Text:
Kein gott - der schöpfer seines selbst ist das individuum als ich.
Die 38.these der Monadologie im horizont des relationalen arguments.
Text und subtext.

1.1     die exposition des problems
1.1.1  das problem der 38.these der monadologie

Was der letzte grund sei, äquivalent die formel: der erste grund, das ist ein rätsel(2.5.001), ein rätsel, das das individuum, ein ich sein wollend, in seiner welt umtreibt. Leibniz fasste das problem mit der formel: der zureichende grund,(2.4.001). Eingebunden in seiner perspektive auf die welt, folgert Leibniz(2.2.002), dass es einen letzten grund geben müsse, der in einer "notwendigen Substanz" liege(2.2.001). D'accord mit der tradition formuliert Leibniz ein argument, das, wenn es im horizont der logik formuliert wird, ein zirkelschluss(2.4.005) sein muss, im horizont der metaphysik aber eine struktur des denkens fixiert, die mit dem terminus: zirkelargument, bezeichnet werden sollte(2.4.004).
(abs.:1.1.1a)

Wenn das individuum als ich, identisch mit sich selbst(2.4.008), sich in seiner welt orientiert, dann hat es seine welt als ein ding der welt, ein ganzes seiend, in zwei perspektiven verfügbar, perspektiven, die in der doppelung, real in der reflektierenden wahrnehmung der welt, eine differenz erscheinen lassen, die das individuum als ich nicht in den dingen der welt verorten kann(2.4.016), sondern bei sich selbst einordnen muss, wenn es, sich selbst als ich bestimmend, in diesen perspektiven sich der weltdinge bemächtigt. Diese perspektiven, bezeichnet als argumentebenen, sind einerseits die logik, andererseits die metaphysischen erwägungen, mit denen das individuum, das ich seiend, gründe erfindet, mit denen es festlegt, was seine welt sein soll, die als das_andere das ist, was das_andere ist. Das individuum als ich muss, sich selbst einschliessend, zwei dinge reflektierend bewältigen, die zueinander das_andere sind, von denen es im moment der gelebten gegenwart nur das eine oder das andere verfügbar hat - tertium non datur. Es gibt plausible gründe, dass das bestimmte ding der welt: n, als phänomen dem erkennenden individuum als ich in raum und zeit präsent, in seinem erscheinenden so-sein ein zureichender grund beigestellt ist(2.4.018), ein grund, der auch vernünftig ist, wenn der benannte grund in einem system der kausalität eingebunden wird, dessen geltung im konsens anerkannt ist. In einem system akzeptierter kausalität aber ist widerspruchsfrei nicht erweisbar, dass der grund, der das system der kausalität trägt, auch das fundament sein muss, an dem weder gerüttelt werden darf, noch gerüttelt werden kann(2.8.005), weil das individuum als ich, seine autonomie gebrauchend und im gebrauch sich absolut bindend, diesen grund gesetzt hat, es sei, das individuum als ich gebraucht im gelebten moment der gegenwart seine autonomie neu, in der entscheidung sich wieder selbst bindend(2.4.010). Im bewusstsein des individuums, das, ein ich seiend, sich als ich in raum und zeit bildet, ist einerseits das wissen präsent, dass es in seiner welt zureichende gründe geben müsse, um das so-sein der weltdinge handhabbar ordnen zu können, andererseits muss das individuum als ich aber erkennen, dass es diese gründe, vielfältig und unüberschaubar in der zahl, nicht auf einen grund, den EINEN grund, reduzieren kann, den Leibniz, d'accord mit der tradition, als zureichenden grund bestimmt, benamt mit den termini: DIEU und GOTT. Die welt, identisch mit sich selbst, ist als das ganze ein rätsel, ein rätsel, das einerseits im horizont dessen, bezeichnet mit dem zeichen: NATUR,(2.4.002), verschwindend auftaucht, und das andererseits gleisnerisch leuchtet im glanz der gründe, die das individuum als ich und sein genosse gesetzt haben, leuchttürme, die irrlichter sein können.(abs.:1.1.1b)

1.1.2 die unterscheidung: das ontologische und das relationale argument
Wenn das individuum als ich auf die frage nach dem zureichenden grund(2.2.003) antwortet, dann ist es in einer situation, in der das individuum als ich eine entscheidung, seine entscheidung, treffen muss, die auf der argumentebene der logik eine abschliessende antwort ist, die anderes nicht zugestehen kann, eine entscheidung aber, die auf der argumentebene der metaphysik und ihren gründen eine transitorische antwort sein muss. Die erscheinende differenz ist ein dilemma, dem das individuum als ich sich nicht entziehen kann, wenn es das sein will, das es sein soll, ein ich. Auf der argumentebene der logik hat das individuum als ich zwei argumente(2.8.002) verfügbar, die denklogisch möglich sind, argumente, die auf der argumentebene der metaphysik und ihren gründen in vielfältigen verhüllungen vom individuum als ich und seinem genossen gehändelt werden, eingebunden in gründe, die als argumente im moment der gelebten gegenwart real sind. Diese argumente werden mit den termini: das ontologische und das relationale argument,(2.3.001) bezeichnet. Als begriff markieren das relationale argument und das ontologische argument zueinander einen widerspruch und im moment der gelebten gegenwart kann das individuum als ich nur das eine oder das andere argument als wahr denken - tertium non datur. Als phänomene fixieren das ontologische und das relationale argument aber eine bunte vielfalt von möglichen positionen - tertium e multum datur, meinungen, die zueinander gegensätze sind, die gegensätze eingeschlossen, die einander sich ausschliessen. Das ontologische argument und das relationale argument ist dem individuum als ich und seinem genossen in den formen der ideologien präsent, deren vielfalt sowohl die religionen umfasst als auch die weltanschauungen. (abs.:1.1.2a)

Das merkmal, mit dem das individuum als ich die begriffe: das relationale argument einerseits und das ontologische argument andererseits, als begriffe voneinander unterscheidet, ist die funktion, die dem individuum als ich, den begriff denkend, beigeordnet ist. Im denken der argumente ist das individuum als ich gedoppelt, einerseits als subjekt des arguments, andererseits als objekt. Die differenz: subjekt/objekt, im begriff, dem individuum als ich und seinem genossen als phänomen präsent, hat im ontologischen argument eine andere struktur als im relationalen argument. In den grenzen des ontologischen arguments ist das, was mit dem terminus: individuum als ich, bezeichnet wird, ein dasseiendes etwas im sein, dessen funktion im sein ist, objekt eines subjekts zu sein. Es ist ein objekt, das ein subjekt voraussetzt, was immer das subjekt sein mag. Dieses subjekt, ein gott oder eine idee, ist auf der argumentebene der metaphysik und ihren gründen in den vorstellungen präsent, die das individuum als ich, d'accord in der tradition, mit dem terminus: ideologie, bündelt. In den grenzen des relationalen arguments ist das, was mit dem terminus: individuum als ich, bezeichnet wird, ein ding der welt, dessen funktion in der welt ist, subjekt zu sein, das, sich selbst genügend, eines objekts bedürftig ist, objekte, die dem individuum als ich in der vielfalt möglicher weltdinge entgegenstehen. Das, was dem individuum als ich auf der argumentebene der metaphysik und ihren gründen in den dingen der welt als gegenstand seines denkens real verfügbar ist, das ist auf der argumentebene der logik eine position, die die negation als horizont der bestimmung impliziert. Im ontologischen argument erscheinen die dasseiende sachen als position, emanationen des umfassenden seins; im relationalen argument sind dem individuum als ich die dinge der welt als position präsent, fixiert in einer relation. Das, was im relationalen argument das ding der welt ist, das ist, bestimmt durch das subjekt: individuum als ich, als objekt beliebig. Das, was im ontologischen argument das daseiende ist, das ist im objekt: individuum als ich, real, ein objekt, bestimmt in einem subjekt, das beliebig erscheint, dem daseienden transzendent. Das relationale argument einerseits und andererseits das ontologische argument weisen im system der daseienden weltdinge über kreuz eine leerstelle aus, die das individuum als ich, begrenzt in der immanenz seiner welt, widerspruchsfrei nicht auffüllen kann, eine leerstelle im system, die das individuum als ich aber besetzt, wenn es, in raum und zeit sein argument transzendierend, das ihm nicht zugängliche andere argument als horizont der entscheidung in seine entscheidung einbindet. Abschliessend kann das individuum als ich nicht entscheiden, welches der argumente das wahre argument ist, jene denkmögliche aber ferne wahrheit, von der unablässig in der tradition geredet wird, die beschworene wahrheit fürchtend. Wenn das individuum als ich seine existenz in der welt reflektiert, dann entscheidet es sich autonom entweder für das relationale argument oder das ontologische argument - tertium non datur(2.4.006). Im horizont des ausgeschlossenen anderen arguments, ein drittes ist dem individuum als ich nicht verfügbar, ordnet das individuum als ich die dinge der welt, mit seiner entscheidung bewertend - so oder so. Sich autonom entscheidend zeigt sich das individuum, das ein ich ist, als der schöpfer seines selbst, das eines gottes nicht bedürftig ist, weil dieser gott nur ein ding unter den dingen der welt sein kann, der welt, die die welt des individuums ist, das sich als ich bestimmt. (abs.:1.1.2b)

1.2    die explikation des problems
1.2.1 die welt des individuums als ich ist ein ganzes.
Leibniz fasst den kern seiner ontologie(2.2.004) in dem satz: "Es ist das, was wir GOTT nennen"(2.9.101). Pars pro toto(2.4.019) zu argumentieren, ist ein methodisches problem, dem das individuum als ich nicht ausweichen kann, wenn es über die dinge seiner welt reflektiert. Eines der als problematisch erscheinenden weltdinge ist das, was in der tradition mit dem terminus: gott,(2.4.003) bezeichnet wird. In keinem denkbaren fall sind die reden von gott und den göttern ohne einen zureichenden grund, aber das, was als grund vom individuum als ich benannt wird, das kann das individuum als ich nur apodiktisch behaupten und, eingebunden in die grenzen seiner behauptung, beweisend darlegen(2.8.003). Das individuum als ich, identisch mit sich selbst, weiss, dass es, eingeschlossen in definierte grenzen, ermächtigt ist, seine welt erfahrend, die welt als ein ganzes zu begreifen. Wenn aber das individuum als ich seine welt, rational einem kalkül unterwerfend, begreifen will, dann muss es diese welt als prämisse voraussetzen, ein ganzes, eingeschlossen in grenzen, von dem das individuum als ich in seinen teilen redet. Das, was in der begrenzung als einschränkung seiner welt erscheint, das ist, in der grenze das ganze konstituierend, die bedingung, dass das individuum als ich sich als individuum, identisch mit sich selbst, ein ich seiend, begreifen kann. Die mögliche kritik, einen zirkelschluss behauptend, ist kurzschlüssig. Zwar ist es zutreffend, dass mit dem kritischen argument ein problem der logischen form markiert wird, das einwendende argument verfehlt aber den gegenstand in seiner metaphysischen dimension, wenn ignoriert wird, dass das individuum als ich, eingebunden in seiner welt, die ein ganzes ist, sich in einem zirkel bewegt, den es weder kausal ausschliessen, noch dialektisch aus der welt disputieren kann. Das dilemma für das individuum als ich ist, dass es einerseits die welt als ganzes, eingeschlossen in grenzen, setzen muss, um sich als ich in seiner identität mit sich selbst erfahren zu können, und, dass es andererseits diese setzung nur in der form, eine kausalität setzend, leisten kann, der es selbst, es allein bindend, unterstellt ist. Das, was als grund in einem ding der welt wirksam ist, das hat das individuum als ich, sich an diesen grund in einer gesetzten kausalität bindend, selbst als grund gesetzt. Den gesetzten grund aber findet das individuum als ich nur in seiner welt, die als ganzes in seinen grenzen eingeschlossen ist. Wenn das individuum als ich über sich selbst in seiner welt reflektiert, dann kann es diese reflexionen nur dann leisten, wenn es die welt als ein ganzes in seinen grenzen denkt, vorstellungen in raum und zeit, die das individuum als ich, jede vorstellung für sich, als ein postulat exponiert. Die dinge der welt aber, reflektiert in den grenzen seiner welt, sind das, was das individuum als ich, selbst ein ding seiner welt, in seinen reflexionen begreift; das begriffene ist der quellgrund(2.5.002) seiner welt.
1.2.2 die prämisse des relationalen arguments: das individuum, das ein ich sein will.
Es mag verstörend sein, dass das individuum als ich, die dinge der welt reflektierend, immer wieder auf sich selbst verwiesen ist. Es blickt auf die welt und was die welt ist, das ist, wie im spiegel, das bild seines selbst(2.9.102). Sich selbst begreifend, stösst das individuum als ich an die grenzen seiner welt, die es, sich als ich in seiner identität fassend, selbst gesetzt hat. In der bewegung seines denkens, einem somatischen impuls folgend, agiert das individuum als ich in der welt und kehrt, seine welt in ihren grenzen ausmessend, zu sich, dem mittelpunkt, zurück. Das individuum, ein ich sein wollend, verlöre sich selbst als ich, wenn es die welt, in den dingen der welt begrenzt, nicht denken könnte, weil es in einer entgrenzten welt keinen grund benennen kann, der die ordnung seiner welt begründet, die das individuum als ich selbst ist, wenn es sich, das individuum, als ein ich begreift. Was in den metaphysischen diskursen unter dem terminus: grenze,(2.4.013) zumeist mit abweisenden formeln(2.4.014) verhandelt wird, das ist, wenn die ordnung in der welt begründet werden soll, die bedingung dieser ordnung, und die dinge der welt, mit denen das individuum als ich und sein genosse die bedingungen ausfüllen, können nur teile dieser ordnung sein, die von dem individuum als ich und seinem genossen in dieser funktion bestimmt werden. Was das individuum als ich in der funktion des zureichenden grundes bestimmen kann, das ist ein ding dieser welt, also ein teil des ganzen, so wie das individuum als ich ein ding seiner welt ist, die es, im ganzen ein teil, gestiftet hat(2.3.003). Was die ordnung dieser welt ist, das ist in den relationen fixiert, die das individuum als ich, sein leben lebend, setzt. Die konstituierenden momente einer relation sind einerseits das individuum als ich und andererseits die dinge der welt, die auch dann nur ein ding der welt sein können, wenn eins von diesen, dieses heraushebend, unter dem terminus: gott, verborgen wird(2.8.004). In den dingen der welt, die welt als ein ganzes konstituierend, ist das individuum als ich das, was es sein will, ein ich, und ob es dieses ich auch sein kann, das es sein will, das ist im individuum als ich gegründet, auch dann, wenn dem individuum als ich die dinge der welt in den grenzen der weltdinge entgegenstehen(2.4.012).
1.2.3 das prinzip des zureichenden grundes als setzung des individuums als ich.
Was der zureichende grund seiner welt ist, das setzt das individuum als ich autonom. Zwei perspektiven sollten strikt unterschieden werden, perspektiven, die nur das individuum als ich leben kann(2.4.011), wenn das individuum als ich über die funktion des zureichenden grundes in der welt reflektiert, der welt, die dem individuum, das sich als ich bestimmt, allein verfügbar ist(2.4.015). Die eine perspektive ist die autonomie des ich(2.4.009), die andere perspektive ist der gründende grund, den das individuum als ich, wenn es diesen gesetzt hat, nicht infragestellen kann, weil das individuum als ich mit dem gründende grund in der funktion des zureichenden grundes die kausalität in geltung setzt(2.4.017), mit der es sein handeln in der welt begreift. Was der gründende grund sein soll, den das individuum als ich faktisch in seinem lebensvollzug setzt, das kann nur ein ding der welt unter den dingen der welt sein, und welches ding der welt unter den möglichen dingen der welt das sein soll, das entscheidet das individuum als ich autonom, das eine ding der welt in einer position setzend, alle anderen möglichkeiten negierend. Die autonomie des ich ist eine vorstellung, die das individuum als ich denken muss, wenn es, das individuum, sich als ich bestimmt. In seiner form ist das prinzip der autonomie die entscheidung zwischen position und negation - tertium non datur. Nur über die position kann das individuum als ich etwas prädizieren und das prädizierende moment ist ein anderes ding der welt als das prädizierte. Das individuum als ich kann über das negierte nichts prädizieren(2.3.002). Mit der prädikation des positionierten hat das individuum als ich sich an diese prädikation gebunden, sie muss absolut(2.4.007) gelten. Warum das individuum als ich sich in einer position entscheidet, bestimmt für das eine gegen das andere, unbestimmt bleibend, das kann das individuum als ich, raum und zeit unterliegend, nur aus seinem individuellen impuls schöpfen. Das ist der bereich, zu dem allein das individuum, das ein ich sein will, zugang hat, ein bereich, der in der tradition mit dem terminus: glauben, bezeichnet wird. Mit dem terminus: der individuelle impuls, ist die schnittstelle markiert, in der das individuum als ich, ein ding der welt, sich selbst in beziehung setzt zu den dingen seiner welt. Was die setzung des individuums als ich ist, an die es sich absolut gebunden hat, ohne den genossen, der_andere, binden zu können, das ist, in raum und zeit getreten, die wirkung des individuellen impulses, dessen ursache das individuum als ich unter den bedingungen von raum und zeit nicht benennen kann(2.5.004). Im relationalen argument ist der begriff: der individuelle impuls, der blinde fleck(2.5.005), der, eingebunden in die logik des arguments, nicht in einer position fixiert werden kann. (abs.:1.2.3a)
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Die andere perspektive ist die funktion des zureichenden grundes als konstitutives moment der kausalität, der kausalität, die das netz seiner erkenntnis(2.8.001) ist, das das individuum als ich über die dinge seiner welt wirft. Jedes ding der welt ist teil der kausalität im ganzen. Mit dem gesetzten grund, eine position, ist, wenn die regeln der logik als konsens zugestanden gelten, die ordnng der welt definiert. Diese ordnung, gleichgültig welche, ist gegenstandslos, wenn der gründende grund, aus welchem grund auch immer, negiert wird. Der zureichende grund, idee oder gott, kann nur dann wirksam sein, wenn dieser grund, gleichviel wie dieser benamt sei, in einem konsens von allen, die es betrifft, akzeptiert ist, ein konsens, dem das individuum als ich beistimmt, wenn es sich für diesen grund autonom entschieden hat. Die ordnung in der welt, im konsens geltend für alle, die es betrifft, kann aber nur dann bestand haben, wenn ein zureichender grund definiert ist, der die logische konsistenz aller behaupteten kausalreihen sichert. Die geltung des zureichenden grundes ist als mittel die bedingung, über das das individuum als ich, auf die geltung vertrauend, verfügen können muss, wenn es seinen zweck, die existenz als individuum, das ein ich ist, realisieren will. Als implizite konsequenz der vom individuum als ich selbst gesetzten kausalität kann der zureichende grund nicht der zweck sein, der sich selbst genügt(2.5.006). In der funktionszuordnung des zureichenden grundes, mittel für einen zweck zu sein, ist die folge von ursache und wirkung definiert, eine definition, die das als tat des individuums als ich ausweist, das als wirkung einer ursache erscheint, einer ursache, für die das individuum als ich dem genossen verantwortlich ist. In seiner tat, die autonom geleistete setzung des zureichenden grundes, was immer dieser auch sein mag(2.5.007), ist das individuum, das ein ich sein will, bei sich selbst das ich, das es sein soll. (abs.:1.2.3b)
1.2.4 der zureichende grund in der gedoppelten funktion des prinzips.
Mit seiner setzung des zureichenden grundes, autonom geleistet, stellt sich das individuum als ich zum genossen, der_andere, in einen gegensatz, aber nicht in einen widerspruch; denn der genosse, als individuum ein ich seiend, setzt ebenso autonom seinen zureichenden grund. Das, was die welt als ein ganzes ist, die gemeinsame heimstatt für das individuum als ich und seinem genossen, das ist durch mindestens zwei gesetzte gründe bestimmt, die zwei kausalreihen zur konsequenz haben, die miteinander kompatibel sein können, aber, das ist die erfahrung, nicht kompatibel sind. In raum und zeit erscheint das prinzip des zureichenden grundes in der form bestimmter kausalreihen, die einerseits logisch stringent sein müssen, um dem erfordernis der kausalität zu genügen, die andererseits als willkürliche setzungen des individuums als ich und seines genossen präsent sind. Dieser konflikt ist, soweit er in raum und zeit konstatiert wird(2.8.006), mit keinem der gesetzten gründe in der funktion des zureichenden grundes auflösbar. Auf der argumentebene der logik besteht einerseits ein nicht ausräumbarer widerspruch, der jeden versuch einer möglichen position als falsch ausweist, andererseits sind auf der argumentebene der metaphysischen gründe genau so viele gründe in der funktion des zureichenden grundes als gültig zuzugestehen, die als zureichender grund von einem individuum als ich in seiner autonomie gesetzt worden sind. Diese gründe, in ihrer zahl identisch mit der zahl der setzenden individuen als ich, sind zueinander gegensätze, die das individuum als ich und sein genosse händeln können, jeder für sich in bezug auf den anderen. Den zureichenden grund in der gedoppelten funktion hat das individuum als ich in einer relation präsent, entweder in den formen der kausalität oder in den formen der dialektik. Im moment der gelebten gegenwart fixiert das individuum als ich den zureichenden grund einerseits in den formen der dialektik, wenn das individuum als ich seinen gründenden grund gegen den des genossen geltend macht und anerkennt, dass seinem genossen gleiches zugestanden sein muss, andererseits fixiert das individuum als ich den zureichenden grund in den formen der kausalität, wenn es im konsens mit dem genossen einen bestimmten grund als zureichenden grund behauptet und so die ordnung der weltdinge festlegt. Die differenz, präsent in der gedoppelten funktion des zureichenden grundes, ist einerseits in den dingen der welt verortet, die sind, was sie sind, alle, die es betrifft, auf diese weltdinge in ihrem so-sein festlegend. Andererseits ist diese differenz nur im individuum als ich verortet, in gleicher weise im genossen, wenn beide, jeder für sich, argumentierend und die dinge der welt in ihren konstellationen zueinander verschiebend, abweichende lösungen finden, die sie im gegensatz miteinander oder gegeneinander behaupten. Wenn das individuum als ich und sein genosse in der gemeinsam geteilten welt agieren, dann müssen sie, jeder für sich, die gedoppelte funktion des zureichenden grundes in ihren kalkulationen in gleicher weise beachten; denn weder das individuum als ich noch sein genosse können ihre existenz in der welt bewältigen, wenn sie, jeder für sich, in ihren reflexionen die konstruktion des zureichende grundes entweder auf die funktion der logik reduzieren oder auf die funktion der metaphysischen gründe. Im moment der gelebten gegenwart, begrenzt auf sein forum internum, kann das individuum als ich erwägen, dass seine welt zweigeteilt ist, hier die kausalität der sogenannten fakten der natur, da die dialektik der metaphysischen weltgründe. Das ist, weil denkbar, zwar eine mögliche alternative, aber diese alternative ist dem individuum als ich in raum und zeit auf dem forum publicum nicht verfügbar, wenn es sich im moment der gelebten gegenwart autonom entscheidet und, sich selbst absolut bindend, einen zureichenden grund setzt, der einerseits die kausalität der dinge festlegt und andererseits die dialektik der realen gründe offen hält.
1.2.5 die dialektik des ganzen und die kausalität seiner teile - die differenz als postulat der vernunft.
Dass das individuum als ich der fokus seiner welt sei, ist eine these, die die differenz zwischen der welt als ganzem und der welt in ihren teilen zum fundament hat, eine differenz, die für das individuum, wenn es sich als ich begreifen will, nicht aufhebbar ist. Wenn das individuum als ich über seine erfahrungen reflektiert, als teil im ganzen, das ganze im teil aufleuchtend, dann muss es als ein faktum dieser erfahrung einerseits einräumen, dass es mit dem gesetzten zureichenden grund die differenz zwischen dem teil und dem ganzen kausal zwar erklären und beschreiben kann, dass aber diese differenz in ihrer logik nicht widerspruchsfrei beweisbar ist. Andererseits muss das individuum als ich behaupten, dass es die differenz der möglichen gründe, in bezug auf sich selbst, dialektisch zwar rechtfertigen kann, dass diese differenz in bezug auf den genossen, der_andere, nicht zureichend begründet ist, und gewalt scheidet als argument aus. Die behauptung der differenz ist, so scheint es, folglich ohne zureichenden grund. Das ist ein dilemma, dem das individuum als ich sich entziehen kann, wenn es als ein postulat der vernunft die differenz zwischen der welt als ganzem und der welt in ihren teilen
behauptet(2.5.003). Diese behauptung ist logisch konsistent nur dann möglich, wenn das individuum als ich die differenz zwischen dem ganzen und den teilen im horizont der trennung, eine grenze imaginierend, als postulat denkt. Diese auflösung des dilemmas ist dem individuum als ich dann logisch widerspruchsfrei verfügbar, wenn es zugesteht, dass der grund für die pragmatische auflösung des dilemmas in ihm selbst verortet ist, im eingeständnis dieser lösung sich als ich bestimmend. Die auflösung des dilemmas kann das individuum als ich nicht mit den methoden der tradition: kausalität und dialektik, bewerkstelligen, weil das, was das individuuum als ich in seinen relationen der dialektik und der kausalität bestimmt festlegt, vom individuum als ich nur dann bestimmt behauptet werden kann, wenn die festlegung im horizont des ausgeschlossenen dritten moments eingebunden ist. Die auflösung des dilemmas, verführerisch glänzend, verblasst, wenn das moment: die methode der dialektik, mit dem anderen moment: die methode der kausalität, abhängig relationiert wird, bestimmt im horizont des ausgeschlossenen dritten moments, das das individuum als ich selbst ist, das die methoden: dialektik und kausalität, als momente seiner relationen setzt. Das, was die methoden: kausalität und dialektik, in ihrer bestimmtheit sind, das ist abhängig vom individuum als ich, das, der situation angepasst, diese methoden anwendet. In seiner struktur ist die auflösung des dilemmas ein zirkelschluss, der in den diskussionen um die richtige methode nicht zugelassen ist. Aber die unterstellung eines zirkelschlusses ist dann unzulässig, wenn als methode eine dritte möglichkeit in betracht gezogen wird, mit der die relation von zwei methoden im horizont der jeweils ausgeschlossenen dritten methode bestimmt ist, einerseits widerspruchsfrei auf der argumentebene der logik, andererseit auf der argumentebene der metaphysik die gegensätzlichkeit der gründe behauptend. Die dritte methode, die das individuum als ich denkend anwendet, bezeichne Ich mit den termini: trialektik und der trialektische modus. Als methode hat die trialektik(2.4.020) im schema des trialektischen modus die funktion des dritten moments, das als das ausgeschlossene dritte moment der horizont ist, in dem das individuum als ich abschätzt, in welcher weise es auf die methode der dialektik oder kausalität zurückgreifen kann und muss, dann, wenn die gründe im streit stehen, die als zureichende gründe behauptet werden(2.4.021).
1.3    die konsequenzen des problems
1.3.1 die kausalität der welt als originäre schöpfung des individuums als ich.
Was in der welt des individuums als ich gilt, geteilt mit dem genossen, das ist die originäre schöpfung des individuums als ich, sich selbst einbegreifend. So wie dem individuum als ich die welt zur hand ist, in ihren teilen kausal geordnet, als ganzes in seinen grenzen dialektisch strukturiert, so kann diese welt nur als wirkung der ursache interpretiert werden, die das individuum als ich, autonom in seinem handeln, gesetzt hat. Diese welt war mit dem individuum als ich entstanden; mit dem individuum als ich wird diese welt verschwunden sein, wenn das individuum, ein ich gewesen, den weg seines lebens gegangen ist. In seiner geburt trat das individuum in das leben, ein ich sein wollend; sich als ich gebildet habend, wird das individuum als ich aus seinem leben heraustreten, der tod ist der endpunkt, den der genosse als nachlebender feststellt. Tod und geburt sind ereignisse im leben des individuums als ich, markiert in raum und zeit, die als geheimnis nicht vom individuum als ich benannt werden können, ein geheimnis, das vom individuum als ich, seine existenz voraussetzend, als faktum postuliert werden muss, wenn das individuum als ich über dieses geheimnis, das sein geheimnis ist, reflektieren will, reflexionen, geleistet im horizont des zureichenden grundes, den das individuum als ich gesetzt hat. Der zureichende grund, vom individuum aus dem geheimnis geschöpft und gesetzt in raum und zeit als ich, ist, in den kausalreihen petrifiziert, kein geheimnis, weil alles, was als werk des individuums als ich diesem in der welt möglich gewesen war oder möglich sein wird, aus dem gründenden grund ableitbar ist oder auf diesen gesetzten grund zurückgeführt werden kann, mit methoden, die sowohl der logik genügen müssen als auch den gründen, die das individuum als ich und sein genosse gesetzt haben. Wenn das individuum als ich auf dem forum publicum mit dem genossen über die chancen und einschränkungen eines bestimmten zureichenden grundes reflektieren, dann ist das geheimnis, es sind ihre geheimnisse, teil der gemeinsam geteilten welt, eingebunden in den grenzen der welt als einem ganzen, das hier und jetzt, und über das, was jenseits dieser grenze sein soll, dort und morgen, können sie, fundiert im zureichenden grund, nicht sprechen(2.5.008). Mit der setzung des zureichenden grundes hat das individuum als ich die ordnung der welt, seiner welt, geschaffen, aber das kann nicht genügen, wenn das individuum das ist, was es als ich sein will; es muss diese ordnung, wenn es das ist, was es sein soll, in der kausalität gestalten, die es mit seinem grund gesetzt hat. Diese ordnung gestaltet das individuum als ich mit den methoden, die im gesetzten zureichenden grund fundiert sind. Mit diesen methoden erfasst das individuum als ich nicht nur die dinge der welt in ihrer erscheinenden kausalität zueinander, sondern zwingt die dinge der welt auch in die ordnung, die das individuum als ich mit dem gesetzten zureichenden grund als fundament erfunden hat(2.4.022). Die kompatibilität dieser ordnungen müssen das individuum als ich und sein genosse aushandeln, die, sich einander als der_andere anerkennend, einen modus vivendi schaffen, in dem beide von sich selbst sagen können, dass die zureichenden gründe ihrer ordnungen in einer gemeinsamen ordnung kompatibel seien, die für alle, die es betrifft, akzeptabel ist.
1.3.2 die optionen: gott und individuum als ich, in ihrer differenz.
Als zureichender grund ist die vorstellung eines gottes eine option, die ebenso denkmöglich ist wie die option, dass das individuum als ich der mittelpunkt seiner welt sei, optionen, die das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, sich absolut bindend, autonom wählen können. Die option: der EINE gott, und die option: das individuum als ich, sind dinge der welt, die gleich sind in der perspektive auf den zureichenden grund, in der perspektive auf die folgen aber different sein können bis zum wechselseitigen ausschluss der positionen. Die differenz, verortet in den unterscheidbaren formen der ideologien, sollte nicht unterschlagen werden, gleich, ob die position als religion präsent ist oder als weltanschauung. In den grenzen der gesetzten kausalitäten gibt es weltdinge, die quer zu den grenzen der systeme stehen, die in den formen der religionen und weltanschauungen als gegensätze nicht miteinander vereinbar sind. Die ursachen dieser inkompatibilitäten sind die strukturen, die, implizit der setzung des zureichenden grundes, in kausalreihen präsent sind, für die plausibel eine vereinbarkeit nicht behauptet werden kann. Die option: gott, gefasst in den bildern der theologen, ist logisch nur dann stringent, wenn die option: gott, das ganze ist, ein ganzes, in dem als schöpfung des gottes die welt nur ein teil sein kann. Der begriff: gott, ist in seiner definition ein logisches urteil, das logisch den impliziten widerspruch von teil und ganzem formuliert. Folglich ist der begriff: gott, weil falsch, als begriff nicht existent. Wenn das individuum als ich die dinge der welt unterscheiden will, dann kann es diese weltdinge als phänomen nicht unterscheiden, die, den falschen begriff verbergend, mit dem terminus: gott, bezeichnet sind. Das aber, was das individuum als ich mit seinen begriffen im moment seiner gelebten gegenwart denkt, das ist, wenn das logische urteil widerspruchsfrei ist, ein anderer begriff, der unzulässig mit dem terminus: gott, bezeichnet wird. Die option: individuum als ich, gefasst in den relationen, die das individuum als ich setzt, ist dann logisch stringent, wenn die option: individuum als ich, ein teil der welt ist, die als seine schöpfung ein ganzes sein muss. Der begriff: individuum als ich, ist in seiner definition ein logisches urteil, das dann logisch widerspruchsfrei formuliert wird, wenn der begriff als argument ein ding der welt unter vielen möglichen dingen der welt sein kann und als phänomen in den formen von gegensätzen sowohl vom individuum als ich als auch von seinem genossen erfasst wird, gegensätze, die sich auch einander ausschliessen können. Das problem der kausalität in der form der dialektik von ganzem und teil wird mit der behauptung eines zureichenden grundes nicht aufgelöst, aber das problem ist in seiner gegensätzlichkeit für das individuum als ich und seinen genossen handhabbar, wenn der genosse und das individuum als ich im horizont des ausgeschlossenen dritten moments ihre behauptung einer bestimmten kausalität im gegensatz zur anderen behaupteten kausalität reflektieren. (abs.:1.3.2a)

Leibniz hatte für einen zureichenden grund optiert, den er, in der tradition d'accord, mit dem terminus: gott, benamte. Der preis seiner option ist das schwärende problem der theodizee(2.2.005), das die differenz der begriffe: gut und böse, zueinander im widerspruch stehend, im begriff: gott, situiert. Ich optiere für das individuum als ich, das individuum, das nur Ich selbst sein kann und jeder andere für sich. Der preis dieser option ist das gefühl, dass das individuum, das ein ich sein will und dieses ich auch ist, verwurzelt in seiner kreatürlichen existenz, aus dieser verwurzelung mit dem genossen die gemeinsame welt schafft, die welt, in der sie, individuen in ihrer kreatürlichen existenz, das werden wollen, was sie sein können, eine welt, in der sie das sind, was sie sind, ein ich, allen widerständen zum trotz. (abs.:1.3.2b)

finis
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fortsetzung: subtext/2.1.001-2.3.003

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stand: 13.05.07.
eingestellt: 11.09.24.

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