Die menschen jeder epoche haben ihre illusionen. Dieser satz formuliert
in der aktuellen debatte um die sogenannte KI(=künstliche intelligenz)
eine banalität, deren zweideutigkeit eine situation geschaffen hat, in
der medial die angst über ein real mögliches ende der menschheit zu
einem scenario aufgerüstet wird, in dem die rationale diskussion der
conditio humana zunehmend schwieriger gemacht ist. In den debatten über
dieses scenario ist ein gespenst(=Golem) geschaffen worden, das als
simple, aber komplex konstruierte maschine in der welt die herrschaft
übernehmen werde, in der der homo sapiens, das subjekt, das objekt
seiner maschine ist, die funktional nicht das subjekt des schicksals
des homo sapiens sein kann.
Im dunstkreis dieses scenarios thematisiere Ich die analyse des
begriffs: autonomie des ich(=subjekt) und die synthetisierende
reflexion dieses begriffs in den phänomenen der bürgerlichen freiheiten
des individuums als bürger des staates, eingebettet in das versprechen
der europäischen aufklärung, habet mut, euch des eigenen verstandes zu
bedienen(Immanuel Kant), überzeugt davon, dass der glaube des homo
sapiens in die vernunft keine chimäre ist.
Ich proponiere zwei thesen, die abhängig miteinander relationiert sind.
1.these.
Als werkzeug eines subjekts kann
kein produkt der KI-technik den status eines subjekts erlangen. Die
rede ist gegenstandslos, dass die maschinen eines tages die herrschaft
übernehmen könnten, weil mit dem verschwinden des letzten homo sapiens
aus der welt kein mensch mehr existieren wird, der von der
prognostizierten herrschaft dieser maschinen etwas erzählen könnte. Mit
dem verschwinden des letzten menschen wird genau die welt verschwunden
sein, die niemals bestanden hatte, weil keiner mehr da sein wird, der
von dem verschwinden des homo sapiens etwas erzählen kann.
2.these.
Der begriff: autonomie des ich,
hat die funktion eines postulats, das vorausgesetzt werden muss, wenn
von einem individuum gesprochen werden soll, das sich selbst als das
ich begreifen kann. Die autonomie des ich ist die vorstellung, die das
individuum, das das ich sein will, in seinem forum internum imaginieren
muss, wenn es als individuum das sein will, das es auf dem forum
publicum ist, das ich(=subjekt). In raum und zeit ist die struktur des
begriffs: autonomie des ich, zirkular, weil das individuum als ich in
seiner selbstbestimmung als ich immer wieder auf sich selbst
zurückkommen muss, konfrontiert mit einem faktum, das das individuum
als ich setzt, wenn es sich selbst als das ich(=subjekt) erfahren will.
Damit ist das problem der letztbegründung benannt, das eine
wiederholung der frage ist, was die existenz des geglaubten gottes sein
könnte oder sein soll, das problem nämlich, das, immer wieder
diskutiert, in der tradition nicht entscheidbar ist.
Weder kann die verknüpfung der beiden thesen kausal zwingend dargelegt
werden, noch ist deren verknüpfung dialektisch abschliessend leistbar,
aber, mit der methode des trialektischen modus ist die verknüpfung der
beiden thesen in ihrer dialektik und kausalität darstellbar. Es ist das
individuum als ich, das die verknüpfung der perspektiven: "kausalität,
dialektik und trialektik", vermittelt, entweder in der perspektive der
kausalität argumentierend, oder in der perspektive der dialektik, oder
in der perspektive der trialektik.
Die conclusio ist, dass nur das individuum als ich es sein kann, das,
gebunden in der gemeinschaft mit dem genossen, das weite feld der
technischen möglichkeiten bearbeitet, auf dem die maschinen der KI nur
werkzeuge sein können, die dem individuum als ich und seinem genossen
zur hand sind. Die maschinen der KI sind objekte, die keine subjekte
sein können, weil die maschine das_andere ist, das nicht der_andere
werden kann. Die bedrängende frage, welche wirkungen die maschinen der
KI haben könnten und haben werden, wenn diese maschinen der kontrolle
des menschen entzogen sind, ist in den debatten zwar gegenwärtig, sie
wird aber nicht als drohender horizont thematisiert. Es sind noch
wunderwerke der KI zu erwarten, vorausgesetzt, sie werden der kontrolle
des menschen nicht entzogen.
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