Subtext
arg.: 2.91.001-2.92.004
 
2.91.001
die textstelle im kontext(a). Kant sagt: "Im Fortgange einer Geschichte Mutmaßungen einzustreuen, um Lücken in den Nachrichten auszufüllen, ist wohl erlaubt: weil das Vorhergehende, als entfernte Ursache, und das Nachfolgende, als Wirkung, eine ziemlich sichere Leitung zur Entdeckung der Mittelursachen abgeben kann, um den Übergang begreiflich zu machen. ((...)). Gleichwohl kann das, was im Fortgange der Geschichte menschlicher Handlungen nicht gewagt werden darf, doch wohl über den ersten Anfang derselben, sofern ihn die Natur macht, durch Mutmaßung versucht werden. ((...)). Eine Geschichte der ersten Entwicklung der Freiheit aus ihrer ursprünglichen Anlage in der Natur der Menschen ist daher ganz etwas anderes, als die Geschichte der Freiheit in ihrem Fortgange, die nur auf Nachrichten gegründet werden kann"(b).
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(a)
zu zitieren wäre der 1.absatz des textes in seiner ganzen länge; Kant's überlegung zu den erdichtungen der geschichtsschreibung sind ausgelassen.
(b)
Kant,Immanuel: Mutmasslicher Anfang der Menschengeschichte. Bd.XI.p.85 /bibliographie //==>argument: 2.92.003.         (text)<==//
2.91.002
Kant,Immanuel: Mutmasslicher Anfang der Menschengeschichte. Bd.XI.p.85. /bibliographie //==>argument: 2.92.003.         (text)<==//
2.91.003
die textstelle im kontext. Das schlüsselzitat(a) ist Hegel's satz: "Wie die Substanz der Materie die Schwere ist, so, müssen wir sagen, ist die Substanz, das Wesen des Geistes die Freiheit"(b). Hegel affirmiert den gedanken, wenn er anschliessend(c) sagt: "es ist dies eine Erkenntnis der spekulativen Philosophie, daß die Freiheit das einzige Wahrhafte des Geistes sei"(d).
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Das problem ist, dass Hegel mittels des begriffs: substanz, den begriff: freiheit, mit seinem begriff: der absolute geist, identifiziert.
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(a)
in einem anderen kontext habe Ich das zitat bereits gebraucht //==>argument: 2.51.007/(c).
(b)
Hegel:G.W.F.: Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte. Bd.12.p.30/bibliographie //==>argument: 2.92.001.
(c)     die dazwischen geschaltene belehrung ist ausgelassen.
(d)     a.a.O.p.30.         (text)<==//
2.91.004
Hegel:G.W.F.: Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte. Bd.12.p.32/bibliographie //==>argument: 2.92.001.         (text)<==//
2.91.005
die textstelle im kontext. Hegel hat die weltgeschichte "als Plan der göttlichen Vorsehung"(a) charakterisiert. Hegel präzisiert diesen gedanken und sagt: "Unsere Betrachtung ist insofern eine Theodizee, eine Rechtfertigung Gottes"(b). Er formuliert seine these und sagt: "Die Weltgeschichte ist der Fortschritt im Bewußtsein der
Freiheit - ein Fortschritt, den wir in seiner Notwendigkeit zu erkennen haben"(c). Den zweck des fortschritts fasst Hegel so: "Es ist ((...)) - als der Endzweck der Welt das Bewußtsein des Geistes von seiner Freiheit und eben damit die Wirklichkeit seiner Freiheit angegeben worden"(d). Den gedanken schliesst Hegel mit dem satz: "Dieser Endzweck ist das, was Gott mit der Welt will, Gott aber ist das Vollkommenste und kann darum nichts als sich selbst, seinen eigenen Willen wollen"(e). Den gang dieser weltgeschichte fixiert Hegel als einen prozess in stufen. Er sagt: "Die Orientalen ((...)) wissen nur, daß Einer frei ist, ((...)) sie((die griechen und römer)) wußten nur, daß einige frei sind, nicht der Mensch als solcher. ((...)) Erst die germanischen Nationen sind im Christentum zu Bewußtsein gekommen, daß der Mensch als Mensch frei (ist), die Freiheit des Geistes seine eigenste Natur ausmacht"(f).
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(a)
Hegel:G.W.F.: Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte. Bd.12.p.26/bibliographie //==>argument: 2.92.001.
(b)     a.a.O.p.28.
(c)     a.a.O.p.32.
(d)     a.a.O.p.32.
(e)     a.a.O.p.33.
(f)      a.a.O.p.31.(das zitat ist auf die kernaussagen verkürzt).         (text)<==//
2.91.006
zur unterscheidung: logisches und reales subjekt, verweise Ich auf meine untersuchung zum Hegel'schen terminus: weltgeist,(a).
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(a)
Richter,Ulrich: Der weltgeist Hegel's./bibliographie //==>argument: 2.92.004.         (text)<==//
2.91.007
Kant,Immanuel: Mutmasslicher Anfang der Menschengeschichte./bibliographie //==>argument: 2.92.003.         (text)<==//
2.92.001
Hegel,G.W.F.:
Werke in zwanzig Bänden. Frankfurt am Main: 1970 (=Theorie Werkausgabe Suhrkamp).
==> Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte. Bd.12.
==> Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie III. Bd.20
==> Register
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(2.21.014)<==//            //          (2.41.010)<==//           //          (2.51.001)<==//
(2.51.005)<==//           //           (2.51.007)<==//           //          (2.51.008)<==//
(2.51.011)<==//           //           (2.81.003)<==//           //          (2.91.003)<==//
(2.91.004)<==//           //           (2.91.005)<==//
2.92.002
Historisches Wörterbuch der Philosophie.
Herausgegeben von Joachim Ritter, Karlfried Gründer und Gottfried Gabriel. Bd.1-12 (plus: Ergänzungs- und Registerband). Darmstadt: 1971-2004/2007.
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(2.21.012/(a))<==// (tradition)           //          (2.41.012/(d))<==// (hermeneutik)
2.92.003
Kant,Immanuel:
Werke. (Hrsg.Wilhelm Weischedel). Frankfurt am Main: 1968 (=Theorie-Werkausgabe Suhrkamp)
==> Bd.XI Mutmasslicher Anfang der Menschengeschichte.p.85-102(A1-27).
==> Bd.VI Verkündigung des nahen Abschlusses eines Traktats zum Ewigen Frieden in der Philosophie. Bd.VI.p.405-416(=A485-504).
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(2.51.001)<==//           //          (2.51.007)<==//           //          (2.91.001)<==//
(2.91.002)<==//           //          (2.91.007)<==//
2.92.004
Richter,Ulrich: //www.ur-philosoph.de/bibliographie/verzeichnis/sigel
006:Hegel/Adorno
Hegel/Adorno - drei weltentwürfe. Das wahre ist das ganze, sagt Hegel - Adorno sagt: das ganze ist das unwahre. Text.Subtext. (2000/2002).
014:das_politische
Der begriff: das_politische, im trialektischen modus. Wirklich/vernünftig - die dimensionen des politischen. Text/subtext.(C-fassung)(2006/2008/2013).
015:weltgeist
 Der weltgeist Hegel's - das bin Ich, das sind Sie, das sind wir alle, jeder für sich. Wider die falschen subjekte. Zur theorie des realen subjekts oder der begriff: das individuum als ich. Text und subtext (2008/2008).
018:grenzeII
Intramundum/extramundum. Reflexionen zur metaphysik und logik des begriffs: grenze. Text und subtext. (2011/2011).
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(2.11.001)<==//         //       (2.31.002)<==//        //        (2.41.009)<==//
(2.51.012)<==//        //        (2.91.006)<==//
finis
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fortsetzung: register I

zurück/bibliogr.daten<==//

stand: 16.04.01
eingestellt: 14.04.21.

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