Subtext
2.011 - 2.023
2.011
die grossen fragen sind nicht entscheidbar. Es sind drei fragen(a), die
das individuum als ich(b) beantworten muss, wenn es sein leben lebt,
antworten, die nicht absolut gültig sein können, weil das individuum
als ich und sein genosse diese fragen ad personam beantworten, jede
antwort absolut gültig für sich selbst, den je anderen aber nicht
bindend.
Diese fragen sind:
- 1. was ist wahrheit?
-
2. was ist zeit?
-
3. existiert (ein) gott?
In der realität seiner existenz kann das individuum als ich unter den
bedingungen von raum und zeit(c) zwar antworten, aber seine anworten
sind begrenzt auf das, was es glauben kann und weiss, intramundum.
Alles, was extramundum jenseits der grenze von wissen und glauben
verortet wird, ist für das individuum als ich nicht sagbar, folglich
auch nicht_existent. Auf diese fragen antwortet das individuum als ich
im moment der gelebten gegenwart, sich selbst absolut bindend, seine
antworten aber sind facta der vergangenheit und projektionen in die
zukunft, die das_andere sind, scheinbar unveränderlich in ihrer
identität als ding der welt, wenn das individuum als ich ein factum der
vergangenheit wieder erinnert und es in den moment der gelebten
gegenwart zurückholt, der ein anderer moment sein wird, momente der
gelebten zeit, die als facta der vergangenheit nicht identisch fallen.
Im strom der zeit, ein wirkmächtiges bild, ist für das individuum als
ich das aufgehoben, was von ewiger dauer sein sollte, von ihm aber in
dauer nicht gehalten werden kann. Dieser mechanismus der zeiterfahrung
schliesst aus, dass auf die grundfragen der existenz eine
abschliessende antwort gegeben werden kann. Alles ist im fluss(d) und
die gegebenen antworten sind markierungen im strom der ereignisse, die
eine orientierung in der welt zwar möglich machen, aber keine
orientierung ist, die zwingt und der zu folgen ist.
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(a)
es kann darüber gestritten werden, ob die zahl der grundfragen
menschlicher existenz mit der zahl: 3, korrekt angegeben ist; es können
mehr sein, aber es kann auch die eine frage sein, die das individuum
als ich umtreibt. Das zentrale problem der grundfragen ist von der zahl
der möglichen fragen nicht abhängig.
(b)
in der tradition ist es eine konvention vom menschen zu reden. Ich
vermeide den terminus: mensch, weil der terminus vieldeutig ausgelegt
wird, konträr zu dem, was als das_humanum(01) angesehen wird. Der
terminus: individuum als ich, ist präziser(02).
----------
(01) //==>
INDEX/register, stichwort: das_humanum.
(02) //==>
INDEX/register, stichwort: individuum_als_ich.
(c) //==>argument:
2.012. (die formel: in raum und zeit)
(d)
Heraklit's fragment: alles fliesst, ist das schibboleth für diese
erfahrung des individuums als ich, sein genosse eingeschlossen.
(text)<==//
2.012
im relationalen argument ist die formel: in raum und zeit, das zeichen,
mit dem kenntlich gemacht ist, dass das einschlägige argument nur in
der welt des individuums als ich und seines genossen gültig sein kann,
in der jedes ding der welt in der perspektive der zeit und/oder in der
perspektive des raumes wahrgenehmen wird, dinge der welt, die das
individuum als ich in seinem forum internum denkt und auf dem forum
publicum wahrnimmt. Mit dieser festlegung ist ausgeschlossen, das dinge
der welt, die extramundum verortet werden, ein gegenstand der
überlegungen intramundum sein können(a). Es ist konsens, dass die
erkenntnis der weltdinge in ihrem so-sein nur unter den bedingungen von
raum und zeit möglich ist(b).
In seiner welt ist das individuum als ich mit den dingen der welt
konfrontiert, die es als phänomene in raum und zeit wahrnimmt, im
moment der gelebten gegenwart entweder unter der bedingung des raumes
(nebeneinander) oder unter der bedingung der zeit (nacheinander). Das,
was in der perspektive der facta der vergangenheit in den dokumenten
der historia als eine einheit von zeit und raum erscheint, das ist im
moment der gelebten gegenwart als erinnertes factum der vergangenheit
entweder ein phänomen des raumes oder ein phänomen der zeit - tertium
non datur, es sind phänomene, die das individuum als ich in seiner
vorstellung im forum internum als vermittelt imaginiert und auf dem
forum publicum in seinen relationen setzt, die nicht identisch fallen
können. Sein problem ist die relation: raum<==|==>zeit, die ihr
bestimmendes moment im ausgeschlossenen dritten moment hat, das es
selbst ist(c). Insofern ist jede bestimmung der zeit und/oder des
raumes eine subjektive festlegung, die das theorem des ontologischen
arguments von einer objektiven zeit oder eines objektiven raumes
ausschliesst.
-------------
(a)
die formel: in raum und zeit, schliesst aus, dass ein gott, so wie
dieser in der tradition gehändelt wird, real ein ding der welt sein
kann, die das individuum als ich mit seinem genossen geschaffen hat.
Das, was mit dem terminus: gott, bezeichnet wird, das ist eine
vorstellung des individuums als ich, gehändelt als ein factum der
vergangenheit oder als eine projektion in die zukunft. Seine
vorstellung von gott, real im moment der gelebten gegenwart, ist ein
ding der welt, intramundum imaginiert. Die konsequenz des gedankens
ist, dass alle antworten der tradition, die reale existenz des gottes
betreffend, falsch sein müssen. Davon, gebraucht als petitio principii,
sollte das faktum abgetrennt gehändelt werden, dass der gläubige es
sein muss, der, an seinen gott glaubend, die existenz seines gottes
real voraussetzt, intramundum gedacht, wahrgenommen in raum und zeit.
(b)
die prämisse der Kant'schen erkenntnistheorie ist die these, dass
das denken der begriffe, mit denen das individuum als ich die dinge der
welt voneinander unterscheidet, ohne die wahrnehmung der mit den
begriffen unterschiedenen phänomene in raum und zeit nicht möglich
ist(01). So hat auch Gottfried Wilhelm Leibniz gedacht, wenn er seine
theorie der zeit, die zeit definiert als dauer, in der wahrnehmung der
weltdinge fundiert, jenen kleinen perzeptionen(02), mit denen die
monaden erfasst werden.
--------
(01) Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft. Abschnitt: Die transzendentale Ästhetik. Bd.III. p.69-96.
(02) //==>argument:
2.015, (zitat).
(c)
der gedanke in einer graphik wiederholt.
Die momente: das individuum als ich, der raum und die zeit.
Die relationen:
1.rel.: individuum_als_ich<==|==>raum,
2.rel.: individuum_als_ich<==|==>zeit
3.rel.: raum<==|==>zeit.
graphik: 006
(text)<==//
2.013
es genügt, um einen überblick über die in der geschichte verhandelten
theorien der zeit zu bekommen, auf das stichwort: zeit, im Historischen
Wörterbuch der Philosophie zu verweisen(a).
----------
(a) Historisches Wörterbuch der Philosophie. Basel: 2004-2012, Bd.XII. Stichwort: zeit.
(text)<==//
2.014
Augustinus,Aurelius: Bekenntnisse.(lat/deutsch). Frankfurt am Main: 1987,
1.zitat: p.629(XI.14,17ff).
Das zitat im kontext:
"Was ist also 'Zeit'? Wenn mich niemand danach fragt, weiß ich es; will ich einem Fragenden es erklären, weiß ich es nicht. Aber
zuversichtlich behaupte ich zu wissen, daß es vergangene zeit nicht
gäbe, wenn nichts verginge, und künftige Zeit, wenn nichts hinzukäme,
und nicht gegenwärtige Zeit, wenn nichts seiend wäre".
2.zitat: a.a.O. p.603(XI.1.1).
Das zitat im kontext:
"Herr, Dein ist die Ewigkeit. Wüßtest Du nicht schon, was ich Dir sage,
oder sähest, was in der Zeit geschiehet, nur auf Zeit? Wozu also
erzähle ich Dir weitläufig von so vielen Dingen?".
(text)<==//
2.015
Leibniz,Gottfried Wilhelm: Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand. Vorrede. p.11.
Zusatz.
Ich zitiere die übersetzung von Ernst Cassirer(a).
Das zitat im kontext:
"Ja, man kann sagen, daß vermöge dieser kleinen Perzeptionen die
Gegenwart mit der Zukunft schwanger und mit der Vergangenheit erfüllt
ist, daß alles miteinander zusammenstimmt((...))(b) - wie Hippokrates
sagte), und daß Augen, die so durchdringend wären, wie die Gottes, in
der geringsten Substanz die ganze Reihenfolge der Begebenheiten des
Universums lesen könnten: Quae sint, quae fuerint, quae mox futura
trahantur",(c).
Der text im französischem original(d):
"On peut même dire qu'en consequence de ces petites perceptions le
present es gros de l'avenir et chargé de passé, que tout est conspirant
((...))(b), comme disoit Hippocrate) et que dans la moindre des
substances, des yeux aussi perçans que ceux Dieu pourroient lire toute
la suite des choses de l'univers. Quae sint, quae fuerint, quae mox
futura trahantur",(c).
-----
(a)
es ist eine frage des geschmacks, ob der terminus: plein, so im
text des kongresslemma: "Le present est plein de l'avenir, et chargé du
passé",(01) oder, ob der terminus: gros, so in der ausgabe von
H.H.Holz(02), übersetzt wird mit den wörtern: schwanger oder
angefüllt(=voll). Die intention von Leibniz scheint eindeutig zu sein,
die zeit im moment der gelebten gegenwart wird vorgestellt als ein
reales ding der welt.
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(01) XI.Internationaler Leibniz-Kongress, 31.07.-04.08.2023, Leibniz Universität Hannover.
(02) //==> anmerkung: (d)
(b) den griechischen text aus technischen gründen weggelassen.
(c) Ich übersetze: "das, was ist, das wird
gewesen sein, und bald wird es in die zukunft gezogen werden".
(d)
Ich zitiere nach der von Hans Heinz Holz im Suhrkampverlag edierten
ausgabe von Leibniz' philosophischen Schriften. G.W.Leibniz: Neue
Abhandlungen über den menschlichen Verstand. Bd. 3.1, p.XXIV.
Die akademieausgabe der Leibniz'schen werke, die philosophischen
schriften, reihe: VI,6, ist mir allein in einer kopie der einschlägigen
stelle verfügbar gewesen, die den stand der forschungen im jahr: 1962,
dokumentiert. Die differenzen sind marginal und können beiseite gelegt
werden.
(text)<==//
2.016
der terminus: das umgreifende, ein wesentlicher gedanke in der
metaphysik Karl Jasper's(a), markiert ein starkes bild, mit dem die
funktion des begriffs: sein, illustriert wird. Das sein, als begriff
eine vorstellung des individuums als ich, soll in der vorstellung des
individuums als ich alles umgreifen, nichts, so sagt man, auslassen.
Wenn diese auslegung des begriffs: sein, gelten soll, dann gilt, dass
der begriff: das sein, begriffen als das umgreifende, ein ding der welt
sein muss, das als phänomen, wenn es in raum und zeit vom individuum
als ich gefasst wird, ein teil im ganzen ist, das als teil nicht das
ganze sein kann(b).
---------
(a) Jaspers,Karl: 3.Radiovortrag: Das Umgreifende. p.28ff.
-
(b) der immanente widerspruch des ontologischen arguments ist nicht
aufhebbar. Zum problem des zirkelarguments andernorts en detail(01).
-------
(01) //==>
INDEX/register, stichwort: zirkelargument.
(text)<==//
2.017
die differenz: philosophie/philologie,(a) ist zu beachten. Der
philologische aspekt der Leibniz'schen zeittheorie ist vollständig
ausgespart(b). Meine perspektive ist die philosophie, aber die
erfordernisse der philologie sind deshalb nicht beiseite gelegt. Die
erwartung des lesers auf erläuterungen zur zeittheorie Leibniz' muss
Ich, den begriff: zeiterfahrung, im blick habend, enttäuschen. Mein
argument ist nicht auf die historia der Leibniz'schen zeittheorie
fokussiert. Ich will eine neue geschichte erzählen und diese muss
notwendig eine andere sein. Aus diesem grund bleiben die traditionalen
zeitbegriffe(c) ebenso ausgespart wie der aktuelle zeitbegriff der
physik. Die gemessene zeit(d) hat praktische konsequenzen und für diese
folgen ist es gleich_gültig, ob der raum und die zeit ein problem der
materie ist oder das problem eines gottes.
--------
(a) //==>
INDEX/register, stichworte: differenz:_philosophie/philologie, philologie.
(b)
so die debatte: Leibniz/Clarke(01).
---------
(01) Schüller,Volkmar: Der Leibniz-Clarke-Briefwechsel.
(c) //==>argument:
2.013.
(d) //==>argument:
2.024.
(text)<==//
2.018
der gedanke in einer graphik wiederholt.
Das individuum als ich und die relation: das_ganze<==|==>die_teile.
Die momente:
1.moment: das individuum als ich,
2.moment: das ganze,
3.moment: die teile.
Die relationen:
1.rel.: individuum_als_ich<==|==>das_ganze,
2.rel.: individuum_als_ich<==|==>die_teile,
3.rel.: das_ganze<==|==>die_teile.
graphik: 001
(text)<==//
2.019
es ist eine konvention, von der kausalität zu sprechen, auch dann, wenn
für die im streit stehenden kausalitätstheorien gründe benannt sind,
die eine vielzahl von kausalitäten schaffen, bedürftig, bewertet zu
werden. Das problem ist die unterscheidung: begriff/phänomen, die als
horizont der argumente dann ignoriert wird, wenn ein bestimmter grund
interessengeleitet gegen einen anderen grund durchgesetzt werden soll.
Der begriff: kausalität, ist unbestritten, soweit das prinzip des
zureichenden grundes das fundament des arguments ist. Das problem der
kausalitäten sind die phänomene, die mit dem begriff: kausalität,
unterschieden werden, fixiert in vorstellungen, die festlegen, was die
(gültige) kausalität ist oder sein soll. Mit den möglichen begriffen:
kausalität,(a) erscheinen auch die unterschiedenen phänomene als
different, unterschieden als mögliche kausalitäten, die gegensätzlich
sind bis hin zum wechselseitigen ausschluss der argumente(b).
------
(a)
es gibt exakt soviele begriffe von kausalität, wie individuen als ich benannt werden können(01).
------
(01)
zur logik des begriffs, gültig im relationalen argument, andernorts en detail(*1).
--------
(*1) //==>
INDEX/register, stichwort: begriff, (viele einträge in verbindung mit anderen termini).
(b)
der streitpunkt kann plausibel erläutert werden mit der kontroverse
um die weltbilder des Ptolomäus und des Kopernikus. Über einen langen
zeitraum hatten die meinungen des Ptolomäus gegolten, weil sie für den
zweck, die existenz des lebens zu gestalten, ausreichend gewesen waren.
Kopernikus befriedigte mit seiner theorie des kosmos das bedürfnis
seiner zeitgenossen nach einer genaueren kalkulation der himmlischen
ereignisse. Es sind zwei vorstellungen von kausalitäten, die in den
grenzen ihrer gründe unterscheidbare bedürfnisse befriedigt hatten und
weiter befriedigen werden. In diesem sinn muss von zwei kausalitäten
gesprochen werden, die im widerstreit sich ausschliessen. Die frage:
wahr/falsch, ist abschliessend nicht beantwortbar, sehr wohl aber die
frage: richtig/falsch.
(text)<==//
2.020
Leibniz,Gottfried Wilhelm: Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand. 2.buch kap.XV.
(text)<==//
2.021
der begriff: vorstellung, hat in der historia der begriffe viele
facetten(a), die sorgfältig voneinander getrennt gehalten werden
sollten. Unter der bedingung von raum und zeit ist die vorstellung des
individuums als ich ein physiologischer prozess(b), einerseits -
andererseits ist als phänomen des bewusstseins jede vorstellung eines
individuums(c) ein objekt, das vielfältigen deutungen unterworfen ist.
Grundlegend für den begriff: vorstellung, ist die unterscheidung: forum
internum/forum publicum,(d). In seinem forum internum imaginiert das
individuum als ich, nicht unterworfen den bedingungen von raum und
zeit(e), alle denkbaren vorstellungen, bilder und gedanken, die, auf
dem forum publicum entäussert in begriffen, als phänomene wahrgenommen
werden, bezeichnet mit bestimmten termini, die den bedingungen von raum
und zeit unterliegen. Im forum internum kann allein das individuum, das
sich als ich bildet, auf seine vorstellungen zurückgreifen, der genosse
ist ausgeschlossen. Jeder begriff, gedacht vom individuum als ich, ist
beschränkt auf das forum internum des individuums, das als ich den
begriff denkt, eine ausnahme ist nicht möglich. Hat aber das individuum
als ich sich autonom entschieden, seine vorstellung auf dem forum
publicum zu entäussern, dann ist diese vorstellung in ein phänomen
transformiert, das als phänomen für seinen genossen ein objekt sein
kann, nämlich dann, wenn der genosse dieses phänomen als objekt in
seine vorstellungen einbaut, ein akt, den der genosse nur in seinem
forum internum vollziehen kann(f). Jede mögliche vorstellung, bedürftig
eines subjekts, ist auf dem forum publicum ein objekt, das kein subjekt
sein kann(g).
Die phänomenologie der vorstellungen ist weitläufig, sie kann hier dahingestellt bleiben.
-------
(a)
Ich verweise auf das Historische Wörterbuch der Philosophie. Stichwort: vorstellung. Bd.11, sp.1227-1246.
Zusatz.
Die nachfolgenden stichworte: "vorstellung an sich, vorstellungsreihe und vorstellungsvorstellung", sollten beachtet werden.
(b) als objekt der
naturwissenschaft(neurologie) kann dieses problem hier beiseite
gestellt bleiben.
(c)
weil es strittig ist, ob neben dem menschen auch tiere ein
bewusstsein haben, sind feststellungen, die causa abschliessend, nicht
möglich, mit denen den tieren entweder eine vorstellung von ihrer welt,
gegebenenfalls auch eine vorstellung von sich selbst, eingeräumt wird
oder auch nicht. Viele indizien sprechen dafür, dass, wenn das
neurologische system hinreichend komplex ist, auch tiere von ihrer welt
eine vorstellung haben. Mangels eines geeigneten codes der
kommunikation kann dieser nachweis nur indirekt geführt werden. Das ist
der grund, warum Ich das problem: vorstellung, auf das individuum als
ich eingrenze.
(d) //==>argument:
2.022.
(e)
per analogiam ist aufzeigbar, dass das individuum als ich in seinem
forum internum der bedingung: raum und zeit, nicht unterworfen ist. Die
träume während des schlafes sind dann reale phänomene, wenn das
individuum als ich sich im status des bewusstsein an diese merkwürdigen
gebilde erinnert, die jenseits von raum und zeit liegen. Die träume
sind vorgänge der physis, die als reaktionen nach dem schema:
ursache/wirkung, ablaufen.
(f) das forum publicum ist der ort der transformation.
(g)
mit dieser feststellung ist die idee eines transzendenten gottes
nicht vereinbar, dieser gott vorgestellt als subjekt. Davon ist strikt
abzugrenzen, was der gläubige als seinen gott ansieht, gedacht in
seinem forum internum und entäussert auf dem forum publicum, immer
bestritten.
(text)<==//
2.022
die unterscheidung: forum
internum/forum publicum, ist im relationalen argument grundlegend(a).
Das, was das individuum als ich erfahren und erkennen kann, das
unterliegt einer strikten unterscheidung, die eine grenzlinie
markiert,(b) intramundum. Eingebunden in seine zeiterfahrung ist das
individuum als ich im moment der gelebten gegenwart tätig, entweder auf
dem forum publicum oder in seinem forum internum - tertium non datur.
Die unterscheidung ist auf der argumentebene der begriffe eindeutig,
vieldeutig auf der argumentebene der phänomene. In der realität, gelebt
im moment der gelebten gegenwart, ist diese unterscheidung
problematisch, weil das individuum als ich den moment der gelebten
gegenwart nur transitorisch erfahren kann(c). Wenn das individuum als
ich denkt, dann nimmt es potentiell das gedachte auch als phänomen
wahr, und wenn es das ding der welt wahrnimmt, dann denkt es dieses
wahrgenommene ding der welt auch als begriff. Für sich ist das ding der
welt mit sich identisch, aber es erscheint different, wenn es
wahrgenommen und gedacht wird. Diese differenz muss das individuum als
ich präsent haben, wenn es die dinge der welt in seiner welt händelt,
entweder auf dem forum publicum oder im forum internum. Das forum
publicum, unterworfen den bedingungen von raum und zeit, ist der ort,
auf dem das individuum als ich mit dem genossen kommuniziert, der ort,
den das individuum als ich mit dem genossen teilt, gemeinsam die zeit
erfahrend, die der genosse und das individuum als ich getrennt
wahrnehmen, jeder für sich. Das forum internum ist der ort, in dem das
individuum als ich bei sich selbst ist, der ort, den das individuum als
ich nicht mit dem genossen teilen kann. Das individuum als ich ist auf
den moment der gelebten gegenwart fixiert, eingebunden in den fluss der
zeit, die es als transitorische momente wahrnimmt, die kein dauernder
ort sind. Die bedingungen von raum und zeit sind im forum internum
nicht existent.
--------
(a)
zur theorie dieser unterscheidung andernorts en detail(01).
-------
(01) //==>
INDEX/register, stichwort: forum_internum/forum_publicum.
(b)
die begriffe: forum internum und forum
publicum, unterscheiden phänomene, die für das individuum als ich nur
als phänomene präsent sein können. Es sind orte in der welt des
individuums als ich, die das individuum als ich, eingebunden in seine
zeiterfahrung(c), allein ad personam betreten kann.
(c)
der transitorische moment(01), erfahren
im moment der gelebten gegenwart, ist eine konstruktion, mit der das
individuum als ich die grenzlinie(02) markiert, die es zwischen dem
forum internum und dem forum publicum einerseits denken muss und
andererseits erfahren kann. Der transitorische moment erscheint
einerseits als ort, der real fixierbar ist, und der andererseits
eingebunden ist in den fluss der zeit, die kein dauernder ort sein
kann.
--------
(01) //==>argument:
2.030.
(02)
diese grenzlinie gilt auch für die
unterscheidung: intramundum/extramundum. Das individuum als ich kann an
der grenzlinie zwar verweilen, immer intramundum, aber es kann die
grenzlinie nicht überschreiten. Ist die grenzlinie aber
überschritten(*1), dann ist die grenze verschwunden, untergegangen im
reich: extramundum, das ohne grenzen ist, und in dem nichts und alles
möglich ist. Eingegrenzt im forum internum ist das individuum als ich
fähig, sich vieles vorzustellen, aber das sind vorstellungen, die weder
einen präzis definierten ort ausweisen, noch einen bestimmten zeitpunkt
festlegen. Es sind vorstellungen, die auf den moment der gelebten
gegenwart begrenzt sind, der weder eine vergangenheit hat, noch eine
zukunft haben wird.
-----
(*1) das individuum als ich kann die grenzlinie zwar verschieben, aber
nicht überwinden. Im überschreiten verschwindet die grenze ... zeitlos
in der entgrenzung und ortlos.
(text)<==//
2.023
der terminus: relation, hat bei Leibniz eine andere bedeutung als im relationalen argument.
Leibniz bezeichnet mit den terminus: relation, eine
mögliche beziehung zwischen den weltdingen: a und b, markiert als ein
faktum in raum und zeit(a), pars pro toto die relation(Leibniz)
zwischen der ursache und der wirkung: a ==> b. Die relation zwischen
den weltdingen ist nicht abhängig von einem subjekt - der apfel fällt
zum boden, egal, ob Newton das ereignis wahrnimmt oder nicht.
Im relationalen argument ist die beziehung zwischen
zwei dingen der welt, ausgedrückt in der relation: a<==|==>b,
eingebunden in die setzung eines individuums als ich zu den weltdingen:
a und b, fixiert entweder in der relation:
individuum_als_ich<==|==>a, oder in der relation:
individuum_als_ich<==|==>b. Diese relationen formulieren keine
kausalbeziehung(b) und die relationen können auch nicht identisch
fallen. Die setzung des individuums als ich ist autonom, wenn das
individuum als ich das ding der welt: a, oder das ding der welt: b, in
einer relation fasst. Das problem der kausalität zwischen zwischen den
weltdingen: a und b, ist erst dann gegeben, wenn im prozess der analyse
die relation: a<==|==>b, in den blick genommen wird, in der das
individuum als ich das ausgeschlossene dritte moment ist, das aber im
schema des trialektischen modus(c) das bestimmende moment ist(d).
Das sind zwei differente modelle, die strikt
getrennt zu halten sind, gleichwohl sie bestimmte elemente teilen. Wenn
Leibniz von den relationen zwischen den ideen spricht, dann ist das
etwas anderes als wenn der vertreter des relationalen arguments die
dinge der welt in relationen fasst.
---------
(a) Leibniz: Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand. 2.buch, kap.XXV-XXVIII.
(b)
es ist unsinn zu behaupten, dass, wenn
die relation: individuum_als_ich<==|==>a, gesetzt ist, das
individuum als ich: A, gleichwohl ein ding der welt seiend, der grund
ist für das ding der welt: a.
(c) //==>argument:
2.028. (lit.hinw./der trialektische modus)
(d)
der gedanke in einer graphik wiederholt.
Die momente: das individuum als ich, a und b.
Die relationen:
1.rel.: individuum_als_ich<==|==>a
2.rel.: individuum_als_ich<==|==>b
3.rel.: a<==|==>b.
graphik: 007
(text)<==//
--------------
fortsetzung: subtext: 2.024 - 2.034
<==// anfang
eingestellt: 23.09.01
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zurück/bibliographie/verzeichnis
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