Der essay hat eine lange vorgeschichte.
Das problem: die metaphysik der methoden, habe Ich mehrmals für die im
3-jahres-rhythmus stattfindenden kongresse der Deutschen Gesellschaft
für Philosophie als vorschlag für einen sektionsvortrag eingereicht.
Jeder der vorschläge wurde ohne angabe von gründen abgelehnt, die
versuche, auskunft über die gründe zu bekommen wurden entweder nicht
beantwortet oder mit leeren floskeln abgetan. Der leser möge urteilen,
ob meine argumente diskussionswürdig sind.
Die metaphysik der methoden.
Kausalität - dialektik - trialektik, reflektiert im horizont der
differenz: das ontologische argument oder das relationale argument.
Das problem der methoden ist, dass sie einerseits in
der praxis zwar das erwünschte leisten können, andererseits aber ist im
unklaren belassen, was der grund für das
funktionieren/nichtfunktionieren einer methode ist. Mit dieser
feststellung ist die alte und immer wieder neue These umrissen, dass
die realen debatten um die tauglichkeit/nichttauglichkeit der methoden,
einschliesslich der digitalen, im umkreis einer bestimmten ideologie
geführt werden(a). Wenn also über die ggültigkeit einer methode
gestritten werden soll, sei dies die kausalität, oder die dialektik,
oder die trialektik(b), dann steht die frage nach der metaphysik, das
fundament jedes arguments, im fokus der debatte.
Die erste prämisse des vortrags ist, dass der
traditionale begriff: metaphysik, erweitert werden muss mit der
unterscheidung: das ontologische argument oder das relationale
argument. Der differenzpunkt ist, dass die dialektik von den teilen und
dem ganzem nicht abschliessend entscheidbar ist. Entweder ist der
akzent gesetzt auf das ganze, das vom subjekt nur in seinen teilen
wahrgenommen wird - das ist die position des ontologischen
arguments(=traditionale seinsphilosophie), oder der akzent ist gesetzt
auf die teile, die vom subjekt nur unter der vorgabe des ganzen in
ihrem zusammenstehen beurteilt werden können - das ist die position des
relationalen arguments.
Die zweite prämisse des vortrags ist die these, dass
der corpus der methoden, mit denen das subjekt seine objekte erfasst,
aus einer trias von drei klassen besteht, die keine weitere klasse
zulässt. Diese klassen werden mit den termini: kausalität(Popper),
dialektik(Hegel) und trialektik(Richter), bezeichnet. Jede denkbare
methode, die in den wissenschaften angewendet wird, ist einer dieser
klassen zuordbar. Das, was in der theorie eindeutig klassifiziert ist,
das ist in der praxis notwendig zwei- und mehrdeutig, weil die
begrenzende metaphysik in ihrem jeweiligen bezug auf die je andere
metaphysik nicht eindeutig sein kann.
Die conclusio meiner Überlegungen ist, dass, wenn
über die dinge in der welt debattiert wird, mit dem individuell
gesetzten akzent immer eine der möglichen methoden im horizont einer
anderen methode, die das bestimmende moment für die je andere methode
ist, argumentiert werden muss und argumentiert wird.
Im essay werden die positionen der kausalität, der
dialektik und der trialektik in ihrem zusammenspiel entwickelt,
kenntlich gemacht mit den benannten namen.
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(a)
als beispiel wird der werturteilsstreit
in der deutschen soziologie, 1960, zitiert. Das defizit jener debatte
ist, dass die protagonisten des streits, Karl R.Popper und Th.W.Adorno,
ihren eigenen ideologien folgen mussten, wenn sie die argumente als
schlüssig geltend machen wollten.
(b)
der terminus: trialektik, ist erst seit
gut 30 jahren im gebrauch. Es genügt, sich mit der Google-suche darüber
einen "überblick" zu verschaffen (stichworte: Trialektik und
trialektische Modus). Für den essay ist nur die Theorie relevant, die
der autonome philosoph: Ulrich Richter, auf seiner homepage formuliert.
finis
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