als ich kann die grenzlinie zwar verschieben, aber nicht überwinden. Im überschreiten verschwindet die grenze ... zeitlos in der entgrenzung und ortlos.  (text)<==//

2.023
der terminus: relation, hat bei Leibniz eine andere bedeutung als im relationalen argument.

    Leibniz bezeichnet mit den terminus: relation, eine mögliche beziehung zwischen den weltdingen: a und b, markiert als ein faktum in raum und zeit(a), pars pro toto die relation(Leibniz) zwischen der ursache und der wirkung: a ==> b. Die relation zwischen den weltdingen ist nicht abhängig von einem subjekt - der apfel fällt zum boden, egal, ob Newton das ereignis wahrnimmt oder nicht.

    Im relationalen argument ist die beziehung zwischen zwei dingen der welt, ausgedrückt in der relation: a<==|==>b, eingebunden in die setzung eines individuums als ich zu den weltdingen: a und b, fixiert entweder in der relation: individuum_als_ich<==|==>a, oder in der relation: individuum_als_ich<==|==>b. Diese relationen formulieren keine kausalbeziehung(b) und die relationen können auch nicht identisch fallen. Die setzung des individuums als ich ist autonom, wenn das individuum als ich das ding der welt: a, oder das ding der welt: b, in einer relation fasst. Das problem der kausalität zwischen zwischen den weltdingen: a und b, ist erst dann gegeben, wenn im prozess der analyse die relation: a<==|==>b, in den blick genommen wird, in der das individuum als ich das ausgeschlossene dritte moment ist, das aber im schema des trialektischen modus(c) das bestimmende moment ist(d).

    Das sind zwei differente modelle, die strikt getrennt zu halten sind, gleichwohl sie bestimmte elemente teilen. Wenn Leibniz von den relationen zwischen den ideen spricht, dann ist das etwas anderes als wenn der vertreter des relationalen arguments die dinge der welt in relationen fasst.
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(a)      Leibniz: Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand. 2.buch, kap.XXV-XXVIII.
(b)
es ist unsinn zu behaupten, dass, wenn die relation: individuum_als_ich<==|==>a, gesetzt ist, das individuum als ich: A, gleichwohl ein ding der welt seiend, der grund ist für das ding der welt: a.
(c)      //==>argument: 2.028. (lit.hinw./der trialektische modus)
(d)
der gedanke in einer graphik wiederholt.
Die momente: das individuum als ich, a und b.
Die relationen:
1.rel.: individuum_als_ich<==|==>a
2.rel.: individuum_als_ich<==|==>b
3.rel.: a<==|==>b.
graphik: 007
 

           
  (text)<==//

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fortsetzung: subtext: 2.024 - 2.034

<==// anfang

eingestellt: 23.09.01

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