fortsetzung:
subtext/argumente: 2.31.01-2.31.11
 

2.31.01

die gegenstände der politischen philosophie sind mit den gegenständen der politischen wissenschaften(a) identisch, aber die perspektiven des individuums als ich auf diese gegenstände(b) sind, wenn das individuum als ich diese dinge seiner welt entweder analysiert oder reflektiert, different. Die differenz ist die unterscheidung nach mittel und zweck. Der zweck der politischen philosophie ist die reflexion des analytisch getrennten, dinge der welt, die dem individuum, das ein ich ist, als mittel zur hand sind. Prima vista ist die unterscheidung der politischen weltdinge(c) nach mittel und zweck eine unterscheidung, die die perspektiven des individuums als ich keiner wertung unterwerfen sollte, secunda vista kann aber nicht ignoriert werden, dass diese unterscheidung missbraucht wird, um unzulässigen wertungen den schein einer legimation zu verschaffen(d), weil die logik der wahrnehmung, mit der das individuum als ich die dinge seiner welt, eingebunden in dem horizont des politischen, wahrnimmt, es zulässt, jedes ding der welt in analytischer absicht getrennt im perspektivischen blick zu fokussieren, das aber, wenn es als ein analytisch getrenntes vom individuum als ich in seiner synthetisierenden reflexion mit den anderen dingen der welt wieder verknüpft wird, in den horizont des politischen zurückgestellt ist, in dem die teile als das ganze eine neue gestalt haben. Der philosoph, das ganze fest in seinem blick haltend, muss die analyse der politischen weltdinge als mittel zum zweck voraussetzen, aber über diese mittel kann er nur dann sicher verfügen, wenn er in der perspektive des politologen die struktur des ganzen in seinen teilen präsent hat. Der philosoph erfasst im moment seiner gelebten gegenwart das politische weltding in den beiden perspektiven, aber er muss sich als individuum, das ein ich ist, entscheiden, ob er sich mit der analyse der politischen weltdinge bescheiden will oder über diese als ein ganzes in seinem horizont reflektiert. Den grund für seine entscheidung kann der philosoph im moment seiner gelebten gegenwart nicht in dem bestimmten politischen weltding verorten, das der gegenstand sowohl der analyse als auch der reflexion ist. Der grund dieser entscheidung ist im interesse des individuums als ich verortet, mit dem der philosoph die politischen weltdinge wahrnimmt. Sein zweck ist es, die politischen weltdinge als ein ganzes zu reflektieren, aber die erlangung dieses zwecks ist dann problematisch, wenn der philosoph die mittel aus seinem blick verloren hat, weil sein reflektieren zu einem räsonieren verkümmert ist, das eine plausible erklärung zu der absoluten wahrheit aufgeblasen hat.
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(a)
die politischen wissenschaften werden gemeinhin unter dem terminus: politologie, zusammengefasst. Was pragmatisch plausibel ist, das kann im konkreten fall zu missverständnissen führen, weil die konventionen der tradition so verfestigt sind, dass die alten meinungen den blick auf neue formen der analyse verstellen. Der terminus: politologie, verkleinert unbestritten einerseits die menge der möglichen gegenstände, provoziert aber andererseits dann missverständnisse, wenn die traditionsgesättigte jurisprudenz unter dem dach der politologie eingeordnet wird. Das recht war immer ein teil der politik, aber es gibt vernünftige gründe, die differenz zwischen politik und recht  strikt zu behaupten; denn als system hat das recht eine andere funktion als die politik, die durch wandelbare interessen definiert ist. Ich halte am terminus: politische wissenschaften, fest, auch dann, wenn dieser terminus die möglichen gegenstände von anderen nicht immer eindeutig abzugrenzen scheint(01).
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(01) argument: //==>2.31.02.
(b)
argument: //==>2.31.03.
(c)
jedes ding der welt kann, wenn es im horizont des politischen interessengeleitet erfasst wird, als ein politisches weltding instrumentalisiert werden. Kein ding der welt ist, wie der jargon der tradition es einredet, an sich politisch oder nicht_politisch, es ist für sich das, was es ist, ein ding der welt, das jedem individuum als ich zur hand sein kann. Aber das bestimmte ding der welt ist dann ein politisches weltding(01), wenn das individuum als ich sich entschieden hat, das bestimmte ding der welt im horizont des politischen wahrzunehmen. Mit seiner entscheidung ordnet das individuum als ich dem bestimmten weltding das merkmal: politisch, zu und verwendet es in seinen argumenten. Die zuordnung ist willkürlich, weil das individuum als ich autonom über diese zuordnung verfügt(02), wenn es sein interesse an dem bestimmten weltding gegen das interesse des genossen artikuliert.
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(01) in gemeinen sprachgebrauch heisst es dann: die sache ist zu einem politikum geworden. So wurde vor einigen jahren in den medien der fall berichtet, dass eine bestimmte spezie der feldhamster jahrtausendelang unbehelligt in ihrem lebensraum gelebt habe. Dann entschieden die politiker dieser region, dass just im lebensraum der hamster ein kraftwerk gebaut werden solle. Sogenannte umweltschützer erklärten sich zu anwälten der feldhamster und kämpften im namen der hamster, wie sie meinten, für das recht der hamster auf ihren ungestörten lebensraum. Ähnliche beispiele können zuhauf zitiert werden. Es ist aber hier nicht der angemessene ort in diesen streitfragen partei zu ergreifen.

(02) klarstellung. Die autonomie des individuums als ich sollte nicht mit der kausalität verwechselt werden, der es sich mit seiner setzung unterworfen hatte. Konventionen sind immer ein teil der anerkannten kausalitäten.


(d)

denkbar ist kein argument, das vor dem missbrauch des genossen geschützt werden könnte. Wer, aus welchem interesse auch immer, ein argument missbrauchen will, der wird es tun, wenn ihm dies opportun erscheint. Unzulässige wertungen sind ein faktum, aber sie können in einer strikten analyse kenntlich gemacht werden, wertungen, die das individuum als ich in seiner synthetisierenden reflexion immer wieder zu verdecken trachtet. Der reflektierende philosoph ist gut beraten, das mittel zum zweck, die analyse, nicht zu vergessen, mit dem er seinen zweck, die synthese des analytisch getrennten, zu realisieren versucht.
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(text/1.3.13b)<==//
2.31.02
was als gegenstand der politischen wissenschaften(a) erscheint, das sind die mittel, mit denen das individuum als ich sich abmühen muss, wenn es mit seinem genossen über die phänomene kommunizieren will, die gemeinhin als politische weltdinge eingeschätzt werden. Das individuum, das ein ich ist, muss als politologe die weltdinge, die es im horizont des politischen wahrnimmt, als teile eines ganzen zergliedern, um in der trennung in analytischer absicht die verknüpfung der teile im ganzen erkennen zu können. Das spektrum der möglichen weltdinge im horizont des begriffs: das_politische, ist breit gefächert und die klassifikation der bestimmten phänomene wird immer der gegenstand von meinungsverschiedenheiten sein, weil in raum und zeit kein kanon jener phänomene formuliert werden kann, dem, wie es im jargon heisst, an sich das prädikat: politisch, zugeordnet wäre. Aber der polititologe kann, wenn er das geschäft der analyse betreibt, ein breites spektrum von phänomenen voraussetzen, die er in analytischer absicht, aber begrenzt durch methoden, die er selbst bestimmt hat, als objekte seines interesses traktiert. Die beschreibung einer politischen institution einschliesslich der funktionsanalyse ihrer aufgaben sollte aber strikt von der grenzüberschreitenden reflexion denkbarer aufgaben unterschieden werden, die der institution auch noch zugeordnet oder entzogen werden könnten. Die differenz mag prima vista gering sein, weil in raum und zeit die analyse der weltdinge nicht von der synthese des analytisch getrennten losgelöst werden kann, secunda vista werden aber fragen aufgeworfen, die der politologe mit seinem methodischen instrumentarium nicht mehr ohne unzulässige grenzüberschreitungen zureichend beantworten kann. Zwar ist es möglich, eine klassifikation der denkbaren gegenstände aufzumachen, die zum originären aufgabenbereich der politischen wissenschaften gehören, aber diese klassifikationen können in raum und zeit immer nur begrenzt gültig sein, weil sie von interessen umstellt sind, die das individuum, das ein ich ist, als politologe verfolgt. Sein zweck ist die analyse des faktischen und die synthese des analytisch getrennten ist dem politologen allein als ein moment des analytisch getrennten in der form der ausblendung präsent. Die beschränkung des politologen auf das analytisch getrennte erscheint als ein vorteil, weil jene störenden fragen ausgeblendet erscheinen, mit denen das individuum als ich versucht, die teile eines zergliederten ganzen wieder zu einem neuen, einem anderen ganzen zu verknüpfen. In der analyse komplexer sachverhalte konstruiert der politologe makellose gemälde(b), die eine illusion schaffen, die das individuum als ich nur als schimäre erfahren kann, weil jede analyse eines komplexen politischen weltdinges auch die synthese des analytisch getrennten impliziert. Der zweck, den der politologe sich gesetzt hat, ist die analyse eines politischen weltdinges(c), das ihm als ein ganzes präsent ist, aber die analyse als zweck kann für das individuum als ich und seinem genossen nur das mittel zu einem anderen zweck sein, der mit dem zweck: analyse eines politischen weltdinges, in keinem fall identisch ist. Diese differenz muss behauptet werden.
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(a)
den begriff: politische wissenschaften,(01) fasse ich sehr weit(02). Jede wissenschaft soll als eine politische wissenschaft gelten, wenn sie als objekt ihrer erkenntnisanstrengungen ein ding der welt zum gegenstand hat, das explizit im horizont des begriffs: das_politische, eingebunden ist(03).
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(01) der gemeinhin geräuchliche terminus: politologie, ist aus meiner sicht der dinge irreführend, weil dieser terminus eng auf jene gegenstände beschränkt wird, die das funktionieren der staatlichen institutionen zum gegenstand haben. Diese beschränkung ist pragmatisch motiviert und in der perspektive der analyse auch ökonomisch gut begründet. Aber die pragmatische erklärung kann nicht genügen, weil es offenkundig ist, das die begrenzung dann als mangel erscheint, wenn das analytisch getrennte in einer synthese wieder zusammengeführt werden soll. Es dürfte unstreitig sein, dass privatrechtliche ansprüche in nachbarschaftsstreitigkeiten dann politisch irrelevant sind, wenn die öffentlichrechtliche organisationsfrage unstreitig ist, aber der privatrechtliche streitfall mutiert zu einem politischen streit, wenn die zuständigkeit der einen oder anderen behörde streitig beurteilt wird. Das eine ist eine frage der politologie, das andere eine frage der jurisprudenz, und eifersüchtig wachen die vertreter ihrer dispziplin darüber, dass in ihrem beritt nicht gewildert wird. Solange der fall analysiert wird, ist einvernehmen in der streitsache möglich, auch dann, wenn über die beurteilung des falles ein dissens besteht, die conclusio aber, die den fall entscheiden soll, ist nur in der form der synthetisierenden reflexion möglich, die jeder für sich verantworten muss.
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(02) argument: //==>2.31.11.
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(03) jedes ding der welt ist im horizont der welt eingeschlossen, aber was der horizont des begriffs: das_politische, ist, das kann als teil der welt immer nur bestimmte weltdinge, von den anderen dingen der welt abgrenzend, einschliessen. Das ist die bedingung, die dem individuum als ich die unterscheidung: politisch/nicht_politisch, ermöglicht, wenn es mit dieser unterscheidung als argument operiert(*1).
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(*1) argument: //==>2.42.25.
(b)
Ich will von einer ästhetik der reinen theorie sprechen. Ihr quellgrund ist die forderung nach der sogenannten wertfreiheit in den wissenschaften(01). Aber diese forderung ist ein holzweg, weil die vertreter der analytischen wissenschaften das problem der erkenntnis eines weltdinges auf seine analyse verkürzen. Es wird nicht bestritten, dass die analyse ein moment der erkenntnis ist, aber ohne die synthese des analytisch getrennten hat keine erkenntnis über ein weltding in raum und zeit bestand, weil das individuum, wenn es ein ich ist, in jedem moment seiner gelebten gegenwart die momente der erkenntnis, sowohl der synthese als auch der analyse, in einem argument neu miteinander verknüpft und darin ein anderes weltding schafft. Die analyse eines weltdinges ist, wenn sie ein moment der erkenntnis dieses weltdinges sein soll, nur im horizont der synthese des in analytischer absicht getrennten denkbar, ein horizont, der gleichwohl in analytischer absicht ausgeblendet sein kann. Was das individuum als ich und sein genosse als argumente miteinander kommunizieren, das ereignet sich auf differenten argumentebenen, der argumentebene der analyse oder der synthese, und diese ebenen müssen beachtet werden, wenn das resultat, die synthese des analytisch getrennten, beurteilt werden soll. Die beurteilung des resultats ist immer eine handlung im horizont definierter oder eingebildeter wertungen, und diesem horizont kann sich der vertreter der analytischen wissenschaften nicht entziehen, wenn er die argumentebene der analyse verlassen hat, die er verlassen muss, wenn er synthetisierend argumentiert.
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(01) den streit um die wertfreiheit in den wissenschaften aufzugreifen ist verführerisch, aber der verführung widerstehe Ich, weil in diesem essay die historischen aspekte dieser streitigkeiten kein gegenstand der reflexion sind.
(c)
was die politischen weltdinge in raum und zeit sind, das ist eine frage der kasuistik, die hier nicht zu erörtern ist(01).
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(01) argument: //==>2.31.05.
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(text/1.3.13b)<==//
2.31.03
zwischen der politischen philosophie und den politischen wissenschaften gibt es keine rangordnung, aber es gibt eine rangordnung der präferenzen, die das individuum als ich wählen kann, wenn es als politologe oder als philosoph mit den politischen weltdingen hantiert. Die rangordnung der präferenzen ist in den bestimmten interessen gegründet, die das individuum als ich und sein genosse verfolgen. Die vergleichende bewertung der politischen wissenschaften und der politischen philosophie(a) ist dann unproblematisch, wenn die unterschiedlichen bewertungen im diskurs öffentlich gegeneinander abgewogen werden, weil weder der philosoph von den resultaten der analyse seiner kollegen, den politologen, absehen, noch der politologe auf die methode der synthetisierenden reflexion verzichten kann, über die der philosoph kompetent verfügt. In der bewertung der politischen weltdinge ist das individuum als ich und sein genosse immer zugleich politologe und philosoph, weil es diese beiden perspektiven nicht beseitigen kann und sich immer für die eine oder die andere perspektive entscheiden muss, wenn es seinen interessen gerecht werden will. Was also als vorrang einer perspektive erscheint, das hat seinen grund nicht in dem politischen weltding, das im fokus der perspektive situiert ist, sondern der grund ist in dem individuum als ich verortet, das seine perspektive auf das bestimmte ding der welt im horizont des begriffs: das_politische, behauptet(b). Die fragen eines vorrangs sind pragmatischer natur, die zwar wichtige momente im diskurs über die politischen weltdinge sein können, aber in der erkenntnis des politischen weltdinges für sich in keinem fall entscheidend sein können, weil das moment, an dem diese frage entschieden werden muss, immer im individuum als ich verortet ist und nicht in dem ding der welt.
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(a)
die theorien der politischen philosophie mögen in der perspektive des philosophen die besseren sein; das können die politologen in ihrer perspektive für die theorien der politischen wissenschaften mit gleichem recht behaupten. Wenn aber dennoch die differenz zwischen den beiden möglichen perspektiven behauptet wird, dann liegt die differenz in der funktion der unterscheidbaren sichtweisen, und diese differenz sollte nicht mit der bewertung der einen oder der anderen theorie verwechselt werden. Der politologe beschreibt den politischen prozess als phänomen, der philosoph versucht den begriff: das_politische, zu bestimmen, um ein werkzeug zu haben, mit den die phänomene unterschieden werden können, ob sie momente des politischen prozesses sind oder nicht. Unter diesem aspekt ist eine rangordnung schlicht dummes zeug, zumal es, nicht bestreitbar, gute und schlechte philosophen und politologen gibt.
(b)
was unter den termini: politik oder politisch, zusammengefasst wird, das verweist auf fragen, die eine antwort auf bestimmte interessen erfordern, die im rahmen legitimer herrschaftstrukturen gegen andere interessen durchgesetzt werden sollen. Diese fragen können, quasi als die quintessenz ihrer existenz, für den einen oder den anderen vorrangig sein, aber das sind fragen, die auf gegenstände abzielen, die Ich in meinem diskurs als gegenstände ausschliessen will. Meine entscheidung ist ein werturteil, mit dem aber weder ein negatives noch positives urteil über die gegenstände begründet werden kann, gegenstände, die in einem anderen zusammenhang gleichwohl meine aufmerksamkeit vollständig beanspruchen können. In diesem essay bin Ich an der allgemeinen frage nach dem begriff des politischen interessiert, und diese frage korrespondiert mit der philosophie, der immer wieder zu unrecht nachgesagt wird, dass sie eine unprofitable kunst sei, mit der sich bestenfalls noch weltfremde ästheten beschäftigen können, die entweder nicht bemerkt haben, dass sie in einer, wie man sagt, postmodernen kultur existieren, oder die sich, aus welchen motiven auch immer, weigern, sogenannte realitäten anzuerkennen. Diese einschätzungen ignoriere Ich nicht, aber Ich behaupte, dass die verfechter dieser meinungen in einem fatalen irrtum befangen sind. Es ist nicht möglich, die gesamte welterfahrung in pragmatische fragen aufzulösen, weil diese sogenannten pragmatischen fragen nur in einem horizont formuliert und als frage verstanden werden können, den das fragende individuum als ich selbst errichtet hat, wenn es diese frage stellt. Das argument ist zirkulär, aber es ist kein zirkelschluss(01).
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(01) argument: //==>2.22.57.
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(2.31.01/(b))<==//
2.31.04
mit dem schlagwort: globalisierung, scheint jedes ding der welt in den bannkreis des politischen gefallen zu sein. Diese beobachtung ist zutreffend, aber in ihrer tendenz, alles total zu ergreifen, verstellt die feststellung, dass alles politisch sei, den blick auf die phänomene, die einmal als politische weltdinge erscheinen, ein andermal als die privaten angelegenheiten eines individuums als ich(a). Die rede scheint also zutreffend zu sein, dass kein individuum, das ein ich sein will, sich den phänomenen entziehen kann, die als politische weltdinge angesehen werden. Aber der schein täuscht; denn das, was sich als alles umfassend präsentiert, das ist einem beständigen wandel der wertschätzung unterworfen, schätzungen, die mal ein grösseres, mal ein geringeres gewicht haben können(b). Es ist also die aufmerksamkeit, die das individuum als ich und sein genosse im moment der gelebten gegenwart den weltdingen zukommen lassen und diese als politische weltdinge vor allen anderen dingen der welt herausheben(c). In seiner perspektive entwickelt das individuum als ich die meinung, das jedes bedeutsame weltding auch ein politisches weltding sein müsse, ein fehlschluss, der in raum und zeit nicht überdauert. Zwar können temporär und lokal bestimmte weltdinge starke aufmerksamkeit erregen, eine aufmerksamkeit, die faktisch andere weltdinge zurückzudrängen scheint und diese quasi überschreibt(d), aber das faktum der verdrängung und der überschreibung bedeutet nicht immer, dass diese weltdinge im horizont des politischen nicht wahrgenommen werden.
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(a)
Ich vermeide die korrekte verneinung: nicht_politisch, und nutze die doppeldeutigkeit des terminus: privat. Die unterscheidung ist ausschliesslich auf der argumentebene der phänomene zu erörtern, auf der jedes ding der welt, gemäss der perspektiven der beteiligten individuen als ich, mehrdeutig erscheinen kann. Es gibt kein ding der welt, das vom individuum als ich und seinem genossen nicht im horizont des begriffs: das_politische, wahrgenommen werden könnte, aber dieses argument verstattet in keinem fall den schluss, dass damit jedes ding der welt auch ein politisches weltding sein muss. Wer ein bestimmtes weltding, zum beispiel der genuss einer tasse kaffee, nicht als ein politisches weltding wahrnehmen will, der wird seinem genossen, der den kaffee als einen bedeutenden teil der weltwirtschaft ansieht, nicht davon überzeugen können, dass er nur eine individuelle lust befriedigt, die keinem anderen etwas angeht. Die differenz ist nicht in dem ding der welt: der genuss einer tasse kaffee, gegründet, sondern im interesse der beteiligten, das individuum als ich und sein genosse, die das weltding aus ihrer eigenen perspektive beurteilen.
(b)
das schwanken der wertschätzung ist in den momenten der krise sichtbar, wenn die vertrauten überzeugungen ihre bindungskraft verloren haben und die kriterien einer neuen ordnung noch nicht selbstverständlich sind(01). Beide möglichkeiten sind real, einmal die flucht aus der politik, ein andermal die flucht in die politik, aber weder die eine noch die andere alternative hebt die diferenz faktisch auf.
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(01)
als belege für meine feststellung verweise Ich auf die kontrovers diskutierten thesen von Francis Fukuyama(*1) und Samuel Huntington(*2), die mit ihren schriften nicht auf die begriffe: das_politische und die politik, abgezielt hatten, sondern bestimmte phänomene des historischen prozesses im horizont der geschichte zu deuten versuchen. Bei allem streit über die facta der vergangenheit sind ihre argumente konsistent, weil das pro und contra mit dokumenten der historia belegt werden kann; fragwürdig sind dagegen ihre projektionen in die zukunft, die den wahrheitswert medialer horoskope und gutachten sogenannter wirtschaftsweisen toppen. Fukuyama's these vom ende der geschichte ist inkonsistent(*3) und das prophezeite ziel erweist sich, die these dementierend, als eine fortschreibung alter vorstellungen mit neuen termini. Huntington's these von einem kampf der kulturen ist als prognose nur die fortschreibung der erfahrung, dass in der historia unterscheidbare kulturen im unmittelbaren kontakt in keinem fall konfliktfrei koexistiert hatten. Huntington's prognose ist also ein plattitüde, oder die denkbare, aber von Huntington nicht erwogene prognose, ist ein fehlschluss, nämlich die prophezeiung, dass künftig die kulturen harmonisch miteinander koexistieren werden. Ein rationaler diskurs über die thesen Fukuyama's und Huntington's ist als gegenstand möglich, begrenzt auf die facta der vergangenheit, ihre schlussfolgerungen aber sind prognosen, die im moment ihrer formulierung falsch sind.
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(*1) Fukuyama,Francis: The End of History and the Last Man. bibliographie/ //==>2.93.53.
(*2) Huntington,Samuel: The Clash of Civilizations and the Remaking of World Order. bibliographie/ //==>2.93.54.
(*3) Richter,Ulrich: Die geschichte endet nie - geschichten immer. 004:geschichte. bibliographie/ //==>2.93.25.
(c)
die beobachtung ist geläufig, dass die medien der moderne tagein/tagaus die welt mit neuen sensationen bedienen, deren unterhaltungswert schon nach drei tagen gegen null tendiert und dann, so ist's erfahrung, aus dem blick gefallen sein werden. Auch ist die rede geläufig, dass wieder einmal ein politiker eine sau durch's politisch/mediale dorf treiben musste, um im geschäft zu bleiben. Das, was in diesen aktionen verramscht wird, das sind informationen, die unbestreitbar als politische weltdinge klassifiziert werden, bestreitbar ist aber, dass diese sensationen in jedem falle auch gewichtige weltdinge sind, die eine besondere aufmerksamkeit begründen.
(d)
im spiel der vielfältigen wahrnehmungen kann das individuum als ich bestimmte strukturen fixieren, die eine einordnung der wahrgenommenen weltdinge handhabbar machen, aber diese einordnungen sind durch die perspektiven des individuums als ich und seines genossen bestimmt. Es ist als ein moment der analyse methodisch geboten, diese perspektiven sorgfältig voneinander zu unterscheiden. Die aktualität bestimmter sachfragen, zum beispiel der ökologie, der versorgung mit energie oder die ausschöpfung kultureller ressourcen, seien diese nun in den formen der religionen oder weltanschauungen präsent, können mit der wachsenden diskrepanz von armut und reichtum in der globalisierten welt erklärt werden, aber diese erklärungen sind versuche, die bereits das faktum der politischen weltdinge voraussetzen. Die weltdinge selbst sind austauschbar und im zeitalter der globalisierung ist ihre zahl unübersehbar geworden, einem zeitalter, in dem der vertraute kirchturm seine ordnungsfunktion eingebüsst hat. Die sichtbare begrenzheit des kirchtums lässt in der begrenzung noch die identität des individuums als ich plausibel erscheinen, eine identität, die in der entgrenzung der globalisierten lebensverhältnisse verloren gegangen zu sein scheint, weil das individuum als ich und sein genosse nicht mehr fähig sind, einen verbindlichen neuen horizont zu entwerfen, in dessen grenzen die eigene identität in der form eines neuen selbstvertrauens platz greifen könnte.
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(text/1.1.1)<==//
2.31.05
das vorurteil mag plausibel sein, dass der philosoph als generalist sich um eine exakte klassifizierung der politischen weltdinge herumdrücken kann, eine ausflucht, die dem politologen verwehrt ist, weil er, der analytiker, die gegenstände seiner arbeit einordnend benennen muss. Allein, es ist zu konstatieren, dass weder die exakte klassifikation der gegenstände möglich ist, die als politische weltdinge erkannt werden, noch gibt es eine bestimmte klassifikation, die auf dauer als für verbindlich gelten könnte. Die exakte klassifikation ist ausgeschlossen, weil jedes ding der welt sowohl als ein politisches weltding erscheinen kann als auch als ein nicht_politisches(a). Auf dauer kann keine klassifikation begründet werden, weil jede klassifikation das ergebnis einer wertung ist, für die das individuum als ich und sein genosse verantwortlich sind(b). Sicher, für eine bestimmte klassifikation können gewichtige gründe geltend gemacht werden, aber im horizont der historischen erfahrungen kommt jedem dieser gründe eine begrenzte reichweite zu, die einerseits in den interessen verortet sind, die von den klassifikatoren verfolgt werden, andererseits aber auch in den bedingungen von raum und zeit verortet werden müssen, die das individuum als ich und seinen genossen bestimmen(c). Der versuch(d), solche klassifikationen der politischen weltdinge zu konstruieren, ist legitim und auch notwendig, wenn über die politischen weltdinge in einem diskurs gestritten werden soll, aber es sollte die einschätzung präsent bleiben, dass diese klassifikationen in ihrer geltung begrenzt sind. Jede neue klassifikation erweitert die bestehende liste, erweitert aber nicht die erkenntnis über die politischen weltdinge. Als philosoph sehe Ich davon ab, eine weitere klassifikation zu konstruieren und beschränke mich darauf, das zu übernehmen, was in den diskursen über die politischen weltdinge gemeiner konsens ist(e).
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(a)
das phänomen ist unter dem terminus: double use, bekannt; so kann das ding der welt: messer, einmal ein werkzeug für bestimmte zwecke sein, die nicht mit dem begriff: das_politische, erfasst werden können; dann aber kann ein messer auch eine waffe sein, und in dieser funktion ist das messer ein politisches weltding und als dieses auch ein gegenstand der politik(01). Das individuum als ich und sein genosse werden sich also der mühe nicht entziehen können, in ihren argumenten präzis diese unterscheidung zu beachten.
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(01) den einwand lasse Ich dahingestellt sein, dass über tausend ecken auch der böse teufel mit dem lieben gott identisch fallen wird. Das sind sophistereien, denen ein unterhaltungswert nicht abgesprochen werden kann, aber für die erkenntnis der weltdinge ist dieses schattenboxen irrelevant.   (a)<==//
(b)
mit dem terminus: politische wahrheiten, können orientierungspunkte benannt werden, die als kriterium für eine bestimmte klassifikation taugen. Ihre ordnung stiftende funktion ist darauf begrenzt, dass sie als glaubwürdig eingeschätzt werden, um als fundament einer bestimmten klassifikation zu dienen. Ein möglicher aspekt ist zum beispiel die ökonomie(01), ein anderer aspekt könnte die sehnsucht der menschen nach frieden sein(02). Das sind gewichtige aspekte des problems, aber es können immer nur teilaspekte sein, deren gewicht in raum und zeit unterschiedlich eingeschätzt wird. Andere aspekte sind denkbar, aber diese hier aufzählend zu erörtern ist nicht erforderlich.
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(01)
Clintons wahlwerbespruch: "it's economy, stupid"(*1) pointiert einen moment im politischen prozess, der in der moderne unbestritten dominant ist. Aber die vorstellungen über das richtige wirtschaften sind in der moderne signifikannt andere als in den zeiten reiner bedarfsbefriedigung. Im blick auf die historia ist die apodiktische behauptung relativ, dass das ökonomische mit dem politischen identisch fallen müsse.
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(*1) zitatnachweis: //==>2.92.04.
(02)
das dictum: "der frieden ist nicht alles, aber ohne frieden ist alles nichts"(*1) akzentuiert zutreffend die funktion des friedens für den politischen prozess. Es widerstreitet allein der historischen erfahrung, den zustand des friedens als den dominierenden zustand in der gesellschaft ansehen zu wollen, als projektion in die zukunft ist der frieden aber das ziel, das jeder politischen ordnung die erforderliche stabilität verschafft, die die bedingung ist, dass das individuum als ich und sein genosse ihre existenz reflektieren können, um diese existenz zu geniessen.
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(*1) das dictum wird Willy Brandt zugeschrieben. Den philologischen aspekt lasse Ich beiseite, weil der kern der aussage nicht von korrekten zitatnachweis abhängig ist.   (b)<==//
(c)
vortrefflich lässt sich darüber streiten, ob ein bestimmtes ding der welt auch ein politisches weltding ist oder nicht. Diese kontroversen sind als spiel betrieben unterhaltsam, spiele, deren eigentümlichen wert Ich nicht in frage stellen will, aber es sind diskurse, die wenig verbindlich sind, auch dann, wenn der diskurs ein gegenstand ist, der auf der argumentebene des politischen zu erörtern ist. Es ist ein fall der gattung, wenn frau und mann ein techtelmechtel haben, aber das, was als ihre privatsache erscheint(01), das mutiert zu einer staatsaffäre, wenn der herr ein minister und ein callgirl die frau ist, das, wie's die profession so mit sich bringt, auch dem spion des feindes zu diensten ist(02). Ein gemaltes bild ist prima vista das objekt des ästhetischen interesses, aber wenn das begehrte objekt zum nationalen erbe erklärt worden ist, dann ist das schöne bild auf der argumentebene des politischen ein spielball der politik(03). Diese fälle sind eindeutig, weil die argumentebenen unterscheidbar sind, und wenn der kontroverse gegenstand als teilproblem des begriffs: das politische, erörtert wird, dann sind die phänomene, die der begriff erfasst, phänomene des politischen, und der diskurs, der über diese phänomene geführt wird, ist ein politischer diskurs. Es ist eine andere frage, ob dieser diskurs im bestimmten fall auch vernünftig ist, aber dieses problem will Ich hier beiseitestellen.
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(01)
das argument ist in archaischen gesellschaften nicht denkbar, weil die unterscheidung: öffentlich/privat, in diesen gesellschaften gegenstandslos ist. Das individuum, das ein ich sein soll, kann seine identität nur in der gruppe gewinnen, niemals aber als individuum. Was für die vorgeschichte eine zutreffende beschreibung gewesen sein mag, das kann heute in der moderne keine zureichende bescheibung mehr sein. Die parole: zurück zur natur, ist in jeder historischen epoche eine täuschende parole, die auch dann nicht besser wird, wenn J.J.Rosseau diese formel geprägt hat(*1).
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(*1) Ich zitiere Rousseau und der exakte philologische nachweis - ist dieser notwendig? Es gibt allgemeines wissen, das sogenannte tradtionalen bildungsgut, für das ein ausdrücklicher verweis eher störend ist als hilfreich. Das ist auch ein aspekt in der plagiatsdebatte, die 2011 in der BRD losgetreten worden ist.
(02)
London 1963. Der fall wurde unter dem titel: die Profumo-affäre, heftig diskutiert.
(03)
als beispiel zitiere den "Vermeer" des kunstfälschers Jan van Meegeren. Sein pech war es gewesen, dass er die fälschung dem staatsdieb Göring für eine million verkauft hatte und, als die politischen koordinaten wieder einmal verändert wurden, er selbst seine fälschungen aufdecken musste, um den vorwurf zu entkräften, er habe ein stück des nationalerbes an den feind verscherbelt. (c)<==//
(d)
die einschlägigen versuche sind gegenstand der politischen wissenschaften; die details der sehr heterogenen theorien lege Ich als nachrangig für meinen zweck beiseite. Das sollte weder als eine abwertung dieser systematiken missverstanden werden, noch will Ich mit der zurückweisung behaupten, dass diese theorien für die erkenntnis der politischen weltdinge unbedeutend seien; mit meinem verweis zeige Ich nur an, das die unterscheidbaren klassifikationen nicht der gegenstand meines interesses sind, obgleich Ich die ergebnisse der kollegen interessengeleitet zur kenntnis nehme und meinen zwecken unterordne(01).
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(01) nach den regeln des komment wäre nun der verweis auf die einschlägige literatur fällig. Ich belasse es aber bei dem allgemeinen verweis, weil von diesen listen kein erkenntnisgewinn zu erwarten ist und Ich der überzeugung bin, dass die umfangreiche liste der sekundärliteratur nur von dem zweck ablenken kann, den Ich mir vorgesetzt habe.  (d)<==//
(e)
der fall ist ein anderer, wenn Ich die politischen weltdinge als politologe mit den fachkollegen analysiere; Ich wäre dann verpflichtet, meine klassifizierung der politischen weltdinge darzulegen und die gründe meiner konstruktion zu nennen. Das resultat dieser klassifizierung politischer weltdinge ist notwendig begrenzt, weil Ich die politischen weltdinge nur im horizont meiner perspektive ordnend wahrnehmen kann. Es genügt, wenn Ich als philosoph die klassifikationen der politologen zur kenntnis nehme und dieses wissen gemäss des komments ausweise. Die möglichen streitpunkte über bestimmte details können als gegenstände den einzelnen diskursen überlassen bleiben.   (e)<==//
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(text/1.3.1)<==//
2.31.06
die politischen weltdinge sind dem individuum als ich im moment der gelebten gegenwart entweder als facta der vergangenheit präsent oder als projektionen in die zukunft(a). Das, was dem individuum als ich und seinem genossen im politischen prozess als reale politik vielfältig erscheint, das ist, wenn sie in ihrem forum internum darüber reflektieren, ein factum der vergangenheit, das das individuum als ich erinnern kann(b). Diese struktur der erkenntnis der weltdinge erweist die meinung als ein fehlurteil, dass die alten, wie man sagt, über die komplexität der politischen weltdinge "primitiv" reflektiert hätten(c). Im blick auf das wissenschaftliche instrumentarium der moderne mag das urteil plausibel sein, aber sein methodischer fehler, die form des arguments von seinem inhalt zu trennen(d), bleibt davon unberührt; denn die formen der politischen praxis heute sind andere als in den glorreichen tagen des alten Athens und auch die inhalte von damals sind heute unterscheidbar andere, aber die beobachtete differenz rechtfertigt nicht den wertenden schluss, dass die gegenstände des politischen handelns im fortgang der historischen zeit auch grundlegend verändert worden seien. Auch heute streitet man in den institutionen von staat und gesellschaft über die begründung von steuern, aber die formen der streitigen erörterungen erscheinen anders(e). Auch die gegenstände, die die gemüter damals erhitzt hatten, sind feststellbar von denen zu unterscheiden, die heute die gemüter aufwallen lassen; denn es ist in gleicher weise gültig, unabhängig davon, ob das politische weltding der alten zeit zugehört, einem anderen ort oder hier und jetzt. Was beobachtet und beschrieben werden kann, das sind bewertungen von gegenständen, deren maasstäbe in raum und zeit vom individuum als ich veränderbar sind, was aber an den politischen weltdingen in raum und zeit als unverändert erscheint, das ist die struktur ihrer wahrnehmung(f), deren parameter vom individuum als ich nicht verändert werden können, solange es ein individuum ist, das ein ich sein will(g).
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(a)
argument: //==>2.31.07(a)<==//


(b)

argument: //==>2.22.13 und 2.22.35(b)<==//


(c)

es ist ein bewährtes spiel, das damals gegen das heute auszuspielen oder das hier gegen das da und dort. Diesen anstrengungen ist ein gewisser unterhaltungswert nicht abzusprechen(01), aber das, was die differenz in einer spielerischen sequenz aufzuheben scheint, das wird gerade durch diese aktiven formen der erinnerung als differenz bestätigt. Die politischen weltdinge sind als phänomene ort- und zeitgebunden, aber als phänomene sind diese austauschbar, wenn die struktur der wahrnehmung und die reflektion des wahrgenommenen analysiert werden soll. Phänomene, die an bestimmte orte und bestimmte zeiten gebunden sind, können sowohl vernachlässigt als auch besonders akzentuiert werden, weil diese in ihrer gebundenheit an die bestimmte zeit und den bestimmten ort nicht das entscheidende sind, wenn die struktur der wahrnehmung dieser politischen weltdinge reflektiert wird. Zwar sind die strukturprobleme der politik in einer antiken polis signifikant andere als in einem modernen megastaat, aber was in den phänomenen als eine unüberbrückbare differenz erscheint, das erweist sich in den strukturen ihrer wahrnehmung als vergleichbar. Der grund ist das individuum als ich, das in den tagen des Aristoteles ebenso ein individuum gewesen war, das sich als ich bildete, wie es heute ein individuum ist, das sich zu einem ich bildet. Was Ich in dem essay reflektiere, das sind die bedingungen, unter denen ein individuum sich als ein ich bilden kann(02). Diejenigen, die immer wieder die historische karte ziehen, denken nicht geschichtlich, weil sie verkennen, dass jedes historische ereignis als factum der vergangenheit in doppelter weise an seine zeit gebunden ist, einmal an die zeit, in der es ereignis geworden war und in einem dokument der historia als text fixiert wurde, dann in der zeit, in der das factum der vergangenheit erinnert wird, wenn das individuum als ich im moment seiner gelebten zeit den text des dokuments der historia wieder interpretiert. Die bindung an eine bestimmte zeit oder einen bestimmten ort, die in den dokumenten der historia fixiert ist, und die aktivierende erinnerung an jenes factum der vergangenheit im moment der gelebten gegenwart, sind unterscheidbare phänomene(03), aber sie sind, wenn sie in ihren methodischen grenzen instrumentalisiert werden, gültige argumente, mit denen das individuum als ich und sein genosse die struktur der wahrnehmung der politischen weltdinge fassen können.
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(01) zu verweisen ist auf den historischen roman oder, als moderne variante, das sachbuch, das populär die neuesten ergebnisse der forschungen unter das volk bringt. Das problem ist nicht die literarische gattung, mit der informationen und erkenntnisse vermittelt werden, das problem ist, dass die strikte trennung: "gestern und heute, hier und da/dort" in der form einer erzählung aufgebrochen und verschoben wird. Das historische ereignis oder das ding der welt an einem anderen ort ist dem individuum als ich nur als ein factum der vergangenheit präsent, das in vielfältigen formen erinnert werden kann. Diese differenz kann durch die dokumente der historia behauptet, niemals aber aufgehoben werden.
(02) es sollte nicht aus den augen verloren werden, dass diese aussage nur aus der perspektive zwingend sein kann, über die Ich selbst als individuum verfüge, das sich als ich begreift.
(03) es ist eine binsenweisheit, dass Aristoteles in seinen reflexionen vor 2400 jahren nur das fassen konnte, was ihm in seiner zeit verfügbar gewesen war, politische weltdinge, die er als philosoph mitgestaltetet hatte. Als philosoph im jahr 2009 kann Ich das wissen der tradition nutzen, das in seinem umfang um ein vielfaches grösser ist, in seiner struktur aber nicht wesentlich von der struktur unterscheidbar ist, in der Aristoteles die politischen weltdinge analysiert und reflektiert hatte. Wenn Ich den aspekt der struktur vor den phänomenen akzentuiere, dann artikuliere Ich mein interesse an diesen fragen, ein faktum, das zur kenntnis genommen werden sollte, das aber der kritischen analyse und reflexion nicht entzogen sein kann.    (c)<==//
(d)
die methode: trennung in analytischer absicht, bleibt davon unberührt. Argument: //==>2.23.03(d)<==//
(e)
die tonscherbe auf der agora in Athen hat die gleiche funktion wie der klick auf der maustaste des wahlcomputers - es wird die entscheidung eines individuums als ich registriert und ausgezählt.  (e)<==//
(f)
die theorie: die dimensionen des politischen, reagiert auf die erfahrung, dass die prozesse der veränderung nicht linear nach dem prinzip: wenn/dann, fassbar sind, sondern als zirkulär strukturiert begriffen werden müssen, eine struktur, die mit dem prinzip: sowohl/als auch, kompatibel ist. Die erfassung der phänomene, die momente des politischen prozesses sind, kann weder auf ihre blosse form reduziert werden noch auf den bestimmten gegenstand, weil die form des gegenstandes und der gegenstand selbst momente sind, die in ihrer relation zu einem individuum als ich fassbar sind, das mit diesen gegenständen operiert.  (f)<==//
(g)
die antike gesellschaft ist nicht die moderne gesellschaft, aber das, was die vorfahren in der griechischen antike im horizont der politischen weltdinge entwickelt hatten, das hat in der modernen gesellschaft dominierende strukturen hinterlassen. Die phänomene mögen prima vista jeden vergleich ausschliessen, aber secunda vista dürften die differenzen marginal sein - seit je haben sich die politisch verantwortlichen über die zu zahlenden steuern gestritten und dabei in ihren sozialen beziehungen strukturen entwickelt, die mit den sozialen beziehungen der akteure von heute vergleichbar sind. Dieser vergleich erscheint mir allerdings problematisch, wenn die struktur einer sesshaften gesellschaft mit der einer nichtsesshaften verglichen wird. Eine gesellschaft, die im kern über die familie(01) definiert ist, kann nicht bruchlos mit der gesellschaft der moderne verglichen werden, deren entscheidende kriterien die masse und die anonymität ihrer mitglieder sind(02). Diese differierenden koordinaten der gesellschaftlichen ordnung scheinen mir sinnvolle vergleiche auszuschliessen, auch wenn gewisse ähnlichkeiten durchaus festgestellt werden können(03).
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(01) die familie ist über die abstammung definiert. Mitglied einer familie kann nur der blutsverwandte sein oder der/die fremde, die/der in einem ritual, z.b. heirat, aufgenommen wird. Die unterschiedlichen formen wie clan und sippe sind notwendige anpassungen der realität an die idee.
(02) die moderne gesellschaft ist das resultat der sich langsam ändernden alten gesellschaftsordnung. Die details dieses evolutionsprozesses können hier beiseite gelassen bleiben.
(03) eine form der meinungsbildung in einer gruppe prinzipiell gleicher ist das palaver. Die entscheidung ist gefallen, wenn alle zugestimmt haben. Moderne formen der entscheidungsfindung, z.b. die entscheidung mit mehrheit, weisen mit dem palaver phasenweise bestimmte ähnlichkeiten auf, z.b. die einhaltung definierter regeln, aber das entscheidende moment: die zustimmung mit mehrheit oder die zustimmung aller, lässt entweder nur das eine oder das andere zu. Die realität der politischen weltdinge erfordert entscheidungen mit mehrheit, die alle bindet; das palaverprinzip kann bestenfalls in nischensituationen begrenzte erfolge zeitigen.   (g)<==//
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(text/1.3.1)<==//
2.31.07
das faktum eines politischen weltdinges kann normen generieren(a), denen das individuum als ich sich unterwirft, gleichgültig, ob aus eigner vernunft oder aus einschätzung der realen machtverhältnisse. Ein jeder streckt sich nach der decke, über die er real verfügt, egal, ob diese anpassung gefällt oder nicht. Diese anpassung an das faktum der grenzsetzung ist ein moment der nüchternen einschätzung der welt, die das individuum als ich und sein genosse nicht wegzudisputieren versuchen, weil die anpassung an die fakten das individuum als ich und seinen genossen nicht hindern, über die faktizität bestimmter politischer weltdinge zu reflektieren und die argumente auszutauschen, die im ergebnis die normative funktion bestimmter weltdinge einerseits feststellen, andererseits aber die politischen weltdinge in ihren grenzen einhegen(b).

Es ist zutreffend, die faktizität bestimmter politischer weltdinge mit dem terminus: macht, kenntlich zu machen, so, als ob bestimmte politische dinge der welt als unverrückbar erscheinen, phänomene, die dem satz, der mächtige setze die normen, die universale geltung verschaffen, eine geltungsanordnung, die mit keinem argument aufgebrochen werden könne. Dieser schein trügt; denn das politische weltding: die macht, ist als faktum des politischen(c) eine form der gewalt(d), ein factum, das der legitimierung durch das individuum als ich und seines genossen bedürftig ist. Mit den theorien des politischen und der politik wird immer wieder versucht, die phänomene der macht mit normen einzugrenzen, aber die faktische macht, letztlich in den formen der gewalt manifest, ist nur durch faktische gegenmacht in schranken zu halten, eine gegenmacht, die die gleiche gewalt anwendet, die gegen die gewalt gerichtet ist. Im hier und jetzt steht ein faktum vermittlungslos gegen ein anderes faktum. Das ist für das individuum als ich und seinem genossen ein dilemma, das sie pragmatisch auflösen müssen. Einerseits ist es die faktizität der politischen weltdinge, die, auf konfrontation zugespitzt, in den formen der gewalt ein ventil haben(e), andererseits ist es das postulat der vernunft, faktische macht durch grenzsetzungen einzuhegen, um bestimmte formen faktischer machtausübung als herrschaft zu legitimieren. Mit der unterscheidung: macht oder herrschaft, können das individuum als ich und sein genosse die faktizität der politischen weltdingen ihren zwecken dienstbar machen, indem sie ihre gemeinschaft als eine ordnung leben, in der sie das sein können, was sie sein wollen, ein ich. Die struktur dieser ordnung finden das individuum als ich und sein genosse nicht den strukturen der bestimmten weltdinge, weil sie es sind, die diese ordnung in ihren relationen zu den bestimmten weltdingen der politik definieren, relationen, die sie autonom setzen. Dem faktum der politischen weltdinge können das individuum als ich und sein genosse nicht ausweichen, aber sie können die faktizität der politischen weltdinge gestalten.
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(a)

die faktizität der politischen weltdinge ist die quellmasse, aus der das individuum als ich und sein genosse das entwickeln, was gemeinhin mit dem terminus: das recht, bezeichnet wird. Es gibt dinge der welt, denen das individuum als ich nicht ausweichen, aber an die es sich flexibel anpassen kann(01). Diese erfahrung transformiert das individuum als ich in die theorie, dass diesen weltdingen auch eine normative funktion zukäme(02). Was aber prima vista als plausibel gilt, das ist secunda vista eine fehldeutung; denn das bestimmte ding der welt ist das, was es ist, und es ist logisch ausgeschlossen, dass aus diesem so_sein das abgeleitet werden könnte, dem das individuum als ich sich nolens volens unterordnet, weil seine möglichkeiten nicht ausreichen, das weltding nach seinem maass zu verändern. Seine not biegt das individuum als ich um in eine tugend, aber was pragmatisch sich immer wieder zu bewähren scheint, das hat in der theorie keinen zureichenden grund.
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(01)
die funktion der sogenannten naturgesetze illustriert hinreichend die flexibilität der anpassung an das, was das individuum als ich nicht verändern kann. Aber der gesetzgeber der sogenannten naturgesetze ist nicht die natur, sondern der gesetzgeber ist das individuum als ich, das die mit der natur gegebenen fakten in den formulierten gesetzen als gegeben akzeptiert. Diese differenz sollte nicht unterschlagen werden.
(02)
die phänomene der ideologie spiegeln die unterscheidbaren deutungen, die in den theorien formuliert sind. Die formen der religionen dominieren die formen der weltanschauungen, aber diese differenz ist nachrangig(*1).
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(*1) argument: //==>2.32.07(a)<==//
(b)
argument: //==>2.31.08(b)<==//
(c)
klarstellung. Der begriff: macht, ist in der natur gegenstandslos und die formel: die macht der natur, ist nur die metaphorische umschreibung der erfahrung, dass einer bestimmten gewalt der natur eine andere bestimmte gewalt entgegengesetzt sein kann.    (c)<==//
(d)
die begriffe: macht und gewalt, einschliesslich der phänomene, werden in den abschnitten: 2.51ff und 2.61ff, erörtert.(Dieser teil des subtextes ist in arbeit.)    (d)<==//
(e)
es ist ein faktum der geschichtlichen erfahrung, dass die abfolge der historischen ereignisse als eine ununterbrochene kette von gewaltexcessen wahrgenommen wird. Den erfahrungen des grauens stehen die projektionen in die zukunft entgegen, die als resultate des historischen wissens abgeleitete gesetzmässigkeiten fixieren und dennoch eine lücke haben; denn die hoffnung auf eine welt ohne gewalt, umstellt vom horror, sinkt, gefasst in einem argument, im moment der gelebten gegenwart als factum der vergangenheit in diese ab, um als schrecken und als hoffnung wieder erinnert zu werden(01).
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(01) dass die welt frei von gewalt sein könnte, das ist eine illusion, eine illusion, die unter der tarnkappe des gewollten friedens die gewalt fortzeugt. Wer mit gewalt den frieden erzwingen will, der ist als gewalttäter ein individuum, aber ein ich kann es nicht sein.    (e)<==//
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(2.31.06/(b))<==//
2.31.08
mit dem terminus: realpolitik, können die politischen weltdinge bezeichnet werden, die das individuum als ich und seinen genossen hier und jetzt beschäftigen. Wenn eine klassifikation der einschlägigen phänomene(a) konstruiert werden soll, dann kann der terminus: realpolitik, zwar genügen, das kriterium der klassifikation zu bezeichen, aber der terminus erweist sich als unzureichend, wenn die dinge der welt erfasst werden sollen, die im horizont des begriffs: das_politische, als politische und als nicht_politische unterschieden werden; denn jedes ding der welt ist für das individuum als ich per definitionem im moment seiner gelebten gegenwart real, wenn es dieses weltding sich zu eigen macht und in ein factum der vergangenheit transformiert. Der zusatz: real, ist für die unterscheidung der weltdinge in politische und nicht_politische dinge der welt keine erweiterung des begriffs: das politisches ding der welt; der terminus: real, kann daher als redundant beiseite gelegt werden. Der zusatz: real, ist aber in einer anderen perspektive nicht unwichtig; denn er indiziert in bestimmten situationen des diskurses eine wertung, die entscheidend sein kann, wenn die diskurtanten bestimmte politische weltdinge im spiel ihrer interessen gewichten und den politischen prozess sowohl analysieren als auch das analytisch getrennte wieder synthetisierend verknüpfen. Dieser aspekt des nachdenkens über die politischen weltdinge setzt aber das wissen über die struktur der politischen prozesse voraus und kann ausser betracht bleiben, wenn die struktur des politischen prozesses der gegenstand des nachdenkes sein soll(b).
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(a)
diese klassifikationen können für die praxis hilfreich sein, weil sie die kaum überschaubare vielfalt der phänomene geordnet sichtbar machen. Aber die reichweite dieser klassifikationen ist begrenzt, weil das wissen über die struktur der klassifizierten weltdinge ihr fundament ist. Aus diesem grund können die einschlägigen einteilungen hier beiseite gestellt bleiben.
(b)
der aspekt der wertung fokussiert ein moment der politischen praxis, dessen grund im individuum als ich verortet ist, nicht aber in den dingen der welt, die das individuum als ich, seine existenz gestaltend, verändert. Ich bestehe auf dieser unterscheidung der argumentebenen auch dann, wenn diese auskunft als unzureichend kritisiert wird; den dieser kritik setze Ich meine überzeugung entgegen, dass die vermengung der argumentebenen keine klarheit über die streitigen weltdinge schafft, wohl aber verwirrung, in der jedes windige argument zu einer substanzlosen wahrheit aufgeplustert werden kann. Es mag zutreffend sein, dass im politischen prozess die qualifizierung bestimmter phänomene als realpolitik den unterhaltungswert dieser weltdinge für die medien erhöht, aber der gesteigerte unterhaltungswert kann die einschätzung nicht entkräften, dass mit dem terminus: realpolitik, nur die brutalen machtkämpfe kaschiert werden sollen, mit denen die interessierten zirkel ihre ziele durchzusetzen versuchen.
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(2.31.07/(b))<==//
2.31.09
jene theorien, die gemeinhin mit dem terminus: politische theorie, bezeichnet werden(a), haben auch den begriff: das_politische, zum gegenstand. In diesen theorien ist der begriff: das_politische,(b) ein phänomen, das wie jedes andere phänomen traktiert werden kann. Die funktion, ein phänomen zu sein, impliziert aber einige pragmatische probleme, die, in ihrer logischen ordnung reflektiert, auflösbar sind. Als phänomen ist der begriff: das_politische, den phänomenen der politik(c) gleich, phänomene, die, durch den begriff: die_politik, unterschieden, ein gegenstand sowohl der analyse als auch der reflektierenden synthese sind. Wenn der begriff: das_politische, analysiert wird, dann ist der begriff als phänomen ein gegenstand der untersuchung, in der die logische struktur des begriffs einerseits und andererseits seine erscheinungsformen in der tradition der gegenstand ist. Solange das individuum als ich und sein genosse über ihre sozialen beziehungen in den vielfältigen erscheingungsformen reflektiert haben, solange haben sie auch mit dem begriff: das_politische, ihre lebenssituation im moment der gelebten gegenwart differenziert und ihren zwecken nutzbar gemacht. Die logische ordnung des begriffes ist in den entscheidenden momenten keiner veränderung unterworfen gewesen, gleichwohl, die dokumente der historia belegen es, das erscheinen des begriffs in raum und zeit sich verändert hat. Die unterscheidung: begriff oder phänomen, erlaubt es, mit dem terminus: das_politische, einerseits den begriff: das_politische, zu bezeichnen und andererseits sein erscheinen als phänomen in einer theorie zu verknüpfen, für die ein anspruch universaler geltung formuliert werden soll. Die Voraussetzung des geltungsanspruches der theorie ist die unterscheidung der argumentebenen, auf denen einerseits die phänomene, andererseits der begriff erörtert werden. Die kennzeichnung der argumentebenen ist ein praktisches problem, das nicht auf der argumentebene des begriffs für sich gelöst werden kann, gleichwohl auf der argumentebene der phänomene so oder anders aufgelöst werden muss. Die differenz ist im trialektischen modus darstellbar, weil die argumentebenen des begriffs und der phänomene in differenten relationen fixiert sind, die im individuum als ich ihr verknüpfendes moment haben(d). Die theorie ist das instrument(e), mit dem das individuum als ich und sein genosse ihre komplexen sozialen beziehungen sowohl analysieren als auch das analytisch getrennte synthetisierend miteinander verknüpfen können. Die theorie des begriffs: das_politische, sollte aber nicht mit den phänomenen verwechselt werden, die gegenstände der theorie sind, obgleich die theorie selbst immer wieder als gegenstand anderer theorien erscheinen kann; denn eine theorie des begriffs: das_politische, kann erst dann eingeordnet werden, wenn ein individuum als ich benennbar ist. Im diskurs mit dem genossen ist es das individuum als ich, das seine version der theorie geltend macht.
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(a)
die terminologie ist schwankend. Derzeit ist der terminus: politische philosophie, üblich. Die beschäftigung mit den politischen weltdingen war in älterer zeit entweder ein teilaspekt der philosophie gewesen, pars pro toto ist Aristoteles zu zitieren, oder ein teilaspekt der theologie, pars pro toto ist Augustinus zu zitieren. Die historia der politischen theorien en detail hier aufzuzählen und auch zu bewerten, ist nicht der gegenstand des essays, aber akzentuierend werde Ich auf einige marksteine in der geschichte der politischen theorien zurückgreifen.  (a)<==//
(b)
argument: //==>2.32.11(b)<==//
(c)
als phänomene sind die politischen weltdinge: das_politische oder die_politik, schwer zu unterscheiden und jede unterscheidung ist von der pragmatik abhängig, die durch die interessen bestimmt ist, die das individuum als ich und sein genosse verfolgen, jeder für sich(01).
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(01) argument: //==>2.31.10(c)<==//
(d)
argument: //==>2.24.39(d)<==//
(e)
die konstitutiven momente des begriffs: theorie, sind:
1.
die theorie definiert die gesetzten kausalitäten als gesetz, ohne selbst das gesetz sein zu können(01).
2.
jede theorie, die eine bestimmte kausalität definiert, ist in raum und zeit auf die definierte kausalität begrenzt(02). Die geltung einer theorie ist begrenzt, in keinem fall ist eine theorie, wie man sagt, universal(03).
3.
jede theorie ist in ihrer begrenzung ein "stückwerk"(04). Sie ist teil eines ganzen, niemals aber das ganze selbst, das das individuum als ich in seinen teilen denkt.
4.
jeder theorie ist, um in raum und zeit bestehen zu können, der
anspruch totaler geltung implizit, aber durchsetzen kann das individuum als ich seinen anspruch auf geltung der theorie nur in raum und zeit(05).
5.      jede theorie ist auf praxis ausgerichtet(06).

6.      jede theorie ist in einen historischen kontext eingebunden(07).

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(01)
was als theorie erscheint, das sind beschreibungen von kausalitäten, die das individuum, das ein ich ist, als gesetz interpretiert. In den grenzen der gesetzten annahmen sind aufgrund logischer verknüpfungen prognosen möglich, die dann eintreten, wenn die annahmen als bedingungen gegeben sind.
(02)
eine theorie kann nur als zirkelargument formuliert werden.
(03)
die sogenannte weltformel, von der die physiker reden, ist nicht denkbar, weil jenseits der grenzen von raum und zeit das, was als denken bezeichnet wird, kein gegenstand des denkens eines individuums als ich sein kann.
(04)
Ich greife den terminus: stückwerks-technologie, auf, den
Karl R.Popper geprägt hatte(*1), folge aber nicht seiner theorie, die er in der "Logik der Forschung" entwickelt hat. Seine theorie, die in der behauptung des falsifikationskriteriums ihr zentrales argument hat, beschreibt die welt partiell zutreffend, aber gerade in ihrem vorteil haust der nachteil, dass die Popper'sche theorie die welt nur einseitig erfassen kann; denn seine lebensverhältnisse kann das individuum als ich nicht auf einen status der vorläufigkeit reduzieren, es benötigt auch sicherheit, um die vorläufigkeit emotional bewältigen zu können, und dieses verlangen lebt das individuum als ich, wenn es theorien folgt, die in teilbereichen sein bedürfnis nach sicherheit gewährleisten. Dieser aspekt darf nicht unterschlagen werden, wenn Popper's beitrag zur erkenntnistheorie gewürdigt werden soll. Als praxis, offen den bedingungen von raum und zeit unterworfen, hat jede theorie das aussehen einer sisyphosarbeit, für die es in raum und zeit keinen abschluss gibt.
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(*1) Popper,Karl R: Das Elend des Historizismus. p.47. bibliographie/ //==>2.93.31.
(05)
der anspruch totaler geltung und die durchsetzung des anspruchs in raum und zeit ist, wie der blick auf die historia des 20.jahrhunderts zeigt, zweierlei. In dieser differenz ist der schrecken verortet, den die ideologen mit ihren ideologien schaffen. Das, was Ich mit dem terminus: das relationale argument, als theorie bezeichne, das beansprucht einerseits universale geltung, andererseits ist diese geltung auf mich als individuum beschränkt, das sich als ich begreift; mein genosse kann, wenn er es will, meine theorie als die seinige aufgreifen und akzeptieren. Im politischen diskurs wird diese differenz niemals abschliessend aufgelöst, weil reste bleiben, die für den jeweils anderen das besondere objekt seines interesses sein können. Ich muss also in einem argument kenntlich machen, dass Ich meine theorie zwar mit einem universalen anspruch konzipiert habe, aber dieser anspruch unterliegt der bedingung der raumzeit(*1), weil die gegenstände meiner theorie immer nur teile der welt sein können, die als momente auch die welt des anderen, des genossen, einschliessen, eine welt, die nicht mit meiner welt identisch fallen kann. Die ideologen irren, wenn sie, ihre ideologien behauptend, diesen eine abschliessende verbindlichkeit zuordnen, auch dann, wenn es den anschein hat, als ob diese ideologien, weltanschauungen oder religionen, das gesamte handeln der gläubigen präformieren.
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(*1) klarstellung. Der terminus: raumzeit, ist äquivalent mit dem terminus: zeiterfahrung. //==>INDEX der argumente, stichwort: zeiterfahrung.
(06)
weder kann eine theorie auf sich selbst reduziert werden, noch kann eine praxis ohne den horizont einer theorie realisiert werden; denn das individuum als ich denkt einerseits die theorie, andererseits handelt es in seiner welt. Etwas anderes ist es, wenn perspektivisch die praxis oder die theorie fokussiert werden, weil allein pragmatische überlegungen bestimmend sind, wenn der praxis vor der theorie ein gewisser vorrang eingeräumt sein soll. Es ist die sorge um den physischen erhalt ihrer existenz, wenn das individuum als ich und sein genosse ihre lust am theoretisieren dämpfen und den blick auf das konzentrieren, was nötig ist. In der gesättigten bürgerlichen welt scheint der aspekt unmittelbarer lebensnot in den hintergrund getreten zu sein, aber die sorge ist präsent.
(07)
es mag sein, dass die historia einer theorie als aspekt ausgeblendet werden kann, aber diese versuche sind auf die analyse der politischen weltdinge reduziert. Die verknüpfung des analytisch getrennten ist der gegenstand der erzählung, deren logik es ist, das alte als etwas neues zu wiederholen. Es ist möglich, der wiederholung eine neue perspektive zu geben, in der ein anderes moment besser ausgeleuchtet werden mag, aber die grundsätzlichen fragen werden immer wieder gestellt, deren antworten nur dann angemessen verstehbar sind, wenn die frage in ihrer zeit situiert wird. Was eine theorie des politischen heute zu leisten hat, das ist die anstrengung, den blick des individuums als ich auf jene momente zu lenken, die im moment der gelebten gegenwart dem individuum als ich wieder aufscheinen. Insofern gibt es zwar schwankungen in der intensität, mit der einzelne problemfelder beleuchtet werden, aber diese probleme sollen hier als aspekte der historia ausgespart bleiben.     (e)<==//
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(text/1.3.11)<==//
2.31.10
die dinge der welt, die mit dem begriff: die_politik, unterschieden werden, sind als phänomene in ihrer vielfalt nicht eindeutig bestimmt(a). Dennoch lässt sich ein tableau von weltdingen beschreiben, die allgemein als politische weltdinge gelten. Für die klassifikation dieser phänomone ist das merkmal: öffentlich/privat, aus pragmatischen gründen tauglich(b). Diese unterscheidung ist seit Aristoteles(c) in der tradition in unterschiedlicher intensität(d) wirksam. Das merkmal: öffentlich, ist das entscheidende moment im begriff: die_politik, per definitionem ist damit auch festgelegt, das alles, was nicht_öffentlich ist, kein phänomen der politik sein soll(e). Für die dinge der welt, die nicht_öffentlich sind, benutze Ich den terminus: privat, ein terminus, dem eine bestimmte vagheit eigen ist, die aber mit der unbestimmtheit des verneinten korrespondiert(f). Auf der argumentebene des begriffs ist eine eindeutige unterscheidung gegeben, aber auf der argumentebene der phänomene dominiert weiter die verwirrung über die richtige einteilung; denn was dem einen mit guten gründen als eine politische angelegenheit erscheint, das ist dem anderen mit ebenso guten gründen eine private angelegenheit. Aber diesen pragmatischen schwierigkeiten zum trotz erscheint mir das unterscheidungskriterium: öffentlich/privat, dennoch plausibel, die verwirrenden phänomene soweit zu sortieren, dass für den praktischen gebrauch, trotz der unvermeidbaren streitfälle, in denen ein bestimmtes interesse den kompromiss gefährdet, das erforderliche einverständnis aller geschaffen werden kann, ohne das ein soziales zusammenleben nicht möglich ist. Es soll also gelten, dass die aufgaben des staates dem öffentlichen bereich zugeordnet sind; folglich sind diese ein gegenstand der politik. Was aber in den intimbereich der person fällt, das soll auch privat bleiben. Mit dieser unterscheidung ist gleichwohl nur die richtung angezeigt, in der die diskurtanten ihre streitigkeiten bereden sollten, und was im bestimmten fall entschieden wird, das kann in raum und zeit befristet gelten, solange, bis es wieder verhandelt werden muss. Meine auskunft ist eine salvatorische klausel, aber auf dem feld der praxis kann die theorie nur eine orientierungstafel sein, die dem individuum als ich und seinem genossen den gemeinsamen weg anzeigt, ein weg, der als gewiesener weg unverbindlich erscheinen mag, als gegangene wege aber verbindlich ist; denn ihre wege können das individuum als ich und sein genosse ohne den jeweils anderen nicht gehen. Sicher, der herr kann auf sein recht pochen, die arbeit aber erledigt der knecht und die gewalt scheidet aus, weil sie im politischen prozess kein gültiger begriff sein kann.
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(a)
das, was als mangel des begriffs erscheint, das ist ein problem der phänomene. Der begriff: die_politik, ist gültig, wenn er vom individuum als ich widerspruchsfrei definiert ist, aber als phänomen ist dieser begriff auf dem forum publicum nicht mit dem begriff identisch, den sein genosse denkt. Die differenz mag gering erscheinen, aber sie ist entscheidend, weil eine identität der begriffe in keinem fall gegeben ist, die das individuum als ich und sein genosse in ihrem forum internum denken. Die ausgeschlossene identität der begriffe lässt die dinge der welt als phänomene different erscheinen, auch dann, wenn diese differenzen in der sozialen praxis vernachlässigt werden können, eine praxis, in der die illusion real zu sein scheint, dass die begriffe, die gleich sein können, identisch sind.    (a)<==//
(b)
das pragmatisch taugliche kann, der rigorosität der logik geschuldet, in der theorie ausgeschlossen sein. Der grund der verwirrung ist aber nicht die stringenz der logik, die als bedingung der kommunikation vorausgesetzt sein muss, sondern der grund ist die inkompatibilität der interessen, die das individuum als ich und sein genosse mit der theorie verfolgen. Die inkompatibilität der interessen wird nicht mit der logik gerade gerückt, wohl aber können sich der genosse und das individuum als ich auf die festlegung bestimmter interessen verständigen, die miteinander kompatibel sind. Diesen ausgleich finden das individuum als ich und sein genosse, wenn sie es wollen, im moment der gelebten gegenwart, die facta der vergangenheit aber, die der genosse und das individuum als ich erinnern, sind nur die dokumente ihrer interessen. Was pragmatisch tauglich ist, dass kann nur begrenzt gültig sein. Mit dieser einschränkung ist jede unterscheidung zu beurteilen.    (b)<==//
(c)
die unterscheidung des Aristoteles zwischen dem haus(oikos) und dem öffentlich raum, der agora(polis), hat die kultur des abendlandes bestimmt. Die identität von gruppe und individuum in den stammesgesellschaften der frühzeit konnte nicht mehr aufrechterhalten werden, als ihre mitglieder in umfriedeten regionen, den späteren städten, substrukturen ausbildeten, die eine eigene dynamik entwickelten. Diese entwicklung kann als ein evolutionsprozess der gattung: mensch, interpretiert werden, aber jede interpretation ist als interpretation post festum unzulässig, wenn aus dem dokumentierten entwicklungsprozess die idee einer notwendigen entwicklung der gattung abgeleitet werden sollte; denn zulässig kann nur der prozess der entwicklung zwischen rekonstruiertem anfang und projektiertem ende festgestellt werden. Ende und anfang bleiben notwendig im dunkel oder werden, wenn die behauptung sich als wissenschaft tarnt, mit einem zirkelschluss bemäntelt. Ich belasse es bei der feststellung des Aristoteles, der die unterscheidung von oikos und polis behauptet hatte und damit ein erklärungsschema formulierte, das mir geeignet erscheint, bestimmte streitige probleme, die alle betreffen, in einer theorie zu fassen, die eine bestimmte praxis leiten kann(01).
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(01) argument: //==>2.42.21(c)<==//
(d)
in der historia wurde die unterscheidung: öffentlich oder privat, unterschiedlich bewertet. Es gab wellen der wertschätzung für die eine oder die andere möglichkeit. In der mittelalterlichen gesellschaft war die unterscheidung nachrangig, weil die gesellschaftliche ordnung als ein organismus begriffen wurde, dessen organe zusammen wirken müssen, wenn das ganze existieren soll. Der intime bereich, so die gemeinsame zeugung der nachkommen, war für den könig ein staatsakt, für seine vasallen ein integrales moment des lehnsvertrages und von der liebe zwischen mann und frau, eine erfindung der romantik, war keine rede(01). Mit der aufklärung wurde der akzent verschoben und der politische liberalismus behauptete den bereich des privaten vor dem staat(02). Aber auch die behauptung des goldenen mittelweges(03) bietet keine überzeugende lösung. Die festgestellten schwankungen mögen beschwer verursachen, aber sie sind auch der quell neuer hoffnungen, wenn das gleichgewicht zu arg aus der ordnung gefallen ist.
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(01)
im absolutismus des französischen monarchie war das schlafzimmer des königs Ludwig XIV im Schloss Versailles quasi das zentrum des staates; den schlaf des königs zelebrierte man als staatsaffaire.
(02)
in der postmoderne ist die neoliberale parole: privat vor staat, ein echo dieser einschätzung. Es ist ein fataler irrtum, wenn die neoliberalen ideologen des freien marktes ausschreien, dass alle politischen probleme gelöst wären, wenn auf den staat verzichtet würde ... ; aber es sind diese herrschaften, die am lautesten nach dem staat rufen, wenn die von ihrem geschwätz angerichtete unordnung wieder gerichtet werden soll.
(03)
bekanntlich heben sich zwei sinuskurven auf, wenn sie um 90° verschoben sind. Die linie: null, aber ist der stillstand.  (d)<==//
(e)
mit der definition des begriffs: die_politik, ist in den umrissen die liste der phänomene geschrieben, die mit dem terminus: die_politik, bezeichnet werden. Meine liste(01) weicht in der kernzone nicht von vergleichbaren anderen klassifikationen ab und die differenzen in den randzonen sind ein gegenstand pragmatischer lösungen. Was also den staat betrifft, das kann, wie in einem spiegel, an den institutionen festgemacht werden, die den staat sichtbar repräsentieren(02). Aus tradition ist die klassische einteilung der staatsfunktionen in ministerien ein brauchbarer indikator für das, was die gegenstände der politik sind. Die komplexität moderner gesellschaften hat aber eine ausweitung der möglichen gegenstände notwendig gemacht. Als der kanon der klassischen ministerien festgelegt worden war, gab es in der welt bereiche, die ausserhalb der politik gelegen waren, heute aber in das zentrum des politischen handelns gerückt werden. Die zerstörung der umwelt hatte es in jeder generation der gattung: mensch, gegeben(03), aber der raubbau an den ressourcen der natur hat in der moderne eine quantität erreicht, der die existenz der gattung: mensch, auf dauer in gefahr bringt, letztlich sogar deren existenz ausschliessen kann. Der wandel in der zeit korrespondiert mit dem wechsel der perspektiven, mit denen das individuum als ich und sein genosse die dinge der welt händeln, die sie als politische weltdinge händeln wollen(04).
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(01)
en detail werde Ich keine liste aufschreiben, weil die aufzählung nichts an den problemen ändern kann, die in der politischen praxis der tägliche stoff der bürger und ihrer politiker sind. Das beständige ausweichen vor bestimmten festlegungen mag kritisch beäugt werden, aber das ziel meiner reflexionen ist nicht, handlungsanweisungen für die lösung bestimmter probleme zu formulieren, formulierungen, die im folgenden moment der gelebten gegenwart schon gegenstandslos sein können, sondern mein ziel ist, die strukturen zu beschreiben, in die das individuum als ich und sein genosse eingebunden sind, wenn sie sich, ihren interessen folgend, im moment der gelebten gegenwart für eine bestimmte lösung entscheiden, an die sie sich gebunden haben.
(02)
die simplizität der aussage ist aber trügerisch. Es gibt institutionen des staates, die vom staat geschaffen worden sind und unterhalten werden, deren gegenstände aber nicht in jedem falle ein politisches weltding sein müssen. Die pflege der kultur, festgemacht an einem konkreten kunstwerk, muss keine staatsaufgabe sein, auch dann nicht, wenn die tradition ein starkes argument für diese meinung ist. Die wahrnehmung eines kunstwerkes ist ein intimer akt des individuums als ich, zugleich muss aber auch festgestellt werden, dass diese wahrnehmung ohne den öffentlichen raum, den ein museum oder eine private galerie zur verfügung stellen, nicht möglich ist. Die schliesslich getroffene entscheidung, entweder pro staat oder contra, wird immer im zwielicht bleiben. Solange daraus keine grundsatzfragen gemacht werden, dürfte eine entscheidung pro oder contra für alle, die es betrifft, möglich sein.
(03)
die zerstörung der umwelt, faktisch eine veränderung von gegebenheiten in der natur, ist ein phänomen, das den menschen früher so nicht aufgefallen war, weil sie noch die möglichkeit gehabt hatten, in andere regionen des planeten: erde, auszuweichen. Diese möglichkeit ist heute der gattung: mensch, verschlossen, seitdem das individuum als ich und sein genosse die begrenzung ihres planeten im weltraum sinnlich wahrnehmbar erfahren haben. Der blick aus der raumstation auf die erde hat den horizont weiter gemacht und auf der erde bestimmte horizonte geschlossen.
(04)
in den frühen zeiten der tradition war die abgrenzung der phänomene, die heute mit dem terminus: die_politik, erfasst werden, noch kein gegenstand der reflexion. Diese beobachtung rechtfertigt aber nicht den schluss, dass die menschen damals sich nicht mit den dingen der welt beschäftigt haben, die heute als politische weltdinge gelten. Auf der gesetzestafel des Hammurabi(3500v.Chr.) ist der terminus: politik, noch nicht verzeichnet, ebensowenig im dekalog des Moses(Exodus 20.1-17), aber das, von dem diese dokumente der historia bericht geben, sind exakt die phänomene, die mit dem terminus: politik,
bezeichnet werden müssen. Sicher, vieles von dem, was dem individuum als ich und seinem genossen heute selbstverständlich ist, das hatte in diesen texten noch keinen gegenstand, aber das, von dem diese texte kenntnis geben, sind phänomene, die auch heute noch aufregen können. Es sind phänomene, denen das merkmal gemeinsam ist, dass das verhalten des individuums als ich in seiner gruppe nicht immer mit den tätigkeiten gleichgesetzt werden kann, die das individuum als ich ausführen muss, wenn es für sich selbst ist. Diese unterscheidung kann mit dem terminus: öffentlich, kenntlich gemacht werden.    (e)<==//
(f)
das problem der verneinung ist, dass das, was negiert wird, in einer position ausgesagt werden muss. Das nicht_politische fällt mit dem identisch, was die dinge der welt sind, ausgenommen die weltdinge, die als politische weltdinge definiert werden. Auf der argumentebene des begriffs ist die abgrenzung eindeutig, aber die beobachtung ist geläufig, dass es gleichwohl dinge der welt gibt, die über das individuum als ich unmittelbar vermittelt, eine gewisse nähe zu den politischen weltdingen aufweisen, diese aber per definitionem nicht sein können(01). Um diese schwierigkeiten aufzulösen, erscheint es mir als zweckmässig, einen deutlich unterscheidbaren terminus einzuführen, der einerseits ein problem zwar auflöst, andererseits aber ein neues problem schafft(02). Der terminus: privat, indiziert zum einen den bereich, der nicht_öffentlich sein soll(03), zum anderen ist ein intimer bereich bezeichnet(04), zu dem nur das individuum als ich zugang hat. Logisch ist das keine negation, sondern eine alternation, es wird etwas gleichgesetzt, das im entscheidenden moment etwas anderes ist.
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(01)
die abgrenzung ist eindeutig bei den phänomenen, die der natur zugerechnet werden. Zumindest besteht die allgemeine übereinkunft, dass die natur als ding der welt kein politisches weltding sein soll, aber diese vereinbarung kann nicht ausschliessen, dass die natur nicht interessengeleitet instrumentalisiert wird, nämlich dann, wenn die natur in das politische kalkül einbezogen wird. Pars pro toto sei die waffentechnologie benannt - dynamit reagiert nun mal so, wie es in seiner chemischen formel beschrieben ist.
(02)
der terminus: privat, erscheint zumeist als alternative zum terminus: öffentlich. Die auflösung des problems: unterscheidung zweier phänomene, ist damit indiziert, aber, das muss beachtet werden, dem terminus ist die funktion versagt, die nur dem begriff als begriff zusteht, nämlich die unterscheidung der phänomene zu bewirken. Die unterscheidbaren termini: privat und öffentlich, bezeichnen aber auch die begriffe: öffentlich und privat, die, mit sich identisch, nicht identisch fallen können. Wenn ein phänomen von einem anderen phänomen unterschieden werden soll, dann liegt entweder nur ein begriff vor, folglich muss einer der termini falsch sein, oder beide termini bezeichnen, jeder terminus für sich, den begriff richtig, folglich müssen zwei begriffe vorliegen, von denen aber nur einer das streitige phänomen als das phänomen bestimmen kann, das das phänomen sein soll, nämlich ein politisches weltding. Das, was als elegante lösung eines dilemmas angeboten ist, das ist bei genauer untersuchung eine lösung, die weitere fragen aufwirft. Dennoch erscheint es mir sinnvoll zu sein, mit den erforderlichen einschränkungen, an der unterscheidung: öffentlich/privat, festzuhalten.
(03)
der terminus: privat, ist negativ konnotiert. Privat ist das, was dem öffentlichen bereich entzogen ist. Der aspekt der beraubung aber, indiziert mit dem lateinischen wort: privare, führt auf eine falsche spur. Der private teil der bürgerlichen existenz muss nicht etwas sein, das das individuum als ich seiner gemeinschaft entzieht, aber das, was es als seinen privaten bereich ausgibt, das kann es der gemeinschaft zu deren lasten entzogen haben. Das individuum, das sich als ich bilden will, benötigt, nicht bestreitbar, in der gemeinschaft mit dem genossen einen raum, in dem es ganz für sich sein kann. Das ist einerseits sein forum internum und es wäre absurd, diesen raum mit dem terminus: privat, bezeichnen zu wollen, aber das individuum als ich benötigt, um selbst das ich sein zu können, auch auf dem forum publicum einen bereich, zu dem es dem genossen zugang gewähren kann, wenn es das will. Dieser bereich, im recht durch bestimmte rechtsnormen definiert, ist sein privater raum, der vom individuum als ich und/oder seinem genossen, das ist ein teil der erfahrung, legal oder nicht_legal behauptet werden kann.
(04)
der terminus: intim, ist einerseits nicht negativ konnotiert, andererseits taugt er wenig zur abgrenzung von dem, was öffentlich sein soll. Der kernbereich des intimen ist das forum internum, in dem das individuum als ich bei sich selbst sein kann, aber das, was mit dem terminus: intim, auch angezeigt ist, das geht gerade über das forum internum hinaus und ist darauf angelegt, auf das forum publicum, geteilt mit dem genossen, präsent zu sein. Das individuum als ich und sein genosse wollen, jeder für sich, anteil am jeweils anderen haben, und das können sie nur dann, wenn sie mit dem anderen auch über das kommunizieren, was teil ihres intimen bereichs ist. In der kommunikation ist eine teilöffentlichkeit erforderlich, die auf die beiden personen begrenzt ist, die es betrifft. Dieser zwischenbereich(*1) erfüllt weder die definition des begriffs: öffentlich, noch die definition des begriffs: privat, es ist ein begriff sui generis und sollte als dieser auch gehändelt werden.
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(*1) in der moderne sind die grenzlinien dieses zwischenbereichs volativ. Der blick auf die medien genügt, deren geschäft die schamlosigkeit ist. Sexualität, intim genossen, ist weder böse noch schmutzig, aber sie wird dazu degradiert, wenn ein geschäft damit gemacht wird, von dem der daneben stehende dritte den profit hat.    (f)<==//
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(text/1.3.11)<==//
2.31.11
die politischen wissenschaften sind im klassifikationsschema: natur- und geisteswissenschaften,(a) in der klasse: geisteswissenschaften, subsumiert. Mit dieser zuordnung sind auch die methoden festgelegt, die in den politischen wissenschaften als gültig angesehen werden. Ich folge diesem kanon in kritischer haltung, erörtere die methoden aber nicht en detail(b).
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(a)
das klassifikationsschema ist streitig und beherrscht die methodendiskussionen. Die einteilung hinsichtlich der natur- und der geisteswissenschaften ist insofern brauchbar, als sie eine grobe unterscheidung der unterschiedlichen zugangsmöglichkeiten zum bestimmten objekt eröffnet und so die vielfalt der methoden überschaubar hält. Das klassifikationschema ist aber ungenügend, wenn eine methode in ihrer anwendung auf ein bestimmtes ding der welt im fokus der kritik steht. Jedes ding der welt kann vom individuum als ich in unterscheidbaren perspektiven wahrgenommen werden, und wie das individuum als ich das bestimmte ding der welt wahrnimmt, das ist immer auch ein moment der methode, mit der das individuum als ich das bestimmte ding in den fokus seines interesses stellt. Das problem lässt sich plausibel am beispiel der archäologischen funde demonstrieren, die im schnittpunkt geistes- und naturwissenschaftlicher methoden stehen. Was ein archäologischer fund als dokument der historia ist und bedeutet, das kann, so die allgemeine überzeugung, nur mit differenzierten methoden bestimmt werden, methoden, die sowohl in der klasse der naturwissenschaften zu subsumieren sind als auch in der klasse der geisteswissenschaften.
(b)
die von mir formulierte methode: trennung in analytischer absicht, weicht einerseits vom kanon der approbierten methoden ab, ist andererseits aber als eine geisteswissenschaftliche methode zu klassifizieren.
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(2.31.02/a/02))<==//
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fortsetzung:
subtext/argumente: 2.32.01 bis 2.32.05

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stand: 13.05.01.
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