Subtext
2.020-2.032
2.020
der dreischritt: these - antithese - synthese, ist in der tradition
unbestritten. In der situation des dialogs zwischen dem individuum als
ich und seinem genossen hat die these des einen die funktion einer
position(=behauptung), die antithese des anderen die funktion einer
negation(=verneinung der behauptung). In einem prozess der vermittlung
von meinung und gegenmeinung formulieren beide, jeder für sich, einen
kompromiss als auflösung der kontroverse. Der kompromiss ist als neue
behauptung eine position, die mit einer weiteren negation konfrontiert
sein kann, ein prozess, der mit dem willen aller, die es betrifft,
immer wieder wiederholt wird. Als ein geschlossenes system in sich
stringent, ist das schema der dialektik für sich in jeder konkreten
dialogsituation präsent als dreischritt: meinung(=these) -
gegenmeinung(=antithese) - kompromiss(=synthese), aber, das schema der
dialektik ist in raum und zeit erst dann plausibel, wenn ein weiteres
moment in die konstruktion der dialektik eingebaut wird. Dieses moment
ist das individuum als ich, das den prozess der dialektik einerseits in
bewegung setzt und andererseits in bewegung hält(a). Die protagonisten
des dialogs, traditional die subjekte, sind, jeder für sich, akteure in
einem prozess, der in den perspektiven der beteiligten different
interpretiert wird, interpretationen, die zueinander keine widersprüche
sein können, die aber gegensätze sind, die im prozess als streitig bis
zum wechselseitigen ausschluss der meinungen erfahren werden. Das, was
einerseits als ein störendes moment in der hermetik des modells:
dialektik, erscheint, das ist andererseits die bedingung, mit der die
hermetik dieses modells aufgebrochen wird und das modell: dialog,
erfahrbar gemacht ist als ein moment im prozess des lebens.
-------
(a)
das individuum als ich in der funktion des weltenbewegers ist, auf
die antike zurückgehend, eine geläufige vorstellung, die, in der
tradition als meinung vertreten, dem gott zugeordnet ist, der als
schöpfer der welt geglaubt wird.
<==// (text)<==//
2.021
die nicht_geklärte funktion des individuums als ich im prozess der
dialektik Hegel's ist die lücke, die von den epigonen Hegel's als
einfallstor genutzt wird, wenn sie seine dialektik ideologisch in
beschlag nehmen. Wer die macht hat, der besetzt die leerstelle, um,
sich auf Hegel berufend, den bürger seiner bürgerlichen freiheiten zu
berauben, auch mit gewalt, nämlich dann, wenn der bürger, sich auf das
eigene urteil berufend, abweichend seine meinung äussert. Der mächtige,
schwach seiend, fürchtet sich, dass die abweichende meinung von dem,
was der mächtige als seine geschichtliche wahrheit denkt, ihn, sich
unbeschränkt wähnend, in seiner machtausübung beschränkt, unfähig, im
anderen den genossen als der_andere zu erkennen, ohne den der
machthabende keine macht haben kann.(a).
--------
(a) //==>
argument: 2.013.
<==// (text)<==//
2.022
der gedanke in einer graphik wiederholt.
Das modell der Hegel'schen dialektik: "position(sein), negation(nichts)
und vermittlung(werden)",
(a) gefasst im trialektischen modus, kann,
erweitert mit dem moment: individuum als ich, so dargestellt werden:
1. das modell der Hegel'schen dialektik als graphik.
(b)
Die momente:
1.moment: position/(=sein),
2.moment: negation/(=nichts),
3.moment: vermittlung/(werden).
Die relationen:
1.rel.: position/(=sein)<==|==>negation/(=nichts),
2.rel.: negation/(=nichts)<==|==>vermittlung/(=werden),
3.rel.: vermittlung/(werden)<==|==>position/(=sein)
graphik: 003
2. die erweiterung des Hegel'schen modells der dialektik mit dem individuum als ich im fokus.
Gemäss der einsetzungsregel kann jedes ding der welt in den drei
momenten des schema eingesetzt werden
(c). Das individuum als ich ist
als moment im trialektischen modus präsent, entweder in der position
des moments: "position/(=sein), oder in der position des moments:
negation/(=nichts), oder in der position des moments:
vermittlung/(=werden)".
Drei schemata: a-c, sind möglich:
Schema: a, (im moment: position/(=sein))
die relationen:
1.rel.: individuum_als_ich<==|==>negation/(=nichts),
2.rel.: individuum_als_ich<==|==>vermittlung/(=werden),
3.rel.: negation/(=nichts)<==|==>vermittlung/(=werden).
graphik: 003a
Schema: b, (im moment: negation/(=nichts))
die relationen:
1.rel.: individuum_als_ich<==|==>vermittlung/(=werden),
2.rel.: individuum_als_ich<==|==>position/(=sein),
3.rel.: vermittlung/(=werden)<==|==>position/(=sein).
graphik: 003b
Schema: c, (im moment: vermittlung/(=werden))
die relationen:
1.rel.: individuum_als_ich<==|==>position/(=sein),
2.rel.: individuum_als_ich<==|==>negation/(=nichts),
3.rel.: position/(=sein)<==|==>negation/(=nichts).
graphik: 003c
Die schemata: a-c, sind in ihrer struktur gleich. Sie können nicht
identisch fallen, aber sie können, als schemata übereinander gelegt, in
einem bild zusammengefasst werden, das individuum als ich im fokus.
Wenn im horizont des relationalen arguments über die dialektik
synthetisierend reflektiert wird, dann zeigt das bild: 102, die
struktur, in der die dialektik Hegel's rezipiert und als argument
gebraucht werden kann.
bild: 102
Das problem der interpretation dieses bildes, verortet in der relation:
position/(=sein)<==|==>negation/(=nichts), ist das individuum als
ich, das diese relation allein mit einer position(=setzung)
(d) fassen
kann, auch dann, wenn der gegenstand der relation keine affirmation
ist, sondern eine verneinung. Was immer der gegenstand der relation:
position/(=sein)<==|==>negation/(=nichts), sein mag, ihre
bestimmung ist im individuum als ich verortet, das, wenn es das ich
sein will, autonom entscheidet, was für es bindend sein soll, sich
selbst in seiner entscheidung an das entschiedene sich absolut bindend.
In jedem moment der gelebten gegenwart entscheidet sich das individuum
als ich neu, entweder das vorgefundene in einer position affirmierend
oder das vorgefundene negierend, indem es etwas anderes in einer
position setzt
(e).
---------
(a) //==>
argument: 2.020.
(a)<==//
(b)
das dialektikschema der Phänomenologie des Geistes: "position,
negation und vermittlung", ist mit dem dialektikschema der Logik der
Wissenschaft: "sein, nichts und werden", zu erweitern:
"position(=sein), negation(=nichts) und vermittlung(=werden)".
(b)<==//
(c)
gemäss der einsetzungsregel kann jedes ding der welt in den drei
momenten des trialektischen modus eingesetzt werden. Im modell:
dialektik Hegel's, ist das ding der welt im moment: position/(=sein),
affirmiert, im moment: negation/(nichts), verneint(01) und in der
position: vermittlung/(werden), kann alles erscheinen, was als sinnvoll
eingeschätzt wird. Die einsetzung des individuums als ich im moment:
vermittlung/(=werden), ist eine konvention(02).
--------
(01)
die differenz: affirmation/verneinung, ist zu beachten(*1); denn
das, was affirmiert und/oder verneint werden kann, das sind die dinge
der welt als phänomene, die zueinander nur gegensätze sein können, die
unterscheidenden begriffe aber markieren widersprüche, die keine
vermittlung zulassen(*2).
-----------
(*1)
dazu andernorts en detail(+1).
-------
(+1) //==>
INDEX/register, stichworte: negation, verneinung, position (einschliesslich differenzierungen).
(*2) insofern ist die rede: dialektik der begriffe, schlichter unsinn,
ein gerede, das im ontologischen argument eine gewisse plausibilität
für sich hat, im relationalen argument aber ein falsches sprechen ist.
(02)
nach der einsetzungsregel kann das individuum als ich auch in den
momenten: position/(sein) und negation/(nichts), eingesetzt werden.
Damit werden andere perspektiven geöffnet, die hier beiseite gestellt
bleiben sollen.
(c)<==//
(d)
der terminus: position, wird im relationalen argument mit zwei
bedeutungen gebraucht, im kontext sollte die bedeutung immer eindeutig
sein.
Die erste bedeutung ist im sinn der Hegel'schen dialektik das, was in
kontext des relationalen arguments das gesetzte ist. Dies ist im sinn
der affirmation immer etwas positives. Das gegenteil ist die negation
und/oder die verneinung.
Die zweite bedeutung ist die zuschreibung eines ortes im raum.
(d)<==//
(e)
die vermutung, dass das individuum als ich im vollzug seiner
existenz einem unablässigen entscheidungsstress ausgesetzt sei, ist
unzutreffend; denn im strom der zeit ist ein beharrungsmoment wirksam,
das dem individuum als ich es als klug erscheinen lässt, die dinge bei
der alten entscheidung zu belassen. Es sind die sternstunden in der
individuellen existenz, die eine neue entscheidung wirklich werden
lässt - Paulus hatte nur ein damaskuserlebnis gehabt ... .
(e)<==// <==// (text)<==//
2.023
die differenz: das_andere/der_andere, ist strikt zu beachten. Ein ding
der welt ist entweder das_andere oder der_andere - tertium non datur.
Das individuum, das sich selbst in seinem bewusstsein von sich selbst
als das ich erkennen und bilden will, kann dies nur dann realisieren,
wenn es, ein ding der welt, ein anderes ding der welt als gegenüber
hat. Allein dieses andere ding der welt markiert die grenze
(a), die
notwendig ist, die das individuum als ich wahrnehmen muss, um sich
selbst als ein ding der welt erkennen zu können. Dieses andere ding der
welt ist immer das_andere
(b). Davon ist zu unterscheiden, dass
bestimmte dinge der welt, nicht das_andere sein können, sondern
der_andere sind. In seinem bewusstsein von sich selbst, weiss das
individuum als ich, dass es als individuum, das sich als ich bilden
kann, das es sein will, anders ist als die gewöhnlichen dinge in seiner
welt. Es kann sich auf grund seiner autonomie entscheiden, das ich sein
zu wollen, das es sein will. Diese fähigkeit, autonom zu sein, grenzt
das individuum als ich, der_andere seiend, von allen anderen dingen der
welt, die das_andere sind, ab. Das individuum als ich weiss aber, dass
es als individuum einen genossen hat, der, wie es selbst, ein ich ist,
sich, wie das individuum als ich selbst, autonom entscheidend, das ich
sein zu wollen, das der genosse sein will. Der genosse ist, wie das
individuum als ich, der_andere, beide sind, bezeichnet in der
terminologie der tradition, subjekte, die für den je anderen kein
objekt sein können
(c).
In ihrer bestimmung, dem anderen der_andere zu sein, ist die soziale
beziehung zwischen dem individuum als ich und seinem genossen eine
andere relation als die relationen, die der genosse und das individuum
als ich zwischen sich und den dingen der welt setzen oder den
relationen, die das individuum als ich und sein genosse zwischen den
dingen der welt gesetzt haben. Die dinge der welt relationieren als
das_andere abhängig(a<==|==>b). Der genosse und das individuum
als ich, beide dinge der welt, relationieren
wechselseitig(A<==>B). Die relation zwischen den dingen der welt
und dem individuum als ich oder dem genossen sind immer als abhängige
relation gesetzt(A<==|==>b) oder (a<==|==>B).
--------
(a)
zum problem der grenze in der perspektive des relationalen arguments andernorts en detail(*1).
-------
(*1) Richter,Ulrich: Grenzen - die autonomie des ich und seine selbstbindung. 007:grenze.
ders.: Intramundum/extramundum. Reflexionen zur metaphysik und logik
des begriffs: grenze. 018:grenzeII.
(a)<==//
(b)
es ist im relationalen argument eine konvention, die dinge der welt
allgemein als das_andere zu bezeichnen. Erst dann, wenn das individuum
als ich und/oder der genosse, jeder für sich, sich darauf besinnen,
dass sie nicht das_andere sein können, sondern der_andere sind, wird
die differenz: das_andere/der_andere relevant.
(b)<==//
(c) //==>
argument: 2.014.
(c)<==// <==// (text)<==//
2.024
in der perspektive des relationalen arguments unterscheide Ich zwei
mögliche perspektiven auf die welt als das ganze, in der tradition
spricht man vom sein. Es sind perspektiven der wahrnehmung und des
denkens, die einerseits strikt zu unterscheiden sind, die aber
andererseits nicht voneinander abgelöst werden können. Seine welt denkt
das individuum als ich(=relation: individuum_als_ich<==|==>welt,)
entweder in der perspektive: ontologische argument, oder in der
perspektive: relationale argument, - tertium non datur. Als begriff
markieren die beiden perspektiven einen widerspruch, als phänomene sind
es theorien der welterkenntnis, die zueinander gegensätze sind, die
sich auch ausschliessen können(a). Mit der relation:
individuum_als_ich<==|==>ontologisch_argument, kann das
individuum als ich das ontologische argument in seiner praxis des
denkens nur im horizont des ausgeschlossenen dritten moments:
relationale argument, bestimmt erfassen, nicht anders das relationale
argument im horizont des ontologischen arguments. Die frage der
wahrheit ist gegenstandslos und die frage nach der richtigkeit der
theorien ist in dem fundierenden gründenden grund verortet, den das
individuum als ich autonom gesetzt hat, mit absoluter geltung für sich
selbst.
Ich argumentiere aus der perspektive des relationalen arguments.
------
(a)
zu den theorien: ontologische argument und relationale argument, andernorts en detail(01)
-------------
(01) //==>
INDEX/register, stichwort: ontologische_argument und relationale_argument.
<==// (text)<==//
2.025
im horizont des relationalen arguments ist die unterscheidung: forum
internum und forum publicum, zu beachten(a). Im moment seiner gelebten
gegenwart(b) ist das individuum als ich entweder in seinem forum
internum bei sich selbst, oder es ist, aus sich herausgetreten, auf dem
forum publicum in der gemeinschaft mit seinem genossen, raum und zeit
unterworfen. Mit den termini: forum internum und forum publicum, sind
zwei sphären der existenz des individuums als ich benannt, in denen das
individuum als ich seine existenz lebt. Zum forum internum des
individuums als ich hat der genosse keinen zutritt, das individuum als
ich hat keinen zutritt zum forum internum des genossen, auf dem forum
publicum, die weltbühne ihrer existenz, kommunizieren sie miteinander
über die dinge der welt im horizont der geltenden kausalitäten. In
seinem forum internum, bei sich selbst seiend, imaginiert und denkt das
individuum als ich seine welt, nicht unterworfen dem raum und der zeit
und seinen kausalitäten, autonom sich entscheidend für das eine oder
das andere. Das forum publicum ist der ort, wo die bürgerlichen
freiheiten gelebt werden, in den grenzen, die der eine dem je anderen
gewähren will(c).
-------
(a)
zu den details dieser theorie, situiert im relationalen argument, andernort en detail(01).
----------
(01) //==>
INDEX/register, stichwort: forum_internum und forum_publicum.
(b)
die theorie der zeiterfahrung steht hier nicht zur diskussion(01).
-------
(01)
//==>
INDEX/register, stichwort: zeiterfahrung.
Richter,Ulrich: Der begriff: zeiterfahrung, als vorstellung des
individuums als ich im moment seiner gelebten gegenwart.
040:zeiterfahrung_II.
(c)
die realitäten der bürgerlichen freiheiten stehen hier nicht zur diskussion.
<==// (text)<==//
2.026
strikt voneinander abzugrenzen sind die relationen: "A<==>B, und
herr<==|==>knecht",(a). Prima vista haben die beiden relationen
eine soziale beziehung zum gegenstand, die eine wechselseitige
beziehung zwischen den momenten zwar nahelegen, einerseits das
individuum als ich: A, in der rolle des herrn, andererseits der
genosse: B, in der rolle des knechtes, secunda vista aber ist diese
gleichsetzung der relationen falsch. Der grund ist darin verortet, dass
begriffe und termini als dinge der welt sachen(=das_andere) sind und
keine personen(=der_andere). Nur personen, real als individuum(b), sind
fähig, untereinander eine soziale beziehung aufzubauen, die mit einer
wechselseitigen relation fixiert ist.
----------
(a)
es ist etwas anderes, wenn die formel lautet: die relation:
herr:_A<==>knecht:_B. Mit dieser formel sind der herr, respektive
der knecht als personen bezeichnet, für die eine bestimmte funktion
gültig sein soll.
(b)
das grammatikalische subjekt, gebraucht
in der funktion einer stellvertretung, konstituiert keine
wechselseitige relation.
<==// (text)<==//
2.027
es ist ein verwunderliches phänomen, dass die revolution, die alles
umstürzen soll, genau die struktur der gesellschaft unverändert lässt,
die beseitigt werden sollte. Die herrschaften kommen und gehen, die
herrschaft aber bleibt. Die erklärung ist simpel, weil der begriff:
herrschaft, mit den phänomenen der herrschaft verwechselt wird. Es ist
ein faktum in der historia, dass in den revolutionen die akteure gegen
andere akteure ausgetauscht werden, zumeist gewalttätig, aber, die
propagierte "freiheit von etwas" stellt sich nicht in der "freiheit zu
etwas" ein, weil die akteure, die ein bestimmtes phänomen von
herrschaft beseitigen wollten, das real gegenwärtig in den formen der
gewalt gewesen war, mit ihrem tun, die erhofften freiheiten
wirklichkeit werden zu lassen, ein neues phänomen schaffen müssen, das
zwar ein anderes phänomen ist, das aber genau die struktur der
gesellschaft dupliziert, die allein in ihren phänomenen wahrgenommen
werden kann. Das problem ist nicht der begriff: herrschaft, das problem
sind die phänomene der herrschaft, die von den phänomen der macht in
analytischer absicht zwar getrennt werden können, in der
synthetisierenden reflexion aber nicht_trennbar sind(a). Die phänomene
der herrschaft und der macht sind fakten in jeder gesellschaftlichen
ordnung. Das problem der begriffe: macht und herrschaft, ist, die
phänomene der herrschaft und macht so auszugestalten, dass sie mit dem
prinzip: adaad_a, kompatibel sind(b).
---------
(a)
zur strikten trennung der begriffe: herrschaft und macht, andernorts en detail(01).
----------
(01)
Richter,Ulrich: Der begriff: das_politische, im trialektischen modus.
014:das_politische. argumente: 2.52.01 bis 2.52.16.
(b) //==>
argument: 2.030.
<==// (text)<==//
2.028
der gedanke in einer graphik wiederholt.
Jede soziale beziehung zwischen dem individuum als ich: A, und seinem
genossen: B, ist durch ein ding der welt: n, vermittelt
(a).
Die momente:
1.moment: das individuum als ich: A,
2.moment: der genosse: B,
3.moment: das ding der welt: n.
Die relationen:
1.rel.: individuum_als_ich:_A<==>genosse:_B,
2.rel.: individuum_als_ich:_A<==|==>ding_der_welt:_n,
3.rel.: genosse:_B<==|==>ding_der_welt:_n.
graphik: 004
Im horizont der dialektik, dargestellt im trialektischen modus, ist die
relation: individuum_als_ich:_A<==>genosse:_B, ein problem, das
in verschiedenen perspektiven zu erörtern ist:
- im blick auf das ding der welt: n, das in den perspektiven des
individuums als ich: A, und dem genossen: B, different gedacht und
wahrgenommen wird(b).
- im blick auf die dialektik, dargestellt im schema des trialektischen
modus. Die relation: A<==>B, kann in jedem der drei momente:
"position, negation und vermittlung", als moment eingesetzt werden(c).
- im blick auf einen dritten: C, der, wie das individuum als ich: A,
und der genosse: B, das ich ist, das es sein will(d).
Diese probleme können hier nur angedeutet werden, weil sie als problem
einer eigenen ausarbeitung bedürftig sind. In den andeutungen ist aber
erkennbar, dass die probleme des anerkennens des anderen als der_andere
und des anerkanntseins durch den anderen in den sozialen beziehungen
zwischen allen, die es betrifft, nicht mit einfachen formeln bewältigt
werden können. Die struktur der sozialen beziehung ist komplex, weil
es, traditional gesprochen, zwei subjekte sind, die, jeder für sich, im
forum internum, bei sich selbst seiend, ihre je eigene sicht auf die
weltdinge imaginieren und denken, vorstellungen, die sie, auf dem forum
publicum agierend, miteinander/gegeneinander in ihrer differenz
austarieren müssen. Dieser ausgleich der interessen ist möglich, wenn
alle, die es betrifft, den ausgleich wollen, weil sie es können.
--------
(a)
das sind gemeinhin die interessen, die beide, jeder für sich
verfolgen können, gemeinsam oder widerstreitend(01). Die phänomene
dieser interessen, möglich und zumeist widerstreitend, sind nicht der
gegenstand des essays.
---------
(01)
im kontext der herr/knecht-dialektik Hegel's können als ding der
welt: n, die momente: befehl des herrn und/oder die arbeit des knechts,
eingesetzt werden.
(a)<==//
(b)
das individuum als ich: A, hat die relation:
individuum_als_ich:_A<==|==>ding_der_welt:_n, präsent, einerseits
im horizont des genossen: B, als dem ausgeschlossenen dritten moment,
andererseits in einem anderen ding der welt: m, pars pro toto: eine
bestimmte ideologie. Nicht anders der genosse: B. In dieser perspektive
liegen drei schemata vor, die nicht identisch fallen können und in
einem bild so darstellbar sind(01):
bild: 103
-------
(01)
es wird nur das ergebnis mitgeteilt(*1).
------
(*1)
das abgerundete rechteck markiert die welt, das zeichen: welt||NATUR, ist erläuternd hinzugefügt.
(b)<==//
(c)
das sind die situationen, die im bild: 102, zusammengefasst sind(01). Hier steht im fokus die relation: A<==>B.
bild: 104
--------
(01) //==>
argument: 2.022 (c)<==//
(d)
in der position des dritten moments: "ding der welt: n", kann ein
dritter: C, eingesetzt werden, der, dem individuum als ich: A, und dem
genossen: B, gleich, die dialogsituation in die situation des diskurses
transformiert(01). Drei subjekte sind in drei wechselseitigen
relationen miteinander verknüpft, relationen, die nicht identisch
fallen können.
Die momente:
1.moment: das individuum als ich: A,
2.moment: der genosse: B,
3.moment: der dritte: C,(01).
Die relationen sind:
1.rel.: individuum_als_ich:_A<==>genosse:_B,
2.rel.: genosse:_B<==>dritte:_C,
3.rel.: dritte:_C<==>individuum_als_ich:_A.
graphik: 005.
Das ding der welt: n, kann der gegenstand des diskurses sein, der in
den perspektiven des individuums als ich: A, des genossen: B, und des
dritten: C, in einer abhängigen relation:
A(B,C)<==|==>ding_der_welt:_n, gefasst ist. In diesen relationen,
autonom gesetzt, erscheint das ding_der_welt:_n, das mit sich identisch
ist, als different, drei situationen, die nicht identisch fallen
können, die aber in einem bild zusammenfassbar sind(02).
bild: 105
---------
(01)
die situation des diskurses ist in der struktur komplexer als die
situation des dialogs. Der gegenstand des diskurses kann das ding der
welt: n, sein.
(02)
die darstellung bleibt auf das bild beschränkt.
Zusatz.
Die reale situation des diskurses ist komplex ausgestaltet,
abhängig von der zahl der akteure, die über ein und/oder mehrere
gegenstände kommunizieren. Die möglichkeiten, diese komplexität
darzustellen, sind in der analyse beschränkt, al gusto ist die
darstellung in der synthetisierenden reflexion.
(d)<==// <==// (text)<==//
2.029
der begriff: gewalt,(a) und der begriff: "das prinzip: adaad_a", sind
zueinander ein widerspruch, als phänomene sind das prinzip: adaad_a,
und die gewalt gegensätze, die unvereinbar sind und mit keinem
kompromiss aufgelöst werden können. In der gesellschaftlichen realität
ist die gewalt die verneinung der anerkennung des anderen als
der_andere(b). Wer gewalt gegen den je anderen anwendet, der degradiert
sich selbst zu einer sache, mit der nachgutdünken umgegangen werden
kann. Das, was im horizont der notwehr als legitime form der anwendung
von gewalt unmittelbar plausibel ist, das kann in der rechtsordnung
einer gesellschaft im einzelfall umstritten sein. Das problem der
möglichen grenze von gewalt und gegengewalt(=abwehr von gewalt zur
eigenen existenzerhaltung) kann hier, immer aktuell, beiseite gestellt
bleiben(c).
--------
(a)
der begriff: gewalt,(01) ist ein zentraler aspekt meiner analysen
und synthetisierenden reflexionen. Diese erwägungen setze Ich hier als
bekannt voraus(02).
---------
(01) Richter,Ulrich: Der begriff: das_politische, im trialektischen modus.
Argument: 2.62.04
(02) //==>
INDEX/register, stichworte: gewalt (und differenzierungen).
(b)
die differenz: verneinung/negation,(01) ist strikt zu beachten.
Gewalt kann keine form von negation sein, weil gewalt immer eine form
von position ist. Über negierte gewalt ist eine prädikation
nicht_möglich, gewalt aber, die das resultat einer verneinung ist, ist
die ersetzung eines zustandes durch einen anderen zustand, der eine
position ist.
---------
(01) //==>
INDEX/register, stichworte: negation und/oder verneinung.
(c)
die reflexion über die rechtlich akzeptierte gewalt ist ein
eigenständiges problem, das in der problematik der Hegel'schen
herr/knecht-dialektik zwar eine entscheidende funktion hat, das im
kontext dieses essays aber ein anderes problem ist. Der kampf als ort
der gewalt scheidet aus als möglichkeit für die realisierung des
prinzips: adaad_a, weil die entscheidung des kampfes im tod des einen
oder des anderen keine option sein kann.
<==// (text)<==//
2.030
die unterscheidung: herrschaft/macht, ist strikt zu beachten. Die
begriffe: macht und herrschaft, sind als begriff zueinander ein
widerspruch, als phänomene der gesellschaftlichen wirklichkeit können
herrschaft und macht nur phänomene sein, die zur bedingung zwei
subjekte haben, die unterscheidbare rollen ausfüllen.
Im gesellschaftlichen diskurs werden die phänomene der macht und die
phänomene der herrschaft oft mit vorsatz vermengt. Es ist zwar richtig,
dass die herrschaft bei allen, die es betrifft, real verfügbare macht
voraussetzt, aber die phänomene der macht sind keine herrschaft und
herrschaft ist nicht gleich macht. Die soziale beziehung, die mit dem
terminus: herrschaft, bezeichnet ist, setzt voraus, dass zwei subjekte,
das individuum als ich: A, und der genosse: B, sich autonom entschieden
haben, in ihrer sozialen beziehung die systemischen rollen von herr und
knecht einander ergänzend zu übernehmen und partiell die rollen: knecht
und herr, auszufüllen. Die soziale beziehung, bezeichnet mit dem
terminus: macht, ist ein faktum, in der der eine gegenüber dem je
anderen über mehr/weniger machtmittel verfügt, den je anderen zwingend,
sich zu unterwerfen. In dieser situation einer sozialen beziehung ist
anwendung der machtmittel immer eine form von gewalt, die den je
anderen zu einem objekt des gewaltanwendeten machthabers macht. Davon
ist die situation der herrschaftsbeziehung strikt zu unterscheiden, in
der auch gewalt angewendet sein kann, aber mit der differenz, dass
diese gewalt im horizont der geltenden rechtsordnung legitimiert ist,
die das resultat eines (frei) geschlossenen vertrages ist, fundiert in
den autonomen entscheidungen sowohl des individuums als ich als auch
seines genossen(a). Herrschaft ist mit einer wechselseitigen relation
darstellbar, macht ist immer eine abhängige relation(b).
-----
(a)
es sollte aber beachtet werden, dass die theorie der
rechtsordnung(=verfassung) de facto nicht mit der rechtspraxis 1:1
deckungsgleich ist, weil das zusammenwirken von idealer herrschaft und
kruder machtausübung in der erfahrung zu lasten der herrschaft
verschoben ist. Der machthabende ist immer versucht, auch genötigt,
seine machtmittel auszuspielen, die herrschende verfügen zumeist nicht
über die erforderlichen machtmittel, dem recht geltung zu
verschaffen.
(b) //==>
argument: 2.026 und
2.032/anm.: (b).
<==// (text)<==//
2.031
Hegel,Georg Wilhelm Friedrich: Phänomenologie des Geistes. Bd.3, p.149.
<==// (text)<==//
2.032
das prinzip: adaad_a, ist keine utopie, es ist die logische bedingung
für eine welt(=gesellschaft), in der der genosse und das individuum als
ich das ich sein können, was sie, ihre welt schaffend, in dieser welt
sein wollen. Prima vista ist die logische bedingung für eine humane
gesellschaft das spiegelbild einer utopie, die ausmalt, was das_humanum
sein soll(a), secunda vista ist das prinzip: adaad_a, aber das
momentum, mit dem das individuum als ich und sein genosse ihre welt als
eine friedfertige welt bauen können, vorausgesetzt, sie wollen es und
sie können ihren drang nach macht so weit einhegen, dass ihre soziale
beziehung als eine form von herrschaft(b) realisiert wird, in der
beide, abhängig von den objekten ihrer arbeit, sich sowohl als knecht
verstehen, der die notwendige arbeit leistet, als auch als herr, der
befehlend die früchte der geleisteten arbeit geniessen will(c). In
diesem sinn hat als teil des problems: anerkennen, das dictum Hegel's
von anerkannt-sein-wollen eine positive funktion, die erkannt sein
sollte.
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(a) //==>
INDEX/register, stichwort: das_humanum.
(b)
hierzu meine definition des begriffs: herrschaft, in der anknüpfung
an Max Weber's unterscheidung von macht und herrschaft(01).
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(01)
Richter,Ulrich: Der begriff: das_politische, im trialektischen modus.
014:das_politische.
Zusatz.
Die argumente: 2.52.06-15.
2.52.06 Max Weber's definitionen der begriffe: macht und herrschaft
2.52.07 der begriff: gehorsam
2.52.08 der terminus: legitime herrschaft
2.52.09 die unter-/überordnung des individuums als ich und seines genossen - herr und knecht
2.52.10 die dialektik von macht und herrschaft
2.52.11 die bürgerlichen freiheiten im zwielicht von herrschaft und macht
2.52.12 die macht wird akzeptiert, herrschaft muss anerkannt werden
2.52.13 die begründung der herrschaft durch verfahren und das prinzip der gewaltenteilung
2.52.14 die utopie einer gesellschaft - frei von herrschaft
2.52.15 macht und herrschaft im horizont von kultur und natur
(c)
die vom knecht geleistete arbeit und der vom herrn erteilte befehl
haben in der sozialen beziehung die gleiche funktion, aber sie sind
differierend bewertet, dem vorurteil folgend, dass der herr geniesst
und der knecht arbeitet. Wenn über die rationalität der herr/knecht-
dialektik Hegel's räsoniert wird, dann muss dieses vorurteil, das als
urteil falsch ist, beiseite gelegt sein.
<==// (text)<==//
finis
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fortsetzung: register: 1 (argumenttitel/num.)
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