Subtext: 2.72.01-12

2.72.01

das fundament des Kant'sche denkens ist seine überzeugung, dass das denken des individuums als ich allein unter den bedingungen von raum und zeit möglich sein könne. Diese feststellung(a), apodiktisch vorgetragen, schliesst aus, dass das kritische denken Kant's, geurteilt in der perspektive Kant's, mit den positionen Cusanus' und/oder Hegel's vereinbar sind. Das sind positionen, die Kant nicht verfügbar hat(b), gleichwohl sie ihm als teile der tradition präsent gewesen waren(c). Die schriften des Cusanus waren Kant, soweit Ich es weiss, allein in sekundären quellen bekannt(d). Ein unmittelbarer vergleich der philosophie Cusanus' und Kant's dürfte also ausscheiden, es ist aber zulässig, die unterscheidbaren positionen von Kant und Cusanus als momente der tradition in eine beziehung zu setzen. In dieser weise ist auch der vergleich der positionen Hegel's und Kant's zu händeln(e). In der struktur dieser vergleichungen ist meine these gegründet, dass dem denken Kant's im streit um den zureichenden grund eine vermittelnde funktion zugeordnet werden kann, einerseits, weil Leibniz' das problem der letztbegründung angestossen hatte, das Kant in seiner kritik des ontologischen gottesbeweises aufgreifen wird(f), andererseits, weil Cusanus und Hegel im horizont der these vom zureichenden grund, das problem des anfangs und des endes einer kausalreihe reflektiert hatten, antworten, die, eine lösung anbietend, extramundum verortet sind, intramundum aber keine abschliessende lösung sein können. In der perspektive der Kant'schen philosophie kann das individuum als ich die differenz denken, die in der fiktion des zureichenden grundes aufgebrochen ist, und die das individuum als ich behaupten muss, wenn es seine zureichende antwort geben will, die durch die kausalität der weltdinge evoziert ist.
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(a)
apodiktisch behauptet Kant, dass die "Anschauung"(01) die bedingung für den menschen sei(02), seine welt im so-sein der dinge zu erkennen. Kant sagt: "Alles Denken aber muß sich, es sei geradezu(directe), oder im Umschweife(indirecte), vermittels gewisser Merkmale, zuletzt auf Anschauungen, mithin, bei uns, auf Sinnlichkeit beziehen, weil uns auf andere Weise kein Gegenstand gegeben werden kann". Kant setzt an der behauptung der körperlichkeit des menschen an. Im empfinden der eigenen körperlichkeit, Kant verwendet in diesem kontext den terminus: materie, hat der mensch von sich selbst bestimmte anschauungen, die Kant unterscheidet, zum ersten als "empirische Anschauung", das ist das erscheinen der dinge in ihrer materialität, und zum zweiten als "reine Anschauung", das ist die vorstellung, die der mensch von den dingen der welt hat. Das eine wird a priori erkannt, das andere a posteriori. Kant verknüpft die beiden unterscheidungen und ordnet die unterscheidung: raum/zeit, der reinen anschauung zu. Kant sagt: "..., damit nichts als reine Anschauung und die bloße Form der Erscheinungen übrig bleibe, welche das einzige ist, das die Sinnlichkeit a priori liefern kann. Bei dieser Untersuchung wird sich finden, daß es zwei reine Formen sinnlicher Anschauung, als Prinzipien der Erkenntnis a priori gebe, nämlich Raum und Zeit".
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(01)
alle zitate aus §1, die transzendentale Ästhetik(*1)
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(*1)
Kant,Immanuel: Kritik der reinen Vernunft. Bd.III. p.69-71 (=B33- 37). /bibliographie //==>argument: 2.92.12.     (a/01)<==//
(02)
bemerkenswert ist, dass Kant in der 2.auflage der KrV(=B) den zusatz: "uns Menschen wenigstens", eingefügt hatte(*1). Das ist eine beachtliche einschränkung, die, wenn das ontologische argument in der stringenz seiner logik vertreten wird, die reichweite der Kant'schen überlegungen auf den menschen eingrenzt. Alles, was jenseits der grenzen der gattung: mensch, liegt, das ist für den menschen ebenso wenig erreichbar wie die anforderung eines begriffs, nämlich das ontologische argument, dass die im beriff unterstellte absolute totalität für den menschen nachvollziehbar gelten könne. Der mensch kann sich in seiner existenz nur unter der bedingung von raum und zeit selbst erkennen, eingeschlossen die erkenntnis, dass der raum und die zeit als kategorien der existenz eine konsequenz dieses denkens ist. Der zirkel ist nicht zu ignorieren(*2), aber aus diesem zirkel kann der mensch sich nicht entfernen, ohne sich selbst als das zu verlieren, was er sein will.
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(*1)
hinweis des herausgebers des textes, a.a.O. p.69, anmerkung.
(*2)
zum zirkelargument andernorts mehr(+1)
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(+1)   //==>INDEX der argumente/stichwort: zirkelargument.      (a/02)<==//          (a)<==//
(b)
in der perspektive Kant's sind die positionen Cusanus' und Hegel's logisch inkonsistent. Ich denke, dass diese behauptung begründet ist, weil Kant's position, mit der Kritik der reinen Vernunft ausgewiesen, als nicht vereinbar mit der position der tradition zu beurteilen ist, soweit diese positionen als fundament des ontologischen arguments ausgewiesen sind(01).
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(01)
Ich belasse es bei dieser bemerkung, weil die beweisführung ein anderes projekt ist, das im rahmen dieses essays nicht ausgeführt werden kann.        (b)<==//
(c)
Kant hatte sich nicht gegen die tradition gestellt, aber er war auch nicht mehr ihr propagandist. Noch dem ontologischen denken verpflichtet, demonstrierbar an seiner kritik der gottesbeweise(01), hatte Kant das fundament des ontologischen arguments mit seiner kritik der reinen vernunft soweit aufgelockert, dass zumindest seinen nachlebenden es nicht mehr möglich ist, ihre denkgebäude, jedenfalls im erscheinen, friktionslos darauf zu gründen(02).
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(01)   //==>argument: 2.72.02.
(02)
Kant's verhältnis zur tradition ist im essay ein seitenthema, deshalb belasse Ich es bei dieser behauptenden bemerkung(*1).
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(*1)
das problem ist in einem anderen kontext zu erörtern, der dann gegeben ist, wenn der einwand geltend gemacht würde, dass das relationale argument an stelle des ontologischen arguments die funktion des ontologischen arguments übernehmen solle. Dieser einwand ist unbegründet, weil mit dem relationalen argument einerseits behauptet ist, dass unter den bedingungen von raum und zeit die idee eines ganzen, die bedingung des ontologischen arguments, nicht abschliessend, d.h. ohne widerspruch, gedacht werden kann, andererseits ist in das kalkül das argument einzufügen, dass mit dem relationalen argument die Kant'sche position dann nicht widerspruchsfrei behauptet werden kann, wenn die affirmierende behauptung, das ist die logik des ontologischen arguments, nicht in der vorstellung eines ganzen bestimmt ist(+1). Die logik des relationalen arguments ist, dass die behauptung des einen nur dann bestimmt sein kann, wenn sie im horizont des jeweils anderen bestimmt ist.
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(+1)
zur logik des trialektischen modus andernorts mehr(§1)
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(§1) //==>INDEX der argumente/stichwort: der trialektische modus.      (c)<==//
(d)
für die behauptung, Kant habe die thesen des Cusanus nur vermittelt gekannt, dürfte die darstellung der rezeption des Cusanischen denkens im 15.bis 18.jahrhundert ein indiz sein(01). Der name: Kant, ist im register nicht verzeichnet.
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(01)
Meier-Oeser,Stephan: Die Präsenz des Vergessenen./bibliographie //==>argument: 2.92.17.      (d)<==//
(e)
zum problem der rezeption eines anderen gedanken andernorts mehr(01).
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(01)
Richter,Ulrich: Der terminus: freiheit, und die möglichen freiheitsbegriffe im denken Kant's, Hegel's und des rezipierenden individuums als ich. 024:rezeption. /bibliographie //==>argument: 2.92.19.
Zusatz.
Ein besonderes problem der rezeptionsgeschichte sind die verknüpfungen, die in der chronologie der zeit situiert sind. Cusanus hatte Kant nicht gekannt, und Hegel war dem Kant nicht bekannt(*1).
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(*1)   //==>argument: 2.71.02.      (e)<==//
(f)     //==>argument: 2.72.02.         (f)<==//                     (text)<==//
2.72.02
in seiner kritik des ontologischen gottesbeweises, die logische struktur des beweises analysierend(a), hatte Kant das Leibniz'sche problem des zureichenden grundes aufgegriffen. Die phänomene der transzendentalen dialektik im blick habend, hatte Kant, nicht anders Leibniz, aus den daten der analyse reflektierend den schluss gezogen, dass die idee: gott, nicht verworfen werden könne. Zwar schloss Kant aus, dass die idee: gott, das fundament seines kritischen denkens sein könne, aber als postulat könne die idee: gott, in das kalkül einbezogen werden. In der form des könnens hat die vorstellung: gott, gedacht von jedem gläubigen in seinem forum internum, die funktion, die rationalität zu sichern, die das individuum als ich und sein genosse geltend machen müssen, wenn sie ihre existenz realisieren. Im kritischen denken Kant's hat die idee: gott, die funktion eines rechensteins(b).
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(a)
Richter,Ulrich: Gibt es gott? - nein und ja! Arg.: 2.2.006. 022:gottesbeweis. /bibliographie //==>argument: 2.92.19.
(b)      //==>argument: 2.72.08.             (text)<==//
2.72.03
das argument: postulat der vernunft, hat Kant, soweit Ich es in meiner perspektive auf die welt sehe(a), als erster in die debatte um die rationalität des denkens eingeführt und zu einem moment der methode gemacht(b). Leibniz, in der tradition des ontologischen arguments stehend, gebraucht den terminus: postulat, im sinn der mathematik und in diesem gebrauch hatte er die verfahrensweise der mathematiker nicht in zweifel gestellt(c). Diesem befund entgegen steht die einsicht, dass mit dem geltendmachen des prinzips vom zureichenden grunde, problematisch in seiner struktur, das problem des postulats in der erkenntnis der welt aufgeworfen ist, weil mit einem postulat ein ding der welt als etwas behauptetes gesetzt wird und aus diesem gesetzten ding der welt werden, was immer es auch sein mag, alle anderen weltdinge kausal abgeleitet. Die in der kausalität des postulats geschaffene kette von argumenten kann als ein ganzes interpretiert werden, weil die kette der weltdinge, in einem system zusammengefasst, kausal geschlossen ist. Dieses verfahren ist seit der antike in der mathematik und geometrie bekannt und als das verfahren: als ob, in der philosophie geläufig(d). Das postulat hat die funktion, ein etwas, ein ding der welt, als den gewissen ausgangspunkt der reflexion zu fixieren, von dem aus sich alles andere erschliesst. Für ein postulat als faktum kann vom individuum als ich nur seine wahl eines bestimmten weltdinges als sein postulat geltend gemacht werden, die wahl nämlich, gegründet in seiner autonomie, die als ding unter den dingen der welt real ist. Als ein element des systems kann die wahl eines postulats in keinem fall ausserhalb des systems positioniert sein, aber die nichtzugehörigkeit zum begründeten system ist exakt die bedingung, die der gründende grund erfüllen muss, wenn seine funktion nicht infrage gestellt sein soll. In raum und zeit gibt es immer einen grenzpunkt, hinter dem das individuum als ich mit seinem bestimmten argument kausal nicht zurückgehen kann. Dieser punkt ist der grundlose grund, der nur geglaubt werden kann, in keinem fall aber gewusst ist(e).

Das postulat ist in seiner funktion allein ein moment der methode und auf dieses moment ist seine mögliche pragmatik ausgelegt.
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(a)

Ich verweise auf das Historische Wörterbuch der Philosophie(01).
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(01)
Historisches Wörterbuch der Philosophie: Stichwort: Postulat. Bd.7 Sp.1146-1157. /bibliographie //==>argument: 2.92.11.    (a)<==//
(b)
Kant definiert in seiner handreichung zur logik das postulat so: "Ein Postulat ist ein praktischer unmittelbar gewisser Satz oder ein Grundsatz, der eine mögliche | Handlung bestimmt, bei welcher vorausgesetzt wird, daß die Art, sie auszuführen, unmittelbar gewiß sei."(01).
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(01)
Kant,Immanuel: Logik. §38. VI. p.543 (A: 174|175). /bibliographie //==>argument: 2.92.12.    (b)<==//
(c)
Leibniz,Gottfried_Wilhelm: Monadologie. §34. /bibliographie //==>argument: 2.92.13.      (c)<==//
(d)
Kant hat mit dem terminus: als ob, häufig operiert(01). Den terminus hatte Hans Vaihinger aufgegriffen, um seiner erkenntnistheorie einen namen zu geben(02).
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(01)
Ich verweise auf das stichwort: als ob, im Kant-Lexikon Rudolf Eisler's(*1).
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(*1)
Eisler,Rudolf: Kant-Lexikon. Stichwort: Als ob, p.7. /bibliographie //==>argument: 2.92.06.
(02)
Vaihinger,Hans: Die Philosophie des als ob. /bibliographie //==>argument: 2.92.25.    (d)<==//
(e)
jedes wissen ist kausal bestimmt, der glaube aber muss a-kausal sein, wenn er seine sinnstiftende funktion ausfüllen soll, die nur in den formen des wissens fassbar ist(01).
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(01)
die dialektik von glauben und wissen habe Ich andernorts erörtert(*1).
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(*1)
Richter,Ulrich: Ich glaube, was Ich weiss - Ich weiss, was Ich glaube. 009:anerkenng. /bibliographie //==>argument: 2.92.19.     (e)<==//                   (text)<==//
2.72.04
in jeder theorie der erkenntnist ist das postulat ein konstitutives moment. Das individuum als ich muss etwas(=zureichender grund) statuieren, wenn es sich selbst als das ich in seiner welt erkennen will(a). In der vorstellung: postulat, ist für das individuum als ich eine struktur seiner welterfahrung gegeben, in der es sich selbst als das erkennen kann, was es selbst sein will. Es sollte aber nicht ignoriert werden, dass dem individuum als ich diese struktur nur post festum verfügbar sein kann, nicht aber ante festum. Die vorgefundene struktur, ante festum, ist etwas anderes als die struktur, post festum, die das individuum als ich im prozess seiner selbstschöpfung aufgebaut hat. Es ist möglich, in raum und zeit die struktur der erkenntnis des selbst zu beschreiben, aber das resultat dieser beschreibungen ist immer etwas post festum und damit in seinem letzten grund nicht erweislich - das individuum als ich kann es glauben, aber sein wissen von diesem grund ist immer das wissen, das auf etwas anderem gegründet ist. Dieses andere kann das individuum als ich postulieren, aber es hat dieses andere, die verkörperung des zureichenden grundes, nur als postulat, also als wirkung, verfügbar und das genügt dem individuum als ich, um darauf seine kausalität aufzubauen(b).
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(a)
der prozess der selbsterkenntnis ist in einem zirkel eingebunden(01), den das individuum, das ein ich ist, nicht verlassen kann, dann, wenn es sich selbst als ich erkennen will. Auf den schöpfergott, als ausweg im glauben angezeigt, kann das individuum als ich nicht bauen, weil der geglaubte gott etwas anderes ist, das es, das individuum als ich, selbst nicht sein kann.
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(01)
die unterscheidung: zirkelschluss/zirkelargument, ist strikt zu beachten(*1)
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(*1)   //==>INDEX der argumente/stichwort: zirkelargument.
(b)
die unterscheidung: ante festum/post festum, ist ebenso eine behelfskonstruktion wie die terminologie: "erster(=gründender) grund und zweiter(=abgeleiteter,empirischer) grund". Die grenze ist in raum und zeit nicht überschreitbar und das, was jenseits der grenze liegt, das ist für das individuum als ich nicht verfügbar. Dieses etwas, von dem intramundum extramundum etwas behauptet wird, ist für das individuum als ich in raum und zeit erst dann verfügbar, wenn dieses momentum, ein ding der welt, aus dem individuellen impuls geschöpft ist, momente, die das material sind, aus denen das individuum als ich seine welt baut - sein genosse tut ein gleiches. Die resultate sind nicht identisch, aber sie können gleich sein und das individuum als ich und sein genosse müssen weisen des miteinander/gegeneinander finden, die beiden, jeder für sich, das möglich macht, was sie in raum und zeit sein wollen.             (text)<==//
2.72.05
wer und/oder was kann das subjekt eines posulats sein? Die antwort auf die frage ist in der perspektive des relationalen arguments eindeutig, mehrdeutig in der perspektive des ontologischen arguments. Im horizont der tradition, das weite feld der ontologen, ist eine alternative etabliert, die eine doppeldeutige antwort generiert, weil sowohl das individuum als ich als auch der geglaubte gott die position des zureichenden grundes verkörpern können. Es ist aber ein feine nuance zu beachten, die nur dann als gültig anerkannt werden kann, wenn die perspektive geklärt ist, in der die frage beantwortet wird(a). Damit ist die beantwortung der frage auf ein feld verschoben, das das individuum als ich und sein genosse als "dialektischen Kampfplatz"(b) betreten, auf dem sie mit argumenten kämpfen müssen, deren wahrheit nur durch den glauben entschieden ist, wahrheiten, die aber als tatsachen des wissens gehändelt werden(c). Der widerstreit der meinungen, was als postulat gelten solle, verbindlich für alle, die es betrifft, ist also offen und nur mit der pragmatik wird, auf zeit und raum begrenzt, die gültigkeit des postulats festgestellt. In der perspektive des relationalen arguments kann nur das individuum als ich das subjekt des postulats sein, dass es selbst gesetzt hat, aber diese festlegung ist in raum und zeit ein trugbild, weil in jedem moment der gelebten gegenwart die entscheidung für ein postulat, welches sein mag, was es ist, revidiert werden kann(d). Das individuum als ich muss sich seiner postulate immer wieder von neuem vergewissern und darin kann kein gott es vertreten(e).
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(a)
Kant hat die frage nach dem subjekt, das ein postulat formuliert, nicht als problem diskutiert. Die überzeugung der tradition, dass nur der mensch, das höchste geschöpf gottes, fähig sei, etwas postulieren zu können, war, wie man heute sagt, mainstream; denn man hatte kategorisch ausgeschlossen, dass tiere, die pflanzen eingeschlossen, fähig sein könnten, ein postulat zu formulieren. Eingebunden in ihre natur leben sie gemäss ihrer instinkte. Wenn Ich hier die subjektfrage in den fokus stelle, dann ist das eine interpretation der schriften Kant's. Das ist ein legitimes verfahren, weil Ich die philosophie Kant's als einen katalysator gebrauche, mit dem Ich die probleme meiner zeit reflektiere, zumindest versuche Ich das. Ich konfrontiere meine überlegungen zum begriff: individuum als ich, mit der kritischen philosophie Kant's und versuche, in den schriften von Kant einen anker für meine reflexionen zu finden. In einer tradition ist jedes philosophische system eingebunden und verstehbar sind die bestimmten aussagen erst im horizont dieser einbindung.     (a)<==//
(b)
Kant,Immanuel: Kritik der reinen Vernunft. KrV/B451, p.411. /bibliographie //==>argument: 2.92.12.
Zusatz:
Zum problem der dialektik bei Kant auch die bemerkungen zur aporie des Kant'schen denkens(01).
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(01)   //==>argument: 2.72.12/(b/03).     (b)<==//
(c)
dem prozess des Hegel'schen dialektikbegriffs unterliegend, werden alle, die es betrifft, immer wieder auf den weg zurückverwiesen, um den gang auf dem weg wieder aufzunehmen.     (c)<==//
(d)
die besorgnis ist unbegründet, dass nichts festes mehr möglich sei, wenn dem individuum als ich die behauptung zugestanden würde, es könne al gusto in jedem moment seiner gelebten gegenwart eine vollzogene entscheidung aus autonomie revidieren. Der möglichkeit steht die erfahrung entgegen, dass das individuum als ich in seinem beharrungsvermögen die grundlegenden prinzipien seiner existenz nicht al gusto wechselt(01). Das ist ein psychologisches argument, das hier nicht weiter reflektiert werden soll(02).
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(01)   //==>argument: 2.72.06.
(02)   //==>INDEX der argumente/stichwort: autonomie.      (d)<==//
(e)
die gottesbilder seiner vorfahren kann das individuum als ich in der wahl seiner postulate nutzen, aber das sind exemplarische lösungen, deren verbindlichkeit nicht von dem geglaubten gott entschieden wird, sondern vom individuum als ich, das an diesen gott glaubt.      (e)<==//                  (text)<==//
2.72.06
die setzung eines postulats ist ein akt des glaubenden individuums als ich. Mit diesem akt, die entscheidung für ein weltding als gründender grund, hat das individuum als ich die kausalkette gesetzt, die das individuum als ich, das glaubt, als wissen händeln kann. In jedem moment der gelebten gegenwart wird der akt des glaubens de principio vom individuum als ich neu geleistet, mit seiner entscheidung aber hat sich das individuum als ich de facto, das eine in einer position proponierend, notwendig das andere negierend, absolut an diese entscheidung gebunden und diese entscheidung in raum und zeit auf dauer gestellt. Einerseits ist das individuum als ich fähig, in jedem moment der gelebten gegenwart seine entscheidung revidierend durch eine neue, eine andere entscheidung zu ersetzen, aber es sind gründe, situiert in raum und zeit, die das individuum als ich bewegen, die einmal getroffene grundentscheidung nicht al gusto wieder zu revidieren, sondern diese in dauer zu halten(a), weil erst in der dauer die wirkung einer gesetzte kausalreihe als eine form der rationalität ausgewiesen ist.
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(a)
hier ist es nicht erforderlich, en detail die mechanismen der revision einer grundentscheidung zu erörtern und die motive zu erwägen, die das individuum als ich bewegen könnten, seine grundentscheidung aus gründen der klugheit nicht al gusto in einer spontanen regung zu ändern.             (text)<==//
2.72.07
der gedanke ist zu reflektieren, ob das konzept: das postulat in der funktion des zureichenden grundes, nicht ein methodischer trick ist, der in der praxis elegant ein theoretisch nicht entscheidbares problem umgeht. Das postulat, der gesetzte zureichende grund, ist de facto die umkehrung der beziehung: ursache/wirkung(=wenn/dann). Die wirkung erscheint in der funktion der ursache(a). Nicht der zureichende grund ist das moment, das die rationalität einer aussage verbürgt, sondern die konsequenz ist der zureichende grund, der das rationale argument verbürgen soll. Es mag sein, dass diese überlegung als ein glasperlenspiel abgetan wird, aber die praktischen folgen sind in der realität zu beobachten. Einerseits gilt, dass die konstruktion: das postulat als gesetzter grund, den mechanismus: ursache/wirkung, nicht demontiert, andererseits werden aber die momente: ursache und wirkung, gegeneinander ausgetauscht, mit der konsequenz, dass die dinge der welt, die als ursache instrumentalisiert werden, durch andere weltdinge (al gusto) ausgetauscht werden können, mithin werden auch andere wirkungen produziert. Die konstruktion, das ist die theorie, ist formal unverändert, die praxis aber ist eine andere und die geänderte praxis kann das soziale gefüge der gesellschaft durchschütteln(b).
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(a)
die vertauschung der momente: ursache und wirkung, verändert theoretisch nicht die struktur des begriffs: kausalität, in der praxis aber können bestimmte konstellationen, vertraut in der tradition, auf den kopf gestellt erscheinen. Nun ist der schöpfergott nicht mehr die ursache seiner schöpfung, sondern seine geschöpfe zeigen sich als die erfinder ihres gottes, den sie als postulat gesetzt haben(01).
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(01)
das kann die weise sein, in der Kant an seinen gott geglaubt hatte, formal eingepasst im mainstream der tradition, deren eiferer die radikale umwendung von wirkung und ursache, folge des kritischen denkens, nicht bemerkt hatten.
(b)
es mag sein, dass die umkehrung von wirkung und ursache als marginal eingeschätzt und als nicht_bedeutend beurteilt wird. Diese bewertung kann aber die beobachtung nicht zerstören, dass mit der umkehrung von wirkung und ursache in der praxis ein problem als lösbar erscheint, das in der theorie nicht auflösbar(=nicht_entscheidbar) ist. Kant war kein revolutionär gewesen, aber sein kritisches denken, jeder gedanke für sich, wirkt dann als revolutionär, wenn es mit der transzendetalen idee: gott/schöpfergott, verknüpft wird. Nicht gott ist der schöpfer der welt, so erzählt es der mythos, sondern es sind seine geschöpfe, die, eingebunden in die kausalität ihres postulats, mit dem postulat, es müsse einen schöpfergott geben, die welt, in der sie existieren, nach ihren vorstellungen ordnen. Kant hat dem argument: das postulat, zwar das fundament geschaffen, auf dem das gläubige individuum als ich seine gottesvorstellung mit und/oder gegen den genossen geltend machen kann, aber mit dieser möglichkeit, seine welt ordnend gestalten zu können, ist das gläubige individuum als ich, in der funktion, das subjekt des postulierten gottes zu sein, auch für den von ihm geschaffenen gott verantwortlich. Auf dem forum publicum ist diese verantwortung eingefordert, wenn der genosse und das gläubige individuum als ich in wechselseitiger toleranz widerstreitender postulate, die aufgabe, ihre existenz in der welt zu sichern, gemeinsam meistern.             (text)<==//
2.72.08
Kant's anstrengung, das problem des zureichenden grundes mit der fiktion des postulats zu neutralisieren, kann als methodischer trick beurteilt werden(a), mit dem ein theoretisch nicht entscheidbares problem pragmatisch aufgelöst werden soll. In einer anderen terminologie wird das verfahren mit dem terminus: als ob, fixiert(b). Die methode: als ob, ist ein konstitutives moment des begriffs: postulat. In dieser verknüpfung, das postulat bestimmt als moment einer methode, ist das postulat mit der methode der mathematiker vergleichbar, das dann angewendet wird, wenn ein scheinbar unlösbares problem, konfrontiert mit der formel: man gebe das element: x, vor, so, als ob das element: x, real wäre(c). Die auflösung des als unlösbar erscheinenden dilemmas ist in einer formel fixiert, die im resultat das als ob gesetzte element: x, nicht mehr ausweist(d). In dieser mechanik des kalküls wirkt die methode: als ob, wie ein katalysator in einem chemischen prozess(e). Das postulat, das selbst eine setzung ist, wirkt in der funktion der setzung, die eine kausalreihe begründet, ohne selbst noch als element der kausalreihe benötigt zu werden(f).
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(a)
das hantieren mit einem methodischen trick Kant vorzuwerfen, mag prima vista als eine respektlosigkeit denunziert werden, aber diese kritik geht, secunda vista, an der sache vorbei. Kant handelt nicht wie ein theologe, der weiss, dass er falsch redet(01), wenn er, um die welt und sich selbst in der welt begreifen zu können, in sein kalkül auch die möglichkeit einbezieht, das postulat als konstitutives moment des rationalen arguments zu gebrauchen. Kant weiss, dass das postulat, was immer es auch konkret sein mag, nicht die wahrheit ist, von der der gläubige, wenn er glaubt, dann sprechen muss, wenn er seinen glauben realisieren will; denn das postulat ist die wahrheit, die in raum und zeit gelten soll(02), dann, wenn die bestimmte wahrheit offen als postulat ausgewiesen ist.
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(01)
es sind die eiferer unter den theologen, die, weil sie wissen, dass sie falsch reden, ihren gläubigen das: x, vor dem: u, vormachen. Diesen betrug vermeidet Kant, wenn er sein verfahren wie den trick eines zauberers händelt, der, sein handwerk meisternd, die zuschauer verblüfft(*1).
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(*1)
die assoziation: trick gleich betrug, ist naheliegend, aber falsch. Auch scheidet die bewertung der methode: als ob, als ein werturteil aus, weil mit dieser einordnung die sache, die verhandelt wird, diskreditiert werden kann und diskreditiert werden soll; denn zur beurteilung des verfahrens, in seiner ausführung trickreich, ist ein subjekt vorausgesetzt. Das individuum als ich kann dieses subjekt nicht sein, weil es als subjekt kein konstitutives moment der methode: als ob, ist, aber vom betrug ist dann zu sprechen, wenn das subjekt, das individuum als ich, die methode des als ob anwendet, seinen zweck realisierend zulasten des genossen.
(02)
der akzent liegt auf dem wort: soll. Auch dann, wenn eine wahrheit, bestimmt in einem ding der welt, als postulat gesetzt ist, ist diese wahrheit nicht die wahrheit, von der der verfechter des ontologischen arguments sprechen muss, wenn er seine wahrheit proponiert. Diese differenz zwischen dem, was ist, und dem, was sein soll, ist zu behaupten, weil allein das individuum als ich das subjekt des sollens sein kann.       (a)<==//
(b)      //==>argument: 2.72.09.       (b)<==//
(c)
das scheinbar unlösbare problem, oft gestellt als ein unterhaltendes rätsel, löst der mathematiker mit dem zusatz eines elements auf, das, wenn die folge der rechenoperationen geschlossen ist, ausfällt, nicht mehr benötigt im gefundenen ergebnis. Das ist in der praxis ein überraschendes ergebnis, das durch die praxis zwar als probates mittel geschätzt ist, dessen theoretische begründung aber nicht immer eindeutig nachvollziehbar ist.         (c)<==//
(d)
das problem der methode: als_ob, ist das ausfallende moment, das im resultat des kalküls nicht mehr erscheint; denn im kalkül bleibt offen, wer das subjekt ist(01), das das element: x, in der funktion eines postulats, dem kalkül hinzugesetzt und dann als nicht mehr notwendig entfernt hat. Dem postulat, gesetzt vom individuum als ich, ist das hinzugefügte element: x, nicht zu entnehmen, und das, was dem kalkül als das vermittelnde moment hinzugefügt wird, das zerstört die allgemeinheit des kalküls, zurück bleibt ein fall in raum und zeit, heftigst umstritten.
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(01)   //==>argument: 2.72.12.       (d)<==//
(e)
Hans Vaihinger's rede von einer philosophie des als ob ist als beitrag zur methode dann akzeptabel, wenn seine kritik als plädoyer für ein heuristisches verfahren begriffen wird und das verfahren in den grenzen seiner voraussetzungen angewandt wird(01).
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(01)
eine ausgebreitete kritik des methodischen denkens Vaihinger's ist hier nicht erforderlich(*1).
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(*1)
Vaihinger,Hans: Die Philosophie des als ob. /bibliographie //==>argument: 2.92.25.       (e)<==//
(f)
jeder glaube, eingebettet in einer kausalitätsreihe, wirkt in dieser weise des als ob. Der gesetzte gott ist vor die klammer gezogen, und die praxis, das, was in der klammer das ereignis ist, funktioniert, ohne dass der geglaubte gott real präsent ist.        (f)<==//                   (text)<==//
2.72.09
es ist üblich, die methode des als ob als anrüchig anzusehen - ein gravierender irrtum, weil diese methode, bewährt in der mathematik, ein heuristischer kunstgriff sein kann, wenn sie in den grenzen ihrer möglichkeiten angewendet wird(a). Vaihinger's thesen sind dann als irreführend zu beurteilen, wenn der terminus: als ob, instrumentalisiert wird, ein bestimmtes postulat zu bezeichnen, mit dem das individuum als ich den anfang der kausalkette setzt, deren glieder in ihrer kausalen ordnung durch den gründenden grund, ausgewiesen als postulat, bestimmt sind. Mit seiner setzung als postulat ist das bestimmte ding der welt der grund, aus dem heraus das individuum als ich seine argumentkette als kausal ausgewiesen händeln kann. Ob dieser postulierte grund mit den realitäten übereinstimmt oder nicht, fundiert im begriff eines seins, das ist eine nachrangige frage, die aber beantwortet werden kann, wenn mit dem argument: als ob, operiert wird(b). Das argument mit dem trick: als ob, funktioniert aber nur dann, wenn das, was als ob (versuchsweise) proponiert ist, nicht in der funktion des gründenden grundes angewendet wird. Es ist ein absurder gedanke, den geglaubten gott als ob einsetzen zu wollen, weil im glauben an den gott auch die funktion dieses gottes als der gründende grund der welt des glaubenden erfüllt ist. Folglich ist, wenn der kunstgriff: als ob, angewendet werden soll, eine bestimmte kausalität bereits vorausgesetzt(c).
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(a)
in dieser perspektive ist Hans Vaihinger's these, das als ob als eine methode der heuristik zu gebrauchen, weiter aktuell.    (a)<==//
(b)
über Kant's gebrauch des terminus: als ob, informiert ausführlich Eisler' Kantlexikon(01). Im einschlägigen stichwort des Historischen Wörterbuchs der Philosophie wird einerseits knapp auf Kant und Vaihinger verwiesen, andererseits auf die funktion der methode in der heuristik(02).
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(01)
Eisler,Rudolf: Kantlexikon. Stichwort: als ob, p.7-8. /bibliographie //==>argument: 2.92.06.
(02)
Historisches Wörterbuch der Philosophie: Stichworet: als ob, Bd.1, sp.198/199.//bibliographie //==>argument: 2.92.11.    (b)<==//
(c)
die methode des als ob ist ein respektabler versuch Vaihinger's , aus dem zirkelargument(01) auszubrechen. Zwar ist das zirkelargument unter den bedingungen von raum und zeit nicht auflösbar, aber es kann gehändelt werden, wenn, für alle erkennbar, mit dem trick: als ob, eine fluchtmöglichkeit aufgezeigt ist, die, wenn sie wahrgenommen wird, zumindest partiell ein plausibel geordnetes bild schaffen kann.
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(01)   //==>INDEX der argumente/stichwort: zirkelargument.     (c)<==//                  (text)<==//
2.72.10
in seiner struktur ist das postulat ein logisches urteil: SaP. Das problem ist, dass die wahrheit des satzes: SaP, ein argument ist, dessen wahrheit durch das individuum als ich, den satz als argument verwendend, festgestellt ist(a). Aus einem logischen urteil aber ist weder seine wahrheit ableitbar, noch seine unwahrheit, weil das individuum als ich das moment ist, das sich autonom entscheidet, was wahr sein soll, das ist die position und alles mögliche feststellend, oder, was nicht_wahr sein soll, das ist die negation und über das negierte kann nichts prädiziert werden. Wenn aber das postulat in seiner form ein logisches urteil ist, dann ist das postulat, eingeschlossen die gesetzte kausalreihe, ein moment des zirkelarguments, dem das individuum als ich, raum und zeit unterliegend, sich nicht entziehen kann. Das individuum als ich, eingegrenzt in seiner welt, muss, für sich absolut bindend, zwei antworten formulieren, die, im zirkelargument in raum und zeit eingeschlossen, keine abschliessenden antworten sein können(b).

Die eine antwort löst die tautologische struktur des postulats in der form eines arguments auf. So wie der schöpfergott aus sich, im anfang war das wort(c), die welt als seine schöpfung geschaffen hat, so schafft auch das individuum als ich, es selbst seiend, aus sich, seinem individuellen impuls, seine welt, diese in einem argument fassend. Sowohl der grund(=motiv) des schöpfergottes als auch die entscheidung des individuums als ich, dieses postulat zu setzen und nicht ein anderes, sind die blinden flecken in der existenz des individuums als ich, denen weder der verfechter des relationalen arguments, die welt in relationen fassend, sich entziehen kann, noch der verfechter des ontologischen arguments, dem alles und nichts im sein der koinzidenz der seiende weltdinge gefasst ist. Der bedingende grund und die bedingte folge, wirkung und ursache, sind eingekapselt in einem strom unendlicher wechselwirkungen, und es ist nicht entscheidbar, was das begründende moment gewesen war und was das begründete moment sein wird(d). Diese bedingung der erfahrung, nur möglich in raum und zeit, ist zur kenntnis zu nehmen(e).

Die andere antwort setzt bestimmte weltdinge, die die funktion eines gründenden grundes ausfüllen sollen, der, als postulat gesetzt, vom individuum als ich mit einem argument behauptet wird. Im prinzip kann jedes ding der welt als gründender grund der welt des individuums als ich, sein genosse eingeschlossen, der gegenstand eines postulats sein, pragmatisch setzen aber der genosse und das individuum als ich nur wenige weltdinge in dieser funktion ein. Es ist tradition, wenn einerseits die idee eines schöpfergott in der funktionsstelle: postulat, eingesetzt wird, andererseits sind es bestimmte weltdinge, die analog der gottesidee in der funktion eines postulats behauptet werden(f). Mit diesen propositionen ist in der erfahrung des individuums als ich, sein genosse eingeschlossen, ein zureichender grund gesetzt, der die kausalreihe begründet, in der das individuum als ich sich selbst aus autonomie absolut gebunden hat.
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(a)

es gilt, dass ein logisches urteil entweder richtig ist oder falsch - tertium non datur(01). Ein argument kann im kontext eines kalküls richtig sein und/oder falsch, es ist aber immer, von einem individuum als ich proponiert, wahr und/oder unwahr(=lüge). Diese festlegungen sind strikt zu beachten.
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(01)
zu meinem abweichenden gebrauch der termini: wahr/falsch, andernorts mehr(*1).
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(*1)
Richter,Ulrich: Der begriff: das_politische, im trialektischen modus. 014:das_politische. Argument: 2.22.53/(a). /bibliographie //==>argument: 2.92.19.
Zusatz.
//==>INDEX der begriffe/stichworte: "falschwahr und logik", sowie die register der noch nicht im INDEX der begriffe erfassten texte.        (a)<==//
(b)
das individuum als ich, sein genosse eingeschlossen, können die dialektik der beiden antworten mit ihren antworten, jeder für sich, zwar in einer entscheidung stillstellen, das soll heissen: in dauer halten, aber das sind nur transitorische antworten, die auf dauer keinen bestand haben können.        (b)<==//
(c)
es ist notwendig auf den prolog des Johannisevangeliums zu verweisen(01). Erst mit dem wort, die vorstellung, dass es ein ich gibt, dass sich autonom entscheiden kann, ist das individuum, das lebt, eingebunden in der fülle des garten Eden, fähig, sich auch als das ich zu bilden, das es sein will. Ohne das wort, anders gesagt, ohne die argumente, mit denen das individuum als ich die dinge der welt erfasst, ist das theorem der zureichenden gründe für das individuum, das ein ich sein will, nicht denkbar, damit ist es auch nicht real - und was sonst bleibt, das ist, traditional gesprochen, die natur in ihrer materialität, in der terminologie des relationalen arguments das, was mit dem zeichen: NATUR, bezeichnet wird, um über diese elemente im system: welt, gedacht vom individuum als ich und seinem genossen, kommunizieren zu können.
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(01)   Joh.1,15. /bibliographie //==>argument: 2.92.02.      (c)<==//
(d)
d'accord, mit meiner erklärung bewege Ich mich auf dem schwankenden boden der tradition, die zumindest immer wieder den versuch unternimmt, mit dem begriff: das sein, ein verlässliches fundament für die erkenntnis der welt zu schaffen. Die totalität des seins, gefasst als postulat, ist real in raum und zeit nur mit den bildern fassbar, die in raum und zeit, eben die welt, dem individuum als ich und seinem genossen verfügbar sind. Ich probiere es mit einem neuen bild. Der unendliche stoffwechsel im sein wird mit der abfolge der wellen im weiten ozean verglichen, wellen, die, in beständiger unruhe(=bewegung) seiend, um einen imaginären punkt: 0, oszillieren - in der bewegung ruhend. Das ist die wirkung, die Ich immer dann spüre, wenn Ich dem spiel der wellen zuschaue und, in mich ruhend, die aufgeregte welt zurücklasse.      (d)<==//
(e)
die existenz des menschen ist auf einem schwankenden fundament gegründet, das aber, im unablässigen wechsel der zustände, das moment sein kann, in dem, das ungewisse, das gewisse gründet, dann nämlich, wenn das moment des ungewissen als konstante des kalküls vor die klammer gesetzt ist, eindeutig trennend das moment der konstante vor der klammer, und in der klammer die bestimmten momente, einer gesetzten kausalität unterliegend. Mit den momenten in der klammer, fixiert in einer definierten kausalität, kann das individuum als ich vorzüglich kalkulieren, dann, wenn es die grenze seines kalküls zur kenntnis genommen hat und intramundum operiert. Das unbestimmte, in seiner form eine negation, die aber in raum und zeit in einer position gefasst ist, kann, vor die klammer gesetzt, in analytischer absicht abgetrennt und beiseite gestellt werden, in der synthetisierenden reflexion aber ist dieses moment immer als begrenzender horizont präsent, weil es nur in einem dritten moment bestimmt sein kann, das ausgeschlossen ist(01).
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(01)   //==>argument: 2.23.13.      (e)<==//
(f)
diese feststellung ist dann zwingend, wenn die welt interpretiert wird als ein geschlossenes system, in dem jedes element des systems, als element gleichrangig, eine bestimmte rangstelle einnimmt. Es ist erfahrung, dass traditional nur wenige weltdinge in betracht kommen, so die götter, die die menschen nach ihrem ebenbild modelliert haben(01).
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(01)
demonstrierbar ist diese überlegung mit der praxis in den religionen, in denen der angebetete gott/die angebeteten götter durch weltdinge, den fetischen(*1), präsent sind. Diese weltdinge, in der terminologie der ethnologen, die fetische, sind symbole für den gott, der angebetet wird. Der geglaubte gott ist in diesen fetischen(=symbolen) (unmittelbar) dem gläubigen präsent, sei es nun ein kreuz, das menschenwerk ist(Jesus), sei es, wie es heisst ein kosmisches überbleibsel(die Kaaba/Mekka).
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(*1)
analog die figur des überhelden. In jedem mythos ist davon die rede, so im Gilgamesch-mythos, dem ersten in der reihe der bekannten erzählungen, aber auch die monotheischen religionen(+1) sind von diesen überlegungen nicht frei, so im Christentum der Jesus von Nazareth, de facto zu einem gott erklärt, so im Islam die verehrung des propheten, der in der person des Mohamed aus Mekka, der leibhaftige vermittler ist zwischen dem menschen und seinem gott, dieser vermittelt durch den erzengel Gabriel.
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(+1)
bemerkenswert ist, dass die religion des Moses davon weitgehend frei gehalten ist, der preis dafür aber ist hoch. Schlüssig ist das mosaische system nur durch die annahme der tautologischen struktur des gottesnamens: ich bin, der ich bin.       (f)<==//                   (text)<==//
2.72.11
folgt man dem ontologischen argument, dann ist jeder begriff, der als ein daseiendes dem sein emaniert, entscheidbar(a). Dieser these steht in raum und zeit die erfahrung entgegen, dass die wahrheit der begriffe, eingefordert von der logik, am objekt, dem phänomen, logisch nicht entscheidbar ist(b). Darauf hat Kant hingewiesen, wenn er einerseits von der amphibolie der verstandesbegriffe spricht(c) und andererseits demonstriert, dass aus als wahr befundenen prämissen, zueinander im widerspruch stehend, logisch korrekt gefolgert werden könne, konklusionen, die in raum und zeit gegensätze sind(d). Das problem sind die prämissen eines schlusses, die als wahr vorausgesetzt sein müssen, deren wahrheit aber die conclusio eines anderen syllogismus ist.

Aus der formel des schlusses: axb - bxc - axc, kann die wahrheit des schlussatzes: axc, zwingend nicht abgeleitet werden, weil die prämissen: axb und bxc, durch den schluss nicht ausweisbar sind. Der im schlussatz als wissen ausgewiesene gott kann nur der gott sein, den der glaubende in den prämissen als wahr gesetzt hat.
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(a)

es wäre ein absurder gedanke, wenn das sein, das alles umfasst und das als das ganze das wahre ist, das moment der wahrheit nicht in den dasseienden dingen, die dem sein emaniert sind, tradiere. Also ist, so der kurzgeschlossene schluss, der begriff, der im sein eingebettet ist, immer auch wahr, weil das sein nicht unwahr sein kann(01).
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(01)
in der explikation der wahrheit eines schlusses fällt das explizierende subjekt immer wieder in die kausalität zurück, die das erklärende subjekt eigentlich klären will - es ist das logische laufrad des erkennenden individuums als ich. Diesen mechanismus des in sich kreisenden arguments, von Hegel in der Phänomenologie des Geistes demonstriert, kann das individuum als ich nur dann durchbrechen, wenn es einen haltepunkt fixiert hat, den es autonom setzt, absolut verbindlich für das setzende individuum als ich, nicht bindend für den genossen, der sich aber dem regime der setzung des anderen unterstellen kann, wenn er, für sich absolut bindend, sich autonom entscheidet, die entscheidung des anderen zu seiner eigenen zu machen.      (a)<==//
(b)
das problem der entscheidbarkeit der wahrheit, die den begriffen zugeordnet sein soll, kann proponiert werden - das ist das geschäft der philosophen; die wahrheit eines begriffes aber kann logisch nicht ausgewiesen werden, weil es das geschäft der theologen ist, den gott des eigenen glaubens für den anderen als glaubhaft darzustellen.        (b)<==//
(c)
das problem der amphibolie der verstandesbegriffe(01) ist die teilung der welt in noumena und phaenomena. Das, was Kant in seiner unterscheidung geltend macht, das ist der gebrauch der noumena für den verstand und der phaenomena für die sinnlichkeit. Die amphibolie gründet in "einer Verwechselung des reinen Verstandesobjekts((=noumenon)) mit der Erscheinung((=phaenomenon))"(02). Weil die "transzendentalen Ort((e))"(03) nicht identisch fallen können, ist die zuordnung eines weltdinges dem transzendentalen ort: noumenon, oder dem transzendentalen ort: phaenomenon, ohne den blick des unterscheidenden individuums als ich auf das jeweils andere nicht möglich(04), mit der konsequenz, dass die zuordnung, absolut im sinn der logik, einerseits nicht_entscheidbar ist, andererseits wird aber in raum und zeit eine entscheidung gefällt, so oder so, und immer ist die reale zuordnung bestreitbar(05).
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(01)
Kant,Immanuel: Kritik der reinen Vernunft. A 268-290. /bibliographie //==>argument: 2.92.12.
Zusatz.
Kant's anmerkungen zur position Leibniz' kann Ich beiseitelassen, weil die darstellung der kritik Kant's nur eine paraphrase wäre, die an dem vorbeiginge, was Leibniz mit der proposition eines zureichenden grundes intendiert hatte.
(02)   a.a.O. A 269.
(03)   a.a.O. A 268.
(04)   //==>argument: 2.23.03.
(05)
im realen leben ist das individuum als ich und sein genosse immer in die situation einer entscheidung gestellt, und sie entscheiden sich, nolens volens. Diese situationen in der realen welt, das reich der sinnlichkeit in der terminologie Kant's, haben zwar ihr pendant in der sphäre des verstandes, aber das, was in der sphäre des verstandes vernunftgemäss entschieden ist, das hat nicht immer(!) seine entsprechung im reich der sinne, deren kräften das individuum als ich und sein genosse ausgeliefert sind.        (c)<==//
(d)
pars pro toto verweise Ich auf die 1.antinomie: die welt hat einen/keinen anfang in der welt,(01).
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(01)   a.a.O. A 426-429.       (d)<==//                      (text)<==//
2.72.12
die aporie Kant's ist in den antinomien der reinen vernunft verortet. Kant zeigt, dass aus den gesetzten widerstreitenden behauptungen jede behauptung für sich als logisch korrekt beweisbar ist(a). Das ist im ergebnis ein dilemma, das einerseits im blick auf die logik zu beurteilen ist(b), andererseits im blick auf die praxis(c). Das individuum, das denkt, sich in raum und zeit als ich erfahrend, muss seine antwort geben auf die dinge der welt, phänomene der erfahrung, die das individuum als ich, wenn es über sie reflektiert, mit einem faktum konfrontieren, das für es "unvermeidlich"(d) ist. Die begriffe, mit denen das individuum als ich seine welt erfasst, sind, wenn es über sich, in seiner welt existierend, reflektiert, in keinem fall eindeutig; sie sind vieldeutig(e), begriffe, die auf die bestimmte frage immer zwei mögliche antworten generieren, abhängig davon, wie das individuum als ich selbst die dinge der welt wahrnimmt und reflektiert. Das spektakel der antinomien der reinen vernunft, inszeniert von Kant in den vier bekannten schemata, nötigt das individuum als ich, wenn es rational seine welt erfahren will, zu einer entscheidung, sich selbst der wahrheit versichernd, die es nicht den schemata entnehmen kann, sondern aus sich selbst schöpfen muss, mit anderen worten gesagt, es muss eine position wählen, die es als postulat formuliert und das der zureichende grund seiner existenz sein soll. Das individuum als ich ist sich selbst in den formen seines glaubens sicher, dass es die wahrheit erfasst hat, die seiner existenz eine vertraubare, das soll heissen, eine rationale struktur gibt, in der es unterscheiden kann, was es ist(f). Die Kant'schen schemata der vier antinomien der reinen vernunft, sind nur dann real, wenn das subjekt, das die antinomien formuliert, als das ausgeschlossene dritte moment präsent ist(g). Das individuum als ich löst seine aporie im glauben auf und setzt als postulat seinen glauben, das maass seines wissens über seine welt und sich selbst.
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(a)
Ich beschränke mich auf das ergebnis, das Kant gefunden hatte. Die herleitung seiner beweise en detail kann Ich dahingestellt sein lassen, einerseits, weil die darstellung der beweisführung Kant's nur eine paraphrase wäre, die das original nicht ersetzen kann, das jedermann selbst lesen muss, wenn er Kant verstehen will, andererseits, weil die darstellung des gedankenganges Kant's nur ein kommentar ist, den der autor zum argument Kant's formuliert, ein text, der den gedanken Kant's nicht 1:1 fassen kann.       (a)<==//
(b)
es ist banal festzustellen, dass mit den schemata ein gegensatz formuliert wird, der kein logischer widerspruch ist(01). Am prinzip des ausgeschlossenen widerspruchs ist ohne abstrich festzuhalten, aber, und das relativiert das argument, das, was Kant verhandelt, das ist nicht logik, sondern empirie. Vorbereitend hat Kant "von den Paralogismen der reinen Vernunft"(02) gesprochen, die auf dem "dialektischen Kampfplatz"(03) ausgefochten werden, "vernünftelnde Behauptungen"(04) also, die als "Weltbegriffe"(05) gehändelt werden und propositionen sind, die als postulate instrumentalisiert werden. Diese "transzendentalen Ideen, so fern sie die absolute Totalität der Synthesis der Erscheinungsformen betreffen"(06), charakterisiert Kant als "ein neues Phänomen der menschlichen Vernunft"(07), dem das individuum als ich sich nicht entziehen kann, weil es in eine "natürliche Antithetik"(08) eingebunden ist.
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(01)
die strikte unterscheidung: widerspruch/gegensatz, ist zu behaupten. Nur in der logik ist es möglich, von einem widerspruch zwischen zwei aussagen: SaP, zu sprechen, in der welt der erfahrung, raum und zeit unterworfen, sind nur gegensätze möglich, die gleichwohl sich einander ausschliessen können(*1).
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(*1)
die unterscheidung habe Ich andernorts en detail erörtert(+1).
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(+1)   //==>INDEX der argumente/stichwort: widerspruch/gegensatz.     (b/01)<==//
(02)
Kant,Immanuel: Kritik der reinen Vernunft. B399/p.341. /bibliographie //==>argument: 2.92.12.     (b/02)<==//
(03)   a.a.O./B451/p.411.     (b/03)<==//
(04)   a.a.O.       (b/04)<==//
(05)   a.a.O./B435/p.401.       (b/05)<==//
(06)   a.a.O.       (b/06)<==//
(07)   a.a.O./B434/p.400.     (b/07)<==//
(08)
das zitat im kontext. Kant sagt: "Hier zeigt sich nämlich ein neues Phänomen der menschlichen Vernunft, nämlich: eine ganz natürliche Antithetik, auf die keiner zu grübeln und künstlich Schlingen zu legen braucht, sondern in welche die Vernunft von selbst und zwar unvermeidlich gerät, und dadurch zwar vor den Schlummer einer eingebildeten Überzeugung, den ein bloß einseitiger Schein hervorbringt, verwahrt, aber zugleich in Versuchung gebracht wird, sich entweder einer skeptischen Hoffnungslosigkeit zu überlassen, oder einen dogmatischen Trotz anzunehmen und den Kopf steif auf gewisse Behauptungen zu setzen, ohne den Gründen des Gegenteils Gehör und Gerechtigkeit widerfahren zu lassen"(*1).
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(*1)   a.a.O./B434/p.400.      (b/08)<==//             (b)<==//
(c)
die phänomene der menschlichen vernunft, erzeugt von realen individuen, die ein ich sind, sind ohne den begriff: subjekt, nicht denkbar, den das individuum als ich denken muss, wenn es die antinomien der reinen vernunft denkt. Es ist aber zu bemerken, dass im schema der antinomien(01) das individuum als ich nicht präsent ist. Diese bemerkung ist keineswegs banal, weil Kant einerseits darauf verwiesen hat, dass die darstellung auf die reinen und transzendentalen begriffe beschränkt sei und die verstandesbegriffe von der unvermeidlichen Einschränkung der möglichen erfahrung frei gehalten werden müssen(02), und, weil Kant andererseits das problem des subjekts dem bereich der paralogismen(03) zugeordnet hat. Kant stellt sich dem "befremdlich"en gedanken, dass kein ding der welt ohne die annahme sein könne, die hypothese nämlich, dass das individuum, das ein ich ist, es ist, das die dinge der welt denkt, die das sind, was sie sind und als diese dem individuum als ich in seinem denken erscheinen(04). Kant sagt: "Zum Grunde derselben können wir aber nichts anderes legen, als die einfache und für sich selbst an Inhalt gänzlich leere Vorstellung: Ich, von der man nicht einmal sagen kann, daß es ein Begriff sei, sondern ein bloßes Bewußtsein, das alle Begriffe begleitet. Durch dieses Ich, oder Er, oder Es(das Ding), welches denket, wird nun nichts weiter, als ein transzendentales Subjekt der Gedanken vorgestellt = x, welches nur durch den Gedanken, die seine Prädikate sind, erkannt wird, und wovon wir, abgesondert, niemals den mindesten Begriff haben können; um welches wir uns daher in einem beständigen Zirkel herumdrehen, indem wir uns seiner Vorstellung jederzeit schon bedienen müssen, um irgend etwas von ihm zu urteilen; ((...))(05) das Bewusstsein an sich ((...)) ist ((...)) eine Form ((...)), so fern sie Erkenntnis genannt werden soll; denn von der allein kann ich sagen, daß ich dadurch irgend etwas denke"(06).
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(01)   a.a.O./p.399-440.    (c/01)<==//
(02)
das zitat im kontext. Kant sagt: "Um nun diese Ideen nach einem Prinzip mit systematischer Präzision aufzählen zu können, müssen wir erstlich bemerken, daß nur der Verstand es sei, aus welchem reine und transzendentale Begriffe entspringen können, daß die Vernunft eigentlich gar keinen Begriff erzeuge, sondern allenfalls nur den Verstandesbegriff von den unvermeidlichen Einschränkungen einer möglichen Erfahrung frei mache, und ihn also über die Grenzen des Empirischen, doch aber in Verknüpfung mit demseben, zu erweitern suche(*1).
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(*1)   a.a.O. B436-437, p.401-402.    (c/02)<==//
(03)   a.a.O./p.341-398.      (c/03)<==//
(04)
Ich verschränke den gedanken Kant's mit meinem denken. Das zitat im kontext. Kant sagt: "Es muß aber gleich anfangs befremdlich scheinen, daß die Bedingung, unter der ich überhaupt denke, und die mithin bloß eine Beschaffenheit meines Subjekts ist, zugleich für alles, was denkt, gültig sein solle, und daß wir auf einen empirisch scheinenden Satz ein apodiktisches und allgemeines Urteil zu gründen uns anmaßen können, nämlich: daß alles, was denkt, so beschaffen sei, als der Ausspruch des Selbstbewußtsein es an mir aussagt. Die Ursache aber hie- | von liegt darin: daß wir den Dingen a priori alle Eigenschaften notwendig beilegen müssen, die die Bedingungen ausmachen, unter welchen wir sie allein denken. Nun kann ich von einem denkenden Wesen durch keine äußre Erfahrung, sondern bloß durch das Selbstbewußtsein die mindeste Vorstellung haben"(*1).
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(*1)   a.a.O./B405,p.344/345.     (c/04)<==//
(05)
die auslassungen haben den zweck, den gedanken im text klarer herauszustellen.      (c/05)<==//
(06)   a.a.O./B403/404, p.344.       (c/06)<==//            (c)<==//
(d)      //==>anmerkung: (b/08).       (d)<==//
(e)      //==>argument: 2.72.11.     (e)<==//
(f)
das ist der punkt, an dem die formel: gut und böse, ihren angemessenen ort hat.       (f)<==//
(g)      //==>argument: 2.23.12.      (g)<==//                 (text)<==//
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//==>subtext: 2.81.01:
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zurück/bibliogr.daten<==//
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stand: 17.12.01.
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