Subtext

2.1.001-2.3.003

2.1.001

der subtext hat zwei funktionen. Die erste funktion ist die des wissenschaftlichen apparates. Die zweite funktion ist darauf konzentriert, den gedanken des textes, komplex in seiner struktur, wenn erforderlich, en detail zu erläutern und/oder zu erweitern. Die erweiterung des gedankens, oft vom weg wegführend in ferne bereiche, ist eine frage des stils, die der autor des textes zu entscheiden und sein leser zu beurteilen hat. Dem fatalen eindruck, die zusätzlichen gedanken seien überflüssig, kann keiner sich entziehen; denn in den texten, die so am markt sind, wird viel geschwätzt. Das ist anders, wenn die dinge der welt in die reflexion einbezogen werden, die das individuum als ich, das streitige problem als ganzes in seinen teilen erfassend, nicht ignorieren kann. Die argumente im subtext sind, getrennt vom wissenschaftlichen apparat, eigenständig. Sie stehen für sich und können als solche rezipiert werden.

Die argumente sind in sieben sachgruppen eingeordnet(a), in den sachgruppen werden die argumente nach ihren inhalt aneinandergereiht.

Mit dem vermerk: INDEX der argumente, wird global auf argumente in anderen texten verwiesen(b).
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(a) //==>argument: 2.1.004.
(b) //==>argument: 2.9.002


2.1.002

meine reflexion zur 38.these der Monadologie ist in vier texten fixiert, die in der entfaltung meines argument unterschiedliche funktionen ausfüllen(a). Die 1.text, in der chronologie die urzelle, ist teil der vorschlags gewesen, mit dem Ich mich um einen der begehrten vortragsplätze auf dem VIII.Leibnizkongress, 2011 in Hannover, beworben hatte. Der 2.text ist der essay, bestehend aus text(b) und subtext. Der 3. text ist der vortrag, gehalten am 26.09.2011, einschliesslich der seiten der pp-präsentation und den für die diskussion vorbereiteten graphiken. Der 4.text ist die komplementierende dokumentation des in den kongressmaterialien veröffentlichten textes(c). Die texte: 2 bis 4, sind in zeitlicher nähe konzipiert und zu unterschiedlichen zeiten abgeschlossen worden. Es ist möglich, dass zwischen den texten differenzen konstatiert werden, aber diese differenzen sind eher den unterschiedlichen situationen geschuldet, in denen Ich mein argument geformt habe. In diesem sinn sind die texte spiegelungen bestimmter konstellationen, die als horizont gewirkt haben, ohne den gedanken in seiner struktur zu verändern.
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(a) die ordnung der texte in meiner bibliograpie: (019:schöpfung), ist in der chronologie verändert.
text(1): abstract
text(2): text und subtext
text(3): vortrag (=anhang I)
text(4): text in den kongressunterlagen (=anhang II).

(b) von wenigen stilistischen änderungen abgesehen ist der 2. text ohne subtext mit dem 4.text gleich.

(c) fertigstellung der texte in der chronologischen ordnung: text(1) - text(4) - text(3) - text(2).
 

2.1.003
2.1.004
subtext/gliederung der argumente
-
2.1.001-004 text und subtext/allgemein
2.2.001-005 Leibniz/Monadologie
2.3.001-003 das ontologische argument
2.4.001-022 das relationale argument
2.5.001-008 verschiedenes
2.5-2.7 leer
2.8.001-006 obiter dicta
2.9.001-102 wissenschaftliche apparat
   <==//
2.2.001
in der übersetzung(a) hat der §38 der monadologie den folgenden wortlaut:
"Und daher muss der letzte Grund der Dinge in einer notwendigen Substanz liegen, in welcher die Besonderheit der Veränderungen nur wie in einer Quelle angelegt enthalten ist. Es ist das, was wir GOTT nennen"(b).
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(a) übersetzung von Joachim Christian Horn(01). Gottfried Wilhelm Leibniz: Monadologie/Lehrsätze der Philosophie. Letzte Wahrheiten über Gott, die Welt, die Natur der Seele, den Menschen und die Dinge. Französisch-deutsche Textausgabe. Übersetzt, herausgegeben und erstmals fortlaufend kommentiert von Joachim Christian Horn. Darmstadt: 2009.
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(01) Ich nutze die wissenschaftlich-hermeneutische arbeit meiner zeitgenossen, um auf deren ergebnissen die probleme zu analysieren und zu reflektieren, die, eine welt abgrenzend, mich und jeden meiner genossen umstellen, wenn sie sich als individuum, das ein ich ist, mit dem abarbeiten müssen, das sie als ich sein wollen. Die von Hubertus Busche herausgegebene aktuelle einführung(*1) habe Ich zur kenntnis genommen, ohne dass Ich auf details der argumente eingehen werde.
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(*1) Gottfried Wilhelm Leibniz: Monadologie. Herausgegeben von Hubertus Busche. Berlin: 2009. (in der vom Akademie-Verlag herausgegeben reihe: klassiker auslegen).
(b) der originale text:
"Et c'est ainsi que la dernière raison des choses doit être dans une substance necessaire, dans laquelle le detail des changemens ne soit qu'eminemment, comme dans le source: et c'est ce nous appellons DIEU"(01).
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(01) op.cit.      <==//
2.2.002
Leibniz argumentiert kausal, eine kausalität, die er, sich für das ontologische argument entscheidend(a), gesetzt hat. Der text des §38 seiner monadologie(b) lässt eine andere interpretation nicht zu(c); denn das, was hier als kritik erscheint, das kann nicht der gegenstand der kritik sein. Mit der behauptung, dass es in der welt eine kausalität gäbe oder geben müsse, ist als problem der gesetzten kausalität nicht auflösbar, weil diese kausalität mit der setzung einer kausalität in einem bestimmten system erst verfügbar gemacht wurde. Kein individuum als ich kann getadelt werden, dass es mit seiner setzung, resultat seiner autonomie als ich, bedingungen gesetzt hat, denen es folgen muss, wenn es sich selbst nicht als ich verlieren will. Es ist etwas anderes, wenn das individuum als ich von dem genossen fordert, der genosse habe seinen grund als absolut gültig zu akzeptieren, weil das, was es vom anderen fordert, selbst als ich nicht einlösen kann, wenn diese forderung apodiktisch an ihn gerichtet wird. Mit jeder vorstellung einer kausalität ist auch eine grenze definiert, die einerseits die bedingung der behaupteten kausalität ist, und die andererseits das individuum als ich nicht transzendieren kann(d). Wenn Leibniz von einer "notwendigen Substanz"(e) spricht, dann erscheint die substanz in der funktion der ursache und nicht, wie die logik seines arguments es fordert, in der funktion der wirkung - ein klassischer zirkelschluss, aber das individuum als ich muss einen gründenden grund benennen, dieser logik der kausalität kann es sich nicht entziehen, wenn das individuum als ich, eingebunden in die zirkularität seiner welterfahrung, seine welt präsent haben will, in der es sich als ich erfahren soll(f).
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(a) mein argument ist nur dann schlüssig, wenn meine unterscheidung: ontologisches argument oder relationales argument, in das kalkül einbezogen wird. Die entscheidung für das eine oder das andere kann nur das individuum als ich treffen, sich selbst an die entscheidung absolut bindend.    (a)<==//

(b) Leibniz verwendet in seinem text die wörter: ainsi/daher.      (b)<==//

(c) Leibniz sagt in §39 der Monadologie ausdrücklich: "Diese Substanz ist nun ein zureichender grund für alle Besonderheiten"(01), und folgert dann: "SO GIBT ES NUR EINEN GOTT; UND DIESER GOTT GENÜGT"(02).
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(01) "Or cette substance étant une raison suffisante de tout ce detail".
(02) "IL N´Y A QU´UN DIEU ET CE DIEU SUFFIT". Dass diese folgerung in versalien gesetzt ist, dürfte wohl keine nebensache sein(*1).
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(*1) in diesem kontext ist die kommentierende anmerkung von Horn bemerkenswert: "Es gilt hier ferner zu merken, dass Gott und das Prinzip des zureichenden Grundes weitgehend angenähert werden."(op.cit.: p.99).   (c)<==//
(d) cf. Richter,Ulrich: Intramundum/extramunum. in: www.ur- philosoph.de/ //==>bibliographie //==>(018:grenzeII)(d)<==//

(e) op.cit.: §38 der Monadologie.  (e)<==//

(f) es ist ein vernünftiger grund, in dieser konstellation auch die erwägungen der ethik und der moral mit einzubeziehen; dem steht aber ein ebenso vernünftiger grund entgegen, die fragen der moral und der ethik in analytischer absicht auszuklammern, um die struktur des denkens in kausalitäten kenntlich zu machen. In der synthese des analytisch getrennten können aber die fragen nach ethik und moral nicht beiseite gestellt werden, weder im forum internum, wenn das individuum als ich mit sich selbst das problem reflektiert, noch auf dem forum publicum, wenn im horizont der fragen nach moral und ethik die kausalitätsfrage das streitthema ist.
(f)<==//                 (text)<==//

2.2.003
das problem des zureichenden grundes ist der kern in Leibniz' Theodizee. Wenn der mensch frei sein soll, also fähig des guten und des bösen, dann muss, wenn die these vom zureichenden grund logisch korrekt sein soll, das gute mit dem bösen von gott als dem schöpfer seiner welt geschaffen worden sein. Aber das, was auf der argumentebene der logik als widerspruch nicht bestritten werden kann, das ist auf der argumentebene der metaphysischen gründe ein nicht auflösbarer streit von gegensätzlichen meinungen; denn in raum und zeit werden immer gründe benannt werden, gegen die andere gründe in opposition gebracht werden können. Das, was in der theodizee notwendig im streit stehen muss(a), das ist in jeder möglichen theorie des zureichenden grundes die bedingung der theorie, die nicht infrage gestellt werden kann, ohne die theorie gegenstandslos zu machen. Es sind also zwei perspektiven, die nicht identisch fallen können, wenn in raum und zeit über den letzten anzunehmenden oder den ersten zu setzenden grund gestritten wird - ein ende dieses diskurses ist, obgleich das erklärte ziel seiend, nicht absehbar(b). Das, was auf der argumentebene der logik entschieden sein muss, das ist auf der argumentebene der metaphysik nicht abschliessend entscheidbar(c)
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(a) Ich interpretiere Leibniz' abhandlung zur monadenlehre als teil seines theodizee-diskurses. Diese unterscheidung ist nach meinem dafürhalten die bedingung, unter der die rationalität der widerstreitenden argumente aufrechterhalten werden kann.

(b) die rezeption Leibniz' belegt, dass das ende dieses diskurses jenseits des horizontes liegen dürfte, dieseits des eingrenzenden horizontes kann und soll mein essay ein teil der diskurse sein, in denen jeder, der sich daran beteiligt, sich als ein ich ausweisen kann.

(c) es wird gesagt, dass in der existenz des individuum als ich der weg das entscheidende moment sei. Das leben des individuums als ich ist der weg, ein weg, der in raum und zeit ein ziel haben wird, das mit dem tod identisch fällt.   <==//

2.2.004
ein exkurs zur Leibniz'schen ontologie wäre an dieser stelle geboten. Dieses projekt soll aber aus zwei gründen nicht ausgeführt werden(a). Zum ersten, weil der zweck des essays nicht auf eine umfassende darstellung des Leibniz'schen systems abzielt, sondern auf die reflexion eines teilaspektes, das in der architektur seines systems eine fundierende rolle hat. Zum zweiten ist die philologische und historische sicherung des werks von Leibniz nicht mein metier; dafür verfügen andere fachgenossen über die besseren ressourcen, materieller und institutioneller art. Das, was Leibniz gesagt hatte, das liegt in den texten als dokumente der historia vor. Soweit diese texte vorliegen, ediert in allgemein zugänglichen publikationen, betrachte Ich die textüberlieferung als philologisch und historisch gesichert. In dieser perspektive ist auch die Leibnizrezeption der tradition als eigenständiger forschungsgegenstand eingeschlossen. Mein herangehen an Leibniz ist philosophisch motiviert und mein interesse an Leibniz hat seinen grund in mir selbst als ich. Ich bin es, der fragt, und, vermittelt durch die texte Leibniz', auch antwortet, was meine sicht auf die welt ist, in der Ich mich als ein teil der welt verstehe(b). Das, was in der rezeptionsgeschichte Leibniz' unter dem terminus: theorie des zureichendes grundes, gefasst wird, das ist ein problem, dem kein lebewesen sich entziehen kann, wenn es, ein individuum, das ich seines denkens sein will(c). Das individuum als ich kann, wenn es über die dinge in seiner welt, die phänomene, nachdenkt, die begriffe nicht ausgeschliessen, mit denen es die phänomene voneinander unterscheidet, begriffe, die, wenn sie zum gegenstand der reflektierenden kritik werden, selbst nur phänomene sein können. Ohne den rückgriff auf die unterschiedenen phänomene ist die kritik des begriffs nicht leistbar, weil die phänomene in dieser kritik die funktion von spielmarken haben, die das individuum als ich bewegt, wenn es analysierend und reflektierend seinen begriff feststellen will. In der reflektierenden synthese kann das in der analyse gewonnene historische wissen nicht ausgeblendet werden, aber das historische wissen ist, in raum und zeit begrenzt, nur ein pars pro toto, es sind momente, die das individuum als ich in seinem forum internum denkend bewegt, auf dem forum publicum aber mit dem genossen als reale phänomene händelt.
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(a) das ausschliessen von bestimmten aspekten, die zur sache gehören, ist sicherlich eine missliche sache, die auch missvergnügen schafft, aber es liegt in der natur der sachen(01), dass ein gedanke in der gänze seiner fülle nicht darstellbar ist - etwas wird immer fehlen, weil in der erfahrung der zeit die zeit vorangeschritten sein wird und der ort der perspektive gewechselt wurde. Es können also in einem essay, der begrenzt ist, immer nur bestimmte aspekte eines problems diskutiert werden und es ist eine frage des stils, ob der autor seine präferenzen dem leser plausibel erklärt oder nicht.
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(01) so formulieren es die juristen, wenn ihnen, ein interesse begründend, die argumente abhanden gekommen sind.
(b) das verfahren, mit dem Ich meine welt erfasse, bezeichne Ich als arbeiten mit kristalisationskernen(01).
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(01) Richter,Ulrich: Die philosopheme Arthur Schopenhauers und Theodor W.Adornos als momente meiner selbsterfahrung. In: www.ur-philosoph.de/ //==>bibliographie //==>verzeichnis //==>(010:methode).
//==>argument: 2.4.010.
(c) d'accord mit der tradition müsste Ich formulieren: dem kein mensch sich entziehen kann, wenn er, das individuum, das subjekt seines denkens sein will.   <==//
2.2.005
das problem der theodizee ist keineswegs historisch erledigt und wird ein gegenstand der reflexion sein, solange ein mensch an gott glauben will. In den debatten um den zureichenden grund ist der begriff: gott, als option eine mögliche position, die den kriterien der rationalität genügen kann, auch dann, wenn nicht zu übersehen ist, dass mit den bildern, die von den göttern in der welt gemalt wurden und immer noch gemalt werden, erbärmlich schindluder getrieben wird. Ich denke, dass die von Leibniz und anderen geteilte these, gott sei der schöpfer seiner welt, dann als vorstellung ein zureichender, von einem individuum als ich autonom gesetzter grund sein kann, wenn als these akzeptiert wird, dass gott, das böse und das gute als momente der schöpfung zulassend, mit seiner schöpfungstat die bedingung geschaffen hat, die Adam und Eva, die verliehene autonomie als eigene autonomie lebend, ermächtigen, die früchte des lebens und die früchte der erkenntnis zu unterscheiden, um diese früchte, teile der schöpfung, zu geniessen. Die schöpfung, die geschöpfe eingeschlossen, ist nicht an sich gut oder böse und wenn Eva und Adam, geschöpfe gottes, gottes ebenbild sein wollen, dann müssen sie böse und gut sein können, jeder für sich. Diese interpretation der idee eines zureichenden grundes ist in ihrer theologischen gewandung mit der idee kompatibel, die das individuum als ich behauptet, wenn es den zureichenden grunde, aus seinem individuellen impuls schöpfend, setzt. Die autonomie des ich ist das entscheidende moment, das in der funktion eines postulats dem individuum zugeordnet sein muss, wenn dieses sich als ich bestimmen will. Diese bestimmung leistet das individuum als ich allein mit einer position, das negierte ausschliessend(a). Diese position ist entweder die rückbesinnung des individuums auf seinen schöpfergott oder es ist meine vergewisserung, das Ich selbst es bin, der ein ich ist.
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(a) in den diskursen über den zureichenden grund sollte die beobachtung in das kalkül einbezogen sein, dass die logische unterscheidung: position/negation, oft mit der analogie gleichgesetzt wird: position = gut, negation = böse. Das ist eine falsche gleichsetzung.
   <==//
2.3.001
die namensgebung der argumente: das ontologische und das relationale argument, hat ihren grund in der tradition. Aus diesem faktum, gespiegelt in den termini, kann nicht auf die begriffe: das ontologische argument und das relationale argument,(a) geschlossen werden. Die phänomene, bezeichnet mit den termini: das ontologische argument und das relationale argument, sind dokumente der historia und sollten als solche auch gehändelt werden. Das adjektiv: ontologisch, im terminus verweist auf die philosophischen weltentwürfe, die unter dem terminus: ontologie, rubriziert werden und die in der tradition bis heute wirksam sind. Das gemeinsame merkmal dieser theorien ist der begriff: das sein, der ein ganzes umfasst, aus dem das dasseiende als teile des ganzen emanieren sollen(b). Das adjektiv: relational, im terminus verweist auf die philosophischen theorien, mit denen behauptet wird, dass das, was als welt gilt, eine struktur von relationen ist, die zwischen den dingen der welt festgestellt und behauptet werden können. Mit dem begriff: relation, kann nur die struktur der verknüpfung zwischen zwei dingen der welt: a und b, feststellt werden(c). Was über diese feststellung hinausgeht, das sind als relationen momente der theorie, die in der klasse: das relationale argument, rubriziert werden. In diesen relationen ist zumeist das individuum als ich eines der konstituierenden momente.
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(a)      //==>argument: 2.9.002. //==>INDEX der argumente/ stichwort: argument/ontologische  und relationale.

(b)

Ich weiss, dass diese kennzeichnung zu grob ist, um die filigranen details dieser weltentwürfe(01) angemessen erfassen zu können. Diese kennzeichnung genügt aber, um die differenz zu markieren, die zum relationalen argument behauptet werden muss.
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(01) die wissenschaften der moderne sind in diesem argument ebenso fundiert wie die alten philosophischen systeme (Platon z.b) oder die theologien.
(c)
die grundform jeder relation ist in der formel: a==>b,(01) gefasst. Damit ist nur das faktum der verknüpfung von a und b festgestellt(02).
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(01) lies: klein a relationiert einfach klein b.
(02)
in der form besteht eine gewisse ähnlichkeit mit dem logischen urteil, dann, wenn das relationszeichen: ==>, als kopula interpretiert wird, die das logische subjekt mit dem logischen prädikat verknüpft. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun und wenn eine ähnlichkeit behauptet wird, dann ist in dem argument ein individuum als ich: A, mitgedacht, das die relation: A<==|==>(a==>b)(äquivalent:_SaP),(*1) denkt. Das ist aber ein anderer fall.
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(*1) lies: grooss A relationiert abhängig die relation: klein a relationiert einfach klein b, äquivalent: grooss S gleich logisches subjekt affirmiert grooss P gleich logisches prädikat.
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2.3.002
das "Nichts"(a) ist, wenn der begriff: nichts,(b) in den diskursen als argument instrumentalisiert wird, für das individuum als ich nur als position händelbar, nicht aber, obgleich der anschein genau das gegenteil suggeriert, als negation. Die gegenübersetzung von sein und nichts ist zwar ein gängiges argument, aber es ist, auf der argumentebene der logik beurteilt, falsch, und, auf der argumentebene der metaphysischen gründe benutzt, ein trügerisches argument, mit dem nur ein scharlatan räsonieren kann.
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(a) mit emphase hatten J.P.Sartre und M.Heidegger vom nichts gesprochen. Auf etwas, das nicht sein kann, verweisend, proponierten Heidegger und Sartre das, was sie mit dem terminus: "Nichts" fixierten, als etwas, das seiend nicht sein soll. Das nichts nichtet, sagte Heidegger(01) - ein satz der beeindrucken soll, ebenso der titel: Das Sein und das Nichts, von Sartre, aber das ist "Gerede"(02), das einerseits beliebiges bedeuten kann, das aber auch auf ein problem menschlicher existenz verweist, das Ich mit dem terminus: zirkelargument, kennzeichne(03). Was Heidegger und Sartre als lösung des problems anbieten, das ist in meiner perspektive der weltdinge nicht nachvollziehbar.
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(01) Heideggers wort habe Ich so in erinnerung, aber im werk Heideggers finde Ich die stelle mit diesem satz nicht mehr auf. Wie's auch sei, ob original Heidegger oder Heidegger in den mund gelegt, im satz: das nichts nichtet, ist der widerspruch formuliert, der den satz zu einer hülle macht, die nichts verbirgt.
(02) stichwort: gerede, in: Index zu Heideggers "Sein und Zeit". zusammengestellt von Hildegard Feik. Tübingen: 1968 (mit verweisen auf die §§ 35, 37 und weitere).
(03) Heidegger reduziert das problem auf den circulus vitiosus (zirkelschluss). cf. stichwort: "zirkel, circulus vitiosus" in: Index, op.cit. (mit verweisen auf Sein und Zeit, insbesondere p.7 und 315ff - Tübingen 1972.)
(b) das, was als phänomen in der tradition heftigst traktiert wird, das ist, wenn die logik das maass ist, ein unmöglicher begriff. Entweder impliziert der begriff einen widerspruch, in dieser form wurde er in der tradition traktiert, dann ist es ein nicht möglicher begriff, oder, diese möglichkeit sollte auch erwogen werden, der begriff hat keinen realen gegenstand, folglich kann dieser begriff zur abgrenzung der dinge der welt nicht taugen.   <==//
2.3.003
meine these, dass der zureichende grund nur in einem ding der welt, gleichviel welchem(a), real sein könne, ist mit keiner der konstruktionen kompatibel, die darauf gegründet sind, dass ein gott der schöpfer der welt sein solle, der welt also, in der das individuum als ich lebt. Das, was dem individuum als ich in den formen der schöpfung eines gottes erscheint und als schöpfung gottes dem menschen auch präsent sein soll, das sind die weltdinge, die das individuum als ich mit seinem genossen geschaffen hat, die theologen mögen anderes behaupten. Ein anderes ist es, wenn die naturwissenschaftler über die natur reden und die astrophysiker ihren mythos vom urknall erzählen, gläubig behauptend, dass es in der evolution zustände gegeben habe, in der die gattung: mensch, noch nicht existierte, folglich weder von einem gotte noch von einer idee, z.b.der freiheit, geredet werden konnte. Das individuum als ich ist mit der erfahrung konfrontiert, dass ihm seine welt als das_andere entgegensteht und, dass das individuum als ich einen guten grund hat anzunehmen, ein grund in seiner gesetzten kausalität, dass es dinge in seiner welt gibt, die seinem auf zeit und raum beschränkten vorstellungen nicht unterliegen. Was diese dinge sind? - !No lo sé!(b) - es ist das, was Ich mit dem zeichen: NATUR, markiere, wenn Ich über diese wahrscheinlichen möglichkeiten reflektiere, Ich für mich und mit dem genossen.
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(a) in der leerstelle des zureichenden grundes könnte theoretisch jedes denkbare ding der welt eingesetzt werden, praktisch ist aber der pool möglicher gegenstände begrenzt. Den theologen fällt der gerade gängige gott ein, dem esoteriker eine erscheinung, die ihm magisch dünkt, die politiker, allesamt ideologen, quasseln von ideen und Eulenspiegel, die arme socke mit knurrendem magen und wachem geist, fokussiert sein ganzes sein auf das ei, das er des morgens der marktfrau abgeluchst hatte. Es gilt: quotlibet, und jedermann macht das höchste ding der welt aus dem kleinsten etwas.
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(b) Ich weiss es nicht! Im kontext mag die spanische formel kryptisch erscheinen. Das hat seinen grund ...,
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fortsetzung: subtext/2.4.001-2.4.022

anfang/bibliographische daten<==//

stand: 13.05.07.
eingestellt: 11.09.24.

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