fortsetzung
Subtext/argumente: 2.83.10 bis 2.83.16

2.83.10

die prognosen, geliefert von den wissenschaftlern, von den lobbyisten in wirtschaft und politik instrumentalisiert, goutiert von jedermann an den stammtischen, neudeutsch, den talkshows,(a) das sind die hochgeschätzten werkzeuge im instrumentenkasten der damen/herren: politiker, wenn sie politik machen(b). Jede prognose bestätigt die gerade gültige meinung, gleichgültig, wie das argument gedreht und gewendet wird(c). D'accord, die zeiten haben sich geändert und die vormals alten träume der potentaten werden heute mit zahlen unterfüttert, unbestechlich in ihrer rangordnung, aber nur zeichen, mit denen etwas belegt werden soll, was jeder quantifizierung sich entzieht(d). Es ist schon erstaunlich, mit welchem eifer die prognosen gepflegt werden, die, wenn sie post festum auf ihren realen prognosewert gecheckt worden sind, allesamt sich als fehlprognosen herausgestellt haben - so oder so(e).
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(a)
die kaste der wahrsager und horoskopsteller sollte in der liste nicht fehlen - sie alle betreiben ein altes gewerbe.       (a)<==//
(b)
die prognose ist ein werkzeug mit der patina der geschichte. Es sind die machthabenden, die, der diensteifrigen lakaien sich versichernd, ihre träume virtuos instrumentalisieren, wenn ihre projektionen in die zukunft, real in den prognosen, als die kommende wirklichkeit gedeutet werden. Das personal hat im lauf der historia gewechselt, die anforderungen an ihre leistungen sind umfangreicher geworden und vielfältiger, getrimmt auf effizienz, die praxis der wahrsagerei aber ist unverändert - die träume von damals, zumeist gefürchtet, sind heute der grundstoff, mit dem die werbeleute arbeiten, die alte furcht mit grellen farben überpinselnd.      (b)<==//
(c)
wenn eine prognose publiziert ist, dann ist sie notwendig falsch geworden(01). Der grund ist nicht der böse wille der prognostiker, die methodisch sauber gearbeitet haben, der grund ist die logik des verfahrens, in dem alle prognostizierten daten entweder als zutreffend ausgewiesen werden können oder sich als unzutreffend erweisen werden - der rest ist allein eine frage der perspektive, weil die prognose allein auf den facta der vergangenheit basiert sein kann, das ausgesagte aber als projektion in die zukunft gelten soll, das anzeigt, was noch (sicher) kommen wird. Jedes moment einer projektion in die zukunft, real geworden im moment der gelebten gegenwart, ist ein factum der vergangenheit, das kein teil der prognose sein kann, die als projektion in die zukunft weiter aufrecht erhalten wird(02). Wenn aber dieses factum der vergangenheit in die prognose einmontiert wird, dann ist das resultat der manipulation immer eine neue, eine andere prognose und diese prognose kann, methodisch ausgewiesen, das vormals prognostizierte datum weder bestätigen noch falsifizieren. Die logik des verfahrens lässt jede prognose als projektion in die zukunft als zweischneidig erscheinen, immer die chance offen haltend, aus der prognose das herauszulesen, was gerade ins kalkül passt.
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(01)
die falschheit der prognose ist die bedingung ihrer wirksamkeit. Obgleich die prognose den kommende zustand als gewiss beschreibt, muss in dieser gewissheit ein kleines türlein offen sein, nämlich, dass alles auch noch anders sein könne. Ohne diese klausel wäre jede prognose das fatum, das der prophet im namen des HERRN verkündet. Der blick auf die dokumente der historia belehrt, was von den prophezeiungen der alten propheten zu halten ist, diese dokumente der historia sind als das alte wissen archiviert, das, wenn's gewollt ist, für neues offen ist.
(02)
mit den termini: prognose und utopie, wird auf dasselbe verwiesen, nämlich eine projektion in die zukunft. Etwas anderes sind aber die begriffe: utopie oder prognose. Die definition der prognose ist enger gefasst, und die damit angezeigte differenz sollte beachtet werden.       (c)<==//
(d)
es ist, als erbschaft der aufklärung, eine illusion zu glauben, mit einer folge von zahlen könne genau die objektivität geschaffen werden, die in den zahlenwerken der prognosen vorgespiegelt wird. D'accord, die logik der zahlen ist unbestechlich, aber jeder durchgeführte versuch, die klassen der weltdinge zu definieren, ist vielfältigen manipulationen unterworfen, die dann manifest werden, wenn die weltdinge, jedes für sich wohl abgezählt, in den definierten klassen abgelegt sind. Den prognostikern kann getrost zugebilligt werden, dass sie rechnen können(01), aber ungelöst ist das theoretische problem der klassenbildung in der praxis, die, falls erforderlich, den gesellschaftlichen erwartungen des tages angepasst wird. Der systematische fehler im verfahren(=bias) kann zwar kenntlich gemacht werden(02), aber der bias bleibt eine konstante im diskurs der politik, jede gefundene lösung relativierend.
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(01)
das rechnen erledigen die computer, die in atemberaubender geschwindigkeit mit den algorithmen nur das bestätigen werden, was ante festum von einem individuum als ich definiert worden ist.
(02)
in jeder methodisch korrekt erstellten prognose ist der systematische fehler ausgewiesen, aber diesen hinweis pflegen die damen/herren: politiker, immer dann zu ignorieren, wenn das ergebnis in ihr kalkül passt oder nicht passt - alles nur eine frage des standpunkts.       (d)<==//
(e)
der wert der prognosen wird, wenn das individuum als ich die resultate analysiert und reflektiert, zumeist realistisch eingeschätzt, und dennoch blüht das geschäft mit den prognosen, weil jede prognose ihr geheimnis solange verdeckt halten kann, solange der zeitpunkt ihrer einlösung noch nicht gekommen ist. Ein illustratives beispiel ist George Orwell's utopische erzählung: 1984, eine prognose der nachkriegsjahre: 1945ff,(01). Ein anderes beispiel ist das tun der sogenannten zukunftsforscher, deren prophezeiungen vor 50 jahren einer realistischen überprüfung im jahr 2015 unterzogen werden können(02). Ein weiteres beispiel ist in der Bundesrepublik Deutschland das spektakel um die jahresgutachten der wirtschaftsweisen - die opposition und die regierung fühlen sich immer wieder bestätigt(03). Die liste ist lang, der befund aber ist immer der gleiche(04). Treffend hatte Winston Churchill das dilemma der prognostiker kenntlich gemacht; denn, so sagte er einmal, er traue nur der statistik, die er selbst gefälscht habe(05).
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(01)
Orwell,Georg: Nineteen Eigthy-Four. /bibliographie //==>2.94.45.      (e/01)<==//
(02)
mit zwei verweisen kann das problem illustriert werden. Zum ersten die prognostizierte goldene zukunft der atomtechnologien, die das energieproblem der welt endgültig lösen werden. Nach Tschernobyl und Fukushima ist dieser traum historia, schöngerechnet mit zahlen und wirksam ist der traum noch heute. Es gibt hochrechnungen, was das abenteuer: kernenergie, in tausend jahren gekostet haben wird, kosten, aus denen die nachlebenden generationen keinen nutzen werden ziehen können(*1). Zum zweiten die prognostizierte digitale zukunft, die vor 50 jahren zwar absehbar gewesen war, deren exponentiale entwicklung im jahr: 2000, nicht prognostiziert worden war, und heute, das jahr: 2015, ist kein kein konkretes indiz erkennbar, welchen kurs diese entwicklung nach meinung der prognostiker noch einschlagen werde(*2).
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(*1)
notwendige anmerkung. Ich argumentiere als prognostiker und mache das gleiche wie die gescholtenen verfechter der atomtechnologie, die differenz ist allein die wahrscheinlichkeit, welches ergebnis in späterer zeit zutreffend sein wird.
(*2)
wenn die mathematik das maass ist, dann wird die kurve: y=xn , im unendlichen sich verlieren ... , das soll heissen, dass die welt zu dem zurückkehren wird, von dem das märchen erzählt: aus der fischerkate über das schloss zurück zur kate ... . Das gilt mit der einschränkung(+1), dass es noch einen nachlebenden geben wird, der das märchen erzählen kann.
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(+1)   argument: //==>2.83.16.      (e/02)<==//
(03)
die tabelle kann aufgemacht werden, was in den zurückliegenden jahren die resultate gewesen waren, sowohl von den prognosen als auch von den gemessenen wirtschaftsdaten. Im blick zurück sind rationale antworten möglich, eine hochrechnung in die zukunft ist das lesen im kaffeesatz und wenn's mal stimmt, dann war's purer zufall, der im nächsten fall schon vergangenheit sein wird.       (e/03)<==//
(04)
die versuche der prognostiker sind auf einer langen liste verzeichnet. Alle items könnten durchdekliniert werden, partes pro toto die bevölkerungsstruktur der BRD im jahr: 2050, oder die träume von den robotern, die alle arbeiten erledigen werden, eingeschlossen die selbstprogrammierung(*1). Dieses spiel wird das individuum als ich solange spielen, solange es, das individuum, sich als ich begreifen kann(*2).
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(*1)
unter dem stichwort: künstliche intelligenz, wird die selbstprogrammierung der automaten diskutiert. Vieles wird auf diesem weg noch möglich sein, aber die illusion, die utopie, dass der autonomat sich selbst als ich wird begreifen können, ist als selbsttäuschung auszuschliessen. Der grund des dictums ist, dass nur das individuum, das sich als ich begreift, das postulat formulieren kann, ein ich zu sein.
(*2)
die perspektive ist zwar verlockend, dass die unangenehmen arbeiten zunehmend von raffiniert konstruierten robotern erledigt werden, aber die frage sollte auch diskutiert werden, was die gesellschaft der menschen sein wird, wenn die menschen jeder arbeit ledig sind; denn in der geltenden ordnung der gesellschaft werden die hilfreichen roboter nur wenigen zu diensten sein, nämlich denen, die fähig sind, diese roboter zu erfinden und zu lenken. Jeder roboter setzt aber den menschen als seinen schöpfer voraus und wenn diese bedingung zerstört sein wird, dann ... - es wird das schweigen Wittgestein's sein(+1).
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(+1)   argument: //==>2.83.16.      (e/04)<==//
(05)
das zitat wird Winston Churchill zugeschrieben, immer wieder kolportiert. Es gehört in die klasse der gut erfundenen geschichten.    (e/05)<==//           (e)<==//
(st/2.82.02/(f/02/*2))<==//
2.83.11
die welt ist schön - in den träumen des tages aber, träume der flucht, ist die wirklichkeit des moments der gelebten gegenwart mit den projektionen in die zukunft vertauscht, es sind vorstellungen, beschränkt auf das forum internum, vorstellungen aber, die auf dem forum publicum im moment der gelebten gegenwart nur erinnerte facta der vergangenheit sein können. Die geträumte blüte(a) trägt keine frucht, aber ohne die blüte wird keine frucht reifen(b). Für das individuum, das ein ich ist, kann das eine nur im horizont des jeweils ausgeschlossenen anderen moments wirklich sein(c).
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(a)
Ich greife die strophe aus Goethe's Prometheus auf: "Wähntest du etwa,/ Ich sollte das Leben hassen,/ In Wüsten fliehn,/ Weil nicht alle Knabenmorgen/ Blütenträume reiften?",(01).
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(01)
Goethe,Johann Wolfgang: Prometheus, in: Gedichte 1756-1799. Bd.1, p.204./bibliographie //==>2.94.46.      (a)<==//
(b)
als kurzsichtiger aktionismus sind die versuche zu beurteilen, das hegen von utopien, ein anderes wort sind die visionen, als weltfremdes handeln abzutun(01). D'accord, noch nie wurde eine utopie in der realität des hier und jetzt eins zu eins umgesetzt(02), aber das scheitern dieser träume kann kein rationales argument sein, die projektion in die zukunft allgemein als sinnlos abzumeiern; denn es gibt kein beispiel einer frucht, die ohne blüte, die vergangen ist, entstanden wäre.
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(01)
immer wieder wird der spruch Helmut Schmidt's zitiert, dass, wer visionen habe, zum arzt gehen solle(*1). Der satz ist eingeschränkt richtig, aber er taugt nicht als beweis, das utopische denken im politischen prozess als falsch oder gar als schädlich auszuweisen. Näher an der realität sind die meinungen, dass politiker ohne visionen nur die buchhalter der politik seien, die, wenn sie an die schaltstellen der macht gesetzt werden, jedem machthabenden willfährige handlanger sind. Ohne die vorstellung, dass die politik auch anders sein könne, wird kein politiker auf dauer sich halten können. Er kann mit seiner utopie des besseren lebens scheitern, aber der grund seines scheiterns ist nicht die zerbrochene utopie.
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(*1)
das zitat wird in mehreren varianten immer wieder zitiert, die quelle wird aber nie benannt, und Ich habe diese quelle bisher auch nicht identifizieren können.
(02)
es ist erstaunlich, dass die utopie immer dann harsch kritisiert wird, wenn ihre realisation ausständig ist, einem plan aber, der in der realisation ein fiasko ist, wird dieses negative urteil nur selten zugeordnet. In ihrer logik unterscheidet sich der plan nicht von einer vision oder einer utopie, wohl aber sind in der umsetzung, die immer auch das aktive handeln der träumer und planer voraussetzt, erhebliche unterschiede feststellbar und diese differenzen im handeln entscheiden über den erfolg oder den misserfolg jedes plans.      (b)<==//
(c)
argument: //==>2.25.17.        (c)<==//
(text/1.3.25)<==//
2.83.12
mangel allerorten - geknubbelt ist der überfluss an wenigen punkten in der welt(a). Die klagen über die kluft von arm und reich, scheinbar unüberbrückbar, sind bekannt(b). Dieses wissen könnte, quasi als ein faktum, resignierend zur kenntnis genommen werden, in fatalismus es ausmünden lassend, wenn das faktum der trennung von arm und reich ein zustand der natur wäre(c). Dieser einwand ist zwar klein, aber gewichtig; denn sowohl die armut als auch der reichtum, über den die menschen, immer an ihrem besitz festgemacht, verfügen, ist ein zustand in der kultur und die tatsächliche verteilung der materiellen güter ist von den menschen geschaffen worden, die, eingebunden in ihren jeweiligen verband der sozialen gruppe, die differenz zwischen besitz und nicht_besitz mit gewalt behaupten. In der differenz, markiert durch den besitz bestimmter weltdinge(d), ist der mangel als phänomen in seiner relativität verortet. Das, was der eine zu wenig hat, das kann der andere zuviel haben, aber präsent ist immer das gefühl des mangels im überfluss(e). Den mangel nimmt das individuum als ich real wahr, es ist der vorausliegende weg, der verrammelt ist, weil, das meint der wanderer, die mittel fehlen, die hindernisse vom weg zu räumen. Es fehlt nicht die einsicht in das, was im moment der gelebten gegenwart zu tun wäre, aber die verfügbaren mittel genügen nicht, die errichteten hindernisse wegzuräumen, hindernisse, die das individuum als ich und sein genossen wechselseitig sich in den weg gelegt haben, um zu lasten des jeweils anderen einen vorteil zu erlangen. Die diagnose dürfte nicht bestritten werden, die therapie aber ist immer streitig gefallen. Zwar heisst es, dass das recht die funktion habe, die mittel der bürgerlichen existenz gerecht zu verteilen, aber dieser meinung steht das wissen entgegen, dass das recht immer das resultat des gerade wirksamen kräfteparallelogramms der machthabenden ist, die im widerstreit der verfügbaren machtmittel das recht unter sich ausbaldowern, um genau den status quo zu erhalten, der ihnen die behaupteten machtpositionen gewährleistet, fundiert auf der kluft, die arm und reich, die besitzenden und die nichts habenden, trennt.
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(a)
argumente: //==>2.42.11  //==>2.83.09.       (a)<==//
(b)
arme und reiche habe es schon immer gegeben - eine behauptung, die in ihrer stereotypen wiederholung die legitimität der trennung weder verbessern kann, noch diese gänzlich beseitigen wird. D'accord, dem befund kann und soll nicht widersprochen werden, aber alle erklärungen zur rechtfertigung der trennung sind falsch. Die begriffe: arm und reich, sind relationsbegriffe. In dieser bestimmung sind die begriffe: reich und arm, nicht tauglich die phänomene unterscheidend zu beschreiben, die im politischen prozess mit den termini: natur und naturzustand,(01) bezeichnet werden. In der "natur" ist die unterscheidung: arm/reich, gegenstandslos, konstituierend ist die unterscheidung in der "kultur" dann, wenn die ordnung in der gesellschaft beschrieben werden soll. In der "natur" ist das prinzip des zufalls wirksam, in der konkreten situation also die chance, dass sowohl das eine als auch das andere der fall sein kann. Den bedingungen seiner natur uneingeschränkt ausgeliefert, ist dem individuum die möglichkeit verschlossen, dinge seiner welt anzuhäufen, um diese als besitz gegen andere ebenso besessene weltdinge auszutauschen(02). Unbestritten gilt der konsens der tradition, dass allein in der gattung: homo sapiens, die individuen, die ein ich sind, verhaltensweisen entwickeln konnten, mit denen das individuum als ich den zufall in der natur mit den gründen seiner kultur kompensieren kann. Über die gründe entscheidet das individuum als ich autonom, sich absolut an die entscheidung bindend(03).
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(01)
die trennung: natur/NATUR, ist strikt zu beachten(*1).
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(*1)   //==>INDEX der argumente, stichworte: natur und zeichen:_NATUR.       (b/01)<==//
(02)
unbestritten ist die beobachtung, dass bestimmte gattungen benannt werden können, die verhaltensweisen zeigen, die dem systematischen sammeln von weltdingen vergleichbar sind; sprichwörtlich sind die biene und das eichhörnchen. Prima vista sind diese meinungen plausibel, secunda vista aber falsch. Reaktionsweisen, die in der historia der evolution als zweckmässig für den fortbestand der gattung ausgewiesen sind, können nur eingeschränkt mit dem besitztrieb der menschen verknüpft werden. Der mensch sammelt, um die angesammelten güter mit anderen gütern zum eigenen vorteil austauschen zu können, die individuen anderer gattungen sammeln zwar nahrung, aber der zweck ist, dass mit diesen früchten in vorgegebenen zeiten des mangels die existenz sichergestellt ist. Mir ist nicht bekannt, dass es schon einmal ein eichhörnchen gegeben habe, das mit seinem vorrat an nüssen auf den markt gegangen wäre, um dort mit seinem schatz zu handeln, auf profit spekulierend. Sehr wohl ist aber bekannt, dass der mensch den bienen ihren honig wegnimmt und sie mit billigem zuckerwasser abspeist.        (b/02)<==//
(03)
die aufhebung der kluft zwischen arm und reich ist im prinzip möglich, aber jede entscheidung in raum und zeit wird nur ein transitorisches moment sein, das die gleichheit der zustände von arm und reich dementiert. Das problem der praxis ist, die abweichungen vom absoluten punkt der gleichheit: 0, in einer enge marge zu halten. An diesem willen fehlt's, wenn das individuum als ich und sein genosse im gemeinsam geteilten staat ihre politik gestalten.       (b/03)<==//          (b)<==//
(c)
das problem ist, dass die begriffe: arm und reich, als dasseiendes im sein aufgefasst werden, die einem bestimmten zustand des seins entsprechen sollen, der aber mit merkmalen voneinander abgegrenzt werden muss, die abschliessend nicht bestimmbar sind. Weder gibt es ein arm sein an sich, noch gibt es ein reich sein an sich, aber real erfahren wird im überfluss für sich das reich sein oder das arm sein für sich im mangel, rangeinschätzungen in der gesellschaft, die das individuum als ich in einer relation fixiert.       (c)<==//
(d)
hier wäre nun eine geschichte des besitzes einzuschieben, quer durch alle kulturen und völker. Die güter sind verschieden, aber welches ding der welt es auch sein mag, es ist mit dem gefühl konnotiert, dass im besitz dem besitzenden individuum als ich immer etwas fehlt. Im gefühl des mangels ist das moment verortet, das im überfluss die gier anstachelt, das fehlende auch noch zu besitzen und den angestrebten besitz, falls nötig, mit gewalt durchzusetzen.        (d)<==//
(e)
auch der millionär klagt, es hätte ja mehr sein können ... .        (e)<==//
(st/2.83.09/(a))<==//
2.83.13
man sagt, die damen/herren: politiker, seien kluge leute(a) - nun, klugheit ist, wie auch die mögliche intelligenz, als merkmal kein ausschliessungsgrund für die dummheit(b), die, so scheint es, bei einigen vertretern dieser spezies der gattung: mensch, geradezu das erkennungszeichen ihrer existenz ist. Die dummheit hat als ein daseiendes im sein, das sagen die historiker der sprache, seinen grund in der taubheit. Der dumme mensch ist also taub für das, was in seiner welt geschieht. Der dumme mensch in seiner beschränkung kann nur die teile seiner welt wahrnehmen, die er fragmentiert als das ganze interpretiert. In der verkürzung der erfahrung einerseits, andererseits in der hyposthasierung der fragmente als das ganze ist der kern der dummheit verortet, die die damen/herren: politiker, eine kaste der machthabenden, als gemeine gefahr erscheinen lassen. Ihre unfähigkeit aber, die dialektik von teil und ganzem als bedingung ihrer handlungsfreiheit zu begreifen, Immanuel Kant sprach vom unvermögen, den eigenen verstand zu gebrauchen(c), ist keine erbschaft der natur, wohl aber die mitgift der kultur, an der alle, die es betrifft, mitarbeiten(d). Das individuum als ich selbst, sein genosse eingeschlossen, beide markiert als mitglieder der kaste: politiker,(e) sind unfähig, die zeichen ihrer zeit angemessen zu deuten(f). Eingesponnen in das gewirr kapitalistischer und/oder neoliberaler ideen, sind die damen/herren: politiker, als agenten der machthabenden, selbst macht ausübend, unfähig, ihre gier nach immer mehr in die grenzen zu zwingen, die im mechanismus des selbsterhaltenden systems: natur, gesetzt sind(g). Gemäss der logik der natur wird der mensch, wenn er sich als krone der schöpfung verabsolutiert, den streit mit seiner natur, die in ihrer schieren kraft wirkt(h), nur um den preis der selbstvernichtung enden können, vollzogen im mechanismus der natur(i). Der grund für diese behauptete selbstauslöschung, eine vom individuum als ich gedachte projektion in die zukunft, ist in der kultur ein moment, das in der natur entweder als störendes element im sich selbst regulierenden system ausgemerzt ist, oder das als störendes moment unter den neuen bedingungen des sich selbst erhaltenden systems eingepasst sein wird, eine neue ordnung, die den menschen als gattung keinen platz (sehr wahrscheinlich) wird einräumen ... .
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(a)
die wahl des adjektivs: klug, ist in der gewählten form des satzes heikel, weil auch die termini: intelligent und dumm, eingesetzt werden könnten. Wie dem auch sei, der bedeutungshorizont der termini: "klug, intelligent und dumm" ist weit und in diesem horizont der bedeutungen ist die dummheit nur ein element menschlicher existenz.        (a)<==//
(b)
es ist brauch, die dummheit, begriffen als ein daseiendes im sein, mit der klugheit negativ komplementär zu händeln. Im gebrauch der termini sollte aber die differenz der begriffe nicht ignoriert werden. Als begriff sind die begriffe: klugheit und dummheit, widersprüche, als phänomene können dummheit und klugheit nur gegensätze sein, die sich zwar einander ausschliessen sollen, die aber, wie Max und Moritz, zumeist als ein paar wahrgenommen werden. Dieser kontext sollte immer präsent sein, wenn die phänomene der dummheit im ausgeschlossenen dritten moment: klugheit, analysiert und reflektiert werden.        (b)<==//
(c)
das zitat im kontext. Kant sagt: "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen"(01).
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(01)
Kant,Immanuel: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung. Bd.XI, p.53. /bibliographie //==>2.93.73.       (c)<==//
(d)
das ist eine der systematischen stellen im essay, an der es notwendig wäre, die kritik an der geltenden gesellschaftsordnung breiter auszuführen. Das ist andernorts in teilaspekten bereits ausgeführt worden(01). Die systematische kritik des kapitalismus/neoliberalismus ist mit diesem essay nicht beabsichtigt.
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(01)
//==>lokale register/sache: stichwort: neoliberalismus. Und: //==>INDEX/sachregister, stichwort: kapitalismus und neoliberalismus.        (d)<==//
(e)
der terminus: "kaste: politiker", ist in seinem bedeutungsumfang weiter gefasst als der terminus: "damen/herren: politiker"; auch die virtuosen der stammtische sind einzubeziehen(01).
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(01)   argument: //==>2.83.01.       (e)<==//
(f)
grooss ist die auswahl der gegenstände, an denen das problem: die dummheit der politiker, abgehandelt werden könnte, pars pro toto greife Ich die aktuelle energiepolitik heraus. Der streit um die künftige energieversorgung der menschen, das heisst die sicherung ihrer gelebten und erhofften lebenverhältnisse, ist heftig entbrannt. Das wissen ist seit etwa einer generation(01) verfügbar, dass die kernenergie und die fossilen brennstoffe eine sackgasse sind, und im blick auf die künftigen generationen ist das energieproblem mit diesen energieressourcen nicht lösbar, ein problem, das aber gelöst werden muss, wenn der erreichte lebensstandard gesichert sein soll. Aber anders als früher gibt es im jahr: 2015, reale und machbare alternativen zu den energiequellen, die das sogenannte zeitalter der moderne geprägt haben. Es ist technisch möglich geworden(02), den gesamten energiebedarf der menschen aus den alternativen energiequellen zu decken(03), alternativen, die, als man im 18.jahrhundert begann, die kohle im industriellen maasstab zu nutzen, nicht bestanden hatten, als es galt, den wirtschaftsprozess a la kapitalismus in gang zu setzen und in gang zu halten. Im horizont der technischen alternative ist die traditionale energiepolitik als eine politik von dummköpfen ausgewiesen, wenn einerseits unter dem gerede von der markwirtschaft der öffentliche druck auf die entwicklung der alternativen energiequellen ausgebremst wird, andererseits aber die dreckschleudern der fossilen energiequellen weiter subventioniert werden(04). D'accord, das ist ein prozess, der mit dem umlegen eines schalters nicht abgeschlossen sein kann, aber im blick auf die zeit gibt es hinreichend viele argumente, für die projektierte entwicklung alle hindernden steine aus dem weg zu räumen und die prozesse des wandels mit öffentlichen mitteln zu beschleunigen. Aber auf dem spiel stehen auch die widerstreitende interessen, gepflegt vom traditionalen denken. Es ist eine konfliktlage, in der es die pflicht der damen/herren: politiker, ist, die konflikte der interesssen im sinn des allgemeinen wohls zu managen. Ausgewiesen als schlichte dummheit, gepaart mit dem egoistischen kalkül, folgen die damen/herren: politiker, den einflüsterungen der lobbyisten, die in der gleichen weise dumm handeln, wenn sie den transformationsprozess: weg von den fossilen energiequellen und hin zu dem regenerierbaren energien, mit argumenten konterkarrieren, die offensichtlich falsch sind(05).
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(01)
als wendepunkt im denken setze Ich den atomunfall im kraftwerk Tschernobyl, 26.04.1986. Das datum mag als eine willkürliche setzung erscheinen, entscheidend für die einschätzung der situation ist aber nicht das exakte datum, weil seit diesem unfall, verstärkt durch die katastrophe von Fukushima, 11.03.2011, ökonomisch kalkulierbare alternativen in der nutzung der energiequellen geschaffen worden sind, die, entstanden in der entwicklung der techniken, bereits heute, 2015, die prognose als realistisch erscheinen lassen, dass binnen einer generation der gesamte energiebedarf der menschen aus den alternativen energiequellen gedeckt werden kann, ohne von den traditionalen energiequellen: "kohle, atom und gas" einen weiteren gebrauch machen zu müssen. Noch ist das kernproblem der erneuerbaren energien nicht zureichend gelöst, nämlich die speicherung der energie, um die schwankungsbreite ihrer verfügbarkeit auszugleichen, aber mit der historia der technikentwicklung kann gezeigt werden, dass, wenn der bedarf an energie dringend ist, auch die wege gefunden werden, auf denen die benötigte energie beschafft werden kann. In dieser perspektive war und ist der gewusste mangel immer auch ein zuverlässiges antriebsmittel, neue wege sich vorzustellen und auch zu gehen.        (f/01)<==//
(02)
die nachrichten auf den wirtschaftsseiten der medien weisen es aus, dass zumindest in Deutschland der anteil der regenerierbaren energien im jahr: 2014, einen anteil von rund 30% erreicht hatte, ein erfolg, der im jahr: 2000, als utopisch verlästert worden war. Es ist bekannt, dass diese technologisch/ökonomischen veränderungsprozesse einen rasanten drive haben können, wenn einerseits der bedarf vorhanden ist und andererseits die leistungsfähige technik bereit steht, eingebettet in einem ständigen prozess der optimierung.       (f/02)<==//
(03)
die regenerierbaren energiequellen sind alle direkt und/oder indirekt von der sonne abhängig. Diese energiequelle ist nach menschlichem maasstab unbegrenzt verfügbar und hat, soweit bekannt, keinen negativen einfluss auf das ökosystem: natur, vorausgesetzt, die nutzung der sonne bleibt in den grenzen der natur(*1).
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(*1)
es ist wenig wahrscheinlich, dass die vom menschen abgeschöpfte sonnenenergie in einer quantität genutzt werden wird, die das system der natur überfordert. Der spielraum der menschen dürfte in den von der natur gesetzten grenzen so grooss sein, dass die natur die von menschen initiierte dauerhafte "überproduktion" an sonnenenergie wird tolerieren(+1).
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(+1)
das problem der quantität abgeschöpfter sonnenergie, die fossilen brennstoffe als teil des problems, ist dann ein anderes, wenn der mensch in die regelssyteme der natur durch eine überproduktion an müll eingreift, der vom system: natur, nicht recykelt werden kann. Die diskussion um die sogenante klimazerstörung der welt durch die fossilen brennstoffe ist auf das problem fixiert, dass das CO2-gas als abfallprodukt die abstrahlung der geschaffenen wärme stört. Dieser müll fällt, soweit bekannt ist, bei der nutzung der regenerierbaren sonnenenergie nicht an.       (f/03)<==//
(04)
Ich schwanke zwischen dem urteil, was, ein skandal bleibend, der grössere skandal ist, nämlich zum ersten die chuszpe, mit der die machthabenden, die kaste der politiker als lakaien eingeschlossen, an der alten politik festhalten und das schibboleth: markwirtschaft, hochhalten, oder zum zweiten ihre dummheit, mit der sie auf den pfaden der gewohnheit weitertrampeln, in jeder talkshow das mantra: marktwirtschaft und/oder demokratie, unablässig murmelnd. Diese herrschaften, wenn sie ihren verstand auch einmal selbst gebrauchen, wissen, dass die traditionale energiepolitik, eine schöpfung der moderne(1750-2000), genau der weg ist, auf dem der leuchtturm: atomenergie und fossile brennstoffe als verheissung dauerhafter energieversorgung,(*1) alle reisenden in die irre führen wird. Es mag sein, dass die traditionale energiepolitik noch ein oder zwei generationen für die nutzniesser von vorteil sein wird(*2), aber dann wird sehr wahrscheinlich das system in einer explosion implodieren. Gesetzt sind die zeichen für das unheil, die vernichtung der geschichte, aber in ihrer dummheit hören die damen/herren: politiker, die warnsignale nicht.
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(*1)
von der "brüter"-technologie ist nicht mehr die rede und die sichtbaren reste des atomkraftwerks: Kalkar, sind zu einem freizeitpark umfunktioniert worden. Die fusionstechnologie wird, vermutlich der kosten wegen, nur als theoretische option noch diskutiert. Auch für die fossilen brennstoffe ist die frage der kosten zu einem problem geworden, weil die beseitigung des mülls: das CO2-gas, die rentabilität ins minus drückt.       (f/04/*1)<==//
(*2)
es ist bekannt, dass die atomtechnologie, ökonomisch betrachtet, ein gigantisches projekt der vernichtung von arbeitsleistung ist, akkumuliert in kapital. In den rentabilitätsrechnungen war die entsorgung des atommülls immer ausgeklammert worden, das ist auch im jahr: 2015, immer noch der standard. Es gibt bereits übersichten über die kosten des abrisses eines atommeilers. Wenn diese, einschliesslich der aktuellen sicherung des mülls(=Castor-behälter), auf die generationen hochgerechnet wird, die den strahlenden müll bewachen müssen(+1), dann ergibt sich eine summe, die, ökonomisch sinnlos, jeden jetzt bekannten staatshaushalt überfordern wird. Das ist ein argument, das schon jetzt den radikalen ausstieg aus der atomtechnologie unabweisbar erfordert(+2) - und was tun die damen/herren: politiker? D'accord, in den nachrichten, es ist das jahr: 2015, wird gemeldet, dass in Polen und Englang neue atommeiler in der planung sind(+3), weil, so wird gesprochen, in der zukunft die dauerhafte versorgung mit energie sichergestellt werden müsse - dummheit bei grossen darf nicht ohne wache gehen(+4).
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(+1)
als orientierungspunkt wird immer wieder die verfallszeit von plutonium genannt, ca.11.000jahre, oder sind es 23.000jahre? Das sind zeiträume, die jenseits der historischen vorstellungen des menschen liegen, zeiträume, die mit der historia der schriftlichen dokumente, nachgewiesen sind ca. 5.000-6.000jahre, zu vergleichen sind.
(+2)
die technologien der fossilen brennstoffe sollten ebenso konsequent in die kalkulationen einbezogen werden, allein der impact auf die ökosysteme ist nicht so eindeutig ausgewiesen wie bei der atomtechnologie.
(+3)
das ist der sachstand in der Europäischen Union, die Türkei will nun auch in den club der betreiber von atommeilern eintreten.
(+4)
in anlehnung an das zitat von William Shakespeare(§1).
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(§1)   Shakespeare,William: Hamlet, III,1.(p.814) ./bibliographie //==>2.94.35.       (f/04/*2)<==//           (f/04)<==//
(05)
am streitfall: klimakatastrophe - ja oder nein, ist dieser zusammenhang demonstrierbar. Es dürfte konsens sein, dass die verwertung der fossilen energiequellen den anteil des CO2 in der atmosphäre signifikant erhöht hat, der anteil nämlich, der ein ursächliches indiz für die erwärmung der erde ist, eingeschlossen die folgen für das erdklima, negativ und/oder positiv. Diese einwirkung seitens des menschen hat es in der historia der natur noch nie gegeben. In dieser situation ist es also ein aspekt der klugheit, den weg der letzten 250jahre zu verlassen, zumal bessere alternativen der energieversorgung faktisch verfügbar sind. Wenn das vernünftige aber nicht getan wird, dann ist die reale situation das resultat alter interessen, die an die positionen der macht geknüpft sind, die die machthaber nicht aufgeben wollen, positionen der macht, aus denen sie aber vertrieben werden, wenn andere kräfte in der welt durchsetzungsfähiger sind. Machthaber, die nur den status quo verteidigen, mögen im moment der gelebten gegenwart klug erscheinen, aber sie sind, wenn ihr handeln im horizont der facta der vergangenheit und den projektionen in die zukunft reflektiert wird, nur als dummköpfe erkennbar, die über kurz oder lang aus ihrem machtpositionen vertrieben sein werden(*1).
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(*1)
der skandal ihrer dummheit ist, dass die machthabenden und ihre helfershelfer, die willfährigen damen/herren: politiker, noch viel schaden anrichten werden, schäden, für die die bürger werden haften müssen.       (f/05)<==//          (f)<==//
(g)
das, was mit dem terminus: natur, bezeichnet wird, das ist ein system von elementen, das, trotz des scheinbaren chaos der elemente, einer sich selbst erhaltenden ordnung folgt. Solange der mechanismus des zufalls wirkt, der die stabilität des systems sichert, solange ist das system der elemente stabil. Wenn aber das zusammenspiel der elemente im modus des zufalls durch gründe gestört wird, die dem system von aussen zugesetzt werden, dann kann das chaos der elemente in ihrem zufälligen so-sein nicht mehr die stabilität des systems sichern, und die neuen gründe werden sich als ungenügend erweisen, eine neue ordnung in stabiler dauer zu kreieren. Mit den neuen gründen, teile der kultur, ist der natur eine ordnung übergestülpt, die zur ordnung der natur in einem gegensatz steht. Das kann im toleranzrahmen der natur(=chaos) gut funktionieren, aber es ist ein trugschluss nun zu glauben(01), dass in ihrem chaos die natur sich an diesen gründen, übergestülpt vom menschen, orientieren werde. Wenn in bestimmten konstellationen die beschreibung der erfahrenen wirklichkeit den zustand der natur angemessen spiegelt, dann nicht, weil der mensch seine regeln des daseins der natur vorgeschrieben habe, sondern weil die toleranzmarge der natur so grooss bemessen ist, dass auch die grösste dummheit der menschen in der natur keinen signifikanten resonanzton hinterlassen kann. Gott, immer eine vorstellung des individuums, das sich als ich begreift, hat mit seiner schöpfungstat der natur(=dem chaos) seine ordnung übergestülpt und seine geschöpfe sind über generationen seinem ratschluss auch gefolgt, immer die grenze respektierend(02). Das signum der dummheit, von gott beklagt, ist, dass seine geschöpfe, ihre autonomie als ich missverstehend, die grenze, einerseits nicht erkennen und andererseits, als teil der existenz des menschen in seiner natur erkannt, nicht anerkennen wollen. Der natur ist es gleichgültig, was der mensch denkt, aber dem menschen kann es nicht gleichgültig sein, was er über die natur denkt, aus der er, in seiner welt lebend, nicht heraustreten kann.
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(01)
der trugschluss ist vielleicht noch tolerabel, wenn's beim glauben bliebe, aber die damen/herren: politiker, geben ihren glauben als ein wissen zum besten, an dem alles gemessen und genesen soll - das ist der aspekt der dummheit.
(02)
es genügt, allgemein auf die schöpfungsgeschichten zu verweisen, die als mythen bekannt geworden sind.        (g)<==//
(h)
auch hier genügt es, wenn kurz auf die gängigen vorstellungen vom universum verwiesen wird. Es ist eine konvention, wenn das individuum als ich und sein genosse das universum mit dem terminus: natur, bezeichnen. Das, was das universum sein soll, das sind vorstellungen des individuums als ich, die ein teil der welt sind, die das individuum als ich in seiner existenz, zusammen mit dem genossen, geschaffen hat. In dieser perspektive sind das universum, respektive die natur, blosse momente der kultur, die eine ordnung definieren, die über die natur gelegt ist. Die differenz in den ordnungen ist zu beachten, weil die ordnung der natur nur eingeschränkt vergleichbar ist mit den ordnungen in der kultur.       (h)<==//
(i)
argument: //==>2.83.16.       (i)<==//
(text/1.3.53)<==//
2.83.14
die gewalt fasziniert, aber es ist der duft des humanum, das den verstand betört. Das sind wahrnehmungen des individuums als ich, die in ihrer konfrontation keine neue einsicht schaffen; denn schon immer waren die bad news die bestseller, und das dasein eines mauerblümchens, schön in seiner imagination, ist das los des friedens. Einerseits kann der friede sich nicht in dauer entfalten, andererseits wird mit der gewalt die existenz des individuums als ich und seines genossen nicht auf dauer gesichert. Im widerstreit der gegensätze werden die hoffnungen des individuums als ich, sein genosse eingeschlossen, zerrieben.
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Das individuum als ich kann sich der dialektik des humanum(=des friedens) und der gewalt(=des krieges) nicht entziehen. Die gewalt, für sich als das konkret böse erfahren, ist als faszinosum ein faktum(a), aber die blosse faktizität der gewalt kann kein vernünftiges argument sein, mit der die gewalt als faktum gerechtfertigt werden könnte. Zwar sind die erklärungen möglich, mit denen der schrecken der gewalt gemildert werden kann, aber das grauen wird bleiben, dass mit jeder gewalttat geschaffen worden ist(b). Das sprechen über die gewalt ist einerseits notwendig, andererseits wird mit diesem sprechen keine geschehene gewalttat verändert, aber es ist möglich, mit dem sprechen über die gewalt zu bewirken, dass eine noch ausstehende gewalttat im moment der gelebten gegenwart ungeschehen bleiben wird; denn die gewalt ist, als factum der vergangenheit in der fassung einer projektion in die zukunft soweit transformierbar, dass die realisation dieser projektion in die zukunft im ankommenden moment der gelebten gegenwart ausständig bleiben wird. D'accord, die dokumente der historia schrecken(c), aber in den projektionen in die zukunft ist auch die hoffnung verankert, dass die in den dokumenten der historia versteinerten gewalttaten nie wieder realität werden mögen(d). Der begriff: das_humanum, ist der horizont dieser erwartungen, real in den projektionen in die zukunft, ein vernünftiger gedanke, der zwar wertgeschätzt wird, aber in den phänomenen der welt, bezeichnet mit dem terminus: das_humanum, entweder als illusion gebrandmarkt ist oder als betörend goutiert wird, flüchtig wie der duft der blume(e). Das_humanum, real vorgestellt in den bildern des friedens, kann die ewigkeit sein, die im moment der gelebten gegenwart als erinnerung ein factum der vergangenheit ist, das als moment in eine zeitskala eingepasst wird, das in der weite des denkens auf einen punkt geschrumpft ist, eingeschränkt von den zwei angrenzenden punkten, die als formen der gewalt ausgewiesen sind. Die konfrontation der gewaltphänomene mit dem gedanken: das_humanum, realisiert eine ungleiche beziehung, die die idee einer humanen existenz, so scheint es, auf das dasein einer fata morgana schrumpft, die im meer der gewalt, wenn das individuum als ich sich ihr nähern will, untergeht. Diese perspektive, so scheint es, vermittelt keinen trost, aber das_humanum, das licht im dunkeln der gewalt, kann durch die gewalt nicht zerstört werden, solange ein individuum den willen hat, sich selbst als ich zu begreifen(f).
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(a)
die ubiquität der gewalt verschafft den formen der gewalt eine präsenz, der das individuum als ich sich nicht entziehen kann, und es ist schlichte dummheit, für sich selbst eine form von gewalt, die gewalt in ihrer allgegenwart ignorieren oder leugnen zu wollen. Das faktum der allpräsenz von gewalt ist in der logik der gewalt das
konstituierende moment seiner faktizität, aber die konklusion ist nicht zwingend, dass das individuum als ich dieser faktizität von gewalt ausgeliefert wäre, real in den formen faktischer gewalt. Das, was geschehen ist, das ist geschehen(01), aber die differenz darf nicht geschliffen werden, dass es etwas anderes ist, wenn das geschehene analysiert und reflektiert wird, immer post festum. In diesen formen der welterfahrung kann die kraft der gewalt, eingebunden in analyse und synthese, als eingehegt erfahren werden. Es ist zwar zweckmässig, die gewalttaten, um sie begreifen zu können, in klassen einzuteilen, aber diese klassifikationen können nur hilfsmittel sein, mit denen die phänomene der gewalt begriffen werden. Die klassifikation der gewaltphänomene können erklärungen für einen nicht verstehbaren prozess sein, aber diese erklärungen taugen als rechtfertigung in keinem fall, mit denen ein unheilvolles tun in dauer gehalten werden soll, immer wieder nur gewalt reproduzierend.
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(01)
der satz markiert, so scheint es, eine tautologie, aber mit dieser behauptung kann kein adäquater gegenstand in der gelebten wirklichkeit ausgewiesen werden. Jede form von gewalt, einmal ereignis geworden, kann als ereignis nicht revidiert werden, aber, und das ist etwas anderes, jede interpretation dieses ereignisses, ein factum der vergangenheit, ist variabel gestaltbar, wenn das factum der vergangenheit im moment der gelebten gegenwart wieder erinnert wird. Das grauen, das in jeder interpretation mitschwingt, mag in der erinnerung als variabel erscheinen(*1), aber das grauen, das die tat evoziert hatte, kann nicht reproduziert werden, es ist, wenn dies ins werk gesetzt wird, immer ein unvergleichbar neues grauen(*2).
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(*1)
die erfahrung ist geläufig, dass jede vergangenheit in der erinnerung patiniert ist - es ist der glanz der "goldenen jahre", die in den statistiken, unerbittliche dokumente der historia, nur eines nicht waren, nämlich golden.
(*2)   //==>anmerkung: (c).     //           (a)<==//
(b)
auch das erlebte grauen ist, wenn es im moment der gelebten gegenwart gelebt wurde, ein factum der vergangenheit, das das individuum als ich nur in seiner erinnerung, gelebt im moment der gelebten gegenwart, als ein neues grauen erleben kann. Die differenz ist strikt zu beachten, weil die unterscheidung die bedingung ist, die formen der gewalt zu analysieren, geordnet in klassen, und zu reflektieren, verknüpft mit hinzugefügten werturteilen, die als erklärungen taugen sollen(01), theorien, die in keinem denkbare fall als rechtfertigung geschehener gewalt ausgewiesen werden können, aber als rechtfertigungen instrumentalisiert werden, künftige gewalt zu legitimieren, dies zumindest versuchend(02).
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(01)
das ist die perspektive, wenn die traumata der gewaltopfer zu diagnostizieren und zu therapieren sind.       (b/01)<==//
(02)
das ist die perspektive, mit der künftige gewalttäter(*1), gewalt planend, ihre projektionen in zukunft rechtfertigen, rechtfertigungen, die nur dann zu funktionieren scheinen, wenn sie mit einer ideologie der gewalt unterlegt werden(*2).
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(*1)
diese perspektive war in der bekannten historia ungebrochen wirksam gewesen. Der terrorist in der moderne ist nur eine variante, dessen gewalt nur deshalb so ungeheuerlich erscheint, weil dem gewalttäter die modernen techniken verfügbar sind, von denen die gewalttäter der alten zeiten nicht einmal geträumt hatten. Der sprengstoffgürtel der selbstmordattentäter von heute unterscheidet sich vom dolch der assassiden von damals nur in der quantität der möglichen opfer.       (b/02/*1)<==//
(*2)
ob die ideologie der gewalt im horizont säkularer vorstellungen(+1) gedacht wird oder im horizont der religiösen(+2), das ist eine frage, deren beantwortung offen gehalten werden kann, weil die begründungen der faktischen gewalt im horizont der ideologien im resultat keine differenz rational ausweisen können - die gewalt im namen eines gottes ist ebenso vernichtend wie die gewalt im zeichen einer idee.
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(+1)
pars pro toto die modernen ideologien des totalitarismus, die das mittel: gewalt, parteiisch als gut/schlecht klassifizieren, dem feind immer die illegime gewalt unterstellend.      (b/02/*2/+1)<==//
(+2)
pars pro toto die monotheistischen religionen, namentlich das christentum und der islam(§1), die zumindest die gewalt in ihr kalkül eingestellt haben, als mittel der verteidigung ihres gottes, ausgelobt als der allbarmherzige(§2), oder als mittel der verteidigung ihrer kirche,  abzielend auf den glauben an den EINEN gott(§3).
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(§1)
die Thora predigt keine gewalt, aber allgegenwärtig ist die gewalt des "herrn", der sein volk züchtigt.
(§2)
so im eingangsvers jeder sure des Korans.
(§3)
dieser glaube ist real in der institution: kirche. Die dogmatiker der christlichen theologie wissen scharfsinnig zu unterscheiden zwischen dem Jesus von Nazareth, der als mensch, der sohn gottes, gegen die gewalt predigt, und der als inkarnation des geglaubten dreifaltigen gottes, der mensch aus Nazareth, die gewalt nicht ausschliesst, ein missverständnis, das die gläubigen immer wieder in den excessen der gewalt ausgelebt hatten.        (b/02/*2/+2)<==//            (b/02/*2)<==//            (b/02)<==//            (b)<==//
(c)
das ist der ort, an dem die phänomenologie der gewalt als panoptikum der gewalttaten gehändelt werden kann, phänomene der gewalt, die als objekte des täglichen geschäfts der globalen medienwelt hinreichend bekannt sind. Alles vorstellbare, transformiert in ein bild und verbreitet über die medien, ist auf dem markt der sensationen verfügbar, eine beobachtung, die dann die erkenntnis über die gewalt im horizont der hoffnung auf frieden nicht befördern wird, wenn diese dokumente der historia noch einmal in extenso ausgebreitet werden. Der tägliche blick auf die nachrichtenkanäle genügt, um wissen zu können, wozu der mensch in seinem (glaubens-)wahn fähig ist.         (c)<==//
(d)
"Nie wieder Krieg", dieser ruf wird in den schockwellen des grauens, resultat der faktischen gewalt, immer wieder in das gehör der menschen zurückgebracht, aber der ruf, geurteilt im horizont der erfahrungen mit den geschichten, bewirkt nur kurzlebige reaktionen und alle stolpern im alten schritt weiter. Diese erfahrung ist zu beklagen, aber dem individuum als ich und seinem genossen gebricht es offenbar am willen, dem eigenen urteil zu folgen und das zu tun, was sie, jeder für sich in der gemeinschaft mit dem jeweils anderen, in sorgfältiger analyse und kausaler reflexion für richtig erkannt haben - die aufklärung ist zwar der horizont, aber dieser horizont ist in weiter ferne.         (d)<==//
(e)
es ist en vogue, die utopien des friedens als träumereien abzutun. D'accord, die träume des friedens sind nicht von dauer, aber die kurzlebigkeit der träume ist kein zwingendes argument, die träume vom ewigen frieden(Immanuel Kant) als sinnlos zu kritisieren. In seiner unerreichbarkeit ist das bild des ewigen friedens nicht korrumpierbar und als dieses ist es ein korrektiv in einer gewaltätigen welt. In dieser funktion ist der duft des begriffs: das humanum, verkörpert, der das individuum als ich, sein genosse eingeschlossen, faszinieren sollte.        (e)<==//
(f)
der ausblick ist unbestimmt und kann als ein raunen in einer verwirrenden welt denunziert werden, aber die konfliktlage: hier die gewalt - da die sehnsucht nach frieden, markiert einen ungleichen streit, der mit einer klaren formel nicht entscheidbar ist, weil das individuum, das ein ich sein will, nur die partei für das_humanum ergreifen kann, aber im greifen nach den humanum den weg der gewalt gehen muss. Erst dann, wenn das individuum als ich den gedanken an die humane existenz nicht mehr denken kann, ist das reden über die gewalt unmöglich geworden. Die dialektik von gewalt und das_humanum ist auf null gestellt, damit ist auch das reden über den begriff: das_politische, gegenstandslos.         (f)<==//
(text/1.3.45)<==//
2.83.15
der politische prozess, das ist erfahrung, wird als spektakel inszeniert. Die instrumente des politischen diskurses aber sind die mittel zum zweck in einem inzenierten schauspiel(a). Es kann also nicht klug sein, die frage als unzulässig ausschliessen zu wollen, ob die polemik im politischen prozess dann ein konstitutives moment im kommunikationsprozess der bürger sein soll, wenn das individuum als ich und sein genosse sich über die konkreten probleme der politik, zusammengefasst mit dem terminus: das_politische, austauschen wollen und sich streiten.

D'accord, die damen/herren: politiker, haben sich längst entschieden, vorsätzlich oder auch nicht, die instrumente des politischen diskurses im politischen prozess anzuwenden und sie streiten sich wie die sprichwörtlichen kesselflicker(b). Es sollte aber unstreitig sein, dass die gegenstände des politischen diskurses etwas anderes sind als die gegenstände des politischen prozesses. Im politischen prozess sind die damen/herren: politiker, gebunden an ihr mandat, verpflichtet, plausibel auf sachfragen zu antworten und lösungen für sachprobleme zu erarbeiten, die von allen, die es betrifft, geteilt werden können, im politischen diskurs aber debattieren sie über theorien, die sie mit argumenten, ideologiegetränkt, proponieren oder kritisieren, allein auf die frage abgestellt, ob die im politischen prozess entschiedenen sachfragen auch mit rational ausgewiesenen gründen erklärt und/oder gerechtfertigt werden können. Das problem ist, dass die kommunikation, die zwischen dem individuum als ich und seinem genossen wirksam ist, sowohl im politischen diskurs als auch im politischen prozess, dieselbe ist, verschieden sind aber die gegenstände, über die das individuum als ich mit seinem genossen wechselseitig kommunizieren. Der gegenstand der kommunikation im politischen prozess sind die realen existenzprobleme der gemeinschaft und diese sind von den damen/herren: politiker, mit augenmaass für das mögliche zu lösen, im politischen diskurs aber ist die frage zu beantworten, ob die im politischen prozess vorgeschlagenen und gefundenen lösungen gerechtfertigt sind. In der differenz der gegenstände ist ausgeschlossen, dass im politischen prozess die methoden des politischen diskurses und im politischen diskurs die methoden des politischen prozesses unmittelbar verwendbar sind(c). Die grenzziehung zwischen den methoden ist notwendig, aber mit vorsatz, angrenzend an dummheit, missachten die damen/herren: politiker, eingeschlossen die meister des politischen diskurses, diese grenzziehung. Die polemik(d), im politischen diskurs unabdingbar, ist einerseits, wenn die kosten und der nutzen des politischen handelns abzuwägen sind, im politischen prozess destruktiv, weil, zwingend im politischen prozess, die spröde kausalität der dinge im politischen diskurs nur eingeschränkt auf den freien gedanken appliziert werden kann, andererseits ist die logik der technik, unabdingbar im politischen prozess, nur eingeschränkt im politischen diskurs anwendbar, weil der gedanke im kopf nicht auf die logik der weltdinge, wirksam in raum und zeit, verkürzt werden kann. Die polemik, in welcher form auch immer(e), ist als element eines systems dem system: der politische diskurs, zugeordnet, nicht anders die kausalität, die als element eines systems dem system: der politische prozess, zugeordnet wird, aber als das konstitutive moment in beiden systemen muss dass das individuum als ich sowohl der kausalität folgen als auch seiner autonomie, die in jeder polemik ausweisbar ist. Im polemischen gedanken ist das moment der freiheit wirksam, das die bedingung für den gelingenden politischen diskurs ist, das gelingen des politischen prozesses aber ist von der kausalität abhängig, die in raum und zeit keinen grad an freiheit zulassen kann. Beides muss das individuum als ich, wenn es in seiner welt bestehen will, als gegensätze zusammenzwingen, erfolgreich sowohl im politischen prozess als auch im politischen diskurs. Es bleibt noch ein rest und das ist der bürgerliche anstand, mit dem das individuum als ich und sein genosse einander begegnen, wenn sie sich streiten - über die politik, mit der sie ihr leben gestalten, oder über die ideologien, mit denen sie ihr politisches handeln rechtfertigen(f).
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(a)

die unterscheidung: politischer prozess und politischer diskurs, sollte nicht geschliffen werden, weil das machen von politik und das reden über die politik zwei voneinander abtrennbare phänomene sind(01), deren mögliche abgrenzungen im zwielicht stehen, weil die akteure in diesen prozessen zwar dieselben sind, die aber die gegenstände ihres handelns in unterscheidbaren perspektiven wahrnehmen. Die differenzen, die in der analyse in bestimmten urteilen festgehalten werden, erscheinen immer in der synthetisierenden reflexion gespiegelt. Die erklärungen des politischen handelns und ihre rechtfertigungen im horizont bestimmter ideologien haben im politischen diskurs eine andere funktion als das reale handeln im politischen prozess, wenn die sachfrage in ihrer immanenten logik optimal zu beantworten ist. Die dialektik zwischen dem politischen prozess und dem politischen diskurs ist in den unterscheidbaren perspektiven gesetzt(02) und muss in ihrer spannung dann behauptet werden, wenn der politische prozess nicht in der routine des immer gleichen verschwinden soll und der politische diskurs zu einem glasperlenspiel umfunktioniert und aufgelöst wird.
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(01)
das ist der alte streit von theorie und praxis, den weder die theoretiker der politik noch die praktiker in seiner dialektik begriffen haben. Dieser streit ist en detail andernorts zu erörtern(*1).
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(*1)   argument: //==>2.23.06
(02)   //==>anmerkung: (b/04/*3).      //           (a)<==//
(b)
lamentabel ist das spektakel, das die damen/herren: politiker, tagein tagaus proben. Statt die sachfragen zu analysieren, um, sich selbst disziplinierend, die möglichen lösungen im horizont des machbaren auch zu realisieren, reden die damen/herren: politiker, nur über die streitgegenstände, die instrumente des politischen diskurses unablässig gebrauchend. Ihr ziel ist, offenkundig in den verfolgten interessen, die lösung der probleme so auszuhandeln, dass mit dem aktuellen resultat der prozess des aushandelns prolongiert wird, um diesen prozess in der schwebe zu halten für die situation, die günstiger für die verfolgten interessen zu sein scheint. Mit dem trick, die sachfrage mit der verfahrensfrage zu verknüpfen, wird mit der frage nach dem gültigen verfahren einerseits die streitfrage in der sache nicht entschieden(01), andererseits bleibt aber das verfolgte interesse mit der nicht_entschiedenen sachfrage auf der agenda, sowohl des politischen prozesses als auch des politischen diskurses. In diesem konflikt sind die jeweils verfolgten interessen zwar ein konstituierendes moment, aber die realisierung dieser interessen ist den bedingungen des politischen diskurses ebenso unterworfen, wie es standard sein sollte, die sachfragen der politik nach dem stand des aktuellen wissens zu beantworten. Damit ist eine gemengelage fixiert, in der keine eindeutigen antworten möglich sind, aber jede dieser möglichen antworten soll und kann dem verfolgten interesse den schein einer rechtfertigung verleihen. Um dieses ziel erreichen zu können(02), steht den damen/herren: politiker, der breitgefächerte werkzeugkasten des politischen diskurses zur verfügung(03), aus dem sie sich al gusto bedienen, die grenze der methoden mit vorsatz ignorierend(04).
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(01)
klarstellung. Die möglichkeit der gewalt ist ausgeschlossen. Wenn illegitime gewalt im spiel ist, dann ist der politische prozess ebenso zerstört wie der politische diskurs.     (b/01)<==//
(02)
wenn das politische geschäft in der welt beobachtet wird, dann steht im fokus des interesses immer wieder die meinung, dass die damen/herren: politiker, nur das ziel kennen, alle streitigen weltdinge in der schwebe zu halten, um an ihrem partikularen interesse festzuhalten, das sie in der realen situation nicht realisieren können, weil ihnen die erforderlichen machtmittel fehlen. Das mag prima vista ein rationales handeln sein, aber das resultat ihres kalkulierten nichtstuns ist secunda vista im horizont der partikularen interessen das anwachsen der gewalt - global.      (b/02)<==//
(03)   //==>anmerkung: (c/03).     (b/03)<==//
(04)
dem individuum als ich, sein genosse eingeschlossen(*1), sind sowohl mit dem politischen prozess als auch mit dem politischen diskurs zwei perspektiven verfügbar, die das individuum als ich in seiner person dann vermittelt, wenn es als akteur in beiden prozessen tätig wird. Als politiker muss das individuum als ich sein handeln auch rechtfertigen. Das kann das individuum als ich nur im politischen diskurs leisten, wenn es das analytisch getrennte in einer neuen synthese reflektiert. Als mitglied des politischen diskurses, über die probleme der anstehenden politik diskutierend, wirkt das individuum als ich auch an der konkreten lösung der politischen frage mit, sein partikulares interesse promotend(*2). Die wirkung seiner polemik, frei im politischen diskurs über die vorzüge und nachteile möglicher antworten schwadronierend, ist im politischen prozess, wenn die sachen neu arrangiert werden, eine andere, weil die logik der sachen nicht mit den regeln einer ideologie auszuhebeln ist. Zwar kann die kausalität im politischen prozess den prozess eines diskurses dominieren, aber die kausalität der weltdinge kann die autonomie des individuums als ich nicht aushebeln. Die grenze zwischen dem politischen prozess und dem politischen diskurs ist gesetzt, beide voneinander trennend, im trennen diese aber auch verbindend(*3).
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(*1)
klarstellung. Der genosse ist in das argument einzubeziehen(+1), aber in analytischer absicht wird dieses moment hier beiseitegelegt. Der grund ist einfach. Der kern des gedankens soll nicht in der komplexität der realen situation verschwinden. Das problem, hier der politische prozess, da der politische diskurs, ist in seiner komplexen struktur bereits andernorts in vergleichbaren konstellationen thematisiert; die resultate dieser überlegungen können hier analog appliziert werden(+2).
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(+1)
das problem besteht immer dann, wenn die relation: das individuum_als_ich<==>genossen, der gegenstand des arguments ist. Diese relation ist aber explizit hier nicht das problem, und folglich kann dieser aspekt der komplexität in analytischer absicht ausgeblendet werden.
(+2)   pars pro toto das argument: 2.24.89.     (b/04/*1)<==//
(*2)
die doppelrolle, die das individuum als ich, akteur im politischen prozess und im politischen diskurs, ausfüllt, ist als blickpunkt in jeder talkshow zu besichtigen, wenn die damen/herren: politiker, sich dem volk präsentieren; ihr stil ist allemal miserabel.      (b/04/*2)<==//
(*3)
die dialektik der grenze zwischen dem politischen prozess und dem politischen diskurs ist in ihren möglichen konstellationen im trialektischen modus widerspruchsfrei darstellbar(+1).
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(+1)   //==>argument: 2.25.18.      (b/04/*3)<==//          (b/04)<==//          (b)<==//
(c)
das arsenal der methoden, anwendbar sowohl im politischen diskurs als auch im politischen prozess, ist breit gefächert, und für jeden ist etwas im instrumentenkasten. Die differenz in den methoden aber sollte nicht unterschlagen werden. Die methoden, gültig im politischen prozess, sind einerseits durch die gegenstände bestimmt, die im politischen prozess gehändelt werden(01), andererseits sind die methoden, gültig im politischen diskurs, mit den ideologien festgelegt(02), die das individuum als ich in seiner autonomie gewählt hat, methoden, die unter dem terminus: kommunikation mit dem genossen, klassifiziert werden(03). Einerseits muss das individuum, wenn es sich als ich begreifen will, der logik seiner autonomie folgen, andererseits muss es sich als individuum der logik der sachen anbequemen. Die klassifikation der methoden ist zwar ein brauchbares mittel, ordnung in die vielfalt möglicher methoden zu bringen, aber mit der klassifizierung, und damit mit der abgrenzung von anderen methoden, kann die frage der gültigen einordnung dieser methoden nicht abschliessend beantwortet werden.
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(01)
das breit gefächerte spektrum dieser methoden, teil der kausalität in der welt, ist hier nicht zu erörtern. Die gesetze der physik, die der ingenieur beim bau einer brücke beachtet, hat auch der politiker zu respektieren, wenn er den plan verfolgt, die brücke auch seiner bestimmung übergeben zu wollen, bekränzt mit viel medienbrimborium. Die klare zuordnung: gegenstand und methode, ist in teilbereichen des politischen prozesses eindeutig möglich, schwieriger ist die zuordnung in anderen teilbereichen des politischen prozesses, pars pro toto die organisation der besteuerung der bürger. Die klare kausalität genügt nicht, die regeln müssen auch dem kriterium: gerecht, genügen, ohne dem ideologieverdacht ausgesetzt zu werden. Vernünftige regeln sind möglich, mit denen festgelegt ist, wie die vernünftige lösung, wenn sie in dauer bestand haben soll, gestaltet sein muss(*1).
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(*1)
das sind fragen, die, eng am gegenstand festgemacht, in der erforderlichen breite diskutiert werden müssen. Dafür sind die kollegen vom fach zuständig.      (c/01)<==//
(02)
die methoden des politischen diskurses unterliegen ohne ausnahme einer definierten ideologie, mit der einerseits die methoden in ihrer funktion erklärt werden, um sie andererseits in ihrer anwendung zu rechtfertigen(*1).
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(*1)
klarstellung. Jede methode wird im horizont einer ideologie sowohl analysiert als auch synthetisierend reflektiert(+1). Der bezug der ideologie zu einer bestimmten methode ist differenziert zu beurteilen. Die kausalität in der natur, das prinzip von ursache und wirkung, kann von keinem ideologen ignoriert werden, wie aber der ideologe die phänomene in ihrer kausalität bewertet und, in der wertung seine welt schaffend, instrumentalisiert, das ist ein moment seiner autonomie. In diesem horizont ist als objekt im politischen diskurs jede bestimmte methode präsent.
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(+1)   argument: //==>2.32.07.      (c/02)<==//
(03)
in ihrer gesamtheit sind die methoden des politischen diskurses ein teilaspekt der kommunikation zwischen dem individuum als ich und seinem genossen. Das konstitutive merkmal dieser methoden ist, dass jede methode, identisch mit sich, in einer gedoppelten perspektive präsent ist, einerseits in der perspektive des individuums als ich: A, andererseit in der perspektive des genossen: B,(*1). Es sind immer zwei, die sich verständigen müssen. In der wechselseitigen relation: A<==>B, ist die einordnung des begriffs: polemik, schwierig, weil das individuum als ich: A, seinen begriff: polemik, ebenso verteidigt wie der genosse: B, seinen begriff. Es gibt konventionen, auf die beide, jeder für sich, sich in pragmatischer absicht verständigt haben, und diese übereinkunft genügt, soweit sie, jeder für sich, willens sind, die konvention zu respektieren. Auf diesem fundament ist es praktisch möglich, einen kanon der methoden zu definieren, der auch für den politischen prozess gültig sein soll(*2).
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(*1)
vergleiche auch die graphiken, die hier, angepasst an die bestimmte situation, in ihrer struktur herangezogen werden können(+1).
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(+1)   argument: //==>2.24.89.      (c/03/*1)<==//
(*2)
unter dem terminus: polemik, soll eine reihe von methoden(+1) zusammengefasst werden, die im politischen diskurs eine beachtenswerte rolle spielen und im politischen prozess instrumentalisiert werden(+2). Die klassifikation wird auf andeutungen beschränkt, die detailierte beschreibung und kritik aber ist ein projekt, das den ausgewiesenen fachleuten überlassen bleiben soll.

Der oberbegriff ist die polemik. Die sprachwurzel sollte beachtet werden; denn im politischen diskurs ist es ausgeschlossen, mit den realen phänomen des krieges zu operieren. Die argumente Carl Schmitt's sind unpassend, weil falsch. Der begriff sollte aber nicht, wie man so sagt, weichgespült werden und der terminus: krieg, durch den terminus: kampf, einfach ersetzt werden. Der gemeinsame nenner, bezeichnet mit dem terminus: polemik, ist eine konfliktlage zwischen dem individuum als ich und seinem genossen, die in vielen perspektiven konkretisiert wird. Der bogen der möglichkeiten ist weit gefasst. Er reicht von der freien meinungsäusserung bis hin zur zensur, einerseits das bestreben, beschränkungen zu statuieren, bestimmte sachfragen überhaupt auf die agenda zu setzen, andererseits die hoffnung, den diskurs offen zu gestalten und alles zuzulassen, das in den grenzen des themas gefasst werden kann(+3).

Real sind der prozess der freien meinungsäusserung und die tendenzen zur zensur in den bestimmten formen des gemeinsamen umgangs. Die bestimmte information über eine sache kann in divergierenden formen vermittelt werden. Ich zähle auf(+4):

  • der sachliche bericht, zumeist unspektakulär,
  • der bericht als provokation, lanziert aus spaass an der sache, aus sorge über den fall,
  • der bericht als karikatur und satire, immer tendenziös formuliert, das eine übertreibend, das andere ignorierend,
  • der bericht als affront, formuliert, um den anderen zu schmähen, und/oder diesen zu verleumden und/oder ihn gar zu beleidigen.
In dieser spannweite können bestimmte handlungsformen beurteilt und die urteile klassifiziert werden. Immer werden die wirkungen der klassifikationen von fall zu fall verschieden ausfallen, eine beobachtung, die den versuch, ein eindeutiges schema zu formulieren als vergeblich ausweisen. Die möglichkeit einer polemik genügt, um diese in einem kalkül als moment einzusetzen, das einer möglichen kritik zugänglich ist(+5).
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(+1)
zu erwägen ist, den terminus: verhaltensweise, an stelle des terminus: methode, zu gebrauchen. Der strikte begriff: methode, gebräuchlich in den wissenschaften, ist in diesem kontext zu eng. Im laxen sprachgebrauch der politiker wird zwar immer wieder von "ihren methoden" geredet, kriminell oder nicht, aber das sind verhaltensweisen, die mit dem methodenbegriffen der wissenschaften nicht gleich gesetzt werden sollten.      (c/03/*2/+1)<==//
(+2)
die klassifikation ist ein vorschlag, nicht mehr. Eine andere ordnung kann den gleichen zweck bewirken.      (c/03/*2/+2)<==//
(+3)
hier kann die reale praxis dahingestellt bleiben, weil jede situation ihre besonderheiten aufweist. Entscheidend ist, dass der prozess des freien austauschens der meinungen nicht durch maassnahmen der zensur unmöglich gemacht wird - die praxis sieht zumeist anders aus.       (c/03/*2/+3)<==//
(+4)
der katalog ist nicht geschlossen. In dieser einteilung soll die unterscheidung beiseite gestellt bleiben, ob die handlung mit dem geltenden recht vereinbar ist oder nicht.      (c/03/*2/+4)<==//
(+5)
als nicht genügend werden diese erklärungen zur kenntnis genommen und dann verworfen. Aber was wird die gegenrede der kritiker sein? - eine mögliche antwort ist: im jargon der sachbücher, ein thema ultimativ abhandelnd, wird eine liste praktischer handlungsanweisungen für jeden fall erstellt, aber diese liste, gängig im markt, kann nur eine leistung vortäuschen , die mit diesem genre nicht realisiert wird. Ich bleibe also bei meiner selbstbeschränkung und verweise auf das mögliche, das niemals eindeutig und abschliessend bestimmt sein kann.       (c/03/*2/+5)<==//             (c/03/*2)<==//             (c/03)<==//               (c)<==//
(d)
eine polemik ist allemal unterhaltend, zumindest in der perspektive des beobachtenden dritten, offen ist aber ihre funktion für die erkenntnis. Wenn über die dinge des politischen nachgedacht werden soll, dann mag die polemik ein anstooss sein, über die dinge der welt nachzudenken(01), das denken aber muss das individuum als ich selbst leisten. Für das denken ist sein nüchterner verstand gefordert und für dieses denken ist die polemik nicht die conditio sine qua non, aber das individuum als ich bedient sich immer wieder der polemik, wenn es seine welt denkt.
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(01)
der karikaturist und/oder der satiriker müssen, wenn sie wirken wollen, anstössig sein, anders können sie sich weder gehör verschaffen, noch werden sie wahrgenommen, die damen/herren: politiker, aber, die die pose des satirikers und/oder des kariaturisten usurpieren, sind nur zynisch.        (d)<==//
(e)      //==>anmerkung: (c/03).       //            (e)<==//
(f)
die frage des anstands in der politik(01) ist eine frage der wertung. Die bewertung des politischen handelns aber ist eine frage der autonomie, die nur das individuum als ich für sich gültig beantworten kann. Und das, was als gängig angesehen wird, das ist eine empirische frage, die hier beiseite gestellt bleiben soll(01).
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(01) in ansätzen kann eine adäquate phänomenologie gültiger anstandsformen zwar versucht werden, aber alle versuche sind nur als konventionen im politischen prozess ausgewiesen, der politische diskurs eingeschlossen. Das ist ein kanon von normen, der, allgemein anerkannt und toleriert, klein sein dürfte, immer gebunden an eine bestimmte situation. Dieses wissen auszubreiten, das ist hier nicht der passende ort.       (f)<==//
2.83.16
es gibt einen alten spruch, der immer wieder, moralinsauer, gepredigt wird, ein spruch, der das individuum als ich zum gegenstand hat, der aber auch auf die gattung anzuwenden ist, der gattung: mensch, nämlich, zu der das individuum als ich, sein genosse eingeschlossen, sich zählen. Memento mori - bedenke, dass du sterben musst. Das individuum als ich hat ein schicksal(a), die gattung nicht(b), und das, was in den dokumenten der historia fixiert ist, das kann nur dann ein schicksal werden, wenn das dokument der historia gelesen und interpretiert ist. In die geschichten kann das individuum als ich den gedanken interpolieren, was sein wird, wenn die gattung mensch den tranformationsprozess der natur durchschritten haben wird, ein ereignis, das der fall nicht sein kann, wenn es ein individuum gibt, das sich als ich begreift. Solange das individuum als ich gewiss sein kann, dass es einen nachlebenden haben wird, der berichtet, was sein wirken gewesen war, solange wird die gattung: mensch, nicht ausgelöscht sein. Diese gewissheit ist, im blick auf die politik, die die damen/herren: politiker, heute betreiben, nicht mehr sicher. Die gefahr ist real, dass mit dem handeln der damen/herren: politiker, heute eine situation geschaffen wird, die für die gattung: mensch, keinen platz mehr frei halten wird(c). Schon immer hat es untergangsszenarien gegeben(d), das outfit dieser vorstellungen und phantastischen theorien mag verschieden sein, dass resultat aber ist immer das nämliche, nämlich das ende der bekannten formen der existenz(e). Diese vorstellungen schrecken, ausgemalt in den projektionen in die zukunft(f), und immer haben die damen/herren: politiker, mit diesem schrecken schamlos gespielt(g). Es ist aber, geschrieben wird das jahr: 2015, ein moment in das kalkül über das ende der menschheit einzubeziehen, das in seinen möglichkeiten zumindest in den geschichtserzählungen noch nie eine rolle gespielt hatte(h). Dieses moment ist die schon real gewordene historia der selbstvernichtung der gattung: mensch. In dieser historia der selbstzerstörung hatten bisher die atomwaffen die dominante rolle gespielt, diese rolle hat gegenwärtig die desaströse umweltpolitik der damen/herren: politiker, global in's werk gesetzt(i). Die selbstvernichtung als gattung, betrieben vom individuum als ich, der genosse eingeschlossen, ist ein schleichender prozess, der erst im moment des point of no return, seine umfassende gewalt wird zeigen. Dieser prozess der selbstverzerstörung ist nicht gewollt, aber die selbstzerstörung ist die konsequenz der dummheit, mit der die damen/herren: politiker, gegenwärtig das theater: politik, gestalten, die bürger als gaffende zuschauer auf der Titanic unterhaltend.
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(a)
argument: //==>2.82.07.     (a)<==//
(b)
die logik schliesst aus, ein nicht_reales subjekt mit dem terminus: schicksal, zu verknüpfen(01). Mit der unterscheidung: reales oder grammatikalisches subjekt, ist auch erklärt, warum das gerede vom ende der geschichte in der perspektive der logik unsinn ist(02), gleichwohl in der perspektive der erfahrung von raum und zeit beachtet werden sollte, dass das erzählen von geschichten immer ein ende haben muss(03), wenn in raum und zeit von diesem ende der geschichte, den apokalyptischen erzählungen vom Jüngsten Gericht, immer wieder neu erzählt werden soll.
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(01)
die traditionale unterscheidung: grammatikalisches subjekt und reales subjekt, ist strikt zu beachten(*1).
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(*1)
Richter,Ulrich: Der weltgeist Hegel's - das bin Ich, das sind Sie, das sind wir alle, jeder für sich. Wider die falschen subjekte. 015:weltgeist. /bibliographie //==>2.93.76.     (b/01)<==//
(02)
aufgegriffen wird allein die formel, die von Francis Fukuyama mit provokanter absicht im politischen diskurs als hype reaktiviert worden war(*1). Seine these, dass mit dem ende des sogenannten "Kalten Krieges"(1945-1989) die idee des kapitalismus über die idee des sozialismus(=kommunismus) gesiegt habe, ist andernorts zu erörtern, hier aber sollte die erfahrung nicht ignoriert werden, dass, soweit die dokumente der historia von ihnen kunde geben, die gefeierten endsiege immer wieder als der anfang eines anderen kampfes gedeutet werden, der den alten kampf in neuen formen fortsetzt(*2).
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(*1)
Fukuyama,Francis: Das Ende der Geschichte. /bibliographie //==>2.94.47.
(*2)
pars pro toto die Ukraina-krise 2014/2015.      (b/02)<==//
(03)
Richter,Ulrich: Die geschichte endet nie - geschichten immer. 004:geschichte. /bibliographie //==>2.93.76.     (b/03)<==//          (b)<==//
(c)
konkret sind die anstrengungen, das klima auf dem planten: erde, mit der verbrennung fossiler brennstoffe soweit zu verändern, dass am ende des prozesses die lebensbedingungen der menschen zerstört sein werden. Die natur wird, mit stabilität in dauer, ein neues gleichgewicht der elemente formen, aber unter diesen bedingungen wird die gattung: mensch, als gattung nicht mehr weiterexistieren können. Ausgelöscht als gattung werden alle dokumente der historia zu beliebigen zuständen der NATUR, die keinen code haben, den ein individuum wird lesen können. Die ausgelöschte gattung: mensch, ist das ende der geschichte, aber über dieses ende, heute als möglichkeit artikuliert, wird nichts mehr gesagt werden.     (c)<==//
(d)
die historia der apokalypsen, ein beliebtes sujet der moralisten, ist hier nicht auszubreiten, weil mit der erzählung vom Jüngsten Tag in jeder religion das buch der geschichten zugeklappt ist.      (d)<==//
(e)
das ende der welt(=gattung:_mensch), eine projektion in die zukunft, kann nur als factum der vergangenheit gedacht werden. Die projektierte vorstellung ist ein akt der verzweiflung, in dem das wissen fokussiert ist, dass raum und zeit ein ende haben, ein moment der welterfahrung, das nur als möglichkeit entworfen ist, aber mit gewissheit gepredigt wird. Über das mutmaassliche ende der geschichte kann in der zeit nichts prädiziert werden(01). Jedes reden vom ende der geschichte ist als erzählte geschichte eine lüge.
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(01)
Immanuel Kant hatte über den mutmaasslichen anfang der menschengeschichte reflektiert(*1), aber auch über das ende aller dinge(*2). Die reflexion über den anfang und das ende der geschichte sind aber zwei ansätze des denkens, die weder vermengt werden sollten, noch sollten die resultate des nachdenkens miteinander gleich gesetzt werden. Jedes denken über den anfang, respektive das ende der geschichte ist ein denken, das nur in der erfahrung im hier und jetzt möglich ist. Sowohl die herkunft dieses denkens, gedacht vom individuum als ich, als auch das ziel dieses denkens in raum und zeit, stehen als ende und als anfang ausserhalb des raumes und der zeit, und können, wenn das individuum als ich sich selbst in seinem bewusstsein lebt, folglich nur ein gegenstand seiner spekulationen in raum und zeit sein(*3).
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(*1)
Kant,Immanuel: Mutmasslicher Anfang der Menschengeschichte. /bibliographie //==>2.93.73.
(*2)
Kant,Immanuel: Das Ende aller Dinge. /bibliographie //==>2.93.73.
(*3)
Richter,Ulrich: Intramundum/extramundum. 018:grenzeII. /bibliographie //==>2.93.76.      (e)<==//
(f)
der tod als schrecken ist das erbe der tradition, de facto aber ist das, was allein schrecken kann, nur der prozess des sterbens, den das individuum als ich lebt, oft als schrecken erfahren. Der übergang vom leben in den tod ist ein transitorisches moment, den das individuum als ich nur in der perspektive seiner raum/zeit-erfahrung vorstellen kann, nicht aber, wie die logik des arguments es fordert, in der perspektive dessen, was Ich mit dem zeichen: NATUR, fixiere(01).
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(01)   //==>INDEX der argumente, stichwort: "zeichen:_NATUR".      (f)<==//
(g)
soweit man in der historia der menschen zurückblickt, war es früher nicht üblich gewesen, von der politik zu reden; die redeweise: politik machen, ist ein phänomen der moderne. Gleichwohl wurde auch früher über das problem der endlichkeit der gattung: mensch, nachgedacht, allein das geschah in den formen der religionen und der mythen, die das maass der vorstellungen waren.     (g)<==//
(h)
diese rolle war traditional mit einem gott besetzt. Es war immer der schöpfergott gewesen, der im ewigen zorn seine schöpfung rückgängig machen wollte - die geschöpfe waren nur das spielmaterial ihres gottes.     (h)<==//
(i)
das, was die moderne auszeichnet, das ist die erfahrung, dass die menschen über technologien verfügen, die das szenarium der selbstauslöschung als wahrscheinlich erscheinen lassen(01). Entscheidend ist, dass das individuum als ich und sein genosse mit diesen techniken irreversible prozesse in gang gesetzt haben könnten, die im skizzierten katastrophenszenarium als (nicht_gewolltes) resultat kausal möglich sind und vom menschen nicht mehr repariert werden können, auch dann nicht, wenn die damen/herren: politiker, in ihrer dummheit zu spät zur vernunft gekommen sein sollten - über das ende kann nicht mehr geredet werden.
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(01)
waren es seit dem 6.8.1945 die atomwaffen, die die sorge der selbstauslöschung hervorgerufen hatten, so sind es gegenwärtig die beobachtungen über die veränderungen des weltklimas, die, darüber wird gestritten, vermutlich durch die verbrennung fossiler brennstoffe bewirkt sind(*1). Es ist bekannt, dass eine signifikante erhöhung der erdtemparatur die existenz des menschen auf dem planeten: erde, unmöglich machen wird und ein ausweichplanet ist, trotz des geredes der zukunftforscher, nicht verfügbar. So wie die zeichen der zeit stehen, ist es noch nicht zu spät, aber der zeitpunkt ist in der zeit erkennbar geworden, das ist die angst(*2).
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(*1)
unstrittig sind die beobachtungen der statistiker, streitig sind die gründe, die von den interessierten immer monokausal geltend gemacht werden.
(*2)   argument: //==>2.83.13.      (i)<==//
(st/2.83.13/(i))<==//
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fortsetzung:
subtext: 2.84.01 bis 2.84.06

<==// (anfang/bibliograpische angaben)

stand: 16.04.01.

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