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notiz
Der anlass für den text war
das kongresslemma des 11.Leibnizkongresses in Hannover,
31.07.-04.08.2023. Die kongressfassung(*) des textes und der gehaltene
sektionsvortrag gleichen titels sind kürzungen, die dem verfügbaren
raum und der zeit geschuldet sind.
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(*)
Bd.3, p.161-175, in:
"Le present es plein de l'avenir, et charg#e du passé". Vorträge des
XI.Internationalen Leibniz-Kongresses. Herausgegeben von Wenchao Li,
Charlotte Wahl, u.a. 3 Bände. Hannover: 2023.
stichworte
zeiterfahrung
relationale argument
ontologische argument
das ganze
die teile
geschichte
historia
trialektische modus
Augustinus,Aurelius
Leibniz,Gottfried Wilhelm
abstract
Der begriff: zeiterfahrung,
als vorstellung des individuums als
ich im moment seiner
gelebten gegenwart.
Die gelebte zeit zwischen
dem sein der gemessenen zeit(Leibniz) und dem nichts der ewigkeit
gottes(Augustinus).
Der gegenstand des vortrags
ist der zeitbegriff im relationalen argument, formuliert als
alternative zum zeitbegriff des ontologischen arguments.
Mein anknüpfungspunkt ist
der satz von Leibniz, der als kongresslemma zitiert wird, eine
bemerkung, die Ich mit der aporie des Augustinus' konfrontiere: er
wisse sehr wohl, was die zeit ist, aber er könne nicht erklären, was
die zeit in ihrer ewigkeit sei(Conf.XI,14). Das verknüpfende moment der
beiden bemerkungen über das phänomen: zeit, ist die vorstellung eines
umfassenden seins, das sowohl für Augustinus als auch für Leibniz das
dominierende paradigma ihrer zeiten gewesen war, kompatibel mit dem
ontologischen argument, das die relation zwischen dem sein als dem
ganzen und den teilen, den daseienden dingen der welt, bestimmt,
beurteilt in der perspektive des begriffs: sein. Alles, das ist, hat
seinem zureichenden grund, gleich_gültig, ob als vorstellung eines
schöpfergottes oder als vorstellung einer idee, pars pro toto, die
monade. Augustinus verortet seinen begriff: zeit, in der theologie
seiner zeit(Rom's spätzeit), Leibniz greift die naturwissenschaftlichen
theorien seiner gegenwart auf, die, entstanden in der Renaissance, die
moderne bis heute bestimmen. Die causa: gott, hat ihr pendant in der
causa: materia, gründe, die übereinstimmend interpretiert werden als
das moment der kausalität, das die dinge der welt miteinander verknüpft.
Im horizont dieser
tradition ist das relationale argument proponiert, das die relation
zwischen den teilen und dem ganzen, problematisch in ihrem erscheinen,
in der perspektive der teile beurteilt, einerseits das
verknüpfungsmoment: kausalität, behauptend, negierend die causa: sein,
andererseits, zugleich in der verneinung der causa: sein, die causa:
das individuum als ich, setzend(*1). Mit dem auswechseln des grundes
wird nicht das problem der relation:
das_ganze<==|==>die_teile,(*2) aufgelöst, verändert ist nur die
perspektive auf die wirkende kausalität in der relation. Wie kann das
individuum als ich aus den teilen ein ganzes konstruieren, das als das
ganze die dinge der welt in ihrer kausalität miteinander verknüpft,
verknüpft mit dem zweck, die welt sich zu erklären und in dieser
erklärung als seine welt zu erfahren. Der streitpunkt ist nicht das
alte problem, welche perspektive auf die teile, das ganze eingebunden,
die wahre perspektive sein könne und/oder sein solle, sondern das
problem ist, was das individuum als ich und sein genosse in ihrer
sozialen beziehung mit den differenten perspektiven im horizont
geltender kausalitäten leisten können, wenn sie ihre soziale beziehung
real leben. Der schlüssel für eine zureichende antwort, immer ad
personam geurteilt, ist ihre erfahrung von zeit, die sie mit dem
begriff: zeiterfahrung, definiert haben, darauf antwortend, was die
verstörende ungleichzeitigkeit der zeit in der gleichzeitigkeit der
gelebten gegenwart ist.
Im vortrag werde Ich als
schwerpunkt die struktur des begriffs: zeiterfahrung, explizieren.
Anknüpfend an das traditionale schema der zeit(=zeitpfeil), sind die
momente: "moment der gelebten gegenwart(=gegenwart), factum der
vergangenheit(=vergangenheit) und projektion in die zukunft(=zukunft)",
miteinander abhängig relationiert(*3). In jedem moment des schema im
trialektischen modus kann das individuum als ich eingesetzt werden,
sodass drei schemata der zeiterfahrung möglich sind, in der das
individuum als ich seine zeit präsent hat(*4). Das, was gemeinhin als
zeit bezeichnet wird, das ist in der perspektive der gegenwart etwas
anderes als in der perspektive: vergangenheit, oder in der perspektive:
zukunft. Das konstitutive moment dieses begriffs: zeiterfahrung, ist
die erinnerung des individuums als ich, wenn das individuum als ich in
seinen vorstellungen die facta der vergangenheit und die projektionen
in die zukunft miteinander relationiert, die es als zeit im moment der
gelebten gegenwart präsent hat. Die erinnerung ist einerseits ein
physisch-neurales ereignis, das andererseits eine vorstellung ist, die
das individuum als ich denkt, in diesem denken die zeit schaffend, die
im moment der gelebten gegenwart für das individuum als ich sowohl
physisch real(=die gemessene zeit) sein muss als auch psychisch(=die
geschaffene zeit) präsent ist, erfahren als ein kontinuum in raum und
zeit.
Die abgrenzung dieses
begriffs: zeit, von den anderen begriffen in den theorien der zeit ist
nicht der gegenstand meines vortrags, gleichwohl merke Ich an, dass die
theorien der tradition elemente des begrenzenden horizontes sind, in
dem Ich den zeitbegriff des relationalen arguments verorte.
Die gliederung des
geplanten vortrags: