Subtext

subtext: 2.4.001-2.4.025

2.4.001

das individuum als ich, das die position des relationalen arguments vertritt, kann die mit dem genossen geteilte welt nur in der perspektive der teile reflektieren - das problem sind die teile im ganzen(a). Das individuum, sich selbst als ich begreifend, kann, als teil im ganzen, nicht hinter seine setzung des gründenden grundes zurückgehen(b). Um sich selbst als das ich begreifen zu können, muss das individuum, das ein ich ist, sich seines selbst gewiss sein, und diese gewissheit hat das individuum als ich in den relationen gegenwärtig, die es, im moment der gelebten gegenwart, zu den dingen der welt fixiert, die ihm das_andere sind. Wenn das individuum als ich das ganze seiner welt in den teilen des ganzen denkt(c), dann nimmt es in seinen wahrnehmungen im moment der gelebten gegenwart die funktionstelle des moments ein, das das ganze sein soll(d). Jede vom individuum als ich gesetzte relation ist wahr; es ist eine andere frage, ob die gesetzte relation im modus der kausalität richtig ist, und diese frage entscheidet das individuum als ich mit einer zweiten relation, die in raum und zeit nicht mit der anderen relation identisch fallen kann. Von sich selbst kann das individuum als ich nicht absehen, aber das, was das individuum als ich in raum und zeit ist, das schöpft das individuum als ich aus seinem individuellen impuls(e), von dem das individuum als ich vieles prädizieren kann, eines aber nicht - der quellgrund kann ihm nicht bekannt sein. Dieser quellgrund ist der blinde fleck im begriff: das relationale argument, dem individuum als ich real präsent im moment der gelebten gegenwart, aber alles, was aus diesem moment abgeleitet wird, das ist für das individuum als ich in raum und zeit nach dem modus der kausalität bestimmt, der kausalität, die das individuum, sich als ich bestimmend, in diesem moment seiner existenz autonom setzt(f). Seine frage nach dem gründenden grund der welt beantwortet das individuum als ich, die welt als ganzes im ganzen sich vorgestellend, immanent und seine antwort ist eine setzung, die setzung, die das fundament seiner existenz zwischen geburt und tod ist.
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(a)
die logische gegenposition ist das ontologische argument(01),(02).
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(01) //==>argument: 2.5.001.

(02) zur differenz: ontologisches argument/relationales argument,(*1).
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(*1) //==>argument: 2.3.001.   //        (2.4.001/(a))<==//

(b)
das wort Descartes': "cogito, ergo sum" ist die formel, die mit der tradition kompatibel ist. Das denkende subjekt ist in seinem methodischen zweifel auf sich selbst als ein denkendes wesen zurückverwiesen. Mit dieser idee hatte Descartes das schema der rationalen reflexion, ganz kind der aufklärung, präzis gefasst, aber im zweifel ist auch der gedanke impliziert, dass diese idee, eingebunden in der vorstellung des ganzen, nicht das ganze sein könne. Es bleibt im letzten gedanken eine lücke und diese lücke hatte Descartes, wieder ganz kind seiner zeit, mit seinem ontologischen gottesbeweis aufgefüllt(01).
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(01) //==>argument: 2.2.005.   //        (2.4.001/(b))<==//
(c)
es ist strikt zu unterscheiden zwischen dem denken der welt als ein ganzes und der physischen wahrnehmung der welt als das ganze in ihren teilen. Das denken ist der akt, den das individuum als ich nur in seinem forum internum(01) vollziehen kann. Im denken konstituiert das individuum als ich seine welt in raum und zeit als begriff(02), der begriff, der die bedingung ist, die dinge der welt wahrnehmend zu unterscheiden, die das individuum als ich auf dem forum publicum(01) mit dem genossen händelt. Im denken der welt kann das individuum als ich keiner kontrolle durch den genossen, der_andere, unterworfen sein, die wahrnehmung der weltdinge aber ist immer der kontrolle des jeweils anderen unterworfen.
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(01) //==>argument: 2.4.017.
(02) //==>argument: 2.4.004.
//==>INDEX der argumente/stichwort: zeiterfahrung.     (2.4.001/(c))<==//
(d)
mit jeder gesetzten relation zu den dingen der welt ist das individuum als ich sich seines selbst gewiss. In dieser gewissheit weiss das individuum als ich sich als ein ganzes(01) und diese gewissheit ist auch das maass für das, was das individuum als ich in den dingen der welt als das ganze findet. Der gedanke ist darum nicht abwegig, dass das individuum als ich sich selbst als gott, sein eigener gott, begreifen will. Der gedanke mag ungeheuerlich erscheinen, er ist aber der struktur des selbstbewusstseins implizit, weil ohne logische friktionen kein argument extramundum intramundum gefasst werden kann(02).
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(01)
jede vom individuum als ich gesetzte relation ist im moment der gelebten gegenwart wahr; es wäre ein unsinniger gedanke von unwahrheit zu sprechen(*1). Insofern ist die feststellung plausibel, dass das individuum als ich in sich eine vorstellung von sich als das ganze hat, gleichwohl es weiss, dass diese vorstellung vom ganzen nur ein teil im ganzen sein kann.
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(*1)
ob das, was in der gesetzten relation als richtig/falsch behauptet wird, auch richtig ist oder nicht, das ist ein anderes problem; es muss strikt abgegrenzt werden, weil der maasstab für diese entscheidung eine bestimmte kausalität ist, die nach den regeln der logik beurteilt wird.
(02)
wenn das indviduum als ich sagt: ich bin selbst mein gott, dann mag dieser anspruch prima vista als eine blasphemie erscheinen(*1), secunda vista sind aber die theologen, die ihren gott predigen, die blasphemiker, weil sie sich erfrechen, im namen des EINEN gottes zu reden, für ihren anspruch aber nur irgendwelche versatzstücke benennen können, die als teile der schöpfung mit dem schöpfergott zwar verknüpft sind, von denen aber das geschöpf dieses gottes nicht sagen kann, dass sie mit dem gotte auch identisch sind. Als beweis gibt es nur eine behauptung und diese behauptung ist ein wohlfeiler spielball der macht.
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(*1)
die strafnorm: blasphemie, hat im recht nichts mit theologie zu tun, viel aber mit der tatsächlichen verteilung der macht in der gesellschaft. Blasphemiker ist immer der andere, und der hat schlechte karten, wenn er nicht auch über macht verfügt, mit der er dem angreifenden frechling zurückdrohen könnte. In einer demokratischen rechtordnung ist der blasphemieparagraph fehl am platz, etwas anderes ist es, wenn in einer pluralen gesellschaft sicher gestellt sein soll, dass jeder nach seiner vernunft an seinen gott glauben kann. Die störung des religionsfriedens ist etwas anderes als ein wort, von dem behauptet wird, dass es gott beleidige.      (2.4.001/(d))<==//
(e)      //==>argument: 2.4.013.   //        (2.4.001/(e))<==//
(f)      //==>INDEX der argumente/stichwort: autonomie.      (2.4.001/(f))<==//    //    (text)<==//
2.4.002
wenn das individuum als ich und sein genosse miteinander kommunizieren wollen, dann müssen sie darin konsentieren, dass die logischen axiome(a) gelten. Dieser konsens(b) ist die bedingung ihrer  kommunikation. Es kann die überlegung angestellt werden, ob die axiome der logik wahr sind. Diese überlegung ist aber irrelevant, weil das problem der wahrheit eines arguments kein konstitutives moment für die geltung dieses arguments sein kann(c). In pragmatischer perspektive ist die geltung der logischen axiome der anfangspunkt jeder rationalen reflexion, zu der das individuum als ich und sein genosse fähig sind(d).
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(a)
der gegenstand des konsenses(01) sind drei axiome. Das 1.axiom ist das der identität. Ein ding der welt: n, kann nur mit sich selbst identisch sein, jedes andere ding der welt: x, ist zu dem ding der welt: n, ein anderes. Das 2.axiom ist das des ausgeschlossenen widerspruchs. Im logischen urteil kann dem logischen subjekt: S, nicht zugleich das prädikat: P und nicht_P, zugeordnet sein. Das 3.axiom ist die regel: tertium non datur. Entweder ist die position(SaP) oder es ist die negation(SeP) - eine dritte möglichkeit ist nicht zugestanden(02).
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(01)
gegenstand des konsenses sind nicht die logischen systeme, die von den logikern diskutiert werden. Die logischen axiome sind aber das minimum dessen, was vorausgesetzt werden muss, damit im kontext eines logischen systems ein argument als rational behauptet werden kann.
(02)
diese regel gilt nur für das logische urteil, das das konstitutive moment jedes begriffs ist. Für die dinge der welt, alles phänomene, gilt die regel: tertium (e multum) datur. Das geheimnisvolle ding am himmel, als ufo ausgemacht, entpuppt sich als simple sternschnuppe.
(b)
der konsens setzt voraus, dass das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, sich autonom entschieden haben, den konsens zu akzeptieren. Das entscheidende moment ist die handlung, für die sich das individuum als ich autonom entscheidet, sich an diese entscheidung absolut bindend. Wenn das individuum als ich sich autonom entscheidet, den konsens nicht zu akzeptieren, in der autonomen entscheidung also die option: negation, wählend, dann kann nur festgestellt werden, dass der konsens nicht besteht, was sonst noch sein sollte, darüber kann das individuum als ich nichts prädizieren. Und wenn es doch etwas über das negierte prädiziert? - nun, dann liegt eine position vor, an die sich das individuum als ich absolut gebunden hat.
(c)
wenn von der wahrheit eines logischen urteils gesprochen wird, dann setzt diese aussage eine aussage voraus, die, für sich ein anderes logisches urteil, das kriterium ist, an der die aussage als wahr oder als falsch erkannt werden kann. Das problem der wahrheit eines logischen urteils wird also nur auf ein anderes logisches urteil verschoben.
(d)
man sagt gemeinhin, mit irgend etwas müsse man beginnen. Das ist eine binsenweisheit, die nicht unterschätzt werden sollte. Für den theologen ist es selbtsredend, dass es den gepredigten gott gibt, alles andere ist gedöns, das nun mal der aufklärung geschuldet ist. Der astrophysiker beginnt mit dem urknall, ein interessantes theorem, das den vorzug hat, das ereignis in der zeit weit zurück zu datieren. Albert Einstein hatte die existenz von raum und zeit für seine relativitätstheorie als gewiss vorausgesetzt. Und auch die logiker haben ihren anfang, wenn sie sagen, dass ein logischer schluss nur dann gültig sein könne, wenn die prämissen "wahr"(01) seien.
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(01)
aber unter welcher bedingung ist eine prämisse wahr oder nicht_wahr? - die möglichkeit der unterscheidung muss zumindest gegeben sein. Auf diese frage muss immer dann geantwortet werden, wenn die gültigkeit eines gottesbeweises im streit steht. Jede frage nach dem anfang kommt immer an den punkt, in dem das gesicherte wissen in einen glauben transformiert ist.   (text)<==//
2.4.003
über die dinge der welt, das_andere, kann das individuum als ich, wenn es über sich selbst und seinen ort in der welt reflektiert, nur in den formen der sprache verfügen. Im moment seiner gelebten gegenwart kann das individuum als ich das ding der welt: a, mit einer handbewegung an einen anderen ort versetzen, aber das, was es tut, und dann, was getan ist, das hat das individuum als ich nur in den formen der sprache verfügbar, so auch das ding der welt: gott, das es zum einen mit dem zeichen, der terminus: gott, kennzeichnet, das es zum zweiten in seinem reden über das phänomen auf dem forum publicum real präsent hat, sei es als den gütigen, sei es als den strafenden gott, das es zum dritten mit seinem begriff: gott, im forum internum denkt. Im moment der gelebten gegenwart hat das individuum als ich das ding der welt: gott, identisch mit sich selbst, in drei formen real präsent, drei formen, die das individuum als ich in relationen fasst, entweder in den relationen: individuum_als_ich<==|==>begriff(=gott) und individuum_als_ich<==|==>terminus(=gott), oder in den relationen: individuum_als_ich<==|==>begriff(=gott) und individuum_als_ich<==|==>phänomen(=gott),
oder in den relationen: individuum_als_ich<==|==>phänomen(=gott) und individuum_als_ich<==|==>terminus(=gott). Das, was der begriff: gott, und der terminus: gott, sein sollen, das ist für das individuum als ich bestimmt im phänomen: gott. Das, was das phänomen: gott, und der terminus: gott, sein sollen, das ist für das individuum als ich bestimmt im begriff: gott. Das, was der terminus: gott, und der begriff: gott, sein sollen, das ist für das individuum als ich bestimmt in dem phänomen: gott,(a),b). Die situation kann verstörend wirken, weil das, was in der theologischen rede mit dem wort: gott, fixiert wird, allen, die es betrifft, wenn über gott geredet wird, in drei unterscheidbaren formen präsent ist, die als vorstellungen des individuums als ich und seines genossen dinge der welt sind, gehändelt auf dem forum publicum, die alle auf das nämliche ding der welt: gott, verweisen, das einmal als das phänomen: gott, erscheint, dann als der begriff: gott, und dann als der terminus: gott. Das, worüber das individuum als ich und sein genosse miteinander kommunizieren, das ist als objekt, identisch mit sich selbst, für alle, die es betrifft, in den formen der sprache real präsent. Es sind formen der sprache, die einerseits nicht identisch sein können, die andererseits in den phänomenen der sprache vermittelt werden. Diese vermittlungen sind in den vom individuum als ich gefassten relationen kausal nicht ohne rest miteinander verknüpfbar, dialektisch bleiben sie immer zueinander relativ unentschieden, darstellbar sind die relationen mit ihrem impliziten problem im trialektischen modus.
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(a)  //==>argumente: 2.4.016  //==>2.6.013.
(b)  //==>argument: 2.6.014.   //      (text)<==//
2.4.004
mit der formel: in raum und zeit,(a) ist die zeiterfahrung des individuums als ich fixiert. Jedes ding der welt, das das individuum als ich im moment seiner gelebten gegenwart real als phänomen wahrnimmt(b), unterliegt den bedingungen von raum und zeit. Für das individuum als ich ist das ding der welt: n, an einem bestimmten ort: "hier, da und dort" zu einem bestimmten punkt in der zeit: "jetzt, gestern und morgen" verortet. Jede abhängige relation, die das individuum als ich zu dem ding der welt: n, setzt, ist mit einem bestimmten punkt in raum und zeit verknüpft(c), den punkt im raum im horizont der ausgeschlossenen zeit, den punkt in der zeit im horizont des ausgeschlossen raums. Die differenz der raumpunkte in der zeit und der zeitpunkte im raum sind die momente, die das individuum als ich im modus der kausalität miteinander verknüpft.
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(a)      //==>INDEX der argumente/stichwort: zeiterfahrung.
(b)
klarstellung. Dieser satz ist strikt zu unterscheiden von dem satz: "jedes ding der welt, das das individuum als ich im moment seiner gelebten gegenwart als begriff denkt". Der begriff, mit dem das individuum als ich das_andere als dieses oder jenes phänomen unterscheidet, unterliegt nicht den bedingungen von raum und zeit. Es gilt, dass das ding der welt: n, entweder das phänomen: n, ist oder es ist nicht, tertium non datur. Etwas anderes ist es, wenn der unterscheidende begriff als phänomen präsent ist. Dann gilt, dass das ding der welt: n, das phänomen: a, und/oder das phänomen: b, ist - tertium (e multum) datur. Die differenz kann am beispiel des begriffs: freiheit, und den phänomenen der freiheiten, die als begriffe widerstreitend traktiert werden, exemplifiziert werden(01).
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(01) //==>INDEX der argumente/stichworte: begriff und phänomen.
(c)
klarstellung. Für sich ist jede abhängige relation entweder im raum oder in der zeit eine verknüpfung von zwei punkten, zum beispiel: hier und da, und: jetzt und gestern.   (text)<==//
2.4.005
das, was das individuum als ich, den bedingungen von raum und zeit unterliegend(a), in seiner welt erfährt, das ist kausal bestimmt(b). Mit der relation: ursache==>wirkung(c), hat das individuum als ich das ding der welt: n, in seiner faktizität wahrgenommen, präsent im moment seiner gelebten gegenwart. Die bestimmt erfahrene beobachtung, mit einem grund unterlegt, ordnet es in seiner welt ein. Für die einordnung des beobachteten weltdinges: n, ist nicht die feststellung entscheidend, ob die behauptete ursache/wirkung-relation besteht oder nicht_besteht, entscheidend ist allein das faktum, dass diese relation behauptet werden kann, richtig oder falsch(d).
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(a)      //==>argument: 2.4.004.

(b)

für die erfahrung der weltdinge in raum und zeit gilt das prinzip der kausalität universell. Das diktum sollte aber nicht mit der behauptung verwechselt werden, die von den vertretern des ontologischen arguments behauptet werden muss, nämlich, dass die dasseienden weltdinge kausal organisiert sein müssen, weil das sein das alles umfassende sei. Über das, was extramundum sein soll, kann intramundum nichts ausgesagt werden(01), und für das, was intramundum in einer position behauptet oder negiert wird, ist immer ein grund gültig, richtig oder falsch.
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(01) Richter,Ulrich: Intramundum/extramundum. 018:grenzeII. /bibliographie //==>2.9.113.
(c)      lies: die ursache relationiert einseitig die wirkung.
(d)
die logik unterliegt weder der kategorie des raumes noch der kategorie der zeit, folglich kann das prinzip der kausalität kein moment der logik sein. Es sollte aber nicht übersehen werden, dass einzelne elemente der logik eine struktur aufweisen, die mit der struktur der kausalität gleichsetzbar erscheint. Im logischen urteil: SaP, scheint immer dann eine kausale struktur auf, wenn das individuum als ich ein bestimmtes urteil formuliert. Das P soll für das S dann die funktion eines grundes haben(01). Gleiches ist für die traditionalen figuren der logischen schlüsse zu behaupten, in denen die prämissen als gründe für die konklusion instrumentalisiert werden. Es ist aber unabdingbar, die differenz zwischen kausalität und logik zu behaupten.
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(01) //==>argument: 2.4.006.     (text)<==//
2.4.006
in der formel einer abhängigen relation ist die kausalität in ihrer logischen struktur nicht unmittelbar erkennbar. Es müssen mehrere zwischenschritte eingeschaltet werden, um die gleichheit eines kausalen arguments und einer abhängigen relation(a) behaupten zu können. Die kausalität wird gemeinhin mit der formel: a weil b, gefasst(b). Für die elemente: a und b, kann im moment der gelebten gegenwart behauptet werden, dass sie existieren. Es ist dann zulässig zu behaupten, dass a ist, weil b ist (äquivalent ist die formel: (a ist) weil (b ist)). Es gilt, dass jede existenzehauptung in der form eines logischen urteils: SaP, ausgedrückt werden kann. Der ausdruck: (a ist), hat dann die form: axn, der ausdruck: (b ist) hat die form: bxm, (äquivalent ist die formel: (axn/SaP) weil (bxm/SaP). Die verknüpfung der beiden ausdrücke: axn und bxm, mit dem wort: weil, markiert immer eine abhängige relation, also kann formuliert werden: (axn)<==|==>(bxm),(c),
zusammengefasst in einem schema:


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(a)

klarstellung. Die wechselseitige relation: individuum_als_ich<==>genosse, markiert in keinem fall eine kausalbeziehung, gleichwohl festzuhalten ist, dass jede wechselseitige relation als phänomen durch kausalitäten bestimmt sein kann. Im begriff ist für das individuum als ich der genosse der_andere, so wie für den genossen das individuum als ich der_andere ist. Im phänomen der wechselseitigen relation kann immer ein ding der welt: n, eingefügt werden, das die funktion der kausalität markiert(01).
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(01) //==>argument: 2.6.002.
(b)
äquivalent ist die einfache relation: a<==b,(01).
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(01) lies: a wird einfach relationiert von b.
(c)
der gedanke kann erweitert werden. Die momente: (axn) und (bxm) können in zwei abhängigen relationen vom individuum als ich erfasst werden, relationen, die im schema des trialektischen modus darstellbar sind(01).
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(01) //==>argument: 2.6.003.   //      (2.4.005/(d))<==//
2.4.007
der begriff: der gründende grund, hat die funktion eines postulats der vernunft(a), und als postulat ist der begriff ein ding der welt. Wenn über den gründenden grund reflektiert wird, dann ist diese reflexion immer intramundum, obgleich die reflexion auf dinge der welt verweist, die extramundum sein sollen(b). Mit der konstruktion eines postulats kann das logische problem in seiner schärfer gemildert werden, weil in der manier des als ob(c) argumentiert wird. Als technischer kniff ist das verfahren des postulats akzeptierbar, wenn die logischen grenzen des verfahrens beachtet werden(d).
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(a)
Ich greife auf Kant's überlegungen zum begriff des postulats zurück(01), gehe aber einen schritt weiter, wenn Ich dem postulat die funktion einer utopie zuordne, ohne behaupten zu wollen, dass ein postulat eine utopie ist oder eine utopie als postulat gehändelt werden müsse. Die utopie in der Bloch'schen interpretation des noch nicht ist eine vorstellung, die in raum und zeit im moment der gelebten gegenwart real sein soll. In dieser weise wirkt auch das postulat, das etwas als absolut setzt, das noch nicht ist, aber werden soll. Im kalkül erscheint das postulat als definierte grösse, mit der gerechnet werden kann, auch dann, wenn der exakte wert nicht festgelegt ist.
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(01)
abkürzend verweise Ich auf die einschlägigen stichworte in Eisler's Kant-lexikon(*1). Hier ist nicht der ort, die Kant'sche theorie des postulats en detail zu reflektieren.
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(*1) Eisler,Rudolf: Kant-Lexikon. Stichworte: "Postulat, Postulate der praktischen Vernunft, Postulate des empirischen Denkens". p.427-429. /bibliographie //==>2.9.102.
(b)
prima vista ist diese aussage ein widerspruch, weil das, was extramundum sein soll, kein ding der welt sein kann. Secunda vista ist das aber ein problem der sprache, die etwas leisten soll, was die sprache nicht leisten kann. Geläufig ist die floskel: das unsagbare sagen, eine formel, die im moment der realisierung genau das dementiert, was sie aussagen soll. Das ungesagte, wenn's gesagt wird, ist immer ein gesagtes.
(c)
es genügt, wenn auf den alltäglichen gebrauch des partikels: als ob, rekurriert wird. Der rückgriff auf Kant und Vaihinger ist nicht erforderlich(01).
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(01) Historisches Wörterbuch der Philosophie. Stichwort: als ob, Bd.1. sp.198-199. /bibliographie //==>2.9.108.
(d)
in den logischen grenzen kann, wenn das individuum als ich es will, auch die vorstellung: gott, als gründender grund in der funktion des postulats gesetzt sein(01). Im glauben an gott, das ist die setzung des individuums als ich, ist gott als schöpfer seiner welt der gründende grund dieser welt. Jede aussage des individuums als ich über diesen gründenden grund ist ein attribut dieses grundes, das als das_andere des grundes der kausalität unterliegt, den gründenden grund als moment der kausalität einschliessend. Also ist die seinsweise gottes, der schöpfer seiner schöpfung zu sein, die die welt des individuums als ich ist, ein attribut gottes, das aber, um vom individuum als ich erkannt werden zu können, ein anderes sein muss als gott selbst. Folglich kann das argument, mit dem das individuum als ich die seinsweise gottes behauptet, den bezirk der welt nicht verlassen, wenn die logik gelten soll, und jenseits der grenze ist kein reden möglich(02).
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(01)
diesen weg ist Leibniz gegangen, als er den zureichenden grund mit der vorstellung gottes identifizierte(*1). Das problem ist also in der tradition geläufig, Leibniz hatte darauf seine antwort gegeben(*2).
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(*1) Leibniz,Gottfried Wilhelm: Monadologie. §38. /bibliographie //==>2.9.112.
(*2) Richter,Ulrich: Kein gott - der schöpfer seines selbst ist das individuum als ich. 019:schöpfung./bibliographie //==>2.9.113.
(02)    Richter,Ulrich: Intramundum/Extramundum. 018:grenzeII. /bibliographie //==>2.9.113.  //      (text)<==//
2.4.008
für den begriff: das ich,(a) vom individuum als ich in seinem forum internum imaginierend gedacht, ist der begriff: das_andere,(b) konstitutiv. Das individuum, sich als ich begreifend, kann sich als dieses selbst nur dann begreifen, wenn es die dinge der welt als das_andere wahrnimmt, seine wahrnehmungen im forum internum reflektierend. Alles, was das individuum als ich in seiner existenz ist, das ist es in der abgrenzung von den dingen der welt, wahrgenommen in raum und zeit, dinge der welt, die die eigene existenz gewährleisten und/oder bedrohen. Die gesamtheit der weltdinge, bezeichnet mit dem terminus: das_andere, hat das individuum als ich zu dem begriff: das_andere, verdichtet, mit dem das individuum als ich, selbst ein ding der welt, sich als phänomen von den anderen phänomenen, auch dinge der welt, unterscheidet. Der begriff: das_andere, verknüpft die vorstellungen, die in der tradition mit der dichotomie: geist und/oder materie, gewohnheitsmässig unterschieden werden. Diese unterscheidung der weltdinge, im ontologischen argument plausibel, aber bezweifelbar, ist im relationalen argument nachrangig(c), weil die bestimmungen der begriffe: geist und materie, im relationalen argument keine substanzen sein können. Platon's begriffe sind im himmel der ideen ebenso real wie irreal, nicht anders der stein, an dem der philosoph sich gestossen hatte, das ereignis post festum reflektierend.
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(a)      //==>INDEX der argumente/stichwort: das_ich.
(b)
klarstellung. Das_andere ist als begriff strikt vom begriff: der_andere, zu unterscheiden(*1), gleichwohl diese begriffe, gemäss der traditionalen taxonomie, im verhältnis: ober-/unterbegriff, zueinander gehändelt werden. Die faktische differenz sollte nicht ignoriert werden, aber sie ist nachrangig, weil die differenz auf die unterscheidung der phänomene fokussiert ist, der mögliche aspekt der wertung aber im sinn einer rangordnung ausgeblendet werden kann. Das individuum als ich und sein genosse können die perspektive der wertung aufgreifen, die gründe für ihre bewertungen sind aber dann nicht in der taxonomie der begriffe: das_andere und der_andere, auffindbar.
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(*1) //==>INDEX der argumente/stichwort: andere/der,das.
(c)
die unterscheidung: geist/materie, unbestritten ein gewichtiges argument in der tradition, markiert im relationalen argument eine bestimmte perspektive, die ein teil der pragmatik ist. Es ist zweckmässig, die dinge der welt, soweit sie das_andere sind, als phänomene zu klassifizieren und die unterscheidung: geist/materie, ist eine möglichkeit der klassifikation. Es gibt nun einmal, so redet man, ideen, also gedanken und begriffe, auf der einen seite, auf der anderen seite aber reale dinge, eben die materiellen dinge, jede der festgestellten klassen mit ihren spezifischen regeln. Das kann im bestimmten fall eine hilfreiche klassifikation sein, aber diese klassifikationen sind hier nicht der gegenstand der erörterung.  (text)<==//
2.4.009
der begriff: welt, gültig im relationalen argument, ist mit den welt-begriffen der tradition(a) nicht gleichzusetzen. Zwischen dem begriff: welt, und dem phänomen: welt, ist zu unterscheiden(b). Alles, was dem individuum als ich in den dingen der welt als das_andere(c) zur hand ist, das ist die welt, in der das individuum, sich als ich begreifend, ein ich ist. Zwischen dem, was die bedingungen des begriffs in seinem forum internum sind, und dem, was das individuum als ich in raum und zeit auf dem forum publicum mit/gegen den genossen händelt, das ist strikt zu differenzieren. Das, was auf der argumentebene der begriffe ein ganzes sein muss, das nichts auslassen kann(d), und das, was auf der argumentebene der phänomene immer ein begrenztes ist(e), das markiert eine differenz, die nicht aufhebbar ist, die aber das individuum als ich in seinem lebensvollzug händelt, so oder so. Der immanenz ihrer welt, mit dem genossen geteilt, kann weder der genosse sich entwinden, noch das individuum als ich; sie müssen diese differenz deuten und sie tun es. Wie aber diese welt gedeutet werden soll, das entscheiden das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, autonom, sei es, dass sie die welt nach dem muster der heiligen mythen auslegen, sei es, dass sie die beobachteten elemente ihrer welt in einem der profanen theorienetze einsperren, die die astrophysiker unermüdlich produzieren. Der begriff: welt, ist eine konstruktion des individuums als ich, die in der erfahrung in raum und zeit beständig revisionen unterworfen ist. Einerseits ist die welt als begriff ein ganzes, in den gegensätzlichen varianten ist die welt als phänomen real(f).
Zusatz.
Diese erläuterung mag als definition für unzureichend kritisiert werden, eine kritik, die im horizont der welt des genossen zutreffend sein kann, aber diese kritik ist deswegen nicht auch der beweis, dass die erklärung des individuuums als ich unzureichend sein muss. Was seine welt ist, gespiegelt in den dingen der welt, das kann das individuum als ich, sich selbst absolut bindend, nur selbst entscheiden.
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(a)
dafür sind unter anderen die termini: "kosmos, universum, all" verfügbar, termini, die in dem einem moment übereinstimmen, dass die welt ein ganzes(01) sein solle, über das hinaus nichts mehr real sein könne. In diesem zusammenhang, auf der argumentebene der phänomene agierend, wird auch das argument der unendlichkeit geltend gemacht, ein gedanke, mit dem angedeutet ist, dass das, was nur intramundum fixiert sein kann, extramundum gelten solle. Auf die formel: welt an sich,(02) ist in diesem kontext zu verweisen.
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(01) //==>argument: 2.3.002.
(02) //==>argument: 2.5.005.   //    (2.4.009/(a))<==//
(b)     //==>argument: 2.4.016.   //    (2.4.009/(b))<==//
(c)     //==>argument: 2.4.008.    //   (2.4.009/(c))<==//
(d)
für den im relationalen argument gültigen begriff: welt, ist die systemtheorie das theoretische fundament. Ein geschlossenes system ist dann gegeben, wenn alle elemente des systems definiert sind und kein weiteres element ausserhalb des systems zugestanden sein kann. Das konstitutive merkmal des begriffs: geschlossenes system, ist die vollständigkeit der elemente. Als ein geschlossenes system ist der begriff: welt, konstruiert, gültig im relationalen argument, aber immanent ist der beweis seiner vollständigkeit in den definierten grenzen des systems nicht führbar(01). Es ist also die paradoxe situation gegeben, dass, wenn über ein geschlossenes system geurteilt werden soll, ein argument verfügbar sein muss, das kein element des systems sein kann, dennoch aber die funktion des entscheidenden moments ausfüllt. Logisch ist das problem nicht auflösbar, praktisch wird das problem mit diversen vorstellungen plausibel gemacht. Die theologen sprechen von der schöpfung, die philosophen sprechen vom sein, und im kontext des relationalen arguments spreche Ich von etwas, das Ich mit dem zeichen: NATUR, fixiere(02). Intramundum kann von dem, was intramundum ist, nur dann gesprochen werden, wenn eine grenze fixiert ist, die das, was intramundum ist, von dem abgrenzt, was extramundum sein soll(03). Das zeichen: NATUR, fixiert keinen begriff, auch kein phänomen, es ist, methodisch betrachtet, ein kunstgriff, um das kenntlich zu machen, über das, von dem gesprochen wird, keine aussage möglich ist(04). Um die absolute differenz kenntlich zu machen, verwende Ich in den graphiken das zeichen: welt||NATUR,(05),(06) das das zeichen für die welt, der dicke kreis, an einer stelle unterbricht(07).
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(01)
das ist der kern des Gödel'schen unvollständigkeitstheorems(*1).
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(*1) Richter,Ulrich: Hegel/Adorno - drei weltentwürfe. Arg.: 3.119. 006:Hegel/Adorno. /bibliographie //==>2.9.113.
(02)    //==>INDEX der argumente/stichwort: "zeichen:_NATUR".
(03)    Richter,Ulrich: Intramundum/extramundum. 018:grenzeII. /bibliographie //==>2.9.113.
(04)
... und munter wird über das geredet, was mit dem zeichen: NATUR, bezeichnet sein könnte. Quodlibet, alles ist erlaubt, weil alles als richtig und falsch ausgewiesen ist. Der bedeutungsgehalt der traditionalen termini: "gott, sein und nichts", ist geschrumpft auf die üblichen drei punkte: ... , nicht einmal das zahlzeichen: 0, der mathematiker kann ein gültiges zeichen sein.
(05)   lies: welt, absolute grenze, NATUR in versalien.
(06)   //==>argument: 2.4.023.
(07)
pars pro toto die graphik: 001,(*1).
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(*1) //==>argument: 2.6.001.   //    (2.4.009/(d))<==//
(e)
die unterscheidung: intramundum/extramundum, ist ein element, das in einem definierten system erscheinen kann. Mit den termini: intramundum und extramundum, werden die argumente fixiert, die das individuum als ich denken muss, wenn es sich in seiner welt orientiert. Das argument: extramundum, das das individuum als ich intendiert formuliert, ist ohne ausnahme ein argument, dass das individuum als ich intramundum geltend macht(01)
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(01) Richter,Ulrich: Intramundum/extramundum. 018:grenzeII. /bibliographie //==>2.9.113.   (2.4.009/(e))<==//
(f)
de facto gibt es exakt soviele welten wie individuen als ich fähig sind, den gedanken: welt, zu fassen. Dass es im bewusstsein der menschen nur eine welt zu geben scheint, das ist eine konvention. Einerseits soll(01) die erfahrung nicht bestritten werden(02), dass es im sonnensystem, erweitert in der galaxie: milchstrasse, den planeten: erde, nur einmal gibt, also kann, wenn die logik gilt, es eine andere welt, die mit der vorstellung des planeten: erde, verknüpft wird, nicht geben, unabhängig davon wie dieses faktum gedeutet wird; andererseits gilt aber auch die erfahrung, dass die menschen, vereint in gruppen, sich darauf verständigt haben, dass es nur die götter oder der EINE gott gewesen sein können, die die welt gestiftet haben, oder dass es die götter/der EINE gott nicht gewesen sein können, die frage also, woher die menschen gekommen sein könnten, wird entweder als selbstverständlich beantwortet erfahren oder ausgeblendet, die verneinende antwort behauptend. Der verweis auf das individuum als ich sichert nicht die ultimate antwort, der verweis aber ist im horizont der gesetzten kausalitäten mit den axiomen der logik kompatibel(03).
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(01)
das modalwort: kann, wäre an dieser stelle falsch gesetzt, weil es immer ein individuum als ich ist, das den gedanken fasst. Im fassen des gedankens ist das können bereits erfüllt, es will aber, dass der gedanke auch für den genossen gelten soll, der diesem gedanken sich verweigern kann, wenn er es will.
(02)
es ist ein moment der erfahrung, dass es immer wieder zeitgenossen gibt, die das, was anderen offenkundig ist, partout nicht glauben wollen. Solange diese zeitgenossen nicht zur gewalt greifen, um anderen ihre sicht der welt einzuprügeln, sind diese meinungen zu tolerieren, und wenn's zu arg wird, dann bleibt noch die satire, um die möglichen zumutungen zu parieren.
(03)
es ist die list des arguments, dass die behauptung logisch dann stringent ist, wenn eingeräumt wird, dass nur das geschöpf gottes es sein kann, das seinen schöpfer: gott, in seiner majestät anerkennt, weil die anerkennung des geschöpfes das moment ist, ohne das der gott sich als schöpfer nicht erkennen kann. Dieses problem existiert nicht, wenn das individuum als ich sich selbst in seiner autonomen setzung als schöpfer seiner welt erkennt. Dieser autonomen setzung kann das individuum als ich aber nur dann gewiss sein, wenn es in jedem moment seiner gelebten gegenwart fähig ist und bereit, den automen setzungsakt neu zu bestätigen.    (2.4.009/(f))<==//     //    (text)<==//
2.4.010
der terminus: ding der welt,(a) bezeichnet das, was dem individuum als ich in seiner welt(b) zur hand ist(c), sowohl als begriff als auch als phänomen. Alles, was mit dem terminus: ding der welt: n, bezeichnet wird, das ist dem individuum als ich das_andere(d), es selbst als individuum eingeschlossen(e). Im moment seiner gelebten gegenwart hat das individuum als ich jedes ding der welt in der relation: individuum_als_ich<==|==>ding_der_welt:_n, präsent, eingebunden in den horizont eines anderen dinges der welt: m, das das ausgeschlossene dritte moment ist(f). Vieles kann das individuum als ich über das ding der welt: n, prädizieren, alles dinge seiner welt. Die prädikationen sind, eingebunden in den begriff: welt, als dem ganzen, kausal determiniert, prädikationen, die der kausalität unterliegen, die das individuum als ich, für sich absolut bindend, gesetzt hat. Intramundum ist jedes ding der welt als dieses und kein anderes bestimmt(g), eine bestimmung extramundum ist, logisch gegründet, ausgeschlossen.
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Zusatz. Jede vorstellung von einem gott, die das individuum als ich in seinem forum internum denken und imaginieren kann, ist ein ding der welt; folglich kann das objekt der gottesbeweise nur ein ding der welt sein, das einer erfundenen kausalität(h) unterliegt. Der gott aber, der im modus der kausalität begriffen wird, kann nicht der gott des glaubens sein. Die unterscheidung: glauben/wissen, ist nur im modus der kausalität möglich, mithin ist die existenzfrage gottes nicht entscheidbar, und was das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, für richtig und wahr halten, das verantwortet jeder für sich selbst, sich absolut bindend und die entscheidung des jeweils anderen anerkennend.
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(a)
die formel des terminus: ding der welt, wird aus stilistischen gründen auch in varianten gebraucht, die häufigste variante ist die formel: weltding. Alle grammatikalischen varianten sind äquivalent.    (2.4.010/(a)<==//
(b)     //==>argument: 2.4.009.  //      (2.4.010/(b)<==//
(c)     //==>argument: 2.4.011/(a).  //    (2.4.010/(c)<==//
(d)
wenn das individuum, ein ich sein wollend, sich selbst als das ich begreift, dann kann es den begriff: das individuum als ich, nur dann denken, wenn es in raum und zeit die dinge der welt als das_andere begreift. Sich selbst kann es als ich nur im horizont des ausgeschlossenen dritten moments: das_andere, denken. Was das_andere als das ding der welt: n, ist, das ist nur im ausgeschlossenen dritten moment: das ich, bestimmt. Und die relation: das_ich<==|==>das_andere, kann nur im ausgeschlossenen dritten moment: das individuum als ich, bestimmt sein(01).

Zusatz. Das individuum als ich ist in seiner physischen existenz als individuum immer das_andere. Davon ist strikt zu unterscheiden, was das individuum als ich, sich als ich begreifend, als begriff ist. Die begriffe: das ich und das_andere, können, den widerspuch markierend, als begriffe nicht identisch fallen, als phänomene aber, von den begriffen unterschieden, können sie, nicht_identisch als dinge der welt, in ihren phänomenalen formen als gegensätze wahrgenommen werden. Die gegensätze können sich ausschliessen, sie erscheinen aber auch als verwechselbar gleich. Die relation, mit der das individuum als ich ein ding der welt als das_andere fixiert, ist strikt von der relation abzugrenzen, mit der es den begriff: der_andere, fasst(02).
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(01) //==>argument: 2.6.007.
(02) //==>INDEX der argumente/stichwort: andere/der,das.      (2.4.010/(d)<==//

(e)
klarstellung. Soweit das individuum als ich sich als lebendiger mensch in seiner natürlichen fülle erfährt, ist es als individuum immer nur das_andere. Das individuum als ich kann, wenn es das will, in seinen analysen und reflexionen sich selbst zum gegenstand der erfahrung machen. In diesen relationen hat es sich als das_andere in den bestimmten weltdingen präsent.     (2.4.010/(e)<==//
(f)      //==>argument: 2.6.008.   //        (2.4.010/(f)<==//
(g)
klarstellung. Das ding der welt: n, kann mit keinem anderen ding der welt identisch fallen(01), etwas anderes ist die festgestellte gleichheit vieler weltdinge miteinander(02). Die gleicheit des weltdinges: n, mit einem anderen weltding: m, und die identität des weltdinges mit sich selbst sind strikt auseinander zu halten. Der fall ist ein anderer, wenn die weltdinge: a und b, miteinander identifiziert werden und in dieser verknüpfung ein anderes ding der welt: c, geschaffen ist, das ein anderes weltding ist als die weltdinge: b und a, gewesen waren.
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(01)
das ding der welt: n, kann nur mit sich selbst identisch sein. Dieses prinzip, das 1.axiom der logik(*1), ist die bedingung, dass in der welt des individuums als ich die dinge der welt als dieses oder jenes bestimmt werden können - tertium non datur. Was die dinge der welt aber sind, für sich mit sich selbst identisch, das hängt vom individuum als ich ab - tertium (e multum) datur. Der gott des individuums als ich: A, kann nicht der gott des genossen: B, sein, auch dann nicht, wenn sie sich auf den EINEN gott in ihrer gemeinsam geteilten religion verständigt haben, jeder für sich, sich autonom bindend.
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(*1) //==>INDEX der argumente/stichwort: logische axiome.
(02)
wenn von der gleichheit der weltdinge: a und b, gesprochen wird, dann ist immer ein individuum als ich benennbar, das die gleichheit entweder behauptet oder verneint.     (2.4.010/(g)<==//
(h)     //==>argument: 2.8.004.    //     (2.4.010/(h)<==//    //   (text)<==//
2.4.011
das, was das individuum als ich zur hand hat(a), sich selbst als individuum eingeschlossen, das ist das_andere(b), das in seiner totalität vom individuum als ich mit dem begriff: welt, gedacht wird. Diese totalität der welt, die nichts extramundum zulassen kann, ist dem individuum als ich in den dingen der welt sowohl als phänomen als auch als begriff intramundum verfügbar. Im denken, verortet im forum internum, ist die totalität seiner welt dem individuum als ich präsent, in raum und zeit, wenn das individuum als ich auf dem forum publicum die weltdinge in ihrem erscheinen ordnet, sind die weltdinge als phänomen immer nur in teilen verfügbar. Diese differenz muss begriffen sein, wenn das individuum als ich und sein genosse über die welt und ihre dinge kommunizieren, die totalität der welt als phänomen eingeschlossen(c).
Zusatz: das sprechen über die weltdinge, die mit dem terminus: gott, bezeichnet werden, die termini jeder anderen sprache eingeschlossen, kann vom individuum als ich im moment seiner gelebten gegenwart nur in teilen wahrgenommen werden, die in den facta der vergangenheit und den projektionen in die zukunft reflektiert werden. Das, was im postulat vom individuum als ich in der form einer totalität gesetzt sein muss, die nichts auslassen kann, das ist für das individuum als ich immer ein teil seiner welt, real im ding der welt: n, das das ganze der welt in seiner totalität repräsentiert, aber kein ding der welt kann das ganze sein.
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(a)
Ich verwende bewusst eine formel, die an Heidegger's denken erinnert. Irgendeine nähe zu seinem denken ist mit der formel nicht indiziert. Die ontologie Heidegger's ist das eine, seine daseinsanalyse in "Sein und Zeit" kann als etwas anderes gelesen werden.
(b)     //==>INDEX der argumente/stichwort: das_andere.
(c)     //==>argument: 2.6.004.  //      (text)<==//
2.4.012
der terminus: das individuum als ich, bezeichnet im relationalen argument das, was in der tradition üblicherweise mit den wörtern: mensch und subjekt,(a) kenntlich gemacht ist. D'accord, der terminus: das individuum als ich,(b) ist stilistisch schwerfällig, als neologismus aber hat er den vorzug, mittels der unterscheidbaren termini eine vermengung der meinungen auszuschliessen, die in der tradition in vielen varianten, oft schwer miteinander vereinbar, en vogue sind(c). Der begriff: das individuum als ich, ist das instrument, mit dem das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, sich selbst, selbst ein ding der welt und als dieses ein phänomen, von den anderen dingen der welt unterscheiden kann. Im begriff: das individuum als ich, sind das merkmal: individuum, und das merkmal: das ich, als begriff untrennbar miteinander verknüpft. Gemäss der tradition ist, abgegrenzt von den materiellen dingen der welt, das individuum ein lebewesen, das, einmal in die welt geworfen, aus sich selbst lebt(d). Mit dem terminus: das ich, ist die qualität des lebewesens markiert, sich seines selbst bewusst zu sein(e). Diese bedingungen, d'accord im horizont der traditionalen meinungen, erfüllt nur der mensch - weder ein gott auf der einen seite, noch das tier auf der anderen(f).
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(a)
mit dem einschränkenden vermerk haben die traditionalen termini: mensch und subjekt, ihre funktion im relationalen argument nicht verloren, aber sie werden nur eingeschränkt gebraucht(01).
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(01)
die termini: mensch und subjekt, verwende Ich nur dann, wenn im argument das diskutierte problem in der perspektive der historia beurteilt wird. Weder Hegel noch Kant war der terminus: das individuum als ich, bekannt gewesen, auch dann nicht, wenn sie die wörter: ich und individuum, häufig verwandt haben. Der begriff aber, der in der tradition mit den termini: subjekt und mensch, bezeichnet wird, unterscheidet sich in den konstituierenden merkmalen nicht von dem begriff, den Ich mit dem terminus: individuum als ich, bezeichne, ausgenommen die bestimmung, die das relationale argument von dem ontologischen argument ausschliessend trennt.    (2.4.012/(a))<==//
(b)
der terminus: das individuum als ich, kann als formel, wenn grammatik und stil es nahelegen, auch variiert erscheinen(01). Diese varianten gelten als aequivalent, aber in jeder variante können, nicht vermeidbar, bedeutungsverschiebungen markiert sein, die sowohl dem bezeichneten begriff als auch dem bezeichneten phänomen eine eigentümliche note geben(02) - es ist ein aussichtsloses unterfangen, die fülle der welt auf einen fall reduzieren zu wollen.
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(01) so die variante: "das individuum, ein ich seiend".
(02) so die variante: "das individuum, das ein ich sein will".    (2.4.012/(b))<==//
(c)
ein neologismus hat den vorzug, durch exakte definition den gebrauch des terminus auf die fälle einzugrenzen, die in der definition fixiert werden sollen. Mit den termini der tradition ist diese absicht schwerer zu realisieren, was freilich im interesse derjenigen sein kann, die mit mehrdeutigen termini den diskurs bestreiten. Kein terminus ist vor missbrauch gefeit, aber die möglichkeiten des missbrauchs sind eingeschränkt, wenn der verwender sich nicht unmittelbar auf das berufen kann, das mit einem vertrauten wort scheinbar mühelos zu gelingen scheint; denn der gewalttäter kann sich auf das wort: mensch, ebenso berufen wie der wohltäter.     (2.4.012/(c))<==//
(d)
auch das bakterium ist als lebewesen ein individuum(01), eine vorstellung, die im blick auf die zahlen gewöhnungsbedürftig, auf die logik aber zwingend ist. Ob das bakterium sich seiner individuellen existenz, mehr noch, seines selbst bewusst ist(02), das entzieht sich dem wissen der menschen, das nur in den grenzen der gesetzten kausalitäten möglich ist(03). Aus dem faktum des nicht_wissens ist kein urteil über das ableitbar, was als wissen dem bakterium unterstellt wird oder unterstellt werden könnte. Das sind spitzfindige spekulationen, denen vielleicht ein gewisser unterhaltungswert zugeordnet werden kann, es sind mutmaassungen, die im horizont des alleinstellungsmerkmals als gattungswesen behauptet werden, für die als grund nur die behauptung geltend gemacht werden kann, dass das gattungswesen: mensch, sich mit dieser behauptung von allen anderen lebewesen abgrenzt. In der perspektive des gattungswesens: mensch, kann diese abgrenzung genügen, eine ordnung in der welt zu etablieren, in jeder anderen perspektive ist diese behauptung ohne zureichenden grund.
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(01)
jedes lebewesen der natur(*1) ist für sich ein individuum(*2), dem das potential zugeordnet sein muss(*3), sich als ich bestimmen zu können. Dass diese möglichkeit seitens des menschen gegen alle anderen geschöpfe der natur verneint wird, ist eine konvention(*4), deren wahrheitsgehalt parteiisch begründet wird und folglich als argument ausscheiden müsste. Der einwand aber gilt, dass die konvention in der perspektive des menschen genügt, die ordnung der menschen den ordnungen in der natur überzustülpen. Es gilt, dass für alle lebewesen der natur, die als nicht_mensch angesehen werden, der terminus: exemplar, verwendet werden soll. Die differenz im terminus: individuum oder exemplar, schliesst aus, dass ein lebewesen, das als exemplar klassifiziert ist, ein individuum, fähig des ich, sein kann(*5).
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(*1)
klarstellung. Alles, was unter dem begriff: natur,(+1) in der tradition, zusammengefasst wird, das ist im relationalen argument als das_andere ein ding der welt. Die dinge der welt können, analog der klassifikation: materie und leben/(geist), in die klassen: lebewesen oder nicht_lebewesen, eingeteilt werden. Das, was für die praxis genügen kann, das ist in der theorie problematisch, weil es mit guten gründen ad absurdum geführt wird(+2). Es genügt, wenn alle, die es betrifft, die allgemeine unterscheidung in einem konsens akzeptiert haben, die details der unterscheidungen können streitig sein und hier beiseite gestellt bleiben.
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(+1)
klarstellung. Der begriff: natur, ist strikt von dem zu unterscheiden, was Ich mit dem zeichen: NATUR, fixieren muss, wenn über das reflektiert wird, das mit den perspektiven: intramundum/extramundum, unterschieden wird. Hier genügt der hinweis, dass alles, was dem begriff: kultur, subsumiert werden kann, kein element der klasse: natur, ist(§1).
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(§1) //==>INDEX der argumente/stichwort: natur.
(+2)
ein treffendes beispiel sind die traditionalen anstrengungen, die natur der engel dingfest zu machen. Dass die engel ein ding der welt sind, das ist auch in der perspektive des relationalen arguments nicht bestreitbar, aber welchen ort sollen die engel in der taxonomie der weltdinge einnehmen? - stoff genug, sich darüber zu streiten, unterhaltsam, solange die gewalt ausgeschlossen ist.    (2.4.012/(d/01/*1)<==//
(*2)
ausgehend vom wort ist das individuum das nicht mehr teilbare. D'accord, das ist eine banale feststellung, die aber dann ihren sinn hat, wenn das moment in den blick genommen wird, das erklären soll, warum ein ding der welt: n, die fähigkeit hat, aus sich zu existieren und wieder zu vergehen, das ding der welt: m, aber immer das ist, was es da und jetzt ist. Ein stein kann chemisch in seine teile zerlegt werden, was bleibt, das sind andere teile, die jetzt und da sind. Ein organismus entsteht aus teilen und zerfällt wieder in teile, wenn die lebensenergie aufgebraucht ist. Der organismus ist hier und jetzt, aber er ist, wenn er zerfallen ist, weder jetzt noch hier, auch dann, wenn die zerfallenen teile da und jetzt sind. Wenn einem ding der welt: n, das merkmal: individuum, zugeordnet ist, dann ist auf diese unterscheidung abzustellen.    (2.4.012/(d/01/*2)<==//
(*3)
jedes lebewesen existiert aus einem impuls, der es solange im leben hält wie die bedingungen der natur es zulassen. Was dieser lebensimpuls ist, darüber gehen die meinungen auseinander. Bequem, aber nicht ausweisbar ist die behauptung, der lebensimpuls sei der atem eines gottes, plausibler ist die these, dass der lebensimpuls ein konstitutives merkmal im begriff: leben, ist, das alle einschlägigen phänomene ausweisen, auch dann, wenn die argumentationen im detail sehr verwickelt sind. Dieser impuls zum leben sollte nicht mit dem begriff: der individuelle impuls,(+1) identifiziert werden, gleichwohl eingeräumt ist, dass für beide formen das fundament: das leben, dasselbe ist.
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(+1) //==>argument: 2.4.013.   //    (2.4.012/(d/01/*3)<==//
(*4)
wenn die unterscheidung: mensch/tier(und pflanze), behauptet wird, dann ist eine konvention formuliert, die ihren grund nicht in der natur hat, sondern in der kultur derjenigen, die diese behauptung geltend machen. In der perspektive des menschen kann diese konvention zweckmässig sein, aber das, was als zweckmässig ausgewiesen ist, das kann kein zureichender grund sein, die behauptung der konvention zu rechtfertigen. Gerechtfertigt werden kann diese behauptung nur dann, wenn das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, darin konsentieren, dass für ihre gemeinsame sicht der welt diese konvention zweckmässig sein soll. Der immanenz ihrer welt können sie sich nicht entziehen, auf die sie sich verständigt haben.    (2.4.012/(d/01/*4)<==//
(*5)
die unterscheidung: exemplar oder individuum, ist kein freibrief für den menschen, mit den lebewesen sowohl in der natur als auch in der kultur nach gutdünken umzuspringen. Jedes exemplar in natur und kultur hat für sich einen eigenen wert, der als ausweis seiner existenz genügt. Das raubtier springt mit seiner beute nicht al gusto um, wenn es dieses tötet, um zu leben(*1).
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(+1)
in anderer perspektive wird der gedanke noch einmal aufgegriffen(§1).
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(§1) //==>anmerkung: 2.4.012/(e).  //    (2.4.012/(d/01/*5)<==//    //       (2.4.012/(d/01)<==//
(02)
dass der mensch sich selbst ein selbstbewusstsein zuspricht, das ist, für sich betrachtet, nur eine konvention. Soweit die fakten anerkannt sind, spricht alles dafür, dass der mensch als individuum sich seines selbst bewusst ist. Die behauptung des faktums ist aber nicht ihr beweis, vielmehr hat die behauptung ihren grund in einer plausibilität, die in der annahme ihren anker hat, dass der mensch fähig ist, sich selbst, das subjekt, als objekt erfahren zu können(*1). Das, was als eine erfahrung präsent ist, das ist zu einem postulat verdichtet worden. Um behaupten zu können, dass der mensch sich seines selbst selbst bewusst ist, muss er diese möglichkeit zuvor postulieren, um am postulat aufzuweisen, dass seine beobachtung richtig ist. Es mag eingewendet werden, dass dies ein zirkelschluss sei. Der form nach ist der einwand zutreffend, nicht aber seinem inhalt nach, weil dem menschen die flucht aus seiner welt nicht verstattet ist und der tod scheidet als ausflucht aus. Die konstruktion des postulats macht zumindest in raum und zeit diese denkfigur möglich, die als resultat die fähigkeit zum selbstbewusstsein ausweist. Diese erfahrungen hat das individuum als ich in seinem begriff: das ich, soweit konzentriert, dass es mit dem merkmal: das ich, ein argument verfügbar hat, mit dem es sich selbst als subjekt, der terminus der tradition wird bewusst aufgenommen, bestimmen kann und alle anderen dinge der welt, soweit diese das_andere sind, als (sein) objekt instrumentalisiert.
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(*1)
wenn Ich die forschungsergebnisse angemessen deute, dann ist diese fähigkeit zumindest einem teil der primaten auch zuzuordnen, auch dann, wenn die formen sich erheblich vom menschlichen selbstbewusstsein unterscheiden. Die forschungsergebnisse können als belege interpretiert werden, dass das, was allgemein als das selbstbewusstsein des gattungswesen: mensch, interpretiert wird, das resultat eines evolutionsprozesses ist. Die selbst zugeschriebene sonderstellung des menschen im kosmos wird damit nicht infragegestellt, gleichwohl die forschungsergebnisse bausteine sind, mit denen das phänomen der sonderstellung erklärt, nicht aber gerechtfertigt werden kann.   (2.4.012/(d/02)<==//
(03)
das wissen des individuums als ich ist auf die kausalität begrenzt, die es selbst gesetzt hat. Es kann sein, dass das selbstbewusstsein des menschen das geschenk eines gottes gewesen war, aber wissen kann das individuum als ich dieses nur, wenn es das geschenk gottes als gründenden grund seiner welterfahrung gesetzt hat. Aus der immanenz seines selbst kann das individuum, solange es im leben ist, nicht heraus und diese immanenz schliesst aus, dass das individuum etwas prädiziert über das, was ein anderes individuum in seiner existenz denken(*1) kann.
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(*1)
den komplexen vorgang des lebensvollzuges subsumiere Ich vereinfachend unter dem terminus: denken. Es ist plausibel, alle prozesse eines neuralen systems als phänomene des denkens zu bezeichnen, aber in das kalkül sollte die überlegung einbezogen werden, dass die neuralen prozesse eines tieres nicht 1 : 1 mit den neuralen prozessen eines menschen gleichgesetzt werden können. Der grund ist in der komplexität der neuralen systeme verortet, die im grad der komplexität unterscheidbar sind.   (2.4.012/(d/03)<==//   //     (2.4.012/(d))<==//
(e)
für die abgrenzung: mensch oder tier, genügt es, wenn die differenz behauptet wird(01). Die behauptung der differenz ist aber kein zureichender grund, dass nur der mensch es sein könne, der über ein selbstbewusstsein verfügt, um, wie es in einer schäbigen volte brauch ist, al gusto mit der kreatur umzuspringen, den genossen eingeschlossen(02).
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(01)
die einschlägigen behauptungen unterliegen historischen moden. Das erweiterte wissen des 21.jahrhunderts ist aber keine legitimation, das alte wissen(*1) geringzuschätzen, weil dies nur in der überschätzung des aktuellen wissens möglich ist. Viele forschungsresultate verweisen darauf, dass die phänomene des (selbst-)bewusstseins nicht auf die gattung: mensch, ausschliessend beschränkt sind. Nach dem stand des wissens von heute kann plausibel nur behauptet werden, dass die codes der anderen lebewesen den menschen (noch) nicht bekannt sind.
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(*1) das gesammelte wissen der mythischen erzählungen.
(02)
der mensch als krone der schöpfung? - für andere individuen war und ist diese selbstüberschätzung tödlich.    (2.4.012/(e))<==//
(f)
Ich habe keinen plausiblen grund, die sonderstellung des menschen in zweifel zu stellen. Die unterscheidung: mensch oder tier, ist eine wirksame konvention, sie sollte aber nicht missinterpretiert werden. Als lebewesen, ein individuum, ist das individuum als ich ein ding der welt, das sich, sich seines selbst bewusst seiend, in zweifacher perspektive von den anderen dingen der welt abgrenzt; das individuum als ich ist kein gott, aber auch kein tier, es ist etwas, das sich im vollzug seines lebens sich selbst schaffen muss, und das kann es, das lebewesen, nur in seiner natur, die es zu einer kultur umformt. Über das mögliche gelingen ist hier nicht weiter zu reflektieren.    (2.4.012/(f))<==//    //    (text)<==//
2.4.013
der begriff: individueller impuls,(a) ist eine konstruktion des individuums als ich. Den begriff: der individuelle impuls, denkt das individuum als ich in seinem forum internum, den zweck verfolgend, sich das erklärbar zu machen, das es in seiner perspektive auf raum und zeit abschliessend nicht erklären kann(b). Mit dem begriff: der individuelle impuls, ist das moment fixiert, das die vorstellungen des individuums als ich verortet, die mit dem terminus: das motiv für das leben, bezeichnet werden können(c). Dieses moment, real in seiner somatischen präsenz, ist, gleich dem blinden fleck im auge, für das individuum als ich der quellgrund seiner existenz, die es in jedem moment seiner gelebten gegenwart lebt. Das individuum als ich stellt, bestimmte dinge seiner welt als gründe zitierend, für sich gewiss fest, dass es sowohl als individuum physisch als auch psychisch als ich in raum und zeit existiert. Die gewissheit zu existieren, ist die grenze, über die, vermittelt im individuellen impuls, das individuum als ich nicht hinausgehen kann(d). Der individuelle impuls markiert den grenzpunkt, in dem das individuum als ich, wenn es diesen punkt überschritte, sich selbst als ich auslöschen würde. Das implizite problem des begriffs: individueller impuls, ist die notwendige position, die das individuum als ich sagen muss, real in raum und zeit, wenn es das, was ihm wie aus einer quelle(e) zugeflossen ist, benennt und als gründenden grund feststellt. In der tradition ist es üblich, entweder auf den schöpfergott zu verweisen oder auf das sein. Das sind vorstellungen, die, möglich und plausibel im horizont des ontologischen arguments, im relationalen argument gegenstandslos sind. Allein das individuum als ich kann erklären, was die dinge der welt sein sollen, die ihm als impulse, motiv für sein leben, zugeflossen sind. Das, was im ontologischen argument, eingeschlossen im sein oder in der schöpfung eines gottes, als etwas endgültiges erscheint, das ist, einem prinzip gleich, im relationalen argument offen, auch dann, wenn das individuum mit seiner feststellenden setzung die offene stelle geschlossen hat, gültig für das individuum als ich(f).
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(a)
//==>INDEX der argumente/stichwort: individueller impuls.
Zusatz. Ich belasse es bei dem globalen verweis und beschränke mich auf die nachfolgenden bemerkungen, die einige aspekte akzentuieren, die mir im horizont des arguments wichtig sind.    (2.4.013/(a))<==//
(b)
klarstellung. Das, was das individuum als ich über seinen individuellen impuls aussagt, das muss für das individuum als ich wahr sein(01); denn mit seiner feststellung hat das individuum als ich sich gebunden, eine bindung, die aber für den genossen nicht gültig sein muss, es sei, der genosse entscheidet autonom, sich selbst ebenso bindend, die erklärung des anderen als bindend für sich zu akzeptieren.
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(01) ob in der logischen prüfung das, was für das individuum als ich wahr sein muss, auch richtig und/oder falsch ist, das ist ein anderes problem; es sollte sorgfältig abgegrenzt werden.    (2.4.013/(b))<==//
(c)
klarstellung. Den terminus: motiv, verwendet Arthur Schopenhauer in seiner schrift über die freiheit des willens an exponierten stellen(01). Zwischen dem terminus: motiv zum handeln, und dem terminus: motiv für das leben, liegt eine analogie auf der hand, aber diese analogie hat keinen verknüpfenden gegenstand, weil der verknüpfende terminus: motiv, jeweils unterscheidbare gegenstände bezeichnet. Schopenhauer reflektiert das problem der willensfreiheit im horizont des ontologischen arguments, folglich werden alle folgerungen, begründet per analogiam, im relationalen argument falsch sein.
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(01) Schopenhauer,Arthur: Über die Freiheit des menschlichen Willens. Bd.VI, p.45, und passim. /bibliographie //==>2.9.114.  //       (2.4.013/(c))<==//
(d)
Descartes sagte, den letzten zweifel überwunden habend: "cogito, ergo sum - ich denke, also bin ich"(01). Im argument des Descartes erscheint das denken in der funktion des unmittelbaren anfangs, aber dieser anfang ist bereits ein vermittelter anfang; denn das denken des gedankens: "cogito, ergo sum - ich denke, also bin ich" ist nur in den kategorien der kausalität möglich, die Descartes denkend als prämisse gesetzt hat und als konklusion realisiert. Die folgerung: ergo sum - also bin ich, ist der zweite schritt, der den ersten schritt: ich denke, voraussetzt. Der erste schritt aber bleibt unbestimmbar, weil dieser schritt, bezogen auf die metapher: grenze, jenseits der grenze zu verorten ist und folglich mit dem zweiten schritt, diesseits der grenze, kausal nicht verknüpft werden kann(02). Die unbestimmtheit der verknüpfung markiert eine lücke im argument, die Descartes mit seinem ontologischen gottesbeweis geschlossen hat(03).
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(01)
obgleich der satz des Descartes' in der abendländischen philosophietradition zentral ist, werde Ich den satz, weil im kontext des arguments nicht erforderlich, keiner ausschweifenden kommentierung unterwerfen.
(02)
klarstellung. Wenn die beiden schritte miteinander verknüpft werden, dann ist das nur im modus der kausalität möglich. Entweder das eine oder das andere - tertium non datur.
(03)    //==>argument: 2.2.005.   //      (2.4.013/(d))<==//
(e)
das bild der quelle ist als metapher ein hilfreiches mittel, den begriff: individueller impuls, zu reflektieren. Das wasser einer quelle kommt aus einem dunklen grund. Dieser grund bleibt auch dann unbegreifbar, wenn in vielfältigen versuchen nachgezeichnet werden kann, woher das wasser kommen muss, das der quelle entquillt. Im rückgriff auf vertraute kausalitäten lassen sich bestimmte phänomene erklären, aber die vorgänge im untergrund, vergleichbar den prozessen in einer black box, werden nicht als ein ganzes gewusst.     (2.4.013/(e))<==//
(f)
wenn im relationalen argument die behauptung gilt, dass in letzter konsequenz alles offen gelassen ist, dann wird das individuum als ich die verbindlichkeit seiner argumente nicht statuieren können, weil alles de facto beliebig sei, so wie das laubblatt, das der wind im herbst herumwirbelt. Dieser einwand ist möglich, aber er kann nicht treffen. Zum ersten ist das argument in seiner letzten konsequenz nicht schlüssig, weil das, was die "letzte konsequenz" sein soll, in den prämissen nicht ausgewiesen ist(01). Zum zweiten beutet der einwand die verquere logik des agnostizismus aus. Als ideologie vertritt der agnostiker die these, dass es kein wissen geben könne, gleichwohl er das, was kein wissen sein kann, als wissen händelt(02). Die verfechter dieser kritik verkennen das problem, das in dieser situation ein anderes ist. Das, was dem individuum als ich in seinem individuellen impuls unbestimmt aus dunkler quelle zufliesst, das mag sein, was es ist, entscheidend ist allein das moment, das das individuum als ich, seinem impuls folgend, setzt, und das, der gründende grund seiner existenz sein sollend, in der setzung auch der gründende grund ist, der dem individuum als ich die kausalität seiner welt verbürgt(03). Diese setzung, die autonome handlung des individuums als ich, imaginiert im forum internum, ist für das individuum als ich der anfang in raum und zeit. Es ist das moment in der existenz des individuums als ich, in dem, nach vielen verwicklungen des lebens, auch das ende eingeschlossen sein wird. Als setzung, fixiert in raum und zeit, ist dieser grund im system der kausalität ausgewiesen, für das dieser grund als gesetzter gründender grund konstituierend ist; es ist ein moment des systems, das in einem kalkül rational prüfbar gebunden ist(04). Im horizont der logischen axiome kann über die systeme der kausalitäten mit gründen gestritten werden, gleich_gültig, ob dieser oder jener grund für alle, die es betrifft, tragfähig ist oder nicht(05).
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(01)
im argument ist das problem des ontologischen gottesbeweises als begrenzender horizont wirksam; es kann nicht eskamotiert werden.
(02)
die agnostiker berufen sich, ohne ihren anspruch ausweisen zu können, auf den spruch, der Sokrates zugeschrieben wird: ich weiss, dass ich nichts weiss. Die vermeintliche kürze des spruches ist das problem; denn das, was logisch folgen soll, das wird in einer position nicht ausgewiesen - also taugt der spruch zu allem und nichts.
(03)
Ich sage: verbürgt, von einem sollen, gleichwohl naheliegend, spreche Ich nicht. Die setzung des individuums als ich, autonom im moment seiner gelebten gegenwart realisiert, ist der gründende grund, auf dem das individuum als ich seine existenz aufbaut. Diese entscheidung ist ein glaube, aber das entschiedene, fixiert in einer position, ist sein wissen, das das individuum als ich argumentativ ausweisen muss, übereinstimmend mit der kausalität, die konsensuell von allen, die es betriff, akzeptiert ist.
(04)
Ich spreche vom zirkelargument, der zirkelschluss ist etwas anderes. Jeder diskurs über die dinge der welt ist in das zirkelargument eingeschlossen, als argument aber ist der zirkelschluss im diskurs verpönt(*1).
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(*1) //==>argument: 2.4.020. //==>INDEX der argumente/stichwort: zirkelargument.
(05)
ein aspekt der im diskurs geltend gemachten argumente ist die logische stringenz der streitig gefallenen gründe, behauptet vom individuum als ich und/oder seinem genossen, ein anderer aspekt, notwendig zu unterscheiden, hat die frage zum gegenstand, ob eine bestimmte behauptung, schlüssig im gültigen kausalitätssystem vorgetragen, mit den vorstellungen kompatibel sein kann, die das individum als ich und sein genosse auf dem forum publicum miteinander/gegeneinander ausfechten. In dieser frage geht es nicht um richtig oder falsch, sondern um wahr und/oder unwahr, und die möglichen antworten des individuums als ich und seines genossen, jeder für sich die antworten im forum internum reflektierend, werden auf dem forum publicum mit argumenten beantwortet, die in den wechselseitigen relationen zwischen allen, die es betrifft, zu verorten sind. Die wechselseitige relation: individuum_als_ich:_A<==>genosse:_B, ist keine abhängige relation, gleichwohl sind in der wechselseitigen relation abhängigkeiten zwischen dem individuum als ich: A, und seinem genossen: B, fixiert, die in einem ding der welt ihr vermittelndes moment haben(*1). Eine dieser abhängigkeiten ist das phänomen der macht(*2).
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(*1) //==>argument: 2.6.002.
(*2)
klarstellung. Vom begriff: macht, ist hier nicht die rede. Darüber werde Ich andernorts noch mehr sagen(+1).
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(+1)
Richter,Ulrich: der begriff: das_politische. 014:das_politische. /bibliographie //==>2.9.113.
Zusatz. 2013/ die argumente: 2.52ff, sind noch in arbeit. Das wird der systematische ort sein, an dem Ich die begriffe: macht und herrschaft, im kontext des relationalen arguments erörtern werde.    (2.4.013/(f))<==//     /  (text)<==//
2.4.014
die formel: "das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich" mag in der wiederholung stilistisch als schwerfällig erscheinen, die formel ist aber notwendig, wenn die klarheit des arguments sichergestellt sein soll. Das, was das individuum, das ein ich sein will, als das ich ist(a), das kann es nur im horizont des genossen sein, der der_andere(b) ist, und der genosse, der als individuum ebenso das ich ist, kann dieses nur im horizont des individuums als ich sein, der der_andere ist. Als individuen können das individuum als ich: A, und sein genosse: B,(c) nicht identisch fallen. Eine gleichheit zwischen A und B kann nur in definierten grenzen behauptet werden(d), aber in einem kriterium müssen beide als individuen gleich sein, das ist die anerkennung des jeweils anderen als der_andere, und diese anerkennung kann jeder nur für sich, autonom bestimmt, leisten. Die anerkennung, die das individuum als ich leistet, wenn es den genossen(e) als seinen anderen anerkennt, nicht anders der genosse, markiert eine gleichheit, die, ausgedrückt in der wechselseitigen relation: A<==>B, keinen vorrang des einen vor dem jeweils anderen verstattet(f), ein stellvertretendes handeln des eines für den jeweils anderen ist begrifflich ausgeschlossen(g). Der glaube an etwas ist nur dem individuum als ich oder seinem genossen möglich, jede für sich, das wissen aber kann beiden verfügbar sein, aber wie das wissen gewusst wird, jeder für sich.
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(a)
//==>argument: 2.4.012.


(b)

//==>INDEX der argumente/stichwort: der_andere.
(c)
klarstellung. Es ist eine konvention, wenn im relationalen argument das individuum als ich und/oder der genosse mit den buchstaben: A und B,(01) als zusatz oder allein, bezeichnet werden.
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(01)
die buchstaben(*1) immer in versalien, zur unterscheidung von den dingen der welt, die mit den buchstaben/klein: "a, b ... n" bezeichnet werden.
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(*1) entsprechend jede andere person mit den buchstaben: C ... N.
(d)
der begriff: gleichheit, ist ein klassenbegriff, für den bestimmte merkmale definiert sein müssen. Welche merkmale das sein sollen, das kann hier offengelassen werden.
(e)
//==>INDEX der argumente/stichwort: genosse.
(f)
die unterscheidung: begriff oder phänomen, ist zu beachten. Als begriff kann in der relation: A<==>B, ein vorrang des einen vor dem anderen nicht behauptet werden. Das individuum als ich: A, und sein genosse: B, sind im blick auf das kriterium: das ich, gleich, aber als individuen, jedes für sich, nicht identisch. Diese differenz muss behauptet werden, wenn die rede von einem individuum als ich und seinem genosen einen nachvollziehbaren sinn haben sollen. Es ist etwas anderes, wenn das individuum als ich: A, und der genosse: B, in raum und zeit auf dem forum publicum miteinander agieren. Rangunterschiede im sozialen status des individuums als ich und seines genossen sind ein teil der erfahrung.
(g)
klarstellung. Davon ist strikt zu unterscheiden, was in der sphäre der rechtsbeziehungen mit dem begriff: stellvertretung, unterschieden wird. In den grenzen der gesetze kann das individuum als ich den genossen beauftragen, rechtsgeschäfte im namen des auftraggebers für diesen wirksam vorzunehmen. Die entscheidung, den genossen mit der vornahme von rechtsgeschäften zu beauftragen, kann nur das individuum als ich treffen, gültig für sich selbst.   (text)<==//
2.4.015
prima vista ist das argument simpel und im schema des trialektischen modus einfach darstellbar(a), secunda vista aber markiert das argument eine verwickelte problemlage, die mit einer einfachen graphik nicht abgehandelt sein kann. Soweit das problem auf das individuum als ich beschränkt wird, ist die situation einfach, komplex ist aber die situation, wenn in der gemeinsam geteilten welt das individuum als ich seinen genossen in den blick nimmt, den es in einer wechselseitigen relation: individuum_als_ich<==>genosse, präsent hat(b). Mit der verknüpfung der teile des ganzen im ganzen, real in der relation: teil<==|==>ganze, können sowohl das individuum als ich als auch sein genosse, jeder für sich, die momente: teil und ganzes, in unterscheidbaren relationen fassen, die der genosse seinerseits in seiner welt(=welt/genosse) fasst, das individuum als ich seinerseits in seiner welt(=welt/individuum_als_ich). Gleichwohl in der gemeinsam geteilten welt existierend, können die welten des individuums als ich und seines genossen zum verwechseln gleich sein, niemals aber identisch. Daraus folgt, dass die perspektiven des individuums als ich und seines genossen auf die relation: teil<==|==>ganze, verschieden sind, folglich die beurteilung der relationen als unterscheidbar ausgewiesen ist. Das, was in den termini der sprache als gleich gehändelt wird, das ist in raum und zeit in keinem fall identisch und in der verschiedenheit sind die wertungen unterscheidbar, oft einander sich ausschliessend(c).
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(a)
//==>argument: 2.6.011.
(b)
//==>argument: 2.6.012.
(c)
in den religionskriegen des 15.-17.jahrhunderts, die nachfolgenden konflikte bis heute eingeschlossen, haben die christlichen krieger denselben gott in der gestalt des Jesus Christus angebetet und jeder wähnte sich im recht, den anderen im unrecht. Die offenkundige diskrepanz in den meinungen ist kausal nicht erklärbar, weil jeder angegebende grund im horizont des anderen falsch sein muss. Die dialektik der widerstreitenden gründe ist nicht verstehbar, damals eine schreckliche realität, gegenwärtig, perpetuiert in anderen formen, nicht weniger schrecklich. Die beklagten phänomene können in ihren konstellationen zueinander trialektisch zwar erklärt, aber nich in ihrem gegeneinander gerechtfertigt werden. Es ist kein argument denkbar, in sich logisch konsistent, mit dem die grenzen der methoden überspielt werden könnten, methoden, die das individuum als ich und sein genosse für ihre zwecke unter der bedingung instrumentalisieren können, wenn sie, ein ich sein wollend, das sie sind, sich darauf verständigen, den jeweils anderen als der_andere anzuerkennen.   (text)<==//
2.4.016
zwischen einem begriff, einem phänomen und einem zeichen ist im relationalen argument strikt zu unterscheiden(a). Mit jedem wort(b), geformt aus buchstaben, das sind zeichen, wird sowohl ein begriff benannt, als auch ein phänomen, das mit sich identisch ist und von jedem anderen phänomen und begriff unterscheidbar ist. Begriff, phänomen und zeichen sind dinge der welt, mit denen das individuum als ich und sein genosse hantieren, wenn sie sich in ihrer gemeinsam geteilten welt orientieren. Der begriff ist eine vorstellung, die nur das individuum als ich in seinem forum internum denkend imaginieren kann(c). Das phänomen ist ein ding der welt, das sowohl das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, auf dem forum publicum händeln können(d). Das zeichen ist ein ding der welt, das die funktion hat, als ding der welt andere weltdinge entweder als phänomen kenntlich zu machen oder als begriff zu identifizieren(e). Im trialektischen modus sind die momente: "begriff, phänomen und zeichen" in drei möglichen relationen miteinander verknüpft und real sind diese momente nur dann, wenn sie von einem individuum als ich in einer relation gefasst sind(f).
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(a)
der begrenzende horizont ist die theorie, die unter dem terminus: das semiotische dreieck, geläufig ist(01).
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(01) //==>INDEX der argumente/stichwort: semiotische dreieck.   (2.4.016/(a))<==//
(b)
klarstellung. Die worte: "wort, terminus und zeichen"(01) sind selbst phänomene, für die es einen begriff und ein einschlägiges zeichen geben muss. Die schwierigkeit, den jeweiligen sachverhalt präzis zu benennen, liegt darin, dass jedes ding der welt(02) die funktion eines begriffs, oder eines phänomens, oder eines zeichens haben kann. Bildhaft erläutert. Das objekt, das in der hand gehalten wird, zum beispiel eine schreibfeder, kann als objekt in der funktion des zeichens sowohl auf den begriff: schreibfeder, verweisen(im modus des denkens), als auch das bestimmte phänomen: schreibfeder, sein(im modus des zeigens), als auch selbst das zeichen: schreibfeder, bedeuten(im modus der existenz). Erst in der bestimmten relation, die das individuum als ich setzt, ist bestimmt, in welcher funktion das objekt in der hand in einem argument instrumentalisiert wird.
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(01) der gebrauch der worte ist situationsabhängig, als worte haben sie zumeist die funktion eines zeichens und der gebrauch der zeichen ist von konventionen abhängig. Die konvention sichert zum teil die eindeutigkeit im gebrauch, aus dem gebrauch aber sind folgerungen auf den begriff und das phänomen methodisch unzulässig, auch dann, wenn die konkreten folgerungen momente der geübten praxis sind.
-
(02) //==>argument: 2.4.010.  //==>INDEX der argumente/stichwort: ding der welt.    (2.4.016/(b))<==//
(c)
das, was das individuum als ich in seinem forum internum denkend imaginiert, das ist für den genossen unzugänglich(01). Mit dieser feststellung ist die these implizit behauptet, dass es von jedem denkbaren und wahrnehmbaren ding der welt exakt soviele begriffe benannt werden müssen, wie es individuen als ich gibt, die fähig sind, den begriff zu denken.
Zusatz.
Die bekannte lexikalisierung der begriffe und die damit verknüpften klassifikationen sind etwas anderes und sollten strikt getrennt gehalten werden. Das, was in den diversen klassifikationen gehändelt wird, das sind begriffe, mit denen das individuum als ich und sein genosse auf dem forum publicum operieren, wenn sie über die weltdinge miteinander kommunizieren, im konsens oder auch nicht. Es ist möglich, dass alle, die es betrifft, sich auf den begriff: freiheit, konsensuell verständigen, die realität zeigt aber ein anderes bild und es ist eine illusion zu erwarten, dass das, was, wie man im jargon sagt, die freiheit "wirklich" sein solle, als phänomen in derselben weise erscheinen wird, weil allein das individuum als ich in seinem forum internum fähig ist, das als freiheit denkend zu imaginieren, das es in den phänomenen als freiheit real erfährt - der folterer ebenso wie der gefolterte, die, jeder für sich, bilder der freiheit denkend imaginieren, die real nicht verknüpfbar sind.
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(01)
die bemerkung mag als banal kritisiert werden, aber es ist zur kenntnis zu nehmen, dass das organ: gehirn, als ort des denkens, nur indizien schafft, mit denen eine fülle von phänomenen zwar erklärt werden können, die aber das phänomen unerklärt offen lassen, das mit dem individuum verknüpft ist, das lebt. Die physischen prozesse im organ: gehirn, als phänomene mit maschinen wahrnehmbar gemacht, sind elektrische und/oder chemische prozesse, die auf das individuum begrenzt sind, das diese prozesse lebt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass aus den analysen dieser prozesse weiter gebrauchbare erkenntnisse abgeleitet werden können, aber die ultimate erklärung(*1) dieser prozesse ist ausgeschlossen, weil der arcanbereich, die autonomie des ich als konstitutives merkmal des begriffs: das ich, nicht mit der funktionsweise der physischen prozesse erklärbar ist, und dieser arcanbereich wird dem individuum als ich, solange es ein ich ist, als sein geheimnis real präsent sein, das für den genossen nicht erfassbar ist.
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(*1)
die phantastereien ultimater erklärungen sind geläufig, die davon kunde geben, dass es irgendwelchen bösen mächten einmal gelingen könnte, auch den arcanbereich des individuums zu kontrollieren, das ein ich ist. Diese erzählungen kann man glauben und wer es glaubt, der imaginiert eine illusion, die mit der vergleichbar ist, die in der literatur unter dem terminus: golem, immer wieder kolportiert wird. Der heuristische wert dieser erzählungen ist, dass von etwas berichtet wird, das für möglich gehalten wird, auch dann, wenn die nüchterne vernunft dies als unsinn ausweisen kann.   (2.4.016/(c))<==//
(d)
das, was dem individuum als ich und seinem genossen in den dingen der welt zur hand ist, das sind phänomene, die in raum und zeit das_andere sind. Als phänomene sind die dinge der welt aber das, was das individuum als ich und sein genosse, jeder für sich, mit ihren begriffen von den weltdinge unterscheidend identifizieren. Wenn das individuum als ich und sein genosse das ding der welt: a, zu dem ding der welt: b, und allen anderen weltdingen in seinem phänomenalen erscheinen different erfassen, dann müssen sie über einen begriff verfügen, der definiert, was die merkmale sein sollen, in denen das ding der welt: a, in seinem erscheinen von dem ding der welt: b, und allen anderen weltdingen unterschieden ist. Zur erläuterung. Wenn im modus des zeigens festgestellt werden soll, dieses objekt ist ein ring, dann müssen alle, die in der situation involviert sind, eine begriff verfügbar haben, mit dem sie diesen ring hier von allen anderen weltdingen als phänomen unterscheiden können. Im abgleich der merkmale des begriffs: ring, mit den wahrnehmbaren merkmalen des phänomens ist entscheidbar, ob das gezeigte objekt ein ring ist oder ein anderes weltding - tertium non datur(01). Im fall der verneinung: das ist kein ring, bleibt das gezeigte objekt unbestimmt, was es dann noch sein könnte, das ist mit einem neuen urteil in einer position zu bestimmen. Es kann auch der fall sein, dass das individuum als ich: A, das objekt in der hand als das weltding: a, bestimmt, der genosse: B, aber als das weltding: b,(02). Beide bestimmungen sind wahr, auch dann, wenn die urteile logisch einen widerspruch formulieren(03). Das, was als widerspruch erscheint, das ist in raum und zeit nur ein gegensatz zwischen den phänomenen, der seinen grund in den divergierenden begriffen hat, die der genosse: B, und das individuum als ich: A, in ihrem forum internum denken, wenn sie das objekt in der hand als die bestimmten weltdinge: a oder b, voneinander unterscheiden.
Zusatz.
Wenn in der kommunikation vom individuum als ich und seinem genossen ein gegensatz oder eine übereinstimmung behauptet werden, dann ist der grund für die urteile im konsens verortet, auf den alle, die es betrifft, sich verständigt haben. Jeder denkt seinen begriff in der durch den konsens ausgewiesenen fassung.
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(01)
im beispiel soll der fall ausgeblendet sein, dass die beurteilung der einschlägigen merkmale des begriffs und des phänomens unklar sein kann.
(02)
Ich weiche auf die abstrakte argumentebene aus, weil die differenz klarer erscheint. Was mit den zeichen: a und b, bezeichnet ist, das ist zueinander etwas anderes, a und b sind nicht_identisch, sie können aber gleich sein.
(03)
obgleich, wie immer wieder behauptet wird, es begriffe "an sich" geben solle, ist die erfahrung geläufig, dass der gleiche sachverhalt, mit sich identisch, in raum und zeit unterscheidbar beurteilt wird. Die differenten meinungen erscheinen als ein widerspruch, es sind aber nur gegensätzliche meinungen, die gleichwohl sich einander ausschliessen können. Der freiheitskämpfer und sein feind, der diktator, können, jeder für sich, auf ihren eigentümlichen begriff von freiheit verweisend, in gleicher weise behaupten, dass sie nur eines wollen, nämlich "der freiheit" zum sieg zu verhelfen - allein die resultate wollen nicht recht überzeugen, und dabei muss es nicht immer bosheit sein, wenn die ersehnte übereinstimmung in den phänomenen nicht festgestellt werden kann, nicht einmal in den umrissen.   (2.4.016/(d))<==//
(e)
jedes ding der welt kann für ein anderes ding der welt ein zeichen sein, mit dem das jeweils andere bezeichnend unterschieden werden soll. Zeichen sind willkürlich. In keinem demonstrierbaren fall kann eine übereinstimmung zwischen dem zeichen und dem bezeichneten als "in der natur der sachen" liegend behautet werden, sei das bezeichnete ein begriff oder ein phänomen. Es ist etwas anderes, wenn aufgrund einer konvention, in langer tradition geformt, die enge verknüpfung zwischen dem bezeichneten und dem zeichen behauptet wird. Der pragmatisch naheliegende schluss ist methodisch nicht ausweisbar, auch dann nicht, wenn in der regel so verfahren wird. Der terminus: natürliches zeichen, ist zwar im gebrauch, auch ist die meinung geläufig, dass es zeichen gäbe, die sich selbst erklären, aber das sind konventionen, die nützlich sein können, aber anders begründet sind.   (2.4.016/(e))<==//
(f)
//==>argument: 2.6.013.      //   (2.4016/(f))<==//     //   (text)<==//
2.4.017
das individuum als ich agiert, wenn es sich in seiner welt, geteilt mit dem genossen, orientiert, auf zwei argumentebenen, die im relationalen argument mit den termini: forum internum und forum publicum, bezeichnet werden(a). Obgleich durch das individuum als ich, mit sich identisch, vermittelt, sind die beiden argumentebenen strikt voneinander zu unterscheiden(b). Das forum internum ist vom forum publicum durch eine grenze abgeteilt, die das individuum als ich in seinem lebensvollzug oszillierend in jedem moment seiner gelebten gegenwart überschreitet. Das, was im forum internum eine projektion in die zukunft ist, das wird, transformiert im moment der gelebten gegenwart, auf dem forum publicum ein factum der vergangenheit sein. Das, was auf dem forum publicum als faktum der vergangenheit ein dokument der historia ist, das ist, gehändelt vom individuum als ich und seinem genossen, im moment der gelebten gegenwart eine vorstellung, die der genosse und das individuum als ich, jeder für sich, in ihrem forum internum denkend imaginieren. Das forum internum ist der arcanbereich des individuums als ich, zu dem der genosse keinen zutritt hat(c), das forum publicum ist der öffentliche bereich, in dem weder dem genossen, noch dem individuums als ich ein arcanbereich zugestanden sein kann(d). Die logische eindeutigkeit der begriffe verliert sich im nebel der phänomene(e).
---
(a)
//==>INDEX der argumente/stichwort: forum internum/publicum.   (2.4.017/(a))<==//
(b)
das, was das individuum als ich nur in seinem forum internum denkend imaginieren kann, das kann es nicht auf dem forum publicum händeln; das, was auf dem forum publicum gehändelt wird, alles entäusserungen des individuums als ich, das ist für den genossen uneingeschränkt als sein objekt händelbar, genauso wie das individuum als ich mit seinen entäusserungen auf dem forum publicum wie mit einem objekt umgehen kann.   (2.4.017/(b))<==//
(c)
im forum internum ist das individuum als ich bei sich selbst. Die kategorien des forum publicum gelten nicht(01), raum und zeit sind, wenn das individuum als ich die welt denkend imaginiert, suspendiert(02) und die axiome der logik haben keine funktion(03). Das, was das individuum als ich in seinem forum internum als real erlebt, das ist eine wirklichkeit, die nicht die wirklichkeit sein muss, die es auf dem forum publicum schmerzhaft erlebt. Es lebt in dem gefühl, dass keine grenze gesetzt ist und jeder ort nur das hier und jede zeit nur das jetzt sind. Dieses gefühl ist nicht mitteilbar, und wenn das individuum als ich seine vorstellungen imaginierend gedacht auf dem forum publicum entäussert, dann ist dieser gedanke, petrifiziert als factum der vergangenheit, ein objekt auf dem forum publicum, das der genosse, wenn er es will als seinen gedanken aufgreifen kann(04).
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(01)
die grenze zwischen den begriffen: forum internum und forum publicum, ist strikt. Das, was diesseits der grenze gilt, das kann nicht jenseits der grenze gelten, gleichwohl das individuum als ich, wenn es sich selbst in seiner welt sowohl als individuum erfährt als auch als ich begreift, sich in beiden räumen, dieser vergleich ist zugestanden, bewegt. Die strikte unterscheidung ist die bedingung für die rationalität der argumente, die das individuum als ich in seinem forum internum mit sich verhandelt und die es auf dem forum publicum mit dem genossen traktiert.       (2.4.017/(c/01))<==//
(02)
raum und zeit sind vorstellungen, die das individuum als ich in seinem forum internum imaginiert und auf dem forum publicum gespiegelt erlebt. Der raum-/zeitbegriff des ontologischen arguments ist nicht gültig, gleichwohl im relationalen argument die diversen theorien über raum und zeit nicht in jedem fall infrage gestellt sind(*1).
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(*1)
es wäre ein absurder gedanke, den raum-/zeitbegriff der physik in frage zu stellen. Der praktische nutzen steht ausser frage, aber es ist ein trugschluss, aus der bewährung des raum-/zeitbegriffs der physik zu schliessen, dass der raum und die zeit so auch sein müssen.       (2.4.017/(c/02))<==//
(03)
die funktion der logischen axiome, das fundament der kommunikation zu sein, ist aufgehoben, weil das individuum als ich in seinem forum internum nur bei selbst sein kann. Das denken des individuums als ich in seinem forum internum kann regeln untergeordnet sein, die mit der vertrauten logik nicht kompatibel sein müssen(*1). Es ist aber unzulässig, im umkehrschluss zu behaupten, dass die vorstellungen des individuums als ich, gedacht im forum internum, dem kalkül entzogen seien, das gemäss der logischen axiome strukturiert ist.
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(*1)
mit der behauptung, dass die drei axiome der logik gelten sollen, ist eine hierarchie der argumente gesetzt, die respektiert werden muss, wenn die argumente ihre funktion in der kommunikation erfüllen sollen. Diese implizite hierarchie der argumente ist im forum internum relativ und das individuum als ich reiht die bilder seiner vorstellungen aneinander, vergleichbar der ordnung der sandkörner in einer wanderdüne.       (2.4.017/(c/03))<==//
(04)
gedacht vom individuum als ich in seinem forum internum, kann der gedanke nur das individuum als ich zu seinem urheber haben(*1). Entlassen aus dem arcanbereich des forum internum und entäussert auf dem forum publicum, ist dieser gedanke der ausschliessenden herrschaft des individuums als ich entzogen. Den gedanken kann das individuum als ich nicht mehr zu sich zurückholen, und wenn es diesen gedanken, fixiert in einem factum der vergangenheit, auf dem forum publicum denkend wieder aufgreift, dann ist der gedanke, für jeden verfügbar, der darüber verfügen will, ein ding der welt wie jedes andere weltding auch. In der realen möglichkeit erscheint der gedanke, vom individuum als ich denkend in sein forum internum zurückgeholt, als ein anderer gedanke.
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(*1)
der gedanke, dass jeder gedanke, entäussert auf dem forum publicum, einen urheber gehabt hatte, sollte in den aktuellen kontroversen um das urheberrecht nicht ignoriert werden; denn für jeden gedanken, der von einem individuum als ich gedacht worden ist und auf dem forum publicum entäussert wurde, kann als urheber ein individuum als ich benannt werden(+1). Diese zuordnung ist aber nicht das problem, das streitig diskutiert wird, streitig ist allein das recht auf urheberschaft, das zweideutig geworden ist, wenn der gedanke, einmal auf das forum publicum entlassen, von jedem, der will, aufgegriffen werden kann, weil im moment des aufgreifens der aufgegriffene gedanke in einen neuen gedanken transformiert ist. Die situation ist verwirrend; denn jeder gedanke, auf dem forum publicum wie jedes ding der welt gehändelt, hat immer zwei autoren und der gegenstand des streits ist, welchem der autoren das ökonomische nutzungsrecht an dem in streit gefallenen gedanken zustehen soll(+2), auf dem forum publicum in princio jedem verfügbar, de facto aber abgesperrt in definierten rechtsräumen.
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(+1)
das ist der kern der rede vom geistigen eigentum, eine idee, die in den rechtsdebatten auf das recht des besitzens einer sache verkürzt wird(§1).
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(§1) Richter,Ulrich: Die begriffe: eigentum und besitz, im trialektischen modus. 016:eigentum. /bibliographie //==>2.9.113.
(+2)
Ich beschränke mich auf den verweis und lasse das problem offen, weil es in einem anderen kontext angemessener reflektiert wird.       (2.4.017/(c/04))<==//    //       (2.4.017/(c))<==//
(d)
ein geheimnis ist auf dem forum publicum nicht möglich(01). Ohne schranke(02) ist jedes ding der welt dem zugriff des individuums als ich und seines genossen zur hand(03). Wenn der genosse: B, den gedanken des individuums als ich: A, aufgreift, dann ist ein gedoppeltes zu unterscheiden. Zum einen ist der vom individuum als ich: A, entäusserte gedanke: a, ein factum der vergangenheit, das, sedimentiert in einem dokument der historia, in der erinnerung verfügbar ist. Darüber hat das individuum als ich: A, keine ausschliessende verfügungsgewalt mehr, es ist einfach da(04). Zum anderen kann der genosse: B, den gedanken: a, petrifiziert in dem dokument der historia, aufgreifen, aber im akt des aufgreifens, der ort ist sein forum internum, transformiert der genosse: B, den aufgegriffenen gedanken: a, in seinen gedanken: b, der, auf dem forum publicum entäussert, nicht der gedanke: a, sein kann, den das individuum als ich: A, einmal gedacht hatte und real dieser gedanke: a, ist, petrifiziert im dokument der historia, solange die geschichte dauert(05). Der gedanke: a, und der gedanke: b, können als phänomene zum verwechseln gleich sein, sie können aber nicht identisch fallen(06).
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(01)
weil ein arcanbereich auf dem forum publicum nicht möglich ist, kann es im öffentlichen raum auch kein geheimnis geben - in principio, de facto aber ist es zweckmässig, auch von geheimnissen zu sprechen; denn dem individuum als ich ist im öffentlichen raum, definiert als rechtsraum, eine privatsphäre eingeräumt, die der genosse nur mit zustimmung des befugten individuums als ich betreten darf. In diesem raum, gewährleistet durch eine bestimmte rechtsordnung, ist die möglichkeit privater geheimnisse gemäss des rechts zugestanden. Das ist aber ein anderes problem. Einerseits ist das problem im horizont der unterscheidung: forum internum/forum publicum, eingeschlossen, andererseits wird das problem pragmatisch in den grenzen der geltenden rechtsordnung erörtert.    (2.4.017/(d/01))<==//
(02)
die feststellung, dass es keine schranke geben könne, gilt uneingeschränkt. Das, was auf das forum publicum von allen, die es betrifft, entäussert worden ist, das ist, Ich verwende einen rechtsbegriff, gemeingut aller. Im argument eingeschlossen ist aber die erfahrung, dass dem individuum als ich und seinem genossen, wenn sie miteinander kommunizieren, das forum publicum immer als einen raum des rechts präsent haben, in dem die rechte des einen gegen die rechte des anderen definiert sind. Das ist ein gewichtiges argument, aber in der hierarchie der argumente ist das argument des rechts immer nachlaufend; denn von einem rechtsraum kann nur dann gesprochen werden, wenn ein raum vorausgesetzt ist, der in mindestens zwei teilräume eingeteilt werden kann. Das, was in dem einen teilraum als recht erscheint, das kann in dem anderen raum kein recht sein, und was das verneinte sonst noch sein könnte, das ist in der verneinung unbestimmt.     (2.4.017/(d/02))<==//
(03)
den terminus: zur hand sein, auf Heidegger's philosophie zurückweisend, gebrauche Ich bewusst, ohne die bedeutungen zu teilen, die Martin Heidegger mit diesem terminus verknüpft hatte. Es gibt in der sprache formeln, die, den jeweiligen zwecken angepasst, mit wechselnden inhalten angefüllt werden können. Allein dem verwender des terminus steht die befugnis zu, die inhalte festzulegen, d'accord eingebettet in das, was allgemeiner gebrauch ist.     (2.4.017/(d/03))<==//
(04)
klarstellung. Das faktum gilt, aber das faktum ist immer eingeordnet in beziehungen, die allgemein die sphäre des rechts ausmachen. In der bürgerlichen welt gibt es kaum noch weltdinge, die als herrenloses gut dem zugriff von jederman offen da sind. Alles, so scheint es, ist dem recht unterworfen, genauer, dem gesatzen recht, das als legitimiertes recht ausgewiesen sein muss. Die geltung bestimmter rechtsnormen ist im öffentlichen raum ein gewichtiges problem, das problem blende Ich hier aber aus, weil es in einem anderen kontext zu erörtern ist.    (2.4.017/(d/04))<==//
(05)
das denken der welt, vom individuum als ich und seinem genossen in jedem moment ihrer existenz realisiert, ist als ein transformationsprozess zu begreifen, der mit der metapher des unablässig dahinfliesenden flusses beschrieben werden kann(*1). In der existenz des individuums als ich ist es, weil notwendig, möglich, den transformationsprozess aller weltdinge sowohl an den orten im raum als auch in den momenten der zeit festzustellen, festgestellte orte und momente im strom des wandels, die teile im ganzen sind, als teile aber nicht das ganze sein können. Das individuum als ich weiss, dass es die dialektik des fliessens und stillstehens nicht aufheben kann, gleichwohl es, immer wieder erklärend, den zustand des festen orts in den momenten des dahinströmenden flusses der weltdinge lebt.
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(*1)
Heraklit sagte, dass alles fliesse. Auch in der gelebten gegenwart ist das wissen der alten gültig; das problem ist allein, dieses wissen immer wieder im denken zu erneuern, um als wissen präsent zu sein.    (2.4.017/(d/05))<==//
(06)
das, was als fortschritt im denken verhandelt wird, das ist ein unablässiger prozess von aneignung und entäusserung. Dieser prozess kann, solange das individuum als ich sich als ich begreift, nicht suspendiert werden. De facto eine banale feststellung, die aber in den hintergrund gedrängt ist, wenn die üblichen dinge auf dem forum publicum, dem grossen markt, gehändelt werden,. Im täglichen geschäft ist es auch nicht immer zweckmässig, diese prozesse zu thematisieren, aber wenn verstanden werden soll, was sich zwischen dem individuum als ich und seinem genossen ereignet, dann kann dieser prozess der aneignung und entäusserung nicht ignoriert werden.    (2.4.017/(d/06))<==//    //     (2.4.017/(d))<==//
(e)
die unterscheidung: privater und/oder öffentlicher raum, ist im horizont des begriffs: forum publicum, problematisch. In der geschichte der historisch gewachsenen begriffe: privat oder öffentlich, wetterleuchten einige probleme, deren unklarheiten nur in einem ausgeweiteten diskursprozess geklärt werden können. Es ist plausibel, die privatsphäre dem forum internum zuzuschlagen, den öffentlichen raum aber in der karte des forum publicum einzutragen, aber das, was im traditonalen sinn der private raum sein soll, das ist heute gemeinhin zum gegenstand öffentlicher spektakel geworden, und das, was im öffentlichen raum nicht privatsache sein darf, das wird, drapiert als staatsraison, im arcandunst der hinterstuben ausbaldowert.   (2.4.017/(e))<==//    //  (text)<==//
2.4.018
die wahrheit - ein grosses wort, oder sollte Ich nicht zutreffender sagen, eine leere phrase, die mit jedem inhalt, der beliebt, angefüllt werden kann! Das, was "die wahrheit" sein soll, das ist strittig(a), und jeder versuch, den begriff: wahrheit, abschliessend klären zu wollen, hat zwar den beifall aller, die es betrifft, für sich, aber dieser beifall kann nur die aufforderung sein, es mit der wahrheit immer wieder neu zu versuchen; denn das merkmal, das den begriff: wahrheit, konstituierend definiert, das ist in seiner wahrheit abschliessend nicht festgestellt(b).

Der wahrheitsbegriff des relationalen arguments ist mit dem begriff des ontologischen arguments nicht vereinbar. Der widerspruch der begriffe ist in dem moment verortet, das das individuum als ich einerseits nötigt, die idee der wahrheit, ein ding der welt, zu behaupten, ohne die realität der wahrheit im sinn der wesensdefinition des ontologischen arguments ausweisen zu können, andererseits aber das individuum als ich antreibt, die idee der wahrheit, ein ding der welt, zu leben, deren realität das individuum als ich im sinn des relationalen arguments gesetzt hat, ohne die setzung als akt des lebens begründen zu können. Der begriff: wahrheit, ist ein postulat, das das individuum als ich in seinem forum internum imaginierend denkt und das dem individuum als ich, entäussert als gedanke, auf dem forum publicum als ein buntschillerndes phänomen präsent ist(c). Das, was in raum und zeit einerseits nicht als begriff in seiner "letzten wahrheit" feststellbar ist, das ist in den phänomenen vielfältig manifest, gegensätzlich bis zum wechselseitigen ausschluss(d). Die wahrheiten des individuums als ich und die wahrheiten seines genossen können, wenn sie im diskurs auf die funktion eines objekts reduziert sind, ein spiel der unterhaltung sein(e), aber es sind dinge der welt, die den jeweils anderen vernichten, wenn dieser eine der absolut gesetzten wahrheiten nicht glaubt(f).

Was also ist die wahrheit? - das ist die frage, die im relationalen argument nur das individuum als ich beantworten kann, gültig allein für sich selbst, eine antwort, die in seiner autonomie gegründet ist(g).
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(a)

es genügt, auf die historia der wahrheitsbegriffe zu verweisen(01).
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(01)
Historisches Wörterbuch der Philosophie. Stichwort: "wahrheit (bis wahrheit,transendental)". Bd.12. Sp.48-170,(*1). /bibliographie //==>2.9.108.
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(*1) die nachfolgenden stichworte (wahrheitsähnlich bis wahrscheinlichkeitsschluss) sollten mit einbezogen werden, a.a.O.     (2.4.018/(a))<==//
(b)
nicht abwegig ist der gedanke, die frage: was ist wahrheit?  mit der frage: gibt es gott? zu verknüpfen. In ihrer struktur sind die fragen identisch, jede für sich, weil die wahrheit der prämissen der entscheidende punkt ist, mit dem entschieden wird, was als implizite konsequenz der gegenstand der antworten sein soll. Ein logischer schluss ist dann gültig, wenn seine prämissen wahr sind, die wahrheit der prämissen aber ist weder aus den prämissen ableitbar, noch aus der konklusion, gleichwohl die prämissen als setzung wahr sein müssen, eine setzung, die aber nicht teil der prämissen sein kann, weil das individuum als ich es ist, dass mit seiner setzung die prämissen als wahr ausweist. Das, was im argument die wahrheit ist, das ist durch die behauptung seiner wahrheit nicht als wahrheit ausgewiesen, weil ein anderes argument erforderlich ist, mit dem der wahrheitsanspruch ausgewiesen sein soll. Der wahrheitsbegriff des ontologischen arguments scheitert folglich an seinem eigenen anspruch - der verbleibende rest ist ein simpler zirkelschluss. Die wahrheit der prämissen ist als problem im relationalen argument auch nicht entschieden, aber das relationale argument definiert eine struktur, in der die wahrheit der prämissen durch das individuum als ich gesetzt ist, eine setzung, die der genosse für sich, selbst ein ich seiend, als eigne setzung setzen kann. Es sind gesetzte wahrheiten, deren wahrheit mit der wahrheit des jeweils anderen kompatibel sein kann oder auch nicht. Im glauben ist die wahrheit definiert, die als wissen gültig sein soll, als wissen aber ist die wahrheit nur in der form der anerkennung des anderen als der andere gültig(01).
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(01) //==>INDEX der argumente/stichwort: anerkennung/anerkennen.    (2.4.018/(b))<==//
(c)
die frage des Pilatus: was ist wahrheit? hat in der bestimmten situation einer gerichtsszene die funktion, exakt das zu bestimmen, was unter den behaupteten wahrheiten(01) das verbindende moment sein könnte, das in der vielfalt der phänomene zwar präsent, aber nicht als dieses erfasst ist. In der perspektive der pragmatik ist die frage nach der wahrheit ein zweckmässiges instrument, das auszumitteln, auf das alle, die es betrifft, sich einigen können. Wahrheit! - nur als relative wahrheit möglich?(02). In der perspektive der erkenntnis ein nicht tolerierbares ergebnis, es ist aber einzuwenden, dass die perspektive der erkenntnis nur ein teil im ganzen ist, sie ist als perspektive nicht das ganze. Die perspektive der pragmatik kann ausgeblendet werden, sie ist aber in raum und zeit in keinem fall suspendiert.
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(01)
wenn von der wahrheit geredet wird, dann sollte von den wahrheiten gesprochen werden, immer im plural. Es kann sein, dass in der pragmatik nur eine wahrheit als wirksam toleriert wird, aber diese toleranz setzt den konsens aller, die es betrifft, voraus, ein konsens, der zwar behauptet werden kann, im moment der gelebten gegenwart aber immer als ein kompromiss zwischen divergierenden ansichten ausweisbar ist. Das, was empirisch als wahr erwiesen ist, das sollte nicht als "die wahrheit" missverstanden werden -  einerseits, andererseits kann es zweckmässig sein, den gefundenen kompromiss in seiner zweckmässigkeit nicht zu verwerfen.
(02)
in diesem kontext ist auch das problem der gedoppelten wahrheit zu diskutieren(*1). Pragmatisch kann die behauptung der einen wahrheit(*2) zweckmässig erscheinen, aber die antworten, das resultat zuammenfassend, werden nicht immer befriedigen; denn das, was in der logik der einen wahrheit funktioniert, das muss in der logik der anderen wahrheit nicht funktionieren. Die festgestellten differenzen markieren gegensätzliche phänomene, deren unterscheidende begriffe zueinander in einem ausschliessenden widerspruch stehen.
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(*1) //==>argument: 2.4.019.
(*2) im sinn des EINEN gottes.     (2.4.018/(c))<==//
(d)
//==>argument: 2.4.019.    //      (2.4.018/(d))<==//
(e)
das ist die situation, in der das grosse panorama der historischen wahrheiten zu malen ist, ein bild, in dem die szenen aneinandergereiht sind, die in gegenwart und vergangenheit als "die (historische) wahrheit" gepredigt wurden und immer wieder gepredigt werden. Aber das ereignet sich nicht allein auf den kanzeln der kirche, andere orte sind die katheder der lehranstalten, die redaktionen der medien in jeder bekannten form, die büros der werbeagenturen. Es sind panoramen der wahrheiten, die sichtbar machen, was die wahrheit sein soll, die in der perspektive des jeweils anderen die unwahrheit ist(01).
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(01) klarstellung. Die rede ist nicht von der wahrheit in der form ihrer logischen verneinung: die nicht_wahrheit. Die wahrheit eines phänomens in der einen perspektive ist in der anderen perspektive die unwahrheit dieses phänomens.     (2.4.018/(e))<==//
(f)
der blick in die annalen der historia belehrt, dass im namen der behaupteten wahrheit genau das realisiert ist, was in der perspektive des anderen als unwahrheit aufgewiesen wird. Das, was die welt in ihrem da_sein ist, und das, was die welt in ihrem so_sein sein soll, das sind die beiden seiten der welt, identisch mit sich, die im individuum als ich und seinem genossen, jeder für sich, vermittelt sind, die in ihren perspektiven die formen der wahrheit festlegen, formen, die nicht identisch fallen können.     (2.4.018/(f))<==//
(g)
in raum und zeit, vorausgesetzt das relationale argument gilt, kann es eine letzte und/oder erste wahrheit nicht geben; denn jedes argument, behauptet als wahrheit, ist eine vorletzte wahrheit, für die ein grund zwar angegeben werden kann, der aber als gründender grund nicht begründbar ist. Wer ein argument geltend macht, behauptend, es sei die letzte wahrheit, der übt gegen den anderen, der anderes behauptet, faktische gewalt(01), gewalt, die den genossen als der_andere vernichtet, gewalt, die das individuum, ein ich sein wollend, als ich vernichtet(02).
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(01)
das ist die logik des satzes, dass es nur den EINEN gott geben könne ... . Diesen satz kann das individuum, das das ich sein will, formulieren, für sich absolut gültig, sein genosse als der_andere kann den satz, identisch mit sich selbst, ebenso formulieren, und keinem ist es erlaubt, seinen glauben dem anderen als dessen glauben vorzuschreiben.
(02)
wenn strikt in den bahnen der logik gedacht wird, dann ist, so scheint es, die gewalt der normalzustand der welt, geübt in den formen sogenannter letzter wahrheiten. Diese wahrheiten, die falschen götter der welt, sind das bekenntnis der gläubigen, sei es, dass sie als gläubige sich christen nennen, sei es, dass sie als gläubige sich zum gefolgsmann des propheten erklären, sei es, dass sie sonst einer ideologie folgen, deren propheten den himmel auf erden versprechen und für jedes individuum, das sich als ich begreift, die reale hölle schaffen.      (2.4.018/(g))<==//      //         (text)<==//
2.4.019
jedes ding der welt, von einem individuum als ich in seiner phänomenalen form erfasst, ist(a) das, als dass es in der perspektive des individuums als ich erscheint. Diese these hat zwei implikationen, die zu unterscheiden sind.

Die erste implikation. Jede bestimmung eines weltdinges als das ding der welt: n, ist wahr(b), soweit das ding der welt als phänomen präsent ist. Das individuum als ich: A, hat zu dem ding der welt: n, eine relation gesetzt und diese setzung ist wahr, folglich gilt auch, dass das gesetzte als wahr gelten soll. Das problem ist die differenz zwischen der setzung als tat und das gesetzte als gegenstand der tat. Den akt der setzung, vollzogen im moment der gelebten gegenwart, als nicht_wahr im sinn der logischen verneinung zu qualifizieren, ist nicht plausibel, gleichwohl das gesetzte im horizont der geltenden kausalität mit den kategorien der logik entschieden werden kann(c).

Die zweite implikation. Der genosse: B, dem individuum als ich: A, gleich, kann zum selben ding der welt: n, seine relation setzten, die auch wahr sein muss, gleichwohl die gesetzte relation mit der relation des individuums als ich: A, nicht kompatibel ist, aber kompatibel sein kann. Das, was auf der argumentebene der begriffe ein widerspruch ist, das kann auf der argumentebene der phänomene nur ein gegensatz sein; das, was auf der argumentebene der phänomene in der offenen gegensätzlichkeit zusammenstehen kann, das muss auf der argumentebene der begriffe ausgeschlossen sein, wenn die rationalität der argumente gesichert sein soll(d). Es ist also immer der fall denkbar, dass ein widerstreit konstatiert werden muss, der mit den regeln der logik nicht auflösbar ist, der aber, weil es konventionen sind, gewollt oder nicht, miteinander koexistieren können. Diese konventionen können einerseits sehr stabil sein(e), sie sind aber andererseits beständigen veränderungen unterworfen(f).

Es kann daher kein widerspruch sein, auch dann nicht, wenn der gegensatz ein offenes ärgernis ist, dass eine bestimmte wahrheit in der raum-/zeiterfahrung behauptet und/oder verneint wird. Die wahrheit ist keine qualität des bestimmten weltdinges: n, sie ist eine zuschreibung, für die das individuum als ich verantwortlich ist.
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(a)

klarstellung. Ich greife gezielt einen terminus auf, der im ontologischen argument endemisch ist. Es ist der terminus: sein, und es ist nicht der begriff: das sein, der mit dem verwendeten terminus bezeichnet wird. Das ding der welt, das dem individuum als ich das_andere, ist, das kann in seiner physischen präsenz nur das sein, was es ist, aber das, was von dem ding der welt prädiziert wird, also das, was traditional die definition eines begriffs ist, das wird dem ding der welt erst in der ergreifenden perpektive des individuums als ich hinzugesetzt. Das sind die merkmale des phänomens, die mit dem begriff abgeglichen werden, wenn die phänomene als das ding der welt: m, oder als das ding der welt: n, bindend in der perspektive des anwendenden individuums als ich, unterschieden werden - tertium non datur.    (2.4.019/(a))<==//
(b)
klarstellung. Der terminus: wahr, bezeichnet nicht das, was in der tradition mit der unterscheidung: (logisch) wahr/falsch, voneinander abgegrenzt wird(01). Der terminus: wahr,(02) ist im relationalen argument mit dem problem der autonomen setzung verknüpft. Das, was das individuum als ich in autonomer entscheidung(03) setzt, das ist als position wahr, das, was nicht gesetzt ist, das ist als negation nicht_wahr. Ob das, was in der setzung als wahr gesetzt ist, auch richtig ist im horizont der geltenden kausalität, das ist etwas anderes, und das sollte strikt voneinander abgegrenzt bleiben.
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(01)
für die unterscheidung: wahr/falsch, gebräuchlich in der logik, werden die termini: richtig und falsch, verwendet(*1). Was der logischen regel folgt, das ist richtig, was nicht, das ist falsch. Das problem ist ein sprachliches. Unter dem einen terminus: wahr, werden zwei unterscheidbare sachverhalte miteinander in beziehung gesetzt und verknüpft - das resultat kann nur falsch sein.
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(*1) //==>INDEX der argumente/stichwort: richtig/falsch.
(02)
der gegensatz zwischen den phänomenen wird mit dem terminus: unwahr,(*1) kenntlich gemacht. Die paradoxe situation ist geläufig, dass jemand, der die unwahrheit sagt dennoch wahr redet, allein, das, was er wahr redet, kann mit dem, was nach den regeln der kausalität entschieden wird, unzutreffend, also falsch sein. Eine behauptete lüge ist wahr, auch dann, wenn das behauptete mit keiner regel der logik als richtig ausweisbar ist, mithin falsch sein muss.
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(*1) mit dem terminus: unwahr, wird, entgegen dem laxen gebrauch der sprache, keine negation im sinn der logik bezeichnet. Das, was als wahr und/oder unwahr bezeichnet wird, das kann in der logik falsch oder richtig sein, auch über kreuz. Die argumentebenen der begriffe und der phänomene sind strikt zu unterscheiden.
(03)    //==>INDEX der argumente/stichwort: autonomie.    (2.4.019/(b))<==//
(c)
klarstellung. Das kalkül, das das individuum als ich mit seiner entscheidung, als handlung wahr, setzt, das unterliegt ohne einschränkung der kausalität, die als gültig anerkannt ist. Folglich ist das, was unzulässig mit dem terminus: unwahr, bezeichnet wird, logisch immer mit dem terminus: falsch, zu fixieren.    (2.4.019/(c))<==//
(d)
der spruch ist geläufig: "was dem einen 'sin uyl', das ist dem anderen 'sin nachtigall'". In der pragmatik kann, wenn's gewollt ist, alles zusammenstehen, allein im lauf der dinge ist entschieden, was zusammenstehen kann und was nicht. Entschieden ist das nicht in den sachen(01), wohl aber im willen aller, die es betrifft. Jedes ding der welt ist als das_andere das, was es ist, aber es kann, wenn das individuum als ich und sein genosse es wollen, für ihre zwecke instrumentalisiert werden, indem den dingen der welt eigenschaften zugeordnet werden, die ausbeutbar sind. Ein illustratives beispiel: ein goldnugget, irgendwo im sand eines flusses gefunden, wofür ist diese ding der welt nicht alles gebrauchbar? ... - dinge der welt, von denen bekannt ist, dass sie nicht immer zusammenpassen.
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(01)
es gibt phänomene, die offenbar in der natur sich abstossen oder zusammenfinden. Es ist üblich, in diesem zusammenhang von den sogenannten naturgesetzen zu sprechen, die nicht veränderlich seien. Das ist aber ein trugschluss. D'accord, es gibt kein beispiel, das davon erzählt, dass wasser und feuer sich verbunden haben(*1), aber es ist ein trugschluss aus dem faktum der beobachtung auf ein "naturgesetz" zu schliessen. Logisch ist das falsch, die beobachtungen können aber dennoch nützlich sein, wenn sie gemäss der statuierten naturgesetze instrumentalisiert werden.
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(*1) wie steht's aber mit dem wasserdampf bei 100°C? - wasser? feuer? oder ein dritter zustand, der nicht so recht in das vertraute schema passt?    (2.4.019/(d))<==//
(e)
jeder konvention liegt eine kausalität zugrunde, die von einem individuum als ich gesetzt worden ist. Die gründe für diese setzung liegen zumeist im dunkeln, aber die resultate der konventionen überzeugen dennoch(01). Im horizont der gesetzten kausalitäten ändern sich die konventionen, ohne dass das fundament der konvention verändert wird. Es gilt die rede, dass die lüge als begriff nicht wahr sein könne, dennoch spricht der lügner wahr, auch dann, wenn der gegenstand der lüge mit der geltenden kausalität nicht vereinbar ist. Aber das, was in der einen kausalität die unwahrheit ist, das kann, wenn die geltung der kausalität geändert worden ist, als eine wahrheit erscheinen.
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(01)
das problem ist ohne den rückgriff auf die pragmatik nicht auflösbar. Eine konvention wird nicht deshalb geübt, weil sie "wahr" ist, sondern weil sie sich für bestimmte zwecke als nützlich erwiesen hat. Fällt der nutzen weg, dann gerät eine konvention schnell in das vergessen und ist verschwunden.    (2.4.019/(e))<==//
(f)
der blick in die annalen der historia kann belehren, dass meinungen, die als unverrückbar gegolten haben, im prozess der geschichte in das gegenteil verwandelt worden sind. Der "alte" feind mutiert in den "guten" freund - das argument funktioniert auch umgekehrt. D'accord, für diese änderungen im lauf der historia kann es viele gründe geben, die struktur der argumente bleibt allemal gleich. Ausgewechselt werden die gründe für bestimmte konventionen und alle, die es betrifft, passen sich in ihrer weltsicht den neuen bedingungen an. Die alte wahheit ist zu einer lüge geworden, die alten lügen sind die neuen wahrheiten.    (2.4.019/(f))<==//    //   (text)<==//
2.4.020
unter dem terminus: zirkelschluss, ist das argumentationsmuster geläufig, das als antwort in der konklusion das erscheinen lässt, was als frage in den prämissen proponiert ist. Im geschäft der wissenschaften ist der zirkelschluss zwar verpönt, aber praktiziert wird er immer wieder(a). Vom klammheimlichen zirkelschluss(b) sollte das zirkelargument strikt unterschieden werden. Mit dem zirkenlargument ist die situation fixiert, dass das individuum als ich, das in seiner welt sich als existierend erfährt, die grenze seiner welt, an dieser stehend, nicht überschreiten kann(c). Eingeschlossen im zirkel seiner welt ist dem individuum als ich nur das verfügbar, was die dinge seiner welt sind. Wenn das individuum als ich: A, das ding der welt: a, in einer abhängigen relation fasst, dann kann es dieses weltding: a, nur dann bestimmt im moment der gelebten gegenwart fassen, wenn es zu einem anderen ding der welt: b, das kann die vorstellung der welt als ein ganzes sein, in einer abhängigen relation fasst, das aber im schema des trialektischen modus das ausgeschlossene dritte moment ist(d). In einem regressus in infinitum(e) kann es versuchen, alle denkbaren dinge der welt in einer abhängigen relation zu fassen, aber es wird, weil seine welt finit ist, immer nur ein weltding fassen können, das im horizont des ausgeschlossenen anderen weltdings bestimmt ist.
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(a)
das problem des zirkelschlusses ist von J.W.v.Goethe so formuliert worden: "Im Auslegen seid frisch und munter/ Legt ihrs nicht aus, so legt was unter"(01).
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(01) Johann Wolfgang von Goethe: Zahme Xenien(II), vers 428-429. Bd.2, p.636. /bibliographie //==>2.9.104.
(b)
das problem des zirkelschlusses ist das verbergen einer setzung, die für das individuum als ich unabingbar ist, wenn es sich in seiner welt orientiert. Anderes als ein ding der welt kann es nicht setzen, wenn es die ordnung der weltdinge schaffen will. Der blick extramundum ist intramundum zwar möglich, aber das, was das individuum als ich extramundum sehen will, das ist nur intramundum real. Jedes argument, das das individuum als ich geltend machen will, unterliegt im modus der kausalität der argumentstruktur, die mit dem terminus: zirkelschluss, bezeichnet wird. Was den korrekten logischen schluss von einem unzulässigen zirkelschluss unterscheidet, das ist die offenlegung des grundes, der den schluss tragen soll, für den es als der gründende grund keinen grund geben kann.
(c)
Richter,Ulrich: Intramundum/extramundum. 018:grenze. /bibliographie //==>2.9.113.
(d)
//==>argument: 2.6.001.
(e)
der regressus in infinitum ist als möglichkeit denkbar, in raum und zeit aber vom individuum als ich nur in zwei formen gangbar, entweder in der setzung eines klandestinen zirkelschlusses oder im abbruch des verfahrens mit einer setzung, die ausdrücklich erklärt sein muss.   (2.4.013/(f)/04))<==//
2.4.021
der begriff: relation, ist eine der zentralen kategorien des relationalen arguments(a). Das individuum als ich, ein ding der welt, markiert mit der relation seine verknüpfung mit den dingen der welt. Das, was das individuum als ich ist, das ist es nur in den relationen zu den dingen der welt, die für das individuum als ich im moment der gelebten gegenwart real sind(b). Mit der gesetzten relation im moment der gelebten gegenwart hat das individuum als ich sein fenster auf die welt geöffnet(c). Das, was das individuum als ich in seiner welt ist, das hat das individuum als ich allein in seinen relationen präsent, die, zusammengefasst unter dem terminus: das ganze, seine welt sind und in der jedem ding der welt der platz zugewiesen ist, den das individuum als ich bestimmt hat. Die relationen, jede relation für sich, hat das individuum als ich in einem system präsent(d), für das Ich unter dem aspekt der methode den terminus: im trialektischen modus,(e) gebrauche.
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(a)
und die anderen kategorien, zentral für das relationale argument? - das ist eine frage, die nur im rahmen der verfügbaren zeit und des verfügbaren raumes expliziert werden kann. Ich beschränke mich(01), verweisend auf eine liste der begriffe:
1. das individuum als ich(02),
2. die welt(03),
3. die zeiterfahrung(04),
4. die geltung der logischen axiome(05).
Alle begriffe sind im individuum als ich fokussiert, das in vielen perspektiven seine welt begreift.
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(01)
hier ist nicht der ort(*1), die systematik meiner philosophischen reflexionen zu explizieren. Diese arbeit sollte an anderer stelle(*2) geleistet werden, zumal vieles noch in statu nasciendi ist.
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(*1)
die funktion des subtextes(+1) ist darauf beschränkt, den text in seinen vielfältigen facetten zu erweitern, und in dieser funktion ist die darstellung der methode: der trialektische modus, nicht der fokus der reflexionen, gleichwohl auf einzelne momente der methode immer wieder zurückgegriffen werden muss. Was im subtext geleistet werden kann, das ist die erklärung einiger mosaiksteine im ganzen system(+2).
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(+1)    //==>argument: 2.1.001.
(+2)
das ist auch der grund, warum wiederholungen nicht vermeidbar sind, deren funktion es ist, einen bestimmten aspekt des problems im kontext kenntlich zu machen.
(02)    //==>argument: 2.4.012   //==>INDEX der argumente/stichwort: individuum als ich.
(03)    //==>argument: 2.4.009   //==>INDEX der argumente/stichwort: welt.
(04)    //==>argument: 2.4.004   //==>INDEX der argumente/stichwort: zeiterfahrung.
(05)    //==>argument: 2.4.002   //==>INDEX der argumente/stichwort: logische axiome.    (2.4.021/(a))<==//
(b)
der widerspruch, so scheint es, ist eklatant; denn einerseits wird behauptet, dass das individuum als ich sich selbst und die dinge der welt in relationen präsent hat, andererseits ist kategorisch erklärt, dass allein im moment der gelebten gegenwart eine relation real sein kann. Das, was als widerspruch erscheint, das ist die differenz in den beiden perspektiven, die das individuum als ich verfügbar hat, wenn es mit den relationen die dinge der welt verknüpft, sich selbst eingeschlossen. Das eine ist die reale relation im moment der gelebten gegenwart, das andere sind die facta der vergangenheit, in denen das individuum als ich seine gesetzten relationen präsent halten kann, dann, wenn es diese facta der vergangenheit, jedes factum der vergangenheit für sich, im moment der gelebten gegenwart erinnert. Einerseits sind es die facta der vergangenheit, gesetzte relationen, die das individuum als ich und sein genosse in zwei formen präsent haben, einmal als fälle der erinnerung, nur zugänglich im forum internum, dann als dokumente der historia auf dem forum publicum, verfügbar für alle, die es betrifft. Andererseits ist das, was das individuum, ein ich seiend, als sein leben lebt, nur im moment der gelebten gegenwart real präsent, aber gelebt ist dieser moment in der zeit ein factum der vergangenheit, das das individuum als ich in seiner erinnerung im moment der gelebten gegenwart zwar zurückholen kann, aber dieser moment ist dann ein anderes. Diese differenz ist nicht aufhebbar und alles, was als aufgehobene differenz erscheinen soll, das kann dem individuum als ich nur ein factum der vergangenheit sein, also ein ding der welt wie jedes andere weltding auch, das dem individuum als ich erst dann wieder real sein wird, wenn es dieses factum der vergangenheit im moment der gelebten gegenwart erinnert.    (2.4.021/(b))<==//
(c)
klarstellung. Ich gebrauche eine metapher, die assoziationen mit dem Leibniz'schen bild der "fensterlosen monade" aufstören kann. Ob der gebrauch der metapher klug ist, das wird der rezipient meines textes entscheiden, Ich jedenfalls gebrauche die metapher als zweckmässiges instrument, meine meinung zu fixieren, ohne die meinung zu teilen, die G.W.Leibniz mit dieser metapher verknüpft hatte(01).
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(01)
Richter,Ulrich: Kein gott - der schöpfer seines selbst ist das individuum als ich. 019:schöpfung. /bibliographie //==>2.9.113.
Richter,Ulrich: Grenzen - die autonomie des ich und seine selbstbindung. 007:grenze. /bibliographie //==>2.9.113.  //   (2.4.021/(c))<==//
(d)
zum begriff: relation, sei, knapp zusammengefasst, nur dies notiert(01). Jede relation hat zwei momente, die durch ein relationszeichen miteinander verknüpft sind. Die momente werden mit den buchstaben: a und b,(02) bezeichnet. Es gibt drei verschiedene relationszeichen(03), mit denen die möglichen relationen zwischen den dingen der welt differenziert werden(04). Die einseitige relation: a==>b,(05) markiert die verknüpfung der weltdinge, die ohne das individuum als ich bestehen. Diese form der relation hat nur in der analyse der welt eine funktion. Die abhängige relation: a<==|==>b,(06) markiert die verknüpfungen der weltdinge in der welt, die dem individuum als ich präsent sind. Mit diesen relationen reflektiert das indviduum als ich seine position in der welt. Die wechselseitige relation: A<==>B,(07),(08) markiert die beziehung des individuums als ich zu seinem genossen, die, zueinander, jeweils der_andere sind. Jede relation ist im horizont des jeweils ausgeschlossenen dritten moments bestimmt(09).
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(01)    //==>INDEX der argumente/stichwort: relation.
(02)
im trialektischen modus kommt noch ein drittes moment: c, hinzu, aber das ist etwas anderes und sollte in diesem kontext beiseite gestellt bleiben. Auch die differenzierung in grooss-/kleinbuchstaben gehört in einen anderen kontext.
(03)
zur historia der relationszeichen(*1).
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(*1) Richter,Ulrich: Der begriff: das_politische im trialektischen modus. Argument: 2.22.37/(f). 014:das_politische. /bibliographie //==>2.9.113.
(04)
es gibt nur drei formen von relationen. Mit ihnen markiert das individuum als ich seine position in der welt. Die meinung ist denkbar, dass mit diesen relationen auch die verknüpfungen markiert seien, die im ontologischen argument als verknüpfung des seins mit dem seienden behauptet werden. Diese analogie mag naheliegend sein, aber sie hat im relationalen argument keine entsprechung(*1). Die einfache relation hat nur in der analyse eine ausgewiesene funktion. Als moment der methode hat die analyse die funktion, unter absehung des individuums als ich, die relationen der weltdingen, soweit sie das_andere sind, darzustellen. Die abhängige relation ist der "normalfall" einer relation, mit der das individuum als ich hantiert, wenn es, das individuum, sich als ich begreift(*2). Ein "sonderfall" ist die wechselseitige relation, die nur zwischen dem individuum als ich und seinem genossen möglich ist(*3).
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(*1) mit einer relation kann äquivalent keine aussage fixiert werden, die das wesen der dinge(des seienden) zum gegenstand hat.
(*2) //==>argument: 2.6.001.
(*3) //==>argument: 2.6.002.
(05)    lies: klein a relationiert einfach klein b.
(06)    lies: klein a relationiert abhängig klein b.
(07)    lies: grooss A relationiert wechselseitig groos B.
(08)    mit den grossbuchstaben: A und B, sind das individum als ich: A, und sein genosse: B, bezeichnet.
(09)    //==>argument: 2.4.022.   (2.4.021/(d))<==//
(e)
//==>INDEX der argumente/stichwort: trialektische modus.    (2.4.021/(e))<==//    //     (text)<==//
2.4.022
jede relation ist im horizont des jeweils ausgeschlossenen dritten moments bestimmt(a). Gesetzt vom individuum als ich, ist die relation "in der schwebe", allein gehalten durch das jeweils dritte moment im schema des trialektischen modus, das kein moment der zu bestimmenden relation sein kann, gleichwohl die kausalität der relationierten weltdinge: a und b, gemäss der logik, in jeder relation festgelegt ist. Ebenso ist als argument die dialektik der relationierten momente statuiert, auch dann, wenn diese dialektik in den relationierten momenten nicht entscheidbar ist. Mit der einbindung des dritten moments, konstitutives moment im schema des trialektischen modus, ist die struktur gewährleistet, in der die eindeutige bestimmung jeder relation möglich ist(b). Das, was "der fall"(c) sein soll, das ist, wenn das individuum als ich im moment seiner gelebten gegenwart eine relation fasst, eindeutig bestimmt.
Zusatz. Jede erkenntnis der weltdinge ist eingespannt in die logik der pole: bestimmt/unbestimmt; diese erkenntnisse sind in raum und zeit in der schwebe - sowohl als auch. Das, was dem einen wahr sein muss, das muss für den anderen nicht wahr sein, und jede mögliche entscheidung ist, ausgegeben als abschliessende entscheidung, in raum und zeit prolongiert - der tod des individuums, das ein ich ist, ist keine entscheidung.
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(a)
eine relation ist dann bestimmt, wenn sie durch ein moment bestimmt ist, das nicht teil der relation sein kann. Dieses moment ist im argument ein hinzugefügtes, für das weder das merkmal: wahr, entschieden ist, noch die logische unterscheidung: richtig/falsch.
(b)
zur erläuterung des gedankens vergleiche die graphik: 010. Die relationen sind mit einem rechteck in dünnem strich markiert, das jeweilige dritte moment ausschliessend(01).
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(01) //==>argument: 2.6.010.
(c)
"der fall"(01) ist ein gewichtiger terminus in der philosophie Ludwig Wittgenstein's. Es wäre aber ein fehler, das philosophische system Wittgenstein's, fokussiert auf die sprache, mit dem relationalen argument per analogiam zu vermengen. Es gibt anknüpfungspunkte, aber die damit verknüpften probleme sind hier nicht weiter zu explizieren(02).
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(01)
im "Traktat" lautet der satz: 1,: "Die Welt ist alles, was der Fall ist"(*1).
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(*1) Wittgenstein,Ludwig: Tractatus logico-philosophicus. p.4. /bibliographie //==>2.9.118.
(02)
Richter,Ulrich: der begriff: raum und zeit, im trialektischen modus(fassung: A). /bibliographie //==>2.9.113.  //     (2.4.021/(d/09)<==//
2.4.023
das problem ist, dass das individuum als ich und sein genosse über ein ding der welt(a) disputieren, dass in der intention der am diskurs beteiligten eine doppeldeutigkeit markiert; einerseits ist es als zeichen ein ding der welt, andererseits kann das im zeichen bedeutete kein ding der welt sein. Aber das, was in raum und zeit kein realer gedanken ist, das kann eine möglichkeit für das individuum als ich und seinem genossen sein, wenn sie, jeder für sich, in ihrem forum internum die vorstellungen denken, die, ohne real zu werden, im horizont der welt aufscheinen, weil auch das im forum internum vorgestellte in den grenzen der gesetzten kausalitäten eingeschlossen ist(b). Der gedanke, dass etwas sein müsse, das nicht_welt ist, in der tradition bezeichnet mit den termini: gott und/oder sein, das kann im relationalen argument auch dann nicht mit dem terminus: NATUR, umgangen werden, wenn gleichwohl einzuräumen ist, dass das zeichen: NATUR, im diskurs genau die stelle bezeichnet, die bezeichnet sein muss, wenn darüber reflektiert werden soll. Im horizont des begriffs: welt, ist dieses problem, eingeschlossen im zirkel des begriffs, in raum und zeit real nicht auflösbar, aber es kann in der form einer projektion(c) zumindest plausibel gemacht werden, und das muss als argument genügen - es genügt als argument, wenn die grenzen der methode beachtet werden(d).
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(a)
das ding der welt ist das zeichen: welt||NATUR,(01).
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(01) lies: das zeichen welt, absolute grenze, NATUR in versalien.
(b)
im horizont des begriffs: welt,(01) ist eine andere deutung des problems logisch nicht möglich. Der begriff: welt, gültig im relationalen argument, impliziert den begriff: grenze, als ein notwendiges merkmal. Jedes element, teil des geschlossenen systems: welt, ist intramundum verortet und kann extramundum nicht verortet werden. Das zeichen: NATUR, ist ein element des geschlossenen systems: welt, das an der grenze des phänomens: welt, situiert sein kann, in keinem fall kann es, auch wenn es auf etwas verweist, das extramundum sein soll, extramundum sein, es ist immer ein ding der welt und damit intramundum verortet.
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(01) //==>argument: 2.4.009.
(c)
der terminus: projektion, ist im relationalen argument strikt von dem abzugrenzen, das mit dem terminus: projektionen in die zukunft, bezeichnet wird. Die assonanz in den termini kann missverständlich sein, aber diese möglichkeit erscheint mir als das kleinere problem. Der terminus: projektion, instrumentalisiert zwar die struktur des begriffs: projektion in die zukunft, übernimmt aber nicht die merkmale des begriffs(01). Der terminus deutet eher auf die situation, die das individuum als ich erfahren kann, wenn es an einer grenze steht und auf das land jenseits schaut, das es nicht erreichen kann.
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(01) //==>INDEX der argumente/stichwort: projektionen in die zukunft.
(d)
in gewisser weise ist das verfahren dem analog, das unter dem terminus: philosophie des als ob, diskutiert wurde(01). Es ist reizvoll, die frage nach den letzten dingen immer wieder aufzuwerfen, aber es ist auch ein aspekt der vernunft, es bei bestimmten vorletzten antworten zu belassen, weil die letzte antwort, oder das, was dafür gehalten wird, in raum und zeit immer in der form einer gewalttat erscheint. Das geheimnis, als heilig bewahrt, kann pazifizieren.
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(01)
der autor der philosophie des als ob ist Hans Vaihinger(*1). Ich kann es bei diesem verweis belassen, weil Ich nur den terminus: als ob, aufgreife, ohne das damit bezeichnete philosophische denken zu teilen(*2).
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(*1) kaum noch gelesen, wird sein buch: Philosophie des Als-Ob(1911), immer wieder zitiert. Ich folge diesem brauch.
(*2) Historisches Wörterbuch der Philosophie: stichwort: Als-ob. Bd.1, S.198-199. /bibliographie //==>2.9.108.  //
(2.4.009/d/06))<==//
2.4.024
die formel: das individuum als ich, und die formel: "das individuum, sich als ich begreifend"(a), sind äquivalent. Die differenz im text ist ein faktum, eine differenz, die einerseits nicht überbewertet werden sollte, andererseits aber zu beachten ist. Die eine formel stellt auf den status des individuums ab, das ein ich ist(b), die andere formel fokussiert das individuum, sich als ich begreifend, auf seine tätigkeit, in der tätigkeit sich als das verstehend, was in der tradition mit dem terminus: subjekt, bezeichnet ist. Beide momente, der status des individuums einerseits und andererseist das tun dieses individuum, sind im begriff: das ich,(c) verknüpft.
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(a)
zuerst hatte Ich formuliert: "das individuum, sich als ich denkend". Es gilt, dass die begriffe: begreifen und denken, zu unterscheiden sind, gleichwohl werden die termini: begreifen und denken, in der praxis als gleich gehändelt. Die differenz sollte aber nicht übersehen werden. Das denken ist auf die phänomene des bewusstseins beschränkt, das begreifen schliesst auch die perspektive der sinnlich erfahrenen welt mit ein. Das individuum als ich ist nicht auf das forum internum beschränkbar, es ist auch auf dem forum publicum "zu hause", in der gemeinschaft mit dem genossen.
(b)
klarstellung. Das individuum, das ein ich ist,(01) wird in der tradition mit zwei termini fixiert, zum einen der terminus: das subjekt, zum anderen der terminus: der mensch. Die differenz in den termini bedeutet keine differenz im begriff, für den Ich den terminus: das individuum als ich, präferiere(01).
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(01) //==>INDEX der argumente/stichwort: individuum als ich.
(c)      //==>INDEX der argumente/stichwort: das_ich.      (text)<==//
2.4.025
vom physischen tod des individuums, das ein ich gewesen war, kann nur der genosse, der nachlebende, sprechen. Der physische tod und die physische geburt fixieren zwei grenzpunkte(a), zwischen denen die spanne des lebens markiert ist, das leben, das das individuum als ich in jedem moment seiner gelebten gegenwart lebt. Das individuum, ein ich seiend, weiss nicht, woher es, das individuum, in seiner geburt gekommen ist(b), das individuum als ich kann nicht wissen, wohin es im tod gegangen sein wird(c), weil sein wissen, eingebunden in raum und zeit, darauf beschränkt ist, was es, das individuum als ich, zwischen den grenzpunkten: geburt und tod, als sein leben, intramundum imaginierend, begreifen kann. Das individuum als ich begreift sich als nachlebender seines toten genossen, wenn es den toten genossen in den facta der vergangenheit erinnert, erinnerungen, in denen der gewesene genosse, in raum und zeit fortlaufend, sein genosse bleiben kann(d). Erst dann, wenn die erinnerung eines individuums als ich erloschen sein wird, ist der tod real, aber vom tod kann nicht gesprochen werden. Es wird der tod ... - ... war nicht gewesen(e).
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(a)
geburt und tod sind die grenzpunkte, über die das individuum als ich und sein genosse in vielen formen sprechen können. Es sind unterscheidbare perspektiven auf das leben, mit denen das biologische ereignis, sei's als geburt des individuums, sei's als tod dieses individuums als ich, in einer gedoppelten weise interpretiert wird. Das, was ein physisches phänomen ist, das wird auch als ein psychisches phänomen reflektiert, und das, was als soziales phänomen erfahren wird, das hat ein unabweisbares physisches fundament. Die geburt ist nicht widerrufbar, dem tod kann nicht ausgewichen werden(01).
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(01)
es ist reizvoll und es wäre auch notwendig, das argument in seinen details zu erörtern, aber das soll, von den nachfolgenden bemerkungen abgesehen, unterbleiben(*1).
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(*1)
eine erklärende bemerkung ist nachzureichen. Die auskunft kann nicht befriedigen, aber den rezipienten in seinen erwartungen zu befriedigen, das ist im horizont dieses essays auch nicht leistbar, zum einen, weil die ausführung der absicht das formale gleichgewicht der arbeit mit der akzentuierung eines teilproblems zerstören würde. Zum anderen wird mit dem verweis ein problemfeld geöffnet, das mit ein paar klärenden bemerkungen nicht bearbeitet werden kann. Mit jedem argument, in einem diskurs geltend gemacht, kann immer nur ein teil des problems reflektiert werden, niemals das problem als ein ganzes.  (2.4.025/(a))<==//
(b)
die historia der geburt eines individuums, das zu einem ich sich gebildet hat, ist rekonstruierbar. Die wissenschaft ist schon soweit, dass gensequenzen über jahrtausende zurückverfolgt werden können. Das alles kann nützliches wissen sein, aber es hat seine grenze in der überlegung, dass der grund für das individuum, das als ich sich bilden soll, im rekonstruierbaren historischen prozess nicht aufgefunden werden kann. Das ist ausgeschlossen, weil der blick auf das, jenseits der grenze verortet, also das, wie man so sagt, vor der zeit gewesen war, nicht möglich ist.  (2.4.025/(b))<==//
(c)
die vorstellung, dass es ein leben nach dem tode gäbe, ist eine konstante im denken des individuums als ich. Im forum internum reflektiert das individuum als ich imaginierend seine existenz, vorstellungen, die das individuum als ich in geschichten auf dem forum publicum entäussert. Die situation ist paradox. Die gedachten imaginationen sind wahr, weil das imaginierte im moment der gelebten gegenwart als real erlebt wird, aber über das, was imaginiert ist, kann das individuum als ich, in raum und zeit auf dauer gestellt, real nichts prädizieren. Das religiöse bedürfnis nach erlösung, so oder so, sollte nicht gering geschätzt werden, aber das, was in den geschichten als erlösung versprochen ist, das ist intramundum nicht einlösbar und extramundum gegenstandslos. (2.4.025/(c))<==//
(d)
in der erinnerung des nachlebenden individuums als ich(01), den tod des genossen in ein soziales phänomen tranformierend, ist der physische tod des genossen suspendiert. Der ahne lebt, wenn seine nachlebenden sich seiner erinnern(02). Wenn diese erinnerung gelöscht wird, dann ist der tod real, weil vom tod nicht mehr gesprochen werden kann. In der erinnerung des nachlebenden ist das eingeschlossen, was das individuum als ich in seiner existenz ist(03).
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(01)    //==>INDEX der argumente/stichwort: nachlebende.
(02)
das antreibende moment aller religionen dürfte der kult um die ahnen sein. Im kult, die geregelte wiederholung einer definierten handlung, ist das erinnern des individuums als ichs auf dauer gestellt, erfahren als prozess. Die trauer des individuums als ich um den verstorbenen genossen, ein elementares gefühl, ist in raum und zeit auf den moment der gelebten gegenwart fixiert, ein gefühl, das im fortschreiten der zeit schwächer wird. Das individuum als ich, in der rolle des nachlebenden, kompensiert die formen der trauer mit den formen rationalen handelns, die, sedimentiert in den dokumenten der historia, einem stetig voranschreitenden verfallsprozess ausgeliefert sind(*1). Mit der auslöschung der erinnerung ist das ereignis real, das in einer metapher gefasst wird, fixiert im terminus: tod, - es ist der zweite tod und dieser kennt keine berufungsinstanz.
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(*1) von keinem dokument der historia kann behauptet werden, dass es in der zeit, soweit überhaupt von zeit noch geredet werden kann, auf dauer, man sagt auch, in ewigkeit bestand haben werde. Im material bestimmt, zerfällt das denkmal in seine teile, dinge der welt, teile, die als ganzes in seiner ursprünglichkeit nicht rekonstruierbar sind. Die fundstücke der archäologen sind hinreichende zeugnisse.
(03)
ein indiz für die beurteilung einer gemeinschaft ist ihr umgang mit der kollektiven erinnerung, gut und/oder böse, real in den dokumenten der historia. Ich zitiere ein faktum, das heikel ist. Die ermordung der juden im holocaust/shoa war ein verbrechen, das mindestens zwei aspekte hat. Der eine aspekt ist die strafbarkeit der dokumentierten mordtaten. Im ablauf der zeit wird dieser aspekt absehbar bald geschichte sein. Der andere aspekt ist das wenig beachtete detail, dass es die intention Hitler's gewesen war, die erinnerung an das jüdische volk real zu vernichten - nichts sollte bleiben, das an einen menschen erinnern könnte, der teil des volks der juden gewesen war. In einer merkwürdigen umkehr der logik hat die leugnung des holocausts(*1) exakt diese funktion, nämlich die erinnerung an das verbrechen, real in der zerstörung eines menschen, der gelebt hatte, auszulöschen. Wenn die zerstörung dieser erinnerung ein reales ereignis sein wird, ist festgestellt, dass die gemeinschaft, die dieses ziel verfolgt hatte, sich selbst zerstört hat.
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(*1) es ist zu einfach, die leugner des holocausts/der shoa auf die gruppen einzugrenzen, für die der terminus: neonazi, geläufig ist. Soweit einzelne vertreter dieser gruppen in der öffentlichkeit sichtbar geworden sind, sollte zur kenntnis genommen werden, dass diese zeitgenossen in keinem fall die tumben kerle sind, die in den "nationalen aktionen" als drohkulisse posieren. Wer das faktum des holocausts als historisches datum verneint, der weiss, was er tut, auch dann, wenn ihm die logik seines tun verborgen bleiben wird.  (2.4.025/(d))<==//
(e)
ein kryptischer satz, der in seiner grammatik unvollständig ist(01). In der perspektive des individuums als ich, das sich erinnert, ist das die situation, für die Wittgenstein seinen siebenten satz formuliert hatte: "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen"(02).
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(01)
vielleicht hilft es den rezipienten, wenn er weiss, dass der satz eine vorstufe gehabt hatte: "Es wird der tod ... , der alles widerruft, das nicht gewesen war". D'accord, auch dieser satz ist, die grammatik betreffend, unklar - aber ist das, worüber gesprochen wird, auch klar?
(02)   Wittgenstein,Ludwig: Tractatus. Satz: 7. p.253.//==>argument: 2.9.118.   //   (2.4.025/(e))<==//   //    (text)<==//
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fortsetzung: subtext/25.001-2.5.010.

zurück/bibliogr.daten<==//

eingestellt: 13.05.10.

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