Subtext
2.020-2.032

nur für die links/verweisungen:   
2.020  2.021  2.022  2.023  2.024  2.025  2.026  2.027  2.028  2.029  2.030  2.031  2.032

2.020
der dreischritt: these - antithese - synthese, ist in der tradition unbestritten. In der situation des dialogs zwischen dem individuum als ich und seinem genossen hat die these des einen die funktion einer position(=behauptung), die antithese des anderen die funktion einer negation(=verneinung der behauptung). In einem prozess der vermittlung von meinung und gegenmeinung formulieren beide, jeder für sich, einen kompromiss als auflösung der kontroverse. Der kompromiss ist als neue behauptung eine position, die mit einer weiteren negation konfrontiert sein kann, ein prozess, der mit dem willen aller, die es betrifft, immer wieder wiederholt wird. Als ein geschlossenes system in sich stringent, ist das schema der dialektik für sich in jeder konkreten dialogsituation präsent als dreischritt: meinung(=these) - gegenmeinung(=antithese) - kompromiss(=synthese), aber, das schema der dialektik ist in raum und zeit erst dann plausibel, wenn ein weiteres moment in die konstruktion der dialektik eingebaut wird. Dieses moment ist das individuum als ich, das den prozess der dialektik einerseits in bewegung setzt und andererseits in bewegung hält(a). Die protagonisten des dialogs, traditional die subjekte, sind, jeder für sich, akteure in einem prozess, der in den perspektiven der beteiligten different interpretiert wird, interpretationen, die zueinander keine widersprüche sein können, die aber gegensätze sind, die im prozess als streitig bis zum wechselseitigen ausschluss der meinungen erfahren werden. Das, was einerseits als ein störendes moment in der hermetik des modells: dialektik, erscheint, das ist andererseits die bedingung, mit der die hermetik dieses modells aufgebrochen wird und das modell: dialog, erfahrbar gemacht ist als ein moment im prozess des lebens.
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(a)
das individuum als ich in der funktion des weltenbewegers ist, auf die antike zurückgehend, eine geläufige vorstellung, die, in der tradition als meinung vertreten, dem gott zugeordnet ist, der als schöpfer der welt geglaubt wird.    <==//    (text)<==//

2.021
die nicht_geklärte funktion des individuums als ich im prozess der dialektik Hegel's ist die lücke, die von den epigonen Hegel's als einfallstor genutzt wird, wenn sie seine dialektik ideologisch in beschlag nehmen. Wer die macht hat, der besetzt die leerstelle, um, sich auf Hegel berufend, den bürger seiner bürgerlichen freiheiten zu berauben, auch mit gewalt, nämlich dann, wenn der bürger, sich auf das eigene urteil berufend, abweichend seine meinung äussert. Der mächtige, schwach seiend, fürchtet sich, dass die abweichende meinung von dem, was der mächtige als seine geschichtliche wahrheit denkt, ihn, sich unbeschränkt wähnend, in seiner machtausübung beschränkt, unfähig, im anderen den genossen als der_andere zu erkennen, ohne den der machthabende keine macht haben kann.(a).
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(a)   //==>argument: 2.013.      <==//    (text)<==//

2.022
der gedanke in einer graphik wiederholt.

Das modell der Hegel'schen dialektik: "position(sein), negation(nichts) und vermittlung(werden)",(a) gefasst im trialektischen modus, kann, erweitert mit dem moment: individuum als ich, so dargestellt werden:
 
1. das modell der Hegel'schen dialektik als graphik.(b)

Die momente:
1.moment: position/(=sein),
2.moment: negation/(=nichts),
3.moment: vermittlung/(werden).
Die relationen:
1.rel.: position/(=sein)<==|==>negation/(=nichts),
2.rel.: negation/(=nichts)<==|==>vermittlung/(=werden),
3.rel.: vermittlung/(werden)<==|==>position/(=sein)
graphik: 003
      
          

2. die erweiterung des Hegel'schen modells der dialektik mit dem individuum als ich im fokus. 

Gemäss der einsetzungsregel kann jedes ding der welt in den drei momenten des schema eingesetzt werden(c). Das individuum als ich ist als moment im trialektischen modus präsent, entweder in der position des moments: "position/(=sein), oder in der position des moments: negation/(=nichts), oder in der position des moments: vermittlung/(=werden)".
 
Drei schemata: a-c, sind möglich:
 
 Schema: a, (im moment: position/(=sein))
 die relationen:
 1.rel.: individuum_als_ich<==|==>negation/(=nichts),
 2.rel.: individuum_als_ich<==|==>vermittlung/(=werden),
 3.rel.: negation/(=nichts)<==|==>vermittlung/(=werden).
 graphik: 003a
 
                   
 
 Schema: b, (im moment: negation/(=nichts))
 die relationen:
 1.rel.: individuum_als_ich<==|==>vermittlung/(=werden),
 2.rel.: individuum_als_ich<==|==>position/(=sein),
 3.rel.: vermittlung/(=werden)<==|==>position/(=sein).
 graphik: 003b
 
      
  
 Schema: c, (im moment: vermittlung/(=werden))
 die relationen:
 1.rel.: individuum_als_ich<==|==>position/(=sein),
 2.rel.: individuum_als_ich<==|==>negation/(=nichts),
 3.rel.: position/(=sein)<==|==>negation/(=nichts).
 graphik: 003c
 
     

Die schemata: a-c, sind in ihrer struktur gleich. Sie können nicht identisch fallen, aber sie können, als schemata übereinander gelegt, in einem bild zusammengefasst werden, das individuum als ich im fokus. Wenn im horizont des relationalen arguments über die dialektik synthetisierend reflektiert wird, dann zeigt das bild: 102, die struktur, in der die dialektik Hegel's rezipiert und als argument gebraucht werden kann.
bild: 102

  

Das problem der interpretation dieses bildes, verortet in der relation: position/(=sein)<==|==>negation/(=nichts), ist das individuum als ich, das diese relation allein mit einer position(=setzung)(d) fassen kann, auch dann, wenn der gegenstand der relation keine affirmation ist, sondern eine verneinung. Was immer der gegenstand der relation: position/(=sein)<==|==>negation/(=nichts), sein mag, ihre bestimmung ist im individuum als ich verortet, das, wenn es das ich sein will, autonom entscheidet, was für es bindend sein soll, sich selbst in seiner entscheidung an das entschiedene sich absolut bindend. In jedem moment der gelebten gegenwart entscheidet sich das individuum als ich neu, entweder das vorgefundene in einer position affirmierend oder das vorgefundene negierend, indem es etwas anderes in einer position setzt(e).  
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(a)     //==>argument: 2.020.    (a)<==//
(b)
das dialektikschema der Phänomenologie des Geistes: "position, negation und vermittlung", ist mit dem dialektikschema der Logik der Wissenschaft: "sein, nichts und werden", zu erweitern: "position(=sein), negation(=nichts) und vermittlung(=werden)".    (b)<==//
(c)
gemäss der einsetzungsregel kann jedes ding der welt in den drei momenten des trialektischen modus eingesetzt werden. Im modell: dialektik Hegel's, ist das ding der welt im moment: position/(=sein), affirmiert, im moment: negation/(nichts), verneint(01) und in der position: vermittlung/(werden), kann alles erscheinen, was als sinnvoll eingeschätzt wird. Die einsetzung des individuums als ich im moment: vermittlung/(=werden), ist eine konvention(02).
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(01)
die differenz: affirmation/verneinung, ist zu beachten(*1); denn das, was affirmiert und/oder verneint werden kann, das sind die dinge der welt als phänomene, die zueinander nur gegensätze sein können, die unterscheidenden begriffe aber markieren widersprüche, die keine vermittlung zulassen(*2).
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(*1)
dazu andernorts en detail(+1).
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(+1) //==> INDEX/register, stichworte: negation, verneinung, position (einschliesslich differenzierungen).
(*2) insofern ist die rede: dialektik der begriffe, schlichter unsinn, ein gerede, das im ontologischen argument eine gewisse plausibilität für sich hat, im relationalen argument aber ein falsches sprechen ist.
(02)
nach der einsetzungsregel kann das individuum als ich auch in den momenten: position/(sein) und negation/(nichts), eingesetzt werden. Damit werden andere perspektiven geöffnet, die hier beiseite gestellt bleiben sollen.    (c)<==//
(d)
der terminus: position, wird im relationalen argument mit zwei bedeutungen gebraucht, im kontext sollte die bedeutung immer eindeutig sein.

Die erste bedeutung ist im sinn der Hegel'schen dialektik das, was in kontext des relationalen arguments das gesetzte ist. Dies ist im sinn der affirmation immer etwas positives. Das gegenteil ist die negation und/oder die verneinung.
 
Die zweite bedeutung ist die zuschreibung eines ortes im raum.     (d)<==//
(e)
die vermutung, dass das individuum als ich im vollzug seiner existenz einem unablässigen entscheidungsstress ausgesetzt sei, ist unzutreffend; denn im strom der zeit ist ein beharrungsmoment wirksam, das dem individuum als ich es als klug erscheinen lässt, die dinge bei der alten entscheidung zu belassen. Es sind die sternstunden in der individuellen existenz, die eine neue entscheidung wirklich werden lässt - Paulus hatte nur ein damaskuserlebnis gehabt ... .    (e)<==//   <==//    (text)<==//

2.023
die differenz: das_andere/der_andere, ist strikt zu beachten. Ein ding der welt ist entweder das_andere oder der_andere - tertium non datur.
 
Das individuum, das sich selbst in seinem bewusstsein von sich selbst als das ich erkennen und bilden will, kann dies nur dann realisieren, wenn es, ein ding der welt, ein anderes ding der welt als gegenüber hat. Allein dieses andere ding der welt markiert die grenze(a), die notwendig ist, die das individuum als ich wahrnehmen muss, um sich selbst als ein ding der welt erkennen zu können. Dieses andere ding der welt ist immer das_andere(b). Davon ist zu unterscheiden, dass bestimmte dinge der welt, nicht das_andere sein können, sondern der_andere sind. In seinem bewusstsein von sich selbst, weiss das individuum als ich, dass es als individuum, das sich als ich bilden kann, das es sein will, anders ist als die gewöhnlichen dinge in seiner welt. Es kann sich auf grund seiner autonomie entscheiden, das ich sein zu wollen, das es sein will. Diese fähigkeit, autonom zu sein, grenzt das individuum als ich, der_andere seiend, von allen anderen dingen der welt, die das_andere sind, ab. Das individuum als ich weiss aber, dass es als individuum einen genossen hat, der, wie es selbst, ein ich ist, sich, wie das individuum als ich selbst, autonom entscheidend, das ich sein zu wollen, das der genosse sein will. Der genosse ist, wie das individuum als ich, der_andere, beide sind, bezeichnet in der terminologie der tradition, subjekte, die für den je anderen kein objekt sein können(c).
 
In ihrer bestimmung, dem anderen der_andere zu sein, ist die soziale beziehung zwischen dem individuum als ich und seinem genossen eine andere relation als die relationen, die der genosse und das individuum als ich zwischen sich und den dingen der welt setzen oder den relationen, die das individuum als ich und sein genosse zwischen den dingen der welt gesetzt haben. Die dinge der welt relationieren als das_andere abhängig(a<==|==>b). Der genosse und das individuum als ich, beide dinge der welt, relationieren wechselseitig(A<==>B). Die relation zwischen den dingen der welt und dem individuum als ich oder dem genossen sind immer als abhängige relation gesetzt(A<==|==>b) oder (a<==|==>B).
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(a)
zum problem der grenze in der perspektive des relationalen arguments andernorts en detail(*1).
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(*1) Richter,Ulrich: Grenzen - die autonomie des ich und seine selbstbindung. 007:grenze.
ders.: Intramundum/extramundum. Reflexionen zur metaphysik und logik des begriffs: grenze. 018:grenzeII.       (a)<==// 
(b)
es ist im relationalen argument eine konvention, die dinge der welt allgemein als das_andere zu bezeichnen. Erst dann, wenn das individuum als ich und/oder der genosse, jeder für sich, sich darauf besinnen, dass sie nicht das_andere sein können, sondern der_andere sind, wird die differenz: das_andere/der_andere relevant.       (b)<==// 
(c)      //==>argument: 2.014.       (c)<==//   <==//    (text)<==//

2.024
in der perspektive des relationalen arguments unterscheide Ich zwei mögliche perspektiven auf die welt als das ganze, in der tradition spricht man vom sein. Es sind perspektiven der wahrnehmung und des denkens, die einerseits strikt zu unterscheiden sind, die aber andererseits nicht voneinander abgelöst werden können. Seine welt denkt das individuum als ich(=relation: individuum_als_ich<==|==>welt,) entweder in der perspektive: ontologische argument, oder in der perspektive: relationale argument, - tertium non datur. Als begriff markieren die beiden perspektiven einen widerspruch, als phänomene sind es theorien der welterkenntnis, die zueinander gegensätze sind, die sich auch ausschliessen können(a). Mit der relation: individuum_als_ich<==|==>ontologisch_argument, kann das individuum als ich das ontologische argument in seiner praxis des denkens nur im horizont des ausgeschlossenen dritten moments: relationale argument, bestimmt erfassen, nicht anders das relationale argument im horizont des ontologischen arguments. Die frage der wahrheit ist gegenstandslos und die frage nach der richtigkeit der theorien ist in dem fundierenden gründenden grund verortet, den das individuum als ich autonom gesetzt hat, mit absoluter geltung für sich selbst.

Ich argumentiere aus der perspektive des relationalen arguments.
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(a)
zu den theorien: ontologische argument und relationale argument, andernorts en detail(01)
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(01) //==> INDEX/register, stichwort: ontologische_argument und relationale_argument.    <==//    (text)<==//

2.025
im horizont des relationalen arguments ist die unterscheidung: forum internum und forum publicum, zu beachten(a). Im moment seiner gelebten gegenwart(b) ist das individuum als ich entweder in seinem forum internum bei sich selbst, oder es ist, aus sich herausgetreten, auf dem forum publicum in der gemeinschaft mit seinem genossen, raum und zeit unterworfen. Mit den termini: forum internum und forum publicum, sind zwei sphären der existenz des individuums als ich benannt, in denen das individuum als ich seine existenz lebt. Zum forum internum des individuums als ich hat der genosse keinen zutritt, das individuum als ich hat keinen zutritt zum forum internum des genossen, auf dem forum publicum, die weltbühne ihrer existenz, kommunizieren sie miteinander über die dinge der welt im horizont der geltenden kausalitäten. In seinem forum internum, bei sich selbst seiend, imaginiert und denkt das individuum als ich seine welt, nicht unterworfen dem raum und der zeit und seinen kausalitäten, autonom sich entscheidend für das eine oder das andere. Das forum publicum ist der ort, wo die bürgerlichen freiheiten gelebt werden, in den grenzen, die der eine dem je anderen gewähren will(c).  
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(a)
zu den details dieser theorie, situiert im relationalen argument, andernort en detail(01).
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(01)   //==> INDEX/register, stichwort: forum_internum und forum_publicum.
(b)
die theorie der zeiterfahrung steht hier nicht zur diskussion(01).
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(01)
//==> INDEX/register, stichwort: zeiterfahrung.
Richter,Ulrich: Der begriff: zeiterfahrung, als vorstellung des individuums als ich im moment seiner gelebten gegenwart. 040:zeiterfahrung_II.
(c)
die realitäten der bürgerlichen freiheiten stehen hier nicht zur diskussion.      <==//    (text)<==//

2.026
strikt voneinander abzugrenzen sind die relationen: "A<==>B, und herr<==|==>knecht",(a). Prima vista haben die beiden relationen eine soziale beziehung zum gegenstand, die eine wechselseitige beziehung zwischen den momenten zwar nahelegen, einerseits das individuum als ich: A, in der rolle des herrn, andererseits der genosse: B, in der rolle des knechtes, secunda vista aber ist diese gleichsetzung der relationen falsch. Der grund ist darin verortet, dass begriffe und termini als dinge der welt sachen(=das_andere) sind und keine personen(=der_andere). Nur personen, real als individuum(b), sind fähig, untereinander eine soziale beziehung aufzubauen, die mit einer wechselseitigen relation fixiert ist.
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(a)
es ist etwas anderes, wenn die formel lautet: die relation: herr:_A<==>knecht:_B. Mit dieser formel sind der herr, respektive der knecht als personen bezeichnet, für die eine bestimmte funktion gültig sein soll.
(b)
das grammatikalische subjekt, gebraucht in der funktion einer stellvertretung, konstituiert keine wechselseitige relation.  <==//    (text)<==//

2.027
es ist ein verwunderliches phänomen, dass die revolution, die alles umstürzen soll, genau die struktur der gesellschaft unverändert lässt, die beseitigt werden sollte. Die herrschaften kommen und gehen, die herrschaft aber bleibt. Die erklärung ist simpel, weil der begriff: herrschaft, mit den phänomenen der herrschaft verwechselt wird. Es ist ein faktum in der historia, dass in den revolutionen die akteure gegen andere akteure ausgetauscht werden, zumeist gewalttätig, aber, die propagierte "freiheit von etwas" stellt sich nicht in der "freiheit zu etwas" ein, weil die akteure, die ein bestimmtes phänomen von herrschaft beseitigen wollten, das real gegenwärtig in den formen der gewalt gewesen war, mit ihrem tun, die erhofften freiheiten wirklichkeit werden zu lassen, ein neues phänomen schaffen müssen, das zwar ein anderes phänomen ist, das aber genau die struktur der gesellschaft dupliziert, die allein in ihren phänomenen wahrgenommen werden kann. Das problem ist nicht der begriff: herrschaft, das problem sind die phänomene der herrschaft, die von den phänomen der macht in analytischer absicht zwar getrennt werden können, in der synthetisierenden reflexion aber nicht_trennbar sind(a). Die phänomene der herrschaft und der macht sind fakten in jeder gesellschaftlichen ordnung. Das problem der begriffe: macht und herrschaft, ist, die phänomene der herrschaft und macht so auszugestalten, dass sie mit dem prinzip: adaad_a, kompatibel sind(b). 
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(a)
zur strikten trennung der begriffe: herrschaft und macht, andernorts en detail(01).
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(01)  
Richter,Ulrich: Der begriff: das_politische, im trialektischen modus. 014:das_politische. argumente: 2.52.01 bis 2.52.16.
(b)     //==>argument: 2.030.    <==//    (text)<==//

2.028
der gedanke in einer graphik wiederholt.

Jede soziale beziehung zwischen dem individuum als ich: A, und seinem genossen: B, ist durch ein ding der welt: n, vermittelt(a).
Die momente:
1.moment: das individuum als ich: A,
2.moment: der genosse: B,
3.moment: das ding der welt: n.
Die relationen:
1.rel.: individuum_als_ich:_A<==>genosse:_B,
2.rel.: individuum_als_ich:_A<==|==>ding_der_welt:_n,
3.rel.: genosse:_B<==|==>ding_der_welt:_n.
graphik: 004
 
      

Im horizont der dialektik, dargestellt im trialektischen modus, ist die relation: individuum_als_ich:_A<==>genosse:_B, ein problem, das in verschiedenen perspektiven zu erörtern ist:
  1. im blick auf das ding der welt: n, das in den perspektiven des individuums als ich: A, und dem genossen: B, different gedacht und wahrgenommen wird(b).
  2. im blick auf die dialektik, dargestellt im schema des trialektischen modus. Die relation: A<==>B, kann in jedem der drei momente: "position, negation und vermittlung", als moment eingesetzt werden(c).
  3. im blick auf einen dritten: C, der, wie das individuum als ich: A, und der genosse: B, das ich ist, das es sein will(d)

Diese probleme können hier nur angedeutet werden, weil sie als problem einer eigenen ausarbeitung bedürftig sind. In den andeutungen ist aber erkennbar, dass die probleme des anerkennens des anderen als der_andere und des anerkanntseins durch den anderen in den sozialen beziehungen zwischen allen, die es betrifft, nicht mit einfachen formeln bewältigt werden können. Die struktur der sozialen beziehung ist komplex, weil es, traditional gesprochen, zwei subjekte sind, die, jeder für sich, im forum internum, bei sich selbst seiend, ihre je eigene sicht auf die weltdinge imaginieren und denken, vorstellungen, die sie, auf dem forum publicum agierend, miteinander/gegeneinander in ihrer differenz austarieren müssen. Dieser ausgleich der interessen ist möglich, wenn alle, die es betrifft, den ausgleich wollen, weil sie es können. 
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(a)
das sind gemeinhin die interessen, die beide, jeder für sich verfolgen können, gemeinsam oder widerstreitend(01). Die phänomene dieser interessen, möglich und zumeist widerstreitend, sind nicht der gegenstand des essays.
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(01)
im kontext der herr/knecht-dialektik Hegel's können als ding der welt: n, die momente: befehl des herrn und/oder die arbeit des knechts, eingesetzt werden.    (a)<==//
(b)
das individuum als ich: A, hat die relation: individuum_als_ich:_A<==|==>ding_der_welt:_n, präsent, einerseits im horizont des genossen: B, als dem ausgeschlossenen dritten moment, andererseits in einem anderen ding der welt: m, pars pro toto: eine bestimmte ideologie. Nicht anders der genosse: B. In dieser perspektive liegen drei schemata vor, die nicht identisch fallen können und in einem bild so darstellbar sind(01):
bild: 103  


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(01)
es wird nur das ergebnis mitgeteilt(*1).
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(*1) 
das abgerundete rechteck markiert die welt, das zeichen: welt||NATUR, ist erläuternd hinzugefügt.
   (b)<==// 
(c)
das sind die situationen, die im bild: 102, zusammengefasst sind(01). Hier steht im fokus die relation: A<==>B.
bild: 104
 

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(01)   //==>argument: 2.022   (c)<==//
(d)
in der position des dritten moments: "ding der welt: n", kann ein dritter: C, eingesetzt werden, der, dem individuum als ich: A, und dem genossen: B, gleich, die dialogsituation in die situation des diskurses transformiert(01). Drei subjekte sind in drei wechselseitigen relationen miteinander verknüpft, relationen, die nicht identisch fallen können.
Die momente:
1.moment: das individuum als ich: A,
2.moment: der genosse: B,
3.moment: der dritte: C,(01).
Die relationen sind:
1.rel.: individuum_als_ich:_A<==>genosse:_B,
2.rel.: genosse:_B<==>dritte:_C,
3.rel.: dritte:_C<==>individuum_als_ich:_A.
graphik: 005.

   

Das ding der welt: n, kann der gegenstand des diskurses sein, der in den perspektiven des individuums als ich: A, des genossen: B, und des dritten: C, in einer abhängigen relation: A(B,C)<==|==>ding_der_welt:_n, gefasst ist. In diesen relationen, autonom gesetzt, erscheint das ding_der_welt:_n, das mit sich identisch ist, als different, drei situationen, die nicht identisch fallen können, die aber in einem bild zusammenfassbar sind(02).
bild: 105

   
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(01)
die situation des diskurses ist in der struktur komplexer als die situation des dialogs. Der gegenstand des diskurses kann das ding der welt: n, sein.
(02)
die darstellung bleibt auf das bild beschränkt.
Zusatz.
Die reale situation des diskurses ist komplex ausgestaltet,
abhängig von der zahl der akteure, die über ein und/oder mehrere gegenstände kommunizieren. Die möglichkeiten, diese komplexität darzustellen, sind in der analyse beschränkt, al gusto ist die darstellung in der synthetisierenden reflexion.  (d)<==//     <==//    (text)<==//

2.029
der begriff: gewalt,(a) und der begriff: "das prinzip: adaad_a", sind zueinander ein widerspruch, als phänomene sind das prinzip: adaad_a, und die gewalt gegensätze, die unvereinbar sind und mit keinem kompromiss aufgelöst werden können. In der gesellschaftlichen realität ist die gewalt die verneinung der anerkennung des anderen als der_andere(b). Wer gewalt gegen den je anderen anwendet, der degradiert sich selbst zu einer sache, mit der nachgutdünken umgegangen werden kann. Das, was im horizont der notwehr als legitime form der anwendung von gewalt unmittelbar plausibel ist, das kann in der rechtsordnung einer gesellschaft im einzelfall umstritten sein. Das problem der möglichen grenze von gewalt und gegengewalt(=abwehr von gewalt zur eigenen existenzerhaltung) kann hier, immer aktuell, beiseite gestellt bleiben(c).
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(a)
der begriff: gewalt,(01) ist ein zentraler aspekt meiner analysen und synthetisierenden reflexionen. Diese erwägungen setze Ich hier als bekannt voraus(02).
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(01)   Richter,Ulrich: Der begriff: das_politische, im trialektischen modus. Argument: 2.62.04
(02)   //==> INDEX/register, stichworte: gewalt (und differenzierungen). 
(b)
die differenz: verneinung/negation,(01) ist strikt zu beachten. Gewalt kann keine form von negation sein, weil gewalt immer eine form von position ist. Über negierte gewalt ist eine prädikation nicht_möglich, gewalt aber, die das resultat einer verneinung ist, ist die ersetzung eines zustandes durch einen anderen zustand, der eine position ist.
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(01)   //==> INDEX/register, stichworte: negation und/oder verneinung. 
(c)
die reflexion über die rechtlich akzeptierte gewalt ist ein eigenständiges problem, das in der problematik der Hegel'schen herr/knecht-dialektik zwar eine entscheidende funktion hat, das im kontext dieses essays aber ein anderes problem ist. Der kampf als ort der gewalt scheidet aus als möglichkeit für die realisierung des prinzips: adaad_a, weil die entscheidung des kampfes im tod des einen oder des anderen keine option sein kann.    <==//    (text)<==//

2.030
die unterscheidung: herrschaft/macht, ist strikt zu beachten. Die begriffe: macht und herrschaft, sind als begriff zueinander ein widerspruch, als phänomene der gesellschaftlichen wirklichkeit können herrschaft und macht nur phänomene sein, die zur bedingung zwei subjekte haben, die unterscheidbare rollen ausfüllen.
 
Im gesellschaftlichen diskurs werden die phänomene der macht und die phänomene der herrschaft oft mit vorsatz vermengt. Es ist zwar richtig, dass die herrschaft bei allen, die es betrifft, real verfügbare macht voraussetzt, aber die phänomene der macht sind keine herrschaft und herrschaft ist nicht gleich macht. Die soziale beziehung, die mit dem terminus: herrschaft, bezeichnet ist, setzt voraus, dass zwei subjekte, das individuum als ich: A, und der genosse: B, sich autonom entschieden haben, in ihrer sozialen beziehung die systemischen rollen von herr und knecht einander ergänzend zu übernehmen und partiell die rollen: knecht und herr, auszufüllen. Die soziale beziehung, bezeichnet mit dem terminus: macht, ist ein faktum, in der der eine gegenüber dem je anderen über mehr/weniger machtmittel verfügt, den je anderen zwingend, sich zu unterwerfen. In dieser situation einer sozialen beziehung ist anwendung der machtmittel immer eine form von gewalt, die den je anderen zu einem objekt des gewaltanwendeten machthabers macht. Davon ist die situation der herrschaftsbeziehung strikt zu unterscheiden, in der auch gewalt angewendet sein kann, aber mit der differenz, dass diese gewalt im horizont der geltenden rechtsordnung legitimiert ist, die das resultat eines (frei) geschlossenen vertrages ist, fundiert in den autonomen entscheidungen sowohl des individuums als ich als auch seines genossen(a). Herrschaft ist mit einer wechselseitigen relation darstellbar, macht ist immer eine abhängige relation(b).
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(a)
es sollte aber beachtet werden, dass die theorie der rechtsordnung(=verfassung) de facto nicht mit der rechtspraxis 1:1 deckungsgleich ist, weil das zusammenwirken von idealer herrschaft und kruder machtausübung in der erfahrung zu lasten der herrschaft verschoben ist. Der machthabende ist immer versucht, auch genötigt, seine machtmittel auszuspielen, die herrschende verfügen zumeist nicht über die erforderlichen machtmittel, dem recht geltung zu verschaffen. 
(b)     //==>argument: 2.026 und 2.032/anm.: (b).     <==//    (text)<==//

2.031
Hegel,Georg Wilhelm Friedrich: Phänomenologie des Geistes. Bd.3, p.149.     <==//    (text)<==//

2.032
das prinzip: adaad_a, ist keine utopie, es ist die logische bedingung für eine welt(=gesellschaft), in der der genosse und das individuum als ich das ich sein können, was sie, ihre welt schaffend, in dieser welt sein wollen. Prima vista ist die logische bedingung für eine humane gesellschaft das spiegelbild einer utopie, die ausmalt, was das_humanum sein soll(a), secunda vista ist das prinzip: adaad_a, aber das momentum, mit dem das individuum als ich und sein genosse ihre welt als eine friedfertige welt bauen können, vorausgesetzt, sie wollen es und sie können ihren drang nach macht so weit einhegen, dass ihre soziale beziehung als eine form von herrschaft(b) realisiert wird, in der beide, abhängig von den objekten ihrer arbeit, sich sowohl als knecht verstehen, der die notwendige arbeit leistet, als auch als herr, der befehlend die früchte der geleisteten arbeit geniessen will(c). In diesem sinn hat als teil des problems: anerkennen, das dictum Hegel's von anerkannt-sein-wollen eine positive funktion, die erkannt sein sollte. 
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(a) //==> INDEX/register, stichwort: das_humanum.
(b)
hierzu meine definition des begriffs: herrschaft, in der anknüpfung an Max Weber's unterscheidung von macht und herrschaft(01).
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(01)
Richter,Ulrich: Der begriff: das_politische, im trialektischen modus. 014:das_politische.
Zusatz.
Die argumente: 2.52.06-15.
2.52.06  Max Weber's definitionen der begriffe: macht und herrschaft
2.52.07  der begriff: gehorsam
2.52.08  der terminus: legitime herrschaft
2.52.09  die unter-/überordnung des individuums als ich und seines genossen - herr und knecht
2.52.10  die dialektik von macht und herrschaft
2.52.11  die bürgerlichen freiheiten im zwielicht von herrschaft und macht
2.52.12  die macht wird akzeptiert, herrschaft muss anerkannt werden
2.52.13  die begründung der herrschaft durch verfahren und das prinzip der gewaltenteilung
2.52.14  die utopie einer gesellschaft - frei von herrschaft
2.52.15  macht und herrschaft im horizont von kultur und natur
(c)
die vom knecht geleistete arbeit und der vom herrn erteilte befehl haben in der sozialen beziehung die gleiche funktion, aber sie sind differierend bewertet, dem vorurteil folgend, dass der herr geniesst und der knecht arbeitet. Wenn über die rationalität der herr/knecht- dialektik Hegel's räsoniert wird, dann muss dieses vorurteil, das als urteil falsch ist, beiseite gelegt sein.   <==//    (text)<==//
finis
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fortsetzung: register: 1 (argumenttitel/num.)

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