Text

1. Text

Gibt es gott? - nein und ja!
Die logik des ontologischen gottesbeweises im horizont des relationalen arguments.

1.1     die exposition
1.11

gibt es gott?(2.2.001) - eine frage(2.2.015), die, totalitär in ihrem duktus, den terminus: gott, instrumentalisiert. Das wort: gott,(2.8.001) verweist auf das ganze, aber das ganze ist als objekt der frage ein teil des ganzen und kann als teil im ganzen nicht das ganze sein(2.4.003). In der struktur der frage ist jede mögliche antwort als zweideutig präformiert, antworten, die als teil eines ganzen einerseits zu den anderen teilen im ganzen in der gleichen weise(2.8.002) gültig sind, antworten, die aber andererseits, auf das ganze verweisend, singulär bestimmt werden. Entweder wird die frage nach dem existierenden gott bejaht oder verneint - ein drittes ist nicht zugestanden. Werden die konstituierenden axiome der logik(2.4.002) akzeptiert, dann ist jede denkbare antwort auf die existenzfrage gottes im horizont der gesetzten kausalitäten(2.4.005) logisch falsch, weil das individuum als ich(2.4.012) mit seiner frage nach gott die möglichen antworten als teil seiner prämissen gesetzt hat. Das kritische moment ist das verknüpfende wort: weil, mit dem als teil eines komplexen logischen urteils eine relation(2.4.021) konstituiert ist, deren momente in raum und zeit(2.4.004) zwei dinge der welt sind, die im fragenden individuum als ich ihr vermittelndes moment haben. Das eine moment der relation ist die gewissheit des individuums als ich, dass der geglaubte gott existiert, das andere moment der relation ist der grund, dass der geglaubte gott der schöpfer der welt ist, den grund aber kann nur das individuum als ich gesetzt haben, das, die relation: gott_ist<==|==>gott_als_schöpfer,(2.2.016) denkend, in der relation nicht präsent ist.
1.12
die logik der frage: gibt es gott?, ist ein ding der welt(2.4.011), über das das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, verfügen, wenn sie denkend, die welt als ein ganzes(2.4.009) im blick, die dinge der welt einerseits in bestimmten relationen fassen und andererseits als argumente kausal miteinander verknüpfen, argumente, deren gründe unterscheidbar sind, die aber, zueinander dialektisch, in einem gegensatz stehen können. Gebunden in der gesetzten kausalität der weltdinge, ist demonstrierbar, dass jeder denkbare beweis der existenz gottes nicht das ausweisen kann, was er beweisen soll(2.2.003). Weder mit einer position noch mit einer negation ist die frage nach der existenz gottes abschliessend beantwortbar, weil im modus der kausalität(2.3.003) die denkbaren anworten logisch nicht entscheidbar sind. Das eine moment des ontologischen gottesbeweises ist seine logik, das andere moment ist der grund des wissens, den das individuum als ich benennen muss. Keine der möglichen antworten, verortet im gefühl des individuums als ich, kann genügen, weil das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich,(2.4.014) die frage: gibt es gott?, beantworten müssen. Jede antwort ist in der gleichen weise gültig - als position und/oder als negation. Mit jeder denkbaren antwort, einerseits intramundum schlüssig in der definierten grenze der logik, andererseits extramundum abgegrenzt im glauben, können das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, ihr bedürfnis befriedigen, im ganzen die teile in eine ordnung zu setzen, die eine humane existenz ermöglicht(2.8.003).
1.2    die durchführung
1.21
jeder versuch des beweisführenden individuums als ich, die existenz des geglaubten gottes(2.2.012) mit einem argument zu behaupten und/oder zu verneinen, setzt voraus, dass der gründende grund der erfahrenen welt gesetzt ist. Das problem ist der gesetzte gründende grund, im gewölbe der erfundenen kausalität(2.8.004) der schlussstein, mit dem das individuum als ich sein wissen über die welt ausweist. Als postulat der vernunft ist der gründende grund(2.4.007) ein ding der welt(2.4.010). Das postulat als argument schliesst aus, dass der gesetzte grund das momentum im geschlossenen system des ontologischen arguments sein kann, in dem, präsent im gefühl des individuums als ich, die vielfältigen weltdinge koinzidieren(2.5.007), die welt in der koinzidenz der weltdinge als das ganze zusammenhaltend(2.8.005). Das gefühl aber, vom individuum als ich unmittelbar physisch gelebt, ist der ort, an dem das individuum als ich sich angetrieben weiss, in seinem forum internum den schöpfergott, das allumfassende sein eingeschlossen(2.5.004), zu imaginieren und die imagination als idee, wie jedes andere ding der welt, auf dem forum publicum(2.4.017) zu händeln. Seine letzte gewissheit findet das individuum als ich, dem individuellen impuls(2.4.013) folgend, nur in sich selbst. Dieses denken, physisch real im moment der gelebten gegenwart, hat zwei gedanken zum gegenstand, mit denen das individuum als ich und sein genosse konfrontiert sind, gedanken, denen sie sich, jeder für sich, nicht entziehen können, gedanken, die als begriffe zueinander widersprüche sind, als phänomene aber nur gegensätze sein können(2.4.016). Der eine gedanke fasst in raum und zeit jeden denkbaren gedanken als teil im ganzen, der andere gedanke ist die vorstellung, dass jeder denkbare gedanke, wenn er gedacht wird, für sich als teil in einem ganzen gebunden sein müsse. Die dialektik der widerstreitenden gedanken, jeder gedanke für sich kausal begründet, ist in raum und zeit nicht auflösbar. Diese dialektik, real in den phänomenen, muss aber, wenn die zerstörende gewalt der dialektik eingehegt sein soll, darstellbar sein. Ein weg der darstellung ist im relationalen argument gewiesen. Im horizont des jeweils ausgeschlossenen anderen gedankens erscheint der gedanke bestimmt, der für das individuum als ich im moment seiner gelebten gegenwart real ist.
1.22
zwei optionen hat das individuum als ich verfügbar, wenn es im moment der gelebten gegenwart seine welt präsent hat. Als begriff stehen die optionen zueinander im widerspruch, als phänomene aber werden die optionen vom individuum als ich in ihrer gegensätzlichkeit gehändelt. Die eine option, autonom gewählt, schliesst die jeweils andere option logisch zwingend aus - tertium non datur. Ich bezeichne die beiden denkmöglichen optionen mit den termini: das ontologische argument(2.5.001) und das relationale argument(2.4.001). Als begriffe können die optionen keiner wertung unterliegen, aber als phänomene, präsent in den dokumenten der historia, sind die bezeichneten optionen in der wertung umstritten, immer gegenläufig, auch einander sich ausschliessend(2.5.002). Eingebunden in die gegensätzlichkeit der mit den begriffen unterschiedenen phänomene, ist die dialektik der optionen für das individuum als ich und seinem genossen, jeder für sich, nicht auflösbar, weil das, was sie einerseits mit den verfügbaren argumenten gegensätzlich behaupten, in raum und zeit begrenzt, andererseits als logisch nicht vereinbar ausgewiesen ist. Als phänomene sind die begriffe: das ontologische oder das relationale argument, vom individuum als ich und seinem genossen real gedacht, wahr(2.4.018), die wahrheit der phänomene aber ist strikt von der logischen konsistenz der unterscheidenden begriffe abzugrenzen, die für das individuum als ich oder seinen genossen ein argument sein können, die eine oder die andere option zu wählen(2.4.019). Das intrinsische problem des begriffs: das ontologische argument, der ausgeführte beweis, dass der geglaubte gott existiere oder das sein sei, ist im relationalen argument gegenstandslos, gegenstandslos ist das intrinsische problem des relationalen arguments im ontologischen argument, weil die setzung des gründenden grundes, der die teile im ganzen zusammenfügt, nur ein daseiendes moment im sein sein könne. Gespiegelt in ihrer logik sind die begriffe: das relationale argument und das ontologische argument, reziprok. Die reziprozität der begriffe schliesst logisch aus, dass ein element des behauptenden beweises oder ein element der gewollten setzung das entscheidende moment der kausalität sein kann, das die real erlebte dialektik der gründenden gründe konstituiert; denn jeder grund, vom individuum als ich und seinem genossen im modus der kausalität gedacht, ist für sich in gleicher weise gültig. Im reziproken spiegelbild der begriffe, die unterschiedenen phänomene eingeschlossen, ist aber eine perspektive impliziert, die dem individuum als ich und seinem genossen, jeder für sich, die chance offen hält, das problem ihrer individuellen existenz erkennen zu können, das verortet ist, einerseits im beweis der existenz gottes oder des seins, andererseits in der setzung eines gründenden grundes. Für die behauptung in der gemeinsam geteilten welt kann es nicht genügen, wenn das individuum als ich sich seinerseits auf die beweisbare falschheit jedes ontologisch strukturierten gottesbeweises kapriziert, der genosse aber seinerseits die offene unbegründetheit einer relationalen setzung kritisiert. Der grund ist, im modus der kausalität argumentierend, dass der genosse und das individuum als ich die beweisgründe ihrer behauptungen in der perspektive der jeweils anderen perspektive auffinden.
1.23
die perspektive des ontologischen arguments ist das ganze, die teile sind das problem. Vorausgesetzt(2.5.003), der geglaubte gott existiert und/oder das behauptete sein ist, dann impliziert diese behauptung die frage, warum es geschöpfe des existierende gottes und/oder seiendes des seins geben müsse. Das ganze, sei dieses ganze nun ein gott oder das sein, genügt als begriff sich selbst(2.3.002). Das ganze, nichts auslassend und alles umfassend, bedarf der teile nicht, um als begriff logisch konsistent zu sein, folglich räsonieren die verfechter des ontologischen arguments logisch inkonsequent, wenn sie behaupten, dass sie über die geschöpfe des gottes oder der daseienden dinge im sein rational begründet sprechen(2.5.010). Einerseits versammeln sie im argument diese weltdinge als teile des ganzen in der klammer, andererseit setzen sie ihre vorstellung des ganzes als konstante des arguments vor die klammer. Die struktur ihres arguments ist mit der realen situation auf einer theaterbühne vergleichbar(2.8.006). Vor der kulisse geschieht vieles, das eindruck machen soll, die bewegende maschinerie aber hinter der begrenzenden kulisse muss verborgen werden, dem geheimnis gleich, das die akteure in den kulissen artikulieren, das muss in ein sollen umdeutend. Der gott und/oder das sein, ungreifbar vor die klammer gestellt, wird, wenn die akteure in der klammer sich ihres spiels gewiss sein wollen, ein objekt der akteure, sichtbar in seiner unsichtbarkeit, das, gefasst in einem gedanken, als teil im ganzen erscheint, das die klammer und das, was davor gesetzt ist, umgreift(2.5.009). Der gedanke, dass das ganze sein müsse, ist, teil des ganzen seiend, als postulat zwar denkbar, aber das denken des gedankens, real im moment der gelebten gegenwart, ist als teil im ganzen nicht das ganze. Die logik dieses gedankens schafft eine situation, in der, konträr zur prämisse, das teil das momentum ist, das im ganzen seine konklusion haben soll. Entweder wird der prozess des denkens im ziel neu geöffnet(2.2.010), oder der prozess des denkens verschwindet im ziel ohne spur. Mit dem ontologischen argument(2.5.006) haben sich das individuum als ich und sein genosse eine struktur der welterfahrung geschaffen, das ein brilliantes spektakel bietet, in dem der eine und der andere beides sind, zuschauer und akteur.
1.24
die perspektive des relationalen arguments ist das teil, das ganze der welt ist das problem. Das individuum, das sich als ich begreift, ist sich seiner existenz gewiss. Wenn das individuum als ich das_andere(2.4.008) in einer relation fasst, dann ist es bei sich selbst, aber das, was das_andere in der projektierten ganzheit sein soll, das ist seine vorstellung von der welt, in der das individuum als ich die dinge der welt im moment der gelebten gegenwart präsent hat. Extramundum dieser vorgestellten welt ist für das individuum als ich kein gedanke intramundum denkbar. Das individuum, sich als ich begreifend(2.4.024), ist der schöpfer seiner welt(2.2.011), und das, was es in seiner intention als welt denkt, das ist das ganze, im ganzen der welt ein teil seiend. Aus seinem individuellen impuls lebend und im strom dieser quelle seine welt schaffend, muss das individuum, wenn es sich als ich begreifen will, anerkennen, dass es, ein spiegelbild des anderen seiend, nicht das_andere ist, gleichwohl diesem ähnlich, dem anderen als der_andere aber gleich, der der genosse ist. Das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, fassen ihre welten, jede welt für sich, als ein ganzes, aber das, was in ihren vorstellungen die welt als ein ganzes sein soll, das ist ein postulat ihres denkens, das ein teil im ganzen ist, ein ding der welt, in dem das ganze der welt aufleuchtet, das ganze repräsentierend. Fundiert im individuum als ich, das, aus seinem individuellen impuls quellend, seine welt schafft, ist der gründende grund ein blinder fleck, auf den das individuum im leben immer wieder zurückfällt, entweder das ziel, das ich zu sein, im blick habend, oder in dem es, wenn der physische tod markiert ist, ohne spur verschwunden sein wird. Das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, können ihre existenz als ein spektakel inszenieren, dessen vorhang im physischen tod der protagonisten fallen wird(2.4.025).
1.25
in ihrem fundierenden grund sind das relationale argument und das ontologische argument über kreuz widersprechend, ein widerspruch, der kausal nicht auflösbar ist, der aber, dialektisch als gegensatz erscheinend, pragmatisch, ohne die unterstellten wahrheiten abschliessend ausweisen zu können, in der einen oder in der anderen form aufgelöst wird. Das, was wissen sein soll, das kann nur ein glaube sein, ein glaube aber, den das individuum als ich mit dem genossen, jeder für sich, in ihr wissen transformieren(2.2.013). Die streitgegenstände, die in der causa: existenz gottes - ja und/oder nein, logisch geurteilt, ein widerspruch sind, der den begriff vernichtet, sind als phänomene in raum und zeit gegensätze, die das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, leben - es ist ihr leben. Als phänomene müssen diese gegensätze unterscheidbar in einem argument darstellbar sein, das die anforderung der logik ebenso erfüllt wie die anforderungen der erfahrung in raum und zeit. Mit der methode: im trialektischen modus, erfasst das individuum als ich die dialektik der gesetzten gründe seinerseits im horizont des vom genossen gesetzten grundes, der im schema des trialektischen modus das ausgeschlossene dritte moment ist, sein genosse, der_andere des individuums als ich, fasst dieselbe dialektik der gesetzten gründe seinerseits im horizont des von dem anderen gesetzten grundes, der das ausgeschlossene dritte moment ist. Die dialektik der vom individuum als ich oder vom genossen gesetzten gründenden gründe, den kern des ontologischen gottesbeweises formend, ist in der relation: ganze<==|==>teil, verortet, in der das individuum als ich das ausgeschlossene dritte moment ist(2.4.015). Was der geglaubte gott in der form des gewussten gottes ist, das ist dieser gott in einer gedoppelten form, stillgestellt als objekt in den argumenten des individuums als ich und seines genossens, einerseits als teil im ganzen, andererseits als das ganze in seinen teilen, das jeweils andere bestimmend, das das ausgeschlossene dritte moment ist.
1.3    die coda
1.31
mit dem schema des trialektischen modus ist das problem des ontologischen gottesbeweises darstellbar, das als widerstreit der gründe in raum und zeit nicht entscheidbar ist. Die mögliche antwort auf die frage nach der existenz gottes ist in der perspektive der logik eine negation, die das individuum als ich, selbstgewiss in raum und zeit existierend, im horizont einer position denkt. Nicht anders die mögliche affirmation eines gottes, die im horizont der ausgeschlossenen negation jedes anderen gottes gedacht wird. Nicht die existenz oder die nicht_existenz des behaupteten gottes ist das problem, das problem ist die behauptung der nichtexistenz eines gottes im horizont der notwendigkeit eines existierenden gottes, oder, spiegelbildlich reziprok, die logisch konsistente behauptung des existierenden gottes im horizont der nicht_existenz gottes(2.2.014).
1.32
das problem ist gegenwärtig in den konflikten, die mit worten aufklärend ausgefochten werden, wörter, die verdunkeln sollen. Der streitgegenstand, fokussiert auf den richtigen gott, ist in seinem konfliktpotential entschärft, wenn die widerstreitenden gründenden gründe auf die dialektik von teil und ganzem reduziert werden, die im trialektischen modus rational diskutiert werden können. Mit der methode: im trialektischen modus, werden die konflikte um den richtigen gott nicht entschieden, aber die struktur dieser konflikte ist dem individuum als ich und seinem genosse präsent, wenn sie im moment der gelebten gegenwart die fragen ihres lebens analysieren und synthetisierend beantworten.
finis
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fortsetzung: subtext: 2.1.001-2.1-003

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eingestellt: 13.05.10.

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