Subtext: 2.22.01-17

2.22.01

im relationalen argument ist die unterscheidung: das ontologische argument oder das relationale argument, grundlegend(a). Das individuum als ich muss sich entscheiden und es entscheidet sich autonom, ob es seine welt in der perspektive des relationalen arguments oder des ontologischen arguments begreifen will - tertium non datur(b). Die differentia specifica ist das wissen um die unentscheidbarkeit(c) der wahrheitsfrage, die sowohl von den verfechtern des ontologischen arguments als auch von den vertretern des relationalen arguments in einer position beantwortet wird. Die mit dem terminus: unentscheidbarkeit, bezeichneten wahrheitsbegriffe sind als behauptete wahrheit, formuliert in einer position und verfochten bis auf's blut, "wahr", auch dann, wenn sie als falsch ausgewiesen sind(d). Als wahrheit sind diese wahrheiten gültige vorstellungen der welterfahrung, die vom individuum als ich, respektive sein genosse, nicht geteilt werden müssen, aber geteilt werden können. Die entscheidung, entweder für das eine oder das andere, tertium non datur, ist als moment der autonomie zu respektieren, wenn zwischen dem genossen und dem individuum als ich eine kommunikation über die weltdinge möglich sein soll(e).
---
(a)
andernorts, unterworfen dem geschichtlichen prozess, habe Ich diese unterscheidung, fundierend für mein philosphisches denken, bereits erörtert(01).
----
(01)
//==>INDEX der argumente/stichwort: argument/ontologische, relationale, und //==>INDEX der begriffe/stichworte: ontologische_argument und relationale_argument.     (a)<==//
(b)
das tertium non datur gilt für die begriffe, es gilt nicht für die phänomene(01), in denen der begriff des individuums als ich, entäussert auf dem forum publicum für jedermann al gusto verfügbar, real in raum und zeit, präsent ist, heftig umstritten. Es sind phänomene der sozialen wirklichkeit, wenn das individuum als ich und sein genosse, über die dinge der welt reflektierend, sowohl die perspektive des ontologischen arguments als auch die des relationalen arguments einnehmen, weil, als phänomene in raum und zeit gefasst, die strikte trennung der begriffe nicht möglich ist(02). Nur dies ist zu fordern, dass das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, sich darüber im klaren sind, welche perspektive sie einnehmen wollen und diese perspektive dem jeweils anderen auch kenntlich machen.
----
(01)
die korrespondierende formel ist: tertium e multum datur.
(02)
das problem der unterscheidung der gegensätzlichen positionen, gefasst als ein ganzes, sind die möglichen überschneidungen der argumente in ihren teilen. Kein begriff ist als ein ganzes mit jedem anderen begriff vereinbar(*1), in seinen teilen aber, der begriff als phänomen gehändelt, können überschneidungen konstatiert werden. Als bedingung der methode ist es aber unzulässig, die konstatierten partiellen identitäten als das ganze zu setzen(*2), gleichwohl dieser verstooss gegen die methode immer wieder zu konstatieren ist.
----
(*1)
andernorts habe Ich diese bestimmung erörtert(+1).
----
(+1)   //==>INDEX der argumente/stichwort: begriff.
(*2)
dieser verstooss ist exakt die praxis der glaubenden, die von ihrem gott, d'accord, überzeugt sind, dass er "die wahrheit" ist, und darum meinen, diesen gott, eingemauert in ihren überzeugungen, dem ungläubigen als "die" wahrheit einprügeln zu müssen.    (b)<==//
(c)
Ich sage: unentscheidbarkeit, Ich sage nicht: nicht_entscheidbarkeit. In der perspektive der logik ist die frage nach der wahrheit nicht_entscheidbar, folglich kann darüber, was die wahrheit nicht_ist, nichts prädiziert werden. Es ist aber ein vertrautes moment jeder erfahrung, dass die antwort auf die wahrheitsfrage unter dem vorbehalt der unentscheidbarkeit entschieden ist - als wahrheit. Der grund dieser erfahrung ist, dass die behauptung der unentscheidbarkeit nur in einer position möglich ist, die das unentschiedene argument als ein entschiedenes, paradox in seiner verneinung, in den dialektischen prozess zurückfallen lässt.    (c)<==//
(d)
die termini: (ontisch)wahr und (logisch)richtig, sind strikt zu trennen(01).
----
(01)   //==>INDEX der argumente/stichwort: richtig/falsch.    (d)<==//
(e)
Ich vertrete das relationale argument. Auf eine kurze formel gebracht kann Ich, die wahrheitsfrage im blick, meine position so skizzieren: es gibt keine wahrheit des seins(01), wohl aber ist jede relation wahr, die das individuum als ich zu den dingen seiner welt setzt, getan im moment der gelebten gegenwart - das genügt.
----
(01)
Heidegger's seinsdenken bildet die logik des ontologischen arguments am deutlichsten ab(*1). Erst im widerspruch der positionen ist die chance real, die eigene position deutlich zu erkennen.
----
(*1)
die unterscheidbaren glaubensbekenntnisse, geläufig in den religionen, hatten und haben in der tradition die funktion des seinsdenkens. Der EINE gott ist eben die verkörperung der wahrheit, an der kein gläubiger dieser wahrheit vorbeikommen kann, oder es ist ein anderer glaube, ein (beliebig) anderer gott.      (e)<==//          (text)<==//
2.22.02
das individuum als ich kann nur dann mit seinem genossen über die dinge der welt kommunizieren, wenn der genosse und das individuum als ich, jeder für sich, darüber konsentieren(a), dass die axiome der logik(b) in geltung sind - nicht_bestritten. Die absolute geltung der axiome der logik, eines grundes nicht bedürftig,(c) ist das fundament seiner welterfahrung, das das individuum als ich akzeptiert, ohne die prämissen seines wissens in frage stellen zukönnen(d), weil in den axiomen der logik für beide, das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, sichergestellt ist, dass die behauptung(=argument), die eigene wie die des jeweils anderen, absolut gilt, die aussage nämlich, dass das weltding: a, das weltding: a, ist und nicht das weltding: b, das weltding: b, seiend(e). Es ist etwas anderes, in der differenz als behauptung zulässig, wenn das individuum als ich, nicht anders sein genosse, behaupten, dass sie, weil an anderes glaubend, der akzeptanz der logischen axiome nicht bedürfen. Diese behauptung ist ein faktum, als factum der vergangenheit sedimentiert in einem dokument der historia, aber dieses argument, resultat ihres denkens, ein handeln in raum und zeit, konfrontiert den genossen und das individuum als ich mit der erfahrung, dass sie sich einander nicht verstehen können und nicht wissen, was der jeweils andere will, weil sie über die technik, kommunikation zu schaffen, nicht verfügen, die in der gemeinsamen sprache ihren ort hat, fixiert in den axiomen der logik, die sichergestellen, dass in der sprache, bei allen differenzen in der ordnung der phänomene, geschaffen mit den begriffen, ein mimimum an kohärenz gewährleistet ist, die ausweist, dass der jeweils andere im argument der genosse ist und nicht ein feind.
---
(a)
über den begriff: konsens, und die phänomene des konsenses andernorts mehr(01).
----
(01)   //==>INDEX der argumente/stichwort: konsens.    (a)<==//
(b)
über die drei konstitutiven axiome der logik andernorts mehr(01).
----
(01)   //==>INDEX der argumente/stichwort: logische axiome.    (b)<==//
(c)
am anfang jeder realen kommunikation steht ein glaube, dass es so auch sei, wie es geglaubt wird. Das individuum als ich und sein genosse können schritt für schritt in der kausalreihe auf den letzten grund zurückgehen, der der erste grund sein wird, der die kausalkette begründet, die von ihnen in der analyse der teile, jedes glied der argumentkette für sich, abgetastet worden ist. Mit dem letzten festgestellten grund, in der funktion des gründenden grundes, haben sie die grenzlinie markiert, die sie in der festlegung des verlaufs zwar verschieben können, die zu überschreiten ihnen aber nicht möglich ist(01). Wer auf dem forum publicum sich hinstellt und aufgeplustert behauptet, er könne, fixiert in raum und zeit, den grenzzaum der vernunft niederreissen, der redet falsch, gleichwohl für ihn diese lügen als sein reden wahr sind. Von diesem glauben, für den anderen immer der falsche glaube, ist das wissen um diese lügen abzugrenzen, die anderen als wahrheiten verkauft werden und notfalls, so wird geredet, dem ungläubigen mit gewalt auch eingeprügelt werden(02).
----
(01)
Richter,Ulrich: Intramundum/extramundum. 018:grenzeII. /bibliographie //==>argument: 2.92.19.
(02)
es genügt, auf das weltgeschehen hier und heute zu verweisen. Ausweislich der dokumente der historia, war es so immer gewesen, erzählt in geschichten, in denen die lügen und die wahrheiten über kreuz sind.      (c)<==//
(d)
der konsens über die geltung der logischen axiome kann vom individuum als ich, der genosse eingeschlossen, nicht aufgekündigt werden. Zwar ist es dem individuum als ich und seinem genossen möglich, eine bestimmte konsensgemeinschaft(01) aufzukündigen(02), aber mit der kündigung der einen gemeinschaft haben sie sich, jeder für sich, implizit, nicht ausdrücklich, in einer anderen gemeinschaft verortet, deren regeln sie wissend/unwissend befolgen. Es ist ein moment ihrer bürgerlichen freiheiten, wenn der genosse oder das individuum als ich eine bestimmte konsensgemeinschaft, dokumentiert in der historia, verlässt und einer anderen gemeinschaft sich anschliesst, aber dieser wechsel ist ihm nur auf dem fundament der geltung der logischen axiome möglich, weil das individuum, ein ich seiend, als konvertit darauf vertrauen muss, dass in der anderen, der neuen konsensgemeinschaft die regeln gelten, die sicherstellen, das er mit den anderen über das, was alle, die es betrifftt, bindet, jeder für sich, kommunizieren kann.
----
(01)
//==>INDEX der argumente/stichwort: konsens, und //==>INDEX der begriffe/stichworte: "konsens, konsens/wissensgemeinschaft und konsensgemeinschaft".
(02)
in der geschichte, sedimentiert in den dokumenten der historia, ist die frage des religions-/glaubenswechsels ein fester posten der agenda(*1). Es ist aber anzumerken, dass diese formen des wechsels in raum und zeit nur dann ein ereignis sein können, immer streitig, wenn die geltungsfrage der logischen axiome vor die klammer gerückt ist. Der glaubenskrieger(*2) setzt voraus, dass für ihn, zumeist unwissend, im blick auf den jeweils geglaubten gott, die regeln der logik suspendiert seien, und er will, dass sein handeln beurteilt wird nach den regeln seiner gegenwart, eingehend ins himmelreich, vulgo die hölle, als sogenannter märtyrer. Der blick in das internet, fokussiert auf die sozialen netzwerke, genügt, um wissen zu können, was die mechanik der negation der logischen axiome ist - gewalt.
----
(*1)
für das stichwort: wechsel des glaubens/der religion, ist der terminus: konversion, das zeichen, sowohl für die begriffe als auch für die phänomene.
(*2)
aktuell sagt man: der dschihadist, früher sagte man freiheitskämpfer, gläubiger und/oder volksgenosse.      (d)<==//
(e)
das ist altes wissen. Ich verweisen auf den bibelspruch: "Es sei euer Wort Ja ein Ja, Nein ein Nein. Was darüber geht ist vom Bösen",(01).
----
(01)
Matth.5.37. Jesus von Nazareth in der bergpredigt. /bibliographie //==>argument: 2.92.02.
----
(*) das argument wurde auf der homepage vorab als argument des monats (adm (33)07/16) publiziert.      (e)<==//            (text)<==//
2.22.03
als problem steht die metaphysik seit Aristoteles auf der agenda der philosophen(a). In der perspektive der analyse ist es einerseits methodisch zulässig, die metaphysik als horizont des weltverstehens zu ignorieren und, abgedrängt in die ferne, das problem: metaphysik, vor die klammer zu setzen(b), in der perspektive der synthetisierenden reflexion ist es dem individuum als ich andererseits verwehrt, die frage nach dem horizont seines räsonierens, nämlich der metaphysik, auszublenden, weil das individuum als ich ohne die vorstellung einer grenze, legitimiert mit metaphysischen erwägungen, über die weltdinge diesseits der grenze nichts aussagen kann, sei es rational oderirrational(c). Auch als moment, vor die klammer gesetzt, ist die metaphysik gegenwärtig, nämlich dann, wenn als inhalt der klammer die frage der metaphysik, immer ungeklärt erscheinend, in die relation: teil<==|==>ganze, aufgelöst wird, mit der das individuum als ich und sein genossen die weltdinge real erfahren haben, die sie kausal miteinander verknüpfen. In diesem sinn ist das prinzip: zureichender grund, proponiert als theorie, eines der möglichen weltdinge, die, methodisch nur in der form der synthetisierenden reflexion, als spiegel der selbsterfahrung taugen(d), den das individuum als ich ebenso in seiner hand hat wie der genosse(e).
---
(a)
die aussage öffnet keine neue perspektive - prima vista, secunda vista ist es aber zweckmässig, die gemeinde der philosophen an diese historische erfahrung zu erinnern. In der begeisterung des eigenen räsonierens über die dinge der welt, ihren anfang einerseits, andererseits ihr ende, wird leicht vergessen(01), dass die beiden fragen(02), die alles lösen sollen, ohne abschliessende antwort sind. Jedes individuum als ich ist, der genosse eingeschlossen, mit der frage nach dem, wie gesagt wird, grossen ganzen, konfrontiert, die frage nämlich, die mit jeder antwort, eine abschliessende antwort präsentierend in dem einem teil, im anderen teil wieder geöffnet ist. Dieser erfahrung muss das individuum genügen, wenn es als ich ein philosoph sein will, als der es dem genossen sich präsentiert.
----
(01)
dieses momentum wird von den ideologen jedweder couleur genutzt, weltlich oder geistig, wenn sie ihre zuhörer mit ihren vorstellungen eines irdisch konzipierten paradieses, gleichwertig die hölle, malträtieren und/oder beglücken wollen.
(02)
die formeln der beiden fragen sind: 1. woher komme ich? 2. wohin gehe ich?        (a)<==//
(b)
zum verfahren des ausklammerns habe Ich mich andernorts immer wieder geäussert, explizit oder implizit(01). Das verfahren des ausklammerns bestimmter phänomene ist dann zulässig, wenn das faktum des ausklammerns dem adressaten hinreichend kenntlich gemacht ist, im diskurs angewendet als methode(02).
----
(01)
//==>argument: 2.22.13, und //==>INDEX der argumente/stichwort: trennung in analytischer absicht.
(02)   //==>argument: 2.72.09.      (b)<==//
(c)
das, was das individuum als ich über die dinge der welt prädizieren kann, das kann nicht mehr sein als eine meinung, die als wissen drapiert ist, verortet intramundum(01). Auch diese meinungen haben ihre gründe, al gusto des meinenden subjekts.
----
(01)
Richter,Ulrich: Intramundum/extramundum. 018:grenzeII. /bibliographie //==>argument: 2.92.19.      (c)<==//
(d)
die metapher des spiegels hat die funktion, das problem der metaphysik, jeder abschliessenden bestimmung immer wieder entzogen, im diskurs behaupten zu können. Auch Aristoteles hatte es unterlassen, auf die funktion der metaphysik verweisend, die metaphysik als theorie abschliessend zu bestimmen.        (d)<==//
(e)
die metaphysik hat in jeder denkbaren form die funktion eines spiegels, in dem das individuum als ich im selbst gesetzten kausalen grund(=gründenden und/oder zureichenden grund) sich selbst als das spiegelbild seines selbst real präsent hat(01).
----
(01)
das spiegelbild, das das individuum als ich für sich sieht, das hat das individuum als ich als sein glaube präsent, ein glauben, den das individuum als ich als sein wissen händelt. Das momentum, entscheidend aber problematisch, ist der wechsel vom glauben zum wissen, den das individuum als ich für sich selbst vollzieht, den genossen als das ausgeschlossene dritte moment präsent habend, der auf die metaphysik verweist, die vor der klammer steht.      (e)<==//            (text)<==//
2.22.04
der quell, aus dem das individuum als ich schöpfen kann(a), wird mit dem terminus: individueller impuls, bezeichnet. Im relationalen argument ist das bezeichnete eine metapher, die einen weiten spielraum für vorstellungen öffnet, die das individuum als ich in seinem forum internum autonom entwickelt und über die verbindlich, es absolut bindend, allein das individuum als ich sprechen kann. Das, was dem individuum als ich in den formen seiner vorstellungen zugeflossen ist, das erscheint ihm als die idee(b), mit der das individuum als ich sowohl den schöpfergott in seiner fülle erkennt, als auch die utopie einer besseren welt denkt. Diese vorstellungen sind, auf dem forum publicum entäussert, dinge der welt, die nach den regeln der erfahrung gehändelt werden. Über das, was dem individuellen impuls einmal entsprungen war, entäussert auf dem forum publicum und al gusto für jederman verfügbar, kann vieles fabuliert werden(c), aber über das, was für das individuum als ich bindend ist, reflektiert und autonom entschieden, darüber entscheidet, für sich allein, allein das individuum als ich, das sein wissen(d) mit dem genossen teilt(e).
---
(a)
//==>INDEX der argumente/stichwort: individueller impuls.       (a)<==//
(b)
die vermutung liegt nahe, diese vorstellungen als eine idee im sinne Platon's zu fassen. Das mag in der perspektive des ontologischen arguments richtig sein, es ist falsch in der perspektive des relationalen arguments. Soweit Ich es in den vorlesungen gehört hatte(01), sind die ideen Platon's (im himmel) ewig, die vorstellungen des individuums als ich aber, gedacht im forum internum, sind endlich und im tod des individuums verschwunden.
----
(01)
das war in Köln gewesen, zwischen 1965 und 1974 - das denken der angehenden philosophen wurde dominiert von der ontologie Karl-Heinz Volkmann-Schluck's und der phänomenologie Ludwig Landgrebe's.     (b)<==//
(c)
im forum internum ist jede denkbare vorstellung möglich. Diese möglichkeiten sind beschränkt, wenn diese vorstellungen, entäussert auf dem forum publicum, dinge der welt sind, unterworfen den bedingungen von raum und zeit(01).
----
(01)    //==>INDEX der argumente/stichwort: forum internum/publicum.     (c)<==//
(d)
auf dem forum publicum, wenn das individuum als ich mit dem genossen die dinge ihrer welt(en) regeln, erscheint jeder gedanke eingebunden in einer kausalität, richtig und/oder falsch. Es sind die formen des wissens, die ohne einen zureichenden grund nicht vom individuum als ich gehändelt werden können(01), der genosse eingeschlossen.
----
(01)
in dieser perspektive erscheint jeder mögliche glaube, entsprungen dem individuellen impuls, als eine form des wissens - das wissen die theologen sehr genau.       (d)<==//
(e)
d'accord, das konzept des individuellen impulses erscheint prima vista als nebulös. Secunda vista aber ist eine andere einschätzung des möglichen anfangs, in raum und zeit real, nicht denkbar, weil kein wort genügen kann, um das zu fixieren, was als der (wahrhaftig)(01) letzte grund funktionieren könnte oder soll. Im individuellen impuls ist die leerstelle markiert, die jedes individuum, das ein ich sein will, zur kenntnis nehmen muss, wenn es in raum und zeit mit seinen vorstellungen hantiert, vorstellungen, die, wenn sie in raum und zeit gedacht worden sind, nicht das halten können, was das individuum sich versprochen hatte - in den formen des forum internums. So wie der bewiesene gott nicht als der EINE gott ausweisbar ist, so ist in raum und zeit das nicht ausweisbar, was das individuum als ich im moment des individuellen impulses als (seine) wahrheit erkannt hat.
----
(01)
mit dem klammerausdruck ist die schwierigkeit bezeichnet, die auch mit der formel: sagen des unsagbaren,(*1) ausgedrückt werden kann. Das individuum als ich kann sich asymptotisch dem unsagbaren(*2) nähern, aber es hat eine grenze im blick, die das individuum als ich in raum und zeit nicht überschreiten kann. Das unsagbare ist, einmal gesagt, etwas gesagtes ... .
----
(*1)
es sollte beachtet werden, das nicht der terminus: das nicht_sagbare, gebraucht wird. Die sphäre des logischen denkens und die sphäre des ontischen wahrnehmens sind strikt zu trennen.
(*2)    einschliesslich aller möglichen lesarten.      (e)<==//          (text)<==//
2.22.05
es ist strikt zu unterscheiden zwischen dem terminus und dem begriff(a). Der terminus: individueller impuls, kann al gusto mit vielen bedeutungen aufgeladen werden(b), weil, jeder fixierung entzogen, das entscheidende kriterium des begriffs: individueller impuls,(c) auf die konkretisierung des begriffs durch das individuum begrenzt ist, das sich als ein ich weiss(d). Alles, was über die formale struktur des begriffs hinausgeht, das sind zuschreibungen derjenigen, die die form des begriffs in bildern fassen(e). Dem individuellen impuls entquillt etwas, aber was? - darüber kann das individuum, ein ich seiend, für sich selbst gültig, nur mit sich reden, beschränkt auf sein forum internum, der genosse wird anderes reden, aber beide, jeder für sich, können sich, auf dem forum publicum agierend, auf etwas verständigen, das absolut bindend ist, gültig für den einen wie für den anderen, jeder für sich. Diese mögliche verständigung ist der konsens, absolut verbindlich für alle, die es betrifft(f).
---
(a)
die phänomene sind einzubeziehen, sie haben aber hier nur eine nachrangige bedeutung. Die differenz zwischen begriff, phänomen und terminus wird andernorts erörtert(01).
----
(01)   //==>INDEX der argumente/stichworte: "begriff,  phänomen und terminus".      (a)<==//
(b)
in der vielfalt der verknüpften bedeutungen ist das argument verortet, warum die differenz zwischen den phänomenen und den bezeichnenden termini nicht signifikant sein kann. Mit dem terminus: individueller impuls, werden viele vorstellungen im forum internum verknüpft, die, im vagen bleibend, verknüpft sind mit den vorstellungen einer quelle, die aus unbestimmten grund entspringt. In raum und zeit kann das für den begriff: individueller impuls, entscheidende kriterium nicht fixiert werden, auch dann nicht, wenn es als reales faktum vorgestellt ist und/oder als terminus, ein blosses wort, gehändelt wird. Mit dem terminus: individueller impuls, ist das bezeichnet, was im relationalen argument auch mit dem terminus: blinder fleck, markiert wird. Viel kann über das bezeichnete gesagt werden, aber kein argument kann treffen, was das faktum ist.       (b)<==//
(c)
der blinde fleck ist eine metapher, mit der das faktum angezeigt ist, das in jeder theorie über die dinge der welt zur kenntnis zu nehmen ist. Der sogenannte blinde fleck ist die funktionsstelle, in der die theorie jedes geschlossenenen systems ihren schlusstein hat, der den bogen trägt. Jede verknüpfung eines weltdinges mit der funktionsstelle: blinder fleck, ist in raum und zeit eine festlegung, die den blinden fleck als dieses bestimmte weltding ausweist, mit der folge, dass dieses weltding den blinden fleck nicht mehr markieren kann. Auch der glaube hebelt diese mechanik nicht aus, weil das, was der geglaubte blinde fleck sein soll, ein wissen ist, gleich_gültig, ob gut getroffen oder schlecht, falsch oder richtig.       (c)<==//
(d)
d'accord, das argument ist im modus einer tautologie formuliert; denn dem zirkelargument kann sich das individuum als ich nicht mit dem begriff: individueller impuls, entwinden. Es kann mit dem begriff den punkt als phänomen zwar markieren, aus dem die weltdinge dem individuum als ich zuströmen, mit denen es sich in raum und zeit zu seiner persönlichkeit formt, aber dieser punkt ist situiert auf der grenzlinie, die das individuum als ich und seine welt intramundum von dem absolut abtrennt, was es extramundum intendiert. Entscheidend für das individuum als ich ist nicht das zirkelargument in seiner tautologischen struktur, sondern entscheidend ist, wie es denkend und handelnd diese struktur umformt, in der es selbst das subjekt ist. Der grund dafür ist lokalisiert im individuellen impuls.       (d)<==//
(e)
das bild von der quelle, eine geläufige metapher, scheint mir das passende bild zu sein(01), mit dem das moment, aus dem das individuum, sich als ich selbst schaffend, seine kraft schöpft, um sich gestaltend in seiner welt zu orientieren. Es können nun weitläufige betrachtungen über diese quelle als quellgrund des lebens, wasser ist das leben, angestellt werden, aber jeder dieser versuche ist gestoppt auf dem punkt der grenzlinie, den das individuum als ich zwar erreichen kann, den es aber, solange es in raum und zeit existiert, nicht überschreiten wird. Die spekulationen extramundum können intramundum zwar belebend sein, zum teil sind sie auch erheiternd, wenn aber diese spekulationen buchstäblich genommen werden, dann sind diese spekulationen terror, der in der welt ausgetobt wird(02).
----
(01)
für den gläubigen ist es sein gott, den der gläubige auch mit der metapher: quelle, zu fassen versucht(*1).
----
(*1)   //==>argument: 2.82.13.
(02)
die apokalytischen bilder von den konfliktzonen der gegenwart haben ihr spiegelbild in den szenen, die die maler über das sogenannte jüngste gericht gemalt hatten, eingegrenzt auf bilder der historia. Die differenz heute ist, dass die menschen der welt die bilder vom jüngsten gericht, memento mori, als metaphern lesen können, zugleich real bedroht von den bomben der gewalttäter und bald nihiliert.     (e)<==//
(f)
der konsens ist im logischen sinn absolut gültig, weil die verbindlichkeit des konsenses das konstitutive moment des begriffs: konsens, ist(01). Entweder das individuum als ich akzeptiert den konsens als für sich bindend oder es ist kein mitglied der konsensgemeinschaft, die die bindung des konsenses akzeptiert hat. Das gilt auf der argumentebene des begriffs absolut, etwas anderes ist die realität der gesellschaften, die auf der argumentebene der phänomene erörtert wird. Da ist der konsens, präsent in den vielen kompromissen streitiger interessen der normalfall, und es ist nicht immer eindeutig entscheidbar, wer in welchem punkt den geltenden konsens verletzt hat oder nicht, und die missachtung eines allgemein gültigen konsenses wird in der regel mit sozialer isolation des (vermeintlichen) übeltäters gestraft.
----
(01)   //==>INDEX der argumente/stichwort: konsens.      (f)<==//           (text)<==//
2.22.06
das, was wissen sein soll, das ist als wissen dadurch definiert, dass ein grund gegeben ist, der benannt werden kann(a). Die formel der definition des wissens ist: "SaP, weil c". In der perspektive der logik ist das argument: SaP, entweder richtig oder falsch - tertium non datur, in der perspektive der weltdinge aber ist das argument: SaP, dann wahr, wenn es gesetzt worden ist und nicht nicht_wahr - tertium non datur(b).

Jedes argument über die dinge der welt kann vom individuum als ich nur unter der bedingung von raum und zeit formuliert werden und dieses argument ist nur dann wahr, wenn das individuum als ich es formuliert, also setzt, oder in der rede der tradition, wenn es dieses argument denkt, in seinem forum internum, und/oder mit dem genossen kommuniziert, also auf dem forum publicum händelt als ein dokument der historia. Der begriff: sein, gedacht als das ganze, ist in seiner form als argument möglich, aber in seiner form ist der begriff: sein, nur dann real, wenn das individuum als ich den begriff: sein, als argument gesetzt hat, mit der konsequenz, dass das sein(=das_ganze) nur als ein daseiendes, in der form des arguments: SaP, präsent ist(c). In dieser form ist das wissen dem individuum als ich immer als ein gesetzes zur hand, vermittelt durch ein anderes, eben eines bestimmten grundes.

Der glaube aber, als argument: SaP, immer etwas gesetztes, mithin immer wahr, wirkt unmittelbar; er ist das, was der gegenstand des glaubens ist, der gegenstand nämlich, der als dieser bestimmte glaube(=ding der welt) geglaubt wird(d). Die definition des begriffs: glaube, ist in ihrer konstruktion eine tautologie, weil als kriterium der definition nur die argumente in der form: "a ist a, b ist b, usw. ... ohne finalpunkt" möglich sind(e), mit der konsequenz, dass die definition des begriffs: glaube, logisch nur dann konsistent ist, wenn das problem der setzung ausgeklammert wird und vor die klammer gestellt ist, in der die tautologie formuliert ist, die wie jedes andere weltding gehändelt wird.

Der glaube und das wissen sind die beiden konstituierenden formen der welterfahrung, und mit diesen modi der erkenntnis muss das individuum, das sich als ich bildet, sich auseinandersetzen, sich autonom bestimmend, eingebunden in die dialektik der begriffe, die es nicht aufheben kann, aber gestalten(f).
---
(a)

das kriterium der bezeichnung von etwas, scheinbar unbedeutend und daher nachrangig, sollte in der definition des begriffs: wissen, nicht übersehen werden. Ein grund, der nicht benannt werden kann, in der tradition üblicher weise mit dem terminus: das unsagbare, bezeichnet, erfüllt die bedingung eines grundes nicht, der als zureichender grund in der funktion des gründenden grundes instrumentalisiert wird. Das sogenannt unsagbare, man gebraucht dafür auch den terminus: geheimnis, ist nichts und alles, weil unter der tarnkappe der termini: das unsagbare und/oder das geheimnis, genau das unterschoben werden kann, das zu verbergen der verwender der termini seine weltlichen gründe hat. Die theologen als priester wissen präzis, warum sie immer wieder von dem geheimis des rituals reden, das sie zelebrieren, den ungläubigen beobachter an ein spektakel erinnernd, was es auch sein muss, wenn das ritual seine wirkung nicht verfehlen soll.     (a)<==//
(b)
der gebrauch der termini: wahr und falsch, in der logik eine unbestrittene konvention, ist in dieser perspektive irreführend. Ich verwende in der logik nur die termini: richtig und falsch, weil das, was beurteilt wird, immer einer regel unterliegt, mit der ein bestimmtes moment mit einem anderen, ebenso bestimmten moment verglichen wird - entweder wird eine übereinstimmung festgestellt(=richtig) oder nicht(=falsch)(01). Davon ist strikt der gebrauch des terminus: wahr, abzugrenzen. Die logische verneinung von wahr wird im relationalen argument mit dem terminus: nicht_wahr, bezeichnet, der terminus: unwahr, eine verneinung zum gegenstand habend, bezeichnet immer eine position, sei diese nun eine wahrheit oder eine lüge. Das argument: SaP, ist dann wahr, wenn es von einem individuum als ich in der relation: individuum_als_ich<==|==>argument:_SaP, gesetzt ist. Wenn diese setzung in raum und zeit kein faktum ist, dann ist das argument: SaP, nicht gesetzt, also nicht_wahr, und über das nicht gesetzte argument: SaP, ist nichts prädizierbar.
----
(01)
der gebrauch der termini: richtig/falsch, folgt der konvention: wahr/falsch, die nicht infrage gestellt ist(*1). Logisch korrekt im sinn des relationalen arguments ist die logische verneinung von richtig mit dem terminus: nicht_richtig(=falsch) zu bezeichnen.
----
(*1)
//==>INDEX der argumente/stichwort: richtig/falsch, und //==>INDEX der begriffe/stichworte: "richtig,  falsch und wahr, einschliesslich der ableitungen".     (b)<==//
(c)
wenn das individuum als ich den gedanken denkt, dass es das sein(=das ganze) nur in den formen der daseienden weltdinge(=die teile) verfügbar hat, dann ist ausgeschlossen, dass es das sein als das ganze denken kann, das sich als das ganze(=zureichender grund) selbst(=aus sich) setzen könne. Dieser gedanke, formuliert als hoffnung, ist nicht vereinbar mit der idee, dass es einen schöpfergott geben müsse, der aus sich das chaos ordnet. Strikt gedacht, bleibt dem individuum als ich, eingeschlossen sein genosse, nichts, ausser den mutmaassungen(01), die vieles sein können, wenn die logik als formales prinzip nicht aus dem konsens über die dinge der welt verabschiedet wird, aber keines dieser denkbaren argumente wird die funktion des gründenden grundes ohne lücke ausfüllen, weil jedes argument: SaP, das geltend gemacht wird, entweder die bedingung der logik erfüllt, keine ausnahme zulassend, oder der bedingung der vorstellung von raum und zeit angepasst ist, die immer die vorstellung einschliesst, dass es auch ein anderes gibt.
----
(01)
Ich verwende gezielt in anspielung auf Cusanus den terminus: mutmassungen,(*1).
----
(*1)   Nikolaus von Kues: Mutmaßungen. /bibliographie //==>argument: 2.92.18.   (c)<==//
(d)
jeder glaube ist in einem zirkel eingeschlossen, dem sich das individuum, das sich als ich begreift, als glaubender nicht entziehen kann, es sei, es setzt einen grund, der, immer begrenzt auf den aktualen raum und die aktuale zeit, den zirkel aufbricht, oder, formuliert in einem bild, die kreislinie in eine gerade umwandelt, die, vorgestellt als eine progression, immer einen anfang und ein ende hat. Der bedingende anfang und das notwendige ende können im dunkeln liegen, aber immer ist der weg gestellt in das licht der sonne, der ratio nämlich,, die jeden gegangenen schritt als glied der kausalkette ausweist, die das individuum als ich, glaubend an etwas, gesetzt hat und die es als sinn seiner existenz realisiert.     (d)<==//
(e)
in den mythen ist diese tautologie oft mit dem namen des geglaubten gottes verbunden, so im Alten Testament, der name: JAHWE, der dem Moses übermittelt worden war. Im brennenden dornbusch sagt der gott: ich bin, der ich bin - einen anderen gott gibt es nicht(01).
-----
(01)
2.Mos.3.14 (=Ex.3.14). /bibliographie //==>argument: 2.92.02.   (e)<==//
(f)
Richter,Ulrich: Ich glaube, was Ich weiss - Ich weiss, was Ich glaube. 009:anerkenng. /bibliographie //==>argument: 2.92.19.    (f)<==//       (text)<==//
2.22.07
jede ideologie, sei es als weltanschauung(=metaphysik), sei es als religion(=der EINE gott/die götter)(a), ist mit der dialektik von teil und ganzem konfrontiert, eine dialektik, die, wenn die dialektik ernst genommen wird, in raum und zeit nicht entscheidbar ist, die aber vom individuum als ich und seinem genossen im vollzug ihrer existenz, jeder für sich, entschieden wird - so oder so - und jede entscheidung ist wahr. Mit dieser feststellung kann das gefühl evoziert sein, dass sowohl das individuum als ich als auch seine genossen in einer welt eingeschlossen sind, aus der es, eine gespenstische situation, kein entkommen gibt, einerseits die drohung der hölle, der himmel eingeschlossen, andererseits das wissen, das keine hoffnung duldet, und der physische tod kann die alternative nicht sein.

Das, was einerseits als ein schreckensszenarium erscheint, das ist andererseits die chance, die dem individuum als ich und seinen genossen offen ist, sich die welt bauen zu können, die ihr zuhause sein soll, hoffend in dieser selbst geschaffenen welt zu hause sein zu können(b). Diese chance, dem regenbogen gleich, ist ihnen aber nur dann gegeben, wenn sie wissen, eingebunden in der dialektik des wegs, dass weder das teil noch das ganze das schliessende kriterium sein können, mit dem sie über wahr/nicht_wahr, gut und böse entscheiden. In der dialektik des wegs auf das ziel hin(c) ist die chance, gefasst als das geheimnnis der existenz, real, dass alle, die es betrifft, ihre existenz in der welt behaupten können, mit den dingen der welt gegen die widerständigen weltdinge. Einerseits steht jedes teil gegen das ganze, andererseits ist das ganze, gedacht vom individuum als ich in seinem forum internum, ohne die teile nicht das ganze. In der vermittlung der teile und des ganzen ist die auflösung des dialektischen prozesses zwar real gedacht, aber das ganze kann das individuum als ich in seinem denken nur mit einer position fassen, die ein teil im ganzen ist und das in der vorstellung des ganzen, ausständig in raum und zeit, die implizite negation ist, die den dialektischen prozess in einer weiteren runde neu öffnet. Das, was prima vista ein ungenügen im dialektischen prozess zu sein scheint, das ist secunda vista der voranschreitende regenbogen der verheissenen utopie, die in ihrer realen erfüllung im moment der gelebten gegenwart in diesem als ein factum der vergangenheit verschwunden ist. Hegel hatte diesen mechanismus der dialektik des wegs in der Phänomenologie des Geistes schritt für schritt beschrieben, aber, eingebunden in der tradition, schloss er den verheissungsvollen weg mit der idee des absoluten Geistes zu.

In der perspektive der idee: der absolute geist, zeigt sich Hegel als der terminator(d) einer entwicklungslinie, die in der idee des Cusanus, die coincicentia oppositorum, ihren anfang gehabt hatte, die Leibniz mit seiner idee eines zureichenden grundes sicherte, die rationalität des wegs verbürgend, und die Kant als vermittler, einen zureichenden grund postuliertend, bis zu dem individuum als ich gezogen hatte, das den weg seiner existenz geht. In raum und zeit ist der reale tod das faktische ende des wegs, aber über seinen faktischen tod kann das individuum als ich nichts prädizieren(e).
---
(a)

zum begriff: ideologie, andernorts mehr(01).
----
(01)   //==>INDEX der argumente/stichwort: ideologie.    (a)<==//
(b)
die hoffnung als heimat ist das grosse versprechen, das Ernst Bloch proponiert hatte, präzis wissend, dass der wahrheitskern des versprechens in dem noch_nicht verortet sein muss(01), das im hier und jetzt in keinem fall real sein kann und als factum der vergangenheit erinnert wird.
----
(01)   Bloch,Ernst: Das Prinzip Hoffnung. /bibliographie //==>argument: 2.92.03.      (b)<==//
(c)
die theorien der dialektik(01), insbesondere die dialektische methode in der fassung Hegel's, sind dann rational fassbar, wenn sie, real in raum und zeit, auf die vorstellungen begrenzt werden, die mit der metapher: der weg, gefasst sind, weil jeder grenzübertritt, real oder versucht, die struktur der dialektik von teil und ganzem zerstört. Es kann keine differenz statuiert werden zwischen dem urteil des philosophen, der von den ideen jenseits der grenze faselt, oder dem urteil des theologen, der seinem gott jenseits der grenze die wohnstatt zugewiesen hat(02).
----
(01)
ein überblick über die vielfalt der theorien gibt das stichwort: dialektik, im Historischen Wörterbuch der Philosophie. Bd.2, sp.164- 226. /bibliographie //==>argument: 2.92.11.
(02)
der blick auf die dokumente der historia genügt, um wissen zu können, wovon die rede ist, ein wissen, das hier nicht en detail dargelegt werden muss, weil der versuch einer darlegung dieser fakten die fortsetzung der gewalt mit den mitteln der wörter wäre.    (c)<==//
(d)
die wortwahl: terminator, scheint im kontext: Hegel, nicht passend zu sein, aber der terminus passt in der aktualisierten moderne. Ich gehe davon aus, dass Hegel sich nicht als vollender der geschichte verstanden hatte, das haben seine nachfolger besorgt, die den absoluten geist wörtlich genommen hatten(01). Das, was Ich an Hegel's theorie der dialektik kritisiere, das ist die beobachtung, dass die schliessende konsequenz in der idee des absoluten geistes(02) von Hegel verkannt worden ist, eine konsequenz, die in raum und zeit nur ein teil des gedankens sein kann, der als das ganze gedacht werden muss, wenn das individuum, das ein ich sein will, das ich auch ist.
----
(01)
es waren die "linkshegelianer", die in ihrer kritik der religion die geschichtsdialektik Hegel's buchstäblich genommen hatten und meinten, auf erden dann ein paradies schaffen zu können, wenn sie nur den gesetzen der geschichte folgen würden, den gesetzen nämlich, die die differenz von teil und ganzem zur bedingung haben. Die kritiker der theologen haben ein moment, ein teil also, zum ganzen überhöht und damit die bedingende differenz für das überhöhen eines teils als das ganze ignoriert, oder, den gedanken etwas anders formuliert, sie haben sich exakt der methode bedient, die die kritisierten theologen schon immer angewandt hatten, weil sie sich im besitz des ganzen wähnten, die teile ignorierend.
(02)
die idee des absoluten geistes, der terminus in der Phänomenologiedes Geistes, aktiviert Hegel in seiner Philosophie der Geschichte mit dem terminus: weltgeist,(*1).
----
(*1)
Richter,Ulrich: Der weltgeist Hegel's - das bin Ich, das sind Sie, das sind wir alle, jeder für sich. 015:weltgeist./bibliographie //==>argument: 2.92.19.    (d)<==//
(e)
den faktischen tod des individuums, das ein ich gewesen war, kann nur der nachlebende genosse wahrnehmen und diese wahrnehmung, ein factum der vergangenheit, hält der genosse in dauer, wenn er das factum der vergangenheit erinnert, die leistung, die dem individuum, das ein ich gewesen war, nicht zugeordnet werden kann.     (e)<==//            (text)<==//
2.22.08
mit dem satz: "Der begriff: zureichender grund, setzt einen begriff von wissen voraus, dessen grund genau der begriff des wissens ist, der einen grund voraussetzt", ist prima vista ein zirkelschluss formuliert, ein satz, der secunda vista auf ein problem verweist, das im relationalen argument unter dem terminus: zirkelargument, erörtert wird. Konfrontiert mit der dialektik von teil und ganzem weiss das individuum als ich sich eingebunden in eine struktur der welterkenntnis, der es sich nicht entziehen kann, wenn es als ich sich selbst in seiner welt erkennen will. Das, was als ein zentrales moment des ontologischen arguments ausgewiesen ist, das denken des seins als ein ganzes, das ist im relationalen argument ein nicht entscheidbares problem(a), weil das denkende individuum als ich die vorstellung eines ganzen denken muss, das nichts aussen vor lassen kann(b), das aber, wenn das ganze gedacht wird, nur als ein teil im ganzen gedacht werden kann, das, um als teil erkannt zu werden, der vorstellung des ganzen bedarf. Die argumente drehen sich also im kreis, das eine argument bedarf jeweils des anderen, wenn es bestimmt sein soll. Mit den zirkelargument fixiert das denkende individuum als ich den zustand seiner existenz in raum und zeit, von dem es sich nicht ablösen kann, aber die denkbare andere möglichkeit, nämlich als individuum nicht zu sein, gemeinhin als tod geläufig, ist keine alternative. Es ist also nicht weiterführend, wenn das individuum als ich seinem genossen behauptend vorwirft, er gebrauche, wenn er die existenz seines gottes behaupte, einen zirkelschluss. De facto kann das geltend gemachte argument als zirkelschluss klassifiziert werden(c), aber diese kritik, selbst dem problem unterliegend, kann nicht genügen, das problem des zureichenden grundes auf die logik des zirkelschlusses zu verkürzen. Nur die einsicht in die struktur der welterkenntnis, die, begriffen als ein ganzes, zirkular ist, kann den gedanken weitertreiben, dass in der selbst gesetzten kausalität bestimmte kausalketten möglich sind, die das rationale handeln begründen, deren anfangsgründe und zwecksetzungen auf bekanntes, arbiträr gesetzt, zurückgeführt werden. Möglich ist ein system von gründen, in deren struktur die gebrauchten argumente rational ausweisbar sind. Wer vorgibt, mehr erreichen zu wollen, der will täuschen, weil der glaube an den zureichenden grund nur sein glaube sein kann, nicht aber der glaube des anderen, der auch seinen zureichenden grund gesetzt hat.
---
(a)
als aporie ist dem individuum als ich die nicht_entscheidbarkeit der dialektik von teil und ganzem bekannt, die aber das individuum als ich, eingeschlossen sein genosse, pragmatisch überspielt, einerseits das reflektierte als wissen proponierend, andererseits das resultat seiner analyse als mögliche form seines glaubens ausweisend.   (a)<==//
(b)
es ist üblich, die phänomene behaupteter ganzheiten mit einem verweis auf die allgemeine systemtheorie zu erklären, aber die grenze dieser verweise sollte gesehen werden. Das geschlossene system umfasst als bedingung des arguments alle denkbaren elemente und keines der aufgezählten elemente kann jenseits der grenze des systems zugelassen sein, desgleichen gilt, dass keines der denkbaren elemente, verortet jenseits der grenze, ein element des systems sein kann. Die innen/aussen-differenz ist im sinn der logik absolut.     (b)<==//
(c)
das zirkelargument(01) ist strikt von einem zirkelschluss abzugrenzen. Ein zirkelschluss kann nur dann behauptet werden, wenn der syllogismus absolut gesetzt wird und der behauptete schlussatz die formel für die wahrheit der prämissen ist. Jeder ideologe beherrscht diese technik, wenn er versucht, seine idee zum maass der welt zu erklären.
----
(01)
andernorts weitere ausführungen zum begriff: zirkelargument,(*1).
----
(*1)   //==>INDEX der argumente/stichwort: zirkelargument.    (c)<==//           (text)<==//
2.22.09
es ist im horizont des relationalen arguments falsch zu gehaupten, dass dem gott/schöpfergott oder dem individuum als ich, gesetzt in der funktion des zureichenden grundes(a), ein vorrang vor dem jeweils anderen zukomme. Der grund ist, dass die vorstellungen, was die bedingung einer guten ordnung sein sollten, als gleichrangig bewertet werden, dann, wenn mit den möglichen setzungen das erreicht werden kann und/oder erreicht worden ist, was alle, die es betrifft, erhoffen, nämlich die erfüllung ihrer träume, dass eine ordnung geschaffen sei, die Ich mit dem begriff: das humanum,(b) von allen anderen diskutierten ordnungen unterscheide(c). Der tradition zugeordnet ist die vorstellung, die in ihrem register den EINEN gott(=schöpfergott) hat, der, eine übernatürliche instanz(=transzendenz), die funktion eines zureichenden grundes ausfüllt, die tradition nämlich, der der gedanke nicht unbekannt ist, dass der mensch es selbst sein muss, der, obgleich als wankelmütig erkannt, seine ordnung schafft - dafür stellt die historia der utopien, das paradies zum muster habend, hinreichendes material zur verfügung. In diesen utopien ist die jeweils andere vorstellung der gegenentwurf zu einer welt, die als in unordnung auseinanderfallend erfahren wird.
---
(a)
es ist eine merkwürdige beobachtung, dass in den vorstellungen der menschen der teufel, die inkarnation des bösen als gott(01), nicht in der funktion eines zureichenden grund gebraucht wird(02). Der teufel ist der gegenspieler gottes, aber er ist auf die welt begrenzt, in der der schöpfer seiner welt auch der herr ist, der ohne seinen knecht nicht auskommen kann.
----
(01)
gemäss der christlichen theologie ist der leibhaftige teufel ein gefallener engel - so wird elegant das böse eingefangen und alles negative, erfahren als reale bedrohung, neutralisiert.
(02)
Ich zitiere den maler Hieronymos Bosch, der, im horizont der hölle das paradies gestaltend(*1), den gegensatz: gut/böse, respektive den gegensatz: teufel/gott, in schrecklich wirkenden bildern konkretisiert hatte, metaphern des bösen, die ihm als das böse in der zeit verfügbar gewesen waren. In den kruden bildern ist das böse zwar dominant, aber es hat, figuiert in den knechten des teufels keine macht über den gläubigen, der gefehlt hatte. Aber auch der gott verfügt offenbar nicht über die macht, dem abtrünnigen teufel das handwerk zu legen, er lässt ihn gewähren, den alten vorwurf in der theodizee immer wieder erneuernd, dass der gott, der gute, das böse zulässt.
----
(*1)
das faszinierende moment in den bildern vom jüngsten gericht ist, dass die hölle einerseits und das paradies andererseits jeweils die negative projektionsfläche des guten wie des bösen ist. Würde das moment des gegensatzes durchgestrichen, dann wäre auch die these von der gleichrangigkeit hinfällig, weil das eine gegen das jeweils andere dominant, also vorrangig, erscheinen würde, abhängig von der macht, über die alle, die es betrifft, real ungleich verfügen.  (a)<==//
(b)    //==>INDEX der argumente/stichwort: das_humanum.    (b)<==//
(c)
Ich verweise auf meine erörterungen im text über die dimensionen des politischen(01).
----
(01)
Richter,Ulrich: Der begriff: das_politische, im trialektischen modus. 014:das_politische/bibliographie //==>argument: 2.92.19.   (c)<==//            (text)<==//
2.22.10
der gebrauch der termini: kausalität und kausalitäten, mag verwunderung evozieren, aber ihr gebrauch ist nur eine konvention im horizont des relationalen arguments. Begriffslogisch ist allein der terminus: kausalität, zulässig, soweit aber der begriff: kausalität, gedacht vom individuum als ich und seinem genossen, jeder für sich, als phänomen auf dem forum publicum der gegenstand des diskurses ist, ist der terminus: kausalitäten, der terminus immer im plural, eindeutiger, weil der terminus unterscheidbare phänomene bezeichnet, die mit dem begriff: kausalität, unterschieden werden(a). Die differenz zwischen dem begriff: kausalität, und den phänomenen, den kausalitäten, sollte beachtet werden.
---
(a)
es genügt, pars pro toto, auf einen berühmten fall der weltgeschichte zu verweisen, nämlich den streit, ob die erde sich um die sonne drehe oder die sonne um die erde. Auch heute noch gibt es zeitgenossen, die die alte erklärung für eine gültige kausalität halten.         (text)<==//
2.22.11
das wort: nämlich/e, hat im kontext des zeichens: das NÄMLICHE,(a) die funktion, die vielfältigen phänomene in einer klasse zusammenzufassen, die wiederum vielfältig mit bedeutungsinhalten gefüllt werden kann. Theologisch gewendet ist das NÄMLICHE der gott in allen seinen bekannten varianten, säkular gewendet ist das NÄMLICHE das sein, das Martin Heidegger zum SEYN erhöht hat. Mit dem zeichen: das NÄMLICHE, ist auch die zirkularität des denkens markiert(b), die in jeder denkbaren theorie, den zureichenden grund zum gegenstand habend, konstituierend ist. Um das NÄMLICHE fixieren zu können, sind nämlich termini erforderlich, die, um als zeichen verstanden zu werden, genau das nämliche voraussetzen, das das nämliche ist, ohne das nämlich erklärt zu haben - das argument dreht sich im kreis.
---
(a)
die schreibweise in versalien ist eine augenfällige heraushebung des zeichens, die keinen hinweis auf seine deutung enthalten kann. In gleicher weise gebrauche Ich die termini: der EINE gott und das zeichen:_NATUR.
(b)
in anderen kontexten verwende Ich für den terminus: zirkularität des denkens, den terminus: zirkelargument(01).
----
(01)   //==>INDEX der argumente/stichwort: zirkelargument.       (text)<==//
2.22.12
es ist üblich, wahr von falsch zu trennen. Es sollte aber strikt unterschieden werden, ob für die unterscheidung die logik oder die vorstellung der horizont ist. Im horizont der logik ist der gebrauch der termini: wahr/falsch, irreführend, weil nur die unterscheidung: richtig/falsch - tertium non datur, logisch korrekt sein kann. Die logisch korrekte verneinung von richtig wird mit dem terminus: nicht_richtig, markiert, in der tradition ist dafür der terminus: falsch, im gebrauch(a). In raum und zeit, die welt der vorstellungen, kann von wahr und falsch gesprochen werden. Das ist traditionell so zwar gebräuchlich, aber das ist so im sinn der logik nicht_richtig, traditional gesprochen also falsch. Der grund ist, dass die verneinung dessen, was mit dem terminus: wahr, bezeichnet wird, allein mit dem zeichen: nicht_wahr, markiert ist(b). Der terminus: unwahr, im sinn einer verneinung bedeutet immer etwas anderes, weil das, was als unwahr bezeichnet wird, in einer position ausgesagt ist, die in keinem fall die funktion einer logischen verneinung ausfüllen kann(c).
----
(a)
die in der logik traditional gebrauchten termini: wahr/falsch(w/f), werden nicht infrage gestellt, soweit ihr gebrauch eindeutig erkennbar auf die logik begrenzt ist.
(b)
über das logisch verneinte kann nichts prädiziert werden, und wenn über das verneinte etwas prädiziert wird, dann immer in einer position, die als position wahr ist, auch dann, wenn sie mit den regeln der geltenden kausalität nicht vereinbar(=falsch) ist.
(c)
//==>INDEX der argumente/stichwort: richtig/falsch, und //==>INDEX der begriffe/stichworte: "falsch, richtig/falsch,unwahr und wahr(einschliesslich der ableitungen)".         (text)<==//
2.22.13
in der perspektive der methode(a) ist im relationalen argument strikt zu trennen zwischen analyse und synthese(b). Das, was in der analyse möglich und gefordert ist, das ist in der synthese des analytisch getrennten unzulässig, aber die synthetisierende reflexion greift dann zulässig auf die resultate der analysen zurück, wenn das individuum als ich ausdrücklich auf die methodische differenz der beiden argumentebenen(c) verweist. In diesem sinn ist die trennung der weltdinge in analytischer absicht zulässig, weil die analyse die bedingung für die produktive kraft der synthetisierenden reflexion ist und, das ist die andere seite des arguments, weil die analyse der weltdinge nur im horizont der synthetisierenden reflexion geleistet werden kann. Die analyse und die synthese sind momente(=die teile) der erkenntnis(=das ganze), die das individuum als ich, sich mit seiner welt auseinandersetzend, in seinem denken miteinander verknüpft, jeweils das eine moment fixierend, bestimmt im jeweils ausgeschlossenen dritten moment als horizont(d). Die methode: trennung in analytischer absicht, ist ein moment der analyse und kann nur auf der argumentebene der analyse gültig angewandt werden. Die ausklammerung des problems des zureichenden grundes in der funktion des gründenden grundes ist ein aspekt dieser methode(e).
---
(a)
es sollte nicht ignoriert werden, dass die methoden nur eine mögliche perspektive sein können, in denen das individuum als ich seine welt wahrnimmt und in ihrer vielfalt beurteilt, so die perspektive seines interesses an der welt. Diese möglichen perpektiven sind hier ausgeblendet.     (a)<==//
(b)
andernorts mehr zur trennung von analyse und synthese im relationalen argument(01).
----
(01)
//==>INDEX der argumente/stichworte: analyse und analyse/synthese, und //==>INDEX der begriffe/stichworte: analyse und synthese.   (b)<==//
(c)
im relationalen argument sind die argumentebene der synthese und die argumentebene der analyse strikt zu trennen, dazu anderorts mehr(01).
----
(01)   //==>INDEX der argumente/stichwort: argumentebene.    (c)<==//
(d)     //==>argument: 2.23.07.   (d)<==//
(e)
die praxis des ausklammern und die voranstellung des ausgeklammerten als eine konstante ist im relationalen argument analog der verfahrensweise der mathematiker vorgestellt. Das, was die mathematiker anwenden, das erscheint als ein kunstgriff, mit dem ein komplexes problem plausibel dargestellt werden kann, und, mehr als plausibilität kann mit einem argument nicht geschaffen werden. Gesichert ist die plausibilität in der offenlegung des verfahrens.      (e)<==//           (text)<==//
2.22.14
im relationalen argument wird strikt unterschieden zwischen dem terminus und dem begriff. Der begriff ist die vorstellung, die das individuum als ich in seinem forum internum denken muss, wenn es mit dem genossen auf dem forum publicum die dinge seiner welt als phänomen unterscheiden will. Jede vorstellung als begriff, nicht anders, jedes phänomen als ding der welt kann mit einem terminus bezeichnet werden, ohne dass aus dem terminus eine konsequenz für den begriff und/oder das phänomen abgeleitet werden kann(a). Der terminus: individuum als ich, bezeichnet sowohl den begriff: individuum als ich, als auch die phänomene, die das individuum als ich mit diesem begriff unterscheidet und als solche bezeichnet, um über diese dinge der welt mit dem genossen kommunizieren zu können.

Die differenz im terminus: individuum als ich/subjekt(=mensch), bewirkt prima vista eine differenz in den begriffen: individuum als ich und subjekt(=mensch). Diese differenz besteht secunda vista dann, wenn das ontologische argument und das relationale argument als bezugspunkte gesetzt sind, eine differenz, die, im blick auf ihre funktion im diskurs über die dinge der welt, als marginal einzuschätzen ist, die aber bedeutsam wird, wenn sie als differenz in der perspektive des historikers beurteilt wird. Im streben nach eindeutigkeit ist der grund verortet, warum Ich den terminus: individuum als ich, verwende, wenn Ich über das spreche, was in der tradition mit den termini: subjekt und mensch, bezeichnet wird, termini, die unter dem balast der tradition nicht mehr den kern des begriffs erkennen lassen(b).
---
(a)

die relationen zwischen dem begriff, den phänomenen und den termini(=zeichen) sind en detail andernorts erörtert(01).
----
(01)
//==>INDEX der argumente/stichwort: "semiotische dreieckbegriff, phänomen, zeichen, terminus", und
//==>INDEX der begriffe/stichworte: "semiotische dreieckbegriff, phänomen, zeichen, terminus".    (a)<==//
(b)
die termini: subjekt und mensch, gebrauche Ich in der regel dann, wenn historische zusammenhänge zu diskutieren sind. Den terminus: individuum als ich, eingeschlossen die möglichen grammatischen varianten, verwende Ich dann, wenn Ich eine geschichte erzähle, für die nur Ich selbst verantwortlich sein kann(01). Der terminus: individuum als ich mag stilistisch als schwerfällig bewertet werden und ist auf dauer auch als sperrig zu empfinden. Der stilistische malus ist nicht vermeidbar, weil Ich missverständnisse vermeiden will, zumindest versuche Ich damit, das missverstehen schwerer zu machen. Die termini: subjekt und mensch, sind mit der last der tradition gezeichnet, und unter diesen termini wird manche vorstellung transportiert, die mit dem begriff: mensch, und/oder dem begriff: subjekt, widerspruchsfrei nicht verknüpfbar sind. Diese unterstellungen sind ausgeschlossen, weil mit den termini: individuum und ich, zwei begriffe bezeichnet sind, die erst in der verknüpfung die vorstellung begründen können, die mit dem terminus: individuum als ich, bezeichnet werden soll. Jedes lebewesen in raum und zeit ist ein individuum, aber von diesen lebewesen ist nur eine bestimmte gruppe von individuen fähig, sich als ich erkennen zu können und dies auch sein zu wollen; denn allein das ich kann fähig sein, autonom sich zu entscheiden, das eine als position zu wollen, das soll heissen: in geltung zu setzen, und in dieser entscheidungshandlung sich absolut an seine entscheidung zu binden. Die behauptende festlegung ist ein postulat, das nur das individuum formulieren kann, das sich als ich bildet.
----
(01)   //==>INDEX der argumente/stichwort: individuum als ich.      (b)<==//            (text)<==//
2.22.15
die unterscheidung: forum internum und forum publicum, gültig im relationalen argument, ist strikt zu beachten(a). Im forum internum ist das individuum, das ein ich ist, bei sich selbst, auf dem forum publicum(b) ist das individuum als ich ausser sich zusammen mit dem genossen. Das moment, das die beiden bereiche individueller erfahrung von welt miteinander verknüpft, ist das individuum als ich, sein genosse eingeschlossen, die, jeder für sich, sowohl in ihrem forum internum zuhause sind als auch auf dem forum publicum sich in ihrer gemeinsam geteilten welt bewegen. Das, was das individuum als ich auf dem forum publicum entäussert hat, das ist als ding der welt gemeingut, das das individuum als ich mit dem genossen teilt(c).
---
(a)      //==>INDEX der argumente/stichwort: forum internum/publicum.
(b)
für den terminus: forum publicum, ist auch der terminus: forum externum, gebräuchlich. In der sache gibt es keine differenz und was sonst an differenzen behauptet werden könnte, das sind unterschiede im stil. Der ausdruck: publicum, verweist konkret auf den genossen, der ausdruck: externum, hat eher eine allgemeine bedeutung, die auch die gemeine natur einschliesst, in der das individuum als ich keinen genossen antrifft.
(c)
hier bleibt zunächst ausser betracht, was auf dem forum publicum zwischen dem genossen und dem individuum als ich als (verknüpfendes) recht ausgehandelt ist. Der terminus: gemeingut, wird hier nicht in seinem möglichen rechtlichen kontext gebraucht.       (text)<==//
2.22.16
Ich aktiviere meine unterscheidung: historia/geschichte,(a). Mit diesem text will Ich eine geschichte erzählen und das nicht auflisten, was zum gegenstand, ein gewichtiges moment in der wissenschaft, schon alles erzählt worden ist. Mit der unterscheidung: geschichte oder historia,(b) sind zwei strikt zu unterscheidende zugangsweisen benannt, die ein und dasselben dokument der historia zum gegenstand haben, hier exemplifiziert an einem zitat aus Leibniz' schrift: Monadologie(§31),(c). Das aufschreiben aller fakten, in verbindung gebracht mit dem zitat in raum und zeit, ist eine mögliche form der auseinandersetzung mit dem dokument der historia, die andere mögliche form des diskurses über dasselbe dokument der historia ist die interpretation(=auslegung) des zitats, dessen textfassung als gesichert anerkannt ist. Diese differenz in den möglichen zugangsweisen ist allein in der perspektive auf das nämliche verortet, die das individuum als ich, sein genosse eingeschlossen, gewählt haben, ohne die jeweils ausgeschlossene perspektive ignorieren zu können. In analytischer absicht ist die trennung von geschichte und historia theoretisch und praktisch plausibel durchführbar, nicht realisierbar, wenn in der reflektierenden synthese das argument formuliert wird, weil weder der philosoph noch der historiker von beiden absehen können. Der historiker markiert die beobachtbaren fakten in raum und zeit, die geschichte erzählt der philosoph, beide in ihrer arbeit aufeinander verweisend.
---
(a)
im relationalen argument wird strikt unterschieden zwischen der geschichte, das ist die erzählung eines ereignisses in der zeit, und der historia, das sind die erzählungen im raum, jede als ding der welt sedimentiert in einem dokument der historia(01). Eine geschichte, wenn sie erzählt wird, ist immer wahr(02), auch dann, wenn sie eine lüge ist. Dem dokument der historia kann das kriterium: wahr,(03) nur dann zugeordnet sein, wenn die kausalität von allen, die es betrifft, nicht in frage gestellt ist.
----
(01)
//==>argument: 2.22.17, und //==>INDEX der argumente/stichworte: geschichte und historia.
(02)
die logische verneinung von wahr ist nicht_wahr - eine unwahre geschichte, also eine lüge im weitesten sinn, ist immer eine position, die richtig sein kann oder falsch.
(03)
der in der logik gebräuchliche terminus: wahr, ist eine konvention, korrekt kann nur der terminus: richtig, sein.   (a)<==//
(b)
die unterscheidung und trennung von geschichte und historia ist nicht das problem, wohl aber ist die dialektik von historia und geschichte ein probem, die wirksam ist in der relation: geschichte<==|==>historia, dessen begrenzender horizont das individuum als ich ist, dem im trialektischen modus die funktion des ausgeschlossenen dritten moments zugeordnet ist(01).
----
(01)   //==>argument: 2.23.02.   (b)<==//
(c)
das problem ist an jedem denkbaren zitat exemplifizierbar. Die struktur ist immer die gleiche, gleichwohl die phänomene sich unterscheiden bis zum wechselseitigen ausschluss. Über Leibniz wird anders diskutiert als über Cusanus, Hegel und Kant.    (c)<==//           (text)<==//
2.22.17
jeder gedanke, den das individuum als ich auf dem forum publicum entäussert hat, ist ihm und seinem genossen als dokument der historia präsent(a). Der gedanke, einmal gedacht und entäussert auf dem forum publicum ist unabhängig in raum und zeit präsent, sowohl dem individuum als ich als auch seinem genossen, und immer ist das dokument der historia, in welcher erscheinungsform auch immer, ein objekt der analyse und der synthetisierenden reflexion des genossen und des individuums als ich. Das dokument der historia ist das, was es ist, aber als was es erscheint, das ist in der auslegung des individuums als ich, der genosse eingeschlossen, immer ein neuer sachverhalt, geschaffen in der auslegung, die beide, jeder für sich, zu verantworten haben(b).
----
(a)
die form eines dokuments der historia spielt in seiner realen präsenz in raum und zeit keine rolle. Eine andere frage ist es, wie der genosse und das individuum als ich auf dem forum publicum mit den entäusserten gedanken real umgehen, sedimentiert in den dokumenten der historia. Der gedanke, gedacht im forum internum, ist kein objekt, das auf dem forum publicum gehändelt werden könnte, der gedanke, entäussert auf dem forum publicum, ist als das gesprochene wort real, es ist ein dokument der historia, auch dann, wenn seine form, aus welchen gründen auch immer, im streit stehen wird. Das problem des dokuments der historia(01) ist seine deutung(02), die von dem genossen ebenso abhängig ist, wie von dem individuum als ich, die in raum und zeit agieren(03).
----
(01)
das dokument der historia, was immer es als ding der welt sein mag, ist denkbar nur als objekt, in keinem fall als subjekt. Damit ist das gerede vom "geist der geschichte", der durch die zeiten wehen mag, als ein leeres gerede ausgewiesen. Im relationalen argument wird strikt unterschieden zwischen der geschichte, das sind die erzählungen(*1), und der historia, die in den dokumenten der historia als objekt präsent ist(*2).
----
(*1)
Ich zitiere zwei erzählungen partes pro toto - einmal die biblischen erzählung, dann die erzählung des Koran.
(*2)
die überlieferten texte der Bibel und des Koran sind als texte dokumente der historia, die in der zeit erst nach den erzählungen auf einem geeigneten material fixiert worden sind, deren zeichen heute der auslegung bedürfen. Die form der texte ist, wie man sagt, objektiv, ihre bedeutungen aber sind subjektiv - das scheidet die historia von der geschichte.    (a/01)<==//
(02)
die deutung der dokumente der historia ist eine alte sache und damit haben sich, ausweislich der dokumente der historia, alle generationen vor der heutigen beschäftigt. Als wissenschaft ist die hermeneutik jüngeren datums, als religiöse praxis aber ist die deutung der zeichen, real im ritual als spur des geglaubten gottes, ein sehr altes phänomen, über dessen anfänge heute nur mutmaassungen angestellt werden können.    (a/02)<==//
(03)
das problem der deutung von zeichen ist allein in den vorstellungen von raum und zeit verortet. Es ist eine illusion, dass es so etwas wie eine historische wahrheit geben könnte, weil das, was als wahrheit und/oder unwahrheit gilt, in raum und zeit, wenn die bedingungen der zeit und des raumes andere sind, immer etwas anderes sein wird, das nicht vergleichbar ist, und wenn diese vergleichungen behauptet werden, dann sind sie das werk des individuums als ich: A, und/oder seines genossen: B.    (a/03)<==//        (a)<==//
(b)      //==>INDEX der begriffe/stichwort: dokument der historia.     (b)<==//          (text)<==//
===============
//==>subtext: 2.23.01:
-
zurück/anfang.<==//
-
zurück/bibliogr.daten<==//
-
stand: 17.12.01.
zurück/übersicht //
zurück/neue_texte //
zurück/bibliographie //
zurück/bibliographie/verzeichnis //
zurück/bibliographie/liste //