Subtext: 2.52.01-08

2.52.01

mit dem terminus: koinzidenz, kann der begriff: identität, nicht erfasst werden. Es gilt, dass ein ding der welt nur mit sich selbst identisch sein kann(a). Das moment der dualität, dem jedes weltding unterliegt, ist in raum und zeit uneingeschränkt wirksam. Kein weltding kann mit einem anderen ding der welt identisch fallen, die identität nämlich, die mit dem terminus: koinzidenz, suggeriert wird. Es mag möglich sein, den zusammenfall zu denken, nämlich die koinzidenz zweier weltdinge vorgestellt als identität(b), in raum und zeit jedoch bleiben es zwei unterscheidbare weltdinge. Die grenzlinie, die den raum und die zeit von dem trennt, was jenseits liegt, ist zu beachten(c).

In der argumentation des Cusanus ist erkennbar, dass sein verfahren, die "docta ignorantia"(d), nur in einer richtung plausibel sein kann, nämlich aus dem raum und der zeit in das reich jenseits der grenze, das weite feld der coincidentia oppositorum nämlich, in dem, wie Hegel das einmal beiläufig formuliert hatte, alle kühe grau seien. Offen ist bei Cusanus das problem, wie das individuum als ich die dinge der welt, wieder aus der koinzidenz in die differenz von raum und zeit zurückholen könne. Die resultate der gedachten rückkehr können zwar geglaubt werden, aber in raum und zeit ist dieser glaube in ein wissen transformiert, für das das zurückholende individuum als ich nur seine gründe geltend machen kann. Der glaube kann statuiert(=behauptet) werden, aber das wissen ist immer eines grundes bedürftig, der als letzter grund nicht beweisbar ist.
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(a)

das habe Ich andernorts hinreichend expliziert(01).
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(01)
//==>argument: 2.52.05, und //==>INDEX der argumente/stichwort: identität.     (a)<==//
(b)
in dieser perspektive hatte Cusanus gedacht, wenn er sagt, dass er "<<intellectualiter>> von Gott gesprochen habe"(01).
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(01)
Historisches Wörterbuch der Philosophie: Stichwort: Coincidentia oppositorum. Bd.3. Sp.1022. /bibliographie //==>argument: 2.92.11.     (b)<==//
(c)
Richter,Ulrich: Intramundum/extramundum. 018:grenzeII. /bibliographie //==>argument: 2.92.19.     (c)<==//
(d)
Ich begrenze mein argument zur theorie der coincidentia oppositorum auf die schrift: De docta ignorantia. Für mich verbindlich ist die Strassburger Ausgabe, die Paul Wilpert herausgegeben hatte(01). Als referenzübersetzung(02) benutze Ich die übersetzung von Alexander Schmid(03).
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(01)
Nikolaus von Kues. /bibliographie //==>argument: 2.92.18.
(02)
verbindlich ist der lateinische text in der textkritischen ausgabe. Jede übersetzung ist bereits eine interpretation der originalen fassung. Ich nutze die übersetzungen als hilfe für das verstehen der lateinischen fassung.
(03)
Nikolaus von Kues: Vom Wissen des Nichtwissens. /bibliographie //==>argument: 2.92.18.       (d)<==//              (text)<==//
2.52.02
die idee der koinzidenz des gegensätzlichen hängt zusammen mit der theorie des geschlossenen systems(a). Prima vista ist die idee einer koinzienz des gegensätzlichen(b) plausibel(=glaubbar), aber das, was plausibel erscheint, das kann in raum und zeit nicht realisiert werden(c). Die teile im ganzen können, wenn sie gedacht werden, nicht identisch fallen(d), sie müssen getrennt gedacht werden, wenn sie in raum und zeit als teile für sich erkennbar bleiben sollen. Das, was Cusanus im bereich der koinzidenz verortet, das ist als negation in einer position nicht fassbar, und das, was in einer position gefasst wird, das kann nicht das sein, von dem behauptet wird, es sei ein fall der koinzidenz - es sind die flausen durchgeknallter ideologen, die aber, als positionen gehändelt, für jeden anderen zu einer tödlichen gewalt werden können(e).
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(a)
die vorstellung, ein system könne geschlossen sein, nichts nach draussen zulassend, nichts von aussen eindringen lassend, ist eine konstuktion des denkens in der form der möglichkeit, die in raum und zeit nicht real sein kann(01). Daraus folgt, dass empirische systeme in keinem fall ein geschlossenes system sein können. Die idee der coincidentia oppositorum ist nur denkbar unter den bedingungen von raum und zeit, folglich ist das, was in der denkbewegung: coincidentia oppositorum, im bereich jenseits des grössten und des kleinsten als identisch fallend vorgestellt wird, immer nur eine vorstellung diesseits des kleinsten und des grössten, vom individuum als ich fixiert mit einer rangstelle in der zahlenreihe(02).
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(01)
die vorstellung, der raum und die zeit seien ein geschlossenes system, nicht anders die konzeption des seins gemäss des ontologischen arguments, sind als postulate zwar vorstellbar, aber das individuum als ich kann, wenn es das postulat eines geschlossenen systems im moment der gelebten gegenwart realisiert, die realisation seiner vorstellung nur als ein factum der vergangenheit im folgenden moment der gelebten gegenwart erinnern, als erinnertes immer eine vorstellung, die eine andere ist. Insoweit ist es für das individuum als ich nicht möglich, seine vorstellung von raum und zeit als das ganze zu begreifen, das es in einem bestimmten teil dieses ganzen verfügbar hat(*1).
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(*1)
Kurt Gödel hat für den bereich der mathematik den beweis dargelegt, dass aus den elementen des kalküls der beweis der vollständigkeit seiner elemente nicht geleistet werden kann(+1).
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(+1)
die mathematik des beweises kann Ich en detail nicht nachvollziehen und Ich beschränke mich auf das, was im kontext der probleme: vollständgkeit/unvollständigkeit eines kalküls, vorgetragen wird(§1).
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(§1)
Historisches Wörterbuch der Philosophie. Stichwort: vollständigkeit/unvollständigkeit, Bd.11. Sp.1136-1141, anmerkungen: 30- 33./bibliographie //==>argument: 2.92.11.
(02)    //==>argument: 2.52.07.        (a)<==//
(b)
es ist strikt zu beachten, dass die konzidenz nicht mit der identität gleichgesetzt werden kann(01). Die identität als begriff ist ein logisches axiom, für das in raum und zeit kein phänomen als fall aufweisbar ist, weil das ding der welt, identisch mit sich, nur für sich das sein kann, was es für jedes andere weltding ist, das_andere weltding. Real vorstellbar ist aber die koinzident in den formen der gleichheit, in der die weltdinge, festgestellt mit definierten kriterien(02) als zusammenfallend wahrgenommen und reflektiert werden. Das, was in raum und zeit allein möglich ist, unzulässig als identität erscheinend, das sind behauptungen, die in der form einer tautologie gefasst sind. Die tautologie ist in sich zwar geschlossen, aber sie ist kein argument, mit dem etwas anderes erklärt werden könnte.
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(01)     //==>argumente: 2.52.01 und 2.52.05.
(02)
die reichweite der variablen kriterien ist grooss, ausgeschlossen das kriterium der identität, das nur als tautologie fixiert werden kann. Wenn von den dingen gesprochen wird, die miteinander identisch seien, so die kopie, deren text derselbe ist, aber jeweils auf einem anderen blatt papier, dann ist das nur eine folge des laxens sprachgebrauchs, der, theoretisch nicht zureichend begründbar, pragmatisch zu kritisieren ist.        (b)<==//
(c)
die aussage: "das, was plausibel erscheint, das kann in raum und zeit nicht realisiert werden", impliziert, wenn der satz einen ausweisbaren sinn haben soll, als fortsetzung das wort: weil; denn das individuum als ich, das in seinem forum internum den gedanken denkt, kann diesen gedanken auf dem forum publicum nur unter den bedingungen von raum und zeit geltend machen, weil es gegenüber dem genossen genötigt ist, einen grund zu benennen, der in zeit und raum als dieser und nicht jener grund ausgewiesen ist. In dem moment, in dem ein individuum als ich den begriff: geschlossenes system, denkt, unterliegt es den bedingungen von raum und zeit und folglich kann es die bedingung nicht realisieren, die das konstitutive kriterium eines geschlossenen systems ist, die strikte trennung von innen und aussen. Das, was dem mathematiker: Cusanus, in die quere kommt, in der person: Cusanus, identisch mit dem theologen: Cusanus, das ist die ontologie, der sich der schaffende gott im moment der schöpfung, seine tat der schöpfung vollbringend, unterworfen hat.        (c)<==//
(d)
es ist die logik des begriffs: sein, dass das sein in den daseiendes weltdingen des seins(=welt) nicht als das sein fassbar ist, das es als begriff sein muss. Das individuum als ich kann den begriff: sein, gefasst als ein geschlossenes system, nur in seinen elementen, den daseienden weltdingen in raum und zeit, fassen, die als teile des ganzen nicht das ganze sein können. Der unerlaubte schritt, den der verfechter des ontologischen arguments tun muss, sich selbst seine welt erklärend, ist real in der behauptung, dass er die teile für das ganze hält(01).
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(01)
diese behauptung ist die lüge der ideologen, die in ihrer behauptung vorgeben, etwas zu glauben, von dem sie wissen, dass es etwas anderes ist.        (d)<==//
(e)
in der behaupteten koinzidenz der weltdinge ist das moment zu verorten, das in den phänomenen des totalitären denkens präsent wird. Die religionen, die in der taxonomie der phänomene mit dem terminus: monotheismus, in einer klasse versammelt werden, sind dadurch definiert, dass sie ein geschlossenes system von ausgewiesenen dogmen sein sollen, dogmen, mit denen jeder einzelfall, hier und jetzt, strikt ableitbar ist. Der kern dieser monotheismen, immer erscheinend als der gründende grund, ist der EINE gott, in dem alles inbegriffen sein soll, ein gedanke, der nur dann plausibel sein kann, wenn er als die koinzidenz aller daseienden weltdinge gedacht ist. Die behauptung der koinzidenz ist das problem, weil aus dem, was in die koinzidenz hingelegt wurde, alles, das gerade passt, logisch stringent im syllogismus, deduziert wird - die gewalt eingeschlossen(01).
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(01)
es ist eine gemeine erfahrung, dass immer wieder die reale gewalttat mit dem verweis auf den EINEN gott gerechtfertigt wird, der, so sagt man, alles wisse.         (e)<==//               (text)<==//
2.52.03
Cusanus' demonstration seiner theorie: coincidentia oppositorum, ist faszinierend. Aus der behauptung eines maximums, das nichts grösser sein könne als das grösste denkbare ding der welt, und eines miminums, das nichts kleiner sein könne als das kleinste denkbare weltding, folgert Cusanus die koinzidenz des kleinsten mit dem grössten(a). Als mögliche vorstellung ist diese behauptung prima vista plausibel, aber die plausibel erscheinende vorstellung ist als argument logisch inkonsistent, weil der beweis, dass das maximum/minimum im unendlichen identisch falle, unter den bedingungen von raum und zeit nicht geführt werden kann(b). Die zahlenreihe, gemäss des prinzips der zahl: 1, fällt als beweis aus, weil die logik der zahlenreihe, ihre konstruktion logisch beurteilt, nicht den bedingungen von raum und zeit unterliegen kann, und, soweit die zahlenreihe als eine empirische reihe von zahlen gefasst wird, ist jede zahlenfolge ein phänomen, das den bedingungen von raum und zeit unterliegt, für die im besten falle das zeichen:   , verfügbar ist(c),(d).
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(a)
das argument Cusanus', Ich zitiere: "Das Größte ist ja ebenso ein Superlativ, wie das Kleinste ein Superlativ ist. Die absolute Quantität ist folglich nicht in stärkerem Grad die größte Quantität als sie die kleinste ist, da in ihr das Kleinste konzidierend das Größte ist"(01),(02).
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(01)
der lateinische text: "Ita enim maximum est superlativus sicut minimum superlativus. Igitur absoluta quantitas non est magis maxima quam minima, quoniam in ipsa minimum est maximum coincidenter"(+1).
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(+1)
Nikolaus von Kues: De docta ignorantia. I,IV,11, p.16/17. /bibliographie //==>argument: 2.92.18.     (a/01)<==//
(02)
die aussagen davor(*1) sollten nicht übersehen werden. In bezug auf maximum und minimum sagt Cusanus: "Da das schlechthin und absolut Größte, dem gegenüber es kein Größeres geben kann, ... " und: "Das Kleinste aber ist das, dem gegenüber ein Kleineres nicht möglich ist. Da nun das Größte von der oben geschilderten Art ist, so ist einsichtig, daß das Kleinste mit dem Größten zusammenfällt"(*2),(*3).
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(*1)    a.a.O. I,IV,11, p.16/17.    (a/02/*1)<==//
(*2)
der lateinische text: "Maximum, quo maius esse nequit, simpliciter et absolute, ... " und: "Minimum autem est, quo minus esse non potest. Et quoniam maximum est huiusmodi, manifestum est minimum maximo coincidere"(§1).
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(§1)   a.a.O. I,IV,11, p.16/17.    (a/02/*2)<==//
(*3)
als entscheidend im argument des Cusanus interpretiere Ich seine begründung, warum das grösste das absolut grösste sein müsse und das kleinste das absolut kleinste. Im kontext sagt Cusanus: "Da das schlechthin und absolut Größte, dem gegenüber es kein Größeres geben kann, zu groß ist, als daß es von uns begriffen werden könnte – es ist doch die unendliche Wahrheit –, so erreichen wir es nur in der Weise des Nichtergreifens. Da es nämlich nicht zu den Dingen gehört, die ein Mehr oder Weniger zulassen, steht es über allem, was durch uns begriffen werden kann. ((...))(+1) . Die größte Gleichheit, die gegenüber keinem eine andere und verschiedene ist, übersteigt alles Begreifen"(+2). Cusanus formuliert exakt die these des ontologischen arguments(+3), dass das sein als sein jenseits von raum und zeit stehen müsse, nicht anders der gott, dessen existenz in raum und zeit Anselm von Canterbury zu beweisen gesucht hatte.
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(+1)
die auslassung enthält den verweis, mit dem Cusanus auf die sinne, den verstand und die vernunft zeigt, die für ihn nur unter der bedingung von raum und zeit möglich seien.    (a/02/*3/+1)<==//
(+2)
der lateinische text: "Maximum, quo maius esse nequit, simpliciter et absolute, cum maius sit, quam comprehendi per nos possit, quia es veritas infinita, non aliter quam incomprehensibiliter attingimus. Nam cum non sit de natura eorum, quae excedens admittunt et excessum, super omne id est, quod per nos concipi potest. ((...)) . Excedit igitur maxima aequalitas, quae a nullo est alia aut diversa, omnem intellectum"(§1).
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(§1)   a.a.O. I,IV,11, p.16/17.    (a/02/*3/+2)<==//
(+3)
das ontologische argument in den worten Nikolaus von Kues: "Das Größte ist Eines"(Maximum est unum)"(§1). Weitere erläuterungen sind diese:
  • (1) "... das absolut Größte (ist) nur in nichtergreifender Weise erkennbar und ebenso nur in nichtbenennender Weise benennbar".
  • (2) "Unendlichkeit der Zahl und das Nichtsein von ZahL kommt auf das gleiche hinaus".
  • (3) "Der Aufstieg in der Zahlenreihe ist also einsichtigerweise aktuell begrenzt, doch steht jene Zahl in Potenz zu einer anderen(höheren)"(§2).
  • (4) "Die Einheit kann aber nicht Zahl sein, denn die Zahl lässt ein Mehr oder Weniger zu und kann deshalb unmöglich ein schlechthin Kleinstes oder Größtes sein. Die Einheit ist vielmehr als Kleinstes Prinzip jeglicher Zahl, sie ist als Größtes Grenze jeglicher Zahl. Die absolute Einheit, der gegenüber es keinen Gegensatz gibt, ist also die absolute Größe selbst, welche der beneidete Gott ist"(§3).
  • (5) "Es muß also ein schlechthin Größtes geben, ohne das nichts zu sein vermag".
  • (6) "Ferner wollen wir das Größte zum Sein kontrahieren und die These aufstellen: der Seinsfülle stellt sich kein Gegensatz gegenüber, also auch nicht das Nichtsein oder die Seinsarmut. Wie soll es sich also denken lassen, das Größte könne nicht sein, da doch die Seinsarmut die Seinsfülle ist"(§4).
  • (7) "Das absolute Sein aber kann nichts anderes sein als das absolut Größte. Es läßt sich also nichts als seiend denken ohne das Größte"(§5).
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(§1)   a.a.O. I,V,13, p.20/21.   (a/02/*3/+3/§1)<==//
(§2)   a.a.O. I,V,13, p.20/21.   (a/02/*3/+3/§2)<==//
(§3)   a.a.O. I,V,14, p.22/23.   (a/02/*3/+3/§3)<==//
(§4)
a.a.O. I,VI,15, p.24/25.
Zusatz.
Die übersetzung, die terminologie Heidegger's aufnehmend, geht über das hinaus, was der lateinische text enthält: "Praeterea contrahamus maximum ad esse et dicamus: maximo esse nihil opponitur, quare nec non esse nec minime esse. Quomodo igitur intelligi potest maximum non esse posse, cum minime esse sit maxime esse?" Von "Seinsarmut" und "Seinsfülle" kann nur dann geredet werden, wenn raum und zeit die entscheidenden kriterien sind, aber dieses reden ist allein intramundum möglich, extramundum wird damit in einer bewegung intramundum, alles mögliche ausgesagt, dummes und kluges ad libitum.   (a/02/*3/+3/§4)<==//
(§5)
a.a.O. I,VI,16, p.24/25.
Zusatz.
Der korrespondierende lateinische text wird nicht zitiert, weil mir die differenzen zur übersetzung als marginal erscheinen.   (a/02/*3/+3/§5)<==//          (a/02/*3/+3)<==//          (a/02/*3)<==//                (a/02)<==//          (a)<==//
(b)
der kern der theorie: coincidentia oppositorum, ist die these, dass das maximum und das miminum im äussersten moment identisch seien(01). Diese idee ist mit einer mathematischen formel zwar demonstrierbar, aber das problem ist die darlegung der koinzidenz im ontischen, die mit dem mathematischen beweis geführt werden soll; denn, so muss gefragt werden, was kann in der behaupteten koinzidenz/identität das bestimmende moment sein, die als das ganze vorgestellt ist, bestimmt in den beiden momenten, die zusammenfallen. Für diese festlegung ist kein zwingendes argument erkennbar, aber es gibt in raum und zeit eine instanz, die diese setzung ohne ausweisbaren grund vornehmen kann, und das ist das individuum, das sich als ich bestimmt und bildet(02).
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(01)
Cusanus verwendet in seiner schrift: De docta ignorantia, die termini: identitas und incidenter, mit denen der zusammenfall des größten und des kleinsten angezeigt ist. Der gebrauch dieser termini ist traditional und es erscheint mir nicht zweckdienlich zu sein, den mit diesen termini bezeicheten begriff weiter auszudehnen über das, was der begriff in der logik ist: etwas ist identisch mit sich oder nicht - tertium non datur. Der identität eines weltdinges ist nicht mehr zu entnehmen als die feststellung in raum und zeit, dass das ding der welt dieses ist und nicht ein anderes. Formal ist jede behauptete identität eine tautologie(=Ich bin Ich) und das problem beginnt, wenn diese tautologie durch gründe erweitert wird, die, jeder grund für sich, zu jedem anderen grund das_andere ist. In raum und zeit ist im anderen jede identität mit diesem anderen dementiert(*1).
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(*1)
die möglichen gleichheiten der weltdinge miteinander sind ein anderes problem, das sorgfältig getrennt gehalten werden sollte von der frage nach der identität der weltdinge.
(02)
es ist das individuum als ich, das den zureichenden grund setzt. Diesen grund kann das individuum als ich nur aus sich selbst schöpfen(=individueller impuls), ein grund, der einerseits in raum und zeit mit angabe eines anderen, realen grundes gesetzt ist, der aber, weil raum und zeit unterliegend, nicht als der absolut letzte grund(=grundloser grund) ausweisbar ist. Das ist eine aporie, die pragmatisch überwunden wird - ein spiel, das in raum und zeit immer eine fortsetzung hat.     (b)<==//
(c)
das argument des Cusanus in seiner formalen fassung:

Es ist ein grösstes(=maximum) vorstellbar, das nicht überschreitbar ist. Diese vorstellung ist mit der zahlenreihe(=prinzip der zahl: 1,) darstellbar(01):
graphik: 52a

In der gleichen weise die überlegung zum kleinsten(=minimum)
graphik: 52b

Die beiden zahlenreihen können, jeweils gespiegelt im drehpunkt: 0, miteinander verknüpft werden.
graphik: 52c

,(02).
 

Die identität von maximum und minimum in der coincidentia ist dann fassbar mit der formel:
graphik: 52d

.

Als formel der mathematik ist die gleichsetzung, in der funktion einer behaupteteten identität, korrekt, aber die formel ist falsch, wenn sie als schema in einem ontologischen argument gebraucht wird.
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(01)   //==>argument: 2.52.07.    (c/01)<==//
(02)

die grenze der zahlenreihe ist mit der zahl: (n+1), markiert, dafür erscheint oft das zeichen: . Das ist falsch, aber usus(=konvention). Mit dem zeichen: // , wird der falsche gebrauch in der konvention markiert.     (c/02)<==//         (c)<==//
(d)
über das unendliche, soweit es extramundum gefasst ist, ist nichts prädizierbar, folglich kann auch kein teil als teil intramundum bestimmbar sein. Mit seiner these, es müsse einen zureichenden grund geben, hat Leibniz implizit die these formuliert, dass dieser zureichende grund nur als identisch mit dem unendlichen denkbar sein könne. Folglich ist mit dem zureichenden grund genau das verneint, was die funktion des grundes ist, nämlich eine kausalität zu setzen(=zu stiften) zwischen zwei momenten: a ==> b, in der das eine als grund, das andere als wirkung interpretiert wird. Das, was in der theorie ausgeschlossen ist, das funktioniert aber in der praxis, wenn das nichtentscheidbare vor die klammer eines kalküls gesetzt ist und dort auch belassen wird.

Die konsequenz ist, dass das problem, das Cusanus meint, mit seinem theorem einer coincidentia oppositorum aufgelöst zu haben, im entscheidenden moment, dem hier und jetzt, unentscheidbar bleibt, das unentscheidbare pragmatisch in dieses und jenes auflösend. Das ist das sprechen intramundum, dass das problem des zureichenden grundes in der funktion des gründenden grundes einerseits als nicht_entscheidbar zeigt, und dass andererseits das logisch verneinte, über das nichts prädiziert werden kann, in einer position, richtig und/oder falsch, proponiert.     (d)<==//               (text)<==//

2.52.04
die schrift: De docta ignorantia, ist als negativer gottesbeweis zu lesen. Der affirmierende schluss: gott existiert, ist logisch falsch, aber die konträre antwort, gott existiere nicht, ist logisch auch falsch(a). Der schluss auf die reale existenz des geglaubten gottes, eingeschlossen die nicht_existenz des verneinten gottes, ist mangels eines zureichenden entscheidungskriteriums nicht führbar, das in den prämissen des syllogismus, logisch richtig, das konstitutive element ist. Die frage ist folglich nicht entscheidbar, ob der gott existiere/nicht_existiere, ja oder nein, und das, was bleibt, das ist einerseits der glaube des atheisten, dass der proponierte gott nicht_existiere, und das ist andererseits der glaube des theisten, das gott existiere. Mit der feststellung aber, dass die existenzfrage gottes nicht entscheidbar sei, ist das problem nicht aus der welt, das Cusanus in seiner schrift: De docta ignorantia, benannt hatte, nämlich der glaube an den EINEN gott und andere götter, ein faktum in raum und zeit, eingeschlossen das wissen um den jeweils geglaubten gott. Einerseits hat Cusanus implizit demonstriert, dass der beweis der existenz gottes nicht entscheidbar ist, andererseits hat er aber einen weg gewiesen, die frage der existenz gottes zu erörtern, eine lösung proponierend, wie die vermittlung der dialektik von glauben und wissen möglich sein solle. Das, was über den geglaubten gott gesagt werden könne, das sind mutmaassungen(b), mutmaassungen über das, was der gott sein müsse, und, geurteilt in der logik des glaubens, auch ist, wenn dieser geglaubte gott der gott ist, der als schöpfer der welt die ordnung der welt schafft, in der der gläubige, das individuum als ich, als das individuum auch leben kann, das ein ich sein will(c).
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(a)
der sogenannte atheismusstreit in der tradition(01) ist ein scheingefecht, weil der atheist, anders als der theist, den verneinten gott als hypothese voraussetzen muss. Der atheist hat die gedoppelte bürde des beweises, weil er das faktum der existenz des gottes zumindest als hypothese, nämlich die falsche meinung des theisten, als position annehmen muss, die er dann, wie er meint, mit gründen widerlegen könne.
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(01)
die frage, ob es einen gott gäbe oder nicht, ist als  streitgegenstand kein problem der theologie(*1), es ist ein problem des politischen handelns, nämlich dann, wenn die macht in gesellschaft und staat im streit steht(*2), und die frage beantwortet werden muss, wer befugt sein solle und fähig ist, durchzusetzen, was der gott ist, der als garant der macht geglaubt wird(*3).
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(*1)
es ist auf die sogenannte "negative theologie" zu verweisen, deren vertreter zumindest mit der idee kokettieren, es könne den gott, den sie lehren, auch nicht geben(+1).
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(+1)
davon abzugrenzen ist das gerede um den "deus absconditus", das die vorstellung zum horizont hat, dass der allmächtige gott, weil das böse in der welt sei, sich verborgen halte. Diese probleme werden hier nicht erörtert.
(*2)
zumindest in einer andeutung wird im Historischen Wörterbuch der Philosophie, stichwort: atheismus, auf die verknüpfung der machtfrage mit der frage nach der existenz/nicht_existenz gottes hingewiesen(+1). In der perspektive des politischen denkens war und ist der zusammenhang zwischen der existenzfrage gottes und der realen machtverteilung in gesellschaft und staat unbestritten. Es genügt, auf die streitigkeiten der theologen in der langen historia der kämpfe um die macht hinzuweisen.
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(+1)
Historisches Wörterbuch der Philosophie. Stichwort: atheismus. Bd.1, sp.595-599, anmerkung: 4. /bibliographie //==>argument: 2.92.11.
(*3)
es genügt, auf die historia der religionskriege zu schauen, damals und heute.      (a/01)<==//        (a)<==//
(b)
das problem hat Cusanus in seiner schrift: De coniecturis, en detail entfaltet(01). Unter verweis auf seine schrift: De docta ignorantia, sagt Cusanus: "... : die Wahrheit in ihrer Genauigkeit ist unerreichbar. Daraus folgt aber, daß eine bejahende Feststellung über das Wahre, wenn sie von Menschen ausgesprochen wird, immer nur Mutmaßung ist"(02).
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(01)
Cusanus wusste um die schwierigkeiten, die in seiner theorie: coincidencia oppositorum, impliziert sind, entfaltet in der schrift: De docta ignorantia. Um rational denken zu können, muss Cusanus das system der zureichenden gründe(=kausalität) auf einen gründenden grund zurückführen. Den prozess der rückführung kann er präzis beschreiben, nicht aber den entscheidenden sprung tun, der zu dem grund führt, der als gründender grund ohne grund sein muss. Cusanus steht an der grenze, die intramundum von extramundum trennt(*1) und die er nicht überschreiten kann, bleibend intramundum mit seinen überlegungen, diese mit dem terminus: mutmaassungen, fixierend. Die theorie der coincidentia oppositorum ist sein werkzeug, sich der schwierigen dialektik von wissen und glauben elegant zu entwinden; denn alles, was ist, ist in die koinzidenz verlegt und das, was dem individuum als ich und seinem genossen als zweckmässig dünken, das können sie al gusto wieder aktivieren. Das verfahren hat den anschein einer untrügerischen rationalität, pragmatisch nachvollziehbar, theoretisch aber nicht_möglich und folglich im diskurs über die weltdinge der quellgrund neuer misshelligkeiten.
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(*1)
Richter,Ulrich: Intramundum/extramundum. 018:grenzeII /bibliographie //==>argument: 2.92.19.
(02)
der lateinische text: " ... praecisionem veritatis inattingibilem intuitus es, consequens es omnem humanam veri positivam assertionem esse coniecturam."(*1).
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(*1)
Nikolaus von Kues: De coniecturis. I,2, p.2/3. /bibliographie //==>argument: 2.92.18.     (b)<==//
(c)
in: De docta ignorantia, III, entwickelt Cusanus konsequent seine theologie des christentums im horizont der lehren der kirche, der er als theologe dient.       (c)<==//             (text)<==//
2.52.05
die differenz zwischen dem begriff: identität, und dem begriff: koinzidenz, muss strikt behauptet werden. Diese differenz, die in der perspektive der logik einen widerspruch markiert, aber nur gegensätze in der perspektive der erfahrung, ist der schlüssel, der das problem der coincidentia oppositorum aufschliesst. Mit der behauptung, die koinzidenz könne keine identität sein, ist das reden gegenstandslos, die lehre von der koinzidenz der gegensätzlichen weltdinge könne ein unterfall des 1.logischen axioms: die identität des urteils, sein. Im horizont des 2.logischen axioms: der ausgeschlossene widerspruch, hat die behauptung der identität eine andere bedeutung(a) als die behauptung, in raum und zeit koinzidieren die gegensätzlichen weltdinge das eine mal, ein andermal aber nicht. Jedes ding der welt kann für sich mit einem anderen weltding verknüpft werden(b), die verknüpfungen(c) aber sind variabel und werden unter dem terminus: gleichheit, in vielfältigen formen gehändelt. Es sind disparate weltdinge, die, aus welchem grund auch immer, in ihrem phänomenalen erscheinen gleichgesetzt werden. Die gleichsetzung der phänomene ist in einer bestimmten perspektive immer zulässig, aber dafür muss ein grund benannt sein, mit dem entscheidbar ist, gemäss der gesetzten kausalitäten, ob die gleichsetzung der weltdinge, jedes für sich, akzeptabel ist oder plausibel sein kann, ihre verneinung eingeschlossen.
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(a)
das wird andernorts erörtert(01).
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(01)  //==>INDEX der argumente/stichwort: logische axiome.     (a)<==//
(b)
die versuchung ist grooss, den terminus: koinzidenz des verknüpften, anstelle des terminus: verknüpfung, zu gebrauchen. Hier suggeriert der terminus: koinzidenz,(01) eine nähe, die in der perspektive der logik falsch ist, in der perspektive der erfahrung aber einen interpretationsspielraum schafft, in dem alles, was beliebt, platz hat. Diese unterscheidung hat Cusanus mit seiner theorie: coincidentia oppositorum, nicht erleichtert, wenn er, im sinn des allgemeinen gebrauchs des wortes: gleich, das, was im bereich der logik(=mathematik) eine identität unter dem terminus: koinzidenz, anzeigt, im bereich der weltdinge als identisch händelt. In allen argumenten schwingt die vorstellung: unendlich, mit, wenn das individuum als ich für sich die endlichen weltdinge in ihren formen verfügbar macht.
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(01)   //==>argument: 2.52.01.      (b)<==//
(c)
die formen der verknüpfungen sind variabel. Im bestimmten weltding: n, sind zumeist die teile erkennbar, teils als getrennte, teils in der verbindung, verbindungen, die so eng ausgestaltet sind, dass die rede sinnvoll sein kann, etwas neues, immer ein anderes, sei entstanden, das, mit sich identisch, für sich steht.      (c)<==//                 (text)<==//
2.52.06
die aporie des Nikolaus von Kues ist dadurch ausgezeichnet, dass sie im zwielicht von glauben und wissen verortet ist. Einerseits ist seine aporie ein wissen, das Cusanus in der form des belehrten unwissens vorträgt(a), andererseits ist jede aporie auch von einem glauben getragen, dass das individuum als ich sein nicht_wissen-können in einer position präsent hat, die nicht die bedingung des wissens erfüllen kann, nämlich die angabe eines grundes(b). Diese konklusion kann und wird nicht verhindern, dass das individuum als ich, sein genosse eingeschlossen, ihre hoffnung(c) immer wieder darauf setzen werden, in den teilen das ganze und im ganzen die teile bestimmt zu finden. Dieses wissen ist dann rational händelbar, wenn das individuum als ich die grenze seiner welt wissend erkennt und beachtet, weil es selbst an sich glaubt, den blick über die grenze nicht scheuend, aber wissend, dass es diesen blick nur intramundum verfügbar hat. Nicht das setzen realer gründe im moment der gelebten gegenwart ist das problem, das problem ist die erfahrung, dass die realen gründe, die vom individuum als ich gesetzt wurden, zu den gründenden gründen(=absolute gründe/=götter) aufgeblasen werden, die der genosse mit gleichen gründen, jeweils anderen, bestreitet - in den dokumenten der historia sind die folgen dieses widerstreits zu besichtigen.
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(a)
diese darlegung hat Cusanus mit seiner schrift: De docta ignorantia, ergänzt durch die schrift: De coniecturis, geleistet. Wenn die logik seines arguments strikt durchgehalten wird, dann hat Cusanus dargelegt, aber nicht bewiesen, dass alles wissen nur ein unwissen sein könne(01). Aber auch das wissen in den formen des unwissens muss geglaubt werden. Der gegensatz bleibt, aber er kann, als widerspruch erscheinend, nicht aufgehoben werden. In dieser konstellation der argumente spreche Ich von der dialektik des glaubens und des wissens, der dialektik nämlich, die das individuum als ich, sein genosse eingeschlossen, in raum und zeit nicht abschliessend entscheiden können.
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(01)
Ich spreche vom negativen gottesbeweis(*1).
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(*1)   //==>argumente: 2.51.01/(a) und 2.52.04.      (a)<==//
(b)
alle argumente, die Cusanus geltend gemacht hat, sind verweise auf den grund, der letztlich für Cusanus bindend ist, nämlich seine vorstellung von gott, die er als identisch mit dem sein denkt(01).
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(01)
das ist traditionale metaphysik und theologie, die als ein historisches faktum zur kenntnis zu nehmen ist. Im 21.jahrhundert sieht man das problem ein wenig anders an, die struktur des problems aber hat sich, das ist der irrglaube der gegenwart, nicht verändert.     (b)<==//
(c)
unüberholt hat Ernst Bloch diesen gedanken im prinzip: hoffnung, formuliert(01). Der mensch ist, solange er sich als mensch erfahren kann, auf dem weg, das ziel im blick, die heimat, aber der weg ist aufgelöst, wenn der mensch glaubt, im ziel angekommen zu sein, in dem das individuum, das ein ich gewesen war, verschwunden ist, und das, was bleibt, das ist das stückwerkswissen(02) der nachlebenden, immer das gleiche im blick habend.
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(01)
Bloch,Ernst: Das Prinzip Hoffnung./bibliographie //==>argument: 2.92.03.
(02)
der verweis auf K.R.Popper's wort ist zwingend.      (c)<==//              (text)<==//
2.52.07
von einer zahl spreche Ich dann(a), wenn sie teil der zahlenreihe ist, für die das prinzip der zahl: 1, gilt. Das prinzip, analog angewendet, kann das kernproblem der humanen existenz, fokussiert in der dialektik von wissen und glauben, nicht auflösen, es ist aber möglich, mit dem prinzip der zahl: 1, das problem in seiner unentscheidbarkeit(b)aufzuzeigen(c),

Die formel des prinzips ist einfach. Die zahl: 1, ist dadurch definiert, dass sie einen um die zahl: 1, grösseren nachfolger oder kleineren vorgänger hat.

Diese festlegung(d) stellt sicher, dass nur die dinge der welt eine zahl sein können, die in der zahlenreihe: "1, 2, 3, ... (n+1)" einen rangplatz besetzen, der durch die vorgängerzahl und die folgezahl absolut festgelegt ist. Mit dieser feststellung ist logisch ausgeschlossen, dass die zahlenreihe erstens endlich sein kann, und zweitens die zahlenreihe unendlich ist(e). Mit einer zahl: n,(f), fixiert mit dem zahlzeichen: x, das zeichen: , für unendlich eingeschlossen(g), kann nicht mehr, aber auch nicht weniger ausgesagt werden als dies: jede zahl: n, hat die zahl: (n+1), zum nachfolger und die zahl: (n-1), zum vorgänger. Es sind erwägungen der praxis, die zahlreihe mit der zahl: (n+1) zu schliessen, es ist allgemeine praxis, das zahlzeichen: (n+1), durch das zeichen:   , zu ersetzen(h), eine praxis, die in der zahlenreihe keinen zureichenden grund hat.
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(a)

diesen begriff der zahl habe Ich nicht im horizont der mathematik entwickelt. Der ausgangspunkt meiner reflexionen über die rolle der zahlen in der moderne war die frage gewesen, warum der millionär mehr wert sein solle als der Hartz_IV-empfänger mit einer stütze von 1.000,00€, wenn beide für das stück butter an der supermarktkasse 1,00€ berappen müssen(01). Mit der ware: das stück butter zu 1,00€, ist die differenz nicht erklärbar, gleichwohl kann die logik der zahlenreihe eine erklärung sein. Die zahl: 1, markiert eine andere rangstelle in der zahlenreihe als die zahlen: 1.000 oder 1.000.000.
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(01)
Richter,Ulrich: Das prinzip der zahl: 1. adm(20). /bibliographie //==>argument: 2.92.19.     (a)<==//
(b)
Ich sage: unentscheidbarkeit, Ich sage nicht: nicht_entscheidbar. Die differerenz ist prima vista marginal, secunda vista ist die differenz in den perspektiven fundamental, weil der blick gerichtet ist auf die dinge der welt, die entweder ein gegenstand der logik sind oder ein gegenstand in raum und zeit. Über die logische verneinung: nicht_entscheidbar, kann nichts prädiziert werden, über die formen, die mit dem präfix: un, verknüpft sind, als verneinung erscheinend, wird immer etwas in der form einer position prädiziert, ob zutreffend oder nicht, das sind meinungen, die richtig sein können und falsch.     (b)<==//
(c)
Ich sage: aufzeigen, Ich sage nicht: beweisen. Das, was unentscheidbar ist, das kann in seinen konstitutiven momenten weder bewiesen, noch kann es widerlegt werden, die konträren behauptungen bleiben als gegensätze, oft einander ausschliessend, in raum und zeit stehen. Das, was nicht beweisbar ist, das kann aber als problem proponiert und dargestellt werden. Auf dieser differenz, die immer auch das jeweils andere weltding einschliesst, bestehe Ich.      (c)<==//
(d)
pars pro toto, die rangstelle: 100, ist eine andere rangstelle in der zahlenreihe als die rangstellen: 10 oder 1000. Aus der offenkundigen differenz dieser rangstellen ist nicht ableitbar, dass die zahlen: 100 und 1000, mehr sind als die zahl: 10, oder, die zahl: 10 ist nicht weniger als die zahlen: 100 und 1000. So wird zwar geredet, aber das ist falsch(01).
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(01)
die schlaumeier unter den kritikern können einwendend fragen: und wie steht's mit dem rechnen?. Das ist die zureichende antwort: mit dem rechnen werden zahlen miteinander verknüpft, deren ort auf der zahlenreihe immer mit einem anderen ort auf der zahlenreihe in eine relation gesetzt werden kann, so ist im beispiel die rede sinnvoll, dass, bezogen auf die zahl: 100, die zahl: 10, nur ein zehntel ist, respektive die zahl: 1000, das zehnfache, oder, die zahl: 100, das zehnfache der zahl: 10, ist, respektive die zahl: 100, ein zehntel der zahl: 1000, respektive die zahl: 1000, das zehnfache der zahl: 100, ist. Das spiel mit den relationen kann noch ausgeweitet werden ... .      (d)<==//
(e)
die beiden aussagen stehen zueinander, so scheint es, in einem widerspruch. Das, was nicht_endlich ist, das kann zugleich nicht auch nicht_unendlich sein. Es ist keine spitzfindigkeit, wenn Ich darauf verweise, dass die termini: nicht_endlich und nicht_unendlich, nicht dasselbe sein können, weil die logische verneinung: nicht_endlich, nicht das sein kann, was mit dem zeichen: , bezeichnet wird. Dies gilt auch für den terminus: nicht_unendlich, der leer ist, eine negation bezeichnend. Mit dem terminus: unendlich, auf eine position verweisend, aber eine negation bezeichnend, kann alles behauptet werden und nichts - al gusto.      (e)<==//
(f)
eine klarstellung. Mit dem zeichen: n, bezeichne Ich allgemein die weltdinge, die in einer bestimmten menge nicht bestimmt sind, mithin auch jede denkbare zahl. Mit dem zeichen: x, eine bestimmte zahl, die aber nicht benannt ist. Das zeichen: , soll eine zahl markieren, die jenseits der vorstellungen eines menschen liegt, die aber, wenn mit ihr gerechnet wird, immer gedacht ist in raum und zeit, die funktion einer zahl ausfüllend(01).
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(01)
es ist in der komunikation unter den menschen sinnvoll, davon zu reden, dass der kosmos(=universum) unendlich sei, das universum(=kosmos) aber ist immer endlich, weil extramundum keine prädikation möglich ist(*1).
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(*1)
die astrophysiker sind kluge leute, aber einige von ihnen reden dummes zeug, wenn sie davon schwätzen, dass es auch vor dem urknall eine zeit gegeben haben müsse. In diesem punkt ist selbst der verbohrteste theologe, der an die unendlichkeit seines gottes glaubt, verständiger, zumindest nimmt er nicht an, dass es noch einen gott vor gott gegeben habe könne.      (f)<==//
(g)
es kann sinnvoll darüber gestritten werden, ob die zahl, die mit dem zeichen:  , markiert ist, eine zahl der zahlenreihe ist(01) oder nicht(02). Unbestritten ist, dass die mathematiker ohne probleme mit dem zeichen:   , hantieren und unter bedingungen in ihren kalkülen verwenden(03). Das, was praktikabel ist, muss nicht auch eine begründung haben, die richtig ist, es genügt der glaube, das es funktioniert, und dieser glaube ist immer wahr.
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(01)
es ist das verfahren, das mit dem terminus: als ob, verknüpft ist. Dafür spricht, dass die resultate dieser anstrengungen plausibel sind, auch dann, wenn die theoretische begründung schwach ist(*1).
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(*1)
Vaihinger,Hans: Die Philosophie des als ob./bibliographie //==>argument: 2.92.25.
(02)
die mathematiker behaupten, dass das unendliche keine zahl sei(*1). Dem stimme Ich zu, weil die lehren der mathematik keine schnittmenge mit der ontologie haben. Es ist aber etwas anderes, wenn die mathematiker so tun, Vaihinger spricht allgemein von fiktionen, als ob das unendliche auch eine zahl sein könne. Solange der praxistest plausible resultate liefert, wird das verfahren wohl nicht abgesetzt werden.
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(*1)
in der anschliessenden diskussion meines referats auf dem X.Int.Leibnizkongress, Hannover 2016, war dieser punkt der kern der debatte gewesen. Es kann sein, dass in der verknappung meines arguments im vortrag eine falsche richtung signalisiert worden war. Für das problem, das Cusanus mit der these von der coincidentia oppositorum aufgeworfen hatte, ist die frage, ob das unendliche in der mathematik auch eine zahl sein könne, ein nachrangiger aspekt.
(03)
klarstellung. Die zahl: unendlich, ist nicht möglich, weil die bedingung: (n+/-1), nicht erfüllt ist. Etwas anderes ist die konvention, die das, was mit dem zeichen: , bezeichnet wird, als zahl händelt, die im kalkül seine bestimmte funktion hat.      (g)<==//
(h)
die formel für die zahlenreihe: "1, 2, 3, ... ( )" ist falsch und irreführend, aber die formel ist kompatibel mit der konvention, die im laxen sprachgebrauch gepflegt wird. Für diesen gebrauch kann eine plausible erklärung formuliert werden. Da ist der weg, der, fortlaufend in der ebene, sich im horizont verliert, ein verschwinden, das als eine unendlickeit wahrgenommen wird. Der horizont ist die grenze für den wahrgenommenen weg, und in der vorstellungswelt der metaphysiker hat der weg jenseits der grenze: intramundum/extramundum, eine fortsetzung extramundum, intramundum aber ist die projektierte fortsetzung formuliert - alles ist möglich und so erscheint auch das, was mit dem terminus: nichts, bezeichnet wird, als möglich; es wird prädiziert, gerade so wie's gefällt.      (h)<==//            (text)<==//
2.52.08
die zeichen: n und  , werden im argument als zahlen(=1,2,3...n) gehändelt. Jede zahl auf der zahlenreihe hat sein eigenes zahlzeichen, das zu allen anderen zahlzeichen ein anderes ist. Mit den zahlzeichen wird die rangstelle markiert, die von der bestimmten zahl auf der zahlenreihe besetzt ist. Es ist eine konvention, die ihren grund nicht in der zahlenreihe hat und gleichwohl in der erfahrung plausibel ist, dann, wenn die zahl: (n+1), als endpunkt der zahlenreihe gemäss der konvention mit dem zeichen:  , ausgedrückt wird, der zahlreihe eine grenze setzend. Das unendliche, bezeichnet mit dem zeichen:  , ist aber keine zahl, auch dann nicht, wenn das zeichen als element eines kalküls gehändelt wird. Der ausdruck:   ,kann folglich keine zahl sein, sondern der ausdruck markiert eine vorstellung, die eine grösse suggeriert und keine grösse ist(a).
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(a)
die formel:  , ist leer(01). Eine zahl:  , gibt es in raum und zeit nicht, weil mit diesem zeichen kein aufzeigbares ende(=grenze) markiert werden kann. Es ist zwar zulässig, jede zahl: n, in der potenz mit der zahlenreihe: 1,2,3...(n+1), zu verknüpfen:

, aber der ersatz des zahlzeichens: (n+1), respektive des zahlzeichens: (n-1), durch das zeichen: unendlich , ist logisch unzulässig. Das, was im kalkül in den grenzen seiner elemente einerseits zulässig ist, das ist andererseits in raum und zeit nicht realisierbar, weil die trennung: intramundum/extramundum, als das bewusstsein der grenze einerseits dem individuum als ich in jedem moment der gelebten gegenwart präsent ist, und weil andererseits über das, was extramundum, die verneinung von intramundum, sein soll, das individuum als ich intramundum nichts in der form einer position prädizieren kann. Entweder gilt das eine, markiert mit dem zeichen: (n+1), oder es gilt das andere, markiert mit dem zeichen: (n-1), und der in raum und zeit entscheidende sprung von der zahl: (n+1) oder (n-1), auf die vorstellung: unendlich, ist real nicht_möglich.
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(01)

damit kalkulieren die finanzjongleure, die die euro's und dollar's, milliarden und billionen, im nanotakt an den börsen der welt verschieben. Mit dem ausdruck:  , soll markiert sein, dass die märkte der güter, die in der realen welt(*1) umgeschlagen werden, unendlich wachsen würden, aber dieses wachstum (der erwartungen) wird immer wieder unterbrochen durch die crash's im rhythmus der biblischen 7 jahre.
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(*1)
in der cyber-welt gilt nichts anderes, auch wenn die megabites und tetrabites anderes sugerieren.          (text)<==//
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//==>subtext: 2.61.01:
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stand: 17.12.01.
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