SUBTEXT 2.21.001_2.21.031
nur für die links/verweisungen:
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2.21.006    2.21.007   2.21.008    2.21.009   2.21.010   
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2.21.031


2.21.001

gott gleich sein - eine vorstellung, die die menschen immer erregt hat, ausgewiesen mit den dokumenten der historia(a). In der moderne sind die fantasien der futerologen(b) ein teil dieser geschichten. Abhängig von den dominierenden vorstellungen in den epochen sind diese erzählungen gleich in ihrer struktur, unberührt von den differenzen in den gemalten bildern. Es soll eine maschine sein, die die ordnung, gesetzt von gott, verändert und die den schöpfer der maschine mit dem schöpfer der welt: gott, gleichsetzt. Das flugerät des Ikarus(c) steht in der gleichen reihe wie der GOLEM(d), den der rabbi Löw wieder belebt hatte(e). Die maschine soll mehr sein als sein konstrukteur ist(f).
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(a)
jedes ding der welt kann ausgelegt werden als ein dokument der historia. Zu den details diese begriffs andernorts mehr(01).
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(01) //==> INDEX/register, stichwort: dokument_der_historia.
(b)
der science fiction-roman ist die erzählung der moderne, die in den bildern der vergangenheit von der zukunft erzählt, pars pro toto die romane des Jules Verne. Vieles von dem, was die protagonisten dieser romane erträumt hatten, ist realität geworden, so der flug zum mond, allein in der durchführung ein bisschen anders.
(c)     Ovid: Metamorphosen. Daedalus und Icarus, VIII.Buch, vers: 183-235. Stuttgart: 2019.
(d)     der terminus: GOLEM, wird in der funktion eines zeichens gebraucht.
(e)     Wikipedia: Golem. dl_24.02.16.
(f)
es sollte differenziert werden zwischen einer realen KI-maschine und der utopie als projektion in die zukunft(01). Die KI-maschine ist im moment der gelebten gegenwart entweder real oder sie ist als maschine ein factum der vergangenheit. Der mensch will immer über sich hinaus und verbleibt doch in seinem bezirk, allein die grenzziehung in raum und zeit verändert sich unablässig. Dieser wandel ist in der differenz erkennbar, die in den facta der vergangenheit dokumentiert ist. Die KI-maschinen von heute sind nur raffinierter gebaut als die maschinen in der historia.
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(01) //==> INDEX/register, stichworte: projektion_in_die_zukunft und utopie.  (text)<==//


2.21.002

die verfügungsgewalt über die KI-maschinen ist ein problem der macht(a). In der vordigitalen zeit war die verfügungsgewalt über eine maschine unzweideutig an das eigentum oder den besitz der maschine geknüpft. Diese eindeutigkeit im recht ist verloren gegangen; denn die rechtsnatur der daten, die mittels der neuen technologien über den bürger gesammelt werden können, ist nicht eindeutig geklärt(b). Es werden daten gesammelt, weil diejenigen, die über das erforderliche technische know how verfügen, alles sammeln, was sie erreichen können(c). Wer die maschine in ihrer konstruktion verstanden hat, der übt auch die herrschaftsgewalt über die maschine aus, implizit die verwendung der daten, die mit der KI-maschine geschaffen worden sind. In den debatten über die ästhetik der kunstwerke, traditional oder digital, sollten die aspekte: "funktion der KI-maschinen, ihre handhabung und die nutzung der mit den KI-maschinen geschaffenen daten", nicht übersehen werden.
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(a)
dieser aspekt wird im text nicht thematisiert; zum begriff: macht, und zu den phänomenen der macht, einbezogen der begriff: herrschaft, andernorts en detail(01).
(01) Richter,Ulrich: Der begriff: das_politische, im trialektischen modus. 014:das_politische.
//==> INDEX/register, stichworte: macht und herrschaft.
(b)
zu verweisen ist auf die debatte über den datenschutz, die in der gesellschaft kontrovers geführt wird(01).
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(01) //==>argumente: 2.21.026 und 2.21.029.
(c)
die scheinbar unbegrenzte sammelmöglichkeit der digitalen daten ist die grundlage des geschäftsmodells der konzerne wie Google oder facebook(Marc Zuckerberg). Die währung im internet sind die daten, die der nutzer für "freie" nutzung des internet entrichten muss.  (text)<==//


2.21.003

die erfahrung ist alt, neu in jedem moment der gelebten gegenwart. Die zeiterfahrung des individuums als ich(a) ist in den debatten um die verwendung der KI-maschinen im ästhetischen prozess ein konstitutives moment des wissens über die produkte der KI-maschinen. Das vergangene gilt als alt(=abgelegt als datum), verheissungsvoll dagegen ist das, was als das potential der daten in die zukunft projiziert wird, dazu bestimmt, das neue zu sein, das im moment der realisierung das alte ist, ein factum der vergangenheit. Das argument: zeiterfahrung, ist ein randproblem in diesem essay, aber es ist notwendig, darauf zu verweisen(b).
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(a) //==>argument: 2.21.011.
-
(b) das problem ist in einer anderen perspektive der gegenstand meines textes: Nichts neues - die utopien des gerechten staats und die reale illusion des kreativen. 013:neu/alt(text)<==//


2.21.004

Merzmensch. KI-Kunst. Berlin 2023, p.8 und 11.
Zusatz.
Der Merzmensch, pseudonym für Vladimir Alexeev, berichtet anschaulich über die produkte, die mit den aktuellen KI-maschinen auf den kunstmarkt geworfen sind(a). Man kann vortrefflich darüber streiten, ob die mit einem weinglas zuprostende Mona Lisa eine erweiterung der porträtkunst ist. Technisch ist diese verknüpfung der motive in einem bildprodukt sicherlich beachtenswert, aber, ob das resultat dieser verknüpfung ästhetisch relevant ist, dürfte eine frage des geschmacks sein(b).
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(a)  //==>argument: 2.21.025.
(b)  das bild: #18. a.a.O, p.38.  (text)<==//


2.21.005

der traditionale terminus: mensch, ist im relationalen argument durch den terminus: individuum als ich, ausgetauscht. Der begriff: mensch, dominant in der tradition, und der begriff: individuum als ich, gültig im relationalen argument, unterscheiden sich in der sache nicht. Der austausch der termini hat seinen grund darin, dass mit dem terminus: mensch, den begriff: mensch, bezeichnend, schamlos schindluder getrieben wird. Es ist bekannt, dass der folterer ebenso sagt: mensch, wie sein opfer, differentes meinend. Das ist mit dem terminus: individuum als ich, nicht möglich, weil das individuum, das ich sein wollend, nicht das individuum sein kann, das ein ich ist, wenn es dem genossen die anerkennung als der_andere, nämlich das ich zu sein, verweigert. Wer gewalt gegen den anderen übt, der hat sich selbst entmächtigt, das ich zu sein, das zu sein er vorgibt, wenn er sagt auch nur ein mensch zu sein(a).
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(a)
zu den begriffen: mensch und individuum_als_ich, en detail andernorts(01).
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(01) //==> INDEX/register, stichworte: mensch und individuum_als_ich.  (text)<==//


2.21.006

zum begriff: individueller impuls, andernorts en detail(a).
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(a)  //==> INDEX/register, stichwort: individueller_impuls.  (text)<==//


2.21.007

das ästhetische urteil ist im relationalen argument die differencia specifica. Über den begriff: kunstwerk, und den begriff: ästhetische urteil, gebraucht als argument, habe Ich in mehreren essays geschrieben. Die essays waren aus vorträgen entstanden, die Ich auf den kongressen der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik(DGÄ) gehalten hatte.
Die liste:
  1. Die vollendung des kunstwerks und die versuchungen des experiments. 020:kunstwerk.
  2. Das kunstwerk als gegenstand und als ästhetisches urteil. 021:urteil/ästh.
  3. Original oder kopie. Das kunstwerk als vorstellung im schnittpunkt digitaler (re)produktion. 026:original_kopie.
  4. Das schöne bild und die grosse zahl. Die kategorie: wert, in der ästhetik und der wert eines kunstwerks im markt - ein gegensatz, den das individuum als ich, das subjekt der ökonomie und der ästhetik, vermittelt. 030:bild+zahl.                  
  5. Den holzwurm plagt kein ästhetisches urteil. Die logik des ästhetischen urteils im schnittpunkt der gesellschaft und ihrer (kunst)objekte, vermittelt im individuum als ich. 036:holzwurm.
//==> INDEX/register, stichworte: ästhetische_urteil und kunstwerk.  (text)<==//


2.21.008

nur das individuum als ich kann den begriff: autonomie des ich, denken. Das ist das alleinstellungsmerkmal des individuums, das, das ich seiend, sich autonom entschieden hat, das ich zu sein, das es sein will. Traditional kommt diese auszeichnung dem homo sapiens zu(a). Diese ausgrenzung des menschen in der natur ist notwendig, wenn der mensch sich selbst als subjekt erkennen will. Die auszeichnung, das ich oder das subjekt zu sein, ist ein postulat, weil der beweis des gegenteils der behauptung nicht geführt werden kann. Weder kann das individuum als ich wissen, dass es als gattungswesen allein fähig ist, sich als autonom zu verstehen(b), noch ist es vernünftig, den anderen dingen der welt, die nicht_homo sapiens sind, das kriterium zuzuordnen, mit dem das individuum als ich, sein genosse eingeschlossen, die trennung der weltdinge in das_andere und der_andere markieren. Mit dieser zuschreibung kann kein werturteil verknüpft sein, weil die zuschreibung kein vergleich verschiedener weltdinge gemäss der unterscheidung: mehr/weniger, ist.
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(a)
das alleinstellungsmerkmal wird in den debatten um die vorstellungen, was der mensch im kosmos(01) sei, als political incorrect gehändelt. Das ist ein streit um den glauben, in dem vorgetäuscht wird, einen streit um das wissen zu führen.
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(01)  anspielung auf die schrift von Max Scheler: Die Stellung des Menschen im Kosmos(1928).
(b)
es kann begründbar vermutet werden , dass bestimmte species von tieren fähig sein können, zwischen dem einen ding der welt oder einem anderen ding der welt zu wählen. Aus der fähigkeit, zwischen zwei dingen der welt wählen zu können, belegt mit beobachtungen, ist aber der schluss nicht ableitbar, dass diese tiere auch autonom handeln würden. Der beweis scheitert, weil der homo sapiens über keinen code verfügt, der eine kommunikation mit dem tier verstattet. Es sind zwei welten, die zwar einige aspekte der existenz von tier und mensch gemeinsam haben, aber in dem einen entscheidende punkt getrennte welten sind.  (text)<==//


2.21.009

Harald Naegeli ist als sprayer von Zürich berühmt geworden(a). Die kontroverse um die strichmännchen an den häuserwänden von Zürich ist paradigmatisch für den immer wieder aufflammenden streit um die frage: ist das kunst oder nicht?. Der streit ist ausgekämpft. Die strichmännchen sind kunst, auch dann, wenn der straftatbestand: sachbeschädigung, weiter einschlägig ist. Man ändert die meinung, wenn das geld auf dem kunstmarkt lockt. Ein vergleichbarer fall ist: Bansky, dessen identität bisher nicht bekannt ist(b).

    Für die frage: kunst/nicht_kunst, ist das umfeld das entscheidende momentum, wenn entschieden wird, ob ein objekt als kunst identifiziert werden soll oder nicht.
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(a)  Wikipedia. Artikel: Harald Naegeli. dl_24.05.20.
(b)  Wikipedia. Artikel: Bansky. dl_24.05.20.  (text)<==//


2.21.010

der gedanke im argument: 1.2.1.2, in einer graphik wiederholt.
Die momente:
1.moment: individuum als ich/(relationist(a)),
2.moment: kunstwerk: n/(=ding der welt: n),
3.moment: ästhetische urteil/(=grund).
Die relationen:
1.rel.: individuum_als_ich<==|==>kunstwerk:_n,
2.rel.: individuum_als_ich<==|==>ästhetische_urteil,
3.rel.: kunstwerk:_n<==|==>ästhetische_urteil.
graphik: 001.

            
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(a)
in der klammer sind die anderen termini verzeichnet, die äquivalent eingesetzt werden können. In der graphik sind diese termini weggelassen aus gründen der übersichtlichkeit einer graphik.  (text)<==//


2.21.011

der begriff: zeiterfahrung, ist ein kernbegriff im relationalen argument(a). Abweichend vom zeitbegriff der physik ist die zeiterfahrung eine vorstellung des individuums als ich. Allein im moment der gelebten gegenwart kann das individuum als ich sich seiner existenz gewiss sein - es lebt und das genügt. Die traditionalen vorstellungen von vergangenheit und zukunft sind vorstellungen des individuums als ich, die das individuum als ich im moment der gelebten gegenwart als facta der vergangenheit und als projektionen in die zukunft präsent hat(b).
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(a)
zur theorie von raum und zeit andernorts en detail(01).
Texte:
  1. Selbsterfahrung als arbeit an der vergangenheit. 001:zeiterfahrung
  2. Der begriff: raum und zeit, im trialektischen modus.(fassung: A). 012:raum/zeit
  3. Der begriff: zeiterfahrung, als vorstellung des individuums als ich im moment seiner gelebten gegenwart. Die gelebte zeit zwischen dem sein der gemessenen zeit(Leibniz) und dem nichts der ewigkeit gottes(Augustinus). 040:zeiterfahrung_II.
  4. INDEX/register, stichworte: zeiterfahrung, raum und zeit.
(b)
der gedanke: zeiterfahrung, in einem bild dargestellt(01):
bild: 101

   
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(01)  //==> 040:zeiterfahrung_II. Argument: 2.029.     (text)<==//
 
2.21.012

in den medien war breit berichtet worden(a), dass der hausmeister der Kunstakademie Düsseldorf im atelier des kurz zuvor verstorbenen Joseph Beuys eine der berühmten fettecken des künstlers einfach als müll entfernt hatte. Der mediale aufschrei war zwar geschäftsfördernd gewesen und das objekt liess sich auch ersetzen, aber, den fall genauer betrachtend, stelle Ich fest, dass dem hausmeister unrecht angetan wurde. Er hatte das getan, was in seiner vorstellung das resultat der autonomen entscheidung gewesen war: das objekt in der ecke ist schmutz und kein kunstwerk. Also waltete er seines amtes und tat, was er sich selbst geboten hatte. Das problem ist allein, dass er mit seiner tat quer lag zu einer anderen entscheidung aus autonomie, nämlich Beuys' entscheidung, dieses objekt: fettecke, ist ein kunstwerk. Der rest ist ein fall für die bürgerliche gesellschaft, in der antagonistische interessen im streit stehen(b).
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(a)     Wikipedia, artikel: fettecke. dl_24.05.20.
(b)
vergleichbar ist der fall: badewanne,(01). Das kunstobjekt: badewanne, war von einer partygesellschaft als bierkühler "fehlgebraucht" worden(02). Dadurch war ein schaden am kunstobjekt entstanden. In dem rechtsstreit ging es nur noch um die frage, wer den entstandenen schaden zu bezahlen hat(03).
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(01)
es war die badewanne, in der "Klein Joseph gebadet" worden war, nach selbstauskunft des künstlers: Joseph Beuys.
(02)
"In dieser Badewanne wurde einst Klein Joseph gebadet". Bericht in: Bergische Landeszeitung. Bergisch Gladbach, 15.01.1976.
(03)
Oberlandesgericht Düsseldorf, Urteil vom 09.07.1976. Az.: 22 U 17/76 // 4 O 413/74 LG Wuppertal.  (text)<==//


2.21.013

im relationalen argument ist strikt zwischen dem forum internum und dem forum publicum zu unterscheiden(a).

    Das forum internum ist der innere bereich des individuum als ich, zu dem es allein zugang hat, der genosse ist ausgeschlossen. Im forum internum ist das individuum als ich bei sich selbst. Die kategorien des raumes und der zeit sind nicht wirksam, alles ist möglich, wozu die imaginationskraft des individuums als ich fähig ist.

    Das forum publicum ist der äussere bereich des individuums als ich, geteilt mit dem genossen. Es gelten die kategorien von raum und zeit und die dinge der welt sind geordnet in der gesetzten kausalität. Der gedanke, gedacht im forum internum und entäussert auf dem forum publicum, ist ein öffentlicher gedanke, den der genosse auf grund seiner autonomen entscheidung sich zu eigen machen kann.
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(a)
zu den details dieser unterscheidung andernorts en detail(01).
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(01) INDEX/register, stichwort: forum_internum und forum_publicum.  (text)<==//


2.21.014

es ist eine eigentümlichkeit der sprache(a), dass in einem satz die KI-maschine in der funktion des grammatischen subjekts erscheinen kann, pars pro toto: Die KI-maschine ist defekt. Dieser satz ist kein fall des subjekts, das sich als autonom bestimmt hat, und scheidet aus. Kein ding der welt, das das_andere ist, kann die funktion des realen subjekts ausfüllen, das in raum und zeit sich autonom entscheidet, sich selbst an das entschiedene absolut gebunden habend. Das gilt auch für die fiktion im recht: juristische person,(b).
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(a)      de facto ist das ein problem der logik: das logische urteil(SaP).
(b)
dazu andernorts en detail mehr in meinem text: Der weltgeist Hegel's - das bin Ich, das sind Sie, das sind wir alle, jeder für sich. 015:weltgeist(text)<==//


2.21.015

es ist eine allgemeine erfahrung, dass das individuum als ich: A, versucht, den genossen: B, als werkzeug zu benutzen(a). In der realität einer sozialen beziehung, potenziert in der dynamik der gruppe, ist es der normalfall, dass der je eine versucht, den je anderen für die erreichung seiner zwecke einzuspannen(b). Die möglichen situationen sind komplex ausgestaltet, und die regeln der ethik, mit denen die unterscheidungen in gut und böse bewerkstelligt werden, sind, wenn's konkret wird, oft nur spielbälle in einem abgekarteten spiel, in dem der andere als der_andere in eine sache verkehrt wird, die das_andere ist(c). Jeder versuch, den je anderen als werkzeug zu gebrauchen, das soll heissen: zu missbrauchen, ist mit dem prinzip: anerkennung des anderen als der_andere, nicht vereinbar. Der praktische imperativ Kant's gilt, dass der genosse stets als selbstzweck anzusehen ist, der nicht als mittel gebraucht werden kann(d).
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(a)
man sagt landläufig: das individuum als ich: A, instrumentalisiert den genossen: B.
(b)
die wortwahl ist variabel, sie läuft aber immer auf dasselbe hinaus, dass der je andere "benutzt" werden soll, das heisst, der je andere wird als sache "instrumentalisiert". Die kennzeichnung der struktur ist das eine, etwas anderes ist die bewertung dieser struktur in ihrer logik. Der freundschaftsdienst, die hilfe für den genossen, kann bedeuten, dass andere genossen als helfer(=werkzeuge) gebraucht werden. Anders bewertet wird die situation, wenn der eine die arbeitskraft des anderen ausbeutet, sei's als bürgerliche arbeit, sei's als sklaverei. In der historia ist die grenzlinie variabel.
(c)
die differenz ist zu beachten, wenn versucht wird, den je anderen zu einer sache zu degradieren. Diese situation sollte nicht mit der situation verwechselt werden, wenn der andere, der gewalt gegen den je anderen übt, sich selbst als das ich entmächtigt hat. Wer den anderen mit gewalt zu einer sache herabwürdigt, der hat sich selbst als ich entmächtigt und kann nur als eine sache, die das_andere ist, erscheinen.
(d)
"Der praktische Imperativ wird also folgender sein: Handle so, daß du die Menschheit, sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden andern, jederzeit zugleich als Zweck, niemals // bloß als Mittel brauchest"(01).
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(01)
Kant,Immanuel: Grundlegung der Metaphysik der Sitten.
Bd.VII,p.61, (=BA 66/67), in: Werke in zwölf Bänden (Hrg.Wilhelm Weischedel) Frankfurt am Main: 1968.  (text)<==//


2.21.016

das individuum als ich, sein genosse eingeschlossen, kann das werkzeug als objekt richtig oder falsch gebrauchen. Das ist eine simple feststellung, die ihren grund in der verwechslung von ursache und wirkung hat. Den grund hat das individuum als ich, sein genosse eingeschlossen, zu verantworten. Dieser aspekt des problems ist für diesen essay nicht relevant.  (text)<==//


2.21.017

Die grenzlinien werden in raum und zeit beständig verändert. Das ist eine allgemeine erfahrung. Der blick in die natur genügt. Die veränderungen, beobachtetet im raum, werden als phänomene in der zeit registriert. Nach dem derzeitigen stand der technik zu urteilen, sind weitere wunderwerke in der KI-technologie zu erwarten, erwartungen, die mit den berichten in den medien immer wieder erfüllt oder enttäuscht werden. Ich war erstaunt, als Ich kürzlich eines der übersetzungsprogramme benutzt hatte, um einen text auf deutsch ins englische übersetzen zu lassen. Das ergebnis erforderte nur wenige korrekturen und anpassungen. Die arbeit des übersetzens wort für wort und das lästige nachschlagen im wörterbuch musste nicht Ich leisten, das erledigte die maschine. Inzwischen ist es selbstverständlich geworden, dass einzelne websites den button: übersetzen, haben, der den fremdsprachigen text in die eigne sprache übersetzt und vice versa.

    Das sind erleichterungen, die vom fortschritt in der technik erwartet werden können. In diesem sinn kann die KI-maschine ein segen sein, der immer eine rückseite hat, nämlich den missbrauch des werkzeugs.  (text)<==//


2.21.018

mit dem begriff: grenze, ist die bedingung gesetzt, die dem individuum als ich es ermöglicht, sich selbst als das zu erkennen, was es ist. Die funktion einer grenze ist die eines spiegels(a), der den blick des individuums auf sich selbst zurückwirft, sich im spiegelbild als das erkennend, was es ist: das ich.

    In raum und zeit, präsent im phänomen des horizonts, ist die grenze eine imaginierte linie(b), die die welt des individuums als ich abschliesst von dem, was Ich mit dem zeichen: NATUR,(c) fixiere, um mittels des zeichens: NATUR, mit dem genossen über das kommunizieren zu können, was jenseits der grenze liegen muss, extramundum intendiert, intramundum gedacht(d). An dieser grenze endet die vorstellungskraft des individuums als ich, die das individuum als ich, gebunden in raum und zeit, nicht überschreiten kann(e).

    In der vorstellung des menschen ist der kosmos, die welt des individuums als ich, begrenzt(f).
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(a)
die funktion des begriffs: spiegel, im relationalen argument ist anderorts en detail erläutert(01).
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(01)
mein text: Grenzen - die autonomie des ich und seine selbstbindung. Metaphysische reflexionen über die metapher des spiegelfensters und der blick des ich auf den regenbogen. 007:grenze:
//==> INDEX/register, stichworte: spiegel bis spiegelbild.     (a)<==//  
(b)
vom begriff: grenze, sind strikt die phänomene der grenzen zu unterscheiden. Die realen grenzen sind kein gegenstand des essays.   (b)<==//  
(c)
die grenzlinie zwischen dem, was die welt des individuums als ich ist, und dem, was mit dem zeichen: NATUR, markiert wird, das ist im relationalen argument mit dem zeichen: welt||NATUR, fixiert(01).
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(01)
der gedanke in einer graphik wiederholt. Ich greife auf die graphik: 001, zurück, und erweitere diese mit einem kreis im dicken strich, der die grenzlinie markiert.
graphik: 002.

         
  .   (c)<==//  
(d)     //==>argument: 2.21.019.   (d)<==// 
(e)
das individuum als ich, sein genosse eingeschlossen, kann bis an die grenze seiner welt herangehen und in seiner vorstellung auch auf das blicken, was jenseits der grenze sein soll, aber das, was es in seiner vorstellung imaginiert, das stellt es sich intramundum vor, das projizierte extramundum verortend. Es sind die vorstellungen, fixiert in einer zahl, deren fundament das prinzip der zahl: 1,(01) ist, die nur ein teil der zahlenreihe: 1-(n+1),(02) sein kann. Die zahl: n+1, ist zwar vorstellbar, aber sie ist als vorstellung immer eine zahl der zahlenreihe. Real gibt es weder eine unendlichkeit noch eine ewigkeit.
--------
(01)
das prinzip der zahl: 1, ist andernorts en detail erläutert(*1)
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(*1) //==> INDEX der argumente, stichworte: prinzip_der_zahl:_1 und zahl:_1/prinzip_der .
(02)
die zahlenreihe: 1-(n+1), ist andernorts en detail erläutert(*1)
-----
(*1) //==> INDEX der argumente, stichworte: zahl/zahlenreihe:_1-(n+1) und zahlenreihe:_1-(n+1) .   (e)<==//  
(f)
es ist eine konvention, von der unendlichkeit des raums und der ewigkeit der zeit zu sprechen. Das ist falsches reden. Wenn das prinzip der zahl: 1, gilt, dann ist alles, über das gesprochen wird, endlich, es ist eine benennbare zahl in der zahlenreihe: 1-(n+1). Im horizont dieses prinzips kann die erzählung: der urknall des kosmos, nur ein mythos sein, der für die astrophysiker die funktion des gründenden grundes hat.   (f)<==//    (text)<==//


2.21.019

die differenz: intramundum/extramundum, ist strikt zu beachten. Die theorie dieser unterscheidung habe Ich andernorts en detail erläutert(a).
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(a)
mein essay: Intramundum/extramundum. 018:grenzeII. //==> INDEX/register, stichwort: intramundum/extramundum.  (text)<==//


2.21.020

das streben nach transzendenz ist eine eigentümlichkeit des homo sapiens. Immer will das individuum als ich über sich selbst hinaus. Aber diese vorstellung kann es nur dann leben, wenn es seine grenze akzeptiert, in der das individuum als ich real das lebewesen(=individuum) ist. Nicht der wunsch nach transzendenz ist das problem, das problem ist der wille, sich auf das zu beschränken, was dem individuum als ich physisch und psychisch möglich ist, eingebunden in der grenze seines lebens. Es ist das faustische prinzip, das ein teil des pakts mit dem teufel ist. In dem moment, in dem Faust seine suche aufgibt, wird er zur beute des teufels(a). Der blick über die grenze ist die bedingung, dass das individuum als ich erfahren kann, was seine welt ist.
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(a)
Goethe,Johann Wolfgang von: Faust. I.Teil. Studierzimmer, vers: 1698-1706. "Faust. ...
Werd' ich zum Augenblicke sagen:
Verweile doch! du bist so schön!
Dann magst du mich in Fesseln schlagen,
Dann will ich gern zugrunde gehen!
Dann mag die Totenglocke schallen,
Dann bist du deines Dienstes frei,
Die Uhr mag stehn, der Zeiger fallen,
Es sei die Zeit für mich vorbei!"  (text)<==//


2.21.021

der spiegel in der funktion einer grenze ist die metapher für die erkenntnis des selbst(a). Dieses bild bedarf einer erweiterung. Der regenbogen ist das symbol für die hoffnung des individuums als ich, das über die grenze hinaus in die ferne schaut. Das bild im spiegel ist niemals das letzte wort, weil es in raum und zeit ein wort danach geben muss, wenn das individuum als ich im moment der gelebten gegenwart seines selbst gewiss sein will. Ist das letzte wort gesprochen, dann ist seine welt zerfallen und die nachlebenden werden in ihrer welt noch eine weile darüber sprechen - vielleicht.
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(a)
Richter,Ulrich: Grenzen - die autonomie des ich und seine selbstbindung. Metaphysische reflexionen über die metapher des spiegelfensters und der blick des ich auf den regenbogen. 007:grenze(text)<==//


2.21.022

das sprechen von den autonomen KI-maschinen ist aktuell im diskurs über die autonomen waffen(a). Unbestritten, auch die KI- maschinen können als waffen gebraucht werden. Im gebrauch der waffen setzt allein der homo sapiens die differenz(b).
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(a)
Richter,Ulrich: Fragment des monats. Autonome waffensysteme - ein oxymoron. (026) fdm/23.026.
Zusatz.
Früher war es üblich, von den automatischen waffen zu reden. Der blick auf die historia der waffentechnologie genügt, um den zynismus erkennen zu können, der in diesen debatten dominant ist.
(b)     das problem der ethik ist in diesem essay kein gegenstand des diskurses.  (text)<==//


2.21.023

in jedem moment seiner gelebten gegenwart entscheidet sich von neuem das individuum als ich autonom. Solange es lebt, weiss das individuum als ich sich in einem prozess eingebunden, der keinen stillstand in der zeit haben kann(a). Wenn aber alles in den strom der zeit eingebunden ist, dann ist es ein problem, sich zu erklären, wie es möglich sein soll, konstanz in den wechsel der autonomen entscheidungen zu bringen, die notwendig ist, wenn das individuum als ich mit den dingen seiner welt kalkulieren will. Die auflösung des problems, theoretisch nicht auflösbar, pragmatisch aber entschieden, ist eine fiktion, mit der eine entscheidung auf dauer gestellt wird. Eine auf dauer gestellte autonome entscheidung ist für das individuum als ich solange gültig, solange es keine neue entscheidung an die stelle der alten setzt, die als factum der vergangenheit in die vergangenheit abgesunken ist und als dokument der historia erinnert werden kann(b).

    Das individuum als ich hat gründe, warum es im moment der gelebten gegenwart mit seiner autonomen entscheidung die vorangegangene entscheidung affirmiert und diese entscheidung, autonom gefällt, in jedem neu anstehenden moment der gelebten gegenwart von neuem fasst. Es ist ein aspekt der psychischen ökonomie, diese autonome entscheidung nicht in jedem anstehenden moment der gelebten gegenwart bewusst zu wiederholen. Das momentum der gewohnheit ist ein starker faktor, es bei der getroffenen glaubensentscheidung zu belassen und diese nur dann zu revidieren, wenn das glaubende individuum als ich einen schlüssigen grund hat, die alte glaubensentscheidung zu revidieren und durch eine neue glaubensentscheidung zu ersetzen(c). Das ist auch der sinn der tradition, die versucht, bekanntes und bewährtes einerseits zu bewahren, andererseits aber zu ersetzen, wenn das individuum als ich, sein genossen eingeschlossen, einen grund benennen können, der eine änderung bewirkt, die in der autonomen entscheidung des individuums als ich gegründet ist.
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(a)
im tod des individuums als ich(01) ist die zeit stillgestellt - die rede von einer zeit, eingeschlossen der raum, ist gegenstandslos. Das ist altes wissen, das die nachlebenden in ihren mythen, ein paradoxon seiend, tradieren.
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(01)
ob ein individuum der natur eine vorstellung von raum und zeit haben kann, ist ein frage, die keine abschliessende antwort hat(*1).
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(*1)   //==>argument: 2.21.008/(b).
(b)
in der tradition spricht man von einer glaubensentscheidung, die das fundament ist für jede weitere entscheidung des individuums als ich in der form der geltenden kausalität.
(c)
das paradigma für diese entscheidung ist das damaskuserlebnis des apostels Paulus. Davon wird in der Apostelgeschichte, 9.kapitel, berichtet. Dieses erweckungsereignis war in der existenz des individuums als ich: Saulus/Paulus, seine sternstunde, ein seltenes ereignis in der biographie eines individuums als ich, viele erleben es nie.  (text)<==//


2.21.024

tradition und moderne kreuzen sich immer wieder. Mit dem fortschritt der technik verändern sich auch die dinge der welt, die als kunstwerke akzeptiert werden. Die photographie ist prima vista ein produkt der technik, secunda vista aber auch ein gegenstand des ästhetischen urteils(a). Das kann mit den werken von Gerhard Richter demonstriert werden. Er hat photographien als malgrund benutzt und diese mit seinem pinselstrich überarbeitet, das photo verfremdend. Einerseits ist das photo das produkt einer maschine(b), was nicht vom ästhetischen urteil gedeckt sein kann, andererseits ist der pinselstrich, den Gerhard Richter auf seinem "malgrund" gesetzt hat, eine leistung ad personam, die mit dem ästhetischen urteil kompatibel ist. Es ist eine konvention, diese produkte künstlerischer arbeit als kunstwerk zu händeln. Diese praxis ist ausgeschlossen, wenn das produkt von einer KI-maschine erzeugt worden ist, prima vista von einem traditionalen kunstwerk nicht unterscheidbar(c). Wenn einem solchen ding der welt das prädikat: kunstwerk, zugeordnet wird, dann ist diese zuordnung die leistung des betrachters, der mit seinem ästhetischen urteil bestimmt hat, dass dieses weltding als produkt der KI-maschine ein kunstwerk sein soll(d).
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(a)
der streit, ob eine photographie kunst sein kann oder nicht, ist mit dem salomonischen urteil, beides soll möglich sein, ausgefochten. Abhängig von der prämisse eines ästhetischen urteils kann eine photographie kunst sein. Oft ist die potographie ein dokument der historia, in den zeiten der selfis aber ist die masse der photographien sentimentaler kitsch. 
(b)
das photo selbst kann als negativ/abzug maschinell bearbeitet(=retouchiert) werden. Dafür ist immer ein subjekt benennbar, das nicht die maschine ist.
(c)
die software der KI-maschinen ist inzwischen so weit entwickelt, dass der ausdruck eines objektes, erzeugt von einer KI-maschine, kaum noch unterscheidbar ist von einem anderen objekt, das in traditionaler weise hergestellt worden ist.
(d)
das ist das problem des autors: Merzmensch, der einzelne produkte von KI-maschinen exakt mit den mitteln der traditionalen ästhetik beschreibt, erzeugt von KI-maschinen mit unterschiedlicher leistung(01).
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(01)   argument: 2.21.025(text)<==//


2.21.025

der apologet der KI-technologie im kunstbetrieb ignoriert, interessengeleitet, die systemische grenze zwischen dem künstler und seinen werkzeugen. In der tradition, hinreichend belegt mit den dokumenten der historia, war diese grenze immer bewusst gewesen, allein im märchen ist es möglich, dass der pinsel des malers das bild ohne das zutun seines herrn über nacht herstellt. In einem bruchteil einer sekunde kann heute eine KI-maschine mit dem klick eines subjekts das bild auf den display zaubern und mit einem drucker ausdrucken. Es kommen dann faszinierende bilder heraus, manchmal bedrohend, aber auch amüsant. Der Merzmensch(a) liefert einige illustrative beispiele. Diese proben belegen allein die leistungsfähigkeit der modernen KI-maschinen, aber sie sind kein beweis für die der KI-maschine unterstellten kreativität. Die radelnde katze taugt bestenfalls als witz, den der karikaturist mit ein paar federstrichen überzeugender gestaltet. Diese bilder kann Ich nicht als kunst bewerten(b).
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(a) //==>argument: 2.21.004.
(b) a.a.O. die bilder: #19-#21, p.38,39.  (text)<==//


2.21.026

in einer welt, die aufgelöst ist in die zeichen: 0 und 1,(a) kann es kein geheimnis geben und folglich sind die "daten" in der digitalen welt nicht schützbar, weil sowohl der schutz als auch die daten selbst auf demselben prinzip aufgebaut sind: entweder 1 oder 0, tertium noch datur. Die komplexität der daten ist dadurch möglich, dass die beiden möglichen zeichen: 0 und 1, in einer reihe von 6 zeichen(hexa) zusammengefasst sind, die als block wieder in einer reihe von 6 blöcken miteinander kombiniert werden(usw). Der rest ist eine frage der kapazität der rechner und der verfügbaren zeit, um jeden möglichen code zu entschlüsseln.
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(a)
in den zeichen: 0 und 1, ist in der physischen welt die menge möglicher ereignisse auf zwei physikalische phänomene reduziert, entweder es fliesst elektrizität oder es fliesst keine elektrizität.    (text)<==//


2.21.027

das problem der kreativität: mensch/maschine, hat Merzmensch plausibel beschrieben. Der von der maschine gemalte Rembrandt ist prima vista nicht von einem echten Rembrandt unterscheidbar, secunda vista aber sind die differenzen eindeutig gelegbar, die den "digitalen" Rembrandt sehr alt aussehen lassen. Es ist zu vermuten, dass Rembrandt, würde er heute leben, nicht malen wird wie der Rembrandt von damals. Der Rembrandt im jahr: 2024, wird, die gesamte geschichte der malkunst zwischen 1600 und 2024 reflektierend, anders malen, wie anders aber, das kann nur spekulation sein. Zwar ist es möglich, die ganze historische entwicklung von 1600 bis 2024 in datensätzen zu erfassen, aber die mit diesen daten gefütterten maschinen haben nur das verfügbar, was ihnen als input verfügbar ist. Zwar bestätigen die KI- maschinen mit ihren produkten, dass sie ihre lektionen "gelernt" haben, aber mit dem produkt ist nur der beleg geliefert, dass KI-maschinen fähig sind, auswendig gelerntes fehlerfrei zu repetieren. Mit dem traditionalen begriff: kreativität,(a) ist "das neue" in den produkten der KI-maschinen nicht erklärbar.
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(a)
der sinn des begriffs: kreativ, ist begrenzt auf das schaffen von etwas neuem(01). Die KI-maschine arrangiert altes(=facta der vergangenheit) anders. Das arrangement, geschaffen von der KI-maschine, wird dann vom subjekt(=individuum als ich) als neu interpretiert, die KI-maschine als werkzeug benutzend. Nicht die KI-maschine kreiert mit seinem produkt etwas neues, sondern es ist das individuum als ich, das ein produkt der KI-maschine als neu wahrnimmt und dieses produkt interpretierend in seine welt der dinge als neu einstellt.   
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(01)
die allgemeinen lexika(*1) sind in ihrer erklärung einsilbig. Kreativ sein heisst: schöpferisch sein und produktiv.
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(*1)
konsultiert wurden:
1. Wahrig,Gerhard: Deutsches Wörterbuch. 1986, p.790.
2. dtv-Lexikon in zwanzig Bänden. 2006. Bd.12, p.223.   (text)<==//


2.21.028

das kopierem von werken war immer ein betätigungsfeld der künstler, aber dieser prozess des kopierens real präsenter objekte war in raum und zeit gebunden an das material, das haptisch verfügbar ist. Dieser verbindung des kopisten mit seinem material ist in der digitalen welt aufgelöst. Zwar kopieren die maschinen den datensatz exakt, aber am ausgedruckten bild ist keine differenz zwischen original und kopie erkennbar. Am objekt, digital erzeugt, ist nicht mehr unterscheidbar, wer der schöpfer/produzent des objekts ist, entweder die maschine oder der autor. Damit ist die bedingung entfallen, die das fundament des traditionalen copyrights ist.    (text)<==//


2.21.029

die neuordnung und begründung des copyrights ist zwar im gespräch, aber die zweifel sind stark, ob mit den geplanten änderungen auch den berechtigten forderungen aller beteiligten rechnung getragen wird. Es muss eine plausible antwort gefunden werden, wie die arbeit des schöpfers eines originals honoriert werden soll, wenn seine schöpfung als vorlage für eine digitale datei genutzt wird, über die allein der produzent der datei die sachherrschaft hat. Es ist zu erwägen, die formel: wer die daten eines anderen benutzt ist beweispflichtig,(a) zum allgemeinen gesetz zu machen. Die fragen der realen ausgestaltung und die höhe der vergütung ist dann ein praktisches problem, umstellt von gegenläufigen interessen(b).
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(a)
Ich verweise auf meinen text: Der verwender fremder daten ist beweispflichtig. Argument des monats: (30)04/14.
(b)
das rechtsproblem en detail zu erörtern ist kein gegenstand dieses essays. In der digitalen moderne sollte das problem des rechts nicht ignoriert werden, weil mit dem geltenden recht ein anderer blick auf die KI-technologie geöffnet ist.    (text)<==//


2.21.030

die formel: panta rhei(=alles ist im fluss), ist sprichwörtlich geworden. Zum historischen hintergrund der Heraklit'schen ontologie ist instruktiv der artikel in Wikipedia(a). In den überlieferten fragmenten Heraklit's ist die formel nicht nachgewiesen.
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(a)  Wikipedia, artikel: Panta rhei. dl_24.05.28.   (text)<==//


2.21.031

die these, jeder sei ein künstler, ist zwar problematisch, aber sie kann im diskurs um die KI-maschinen eine wegmarke sein(a). Der künstler ist autonom, die KI-maschine ist es nicht. Das ist die differenz, die bewirkt, dass die grenze zwischen mensch und maschine nicht aufgehoben werden kann, gleichwohl einzuräumen ist, dass es in der historia des fortschritts genügend viele dokumente der historia gibt, in denen die grenzlinie immer wieder neu gezogen worden ist. 
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(a)
dazu in einer anderen perspektive mein text: "Das schöne bild und die grosse zahl. Die kategorie: wert, in der ästhetik und der wert eines kunstwerks im markt - ein gegensatz, den das individuum als ich, das subjekt der ökonomie und der ästhetik, vermittelt". 030:bild+zahl. Argument: 2.31.002.    (text)<==//

finis
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weiter: n:0095register1.html (argumenttitel/alph.)

eingestellt: 25.02.01.
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